Betriebsbesichtigung der anderen Art von Melvin (oder: was Seto Kaiba macht, wenn er gerade nicht arbeitet) ================================================================================ Kapitel 1: Betriebsbesichtigung der anderen Art ----------------------------------------------- Kapitel 1 „Guten Morgen, Herrschaften! Seit mal alle leise, ihr habt eine neue Mitschülerin!“, hallte es durch das Klassenzimmer einer achten Klasse der Highschool in Domino City. Diese Aussage kam vom Klassenlehrer, der vorne am Lehrerpult stand und auf den sich nun alle Blicke richteten. Neben ihm sah man ein Mädchen mit braunen, langen Locken - sie war vielleicht 14 oder 15 – stehen. „Das hier ist Jade Storment. Sie ist vor zwei Wochen mit ihrer Familie von Amerika nach Japan gezogen und wird nun hier zur Schule gehen. Ich hoffe ihr nehmt sie gut auf und seit nett zu ihr; und überhäuft sie jetzt bitte nicht mit Fragen, das muss bis zur Pause warten.“, erklärte der Lehrer den Schülern. Nun wandte er sich Jade zu: „Es ist der einzige freie Platz, sonst würde ich dich nicht dort hin setzen. In der vorletzten Reihe neben Jonouchi.“ Er deutete mit seinem Finger in die gemeinte Richtung und Jade folgte ihm mit den Augen. Der Junge mit dem Namen Jonouchi hatte blondes Haar und grinste ihr entgegen. Am Tisch rechts neben ihm saß ein anderer Junge, aber mit einer hochgegelten Frisur, am anderen Nebentisch unterhielten sich ein schwarzhaariges Mädchen und ein weißhaariger Typ und am Tisch vor ihrem zukünftigen Banknachbar saßen ein sehr zierlicher Junge mit Punkfrisur und ein Mädchen mit kurzen, braunen Haaren. Jade steuerte auf ihren zugewiesen Sitzplatz zu und ließ ihren Blick dabei durch die Klasse wandern. Während sie auf Höhe der ersten Reihe war, blieben ihre Augen an einem braunhaarigen Jungen hängen. Das Komische an ihm war, dass er nicht zum Lehrer schaute, sondern an einem kleinen Laptop arbeitete, als wäre er nicht in der Schule, und, dass neben ihm auch noch ein Platz frei war, wobei der Lehrer doch gemeint hatte es gäbe nur noch einen freien Platz. Er saß in der zweiten Reihe am Fenster, das hieß sie würde genau an ihm vorbei gehen müssen, wenn sie auf kürzestem Weg zu ihrem Platz gelangen wollte. Langsam bewegte sie sich auf ihn zu, den Blick immer noch auf ihn gerichtet, und wollte schon zu ihrem Platz laufen, doch sah sie die Tasche, die neben dem Jungen auf dem Boden stand nicht und - es konnte nicht anders kommen – stolperte darüber. In letzter Sekunde schaffte sie es noch sich fest zu halten, um nicht hinzufallen. Als sie leises Gekicher hörte öffnete sie ihre vor Schreck zusammengekniffenen Augen und blickte nach oben. Und sah direkt in saphirblaue Augen, die sie zornig anfunkelten. Den Grund dafür erkannte sie, als sie wieder nach unten schaute: Sie hatte sich, während sie gestolpert war, an seinem Arm festgekrallt und ihre Hand verweilte immer noch dort. Hastig blickte sie – das Gekicher wurde nun fast zu einem Lachen – wieder zu ihm und wollte schon eine Entschuldigung stammeln, doch sein eiskalter Blick brachte sie sofort zum Schweigen. Statt dessen öffnete er den Mund und zischte: „Wach auf!“ Sie wollte etwas erwidern, doch... Moment, „wach auf“!?, was meinte er denn damit? Sie wollte ihn schon fragen, doch da ertönte es wieder, dieses mal sagte es aber nicht der braunhaarige vor ihr. „Jade, wach auf!“ Und jetzt verstand sie. Das war alles nur ein Traum und jemand sagte ihr sie solle aufwachen. Jade schlug die Augen auf und blinzelte den warmen Sonnenstrahlen, die durch den Vorhang fielen, entgegen. Jetzt erinnerte sie sich wieder, sie hatte von ihrem ersten Schultag an der Domino High geträumt, und von ihrer ersten Begegnung mit Seto Kaiba. Wo sie gerade über Seto nachdachte – langsam drehte sie sich im Bett um und da stand er auch schon, mit einem Lächeln auf den Lippen, vollständig bekleidet mit schwarzem Anzug und Krawatte und noch feuchten Haaren, die in der Sonne glänzten. Wenn sie ihn nur ansah, wusste sie, warum sie ihn so sehr liebte und das jetzt schon seit knapp zwei Jahren. „Guten Morgen, Schatz! Was hast du nur geträumt, dass ich so lange gebraucht habe dich aufzuwecken?“, grinste ihr ihr Freund an der Tür lehnend entgegen. Jade lächelte und erhob sich, während sie antwortete: „Ach, von unserer ersten Begegnung, weißt du noch? Du hast mich ziemlich angemault.“ Nun stand sie vor ihm und legte ihre Arme auf seine Schultern. Seto beugte sich vor und gab ihr einen kurzen Kuss auf den Mund, wobei sich ein paar Wassertropfen aus seinen Haaren lösten und auf Jades Nase tropften. Während er diese mit den Fingerspitzen wegstrich, antwortete er: „Natürlich erinnere ich mich, du hast mir fast den Arm abgequetscht.“ Jade kicherte: „Vielleicht war das ja Schicksal!“ Seto schnaubte nur. „Oh bitte, fang mir nicht so an, wie dieser Zwerg Yuugi, ich hab schon immer gewusst, dass der Umgang mit dem Kindergarten dir nicht gut tut!“ „Keine Sorgen, ich pass schon auf, dass ich nicht zu sehr verseucht werde!“, scherzte Jade und mit diesen Worten gab sie Seto einen leidenschaftlichen Kuss, den er sofort erwiderte. Langsam drängte er sie in Richtung des Bettes und drückte sie auf die Matratze, wobei er den Kuss nicht unterbrach, sondern noch vertiefte. Zärtlich ließ er seine Hände unter das knappe Nachthemd seiner Freundin wandern und strich ihr über den Bauch und die Seiten. Jade erschauderte, denn Seto wusste genau, wo sie empfindlich war. Nun löste er sich, um federleichte Küsse auf ihrem Hals zu verteilen. Sie drehte ihren Kopf zur Seite, damit er es noch leichter hatte. Doch da fiel ihr Blick auf den Digitalwecker, der neben dem Doppelbett auf dem Nachtkästchen stand und ruckartig setzte sie sich auf, so dass ihr Kopf beinahe mit dem Setos zusammenstieß, wenn der nicht schnell genug ausgewichen wäre. Irritiert blickte ihr Freund sie an und fragte: „Was ist auf einmal los?“ Jade erwiderte fassungslos: „Sag mal, weißt du, wie spät es ist? Viertel vor Acht! In fünfzehn Minuten hab ich Schule, wie du vielleicht weißt und ich habe keinen Chauffeur der mich mal schnell fahren würde. Ich muss mit dem Bus fahren und von hier aus dauert das mindestens eine halbe Stunde, außerdem bin ich noch im Schlafanzug, muss mich noch duschen und meine Schulsachen hab ich auch nicht dabei!“ Ihre Stimme war lauter geworden und sie klang leicht hysterisch. Doch Seto blieb ruhig und meinte wie selbstverständlich: „Also wenn du willst, gebe ich dir die Schlüssel zu meinem Ferrari. Und was deine Schulsachen angeht, ihr habt doch heute die Betriebsbesichtigung, schon vergessen? Sonst wäre ich doch gar nicht mehr hier. Dann kommst du halt fünf Minuten zu spät, das ist doch nicht so ein Drama.“ Jade ließ sich wieder nach hinten fallen. „Das sagt der Richtige, du bist doch immer überpünktlich! Und wenn es nur dieses eine Mal wäre, wäre es ja wirklich nicht so schlimm, aber jedes Mal, wenn ich hier übernachte, muss ich dem Lehrer am nächsten Tag sagen, ich hätte verschlafen, wie Leid es mir tut und dass es nicht wieder vorkommt.“ Seto erhob sich und richtete seinen Anzug, während er grinste: „Also jammern hilft jetzt auch nichts, wenn du dich beeilst, schaffst du es vielleicht noch pünktlich.“ Man hörte ein Seufzen und bevor sie im Bad verschwand sagte sie noch: „Aber mir deinen Ferrari zu überlassen ist auch das Mindeste was du tun kannst. Und rechne nicht damit, einen Abschiedskuss zu bekommen!“ Ein Lachen war die Antwort. Jade saß nun in der Klasse, sie hatte es natürlich nicht geschafft noch pünktlich zu sein, und unterhielt sich mit Jonouchi, der am Tisch neben ihr saß und der sogar vor ihr dagewesen war. „Und, warum bist du heute wieder zu spät gewesen, du hast doch nicht wirklich verschlafen, oder?“, fragte sie der Blondschopf neugierig. „Eh... na ja, ich bin gestern zu spät ins Bett, da... ich noch Hausaufgaben gemacht hatte und dann hab ich heute den Bus verpasst, hehe...!“, meinte Jade nervös. Sie war keine gute Lügnerin und das merkte auch Jonouchi denn er bohrte weiter: „Aber wir gehen doch heute auf Betriebsbesichtigung, das heißt wir hatten auf heute gar nichts auf!“ „Mist!“, dachte sich Jade. „Ja, aber... ich hab das gestern machen müssen, weil... ich heute keine Zeit habe und ehm, wir schreiben doch nächste Woche eine Arbeit, für die hab ich noch nicht gelernt, deshalb... hab ich gestern meine ganzen Aufgaben gemacht, um dann Zeit fürs lernen zu haben!“ Jetzt hoffte Jade, dass ihr Tischnachbar das auch glaubte und der fragte auch nicht weiter, sondern sagte einfach nur „Ach so.“ und drehte sich wieder zur Tafel, um sich die Liste der Themen ihrer Besichtigung abzuschreiben. Jade seufzte innerlich erleichtert auf und schrieb nun ebenfalls die Themen ab. Sie mochte es nicht, ihre Freunde zu belügen, auch wenn es nichts Großartiges war, aber von ihrer Beziehung zu Seto Kaiba wusste niemand und das sollte auch erst einmal so bleiben, zumindest, bis sie aus der Schule draußen war. Wobei niemand nicht ganz stimmte, ihrer besten Freundin hatte sie es nicht verheimlichen können, die kannte sie auch einfach zu gut und war fast von selbst drauf gekommen. Aber die war für ein halbes Jahr im Ausland bei ihrem Freund und würde erst in ungefähr drei Monaten wieder kommen, erst nach Weihnachten im neuen Jahr. Und außer ihr wusste es eben keiner ihrer anderen Freunde oder sonst jemand, weshalb sie mit keinem darüber reden konnte. Aber im Prinzip wollte sie das ja auch gar nicht. Als sie mit Abschreiben fertig war, sah sie sich in der Klasse um. Yuugi saß immer noch vor ihr, das hatte sich in all den Jahren nicht geändert, neben ihm Anzu, wie früher. Honda saß neben Ryou, das war anders geworden, denn die frühere Banknachbarin von Ryou saß nun normalerweise neben Jade, im Moment war der Platz neben ihr selbst also frei. Neben Jonouchi saß seine Zwillingsschwester Shizuka und Seto ging natürlich nicht mehr zur Schule, der leitete seit zwei Jahren „nur noch" seine Firma. Mittlerweile war der Großteil der Klasse fertig mit abschreiben und die Lehrerin erhob das Wort: „Gut, wenn dann die letzten auch mal fertig sind, können wir endlich los! Wir werden uns wie besprochen am Eingang der Kaiba Corporation treffen. Um halb zehn beginnt unsere Besichtigung also seit pünktlich und für die jenigen unter euch, die Auto fahren, rechnet damit, dass Berufsverkehr ist.“ Kaum hatte sie zu Ende gesprochen, erhoben sich schon die ersten und begaben sich zum Ausgang. Jade packte schnell ihre Sachen und wollte schon verschwinden, da wurde sie von Anzu angesprochen: „Hey Jade, du fährst doch auch mit uns mit, oder? Yuugi ist mit dem Auto seines Großvaters da.“ Doch Jade musste sie enttäuschen. „Nein, tut mir Leid, ich bin mit dem Fahrrad da, außerdem wäre da doch für mich eh kein Platz mehr frei. Treffen wir uns einfach am Eingang der KC.“, entschuldigte sie sich. „Schade, Yuugi kann nämlich echt gut fahren, dafür, dass er erst seit zwei Wochen seinen Führerschein hat. Aber na gut, bis später dann.“, sagte Anzu enttäuscht. Doch Jade hatte keine Zeit, noch weiter mit ihr zu reden, denn sie musste so ungesehen wie möglich zum Parkplatz kommen, immerhin besaß sie ja eigentlich keinen Ferrari und es würde Fragen aufwerfen, wenn man sie in diesen einsteigen sähe. Sie schaffte es unbemerkt zum Auto und sobald sie eingestiegen war, düste sie auch schon, erleichtert nicht gesehen worden zu sein, los. Doch was sie nicht bemerkte, war die Gruppe von sechs Schülern, die gerade am Parkplatz ankam. „War das nicht Jade in dem roten Schlitten?“, fragte Honda verwundert. Anzu blickte dem immer kleiner werdenden Wagen hinterher und schüttelte den Kopf. „Nein, das kann nicht sein! Sie hat mir gerade eben noch gesagt, dass sie mit dem Fahrrad hier ist. Du musst es dir eingebildet haben.“ Doch da erhob Jonouchi sein Wort: „Hä, zu mir hat sie gesagt, dass sie mit dem Bus da ist und deshalb auch zu spät war, weil sie den ersten verpasst hätte.“ Die Freunde blickten Jonouch erstaunt an. „Bist du sicher, dass du sie nicht falsch verstanden hast? Ich meine, warum sollte sie einen von uns anlügen?“, fragte Anzu zweifelnd. „Vielleicht hast du sie ja auch falsch verstanden, warum immer ich?“, giftete Jonouchi daraufhin beleidigt zurück. Doch dieses Mal war es Yuugi, der etwas sagte: „Freunde, es bringt uns nichts zu streiten, wenn wir uns am Eingang mit Jade treffen, können wir sie ja noch mal genau fragen.“ Damit war es beschlossen und so fuhren nun auch die sechs Freunde zur Kaiba Corporation. Jade parkte den Wagen auf dem Privatparkplatz der KC. Zu ihrem Glück war ihr nämlich auf dem Weg Roland entgegen gekommen, der für sie die Schranke öffnete. Roland wusste zwar nicht, dass sie mit Seto zusammen war, aber er kannte sie von ihren häufigen Besuchen bei ihm. Der Nachteil daran war, dass der Parkplatz für die Angestellten weiter vom Haupteingang entfernt war, als der reguläre Parkplatz und sie somit einen weiteren Weg zurück zu legen hatte. Deshalb rannte sie nun den Weg, der zur Straße führte entlang. Sie musste ja auch unbedingt einen Umweg fahren, damit sie auch bloß keiner sah, das war nämlich das Problem bei dem Ferrari, er hatte keine verdunkelten Scheiben und man hätte sie so leicht erkennen können. Und dann war sie auch noch in einen Stau geraten, der sie auch wieder 15 Minuten gekostet hatte. Es war nun schon fünf vor halb zehn, doch da kamen zum Glück schon die anderen in Sicht. Der Großteil ihrer Klassenkameraden war schon da, nur Yuugi und seine Gruppe fehlte noch. Und als sie sich umschaute und ihr Blick an einem ankommenden Auto hängen blieb, erkannte sie auch warum ihre Freunde noch fehlten. Das Auto fuhr geschätzte 15 km/h und das bei einer Geschwindigkeitsvorgabe von 50! Es musste nicht erwähnt werden, wer im Auto saß. Yuugi parkte in einer Parklücke, was auch noch mal geschlagene drei Minuten in Anspruch nahm und die letzten sechs fehlenden Schüler begaben sich zur Gruppe. Jade musste grinsen, als sie Jonouchi meckern hörte: „Man Alter, ich will deinen Fahrstil nicht kritisieren Yuugi, aber hältst du es für möglich das nächste mal wenigstens 30 zu fahren? Wir wurden sogar von einer Oma überholt, weißt du noch?!“ Doch Yuugi widersprach erstaunlicher Weise mit einem seeligen Lächeln: „Jonouchi, du hast keinen Führerschein, deshalb kennst du dich nicht aus, aber es ist sehr wichtig vorsichtig und sicher zu fahren. Mein Fahrlehrer meinte, ich wäre ein sehr guter Schüler!“ Jonouchi murmelte zwar noch ein „Wahrscheinlich hat dein Großvater ihn bestochen das zu sagen...“ doch das bekam Yuugi nicht mehr mit, da sie nun bei Jade angekommen waren und er sich an sie wandte: „Jade, kann ich dich etwas fragen?“ Jade wusste nicht, was das jetzt sollte, aber sie dachte sich nichts dabei. „Ja, na klar, was gibt’s? Geht’s ums Autofahren?“, fragte sie grinsend. „Nein!“, meinte Yuugi beliedigt. „Jonouchi hat erzählt, du wärst mit dem Bus da, aber Anzu hat gemeint, ihr hättest du gesagt, dass du Fahrrad gefahren bist. Was stimmt denn jetzt?“ Jade überlegte, wann sie das gesagt hatte und da fiel es ihr ein, sie hatte Jonouchi am Anfang der Stunde gesagt, dass sie den Bus verpasst hätte, was natürlich gelogen war und dass sie mit dem Fahrrad da wäre, entsprach ebenfalls nicht der Wahrheit. Aber sie hatte nie behauptet, dass sie mit dem Bus gefahren wäre... Na, hoffentlich würden sie ihr das glauben. „Also wisst ihr, ich hab heute früh meinen Bus verpasst – das hab ich auch Jonouchi erzählt – und da mein nächster Bus erst eine halbe Stunde später gekommen wäre und eine halbe Stunde Fahrzeit gebraucht hätte, wäre ich viel zu spät in der Schule gewesen, deshalb bin ich eben Fahrrad gefahren, das hat zwar auch lange gedauert, aber so war ich nur zehn Minuten zu spät und keine halbe bis dreiviertel Stunde.“ Innerlich gratulierte sie sich für diese perfekte Ausrede. Anzu blickte ihr nun verständnisvoll entgegen. Und sagte an Honda gerichtet: „Na siehst du, ergibt doch alles Sinn. Ich hab euch doch gleich gesagt, dass sie nicht in dem Ferrari saß!“ Honda wollte noch etwas erwidern, doch da erhob die Lehrerin ihre Stimme, da es nun Zeit war sich in das Gebäude zu begeben. „Das ist ja gerade noch einmal gut gegangen! Wenn ihr wüsstet, wie richtig ihr mit eurer Vermutung lagt...“, dachte sich Jade erleichtert, als sie den anderen folgte. Im Inneren des Gebäudes schaute sie sich erst einmal um. Es sah noch genauso aus, wie das letzte Mal, als sie hier gewesen war. Natürlich war sie noch nicht all zu oft in der KC. gewesen, da das sonst womöglich Fragen aufgeworfen hätte, aber als eine von Mokubas Freunden getarnt hatte sie Seto schon so manchen Besuch abgestattet. Die Klasse begab sich nun zum Empfangsschalter und nach kurzer Wartezeit erschien auch schon ihr Führer. Natürlich nicht Seto Kaiba persönlich, sondern irgendein Angestellter, sehr zum Gefallen Jonouchis, wie Jade mitbekam. Er und Seto kamen bekannter Weise nicht sehr gut miteinander zurecht. Also begann ihre Führung durch die Firma, angefangen bei der Abteilung für Technik. Mittlerweile waren sie schon zwei Stunden unterwegs und Jade hörte nur noch mit halbem Ohr zu. Klar war es interessant, zu sehen, was in der Firma ihres Freundes alles gearbeitet wurde, aber das könnte sie genauso gut Seto persönlich fragen, wenn es sie wirklich so brennend interessieren würde, was es nicht tat. Sie hatten sich inzwischen in den 15. Stock vorgekämpft, das hieß es würde noch mal die Hälfte vor ihnen liegen und die angekündigte Pause wäre nicht mehr weit. Um 13.00 Uhr waren sie dann endlich mit ihrer Führung fertig und fanden sich wieder im Erdgeschoss ein. Bis zur Chefetage hatten sie es nicht mehr geschafft, aber das lag daran, dass das auch nicht auf ihrem Plan stand. Die Lehrerin unterhielt sich noch mit dem Angestellten und dieser wandte sich dann der Klasse zu: „Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr konntet etwas Wissen mitnehmen. Es tut mir Leid, dass der Chef leider keine Zeit hatte euch noch zu empfangen, aber sein Zeitplan ist nun mal knapp bemessen...“ Doch Jonouchi rief ihm dazwischen: „Ja klar, wer's glaubt! Der große Seto Kaiba ist sich einfach zu fein seinen Millionärshintern aus seinem Büro zu bewegen, so sieht's aus, nicht wahr?“ „Köter, wenn ich nicht wüsste, dass so große Zahlen deine Vorstellungskraft bei Weitem übersteigen, müsste ich mich glatt beleidigt fühlen. Glaubst du ernsthaft mein Vermögen misst sich in mickrigen Millionen? Und nein, im Gegensatz zu dir habe ich eine Firma zu leiten und kann mich nicht um jede Kleinigkeit kümmern. Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass Neid eine schlechte Eigenschaft ist?“ Als hätte er es gerochen, erschien plötzlich der Firmenchef persönlich hinter Katsuya mit einem Stapel Akten unter den Arm geklemmt. Jonouchi wirbelter erschrocken herum und funkelte Seto zornig an. „Ich bin nicht neidisch, Kaiba! Auf was denn, auf dich, du arroganter Großkotz? Ha, dass ich nicht lache!“, keifte er ihm entgegen. Der Rest der Klasse schaute gespannt zwischen den beiden hin und her und hielt den Atem an, nicht einmal die Lehrerin wagte es ein Wort zu sagen. Doch Seto grinste nur hämisch und meinte mit einem Schulterzucken: „Leugnen ist zwecklos. Aber ich habe jetzt keine Zeit mich mit dir und deinem Kindergarten zu beschäftigen, wenn du noch was zu sagen hast, lass dir einen Termin von meiner Sekretärin geben!“ Und mit diesen Worten schritt er erhobenen Hauptes weiter, den kurzen Blick, den er Jade zuwarf bemerkte keiner. Alle Augen waren auf Jonouchi gerichtet, der von Yuugi festgehalten wurde - was nebenbei einfach nur komisch aussah – damit er Kaiba nicht hinterherrannte um sich auf ihn zu stürzen. Was für Jonouchi wohl schwerere Folgen haben würde als für Seto. Nach kurzer Zeit fand die Lehrerin ihre Worte wieder, der Angestellte war mittlerweile auch schon verschwunden. Tadelnd blickte die Frau ihrem Schüler entgegen. „Katsuya Jonouchi! Du kannst froh sein, dass heute keine Schule ist, sonst würde ich dich nachsitzen lassen, bis du schwarz wirst. Dafür wirst du an den Bericht über den heutigen Tag fünf weitere Seiten anhängen und keine Widerrede!“ Jonouchi wollte sich schon beschweren, doch ein Blick der Lehrerin genügte seinen Protest im Keim zu ersticken. Nun wandte sie sich an den Rest der Klasse und sagte freundlicher: „So, da das jetzt geklärt ist, habt ihr nun eine Stunde Zeit euch umzusehen, bitte stört niemanden und bleibt unterhalb der Entwicklungsabteilung. Um 14.00 Uhr treffen wir uns wieder hier!“ Das war der Zeitpunkt, auf den Jade den ganzen Tag gewartet hatte und sie wusste auch schon, wo sie als erstes hin gehen würde. Schlendernd machte sie sich auf den Weg zu den Aufzügen, doch als sie einstieg gesellten sich noch ihre sechs Freunde mit zu ihr. Jonouchi war immer noch sauer, was man daran merkte, dass er erstaunlich ruhig war. Seine Schwester wollte ihn anscheinend beruhigen und redete auf ihn ein: „Na komm, ist doch nicht so schlimm, ich helf dir auch bei deinem Bericht. Außerdem hättest du halt einfach nicht hinter dem Rücken von Seto Kaiba über ihn lästern sollen, das findet keiner schön und es war klar, dass er dich dann provoziert.“ Jade wurde hellhörig. Shizuka verteidigte Seto anstatt ihrem Bruder Recht zu geben? Was hatte das denn zu bedeuten? Da sollte sie ein Auge drauf haben. Der Aufzug hielt im 20. Stock und die Gruppe stieg aus, um, wie sollte es anders sein, zur Kantine zu laufen, die befand sich nämlich im 20. Geschoss. Doch Jade hatte andere Pläne. „Leute, ich muss noch mal aufs Klo, wartet nicht auf mich, ich find euch dann wahrscheinlich schon irgendwo“, rief sie den anderen zu, die es sich bereits an einem Tisch gemütlich gemacht hatten. „Ja okay, bis später!“, rief Anzu zurück. Jade musste natürlich nicht aufs Klo. Statt dessen schlich sie zurück zum Aufzug und drückte dort auf den Knopf mit der Inschrift „30. Stock: Chefetage“. Nach kurzer Zeit blieb der Aufzug stehen und sie konnte den langen Flur betreten. Diesen schritt sie entlang, bis sie an einer Tür halt machte. Dort klopfte sie und betrat nach einem „Herein“ das Vorzimmer von Setos Büro. An einem Schreibtisch auf dem sich Stapel von Akten - auch die Akten, die ihr Freund unterm Arm getragen hatte erkannte sie – häuften, saß eine beschäftigt wirkende Frau, die an einem Computer tippte, ein Headset ans Ohr geklemmt hatte und ihre Brille zurecht rückte. Nun schaute sie auf und blickte Jade fragend entgegen. „Was wünschen Sie?“, fragte sie freundlich. Jade lief auf den Schreibtisch zu und erkundigte sich: „Ist Mr Kaiba in seinem Büro?“ Die Sekretärin nickte: „Ja, aber er hat mich ausdrücklich gebeten ihn nicht zu stören. Wie ist Ihr Name?“ Doch Jade antwortete nicht, sondern lief auf die nächste Tür zu, während sie meinte: „Ach, das geht schon in Ordnung, wir kennen uns.“ Sie hob ihre Hand um zu klopfen, wobei die Sekretärin protestierend aufsprang. „Halt, Sie können da nicht rein!“, rief sie entrüstet, doch da hatte Jade schon geklopft und die Tür geöffnet. „Ich habe doch gesagt, ich will nicht gestört... Ach, du bist es!“, sagte ihr Freund, kaum dass sie zwei Schritte in sein Büro gemacht hatte. Seto saß in seinem Ledersessel, mit leicht geöffnetem Hemd - das Jackett hatte er über der Sessellehne hängen - da die Heizung hier schon heizte, es war immerhin Ende Oktober und dadurch auch teils sehr kalt. Nicht in diesem Zimmer. „Mr Kaiba, ich wollte sie aufhalten, aber sie hat nicht gehört, tut mir Leid, Sie gestört zu haben!“ Doch Seto winkte ab: „Schon gut, das geht in Ordnung, sie hat einen Termin. Verlassen Sie mein Büro und sorgen Sie einfach ab jetzt dafür, dass keiner rein kommt, dann werde ich noch mal nachsichtig sein.“ Die Sekretärin stammelte zum wiederholten Male eine Entschuldigung, verbeugte sich hastig und verließ das Büro. „Ach Seto, so streng hättest du nun auch nicht sein müssen, sie war doch nicht Schuld daran, dass ich in dein Büro geplatzt bin!“, sagte Jade, als sie auf den Schreibtisch ihres Freundes zu lief. Seto klappte seinen Laptop zu und erwiderte mit einem Grinsen: „Deshalb habe ich sie ja auch nicht gefeuert.“ Jade musste lachen. Schnell setzte sie sich auf den Schoß ihres Liebsten und lies ihre Hand an den offenen Knöpfen seines Hemdes verweilen. Nun gab sie ihm einen kurzen Kuss auf den Mund und fragte schelmisch: „Seto-Schatz? Was hältst du davon, wenn wir da weiter machen, wo wir heute morgen aufhören mussten?“ Seto grinste ihr entgegen, während er seine Hände um ihre Taille legte. „Du bist mir also nicht mehr böse wegen heute früh?“ Und damit küsste er sie dieses Mal auf die Lippen. „Wie könnte ich?“, hauchte Jade ihm während des Kusses entgegen und begann nun auch die restlichen Knöpfe seines Hemdes zu öffnen. Auf Setos Züge legte sich nun ein letztes Mal ein Grinsen, bevor er nun auch seine Hände auf Wanderschaft schickte. Langsam lies er sie zu ihrem Po gleiten, wobei sich Jade nun breitbeinig auf seinen Schoß setzte damit er sie besser berühren konnte. „Es gibt doch Vorteile an dieser Schuluniform“, flüsterte Seto. Jade erschauderte wegen des erotischen Untertons, der in seiner Stimme lag. „Ach ja, und welche?“, fragte sie. „Man kann dir leichter unter den Rock fassen!“ Und während er das sagte, setzte er es gleich in die Tat um. Jade konnte sich ein Aufkeuchen nicht verkneifen, als er seine Finger auf ihren nackten Hintern legte und sie dort streichelte. Doch was er konnte, konnte sie auch, dachte sich Jade. Sie zog ihm ruckartig das geöffnete Hemd von den Schultern und lehnte sich nach vorne. Langsam lies sie ihre Zungenspitze gegen seine rechte Brustwarze stupsen. Sie merkte, dass Seto ein Keuchen unterdrückte, deshalb tat sie es gleich noch einmal und lies dann ihre Zunge um die empfindliche Stelle kreisen. Nun stöhnte auch Seto erregt auf. „Und weißt du, was der Vorteil am Winter ist?“, fragte Jade schelmisch. Seto blickte sie nur fragend an. „Deine Heizung ist immer so warm gestellt, dass du dein Hemd öffnen musst.“ Nun grinste Seto wieder. „Ich danke dem Winter!“ Und mit diesen Worten verwickelte er Jade in ein leidenschaftliches Zungenspiel. Während sie ihren Kuss vertieften, hob er sie schnell auf seinen Schreibtisch, nachdem er die Dokumente einfach zur Seite geschoben und seinen Laptop auf den Boden gelegt hatte. Dann stellte er sich vor Jade und ließ ihr ebenfalls die Bluse von den Schultern gleiten. Jade hantierte während dessen an dem Gürtel seiner Hose herum und schaffte es nach kurzer Zeit sie ihm zu öffnen. Seto streifte sie sich von den Beinen, wobei sie den Kuss lösen mussten. Doch schon im nächsten Moment ließ Seto seine Hände abermals über den Körper von Jade wandern und machte an ihrem BH halt. Doch auch dieser war kein Hindernis und gesellte sich in Kürze, zusammen mit dem Rock, zu dem Klamottenberg am Boden. Jetzt begann er mit seinen Händen die Brüste seiner Freundin zu massieren, was dieser ein leichtes Stöhnen entlockte und ihn anstachelte weiter zu machen. Auch Jade, die sich mittlerweile auf die Schreibtischplatte gelegt hatte, blieb nicht untätig, sondern zog Seto in einen innigen Zungenkuss, wobei sie ihm die Boxer, das letzte Kleidungsstück, auch noch auszog. Nun lagen sie beide nackt mehr oder weniger übereinander, Seto hatte Jade auch noch um den Slip erleichtert, und küsste sich langsam seinen Weg nach unten. Am Bauchnabel hielt er kurz, ließ seine Zunge um diesen Kreisen und küsste sich dann weiter. Bei ihrer Hüfte stoppte er und ging nun in die Knie. Von dort machte er weiter und küsste sich seinen Weg wieder nach oben, angefangen bei Jades Beinen, die von der Tischkante hingen. Langsam küsste er sie an den Innenschenkeln und verteilte nun auch Küsse auf ihrem Intimbereich. Er merkte wie erregt dies Jade machte und gab ihr noch einen letzten Kuss. Dann stellte er sich wieder auf. Jade lag mit geschlossenen Augen auf dem Tisch und genoss seine Berührungen einfach nur. Als sie merkte, dass er stoppte, öffnete sie ihre Augen wieder und blickte ihm verlangend entgegen. „Bereit?“, wurde sie von Seto gefragt. Doch die Frage war vollkommen überflüssig, so bereit war Jade noch nie gewesen. „Jetzt mach schon!“, meinte sie ungeduldig und mit zitternder Stimme. Seto grinste, legte seine Hände an ihre Hüften und drang dann in sie ein. Jade stöhnte laut auf und hielt sich im nächsten Moment die Hand vor den Mund. Dann gab sie Seto das Signal, weiter zu machen. Immer schneller bewegte er sich in ihr und man hörte sie beide abwechselnd lustvoll aufstöhnen. Jade krallte sich in seinen Rücken, die Beine um seinen Körper verschränkt um ihn noch intensiver zu spüren. „Seto, ich kann gleich nicht mehr!“ Und kurz nach ihrer Aussage kam sie mit einem lang gezogenen Stöhnen und Setos Namen auf den Lippen, gleich darauf kam Seto. Erschöpft lies sie sich nach hinten fallen währen Seto sich aus ihr zurück zog. Lächelnd strich er ihr eine verschwitzte Strähne ihres Haares hinters Ohr. „Das war perfekt! Meinetwegen könnte deine Klasse öfter Betriebsbesichtigung machen!“, meinte er scherzend. Jade lächelte nur. „Wie spät ist es?“, fragte sie ihn. Seto blickte auf die Uhr an seiner Wand. „Fünf vor Zwei, wieso fragst du?“ Jade setzte sich wieder auf. „Wir treffen uns um Zwei wieder unten, heißt, ich muss mich jetzt schnell anziehen!“ Damit sprang sie vom Tisch und suchte ihre Sachen zusammen. „Bist du sicher? Deine Lehrerin wird es verstehen, wenn du ihr erklärst, dass ich dich aufgehalten habe.“, fragte Seto überzeugt. Jade drehte sich zu ihm und schüttelte mit dem Kopf: „Das geht nicht und du weißt es! Du bist doch immer der Jenige, der sagt, es wäre besser, wenn es keiner weiß.“ „Ja , aber nur, weil es für dich dann einfacher ist. Ich will nicht, dass alle dich bedrängen, es reicht wenn sie es bei mir tun.“, meinte Seto nun mit ernstem Ton in der Stimme. Jade lief wieder zu ihm und gab ihm einen Kuss. „Ja, ich weiß, dass du dir Sorgen machst, und deshalb liebe ich dich. Aber wenn ich aus der Schule draußen bin müssen wir es nicht mehr verheimlichen!“ Seto zog sie in eine tiefe Umarmung und flüsterte: „Ich liebe dich auch.“ Das war nun das erste Kapitel. Verbesserungsvorschläge und Kritik sind, wie gesagt, immer gern gesehen. Als nächstes folgt noch ein kurzes Kapitel, mit dem die Fanfic dann abgeschlossen ist. Über Feedback würde ich mich natürlich besonders freuen, da dies meine erste FF ist, die ich hochlade und ich mich in dem Sinn gar nicht einschätzen kann. ^^ Bis dahin~ Kapitel 2: Was danach geschah ----------------------------- - Zusatzkapitel - Es war zwanzig vor Zwei. Anzu schaute sich in der Kantine um. Außer ein paar wenigen Angestellten und ihrer Gruppe war niemand mehr im Raum. Klar, die Mittagspause war schließlich schon bei den meisten vorbei. Nun glitt ihr Blick wieder zu den anderen zurück. Ihre männlichen Freunde veranstalteten gerade ein Wettessen, wobei Jonouchi eindeutig vorne lag, knapp hinter ihm Honda. Bei Yuugi sah es so aus, als würde er gar nicht mehr kauen, denn seine Backen waren so vollgestopft, dass das Essen schon fast wieder herausquoll und Ryou lief ungesund grün an, während er die nächsten Hamburger herunter würgte. Anzu schüttelte angewidert den Kopf. Zum Glück hatte sie ja noch Shizuka und Jade, sonst würde sie unter den ganzen Jungs elendig Zugrunde gehen. Apropos Jade, wo war die eigentlich? Sie hatte gesagt, sie müsse nur mal schnell aufs Klo, aber das hätte ja niemals eine halbe Stunde gedauert... Nachdenklich wandte sie sich an Shizuka: „Sag mal, Jade hat nicht gesagt, dass sie, nachdem sie auf dem Klo war, woanders hingehen wollte, oder?“ Shizuka drehte sich zu ihr und antworte überlegend: „Nein, soweit ich weiß, nicht. Jungs, wisst ihr was von Jade?“ Die Angesprochenen blickten verwundert auf. Yuugi war der erste, der sich meldete: „Feip? Bein, if dafte fi folfe auff Flo?!“ Während er redete, fielen ihm die noch nicht zerkauten Fleischstücke wieder aus dem Mund. „Mensch Yuugi, schluck runter und wiederhol das dann nochmal so, dass wir es auch verstehen!“, sagte Anzu entrüstet. Yuugi schluckte beschämt runter und meinte dann noch einmal: „Ich sagte, ich dachte, sie wollte aufs Klo?“ Anzu schüttelte mit dem Kopf. „Aber sie ist schon fast eine dreiviertel Stunde weg, in zwanzig Minuten treffen wir uns schon wieder unten, solange braucht sie doch niemals!“ „Vielleicht hat sie ja Verstopfung?!“, scherzte Jonouchi. „Das ist nicht lustig!“, schimpfte Anzu. Dann meldete Shizuka sich zu Wort. „Vielleicht ist sie ja schon mal vorgegangen?!“ Anzu überlegte. „Nein, glaub ich nicht, dann hätte sie uns ja Bescheid geben können, die Toiletten sind auf dieser Etage, sie wäre wieder an der Kantine vorbei gekommen, wenn sie zum Aufzug gewollt hätte.“, erzählte sie zweifelnd. Nun erhob Ryou das erste mal seine Stimme: „Jetzt wo du es sagst, ich habe sie gar nicht in die Richtung in der die Toiletten sind laufen sehen, ihr etwa?“ Jonouchi legte grübelnd seinen Kopf schief. „Nein, wenn ich so darüber nachdenke, du hast Recht, sie ist zum Aufzug gelaufen...“ Honda grinste: „Du kannst denken?“ Doch er bekam nur einen wütenden Blick von seinem Kumpel. Anzu erhob nun wieder ihre Stimme: „Freunde, wir sollten sie suchen, sie kennt sich in der Kaiba Corp. ja nicht wirklich aus und wir haben auch nur noch siebzehn Minuten Zeit.“ Und damit standen sie auf und machten sich auf den Weg. Nach fünfzehn Minuten waren sie auch noch nicht viel weiter gekommen und inzwischen hatten sie alle Etagen einigermaßen durchsucht. Die einzige, bei der sie noch gar nicht geschaut hatten, war Geschoss 30, die Chefetage. „Kommt Leute, vielleicht ist sie ja doch hier!“, rief Honda den anderen zu, als sie aus dem Aufzug stiegen. Jonouchi wirkte genervt. „Was sollte sie denn bei diesem arroganten Idioten?“ Doch Honda öffnete schon die Tür und marschierte durch. Die Sekretärin schaute überrascht auf, als sechs Jugendliche ihr Büro betraten. „Was wünschen Sie? Haben Sie einen Termin? Sonst muss ich sie bitten, das Zimmer zu verlassen, Herr Kaiba wünscht ausdrücklich nicht gestört zu werden!“ Anzu lief auf sie zu und fragte freundlich: „Tut uns Leid, aber wir suchen unsere Freundin, ist hier ein braunhaariges...“ Doch Jonouchi war inzwischen zur Tür von Seto Kaibas Büro gelaufen und meinte ungeduldig: „Man, sie ist da nicht drin, ich beweis es euch!“ Und mit diesen Worten riss er, während die Sekretärin alarmiert aufsprang, die Tür auf. Das nächste, was man hörte, waren zwei entsetzte Schreie und die Stimme der Sekretärin: „Mr Kaiba, es tut mir so Leid, dieser Junge... OH!“ Augenblicklich verstummte sie wieder, denn was sie da sah, würde sie in ihrem ganzen Leben nicht vergessen: Ihr Chef stand, nur mit einer Boxer bekleidet vor seinem Schreibtisch, aber das schockierende kam ja noch. Neben ihm sah man das braunhaarige Mädchen, nach dem sich Anzu noch gerade erkundigt hatte, ebenfalls nur mit Unterhose und wie sie sich rot angelaufen ihre Bluse vor den nackten Oberkörper presste. Eine unangenehme Stille breitete sich aus während die Sekretärin mit hochrotem Kopf wieder hinter ihrem Schreibtisch verschwand. Doch die Stille hielt nicht lange, denn Jonouchi keifte los: „Jade, was machst du da? Neben diesem, diesem... Oberarschloch? Und warum seit ihr beide NACKT?? Sag jetzt nicht, dass es das ist, von dem ich denke, dass es das ist?!“ „Im Denken warst du noch nie besonders gut!“, erwiderte Seto, der seine Fassung schon wieder erlangt hatte grinsend. Wütend funkelte Jonouchi ihn an. „Ich hab nicht dich gefragt!“, knurrte er. Jade machte einen Schritt nach vorne und meinte: „Leute,... es tut mir Leid, dass ihr das jetzt so erfahren musstet, aber wir wollten es eigentlich geheim halten, bis ich mit der Schule fertig bin... Sorry.“ Beschämt senkte sie den Kopf. Man konnte ihr ansehen, wie unangenehm es ihr war, so vor ihren Freunden zu stehen. „Das heißt, ihr seit wirklich zusammen??“, fragte Yuugi. „Hast du ein Problem damit, Zwerg?“, fragte Seto genervt. „Nein, nein, ich finde, ihr seit ein tolles Paar!“, meinte Yuugi beschwichtigend. Doch Jonouchi war da anderer Meinung. „Also ich finde, sie hat jemand besseren verdient als diesen Großkotz!“ Seto grinste hämisch. „Wer wäre denn besser als ich? Du vielleicht, Köter?“ Jonouchi knirschte wütend mit den Zähnen, doch Seto ließ ihn nichts erwidern, sondern meinte nun mit kühler Stimme: „Wie auch immer, ihr habt genug gespannt! Jetzt verlasst mein Büro, oder ich werfe euch eigenhändig aus meiner Firma!“ Jade sah, dass ihre Freunde widersprechen wollte, deshalb fügte sie hinzu: „Geht bitte schon mal vor, ich zieh mich fertig an und dann komm ich nach.“ Und es wirkte, denn Anzu dirigierte die anderen mit nach draußen. Als die Tür zugefallen war seufzte Jade auf. „Man, das hatte ich mir anders vorgestellt...“ Schnell zog sie sich ihren Rock und die Bluse über. Dann beugte sie sich noch mal zu Seto und gab ihm einen kurzen Kuss. „So, ich geh dann mal, sonst zerfleischt mich Jonouchi doch noch...“, grinste sie ihm entgegen. Seto grinste zurück. „Das soll er nur versuchen. Ach, und Jade?“ Jade, die schon auf dem Weg zur Tür gewesen war drehte sich ein letztes Mal um. „Ja?“ „Erinner' mich bei Gelegenheit daran, meine Sekretärin zu feuern!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)