Zwischen Himmel und Hölle von xKeiko-chanx ((Inuyasha x Kagome)) ================================================================================ Kapitel 1: Die schönste Opfergabe --------------------------------- Zwischen Himmel und Hölle 1. Die schönste Opfergabe Vor etwa 500 Jahren, zu Zeiten der Götter und Legenden, lebte ein junges Mädchen in einen kleinem, bescheidenem Dorf. Sie hörte auf den Namen Kagome. Kagome war immer sehr fleißig und gehorsam. So hatte man sie erzogen. Das Mädchen arbeitete hart und half ihrer Familie wo sie nur konnte. Ihre Eltern und sie waren nicht arm aber auch nicht reich. Doch konnte die Familie mit dem was sie hatte gut auskommen. Jedoch, jetzt in diesem hitzigen Sommer war die Ernte knapp. Die heiße Sonne brannte alle Pflanzen nieder. Auch gab es durch sie kaum Wasser, eine schwere Dürre trocknete alle Felder aus und hinterließ nur Staub. Bittere Tage, für das gesamte Dorf. Die Dorfältesten versuchten eine Lösung für dieses Problem zu finden. Das war ihre Aufgabe. Eben jene Ältesten berieten sich gerade in der Haupthütte, welche sich in der Mitte des Dorfes befand. Seid einer gefühlten Ewigkeit warteten die junge Kagome, ihre Eltern und die restlichen Leute auf das Ergebnis der Beratschlagung. „Mutter, glaubst du sie werden eine Lösung finden?“, fragte Kagome besorgt. „Ich hoffe es mein Kind…“ Weitere Momente des ausharrens begannen. Erst als fast die glühendheiße Sonne sich dem Horizont neigte, kamen die Weisen aus ihrer Hütte heraus. „Mutter, Vater, seht.“ Kagome machte ihre Eltern auf das Geschehen aufmerksam. Ein Gemurmel ging durch die Massen. Doch ein Handzeichen des Oberältesten genügte um wieder Ruhe herrschen zu lassen. Gespannt und hoffnungsvoll erwarteten die verzweifelten Leute die Lösung des Rates. „Hört mich an. Die Ältesten und ich sind zu einem Entschluss gekommen.“, sprach ein alter Mann mit gekrümmter Haltung und langem, weißem Bart. Die Lieder seiner Augen schon so faltig und schlaff, dass sie jene fast bedeckten. Jeder Mann im Dorf war still. „Diese schreckliche Dürre ist der Zorn unseres Gottes. Viel zu lange schon vernachlässigten wir seine Bedürfnisse, dies ist nun seine Strafe für uns!“ Ein entsetztes Raunen ging durch die Ansammlung von Menschen. Kagome hörte weiter aufmerksam zu, wenn auch beunruhigt. „Was sollen wir nun tun?“, fragte einer aus den Reihen der Leute. „Ist das nicht offensichtlich? Unser Gott verlangt ein Opfer! Erst dann wir er uns wieder Regen schicken!“ Das Raunen wurde lauter, die Menschen sprachen miteinander über das eben gehörte. „Ruhe!“, verlangte der Weise mit rauer Stimme. Sofort herrschte wieder eine eiserne Stille. Sein Wort war das Gesetz des Dorfes. Keiner würde sich dem wiedersetzen. „Ihr wisst alle was das heißt. Morgen zum Sonnenaufgang versammeln sich alle Jungfrauen, ab dem fünfzehnten Lebensalter genau hier! Die Schönste von ihnen wird unsere Auserwählte sein. Ihr Opfer wird den Gott gnädig stimmen! Ihr Tod wird das Dorf retten!“ Die Leute jubelten. Eine Lösung für ihr Problem war nun nach langem leiden gefunden. Kagome spürte eine Hand auf ihrer Schulter. Es war die Mutter des Mädchens, die ihr Kind zu sich drehte und lächelte. „Hast du gehört?“, fragte sie vorfreudig. „Sicher Mutter.“, antwortete ihre Tochter ebenfalls lächelnd. Kagome gehörte mit zu den gemeinten Jungfrauen. Sie war bereits siebzehn Jahre alt doch noch nicht verheiratet worden. Da ihre Eltern mit den Erzeugnissen der Felder bisher soweit zu recht kamen, war eine Wohlstandshochzeit bisher nicht von Nöten gewesen. Sie erlaubten ihrer Tochter sich selbst einen Mann zu suchen. Kagome hatte es damit jedoch nicht eilig. „Wir sollten jetzt heimkehren und dein schönstes Kleid aussuchen. Du musst für morgen doch hübsch aussehen.“, meinte ihr Vater. Kagome nickte auf seine Worten und ging mit ihren Eltern nach Hause. Sie und die anderen Mädchen hatten keine angst die Auserwählte zu sein. Nein, im Gegenteil. Es gab keine größere Ehre für die jungen Frauen. Es war schon wahr, sie wussten, dass sie sterben würden, sollten sie Diejenige sein, welche dem Gott als Opfer dargeboten würde. Doch nach dem Tode wartete das göttliche Reich auf sie, so versprach man es ihnen. Sie würden in einem himmlischem Paradies Leben und nichts würde ihnen verwehr bleiben. Sie bekämen Glück und Wohlstand an der Seite ihres Gottes. Wer hätte davor schon angst? Es war später Abend geworden und Kagome zog ihr schönest Kleid zur Probe an. Es war lang und im reinsten Weiß gehalten. Jenes sollte die Unschuld der Mädchen wiederspiegeln. Aus feinster und edelster Seide war es gefertigt, wahrlich das schönste Kleid das sie besaß, nur zu besonderen Anlässen durfte sie es tragen, so wie dem morgigen. Eng lag das, ebenfalls weiße Untergewand an ihrem Körper, sollte es doch betonen wie schlank Kagome war. Ihre Mutter half dem Mädchen, es am Rücken zu schließen. Nun folgte das zweite Stück, welches drüber gezogen werden musste. Am vorderen Bereich ihres Körpers, lies es das Untergewand durchschauen, hinten bedeckte es jedoch alles. Kagomes Mutter schnürte lächelnd an ihrer Brust das Gewand zu. „Wie schön du bist mein Kind. Sicherlich wirst du die Auserwählte sein.“ „Denkst du das Mutter?“ „Natürlich.“ Ihre Mutter lies von ihr und stellte sich in Kagomes Rücken. Sie drehte ihre Tochter dem Spiegel zu. „Sieh dich doch an. Du gleichst einem Engel.“ Kagome sah sich an und wurde verlegen. Doch auch sie selbst fand sich sehr schön. „Nun geh und zeig dich deinem Vater.“ „Ja.“ Kagome tat, wie es ihr Gesagt wurde. Sie lief ins nebenliegende Zimmer und zeigte sich ihrem Vater. Dieser staunte nicht schlecht als er sie sah. Fassungslos, was für eine erwachsene Frau sein kleines Mädchen geworden war, stand er auf. Ohne ein Wort lief er zu ihr und nahm ihre Hand. Wie bei einem Tanze drehte er sie einmal langsam im Kreise. „Oh Kagome, Du bist bezaubernd.“ „Danke Vater.“ „Doch eine Sache fehlt.“ „Hm?“ Er ließ sie los und ging zu einem kleinen Schrank. Kagome sah wie er eine Schublade öffnete um einen Blumenkranz herauszuholen. Mit diesem kam er zu ihr zurück. Kagomes Mutter kam zu den Beiden und beobachtete sie. „Ein Blumenkranz?“, fragte Kagome überrascht. Ihr Vater setzte diesen auf ihren Kopf. „Er macht dich perfekt.“ Nun zierten auch weiße Blüten Kagomes Haupt. Wahrlich ein elfengleicher Anblick bot sich. „Danke Vater.“ Kagome war sehr glücklich. Wenn sie nun die Auserwählte sein würde und wenn ihr Tod Regen bringen würde, dann wären ihre Eltern die angesehensten Leute für diesen Sommer. Und nichts wollte Kagome mehr als sie glücklich machen. Der Tag brach an und das gesammte Dorf trat an die Hütte der Ältesten. Alle Jungfrauen standen in einer Reihe vor den Toren und warteten auf das was Geschehen würde. Ihre Verwandten standen mit Abstand um sie rum und hofften auf die beste Entscheidung. Kagome war sehr aufgeregt. Es waren so viele schöne Mädchen hier. Alle in schneeweißen Kleidern. Auf einmal kam sie sich gar nicht mehr so hübsch vor. Eher gewöhnlich. Als die Türen sich zu öffnen begannen, kehrte wieder totenstille unter den Leuten ein. Alle Mädchen die dargeboten wurden, senkten den Blick und verbeugten sich. Die Ältesten traten hervor. „Wie ich sehe, sind bereits alle hier, wunderbar.“ Die fünf Weisen traten näher an die Mädchen heran. Jede einzelne wurde nun aufs Genaueste betrachtet. Immerhin durfte nur die Schönste dem Gott dargeboten werden. Es dauerte jedoch nicht lange da wurden es nach und nach weniger. Jeder noch so kleine Makel war ein Grund um die Mädchen zu verschmähen. Bei einer war die Nase zu krumm, bei einer anderen die Zähne zu gelb. Die Hüften waren zu Breit oder sie hatte eine Narbe im Gesicht. Irgendetwas wurde bei fast jeder als unschön empfunden. Kagome war nervös, gleich wäre sie an der Reihe. Die ältesten blieben bei ihr stehen. Kagomes Eltern hielten den Atem an. Wie würde das Urteil aussehen? Die siebzehnjährige hatte noch den Blick gesenkt, erst wenn man es ihr erlaubte durfte sie aufschauen. „Sieh mich an mein Kind.“, sprach man zu ihr. Kagome tat es, sie schlug die Augen auf und hob den Kopf. Ein wunderschöner Blick entstand. „Klare braune Augen.“, bewunderte der eine. „Seidenweiches, glänzendes Haar.“, sagte ein anderer. Die Männer scharwenzelten um sie herum und betrachteten sie wie eine Art Ware. Fast wie bei einem Pferd das verkauft werden soll. Ein komisches Gefühl für Kagome. „Sie hat eine schlanke Taile.“ „In der tat, sehr schön. Und seht euch ihre Oberweite an.“ „Das könnte unserem Gott gefallen.“ „Ich denke auch.“ Kagome schaute nervös von einem zum Anderen. Würde sie nun auserwählt werden oder nicht? Die Männer beratschlagten sich im engen Kreise. Nach kurzer Zeit lösten sie sich aber wieder voneinander. Einer sah sie an, es war der Oberälteste. „Du bist in der engeren Auswahl, gehe bitte mit Tokan mit.“ Kagome nickte. Und stellte sich an die Seite des Mannes mit jenen Namen. Bevor sie ging konnte sie noch einen Blick auf ihre Eltern erhaschen, denen sie zulächelte. Die Beiden sahen so stolz aus, das erfüllt ihr Herz mit Freude. Das Mädchen folgte dann aber aufmerksam dem Ältesten. Sie wurde in das innere der Hütte geführt, wie vor ihr schon andere Mädchen. Vor einem Zimmer blieb der alte Mann stehen, er sah zu ihr und öffnete die Tür. „Gehe dort hinein und warte.“ Kagome sah in das Zimmer, dort saßen noch vier andere Mädchen die in die engere Auswahl gekommen waren. Kagome gesellte sich vorsichtig zu ihnen. Hinter ihr wurde die Tür geschlossen. Ihr war etwas mulmig zumute, sie verstand nicht ganz was nun geschehen würde. Unsicher setzte sich das junge Ding zu den anderen Mädchen. „Wisst ihr was hier geschied?“, fragte sie verwundert nach. „Ja. Nachdem sie dein Gesicht und dein Erscheinen für schön erklärt haben, müssen sie sehen ob auch dein Körper schön genug ist.“, erklärte eines der Mädchen mit langem, lockigem, braunem Haar. „…Was?...Heißt das, sie wollen uns ohne Kleidung sehen?“, hakte Kagome ängstlich nach. Das wollte sie nämlich nicht. Kein Mann sollte sie ohne ihre Erlaubnis so sehen, selbst wenn es sich dabei um die Ältesten handeln möge. „Keine Sorge. Diese Aufgabe übernimmt die Dorfärztin Kaede.“ Als sie das hörte wurden Kagomes Gesichtszüge etwas entspannter. „Dann bin ich beruhigt.“ „Hab keine Angst es wird alles gut.“, munterte sie ein anderes Mädchen auf. Nach kurzem Warten kamen die Ältesten zu ihnen. Die Mädchen sahen sie erwartungsvoll an. „Zwischen euch fünfen wird es sich entscheiden. Eine nach der Anderen wird nun von Kaede untersucht werden. Wir werden sehen wer dann noch übrig bleibt.“ Eine alte Frau mit blassem Haar und Augenklappe zeigte sich. Es war die Ärztin. Sie wunk gleich eines der Mädchen zu sich und führte sie in den nächsten Raum. Dort waren sie unter sich. Für Kagome hieß es nun wieder warten. Doch überraschend schnell kamen Beide wieder aus dem Raum. Einer der Ältesten ging zu Kaede. „Und, wie sieht es aus, ist ihr Körper schön?“ „Das schon mein Herr nur…“ „Nur was? Sprich.“ „Sie ist längst nicht mehr so unschuldig wie ihr Kleid vermuten ließe.“ „Was?!“ Der Älteste war entsetzt, er wendete sich dem Mädchen zu. „Wie kannst du es wagen uns an der Nase herumzuführen!“ Das Mädchen ging sofort ehrfürchtig vor ihm in die Knie. „Bitte vergebt mir! Meine Eltern wissen nichts davon und ich traute mich nicht es ihnen zu sagen!“, erklärte sie sich. „Stadtessen betrügst du lieber uns?!“, fragte er erzürnt nach. „Das war niemals meine Absicht. Ich ahnte doch nicht das ihr mich als schön genug für unseren Gott ansehen würdet.“, weinte sie. Das Mädchen hatte angst vor dem was nun mit ihr geschehen würde. „Geht nicht so hart mit ihr ins Gericht.“, bad Kaede den Ältesten. „Nenn mir einen guten Grund?!“ „Sie wird sich ihren Eltern früher oder später eh offenbaren müssen, was schwer genug sein dürfte. Darum seid gnädig und verzeiht ihr diesen Fehler.“ „Ihr seid zu gutherzig Kaede. Dieses Mädchen verdient eine Strafe für diese Dreistigkeit.“ Der Älteste hob seine Hand und wollte ihr gerade jene strafe ins Gesicht setzen als Kaede sich vor das arme Ding stellte. „Geh zur Seite!“, befahl er voller Wut. „Herr, bitte beruhigt euch. Ihr werdet doch keine Schwangere schlagen.“ „Bitte wie?! Schwanger ist sie auch noch?!“ Das Mädchen versteckte sich voller angst hinter Kaede. Die Ärztin trug gerade all ihre Hoffnung heil aus dieser Sache heraus zu kommen. „Lasst sie gehen. Ihr wird das sicher eine Lehre sein.“ „Ja das wird es Herr! Ich flehe euch an, verzeiht mit bitte!“ Kagome war erschüttert das mit anzusehen, sowas blüht einem also wenn man vorgibt etwas zu sein, das man nicht ist. Eine Warnung für sie. Doch Kagome hatte ja nichts zu befürchten. Sie wusste ja wie es um ihre Unschuld bestand. Nach dem alle untersucht wurden, blieben von den fünf nur noch zwei übrig. Es waren sie und ein 15 Jähriges Mädchen Namens Kikyo. Sie sahen sich recht ähnlich, was die Entscheidung nicht einfacher machte. Beide wurden immer wieder betrachtet und miteinander verglichen. Bis sich er Rat der Weisen nun endlich entschieden hatte. Die Mädchen schauten sich ein letztes Mal an, bevor sie wussten wer die Auserwählte sein würde. „Wir sind zu einem Entschluss gekommen….Kagome.“ „Jawohl?“ „Du wirst Diejenige sein, die unseren Gott besänftigt.“ Kagomes Herz klopfte stark. Sie konnte es nicht glauben, sie war die Auserwählte! Demütig verbeugte sie sich. „Habt vielen Dank. Ich werde euch sicher nicht enttäuschen.“ Die Nachricht der Auserwählten wurde verkündet. Herrlicher Jubel breitete sich aus. Alle waren glücklich. Nun würde bald alles gut werden. Kagomes Eltern waren voller Stolz, ihre Tochter war die Schönste des ganzen Dorfes. Nur leider durften sie jetzt nicht länger zu ihr. Kagome wurde in der Hütte der Weisen behalten und dort noch mit Schmuck behangen. Ketten, Armbänder, Perlen, sie wurde Geschmückt wie eine Braut und beschenkt wie eine Königin. Kagome fühlte sich zwar sehr geehrt aber auch zugleich war sie traurig. Gerne hätte sie sich noch von ihren Eltern verabschiedet. Jedoch wurde ihr das nicht gestattet. Zum Abend hin war alles vorbereitet. Die tapfersten Männer würden sie zum Schrein ihres Gottes geleiten. Sie selbst würde den Weg über in der schönsten Sänfte, die das Dorf besaß, getragen werden. Jene war weiß wie ihr Kleid und mit roten, durchsichtigen Vorhängen verziert. Ein Mann half ihr beim einsteigen. Sehr bequem war es ja, das musste sie gestehen. Doch langsam bekam sie so ihre Zweifel. Bald würde sie sterben. Sie fragte sich, wie es sein würde tot zu sein. Und verspürte nun etwas angst. Wäre es schmerzhaft? Was wurde mit ihrer Seele geschehen, wenn der Körper tot ist? Wie wäre dieses Paradies? Würde es ihr dort gefallen? Und was wenn nicht? Fragen über Fragen häuften sich nun, doch es gab niemanden der sie ihr beantworten würde. Ein letzter Blick ging über das Dorf, kurz sah sie ihre Eltern in der Menge, die sie mit Jubelrufen verabschiedete. Aber genau so schnell wie entdeckt, verschwanden sie auch wieder. So gerne hätte sie ihnen Lebewohl gesagt. Wehmut schlich sich in ihr Herz. Sie war hier sehr glücklich gewesen. Sie hatte Familie und Freunde. Nun aber würde sie ihre geliebten Menschen nie wieder sehen. Kagome hoffte nur, dass ihr Leben als Opfergabe reichen würde um es wieder Regnen zu lassen. Ein langer Weg lag vor ihnen. Bereits seid zwei Tage liefen sie. Der Schrein ihres Gottes lag hoch oben, bei einem Vulkan. Über den ganzen Weg hinweg durfte Kagome nicht essen und trinken, dabei war es so schrecklich heiß, das sie sich nichts mehr wünschte als etwas Wasser auf der Zunge zu spüren. Doch sollte sie so schlank bleiben wie sie war und kein Gramm zunehmen. Nur die dünnen Vorhänge hielten die brennende Sommersonne etwas zurück. Jedoch bei weitem nicht genug. Ihr war so heiß, so schrecklich heiß. Hatte sie sich am Anfang gefürchtet beim Ziel der Reise anzukommen, so wünschte sie sich jetzt nichts sehnlicher als dies. Diese Strapazen sollte endlich ein Ende nehmen. Als die Sonne sich neigte und der strahlende Vollmond die Nacht erhellte, fühlte sich die schöne Auserwählte etwas besser. Da diese drückende Hitze endlich vorbei war. Ein angenehm kühler Wind streichelte sie. Leise entglitt ihr ein Seufzer. Doch auf einmal spürte sie keine Bewegungen mehr. Sie öffnete die Augen und sah sich um. „Was ist los?“ „Wir sind da. Du musst jetzt aussteigen.“ Plötzlich war dieses unschöne Gefühl wieder da. Diese angst. Langsam stieg Kagome aus ihrer Sänfte. Direkt vor ihr war eine lange Treppe, die hinauf zu einem weißen Schrein führte. Ihr Herz begann wieder stärker zu schlagen. Nervosität machte sich erneut breit. Die Männer stellten sich an ihre Seite und begleiteten, dass Mädchen die Treppe hinauf. Mit jeder Stufe die sie bestieg, klopfte ihr Herz stärker. Gleich wäre es soweit, der Zeitpunkt ihres Todes naht. Sie und ihre Begleiter betraten die Plattform des Anwesens. Alles wirkte so edel und prunkvoll. Fast wie ein kleiner Palast. Kagome sah sich genau um, doch viel Zeit ließ man ihr dazu nicht. Sie wurde schnell weiter in das innere des Schreins gebracht. Für sie schon etwas zu schnell. Drinnen sah alles auch sehr elegant aus. Geschmack hatte dieser Gott, das muss man ihm lassen. Nach kurzem umsehen entdeckte Kagome einen steinernen Tisch. Sie hatte eine Vorahnung was nun geschehen würde. „Leg dich dort hinauf.“, sagte einer der Männer zu ihr. Kagome nickte nur etwas verängstigt. Ihr wurde immer unwohler. Doch tat sie wieder wie man es ihr sagte. Sie ging zu dem Tisch. Er war so kalt und nackt. Sie drehte ihm den Rücken zu und setzte sich hinauf. Kurz darauf legte sie sich auch vollkommen hin. Der Blick ging zur Decke. Ihr Puls war bereits im unermesslichem. Die Männer stellten sich um den Tisch und legten ihr Kleid zurecht. Selbst ihre Haare wurden perfekt positioniert. Sie sollte aussehen wie ein Gemälde, ohne Fehler, ohne Makel. Nur das Beste für den allmächtigen Gott. Alle bis auf ein Mann traten zurück. Kagome hatte ihre Hände gefaltet auf ihrem Bauch zu liegen. „Nimm deine Hände bitte weg.“ „…“ Kagome gehorchte erneut und legte sie nun auf ihr Herz. Sie fühlte wie stark es schlug, wahrscheinlich zum letzten mal in ihrem Leben. Der Mann, der sie eben ansprach, zog einen Dolch aus seiner Kleidung. Er blitzte, im schein des Mondes, welches durch die Fenster fiel, auf. So würde es also geschehen. Man würde sie erstechen. Und das durch den Bauch? Warum? Da wäre ihr das Herz fast lieber. Dann würde sie gleich sterben. So müsste sie sich sicher durch Schmerzen quälen. Doch das war vielleicht der Preis den sie zu zahlen hatte. Der Mann hob seinen Dolch. Kagome schloss etwas kneifend die Augen zusammen. „Oh, Du mächtiger Gott der Welt. Gott über Alles und Jeden, über Wasser, Wind, Feuer und Erde. Wir bitten dich, erhöre unser flehen! Nimm dieses Mädchen, die schönste Jungfrau unseres Dorfes, als Opfer an und schenke uns für ihre Seele und ihren Körper Regen für unsere Felder!“, sprach der Mann laut und klar. Er setzte an, wollte sie mit dem Dolch hier und jetzt wie ein Vieh schlachten. Das wäre es also nun gewesen, ihr Leben. Es war schön, nur irgendwie viel zu kurz. Kagome fragte sich ob es richtig war einfach alles zu tun was man ihr sagte. Ob es richtig war zu glauben ihr Tod würde irgendwem etwas bringen. Sie selbst hatte gerade nicht das Gefühl das ihr vergossenes Blut Regen bringen würde. Aber jetzt war es zu spät, sie würde sterben. Es war vorbei. „Halt!“, hörte man plötzlich eine tiefe, imposante Stimme durch die Halle rufen. Der Mann mit dem Dolch stoppte sofort und sah sich erschrocken um. Ebenso alle anderen. Auch Kagome suchte eine Person zu der Stimme. „Wer…wer spricht da?“, fragte einer ihrer Begleiter. „Euer Gott!“ „Was?“ „Unser Gott?“ Die Männer schienen nervös und ratlos zugleich, sowas hatte bisher noch keiner von ihnen erlebt. Nie hatte ihr Gott gesprochen, heute war es das erste Mal. „Was ist euer Wunsch oh mächtiger Herr?“, fragte einer in die leeren Hallen hinein. „Ich will das ihr geht.“, hallte es zurück. Irritiert sahen sich die Männer an. Das war alles? Sie sollten gehen? „Und die Jungfrau, oh Herr? Sollen wir nicht zuvor ihre Seele befreien?“ „Darum kümmere ich mich. Nun geht. Und für die Zukunft bringt ihr mir die Mädchen einfach hierher, lebend, verstanden?“ „J-ja oh Herr.“ „Gut, nun geht! Sofort!“ Die Männer bekamen es mit der angst und liefen schnell hinaus. Sie trauten sich nicht mal zu fragen ob sie auch Regen bekommen würden. Kagome lag noch allein auf dem Tisch, unsicher richtete sie sich etwas auf. Suchend war ihr Blick doch nirgends einer zu sehen. War Gott nur eine Seele ohne Körper? Konnte sie ihn deshalb nicht sehen? Doch auf einmal hörte sie Schritte. „?!“ Sie sah nach rechts. Aus einer dunklen Ecke in der kein Licht sich hin verirrte, trat eine Gestalt hervor. Kagome war gespannt und verängstigt zugleich. Sie verstand gar nicht, was hier vor sich ging. War das da Gott? Und wenn ja warum durfte sie leben? Die Mädchen wurden doch immer getötet. Die Gestalt trat ins Licht des Mondes. Es war ein Mann in edlen Gewändern gekleidet und einem Schwert an seiner Hüfte. Langes, weißes Haar schmückte sein Haupt und seine Augen glänzten wie Bernstein. Kagome staunte nicht schlecht als sie ihn sah. So sah er also aus? Ganz anders als erwartet. Ihre Augen erblickten etwas sehr merkwürdiges. Auf seinem Kopf sah sie zwei Ohren, die denen eines Tieres glichen. Ihr Blick war mehr als irritiert. Dem Fremden entging es nicht, das dieses Mädchen zu seinen Ohren starrte. Jenes hasste er, wie nichts sonst auf der Welt. „S-seid ihr Gott?“, fragte sie vorsichtig nach. Der Mann vor ihr verschränkte die Arme. „Nicht wirklich.“ „Hm?“ Der Fremde kam näher zu ihr und sah sie an. „Ihr komischen Menschen seht ein reiches Anwesen und denkt sofort es gehört einem Gott.“ „Also bist du gar nicht Gott?!“, Kagome wich sofort zurück. Schließlich war ihr Körper für den Allmächtigen gedacht. „Gott, Gott, Gott. An was anderes denkt ihr wohl nicht oder? Sowas wie einen Gott gibt es nicht! Das Spinnt ihr euch alle zusammen um jemanden für die Launen der Natur verantwortlich zu machen. Doch viel närrischer ist der Gedanke mit einem Opfer jene Launen zu besänftigen!“, regte sich der Fremde auf. Kagome schaute beleidigt diese ihr unbekannte Kreatur an. „Närrisch? Wir sind keine Narren!“ „Oh nein, Verzeihung, natürlich seid ihr das nicht. Es ist ja auch sehr gut nachvollziehbar wenn ihr euch euer schönstes Mädchen sucht und sie auf einem Tisch abschlachtet wie eine Ziege, dabei sogar hofft, damit würde das Wetter bald wieder günstig mitspielen.“, sagte er ihr mit Hohn in der Stimme ins Gesicht. „Jedesmal wenn Jemand geopfert wurde, nahm alles ein gutes Ende! Also bringt es doch etwas!“, verteidigte Kagome die Handlungen ihres Dorfes. „So ein Unsinn. Ihr habt einfach so lang weiter geopfert bis das Wetter sich mal geändert hatte oder durch Zufall alles wieder wie zuvor wurde. Das hat rein gar nichts mit dem töten der Mädchen zu tun.“, meinte der Fremde fest. „Außerdem, was wäre das denn für ein Gott den ihr verehrt, der verlangt das junge, unschuldige Mädchen sterben müssen, nur damit es allen anderen besser geht?“, fügte er hinzu. „Der tot befreit nur unsere Seele! Jene die sich opfern erwartet Glückseligkeit im Paradies, wo einem nichts verwehrt bliebe!“, erklärte Kagome ihm. Doch der Unbekannte gottlose war kein Stück bekehrt. „So ein Schwachsinn! Das erzählen die euch nur, damit ihr brav mitgeht und euch umbringen lasst. Wenn du stirbst ist es dunkel und alles ist vorbei. Mehr nicht.“ „Das kannst du nicht wissen, dafür gibt es keinen Beweis!“, wiedersprach sie ihm mit bösem Blick. „Hast du denn einen Beweis dafür, dass es irgend ein Paradies gibt?“, fragte er sie nun daraufhin. „…“ Den hatte Kagome nicht. Sie glaubte blind den Worten der Dorfältesten, dachte sie doch jene wüssten es mit absoluter Sicherheit. Aber einen Beweis dafür hatte sie nie gesehen. „Dachte ich mir…“, sagte der Mann mit dem silbernem Haar auf ihr Schweigen hin. „Aber-!“ Auf einmal wurde Kagome ganz komisch. Die Sicht verschwamm ihr und Schwindel lies sie schwanken. Der Fremde trat sogleich an ihre Seite und hielt sie fest. „Hey…alles in Ordnung mit dir?“ „Ich habe so großen Hunger und Durst…mir ist schon ganz schwindlig.“, sprach sie mit leiser Stimme. „Hat man dir nichts gegeben?“, fragte sie der Fremdling entsetzt. „Nein…Ich sollte schlank und rein sein, mein Körper sollte leer bleiben für die Zeremonie.“ „Tze. Auf was für einen Blödsinn euer Volk so kommt.“ Der merkwürdigaussehnende Mann zog sie näher zu sich und schob seinen Arm unter ihre Beine. Mit einen Ruck nahm er das Mädchen hoch. „Wo bringt ihr mich hin?“, fragte sie leise. Und lehnte erschöpft den Kopf an seine Brust. „Dorthin wo du essen, trinken und dich erholen kannst.“, sagte er mit etwas einfühlsamere Stimme als eben. Ende Kap.1 _____________________________________________________________________________ Ich hoffe es hat euch bisher gefallen^^ Verzeiht wenn ich vielleicht ab und an in der Zeit springe, das ist ne Schwäche von mir >()< Ich hab dreimal auf Fehler gelesen und hoffe das nicht so viele übrig beblieben sind. Falls euch aber größere aufgefallen sind, sagt es mir bitte! Ich mag es nicht wenn Wörter doppelt vorkommen oder ich gar ein Wort schrieb das gar nicht in den Satz gehört. Danke sehr! Eure Kei-chan^^ Kapitel 2: Im Teufelspalast --------------------------- 2. Im Teufelspalast Alles war so dunkel. Kein Geräusch erklang. Nichts, nur eiserne Stille. Doch es war sehr gemütlich, so warm und kuschelig. Wie auf Wolken fühlte es sich an. War sie gestorben? Sie erinnerte sich nicht. War sie vielleicht schon auf den Weg ins Paradies? Oder wäre dieser Ort hier es schon? Doch was war das plötzlich für ein dumpfes Geräusch Welches an ihre Ohren drang? Sprach da Jemand? Sie konnte es nicht genau erkennen. „Liebes wach auf.“ Eine Stimme? Ja, es klang wie eine Stimme. Welche langsam immer klarer wurde. „Hmmmm…?“ „Komm Kleines, mach die Augen auf.“ Kagome hörte immerzu eine sanfte Stimme, welche sie wecken wollte. Doch ihr Körper blieb regungslos, er fühlte sich auch viel zu schwer zum bewegen an. Fast so, als bestünde er nur aus Blei, welches sie zum liegen zwang. Lieber wollte das Mädchen noch weiter vor sich hin dösen, etwas träumen. War es doch so gemütlich. Hier zu schlafen war so schön. Das Kissen in dem Sie lag, duftete himmlich, das wollte sie noch genießen. „Ich will nicht…“, murmelte die Siebzehnjährige der fremden Stimme zu. „Du schläfst schon fast den ganzen Tag.“, bekam Kagome als Antwort. Da diese Person ihr keine Ruhe lies und unermüdlich auf sie einsprach kam Kagomes Bewusstsein mehr und mehr in die Wirklichkeit zurück. Das schöne Land der Träume entfernte sich mit jeder Sekunde mehr und mehr. Langsam wurde das Mädchen wach genug um sich zu fragen, wer da eigentlich mir ihr sprach. Es war eine Frau, soviel erkannte sie. Nur ihre Mutter war es nicht. Wer denn aber dann? Allmählich fing Kagome zu blinzeln an, ganz verschlafen wie ein Kind. Noch benebelt rieb sie sich den Schlaf aus ihren braunen Augen. „Na komm.“ Sie fühlte ein liebevolles streifen über ihrem Körper. So wie sie es von ihrer Mutter kannte, wenn diese sie wecken wollte. Kagome begann die Augen zu öffnen. Erst war ihr Blick noch leicht verschwommen, so wie es am Morgen manchmal üblich war. Doch legte sich diese Tatsache schnell nach dreimaligem blinzeln. Das junge Ding neigte den Kopf zur Seite, ein Paar Haarsträhnen fielen dabei auf ihre Wange. Vor ihr saß sie eine wunderschöne Frau mit schwarzglänzendem Haar und klaren, herzlichen Augen. Doch wer war diese Person? Kagome kannte sie keineswegs. Etwas irritiert musterte sie die Fremde. „Wer seid ihr?“, fragte sie noch ganz leise. Während das Mädchen dies fragte, richtete sie sich schwerfällig auf und wendete den Blick nicht von ihrem Gegenüber ab. „Ich bin die Mutter des jungen Mannes, der dich hierher brachte.“, antwortetet die Schönheit mit einem freundlichem und wärmenden Lächeln. Kagome bemerkte wie elegant sie Gekleidet war, schon fast so edel wie eine Prinzessin. „Die Mutter des jungen Mannes?“, wiederholte Kagome für sich und wusste im ersten Moment gar nicht wen diese Fremde damit meinte. Was denn für ein junger Mann? Das Mädchen verstand gerade gar nichts. Die Frau sah ihr an, das Kagome noch nicht ganz bei sich war. Ihr Kopf tat sich offensichtlich schwer, die Dinge zu begreifen. Darum würde die Frau ihr mal etwas auf die Sprünge helfen. „Du weißt schon, der Junge mit den Hundeohren.“ „Hundeoh-?“, in der Sekunde fiel dem Mädchen alles wieder ein. „Was?! Von ihm seid ihr die Mutter?!“, fragte Kagome recht entsetzt klingend nach und machte große Augen. Sie war ja gar nicht über diese Tatsache an sich so verwundert. Eher schwirrte ihr dieser Mann mit dem weißen Haar im Kopf herum und damit auch die Wut welche sie noch immer über seine Worte hatte. „Ganz recht. Was erstaunt dich denn daran so sehr?“, wollte die Mutter wissen. „Nun…er sieht euch nicht sehr ähnlich. Dazu scheint er mir nicht mal ein Mensch zu sein. Ihr hingegen… seht recht normal aus.“, äußerte die Siebzehnjährige ganz offen und ehrlich. Jedoch mit etwas misstrauischer Stimme, ob jene Gestalt vor ihr vielleicht nicht doch nur ein Trugbild war. Anstatt aber über diese Äußerung in irgendeiner Form beleidigt zu sein, lachte die Frau nur amüsiert vor sich hin. Anscheinend fand sie Kagomes Art und weise lustig. „Inuyasha kommt halt mehr nach seinem Vater.“ Das junge Mädchen reagierte als sie seinen Namen vernahm. Mit fragendem Blick sah sie die Mutter an. „Inuyasha? So heißt er also?“ Kagome wusste ja bisher noch nicht wie ihre Bekanntschaft von gestern hieß. Seinen Namen fand sie recht seltsam, normal klang er nicht Aber normal schien er selbst ja auch nicht zu sein, deshalb wäre er anscheinend passend ausgewählt. „Ganz recht. Er ist mein einziger Sohn und leider etwas mürrisch. Verzeih wenn er vielleicht unhöflich zu dir war.“ „Nun wie ein Ehrenmann hat er sich nicht benommen.“, verriet Kagome mit erneut beleidigten Gefühlen. Dazu verschränkte sie demonstrativ ihre Arme vor der Brust. „Nimm nicht alles so ernst was er sagt. Er ist ein guter Junge. Es kommt nicht oft vor, das er Jemanden in seinem Bett schlafen lässt. Das allein solltest du ihm schon hoch anrechnen.“, sagte sie mit einem liebevollem Lächeln. Kagomes Augen blinzelten sofort mehrfach. Hatte sie richtig gehört? In wessen Bett lag sie hier gerade in diesem Moment?! „Das ist sein Bett?!“, entfuhr es ihr leicht aufgebracht. Sofort sah sie sich um. Musste sie doch erstmal genau schauen wo sie sich eigentlich befand. Recht viel wusste das Mädchen nicht mehr vom gestrigen Tage. Sie erinnerte sich das dieser Schuft mit weißem Haar es verhinderte, das sie dem Allmächtigem geopfert wurde. Und das er dazu sie und den gesamten Glauben ihres Dorfes verspottete! Aber…ihr fiel auch wieder ein, das er sie auffing und trug als ihr so schwindlig wurde. „Er gab dir Speis und Trank, doch nach dem verzehr bist du sofort eingeschlafen. Er wollte dich nicht wecken und lies es dabei, dich in seinem Gemach zu lassen.“, erzählte die Mutter mit sanftem Blick, dem jungen Mädchen. „Wenn ich hier schlief…wo verbrachte er denn die Nacht?“, fragte Kagome neugierig aber auch etwas schuldig nach. Hatte sie ihm doch das Bett streitig gemacht. Welches wirklich sehr weich und ungeheuer bequem war. Wenn sie da an ihren Strohhaufen zuhause dachte, auf den sie immer nächtigen musste. Wahrlich kein vergleich. „Er schlief auf der Pritsche im Gesellschaftsraum. Doch mach dir keine Gedanken deswegen, mein Junge ist robust und verkraftet ein solch hartes Bett sehr gut.“ „Nun…Gedanken mach ich mir gewiss nicht! Schließlich hätte er mich ruhig wecken können. Ich bestand ja nicht da drauf hier zu nächtigen.“, kam es leicht hochnäsig von ihr. Sie wollte kein Mitgefühl für diesen Unhold empfinden. Hatte er sie doch so gekränkt, als er meinte, dass in ihrem Dorf nur närrische Leute seien. „Gut, das merke ich mir! Dankbarkeit scheint ja nicht sehr verbreitet bei euch zu sein!“, fauchte eine tiefe, männliche Stimme. Kagome erschrak in diesem Augenblick. Denn jene Stimme kannte sie bereits. Sie sah nach rechts, zur Türe hin, wo Inuyasha im Rahmen stand. Sein Blick war beleidigt und seine Körpersprache ablehnend. Man merkte sofort, dass er ihr gegenüber nicht wohlgesonnen war. Das Mädchen fühlte sich etwas schlecht. Das sollte er nicht unbedingt hören. Auch wenn sie im Moment nicht gut auf ihn zu sprechen war, so musste sie sich eingestehen, war es sehr lieb von ihm, sie in seinem Bett schlafen zu lassen und selbst die harte Pritsche zu bevorzugen. „Inuyasha, nun fahr sie doch nicht gleich so an.“, bat seine Mutter und stand dabei vom Bett auf um etwas auf ihn zuzugehen. „Tze. Wenn sie so eingebildet ist, rede ich, wie es mir passt.“, meinte der nicht menschliche Mann stur zu seiner Verteidigung. Der Junge mit dem weißen Haar kam näher an Kagome heran. Das Mädchen zog die Decke über ihre Brust. Leicht nervös, da sie nicht wusste was er wollte, wich sie zurück. Auf einmal griffen seine Hände nach der Decke und zog diese ihr im hohen Bogen weg. Kagome wehrte sich. Versuchte die kuschlige Decke bei sich zu behalten. Doch sie verlor diesen Kampf schnell. Wie am Spieß fing sie zu schreien an. „Fass mich ja nicht an!“ „Schrei nicht so!“, schrie er zurück. „Ich schrei so laut ich will!“ Inuyashas Mutter stand kopfschüttelnd daneben als ihr Sohn das arme Mädchen zu packen versuchte. Wenn er ohne Vorwarnung über sie herfällt, bräuchte er sich nicht wundern wenn sie zu schreien begann. Die Siebzehnjährige strampelte wie wild um jeden Versuch, sie festzuhalten, zu nichte zu machen. „Hilfe! Mörder! Vergewaltiger!“, rief sie laut. „Sei ruhig und lass mein Bett los!“ „Nein!“ Kagome klammerte sich mit aller Macht daran fest. Wer weiß was dieser Kerl nicht mit ihr vorhatte. Wohin er sie verschleppen wollte. Was für schändliche Taten er mit ihr tun würde. „Inuyasha, nun zerr doch nicht so an den armen Ding.“, mischte sich nun endlich die Mutter ein und ging dazwischen. Das junge Mädchen war heilfroh, dass man ihr endlich half. Der Sohn musste Kagome loslassen. Da seine Mutter ihn wegdrängelte. „Du siehst doch das sie angst hat.“, sprach die ältere Frau mit normaler Lautstärke um die Stimmung zu beruhigen. „Die soll nur aus meinem Zimmer raus! Ich lass hier doch keinen drin, der sich nicht mal bei mir bedanken kann!“, murrte er. „Schon gut, schon gut. Sie sollte ja eh aufstehen.“ Die hübsche Mutter versuchte ihren Jungen zu beruhigen. Manchmal konnte er schon recht ungestüm werden. Wie es ja eben zu sehen war. Und einmal so aufgebracht, war es schwer ihn wieder zu besänftigen. „Oh ja, das wird sie auch!“ Inuyasha schaute böse zu Kagome, diese kauerte noch leicht verstört auf seinem Bett. Mit kleinen Tränchen an den Augenwinkeln, sah sie in das Bernstein seiner Augen. Ihr war ziemlich unwohl. So wie eben hat sie noch kein Mann angepackt. So aufdringlich und rüpelhaft. Das Mädchen hatte wirklich angst, das er ihr was antun würde. Das er womöglich Gewalt an ihr ausüben wollte. Inuyashas Mutter sah ihr das auch an. „Ja doch. Du gehst jetzt aber erstmal raus.“ „Was? Nein!“, beschwerte sich der Weißhaarige. Er sah nicht ein warum er jetzt gehen sollte. Dies war immerhin sein Zimmer! Dieses Mädchen sollte raus! „Nun geh schon!“, seine Mutter drängelte ihn immer weiter zur Tür hin. „Mutter!“ „Nichts da Mutter. Raus jetzt!“ „Aber!“ „Na!“, entfleuchte ihr knapp und schnitt ihm jedes Wort ab. „…“ Inuyasha gab sich geschlagen. Bei seiner Mutter war er immer gehorsam und fügte sich ihrem Willen. Dabei könnte er sich ihr so einfach wiedersetzen. Immerhin war er größer und um Massen stärker als diese zierliche Frau. Aber sie war nun mal seine Mama, die er lieb hatte. Darum hörte er auf sie. „Okay ich geh ja schon.“ Brav wie ein kleines Kind drehte er sich um und verließ den Raum, der eigentlich nur ihm gehörte. Er ging den Gang entlang welcher zu dem Gesellschaftsraum führte, wo er die Nacht verbracht hatte. Kagome glaubte er sei nun erstmal weg darum plapperte sie einfach daher, was sie gerade dachte. „Der ist ja ein Monster!“ Die Siebzehnjährige war von seinem Überfall noch ganz aufgewühlt. Normalerweise sagte sie sowas nicht. Inuyashas gute Ohren zuckten sofort unter dem weißen Tuch, das er sich heute umgebunden hatte. Wegen Kagomes starrendem Blick von gestern hatte er diese heute verhüllt. Der junge Mann blieb beim laufen stehen und sah mit kleinen Augen hinunter, hin zu dem nackten, kalten Steinboden. Dieses Wort war wie ein Stich in den Rücken. //Ein Monster…?// „Oh Kleines, sag sowas nicht. Inuyasha war zwar gerade sehr flegelhaft zu dir aber er ist kein Monster. Ich bitte dich auch sowas nie mehr wieder zu sagen.“ „Aber er-!“, wollte sie beginnen noch mal zu berichten, was seine Mutter eh gerade gesehen hatte. Und diese wusste ja, dass es nicht so schlimm war, wie es vielleicht gerade auf Kagome wirkte. „Nein!“, sprach die schöne Frau plötzlich mit sehr ernster Stimme dazwischen. Kagome spürte sofort, das sie jetzt lieber nichts falsches sagen sollte. Denn diese Mutter duldete kein schlechtes Wort über ihren geliebten Sohn. „Er hat das Herz am rechten Fleck. Nur viele sind zu blind um das zu sehen.“, sagte sie leise. Etwas traurig schauend, hob sie die Decke wieder hoch, welche Inuyasha hat fallen lassen. „…“ „Jetzt steh auf. Ich zeige dir wo du dich waschen kannst und danach wirst du etwas essen, du siehst noch immer recht mager aus.“ Etwas Zeit verging ehe Kagome frisch und gesättigt war. In dieser Zeit war sie meist allein oder nur in Gesellschaft von Inuyashas Mutter die dem Mädchen ihren Namen verraten hatte. Izayoi, lautete er. Kagome fand das es ein sehr schöner Name war. Er klang irgendwie so elegant, doch das passte auch zu dieser schönen Frau. In ihrem rot-weißem, Figur betonendem Kleid, mit den weißten Flügelärmeln Wirkte sie eh wie die Eleganz in Person. Erst recht mit den langen, bis zum Boden reichenden Haaren. Und diese hübsche Frau saß gerade neben ihr und aß ein paar süße Kirschen. „Sagt Izayoi, lebt ihr mit eurem Sohn alleine in diesem riesigen Schrein“, fragte Kagome neugierig nach. Es wäre schwer vorstellbar das zwei Leute so viel Platz benötigen. „Nein. Ich bin nicht mit ihm allein. Wir leben zu dritt hier. Mein Sohn, ich und mein geliebter Gatte.“, antwortete sie glücklich. Kagome war neugierig geworden. So wie Inuyasha aussah musste auch sein Vater ein merkwürdiges Geschöpf der Natur sein. Noch immer wusste sie nicht genau was er war. Mit einem Mensch als Mutter kann er ja nicht so sonderbar sein wie gedacht. „Was ist sein Vater für einer, das Inuyasha so anders ausschaut?“, wollte Kagome gerne wissen. Was Derartiges wie ihn, sah sie schließlich zum ersten Mal in ihrem Leben. Izayoi lächelte das junge Mädchen sanftmütig an. Ein Gedanke an ihren Liebsten reichte schon um ihr den Tag zu versüßen. Nichts tut sie lieber als von ihm schwärmen. Ihr Gemahl war mit Inuyasha zusammen das ein und alles in Izayois Leben. „Er ist sehr mächtig und stark. Doch gleichzeitig vermag es wohl keinen liebevolleren Mann zu geben. Viele fürchten sich vor seiner wahren Gestallt, dabei gibt es dafür gar keinen Grund.“ „S-seine wahre Gestallt?“, hakte Kagome stockend nach. Das junge Mädchen war etwas beunruhigt. Ein Wesen welches seine Form verändern kann, schien nicht eines von Gottes Kreaturen zu sein. Und was nicht von Gott war, kann nur vom Teufel stammen. „Ja weißt du, Inuyashas Vater ist ein Riesendämon.“, sagte Izayoi ganz ungezwungen mit einem Lächeln daher. Sie war voller Zufriedenheit und Liebe. Für sie war es auch keineswegs etwas schlechtes oder gar teuflisches. Nein, für Izayoi war es inzwischen ganz normal geworden zu sagen, das ihr Mann ein mächtiger Dämon ist. Während die Mutter ganz entspannt war, blieb bei Kagome gerade fast das Herz stehen. „Ein Riesendämon?!“ Wie von vom Blitz getroffen stand das Mädchen ängstlich auf. Ihre schlimmsten Befürchtungen wurden wahr. Sie war hier in die Hände von Teufelskreaturen geraten! Dämonen! „Kagome was hast du denn?“, fragte Izayoi verwirrt nach. Sie verstand gerade gar nicht weshalb ihr Gast, das junge Mädchen, so außer sich war. „Ich muss hier weg!“, entfuhr es ihr nur. Die Siebzehnjährige rannte ohne ein weiteres Wort zu sagen davon. Sie musste weg von hier! Weg von diesem Teufelshaus! „Was? Kagome!“, rief Izayoi ihr nach, traf aber nur auf taube Ohren. Irrend, wie in einem viel zu großen Garten voller hoher Hecken, rannte das junge Mädchen durch die Gänge. „Wo geht es denn hier raus?“, fragte sie sich fluchend selbst. Es musste doch einen Ausweg geben. Stattdessen hatte sie fast schon das Gefühl sich immer tiefer in das Gebäude zu begeben. Gefühlte Stunden lief sie nervös umher. Immer mit der Angst im Nacken doch noch von dem Dämon gefunden zu werden, wo er sich gerade befand wusste sie schließlich nicht. Auf einmal sah sie ein Licht am Ende eines Ganges. //Geht es da hinaus?// Sie lief einfach geradewegs drauf zu. Und tatsächlich, sie war draußen! Schaufend stand sie im Schein der brennenden Sommersonne. Doch auch wenn die plötzliche Hitze sie fast erschlug, so war das Mädchen heil froh. Freiheit! Nun wollte sie nichts wie weg hier. Sie wusste das es von hier aus drei Tage zu ihrem Dorf dauern würde. Und selbst wenn sie den Weg nicht kannte, so war alles besser als in einem Palast zu leben, der vom Teufel beherrsch wurde. Irgendwie käme sie schon sicher wieder nach Hause. Schnell sah sie sich um, sie wollte die Treppe finden, welche das Mädchen gestern hier herauf ging. Und schon nach einem kurzen Augenblick, konnte Kagome sich orientieren. Die Schwarzhaarige wusste wo lang es ging. Als sie fast die Treppe erreicht hatte, der Forte zur Freiheit, verdunkelte sich der Himmel über ihr. Kagome sah sofort hinauf. Eine Wolke bemerkte sie gar nicht. Doch jenes, was die Sonne und sie trennte war auch keine Wolke. Es war ein gewaltiger Körper, so groß wie bisher noch nie gesehen. Bei diesem seltenen Anblick, verschlug es ihr sofort die Sprache, nicht mal Luft holen konnte sie. „W-Was ist das?!“, fragte sie mit zittriger Stimme. „Das ist mein Vater.“, antwortete ein bekannter Klang hinter ihr. Das Mädchen drehte sich sofort um und sah Inuyasha da stehen. Kagome hatte gar nicht bemerkt, das er so nahe an sie ran gekommen war. „D-das da ist dein Vater?!“, wiederholte sie fassungslos. Dabei zeigte sie mit dem Arm hinauf zu dieser ungeheuren Gestalt, welches es schaffte den Himmel zu verdecken. „Sagte ich doch gerade, bist du taub?“ „Wie kann das dein Vater sein? Er ist gewaltig!“ „Das ist doch nur seine Wahre Gestalt.“ Plötzlich leuchtete der Körper über ihnen. Wieder waren Kagomes Augen von dem Geschehen magisch angezogen. Sie konnte einfach nicht wegsehen. Wahrscheinlich könnte sie das ganze auch sonst nicht glauben. Der riesige, leuchtende Körper verschmolz zu einer Art Kugel, welche begann im zick zack durch die Luft zu schwirren. Direkt auf die Beiden zu! Da sie angst vor diesem unbekanntem Geschehen hatte, eilte sie hinter zu Inuyasha und versteckte sich in seinem Rücken. „Was soll das?“, fragte der verwundert nach. „Was ist das für ein Ding?!“ „Ich sagte doch, mein Vater! Überprüf mal deine Ohren!“, kam meckernd von dem weißhaarigem Mann. Die leuchtende Kugel stoppte direkt vor Inuyasha. Dieser sah sie ganz unfasziniert an. Für ihn war das ganze ja auch nichts Neues. Er kannte jenes seid er ganz klein war. Die Kugel nahm vor ihm eine neue, menschliche Gestalt an. Und als dies geschehen war, verschwand das Leuchten und ein Mann, der Inuyasha ähnlich sah, stand auf einmal da. Kagome staunte nicht schlecht. Sowas hatte sie noch nie im Leben gesehen. Da kommt ein riesiges Wesen daher, fängt an zu leuchten, wird zu einer Kugel, schwirrt wie eine aufgeregte Biene umher und formt sich einen menschlichen Körper zusammen! Unfassbar! „Hallo Vater.“, begrüßte Inuyasha ihn mit freundlicher Stimme. „Hallo Sohn. Sag wer ist denn dieses Mädchen da? Ich kenn sie gar nicht.“, fragte er gleich neugierig nach. Inuyasha trat mal einen Schritt zur Seite, so das Kagome sich nicht länger verstecken konnte. Doch sie war noch recht verängstigt von den ganzen Ereignissen hier. Der Junge mit dem Tuch um den Kopf, schob sie zu seinem Vater hin. „Ihr Name ist Kagome, So ein paar Männer wollten sie gestern hier Opfern.“ „Was? Machen die das immer noch? Wann hören die endlich damit auf?“ Inuyasha zuckte nur die Schultern, für ihn war dieser ganze Götterkult nur reiner Blödsinn. Sein Vater schaute sich derweilen das Mädchen genauer an. Sie sah ihn mit großen Augen an. Doch ihre Haltung war recht verkrampft. Die Arme eng vor die Brust gehalten, der Körper nach hinten gelehnt. Dem Dämon begriff, dass sie sich fürchtete und wollte deshalb besonders freundlich sein. Mit seinem nettesten Lächeln sah er sie an. „Hallo, Mein Name ist Inutaishou.“ „…“ Kaum hatte er das gesagt, fiel Kagome auch schon in Ohnmacht. „H-Hey!“ Im letzen Moment konnte Inuyasha sie noch auffangen. Sein Vater begriff nicht warum sie gerade umkippte. Hatte er was Falsches gemacht? Verwirrt blinzelte er das ohnmächtige Mädchen an. „Warum ist sie denn jetzt umgefallen?“, fragte er ratlos seinen Sohn. Doch der zuckte erneut nur die Schultern. „Sie ist generell recht komisch.“, sagte er nur und fand, dass dies schon vieles erklären würde. „Hm…???“ Der Dämon kratzte sich etwas irritiert am Kopf, sowas ist ihm ja noch nie passiert. Er schaute von dem Mädchen zu seinem Sprössling und zurück. „Nagut. Bringen wir sie erstmal rein. Am besten du legst sie in dein Bett.“ „Was? Nein! Nicht schon wieder!“, meckerte er sofort. Sein Vater aber überhörte das nur und ging an im vorbei. „Sei nicht so. Das Arme Ding ist gerade vor Ohnmacht umgefallen, sei etwas nett zu ihr. Ich gehe jetzt erstmal deine Mutter begrüßen “, sprach er im laufen und lies seinen Sohn mit der bewusstlosen Kagome alleine stehen. „Das ist doch…“, murmelte er vor sich hin. Ein schweres Seufzen ging dieser kleinen Aussage hinterher. Nur wiederwillig nahm er das Mädchen richtig auf seine Arme und trug sie erneut hinein, in den Palast seiner Familie. Grummelnd, da er sie nun am Halse hatte, sah er das Mädchen an. „…Tze…“ Er schaute kurz wieder vorraus, dann aber riskierte er doch noch mal einen flüchtigen Blick zu ihr. „Wenn sie schläft wirkt sie fast schon normal.“, sagte er, der, mit den Hundeohren auf dem Kopf. Ende Kap 2. ________________________________________________________________________________ Ich hoffe sehr das es euch gefallen hat. Das nächste wird etwas länger werden^^ Wie auch schon beim letzten mal gesagt, weißt mich bitte auf größere Fehler hin, danke^^ LG eure Kei-chan!^^v Kapitel 3: Ich hasse Hundeohren! -------------------------------- 3. Ich hasse Hundeohren! //Was ist das? Warum ist mein Bauch so schwer?//, ging es Kagome durch den Kopf. Sie war noch etwas im Halbschlaf, doch spürte sie, dass da irgendwas auf ihr liegen musste. „Mmmm…!“ Langsam öffnete sie die Augen. Ihr Kopf war nach links geneigt. Sie sah nur eine weiße Wand. Doch bemerkte das Mädchen, das sie offensichtlich wieder in Inuyashas Bett gelandet ist. Erneut bekam die Siebzehnjährige dieses schwere Gefühl auf ihrem Bauch mit und sah nun hin. Ihr Gesicht entglitt dem Mädchen sofort. Was sie sah, konnte sie einfach nicht glauben! Inuyasha, er lag doch tatsächlich mit ihr im Bett, direkt neben ihr! Er und sie unter ein und derselben Decke! Und das auch noch mit blankem Oberkörper! Dieser komische Flegel erlaubte es sich sogar noch, wie selbstverständlich, den Arm auf sie zu legen. Als ob Beide so vertraut miteinander umgehen würden, das er jenes dürfte! Kagome packte sofort eben diesen Arm und warf ihn von sich runter. „Was fällt dir ein!“, rief sie laut und kroch eingeschüchtert an die Wand. Inuyasha wurde von ihrer lauten Stimme geweckt. Murrend drehte er sich auf die Seite, bis eben hatte er auf seinem Bauch geruht. „Was…?“, fragte er schlafend, jedoch mit genervtem Gesichtsausdruck. „Das fragst du noch! Du legst dich einfach zu mir ins Bett und umarmst mich hier halb! Dich hat wohl jeder Anstand verlassen!“ Mit ihrem Kissen schlug sie wütend auf ihm ein, was Inuyasha natürlich gar nicht gefiel. „Hey!“ Schlecht gelaunt schnappte er das Kissen und zog es aus ihren kleinen Händen. Er legte es unter seinen Kopf, von dort würde sie es sich sicher nicht wiederholen. „Mach mal halblang ja, das hier ist immerhin mein Bett. Denkst du ich hab Lust nur deinetwegen auf irgendeiner harten Pritsche zu schlafen…“, murrte er mit geschlossenen Augen. Er wollte einfach nur noch etwas weiter schlummern. „Aber ein Mann legt sich nicht einfach zu einer Frau!“ Er öffnete ein Auge und schaute sie einen Moment lang an, er wusste was sie damit anspielte. Dann schloss er es wieder und tat auf interesselos. „Tze. Als ob du was hast, das mich reizt…“ Kagome glaubte sich verhört zu haben. Nannte er sie hier gerade reizlos? Dabei wurde sie zur Schönsten ihres Dorfes gewählt! Fassungslosigkeit zeigte sich in ihrem Gesicht. „Was du denkst ist mir egal! Dir will ich eh nicht gefallen! Jetzt lass mich hier raus ich will gehen!“ Um aus dem Bett zu steigen musste sie über ihn rüber klettern, da am Bettende ein Gitter war über das man schlecht rüber kam. Doch der Hundedämon drehte sich nur auf die andere Seite und krümmte keinen Finger. Drängelnd stupste Kagome ihn in den Arm. „Hast du nicht gehört? Lass mich raus!“ „Lass du mich lieber schlafen…“ Das Mädchen konnte es nicht glauben, der wollte sie nicht mal aufstehen lassen. So ein unhöflicher Kerl ist ihr ja noch nie begegnet. „Bitte klettere ich eben über dich!“ „Probier es gar nicht erst…“, warnte er. Darauf hatte er absolut keine Lust. Doch Kagome zeigte ihren Sturkopf und tat einfach was sie gerade angekündigt hatte. Sie kletterte über ihn! „Gnnnn- was?! Hey!“, gab der dämonische Mann nur entnervt von sich. „Ich hatte dich gewarnt! Wer nicht hören will muss fühlen!“, argumentierte sie schlagfertig. Während die Siebzehnjährige versuchte über ihn rüber zu krauchen, wollte Inuyasha versuchten sie wieder auf ihre Seite zu schubsten. Beides ging natürlich nicht, so entstand ein Gerangel zwischen den Zweien. Dabei kam Inuyasha der Bettkannte gefährlich nahe, bis er schließlich von ihr runter fiel. Und Kagome gleich mitzog. Ihr Ellbogen stach dabei genau auf seinen Brustkorb ein, ohne drauf vorbereitet zu sein, tat das schon ziemlich weh. Da dort immerhin genau die Lunge lag. Wegen diesem lästigen Schmerz, drehte er sich mit ihr, so das Kagome mit dem Rücken auf dem Boden lag. Eine pikante Situation. „Gnn…Du dumme Gans, was sollte das denn?!“ „Ich wollt dich doch gar nicht schubsten, das war ein Versehen!“ „Würde ich an deiner Stelle auch sagen…“ „Das ist keine Ausrede sondern eine Tatsache!“ „Ach sei still…“ Für Inuyasha fing der Morgen schon mal gar nicht gut an. So will wohl auch keiner unbedingt in den Tag starten. Etwas nachdenklich rieb er sich über die schmerzende Stelle. So lang bis er ein Räuspern vernahm. Fragend sah er das Mädchen unter sich an, denn von ihr kam jenes Geräusch. „Was?“, fragte er nur grimmig. „Wie lange willst du noch auf mir liegen?“, stellte Kagome eine Gegenfrage und das mit stark geröteten Wangen. Sie hatte freie Sicht auf seinen Oberkörper. Und das gab ihr ein seltsames Herzklopfen, welches sie zuvor noch nie verspürte. Das Mädchen wendete den Kopf zur Seite, seine ausgeprägten Muskeln über sich zu sehen machte sie sehr nervös. Er sah nicht schlecht aus, das musste sie gestehen. Sein Körper hatte was an sich, das die junge Frau immer wieder zu ihm schielen lies. Das Mädchen schluckte. Noch immer wurde Kagome von ihm am Boden gehalten. Und das auf eine Art und weise wie es ihr, trotz hübschem Körper seinerseits, gerade nicht unbedingt behagte. Dieser Inuyasha war in ihren Augen viel zu aufdringlich und auch wenn er es bestritt so hatte Kagome das Gefühl, das er ihren Körper doch reizvoller fand als er zugeben würde. Und sie war deshalb etwas beunruhigt. Auf ihre Andeutung hin bemerkte der Hundejunge erst richtig in welcher Pose sie zwei dalagen. Mit leicht geröteten Wangen stieg er von ihr runter. Grummelte aber verlegen. „Denk dir bloß nichts dabei, das war keine Absicht…“ Das Mädchen wich etwas von ihm und setzte sich auf. „Würde ich an deiner Stelle auch sagen.“, wiederholte sie seine Worte von eben. Mit mürrischem Blick sah er sie an. Sowas mochte er absolut nicht, wenn man seine eigenen Worte gegen ihn verwendete. „Tze.“ Kurz war es still zwischen den Beiden. Bis Kagome etwas ins Auge fiel. Durch den Schock und das Gerangel ist es ihr jetzt erst aufgefallen. Er trug wieder ein Tuch um seinen Kopf, so weiß wie seine Haare. Und das anscheinend die ganze Nacht über. Das fand sie eigenartig. Ob er das immer so macht? Aber wozu? Sie sah keinen Sinn darin. Während Kagome über diese Sache grübelte, starrte sie ihn an. Was Inuyasha sofort spürte. Er suchte ihren Blick. „Was ist?!“, fauchte er, dieses Gestarre machte ihn immer wütend. Kagome verstand nicht warum er jetzt so grantig war. Tat sie gerade was Falsches? Sie schaute ihn doch nur an. Wie konnte er davon schlechte Laune bekommen? „…Warum…trägst du denn ein Tuch?“, fragte sie etwas vorsichtig, da seine Art und Weise das Mädchen etwas einschüchterte. Inuyashas Blick wurde bösartiger. Ohne irgendwie eine Antwort zu geben, stand er auf und verschwand aus dem Zimmer. Kagome sah ihm verwirrt nach. Sie verstand diesen Kerl kein Stück. Er war einfach nur merkwürdig. Und wie es den Anschein machte würde sie nie schlau aus ihm werden. „Hab ich was Falsches gefragt?“ Nach diesem turbulenten Morgen ging es Kagome erstmal langsamer an. Sie fasste noch immer den Entschluss von diesem Ort zu verschwinden. Doch wollte sie es klüger anstellen, als wie ihren gestrigen Versuch. Wäre sie wirklich so davon, ohne Trinken, ohne Essen, hätte sie die drei Tagesreise sicher nicht gemeistert. Nicht bei brütenden Hitze, welche draußen herrschte. Heute wollte sie es anders anstellen. Mit Umsichtigkeit schlich sie durch die Gänge. Das Mädchen suchte eine Art Speisekammer oder eine Küche. Von irgendwo her bräuchte sie Nahrung. Diese würde sie in ein Päckchen schnüren und mitnehmen. Doch noch wichtiger waren kleine Gefäße in denen sie Wasser füllen könnte. Vorsichtig ging die Siebzehnjährige weiter, es durfte sie ja niemand erwischen. Endlich fand Kagome einen Raum der Aussah, als wurde hier Essen zubereitet werden. //Ist das die Küche?//, fragte sie sich. Das Mädchen hoffte es. Bevor sie den Raum betrat, sah sie sich wieder aufmerksam um. Niemand schien in der Nähe zu sein, das war gut. Leise ging das junge Ding hinein und öffnete sofort die Schränke. In den ersten fand sie nichts, nur Geschirr. Doch dann stieß sie zumindest schon mal auf Obst. Lächelnd sah sie es an und griff danach. Ein schöner runder Apfel lag nun in ihrer Hand. Er sah sehr lecker aus. //Besser als nichts!// „Guten Morgen Kagome.“, hörte das Mädchen plötzlich und warf vor schreck den Apfel hoch. Doch konnte sie ihn noch gerade wieder auffangen bevor er zu Boden fiel. An der Stimme erkannte das schöne Mädchen, das es Inuyashas Mutter, Izayoi sein muss, die sie da erwischt hatte. Kagome schämte sich so sehr, das die Schwarzhaarige sich nicht mal umdrehen konnte. „Hast du hunger?“, wurde sie gefragt. Das Mädchen war sich unsicher ob Izayoi dachte sie wollte stehlen oder nur ihren Appetit besänftigen. Das galt es nun heraus zu finden. „Ja…Ist es schlimm, das ich mir einfach was nehme?“ „Ach gar nicht. Wir haben doch genug, wenn du hunger hast iss ruhig.“, sagte die Frau des Hauses freundlich lächelnd. Jetzt kam sich Kagome erst recht schlecht vor. Sie behielt ihren Apfel und schloss die Schranktür. „Danke, dass ihr nicht böse seid.“, sagte Kagome mit leiser Stimme. „Ach deshalb bin ich doch nicht böse.“ Noch mit schlechtem Gewissen biss die Siebzehnjährige vom Apfel ab. Immerhin dachte Izayoi ja, das sie hunger hätte. So wollte Kagome ihre falsche Glaubwürdigkeit unterstreichen. „Hast du dich schon etwas bei uns eingelebt?“, fragte Izayoi das junge Mädchen um etwas mit ihr ins Gespräch zu kommen. „Etwas…Aber alles erscheint mir noch so fremd, ich weiß nicht was ich von manchen Dingen halten soll.“, gestand sie. „Ich nehme an du meinst meinen Mann und meinen Sohn richtig?“, hakte die feinangezogene Dame nach. Kagome sah sie mit vorsichtigem Blick an, sie wollte Izayoi gegenüber nicht unhöflich sein. Sie ist die Einzige hier, bei der das Mädchen sich etwas sicher fühlte. „Mit keinen meiner Worte möchte ich euch beleidigen aber…Ich verstehe nicht wie ihr mit solchen Gestalten zusammen sein könnt. Es ist doch offensichtlich, dass sie nicht zu Gottes Geschöpfen gehören. Habt ihr keine Furcht das eure Seele eines Tages in die ewige Verdammnis gerät?“ Izayoi beschmunzelte diese Frage nur und lief etwas, hin zum Ausgang dieses Raumes. „Keineswegs.“ „Warum nicht?“, fragte Kagome neugierig und lief ihr hinterher. Nach ihrer Frage, biss sie erneut vom Apfel ab und kaute. „Weil ich nicht an sowas wie die ewige Verdammnis glaube. Und genauso wenig glaube ich an einen Gott.“ Kagome hätte sich fast verschluckt als sie dies hörte. „Wie könnt ihr das denn nur sagen?! Jetzt landet ihr gewiss im Fegefeuer!“ Kagomes Art brachte Izayoi aber nur zum lachen. „Nein, sicher nicht, mach dir da Mal keine Sorgen.“ „Wie könnt ihr euch da so sicher sein? Liegt es daran, das ihr eine Verbindung mit den Kreaturen des Teufels habt?“ „Meinst du damit etwa meinen Mann?“, fragte die reifere Frau etwas verwirrt nach. In ihren Augen war ihr Gatte weit davon entfernt sowas wie ein Teufel zu sein. „Ja, wen sollte ich sonst meinen?“ „Nun um auf deine Frage zu antworten. Ich bin mir deshalb so sicher, dass meiner Seele nichts geschehen wird, weil es nichts in meinem Leben gibt, das ich als Sünde betrachten würde.“, sprach Izayoi an. Doch für Kagome sah das ganz anders aus. Izayoi hatte viel zu viele Sünden, aus der Sicht des Mädchens zumindest. Die zwei Frauen liefen etwas im Palast umher während sie sprachen. „Allein das ihr mit einem Dämon zusammenlebt ist eine Sünde.“, sagte Kagome deutlich und hoffte Izayoi zu bekehren, damit diese der Hölle noch entkäme. „Wie kann denn Liebe Sünde sein? Sie ist das reinste was wir haben.“, wollte die Hausdame nun von ihr wissen. „Die Liebe zu einem Dämon ist aber Sünde!“, beharrte das Mädchen stur und glaubte weiter an all das, was man ihr von klein auf lehrte. „Kagome…“ Izayoi blieb unerwartet stehen und sah sie sanft an. „Liebe ist Liebe, wenn sie tief aus deinem Herzen kommt…ist daran nichts Falsches. Und meine Liebe für Inutaishou ist so stark das mein Herz schon kräftig schlägt wenn ich nur seine Stimme höre. Dieses Gefühl ist aufrichtig und ehrlich. Er macht mich glücklich. Ist es denn falsch glücklich zu sein?“ Als Kagome diese Worte hörte, war sie etwas unsicher geworden. „…Nein an sich nicht nur…“ „Nur was?“ Kagome wusste nicht ganz. So eine Diskussion hatte sie bisher noch nie geführt, nie musste sie ihren Glauben verteidigen. Und es war schwer wenn die Gegenargumente für sie plausibel erschienen. „Findet ihr es nicht selbstsüchtig euer Leben allein eurem Wohlwollen zuteil werden zu lassen?“, fragte sie. „Liegt denn darin nicht der Sinn unseres Daseins? Die Zeit hier auf Erden zu genießen und sie mit Glück zu erleben?“ „Schon aber ihr müsst doch Gott danken für das Glück, das ihr empfindet!“, meinte Kagome sofort. „Aber ich denke dein Gott würde mir mein Glück gar nicht gönnen, immerhin ist ein Dämon mein ganzes Glück. Das Wiederspricht sich doch.“ Da hatte Izayoi recht, das Wiedersprach sich. Und jene Tatsache verwirrte Kagome allmählich. Wie konnte die Frau eines teuflischen Geschöpfes so viel Glück haben, obwohl sie nicht an Gott glaubt. Und ihr Dorf erfährt soviel Leid, dabei richten sie ihr ganzes Leben nach dem Allmächtigen und tun alles was er verlangt. „Aber ich versteh das nicht…“, sagte Kagome mit verwirrtem Blick. Nachdenklich sah sie zum Boden. Irgendwie erschien ihr alles langsam komisch. Woran sollte sie denn nun glauben? Was wäre wahr? „Kagome. Soll ich dir sagen woran ich glaube?“, sprach Izayoi plötzlich. Sie sah, wie hin- und hergerissen das arme, junge Mädchen war und glaubte vielleicht etwas sagen zu können, das ihr half. Kagome wurde hellhörig und schaute Inuyashas Mutter gespannt an. „Ja!“ Izayoi lächelte sanft. So, wie sie es immer tat. Diese Frau war die Liebenswürdigkeit in Person. „Ich glaube an mein gutes Herz.“ „An euer gutes Herz?“ „Genau. Es sagt mir, was richtig ist und was falsch. Und ich glaube an meine Überzeugungen. Für mich ist es einfach nicht richtig mein Leben an Regeln zu binden, die ein Gott mir aufgibt. Warum soll eine Frau Männern gegenüber ihre Meinung nicht sagen dürfen? Warum ist es sündhaft wenn ich attraktiv für einen Mann sein möchte? Oder sag mir warum ein Gott ein Opfer braucht? Welches Recht hat ein Gott über mein Leben zu bestimmen? Niemand hat dieses Recht. Mein Leben liegt in meiner Hand.“ Kagome war still. Was Izayoi sagte gab ihr zu denken. „Jemand der über das Leben von anderen bestimmt, ist für mich kein Gott, sondern nur ein Tyrann der den Leuten seinen Willen aufzwingen will.“, fügte die schöne Frau hinzu. Das Mädchen zu dem sie sprach, sah sie mit großen Augen an. Auf ihre Worte konnte Kagome irgendwie nichts sagen. So hatte sie die Sache noch nie gesehen. „Kagome, wenn du an einen Gott glauben möchtest, so tu das ruhig. Mich stört es nicht, es ist mir egal. Doch erwarte nicht, das ich das selbe tue, das kann ich nämlich nicht. Weil… Weißt du…als ich erst Fünfzehn war, wollten meine Eltern mich mit einem völlig Fremden verheiraten. Die Hochzeit war schon bestimmt worden, als ich noch ein Baby war. Dennoch habe ich diesen Mann nie gesehen. Nur meine Eltern kannten ihn. Sie sagten mir, dass Gott es wollte, dass ich ein Mädchen wurde. Denn nur so hatte ich die Chance in diese reiche Familie einzuheiraten um so meinen Eltern ein gutes Leben zu ermöglichen. Doch wie du dir vorstellen kannst wollte ich das alles nicht.“ Kagome lauschte jedem Wort aufmerksam zu. Was Izayoi erzählte interessierte sie sehr. Denn so hätte es Kagome auch ergehen können wenn ihre Eltern etwas ärmlicher gewesen wären. „Was ist passiert?“, hakte sie nach. „Ich flehte meine Eltern an, mich nicht zu verheiraten. Doch sie sagten wenn ich mich weigere dann wäre ich eine Schande für sie und für Gott, der mir diese Möglichkeit gab.“ Izayoi schaute in die Ferne und erinnerte sich an jenen Tag, an dem sie verheiratet werden sollte. „Nur wenige Tage später sollte die Hochzeit stattfinden. Doch soweit wollte ich es nicht kommenlassen. Es war falsch mich zu dieser Sache zu zwingen. Es war falsch mich unglücklich machen zu wollen. Ab da wusste ich für mich, dass es sowas wie Gott nicht gibt. Als ich bereits mein Hochzeitskleid an hatte, sah ich eine Möglichkeit zu fliehen.“ „Ihr seid geflohen? Ganz Allein?“ „Ja.“ „Aber eure Eltern…ich meine…sie sind doch eure Familie.“ „Nicht für mich. Ab dem Zeitpunkt wo mir klar wurde, das sie mein Unglück ohne schlechtes Gewissen in kauf nahmen, sind sie für mich gestorben.“, Izayois Stimme war emotionslos in dem Moment, als sie dies sagte. Und ihr Blick ging noch immer in die Ferne. Sanfter Wind kühlte ihr Gesicht. „Was ist passiert als ihr fortgelaufen seid? Wie ging es weiter?“, wollte Kagome, neugierig wie sie war, gerne wissen. Izayoi wendete ihrem Blick wieder dem Mädchen zu und lächelte, so sanft wie eh und je. „Ich rannte und rannte, da man mich verfolgte. Doch ich passte nicht auf und stürzte eine Klippe hinab.“ „Was?!“, Kagome war erschrocken, das hätte sie nicht vermutet. Doch vielmehr wunderte sie sich gerade warum Izayoi so lächelte. Das, was sie erzählte war schließlich gerade gar nicht schön. „Aber wie konntet ihr das überleben?“ „Ich war mehr tot als lebendig. Und wahrscheinlich wäre ich auch an jenen Tag gestorben wenn…“ „Wenn?“, drängelte Kagome ungeduldig. „Wenn Inutaishou mich nicht gefunden hätte.“ „…“, Kagome war erstaunt. Dieser Dämon hat sie gefunden? „Er nahm mich zu sich und pflegte mich die ganze Zeit über, so lang bis ich wieder richtig gesund wurde. Und in diesen Tagen und Wochen habe ich mich in ihn verliebt.“, erzählte Izayoi stolz. „Dann seid ihr schon so lange zusammen?“ Die feine Frau lachte. „Schon viel länger als du vermuten magst.“ Kagome war etwas verwirrt. Was sollte sie von dieser Aussage halten? „Wie meint ihr das?“ „Nun . Allein Inuyasha ist schon 200 Jahre alt.“ Das traf Kagome wie ein Schlag ins Gesicht, unerwartet und mit voller Wucht. „WAS?! 200?!“, das Mädchen fiel buchstäblich aus allen Wolken. Sie wich einen Schritt zurück und zeigte mit dem Finger auf Izayoi. „Dann könnt ihr aber auch kein Mensch sein!“ Wo war sie hier nur?! Nicht mal die vermeintlichen Menschen waren welche. „Doch ich bin einer, glaub mir. Bei Inutaishous und meiner Hochzeit passte er, mit einer kleinen Zeremonie, meine Lebensspanne an seiner an.“, erklärte sie nur mit wenigen Worten. Die ganze Geschichte wäre etwas langatmig. Und wie genau das ging wollte Kagome vielleicht jetzt auch gar nicht wissen. „Sowas geht?“, fragte das junge Mädchen mit skeptischem Blick. „Wie du siehst.“, antwortete Izayoi, ganz nach ihrer Art, mit einem lieblichen Schmunzeln. Die doch überraschenderweise sehr alte Frau lief an Kagome vorbei, weiter in Richtung Garten. Dort gab es einen schön anzusehenden Teich. In denen einige, kleinere Fische sich tummelten. Die junge Schöne sah ihr nach. Wieder eine Sache die früher unmöglich für sie erschien. Man konnte sein Leben also verlängern. Ob das in Ordnung war? Ist das nicht auch etwas Sündiges? Etwas das nicht in Gottes Sinne war? Doch Langsam wusste Kagome eh nicht mehr, was sie eigentlich noch für Richtig oder Falsch ansehen sollte. Wieder lief das junge Ding Izayoi hinterher. Als sie um eine Ecke bog, sah das Mädchen einen saftig grünen Garten. Und staunte nicht schlecht. Überall blühten bunte Blumen, ob groß ob klein. Von gelb bis dunkelviolett war alles vertreten. So hatte sie sich immer das Paradies vorgestellt. „Wooow. Der ist ja Wunderschön, trotz der brennenden Hitze.“, staunte Kagome begeistert. „Danke sehr, ich pflege ihn mit Herz und Seele.“, Izayois Stimme war wieder etwas bedrückter. So als läge ihr was auf dem Herzen. Kagome sah sie deshalb verwundert an. Der Blick der reiferen Frau schien auf etwas Bestimmtes gerichtet zu sein. Die Siebzehnjährige folgte diesem Blick und entdeckte ihren Sohn, Inuyasha. „Hm?“ Er saß am großen Teich und wirkte glatt etwas geknickt. Der Hundejunge griff nach Steinen die in seiner nähe lagen und schnipste sie gedankenverloren ins Wasser. Zum Leid der kleinen Fische, die er damit erschreckte. „Wisst ihr warum er dieses Tuch trägt?“, fragte Kagome. Sie nahm an als seine Mutter müsste Izayoi das Wissen. Immerhin kannte sie Inuyasha ja schon wesentlich länger und besser als Kagome. „Es ist wegen seinen Ohren.“, antwortete die Gefragte leise. „Warum? Was hat er den an den Ohren? Sind sie entzündet?“ Izayoi sah das Mädchen mit einem leichten Schmunzeln an. Da ihre Frage gerade etwas naiv aber irgendwie auch niedlich rüberkam. So als wüsste sie nicht was an seinen Ohren nicht normal wäre. „Nein, das ist es nicht. Inuyasha mag seine Ohren einfach nicht, leider.“ „Warum nicht? Die sahen doch ganz putzig aus.“ Die Mutter sah erneut zu ihrem Sohn und entfernte sich dann etwas mit langsamen Schritten von diesem Ort. Die Sonne war zu warm und im Palast war es wesentlich kühler. Sie wollte wieder rein um sich besser zu fühlen. „Das solltest du ihn selber fragen.“, sagte sie beim gehen. Kagome sah Izayoi noch einen kurzen Moment nach. Doch dann suchten ihre braunen Augen schnell wieder Inuyasha. Kagomes Neugier war geweckt. Sie wollte nun erst recht wissen, was es mit diesen seltsamen, verhüllen seiner Hundeohren auf sich hatte. Außerdem schaute der dämonische Mann so aus, als ob ihm etwas Aufmunterung gut täte. Darum lief das Mädchen langsam auf ihn zu. Obwohl das erhöhte Gras unter ihren Füßen etwas raschelte, reagierte der Hundejunge nicht. Nahm er sie nicht war? Oder war es ihm schlicht weg egal ob sie in seiner Nähe wäre? Kurz hinter ihm stoppte die Siebzehnjährige, Ihr weißes Seidenkleid wehte sachte im sanften Wind, ebenso wie ihr schwarzglänzendes Haar. „Na, was tust du hier so allein?“ „…“, keine Antwort, keine Reaktion. Nichts. Als wäre sie Luft, so sprang er gerade mit ihr um. Kagome legte den Kopf schief und wunderte sich. War er vielleicht sauer auf sie? Noch wegen heute Morgen? Aber was hatte sie denn bitte getan? Etwas beleidigt von dieser unhöflichen Umgangsweise setzte sie sich einfach neben ihn und schaute Inuyasha mit schmollendem Mund an. „Hey, ich rede mit dir.“ „Was willst du denn?“ „Warum magst du deine Ohren nicht?“, fragte sie frei weg und ohne Umschweife. Inuyasha hatte mit allem gerechnet aber damit nicht. Fassungslos sah er sie an. Diese Frage brachte ihm richtig aus seinem festen Stand, wie aus der Bahn geworfen, sah er gerade aus. „Wie kommst du denn darauf?!“, hakte er empört nach. Er wollte diese Tatsache vertuschen und so tun als wäre dies keineswegs der Fall. Vor diesem meckernden Mädchen wollte er sich schließlich keine Blöße geben. Soweit käme es noch. „Deine Mutter hat es mir gesagt.“, antwortete sie ehrlich. Leicht grummelnd drehte der Hundejunge sich etwas von ihr weg. //Mutter, wie kannst du nur!//, schimpfte er in Gedanken. Von seinen Ohrenkomplexen braucht niemand etwas zu wissen. Erst recht nicht diese Kagome. „Nun sag schon. Hast du angst das du albern aussiehst?“, sprach sie ihre erste Vermutung aus. Denn etwas seltsam erschien er ja schon auf Fremde. Doch war das verwunderlich? Wann trifft man mal Jemanden mit solch tierischen Ohren? „Tze!“, war seine umfangreiche und wortstarke Antwort. Kagome seufzte etwas. Mit ihm ein Gespräch zu führen war anstrengend. „Was ist dann der Grund?“, fragte sie weiter. So einfach wäre sie nicht abzuschütteln. Wenn Kagome wollte, könnte sie ihn wochenlang mit dieser Sache nerven, solang bis er endlich reden würde. Wieder nahm sich Inuyasha einen Stein und schnipste ihn ins Wasser. „Geht dich nichts an.“, murrte er. „Es interessiert mich aber. So niedliche Ohren braucht man nicht verstecken.“ Da war es wieder! Dieses Wort niedlich! Wie er es hasste. Wie er seine Ohren hasste, dass sie niedlich waren! Er senkte den Blick, sein weißer Pony warf einen dunklen Schatten über seine Augen. Nur die zusammengebissen Zähne konnte man sehen. Kagome blinzelte leicht ängstlich. Hatte sie was Falsches gesagt? Schon wieder? Was nahm sie denn immer für Worte, die ihn verärgerten? Es waren doch nur ganz normale. Er wirkte plötzlich so böse. Das lies in Kagome ein Gefühl von Unsicherheit hochkommen. Jetzt war die Sache aber angefangen und würde auch zu ende gebracht werden. Egal wie er reagieren mag. „Sag nie wieder dieses Wort!“, fauchte er wütend. „Welches denn?“, fragte Kagome ahnungslos. „Na niedlich! Die sind nicht niedlich!“, meckerte er in hohem Bogen, so wie sie es sonst mit ihm tat. Kagome sah ihn an, schwieg jedoch erst. Unsicher ging ihr Blick hoch zu seinem Tuch. „…“ Sie überlegte erst ob es klug wäre ihr Vorhaben zu verwirklichen. Da er eh schon wieder so grantig war. Wäre es gefährlich den knurrenden Hund zu reizen? Wer weiß, sicherlich. Doch wer nicht wagt… Mit einer schnellen Bewegung schnappte sie das weiße Tuch von seinem Kopf weg! Da war selbst Inuyasha, der sonst mit so gut wie allem rechnete, total überrumpelt. So schnell konnte er gar nicht gucken, wie dieses freche Mädchen es von seinem Kopf heruntergezogen hatte! Und er war alles andere als begeistert. Nun sah man sie wieder, seine kleinen, weißen Hundeohren. Die vor schreck zuckten. „Ich finde sie sind niedlich.“, wiedersprach Kagome ihm nach genauer Begutachtung. Inuyasha schnappte sich schnell sein Tuch zurück und band es sich sofort erneut um den Kopf. „Wag das ja nicht nochmal!“, warnte er sie mit zornigem Blick vor. Solche Dinge fand er ganz und gar nicht lustig. „Ich versteh nicht was du hast, warum ist es so schlimm, das deine Ohren niedlich sind?“ Sie konnte es nicht lassen. Immer weiter stocherte sie in dem Thema, über das er am liebsten nie ein Wort verlieren würde. Er warnte sie, er knurrte sie an, dennoch nervte sie ihn, ohne Angst vor Konsequenzen, immer weiter. Das hatte sich bisher keiner getraut. Mit seinen tierischen Warnhinweisen schreckte er bisher noch jeden erfolgreich ab. Warum um alles in der Welt funktionierte das nicht bei ihr? „Weil Männer nicht niedlich sind sondern stark und maskulin!“, entgegnete er ihr außer sich. Und hatte sich dabei etwas verplappert. Das Mädchen reagierte. Mit dem typischem Ah-ha-Blick, den man bekam, sobald einem unverständliche Dinge begreiflich wurden, schaute sie ihn an. Kagome glaubte nun zu wissen was los war und sprach die Sache mal gleich an. Wozu schließlich Zeit verlieren? „Du denkst du seist nicht maskulin?“ „…“ Inuyasha schaute schnell weg. Das war ihm mehr als peinlich. Wie sah das denn aus? Ein Mann der sich nicht für männlich hielt, sowas armseliges. „Ach lass mich doch in Ruhe.“, er wollte über das alles gar nicht reden. Das er sich selbst verraten hatte machte in nun wütend auf sich. „Nein, ich will das jetzt wissen.“, Kagome würde nicht locker lassen, selbst wenn die Zwei hier die ganze Nacht sitzen sollten. „Warum denkst du das?“, fragte sie sofort hinterher. „…Ich denke das nicht nur…ich weiß, das es so ist…“, antwortete er leise. Könnte man seine Ohren jetzt sehen, dann würden sie hängen wie bei einem Welpen im Regen. Inuyasha war schwer angekratzt was sein Ego betraf. Das merkte auch Kagome. So sah sie diesen aufbrausenden Kerl bisher noch nie. Konnte er tatsächlich sowas wie eine verletzliche Seite haben? Sie beschloss etwas einfühlsamer zu werden. Da sie das Gefühl bekam, das Inuyasha vielleicht sensibler war als er zu sein scheint. „Woher willst du das wissen?“, fragte sie leise und mit behutsam klingender Stimme. Der Hundejunge zögerte. Sollte er es ihr erzählen? Nicht, das es ihn zu jämmerlich erscheinen ließ. Vor einer Frau, sei es auch Kagome, wollte er nicht schwach wirken. Eigentlich konnte er sie ja nicht mal wirklich leiden. Aber ihre Stimme war sanfter als sonst. Das lies ihn etwas vertrauen haben. Unsicher sah er über seine Schulter zu ihr. Und zum ersten mal lächelte das Mädchen ihn an. Vielleicht war sie ja gar nicht so schlimm. Langsam wendete er sich ihr etwas zu. Doch blieb er noch etwas auf Befremdlichkeitsabstand. „Nun. In unserm Hauptsitz, das hier ist ja nur unser Haus wenn wir etwas entspannen wollen…“, erwähnte er so nebenbei. //Hauptsitz? Dieser Palast hier ist nicht mal ihr eigentliches Haus!//, musste Kagome in Gedanken erstaunt feststellen. „Da gibt es auch so einen Raum, ähnlich wie dieser, in dem du hingerichtet werden solltest. Und auch dort wurden Mädchen geopfert. Früher war das eigentlich unser Esstisch, doch als solchen benutzen wir ihn natürlich schon lange nicht mehr. Wie du dir vielleicht denken kannst.“ „…“ Wahrlisch keine schöne Vorstellung dort zu essen wo andere Gestorben sind. „Was hat das mit deinen Ohren zu tun?“, wollte sie wissen. Ihr erschien es als ob er über was ans anderes sprach. „Ja doch, nun warte ab.“, nörgelte er. Inuyasha wollte halt etwas ausholen um es ihr begreiflicher zu machen. Da könnte sie ruhig etwas geduldiger sein. Nach einem kurzem Räuspern fuhr er fort. „Jedenfalls…Ab und an brachte man eben das ein oder andere Mädchen in unser Haus. So wie du, blieben sie eine Weile bei uns und wir versuchten zu erklären, dass wir keine Götter sind. Was alle ständig glaubten. Nervig…Aber egal! Es war so das, naja manchmal…war es so…also…“, Inuyasha begann rum zu stammeln. Sein Blick senkte sich etwas und er spielte nervös mit den Fingern. Kagome fand dieses Verhalten seltsam, bisher sah sie ihn nie so. War er etwa verlegen? Es machte ganz den Anschein. Irgendwie musste das Mädchen in dem Augenblick lieblich schmunzeln, so war er ihr viel sympathischer, so schüchtern. Geduldig wartete sie darauf, dass er weiter sprach. „Manchmal…fing ich an ein Mädchen gern zu haben.“, murmelte er vor sich hin, ganz nuschelnd, so das man es kaum verstand. Seine Wangen waren stark rot. Das auf diese Art auszusprechen war ihm sehr peinlich. „Du hast dich verliebt?“, fragte Kagome lächenld nach. Mit einem verschämten Nicken bestätigte er jenes. „Doch egal welches Mädchen es auch war, sie antworteten alle das selbe, als ich ihnen sagte, dass ich sie gerne hätte…“, seine Mimik wurde trauriger. Kagome schaute ihn abwartend an. „Was antworteten sie?“, hakte das Mädchen nach, da es schien das Inuyasha von selbst nicht weiterreden würde. Der junge Dämon seufzte schweren Herzens. „Das sie sich in keinen Mann verlieben könnten, der so niedliche Ohren hätte. Ich würde sie immer an ein Schmusekätzchen oder einen Welpen erinnern. Diese Mädchen wollten alle einen starken, maskulinen Mann. Ich wäre zu süß…das traf mich...“, gestand er flüsternd mit gebrochener Stimme. Kagome sah Inuyasha etwas mitleidig an. So abgelehnt zu werden ist sicher nicht einfach, besonders wenn es immer wegen der selben Sache wäre. „Das ist doch Blödsinn!“, entgegnete sie überraschend mit fester Stimme. Inuyasha hob den Kopf und schaute sie verwundert an. Mit so einer Antwort hätte er jetzt nicht gerechnet. Dieses Mädchen schien ja unberechenbar zu sein mit ihren Taten und Sätzen. Eine wie sie traf er zuvor noch nie. „Du sagtest doch selbst sie seien niedlich.“, warf er ihr nachtragend vor. „Sind sie ja auch.“, jenes wollte Kagome auch gar nicht wiederlegen. Ihre Meinung blieb trotzdem bestehen. Tatsachen ließen sich ja schlecht leugnen. Inuyasha grummelte. „Dann bist du doch genau so!“ „Quatsch, ich weiß, dass du männlich bist.“, plauderte sie ausversehen aus. Der Hundejunge schaute sie blinzelnd an. Hatte er sich eben verhört? Nicht möglich, dafür waren seine Ohren viel zu gut. Sie hatte wirklich gesagt, was sie sagte. „Hm?“, fragend und musternd zugleich, schaute er sie an, direkt in ihr verlegenes Gesicht. Kagomes Wangen waren wirklich rot geworden, denn sie dachte an heute Morgen zurück. An die Situation wie er mit nacktem Oberkörper über ihr lag. „Schon vergessen?“, fragte sie leise mit schielendem Blick. Das war schon etwas peinlich. „Was denn?“, er wusste gerade nicht genau, was sie mit ihre Andeutung meinte. Doch er dachte nach, vielleicht würde er noch drauf kommen. Die Chance ließ Kagome ihm jedoch nicht. „Na…du lagst heute Morgen mit freiem Oberkörper…a-auf mir. Ich hab deine Muskeln, gesehen…deine breite Brust…Du kannst mir ruhig glauben…Du...Du bist…ziemlich männlich.“, stotterte das Mädchen nun ein Wort nach dem anderen heraus. Am liebsten wäre sie dabei in den Erdboden versunken. Doch das war leider ein Ding der Unmöglichkeit. Obwohl, was war für diese Leute schon unmöglich? Soweit sie mitbekam nichts. Aber auch Inuyasha wurde rot als er hörte, was sie da erzählt. „Findest du?“, frage er schüchtern nach. Er war so verlegen, das Inuyasha das hübsche Mädchen neben sich nicht mal ansehen konnte. Stattdessen spielte er wieder mit den Fingern. Kagome schaute mit roten Wangen zu ihm und nickte stumm. Ihre Augen erspähten seinen Arm. Sie griff nach diesem. Der Dämonenspross blickte verwundert zu ihr und fragte sich, was das jetzt werden soll. Das junge Mädchen schob seinen Ärmel zur Schulter hin, soweit wie es ging. Da seine Kleidung recht weit und luftig geschnitten war, gab es da kein Problem. Sein Oberarm war nun frei zu sehen. Und ebenso seine Muskeln, die er dort hatte. Beachtliche Muskeln, wie man gestehen musste. Man könnte denken, dass er jeden Tag Bäume stemmt. „Hier schau doch selbst. Solche Muskeln hat wahrlich nicht jeder. Du bist bestimmt unheimlich stark.“, sagte sie mit einem aufbauendem Lächeln. Inuyasha fühlte sich geschmeichelt. Das erste mal bewunderte ihn ein Mädchen. Das wollte er irgendwie länger auskosten. Denn es war ein schönes Gefühl mal bestätigt zu werden. „Och naja… so stark bin ich auch wieder nicht, mein Vater ist stärker.“, sagte der Hundejunge bescheiden wie er war. Kagome schmunzelte. „Bestimmt kannst du mich und deine Mutter zusammen hochheben oder? Ich auf dem einen und sie auf dem anderen Arm.“ „Na das ist ja auch nicht schwer.“, sagte er mit einer lockeren Handbewegung. So als wäre dies ein Ding der Alltäglichkeit für ihn. „Nicht schwer? In meinem Dorf kann das keiner.“, Das Mädchen war ja nicht dumm. Sie bekam mit, das Inhuyasha etwas bewundert werden wollte. Doch spielte sie jetzt einfach mal mit. Um ihm was Gutes zu tun. Vielleicht würde das ja seine grummelnde Laune etwas anheben. Und im Grunde heuchelte sie nicht mal, denn es war tatsächlich beeindruckend was er so alles konnte. Auch wenn es nicht ganz überraschend war wenn man wusste, das er zur Hälfte ein Dämon ist. „Wirklich nicht? Dann sind das aber ganz schöne Schwächlinge.“, antwortete er auf Kagomes Äußerung. „Oder du bist einfach irre stark.“, meinte sie mit einem neckischem Zwinkern. Erst wurde Inuyasha rot, dann grinste der Hundejunge aber doch tatsächlich Mal. „Könnte natürlich auch sein.“ Kagome lachte leise. Zum ersten Mal seid sie hier ist und dann ausgerechnet wegen diesem unhöflichen Kerl, der sie oft zur Weißglut brachte. Wer hätte das für möglich gehalten? Es sah fast so aus, als wäre das harte Eis zwischen ihnen nun endlich gebrochen. Das brächte Beiden vielleicht etwas Seelenfrieden, der ihnen auch gut täte. „Glaub mir Inuyasha. Du bist genau so männlich wie andere Männer auch.“, lies sie ihn noch mal mit einem Lächeln wissen. Er sollte sich nicht länger wegen solchen Gedanken schlecht fühlen. „…“, stumm nickte er zu ihren Worten. Er wusste nicht ganz wieso aber er glaubte ihr. Vielleicht weil er wusste das sie keinen Grund hätte ihn zu belügen. Immerhin konnte Kagome ihn bis eben noch nicht einmal ausstehen. Warum sollte man also Jemandem, den man nicht mag was Gutes tun? Was sie ihm erzählte, musste demnach also die Wahrheit sein. Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen. Welches Kagome gern erwiderte. „Also komm, nimm das Tuch runter.“, sagte das Mädchen anstupsend. Er sollte sich nicht länger verstecken. Und das unglaubliche Geschah. Inuyasha hörte tatsächlich auf sie. Er griff nach seinem Tuch und nahm es ab. Nachdenklich sah er es an. Kagome schaute zu seinen Ohren. Der Hundejunge linste sie an, reichte ihr das Tuch. „Das kannst du jetzt haben, ich brauch es nicht mehr.“ Sie nahm den weißen Stoff entgegen und betrachtete ihn, anschließend schaute sie zu Inuyasha. Seine und ihre Augen trafen sich. Der Wind wehte kurz auf, so dass die Haare der Beiden sanft tanzen. Ein friedlicher Anblick. Als wären alle Streitigkeiten von zuvor vergessen. „Ich nehm es gerne. …Und? So ist es doch viel besser oder nicht?“, fragte sie ihn fröhlich. Inuyasha nickte und genoss die frische Briese, die um seine Ohren wehte. „Ja, viel besser.“ „Dachte ich mir.“, lachte Kagome leise. Die Beiden schauten zum Teich. Da verspürte das Mädchen eine kleine Sehnsucht. „Darf ich meine Füße ins Wasser halten?“ „Klar, wenn du willst.“ Kagome freute sich. Das würde sicher angenehm werden. Sie stand auf und ging zwei Stufen zum Teich hinab. Sie und Inuyasha saßen nämlich auf einer kleinen Steintreppe, die zum Wasser hinab führte. Vorfreudig schlüpfte das junge Mädchen aus ihren Schuhen und setzte sich ans das kühle Nass. „Pass auf dein Kleid auf.“, hörte sie Inuyasha sagen. Überrascht sah Kagome über ihre Schulter zu ihm zurück. Es war sehr nett sie darauf aufmerksam zu machen. Die Siebzehnjährige lächelte und zog ihr Kleid etwas zurück. So das es nur die Oberschenkel bedeckte. In ihrem Dorf dürfte sie keinem Mann so viel Bein zeigen. Doch eigentlich gefiel es ihr sie zu zeigen, Kagome hatte schöne Beine, schlank und zierlich. Das Mädchen war stolz auf sie. Langsam tauchte sie ihre Füße ins Wasser. Ein angenehmes Seufzen entglitt ihr. „Das tut gut.“, flüsterte sie mit geschlossenen Augen. Inuyasha beobachtete sie still. Kagome war ohne zweifel wirklich sehr schön. Das weiße Kleid stand ihr wunderbar, erst recht im Kontrast zu den schwarzen Haaren. Und nun, hier im Garten, am Wasser, da wirkte sie wie eine Fee. Ein sanftes Bild was sich Inuyasha da bot. Weshalb er nicht die Augen von ihr lassen konnte. „Inuyasha?“, ihre Stimme weckte den Halbdämon aus seinen Tagträumerein. „Ja?“ Kagome drehte ihm den Kopf zu, sie fand es höflicher wenn man denjenigen, mit dem man Sprach auch ansah. „Nun ich werde ja anscheinend noch einige Zeit hierbleiben. Und deshalb gibt es eine Regel für dich.“ Da der Hundedämon etwas Aufmunterung und Streicheleinheiten für sein Selbstwertgefühl gebrauchen könnte, beschloss die Siebzehnjährige doch noch einige Tage weiter unter seinem Dach zu verbringen. Diesem Gefallen tat sie ihm, denn er tat ihr leid. Inuyasha blinzelte. Sie wollte ihm Regeln unterwerfen? Soweit kommts noch! Da er ahnte was sie sagen wollte, machte er ihr gleich einen Strich durch die Rechnung. „Ich schlaf nicht auf der Pritsche!“ „Musst du ja gar nicht.“ „Hm?“, Inuyasha war skeptisch. Heute Morgen meckerte sie noch weil er das Bett mit ihr teilte, deshalb nahm er an, dass jenes ihre Regel sein würde. Nun war er aber gespannt. Was würde sie stattdessen wollen? „Ich lass dich in deinem Bett schlafen wenn du mir versprichst dich gut zu bekleiden und auf deiner Seite zu bleiben.“, forderte sie mit verlegener Röte. Das war Kagomes Kompromiss. Es war schon verdammt großzügig, das er überhaupt mit ihr unter einer Decke schlafen dürfte. Aber sie sah ein, dass es auch recht unverfroren wäre ihn aus seinem eigenen Bett zu verbannen. „Also? Was sagst du?“ Inuyasha verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie mit schmollendem Blick an. „Ich glaub das wird nichts.“ „Was? Hey, ich verlange ja nun wirklich nicht viel, das kannst du ruhig für mich tun.“, beschwerte sie sich. „Nun mecker nicht gleich wieder. Es ist nur so, das ich kein Hemd zum Schlafen besitze und wie ich mich in der Nacht bewege kann ich auch nicht bestimmen.“, erklärte er. Kagome sah in dem Punkt mit dem Hemd klein Problem. „Dann lässt du eben dein Gewand an.“ „Was? Das ist viel zu warm!“ Sie hatten Schließlich Sommer, dazu einen irre heißen. In der Nacht würde er zerfließen, müsste er sein Gewand tragen. „Ist mir egal, du liegst nicht halb nackt neben mir.“, antwortete das Mädchen klar und deutlich. Kleidung war Pflicht. Da käme er nicht drum rum. „Du kannst mir doch nicht vorschreiben wie ich in meinem Bett schlafe!“ „Momentan ist es unser Bett!“ „Das ist doch…du kannst doch nicht!“, langsam fehlten ihm die Worte. Sie war so frech, sowas vermutete man auf den ersten Blick gar nicht. „Willst du wieder auf der Pritsche schlafen?“, drohte sie fragend seine andere Möglichkeit an. So viel Auswahl an Optionen blieb ihm nicht. Entweder, oder. Inuyasha grummelte. Da hatte dieses Mädchen ihn doch glatt in der Hand! „…ich trag nur das Untergewand.“, schlug er vor und gab damit klein bei. „Abgemacht.“, Kagome lächelte siegessicher. Mit dem Vorschlag konnte sie leben. Hauptsache nicht oben ohne, sonst bekäme sie nur wieder dieses Herzklopfen. Das musste ja nicht sein. „…du bist Unverschämt.“ „Sagt der Richtige.“ „Musst du immer das letzte Wort haben?“ „…Ja!“ Ende Kap3. _______________________________________________________________ So~ das Wäre auch geschafft, nur noch ein Kappi dann ist die Geschichte fertig.^^ Ich hoffe das, was ihr gelesen habt, hat euch gefallen. Kapitel 4: Sehnsucht nach zu Haus --------------------------------- Hallo ihr Lieben^^ Eigentlich sollte das hier ja das letzte Kap werden. Doch hab ich beim schreiben ziemliche Probleme gehabt. Irgendwie fand ich nämlich kein Ende XD° Ich wollte doch noch ein paar weitere kleine Dinge einbauen, die nicht ganz geplant waren. Dadurch wäre das aber ein unglaublich langes Kap geworden. Also hab ich mal an einer günstigen Stelle einen Strich gezogen^^ Den Rest versuche ich jetzt aber wirklich im letzten Teil unterzubringen^^ Dadurch, dass ich davon schon ein ordentliches Stück geschrieben habe, dürfte das mit dem Warten nicht all zu lang dauern^^ Wie immer gern auf Fehler hinweisen^^ Sprünge in der Zeit sind ja mein Schwachpunkt, deshalb in dem Punkt bitte wieder Gnade zeigen >()< Ansonsten wünsche ich euch jetzt viel Spaß^^ _________________________________________________________________________________ 4. Sehnsucht nach zu Haus Einige Wochen zogen sich, in das von Dürre geplagte Land. Kagome hatte sich soweit schon ganz gut eingelebt. Inzwischen fühlte sie nicht mehr fremd oder wie ein Gast. Nein, sie fühlte sich fast wie ein Teil dieser ungewöhnlichen Familie. Selbst der, anfänglich so schwierige Umgang mit Inuyasha hat sich wesentlich gebessert. Er ist viel netter zu ihr geworden, sie aber auch zu ihm. Das war einfacher zu ertragen als das stetige Streiten der zwei Dickschädel. Ab und an zankten sie zwar noch, doch das konnte man eher als spielerische Neckerei bezeichnen, als wie einen richtigen Streit. Wieder begann der Tag mit einem neuen Morgen. Wie sollte es auch sonst sein? So lief es schon seid Anbeginn der Zeit. Kagome und Inuyasha teilten sich, trotz der vielen Zimmer, noch immer ein und dasselbe Bett. Das Mädchen könnte eigentlich einen ganzen Raum für sich allein bekommen. Doch lehnte sie das freundlich ab. Ihr war es lieber bei dem Halbdämon zu schlafen, als allein in diesen, nachts so gruseligen, Räumen. Zugeben würde sie ihre angst natürlich nie. Ihre Ausrede lautete deshalb, das sie sich bereits an sein Bett gewöhnt habe und sich nicht wieder wo anders neu einliegen will. Inuyasha fand diesen Grund albern, was er ja auch wirklich war. Aber mit ihr zu diskutieren war zwecklos, dieses Mädchen hatte immer das letzte Wort. Da war er machtlos. So kam es das Beide eben einfach weiter das Bett teilten, wie schon längst verheiratete Paare. Das aber war schon gar nicht mehr schlimm, für das einst zurückhaltende Mädchen. Sie merkte, das Inuyasha kein schlechter Kerl ist. Er würde niemals unsittlich ihren Körper berühren. Jedenfalls nicht mit Absicht. Der Hundedämon aber hatte einen bewegungsreichen Schlaf, er drehte sich häufig und legte sich quer. Ständig hatte Kagome irgendwo einen Arm oder ein Bein von ihm liegen. Am Anfang war das noch nervig, jetzt hingegen gehörte es für sie bereits zum alltäglichen. Die Siebzehnjährige war bereits wach, doch döste sie mit geschlossenen Augen vor sich hin. Der Tag war noch jung und er musste ja nicht zu rasant und früh begonnen werden. Es war sowieso viel zu gemütlich, um jetzt schon aufzustehen. Das junge Mädchen lag auf ihrer Hälfte des Bettes, seitlich, mit dem Gesicht zur Wand. Inuyasha ganz dicht hinter ihr. Sein Bauch an ihrem Rücken. Es fühlte sich schön an ihn so zu spüren. Seine Körperwärme war angenehm kuschelig. Und sein Duft erst, wenn sie ihn einatmete, war sie sofort ganz entspannt. Schon seltsam. So geborgen wie bei ihm, hatte sie sich noch nie gefühlt, nicht mal bei ihrer Familie. Inuyasha gab ihr eine Ruhe und Sicherheit, die ihr richtig gut tat. Und das, wo dieser flegelhafte Mann sie doch zum Anfang immer wütend machte. Wie konnte das nur sein? War es seine starke dämonische Aura, die ihr das Gefühl gab beschützt zu sein? Sein sachtes Atmen an ihrem Ohr, dieser warme Luftzug, bereitete Kagome eine wohltuende Gänsehaut. Wieder spürte sie seine Bewegungen. Dieses mal war es sein Arm, der sich, wie selbstverständlich um sie legte. Das Mädchen schmunzelte. Wie es aussah schien sie Inuyasha ja regelrecht anzuziehen, so wie das Licht die Motte. Ihre Wangen waren rot, die Augen sanft geschlossen. Sie genoss diese Situation. Warum wusste sie nicht direkt, es war halt einfach schön. „Mmmm…“ Da war es wieder, dieses morgendliche Murmeln, welches sie immer von ihm hörte, bevor er aufwachte. Es war ihr schon so vertraut wie das Zwitschern der Vögel. Schnell tat das Mädchen auf völlig regungslos, als befände sie sich im Tiefschlaf. Denn der Dämon wusste nicht, das Kagome diese morgendlichen Situationen gern hatte, jenes war ihr kleines Geheimnis. Wie erwartet kam er allmählich zu sich, wachte auf. „Hmm?“ Müde Augenlieder hoben sich. Etwas verschwommen war seine Sicht. Verschlafen sah er sich um. Als Inuyasha endlich merkte, dass er Kagome in seinen Armen hatte, färben sich seine Wangen rot. Sein sachter Ruhepuls verdreifachte sich sofort. //Ist sie wach?//, war sein erster Gedanke. Er hoffte es nicht. Denn eine Erklärung hierfür hatte er absolut nicht parat. „Kagome?“, sprach Inuyasha die Schöne ganz leise an. Aber das Mädchen antwortete nicht. Sie stellte sich weiter schlafend. Und das würde auch erstmal so bleiben. //Nanu?!//, schreckte sie gedanklich auf. Plötzlich spürte Kagome seine Arme sie innig umarmen. //Was macht er denn?!// Bei dem was er da machte, wurde sie ganz rot. Doch davon bekam der Halbdämon nichts mit. Was Kagome nicht ahnte, auch Inuyasha fand ihre Nähe und ihren Duft sehr angenehm. Neben ihr zu liegen lies auch ihn das Gefühl von Geborgenheit spüren. Nach einem kleinen Moment ließ er sie aber auch schon wieder los. Inuyasha wollte ja nicht riskieren sie zu wecken. Nur seine Sehnsucht nach ihr, sollte kurz etwas gestillt werden. Mehr wollte er nicht. Sachte stieg der Halbdämon aus dem Bett und deckte Kagome liebevoll, mit einem Lächeln auf den Lippen, zu. Durch sie entwickelte er schon sogar so etwas wie Fürsorge. Inuyasha ging um sich für den Tag frisch zu machen. Erst als Kagome merkte, das sie allein war, setzte sie sich auf. Erstaunt sah das Mädchen die Decke an welche ihr übergelegt wurde. //Warum hat er mich denn eben so gedrückt?//, fragte sich die Siebzehnjährige mit blinzelndem Blick und roten Wangen. Nach dem Aufstehen gab es wie immer ein leckeres und gesundes Frühstück mit Inuyashas Familie. Inzwischen hatte Kagome vor dem Oberhaupt, Inutaishou, keinerlei Angst mehr. Jetzt, wo sie ihn besser kannte, konnte sie kaum glauben, dass sie ihn für ein bestialisches Ungeheuer gehalten hatte. Dabei ist der mächtige Riesendämon regelrecht handzahm. Besonders wenn seine Frau es war, die ihn mit ihren braunen Augen um den Verstand brachte. Verliebt turtelten die Zwei am Morgen. Sie fütterten sich gegenseitig mit Traumen und kleinen Früchten. Immerzu waren Inutaishous Lippen an dem Ohr seiner Liebsten. Was tat er da? Küsste er sie? Oder Flüsterte er ihr kleine Komplimente zu? Genau konnte man das nicht sagen. Doch eines war sicher, Izayoi gefiel es. Das hörte man an ihrem vergnügten Kichern. Für Inuyasha war das Verhalten seiner Eltern einfach nur peinlich. So mussten sie sich doch nun wirklich nicht aufführen. Zu mindestens nicht direkt vor seiner und Kagomes Nase. Mit verschämtem Blick griff er zu einem Reisball und biss kräftig von ab. Er mochte sich gar nicht vorstellen was Kagome jetzt denkt, wenn sie dieses Benehmen sah. Das Mädchen aber war nicht verlegen. Sie fand das auch gar nicht schlimm oder unangenehm. Nein, sie freute sich, das die Beiden so aufrichtige Gefühle für einander empfanden. Doch zierte ein betrübtes Lächeln Kagomes Lippen. Denn jenes verliebte Turteln erinnerte sie an ihre eigenen Eltern. Wie es ihnen wohl gehen mag? Kämen sie und das Dorf auch zurecht? Immer mehr Gedanken kreisten sich um ihre alte Heimat. Heimweh schlich sich leise in Kagomes Gefühlswelt ein. Nachdenklich streifte die Siebzehnjährige nach dem stärkendem Morgenmahl durch die Gänge des Palastest. Eine Weile lief sie schweigsam umher. Die Sehnsucht nach ihrer Familie stieg und war nun mehr kaum zu ertragen. Ein unerträgliches, zerrüttendes Gefühl, welches sie niemandem wünschen würde. Seufzend blieb sie an einem Fenster stehen und wendete den Blick hinaus in die weite Ferne. Zwei verspielte Vögel flatterten gerade an ihr vorbei. Es sah fast so aus, als würden die beiden tanzen. Sie wirkten so vergnügt und sorgenfrei. Kagome erträumte sich auch so fliegen zu können, mit Flügeln könnte sie ganz schnell bei ihren Eltern sein. Doch das würde eh nie geschehen. Geknickt stützte das junge Mädchen ihr Gesicht ab und wusste nicht was sie nun tun sollte. Sie schien hin- und hergerissen. Ihr gefiel es hier aber da war auch dieses schreckliche Gefühl der Ungewissheit, was ihre Eltern anging. Was wenn sie hungrig und am verdursten waren? Die Tage waren schließlich immer noch sehr Heiß. Inuyasha war bereits auf der Suche nach seiner neuen Freundin, er hatte Lust ihr einen Ort zu zeigen, der ihr sicher gefallen würde. Im Schatten eines Berges, wo die Sonne nicht alles verbrannte, hatten Hasen sich niedergelassen. Dort sprangen sie munter, wie junge Rehe umher und mümmelten das Gras nieder. Der Hundejunge war sich sicher, dass diese süßen Tiere Kagome gefallen würden. Er hatte schon öfter gehört das Mädchen solche plüschigen, niedlichen Dinge mögen. Sicher war Kagome da keine Ausnahme. Als er gerade in den nächsten Gang einbog, sah er das Mädchen schon am Fenster stehen. Fröhlich, wie eher selten, ging er auf sie zu. „Da bist du ja Kagome. Ich hab dich schon gesucht.“, begrüßte er sie. „Es gibt da etwas, das ich dir gerne zeigen würde. Kommst…hmm?“ //Nanu?// Was war mit ihr los? Es schien, als würde sie ihm nicht mal wahrnehmen. Weder hatte sie sich ihm zugewandt, noch würdigte sie ihn eines Blickes. Ein komisches Verhalten. „…?“ Normalerweise war Kagome immer sehr aufmerksam, besonders ihm gegenüber. Dieses ignorieren seiner Person war neu. Inuyasha wusste nicht so recht was er tun sollte. Erstmal, so beschloss er, wäre es vielleicht gut abzuwarten. Irgendwann müsste sie ihn ja mal bemerken. Immerhin besteht er ja nicht aus Luft. Aber der Halbdämon begriff nach kurzer Zeit, dass er da wohl lange warten könnte. Kagome schaute nämlich nur aus dem Fenster, dabei stand er gerade neben ihr. „Kagome?“ „…“, keine Antwort. So tief war sie mit sich und ihren Gedanken beschäftigt. Inuyasha beugte sich etwas mehr zu ihr, wedelte mit seiner Hand vor ihren Augen herum. Irgendwie musste er doch ihre Aufmerksamkeit wiederbekommen. „Kagome? Hey.“, versuchte er es erneut. Erschrocken blinzelte die Siebzehnjährige auf. „Was?!“, fragte sie irritiert. Noch recht perplex schaute zu ihm auf. „Du?“ Kagome bekam gar nicht mit, das er so nahe an sie heran getreten war. „Ist alles in Ordnung? Du sahst gerade so traurig aus? Ist etwas passiert?“, fragte der Halbdämon mit einfühlsamer Stimme nach. Inuyasha wollte nicht das Kagome so traurig schaute. Ein Lächeln stand ihr viel besser. Einen Moment lang, sah sie ihm in die Augen, doch bald darauf richtete Kagome ihren Blick, wie zuvor, in die Ferne. Sie hatte intensiv nachgedacht und kam dabei zu einem Entschluss. „Ich…Ich will wieder zurück, Inuyasha.“, sagte das Mädchen leise ohne ihn anzuschauen. Irgendwie konnte sie ihm dabei nicht in die Augen sehen. So entging ihr, wie Inuyashas Gesichtszüge völlig entglitten. Seine fröhliche Aura von eben schwand dahin, wie rieselnder Sand in einer Uhr. Diese Worte, sie versetzten ihm einen Schlag in die Magengrube. Körperlich wäre das kein Problem, das würde er leicht wegstecken, seelisch jedoch, war er mit solchen Schlägen am verwundbarsten. Was sollte das bedeuten, sie will zurück? Man behandelte sie hier doch mit großer Freundlichkeit, naja wenn auch nicht gleich von Anfang an. Aber jetzt gab es ja nun wirklich keinen Grund mehr um diesen Ort zu verlassen! „Was? Warum das denn? Du hast hier doch alles!“, fragte er außer sich. Sein Puls beschleunigte, er wurde nervös. Sie sollte nicht gehen, Kagome sollte bei ihm bleiben. Außer ihr hatte er doch niemanden. Gut, da waren zwar noch seine Eltern. Doch brauchte er jemanden der "jung" war, so wie er. Der mit ihm die Zeit verbrachte und ihm ein Freund war. Ohne sie wäre es wie zuvor. Er wäre allein. Und das machte ihm angst. Nichts fürchtete der starke Halbdämon mehr als die Einsamkeit. „Ich vermisste aber meine Eltern. Ich möchte sie wiedersehen.“, erklärte sie ihm mit traurigen Augen. Kagome hoffte, das er das versehen würde. „Sie ließen dich blind in den Tod laufen und zu denen willst du zurück?“ Das konnte er beim besten Willen nicht begreifen. Für ihn waren ihre Eltern schlechte Leute, die ihre Tochter nicht richtig liebten. Doch Kagome wusste das jenes nicht stimmte. „Sie wussten es doch nicht besser! Wie ich, dachten meine Eltern, dass meine Seele nach der Zeremonie ins Paradies finden und auf ewig glücklich sein würde. Sie wissen doch gar nicht, das es keinen Gott gibt!“, entgegnete sie ihm etwas energischer. Kagome würde nicht zulassen das er ihre Eltern schlecht macht, ohne diese zu kennen. „…Dennoch…Sie werden dir doch sicher die Schuld dafür geben, das es noch nicht geregnet hat! Schließlich lebst du noch“, entgegnete er genauso energisch wie sie es eben tat. „Meine Eltern würden mir das nie vorwerfen!“, wiedersprach sie ihm mit fester Stimme. Die Situation spannte sich an. Beide schaukelten sich mehr und mehr aneinander hoch. „Aber sicher wird es der Rest deines Dorfes tun!“, konterte er. „…Das ist mir egal…ich will sie wiedersehen…“, auf einmal verschwand das wütende, es kam die Trauer durch. Inuyasha merkte langsam, das es Kagome tatsächlich ernst war, mit dem was sie sagte. Würde er sie jetzt wirklich verlieren? Sollte die schöne Zeit mir ihr bereits wieder vorbei sein? Das wollte er aber nicht. Er wollte das einfach nicht! „Und wie willst du dort hin kommen?“, fragte er leise. Der Hundejunge fragte nicht weil er nun plötzlich doch Verständnis zeigte, vielmehr wollte er es wissen um ihr Vorhaben vereiteln zu können. Das Mädchen sah ihn auf diese Frage nur bittend an. „Hm?“ Ihre Augen sprachen mehr als tausend Worte. Jetzt konnte sich Inuyasha schon denken, was sie antworten würde. „Ich wollte dich bitten mich zu bringen, so schnell wie du rennen kannst, dauert die Reise gewiss nicht lange.“ Kagome war fest der Überzeugung das Inuyasha ihr helfen würde. Immerhin waren beide jetzt sehr gute Freunde. Sicherlich würde er ihr dieses Gefallen nicht abschlagen. Er würde ihr helfen, ganz sicher. „Nein.“ „…“ Nein. Dieses Wort hallte mehrfach durch Kagomes Ohren. Wie gelähmt stand sie vor ihm, starrte nur in seine Augen. Nicht in der Lage auch nur einen Satz rauszubringen. Ihr verletzter Blick war für Inuyasha kaum zu ertragen. Das herrliche Funkeln in ihrer Iris, welches er so liebte, war schlagartig verschwunden. Zurück blieb eine dunkle Leere. „… …Was?“, fragte sie fassungslos nach. Das Mädchen fiel aus allen Wolken. Ihr Gesicht entglitt ihr und zeigte nur totale Hilflosigkeit. Wie konnte er so einfach nein sagen?! Wollte er, das sie ganz allein durch die Gegend wandert?! Bei Tag und Nacht, bei Hitze und allen Gefahren? Wie um alles in der Welt konnte er ihr sowas zumuten?! „Du hast schon richtig gehört. Ich werde dich nicht bringen.“, sagte er deutlich und mit fester Stimme. So, das Kagome gleich mitbekam das sie ihn nicht umstimmen könnte, egal mit welchem flehen. Wenn Inuyasha sie behalten wollte, musste er jetzt stur sein. Das sollte sich aber nicht als Problem erweisen. „Warum nicht?!“, wollte sie aufgebracht von ihm wissen. Er war doch ihre einzige Unterstützung, was sollte sie ohne ihn erreichen? Inuyasha wandte sich ihr dagegen nur ab, zeigte dem Mädchen seinen Rücken. Er konnte Kagome, welche er sehr gern gewonnen hatte, bei seinen Worten nicht in die traurigen, braunen Augen schauen. Das brachte sein Herz nicht fertig. „Ich lauf doch nicht wie ein Irrer bei der Hitze hin und her und spiel dein Pferd. Sieh doch zu wie du nach Hause kommst, ich bringe dich jedenfalls nicht!“, jenes was er sagte, war nur ein Vorwand. Eine Lüge. Er wollte Kagome einfach nur nicht gehen lassen. Er brauchte sie. Und diese Leute aus ihrem Dorf wären eh kein guter Umgang. Hier hatte sie alles was sie braucht. Ein schönes Haus, Wasser, Nahrung, einen Garten und schöne Kleider, gab ihr seine Mutter auch noch. Mehr als das brauchte sie nicht, beschloss er. Der Halbdämon entfernte sich weiter von ihr, wollte das Gespräch für beendet erklären und keine weitere Diskussion zulassen. Sie würde bleiben, das stand für ihn fest. Mit entrüstetem Gesicht sah Kagome ihm hinterher. Das war seine Antwort? Seine Begründung, warum er ihr nicht helfen wollte? Nein! Das war für sie keine Antwort! Als wahrer Freund würde er ihr helfen, deshalb konnte sie ihn gerade gar nicht verstehen. Hatte sie sich so sehr in ihm getäuscht? Inuyasha schien doch nichts weiter als ein egoistischer Mistkerl zu sein. Wie konnte sie glauben das es anders wäre?! Wut kam in ihr auf und Verzweiflung. Ohne ihn würde sie den Weg nicht meistern können. Das Mädchen bräuchte nur auf ein wildes Tier zu treffen, oder Räubern begegnen, schon wäre es mit ihr vorbei. Inuyasha hatte bereits den Gang verlassen. Sie stand alleine da und fühlte sich verloren. Die blanken Wände, welche für die angenehme Kühle im Palast sorgten, ließen auch Kagome nur noch kälte empfinden. Enttäuscht und verletzt ballte das Mädchen die Hände zu Fäusten. „Ich hasse dich!“, rief das Mädchen ihm hinterher. Darauf rannte sie in die entgegengesetzte Richtung fort. Kagomes Worte halten durch alle Gänge, bis in Inuyashas Hundeohren. Er stoppt, riss dabei die Augen weit auf. //Sie hasst mich?// Jenes traf tief in sein verwundetes Herz. Für einen Augenblick konnte er nicht einmal mehr atmen. Er fühlte einen Schmerz der einer Messerklinge glich. Keine Wunde hatte ihn je mehr geschmerzt. „…“ Nun stand er da… und fühlte sich schlecht. Doch änderte dieses Gefühl rein gar nichts an seiner Einstellung. Das müsste er nun ertragen. Es würde schon vorbei gehen. Und dann wäre alles wieder gut. Jetzt hieß es nur Geduld bewahren. Doch geduldig sein zählte nicht zu den Stärken des Halbdämons. //Dann hasse mich…das ist mir lieber als wenn du mich alleine lässt.// Kagome war in den Garten gerannt. Weinend. Die Enttäuschung war zu groß, gerade jetzt wo sie so viel von Inuyasha hielt, sich mit ihm gut verstand, ausgerechnet jetzt, wo sie ihn brauchte, ließ er sie fallen. Das war einfach unverzeihlich. Die Schwarzhaarige setzte sich auf die kleine Steintreppe am Teich. Hier saß sie oft mit ihrem mürrischen Freund. Eigentlich mochte sie dieses Fleckchen Erde. Doch jetzt, fühlte es sich eher weniger gut an, hier zu sitzen. Ob es daran lag, das es ein gemeinsamer Ort geworden ist? Ein Ort der nur Inuyasha und ihr gehörte. Sie legte ihre Arme und das Gesicht auf die höhere Stufe. Bitterliches Schlurzen ertönte nun, im sonst so ruhigen Garten. Eine Weile war sie dort und lies den Gefühlen freien lauf. Viele Tränen liefen an ihren Wangen hinab. Sie tropften zu den warmen Steinen nieder, wo sie kleine Flecken hinterließen. Inuyashas Vater saß gerade in einem Zimmer und lass in Ruhe ein interessantes Buch, während seine schöne Frau bei einem heißen Bad entspannte. Aber in seinem Frieden hatte er das bitterliche Weinen gehört. „Hm?“ Verwundert sah er aus einem Fenster im oberen Stock um zu sehen was draußen los war. Er entdeckte Kagome weinend am Teich. „Kagome?“, murmelte er ihren Namen vor sich hin. Noch kannte er zwar den Grund für ihre Trauer nicht aber er würde es schon herausfinden. Inutaishou ging vom Fenster weg, legte das Buch zur Seite und lief hinunter in den Garten, hin zu dem traurigem Mädchen. Die Siebzehnjährige aber merkte vor lauter Trauer nicht, dass sich jemand ihr näherte. Das eigene Schlurzen ließ sie seine Schritte nicht hören. Und auf ihre Umgebung achtete sie gerade eh nicht. Da wundert es nicht, dass sie erschrocken zusammen zuckte, als Inutaishou seine Hand auf ihre Schulter legte. Mit verheulten Augen schaute Kagome zu dem Vater ihres vermeintlichen Freundes auf. „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. …Ist etwas passiert…?“, fragte er sie besorgt und setzte sich zu ihr. Als Kagome an den Grund für ihre Trauer dachte, kam erneut ein Schwall an Tränen hoch und ließ sie kaum noch was sehen. Ohne auf seine Frage zu antworten schmiss das junge Mädchen sich an seine Brust und weinte einfach weiter. Inutaishou war kurz irritiert. Aber er begriff, dass sie noch einen Moment brauchte um sich zu beruhigen, deshalb nahm er sie sanft in den Arm und tröstete das junge Mädchen beruhigend. Sein Streicheln tat gut. Es half ihr gleichmäßiger zu atmen. Und auch seine leisen Worte die er ihr zuflüsterte, trockneten nach und nach die salzigen Tränen. Nach ein paar Minuten waren Beide still. „Geht’s wieder?“, hakte Inutaishou leise nach. Kagome nickte nur. Nach reden war ihr noch nicht so richtig. Der Dämon schaute sie einen Augenblick aufmunternd an. Er wollte wissen was los war also fragte er herantastend weiter. „Willst du mir nicht erzählen was geschehen ist?“, seine Stimme war noch immer sehr einfühlsam. Das Mädchen zögerte kurz. Doch sie hatte das Verlangen es ihm zu erzählen. Vielleicht könnte er ihr helfen. Und wenn nicht könnte sie so wenigstens ihre Sorgen einmal loswerden. „Ich hab Inuyasha gesagt das ich wieder nach Hause will…Eigentlich hoffte ich, er würde mich in mein Dorf bringen. Doch er weigert sich. Er sagte, das er nicht mein Pferd spielen will.“, beim sprechen wurde ihre Stimme wieder zittriger. Der Vater reagierte überrascht. So kannte er Inuyasha gar nicht. Besonders da er Kagome doch zu mögen schien. Was ist nur in ihn gefahren? „Das hat er gesagt?“ „Ja…“, schniefte Kagome leise. Sie versteckte schutzsuchend ihr Gesicht an seiner Brust. Inutaishou streichelte dem Mädchen in seinen Armen sanft über den Kopf. „Nun, wenn du willst kann ich dich doch bringen.“, schlug er ihr lächelnd vor. Kagome hielt inne, sah erstaund zu ihm hinauf. Daran hatte sie gar nicht gedacht, sein Vater kann ja auch so schnell laufen. Und in seiner wahren Gestellt wäre der weite Weg sogar nur ein Katzensprung. Oder in seinem besonderen Fall ein Hundesprung. „Das würdest du tun?“, fragte sie ganz hoffnungsvoll nach. Ihre traurigen Augen bannten sich tief in seine. Bei diesem Blick könnte der Dämon ihr eh nichts mehr abschlagen aber auch so hätte er eingewilligt sie zu bringen. Niemand sollte gegen seinen Willen hier festgehalten werden. „Sicher, wenn du nach Hause willst.“, antwortete er wie selbstverständlich. Kagome drückte ihn gleich ganz fest mit all ihrer Dankbarkeit. „Wooa, nicht so doll, du drückst mir noch die Luft raus.“, sagte er leicht lachend. „Danke…“, flüsterte sie sehr erleichtert. Nun könnte sie doch endlich ihre Eltern wiedersehen. „Ach was. Mach ich doch gern. Wann willst du denn los?“ „So schnell wie möglich.“ Inuyasha ahnte derweilen nicht, dass sein Vater nun an seiner Stelle Kagome wieder zurückbringen würde. Er lag, sich schlecht fühlend, auf seinem Bett. Mit dem Gesicht zur Decke schauend. Es tat ihm leid, dass er ihr so wehtat. Doch was sollte er anderes tun? Ihm blieb doch keine Wahl. Der Gedanke, das Kagome gehen würde machte ihn sehr traurig und er hatte genug davon traurig zu sein. Mit ihr war er seid langem mal wieder fröhlich. Das sollte nicht vorbei gehen. „Wie lange sie wohl wütend sein wird?“, fragte er sich selbst. Der Hundejunge hoffte, nicht all zu lange. Denn streiten wollte er sich ja eigentlich nicht. Natürlich bliebe noch die Möglichkeit ihr einfach zu sagen wie er empfand. Das er sie bräuchte, sie vermissen würde. Doch dazu war er einfach zu schüchtern. Wie klänge das schließlich? Nachher würde sie noch denken, das er sie…das er sie… liebt. Seufzend drehte Inuyasha sich auf die Seite und schaute dabei zu ihrer Hälfte des Bettes. Im Zimmer war es still. All seine Gedanken kreisten sich nur um Kagome. Langsam schloßen sich die Lieder des Halbdämons. Er wollte einfach alles ausblenden und sich voll und ganz auf die restlichen Sinne konzentrieren. Seine großen Hände streiften über das sanfte Laken auf dem sie jede Nacht lag. Und ihr himmlischer Duft, welcher überall im Raum hing, wurde tief eingeatmet. „Kagome…“, hauchte Inuyasha flüsternd ihren Namen. Als er an das Mädchen dachte, an ihr Lächeln und ihre fröhliche Art…da klopfte sein Herz stark auf, die Augen öffneten sich. Was war das? Warum klopfte sein Herz so sehr, wenn er an sie dachte? Nachdenklich legte der Hundejunge seine Hand auf die Brust, fühlte. //Habe ich mich…in Kagome…// Er traute sich nicht den Gedanken zu Ende zu führen. Er wollte sich seine tiefen Gefühle nicht eingestehen. Zu groß war die Angst wieder zurückgewiesen zu werden. Sein verletzliches Herz könnte eine weitere Ablehnung nicht verkraften, es würde daran zerbrechen. Viel brauchte Kagome nicht für die bevorstehende Reise, nur etwas Essen und Trinken. Sie war mit nichts gekommen und würde auch mit nichts gehen. Inutaishou und Izayoi standen schon draußen, nahe der Treppe, die Kagome einst hinaufgestiegen war. Das Familienoberhaupt hatte seiner Frau natürlich alles erzählt, sie sollte sich doch nicht wundern, wenn sie ihren Gatten suchen würde. Kagome lief gerade auf die beiden zu. Doch ein letztes Mal noch, wandte sie sich um und schaute zu dem Palast, der die letzten Tage ihre Herberge war. Hier hätte sie eigentlich sterben sollen. Doch nun nahm ihr Leben eine andere Wendung. Welche genau wusste Kagome noch nicht. Das würde sie auf sich zukommen lassen. Es war seltsam hier zu stehen und auf den großen Schrein zu blicken. In ihrem Herzen entstand ein eigenartiges Gefühl. Sie hatte dieses Gefühl zuletzt gespürt, als man sie von ihrer Heimat wegbrachte. War es vielleicht Wehleid? Sie wusste es nicht genau. „Bist du bereit?“, hörte die Siebzehnjährige die männliche Stimme des Dämons sagen. Kagome wurde aus ihren Gedanken geholt. Ihr bannender Blick löste sich von dem Zuhause der ungewöhnlichen Familie. Sie drehte sich um und sah Inutaishou an. „Sicher.“, antwortete das Mädchen überzeugend. Mit ein paar letzten Schritten überbrückte sie die Distanz und war bei ihnen. „Willst du dich denn gar nicht von Inuyasha verabschieden?“, fragte Izayoi nach. Sie fänd es schade, wenn Kagome so gehen würde, ohne ein Auf Wiedersehen. Doch die Angesprochene schüttelte nur den Kopf, sie war noch viel zu enttäuscht von ihm. Jetzt wollte sie ihn nicht sehen. Izayois Blick zeigte Traurigkeit über die Entscheidung von Kagome, doch akzeptierte sie diese Entscheidung. Zwingen konnte sie das Mädchen ja schlecht und das wollte sie auch gar nicht. „Wie du meinst…“ Inuyashas Mutter wendete sich ihrem geliebten Gatten zu. Im Gegensatz zu Kagome wollte sie sich schon verabschieden. „Pass mir gut auf euch Beide auf.“, sagte sie mit leiser Stimme. „Sicher doch. Und sorge dich nicht. In ein Paar Tagen bin ich ja bereits wieder hier.“, antwortete er lächelnd und nahm seine Liebste innig in den Arme. „Ein paar Tage sind schon zu lang für mich.“, flüsterte sie leise. Inutaishou legte Zeigefinger und Daumen an ihr Kinn, sanft lies er sie zu sich aufsehen. Er wollte in ihre wundervollen Augen schauen, die ihn vom ersten Moment an verzaubert hatten. „Ich beeile mich.“, hauchte er an ihre Lippen. Seine Frau nickte sachte. Ihre tiefbraunen Augen baten noch um einen letzten Wunsch, bevor er gehen würde. Der Dämon schmunzelte verliebt, er kannte diesen Blick nur zu gut. Natürlich würde er dieser süßen Bitte nachkommen. Sehnte er sich doch auch selbst danach. Langsam beugte Inutaishou sich etwas zu ihr runter. Das musste er auch, war der Riesendämon doch ein gutes Stück größer als seine kleine Frau. Izayoi stellte sich etwas auf Zehenspitzen um ihm entgegen zu kommen. Auf diese weise gingen Beide die Hälfte um sich zu treffen. Als Kagome das sah, ahnte sie was kommt und wurde etwas rot. Sie erlebte wie Inuyashas Eltern sich ganz verliebt küssten. Aus Scharm schaute die Siebzehnjährige jedoch schnell weg. Andere beim Küssen zu beobachten gehörte sich nicht. Dazu war es ihr einfach zu intim. Einen Augenblick später war ja aber alles auch schon wieder vorbei. „Kagome?“, sprach Inutaishou sie an. Noch immer schaute das junge Mädchen zur Seite. „Hm?“ Vorsichtig lugte sie zu Inutaishou hin. Doch alles war in Ordnung, kein Geturtel mehr. „Können wir?“ „Bin bereit.“ Der Dämon ging vor Kagome in die Knie, so dass sie sich auf seinen Rücken setzen konnte. Was das Mädchen auch gleich tat, als sie jene Geste sah. Mit dem Fliegengewicht auf sich, stand der dämonische Mann auch schon wieder auf. Seine Frau trat an Kagome heran. „Hier.“ Izayoi reichte ihr noch den kleinen Beutel mit der Verpflegung für unterwegs. „Danke sehr.“ Kagome packte den Beutel gleich gut weg. Er sollte ja nicht runterfallen oder zwischen ihr und Inuyashas Vater zerdrückt werden. „Jetzt halte dich aber gut fest. Ich werde mich gleich verwandeln.“, warnte Inutaishou das Mädchen. Kagome bekam ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Sie fragte sich ob sie auch zu einer kleinen, rosa Kugel werden würde, so wie sie es damals bei ihm gesehen hatte. Irgendwie kein schöner Gedanke. „Geht das denn wenn ich auf dir sitze?“, fragte sie skeptisch. „Klar geht das.“, antwortete er mit einem frechen Grinsen. „Aber du wirst doch zu so einer kleinen Kugel und fliegst im Zick Zack hin und her. Da falle ich doch sicher runter.“ Inutaishou grinste sie nur weiterhin breit an. Das kam ihr merkwürdig vor. „Das war doch nur Show.“, meinte er lachend. „Nur Show…?“, Kagome blinzelte. „Dann muss das nicht so ablaufen?“, hakte sie nach. Irgendwie fühlte sie sich etwas veralbert. Sofort sah sie ihn verdächtig an. „Hast du das etwa nur gemacht um mich zu ärgern?“ „Nein, ich ärgere doch keine armen Mädchen.“, antwortete Inutaishou überzeugend. Was Kagome nicht wissen konnte, der Dämon war ein guter Schauspieler. Selbst beim lügen wirkte er sehr glaubhaft. Seine Frau rollte deshalb nur die Augen. Sie wusste es halt besser. „Er macht einfach gerne Quatsch.“, nannte Izayoi die Dinge beim Namen. Ihr Gatte wurde prompt rot. Wenn sie das so ausdrückt, war es ihm sehr peinlich. Auch wenn es stimmte. Ein schnelles Räuspern seinerseits sollte die Sache rasch überspielen. „Wir sollten gehen.“, drängelte er und machte sich startklar. Inutaishou entfaltete langsam seine ganzen Kräfte. Kagome spürte seine mächtige Aura am ganzen Leib. Was für eine unglaubliche Macht das war. Aber kein Wunder, Inuyashas Vater ist ja auch ein Riesendämon. Das Mädchen nahm deutlich war, wie sein Körper sich unter ihr verformte. Seine gesamte Kleidung verschwand, stattdessen fühlte sie weiches, langes Fell. Das war unfassbar. Ein einmaliges Erlebnis. Ehe Kagome sich versah, hockte sie im Nacken eines riesigen Hundes. Faszinierend und beängstigend zugleich. „Kagome!“, halte plötzlich ihr Name durch die Luft. Sie Reagierte auf den Ruf und schaute sich nach hinten um. Am Eingang des Tempels stand ganz unerwarteter weise Inuyasha. Er hatte die starke Aura seines Vaters gespürt und war schnell schauen gegangen, welches Grund er hätte um sich zu verwandeln. Als er dann das Mädchen auf seinem Rücken entdeckte, war ihm klar was genau hier vor sich ging. Sofort rannte der Halbdämon zu seinem Vater. Doch Kagome wollte Inuyasha nicht sehen. Sie wollte auch nicht mit ihm sprechen und schon gar nicht wollte sie sich aufhalten lassen. „Bitte Inutaishou, lass uns schnell gehen.“ Der Dämon wusste nicht was genau zwischen ihr und seinem Sohn noch so vorgefallen war. Aber es machte den Anschein, dass sie ihn nicht sehen wollte. Deshalb kam er ihrer Bitte nach und hob mit einem kräftigen Sprung in den Himmel ab. //Tut mir leid mein Sohn.// „Kagome!“, hörte sie erneut den Hundejungen nach ihr rufen. Zögernd sah das Mädchen zu ihm hinunter. „Bleib hier! Kagome!“, seine Stimme klang verzweifelt schon fast flehend. Kagome wunderte sich darüber sehr. Doch es war ihr auch einerseits egal. Er hatte sie zu sehr enttäuscht. Warum sollte sie sich über einen wie ihn also den Kopf zerbrechen? Sie schaute einfach nach vorne und lies ihn hinter sich. „Vater! Bring sie zurück! Va-ter-!“, hallte seine Stimme durch die Luft. Doch auch dieser reagierte nicht. Er wollte sich nicht zu sehr einmischen. Obwohl er das eigentlich längst tat. Im Moment jedoch, hielt er nur was er versprach, er brachte Kagome nach Hause. Inuyasha sah und rief den Beiden nach, die ganze Zeit über, bis er sie nicht länger erkennen konnte. Doch noch immer stand er am Rande der Treppe. Als ob er darauf hoffte, die Zwei wieder zurückkommen zu sehen. Ein stärkerer Wind wehte auf und brachte Inuyashas Haar wild ins flattern, ebenso seine schmuckvolle Kleidung. „…“ Izayoi, die etwas hinter Inuyasha stand, schaute ihren Sohn verwundert an. Sie begriff nicht recht was genau eigentlich los war. Weshalb hatte er so verzweifelt versucht Kagome dazu zu bewegen wieder umzukehren? Die edle Frau hielt etwas ihre flatternden Strähnen fest. Sonst würde das lange Haar ihr nur die Sicht nehmen. „Inuyasha. …Warum wolltest du sie nicht gehen lassen?“, fragte seine Mutter mit einfühlsamer Stimme. Izayoi merkte das ihr Sohn nicht wie sonst war. Was war nur mit ihm los? Sie sah wie Inuyasha den Kopf hängen lies. Das brachte sie erst recht ins stutzen. So geknickt erlebte sie ihn schon lange nicht mehr. „Sie sollte einfach nicht gehen…“, sagte er mit gebrochener Stimme. Und wandte sich ab. Er lief an ihr vorbei, hin zum Palast. Seine Mutter sah ihm nach. „Inuyasha.“, sprach sie ihn erneut an. Sie wollte mehr wissen, seine Gründe erfahren. Doch er lief, stoppte einfach nicht. „Bitte…lass mich in Ruhe.“ „…“ Der Halbdämon war schwer geknickt. Jetzt ist sie weg, seine einzige Freundin ist fort. Und sie würde nie wiederkommen. Schlagartig erschien dem Jungen dieser heiße, sonnige Tag, gar nicht mehr hell und erwärmend. Nein, die Welt wurde düster und grau. Nichts schönes gab es mehr. Das schönste in seinem Leben hatte ihn eben verlassen. Nun war es, wie es eigentlich immer schon war. Jener öde Trott des Lebens hatte ihn zurück. Er fühlte sich einfach nur leer. Zur selben Zeit verspürte Kagome gerade etwas ganz anderes. Nämlich Begeisterung. Sie ritt ja nicht jeden Tag auf einem riesigen Dämon, in Gestalt eines Hundes. Und das auch noch so hoch im Himmel, dass sie glaubte, es selbst zu sein, die hier flog. Mit offenen Augen besah sie sich die Welt unter sich. Ein noch nie gesehener Anblick. „Das ist großartig!“, jubelte sie mit unbändigem, wehendem Haar. Die lange Schnauze des Hundes zeigte ein freches Grinsen, das man auch etwas falsch verstehen könnte. „Es freut mich, das du deinen Spaß hast.“, in dieser Gestalt klang Inutaishous Stimme ganz anders, viel dunkler und tiefer. Aber sie passte zu seinem momentanen Aussehen. Das Mädchen hielt sich sehr gut an seinem Fell fest, runterfallen wäre aus dieser Höhe alles andere als gut. Aber obwohl der Dämon mit ihr weit über dem Erdboden flog, hatte sie keine Angst. Sie fühlte sich grenzen los und frei. //So müssen sich Vögel fühlen.// Eine Strähne ihres schwarzen Haars wurde vom Wind in Kagomes Gesicht geweht. Schnell strich sie es sich wieder zurück hinters Ohr. „Kagome…“ „Ja?“ „...Inuyasha wirkte recht…nun ja…er klang merkwürdig als er dir nach rief.“, sprach der Dämon an. Ihre Begeisterung verstummte etwas. Sie versank in Gedanken und Grübeleien. „Das ist mir auch aufgefallen. Ich frag mich nur warum. Er rief ja auch, dass ich bleiben sollte. Anscheinend war es nicht so, das er keine Lust hätte mich zu bringen, er wollte mich nicht gehen lassen.“, stellte sie nun fest. „Das denke ich auch. Und warum das so ist, weißt du nicht?“, fragte er nach. „Nein, ich hab keine Ahnung.“, antwortete sie kopfschüttelnd. „Hmmm.“, konnte man nur noch nachdenklich hören. Inutaishou kannte seinen Sohn recht gut. Und bisher hatte er ihn auch immer verstanden. Aber jetzt war er ihm ein Rätsel. Er versuchte sich in seinen Sprössling hinein zu versetzten. Die Dinge aus seiner Sicht zu sehen. Er hatte die Beiden ja in letzter Zeit erlebt. Ihm war aufgefallen das Inuyasha anders war als zuvor. Er ist viel mehr aus sich rausgekommen. Hat öfter mal gelacht und mit Kagome rumgealbert. Sein Sohn erinnerte ihn mehr an sich selbst, als er noch jünger war. Obwohl der mächtige Riesendämon sich eigentlich kein Stück seid dem geändert hatte. Er war noch genau so ein Kindskopf wie damals in Inuyashas Alter. //Er hat Kagome gern.//, soviel war ihm schon mal bewusst. //Aber warum will er sie dann nicht zu ihrer Familie lassen? Ihr Glück müsste ihm doch am Herzen liegen.//, das verstand er einfach nicht. Und egal wie lange er auch darüber grübelte. Er fand keinen logischen Sinn für Inuyashas Verhalten. Ebenso wie Kagome. Ende Kap 4 __________________________________________________________________________________________ Ich hoffe es hat euch gefallen^___^ Eure Kei-chan Kapitel 5: Das gottlose Weib ---------------------------- 5. Das gottlose Weib Der Flug Richtung Heimat war lang. Aber Inutaishou bewies wahre Ausdauer, er flog den ganzen Tag hindurch, trotz drückender Hitze. Und selbst als die Nacht anbrach legte er keine Pause ein. Kagome war unterdessen friedlich in seinem kuscheligen Fell eingeschlafen und träumte von dem Wiedersehen mit ihren Eltern. Inuyasha hingegen fand in dieser Nacht keine Ruhe, ständig schwirrten seine Gedanken nur um eine Person, um Kagome. Jetzt bereute er, was er zu ihr gesagt hatte. Der Halbdämon brachte das Mädchen dazu ihn zu hassen. Dabei war das nie seine Absicht gewesen. Kagome sollte ihn doch mögen. Und das tat sie auch, solang bis er sie enttäuschte. Verletzt und verzweifelt raufte der Halbdämon sich durch die weiße Mähne. Nachdem er in seinem Bett, stetig von Kagomes Duft abgelenkt, einfach keinen Schlaf bekam, ging er hinaus. Er glaubte, die kühle Luft der Nacht würde ihm helfen. Doch dem war nicht so. Nichts änderte sich. Der helle Vollmond spendete ihm etwas Licht, so musste er wenigstens nicht in der Finsternis sitzen. Traurig starrten seine matten Augen den weißen Planeten an. Dabei keimten tausend Fragen in ihm auf. Würde dieses Gefühl von Schmerz und Sehnsucht je aufhören? Würde er jemals dieses tolle Mädchen vergessen können? Und wie wäre alles gelaufen wenn er sich nur etwas anders verhalten hätte? //Wenn ich sie zu ihren Eltern gebracht hätte…wäre sie wenigstens als Freundin gegangen.// Schwer seufzte er. Warum war die Sache mit Mädchen nur immer so schwer? Und warum kam er damit einfach nicht zurecht? Sein Vater schaffte es doch auch. Millionen Männer schafften es, warum denn nur er nicht? Diese Gedanken machten ihn verrückt. Weil, auf all seine Fragen konnte keiner antworten. Dabei war doch alles nur ein blödes Missverständnis. Kagome ging davon aus, das es ihm egal gewesen sei, wie sehr sie sich nach ihrer Familie sehnte. Und das er zu faul war um sie zu ihr zu bringen. //Hätte ich ihr einfach sagen sollen warum ich sie bei mir behalten wollte?//, fragte Inuyasha sich erneut selbst. „Vielleicht wäre es besser gewesen…“ Die ganze Nacht verbrachte der dämonische Mann auf dem Platz vor dem Palast. Das viele nachdenken und die traurigen Gefühle zwangen ihn irgendwann in den Schlaf. Nun lag er da, im Staub der harten Steine. Als Kissen diente ihm der eigene Arm. Bequem war es nicht, so zu nächtigen, doch stören tat es ihn andererseits auch nicht. Als einige Stunden später der Morgen graute, bekam der Halbdämon nicht mit, dass seine Mutter nahe an ihn heran getreten war. Mit traurigem Blick stand die Frau an seiner Seite und schaute seufzend zu ihrem Sohn hinab. In den Armen trug sie eine flauschiege Decke für ihn. Sie kniete sich nieder, legte sanft die Decke über Inuyasha und hob seinen Kopf vorsichtig auf ihnen Schoß. Liebevoll streift Izayoi ihrem Kinde über die Wange, so wie sie es immer tat, als er noch klein war. Und egal wie alt er auch werden würde. Der Halbdämon bliebe immer ihr süßer Junge. Deshalb würde sich an ihrer Fürsorge nichts ändern. „Du liebst sie…nicht war mein Schatz?“, fragte Izayoi den Schlafenden. „Nur auf ein Mädchen das man liebt, wartet man die ganze Nacht.“ Während Inuyasha noch tief am schlafen war, wachte Kagome einige Meilen entfernt gerade auf. Inutaishou hatte das Dorf noch in der Nacht erreicht, als seine Begleiterin fest am schlummern war. Das Nachtlager der Zwei befand sich ganz in der Nähe der Menschensiedlung. Gestern Abend wollte der Hundedämon das Mädchen nicht mehr wecken. Sie sollte sich lieber in Ruhe ausschlafen, bevor sie auf ihre Familie treffen würde. Nun war sie ja aber munter und rieb sich den letzten Schlaf aus den Augen. „Guten Morgen.“, begrüßte sie eine nette männliche Stimme. Inutaishou fand es niedlich wie Kagome aufwachte, sie wirkte verschlafen wie ein kleines Kind. Mit überraschtem Blick schaute die Siebzehnjährige sich erstmal um. „Wo sind wir?“, fragte sie gähnend nach. Überall waren nur Bäume und Sträucher zu sehen. „In einem Wald nahe deines Dorfes.“, antwortete der Gefragte lächelnd und war auf ihre Reaktion gespannt. „Was? Schon?!“, das Mädchen konnte es kaum glauben. Für einen Drei-Tages-Marsch brauchte Inutaishou nur einen Tag und eine Nacht. „Das ist ja Wahnsinn. Das wir so schnell am Ziel wären, damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet.“, tönte Kagome begeistert. „Freust du dich?“, fragte der Dämon schmunzelnd nach. Obwohl ihre Freude mehr als deutlich zu erkennen war. „Und wie!“, mit ihren Worten sprang Kagome sofort auf und umarmte ihre Begleitung so fest sie konnte. „Danke, danke, danke, danke, danke!“, sagte sie in einer Tour und knuddelte den Hundemann richtig durch. Der bekam schon fast keine Luft mehr. „Kagome, nicht so fest.“, bat er bereits flehend. Dieses Mädchen hatte ungeahnte Kräfte in sich. Kagome ließ ihn nach seiner Bitte abrupt los und schaute mit roten Wangen zu ihm hinauf. „Entschuldigung.“, sagte sie leise und verlegen. Nachdem Beide sich gestärkt und frisch gemacht hatten, war Kagome bereit ihren Eltern gegenüber zu treten. Inutaishou begleitete das Mädchen noch bis an den Rand ihres Dorfes. Doch von da an wollte er nicht weiter gehen. Die Menschen reagierten immer merkwürdig wenn sie ihn sahen. Diese Leute kamen einfach nicht mit einem anderen Erscheinungsbild zurecht. Nur weil er anders aussieht, heißt es immer er sei etwas teuflisches. „Ab hier musst du allein weiter.“, sagte er leise zu Kagome. Diese nickte lächelnd. Einen Moment schaute die Siebzehnjährige ihn einfach nur an. Ihr war klar, dass sie ohne ihn nicht so weit gekommen wäre. „Was ist?“, fragte er darauf mit schiefem Kopf, als Zeichen der Verwunderung. Doch eine Antwort darauf blieb aus. Kagome umarmte ihn nur erneut. Aber dieses Mal nicht erdrückend, sondern ganz liebevoll. „Hm?“ „Danke Inutaishou…“, erklang sanft ihre feine Stimme. Der Dämon lächelte zu ihr herab und legte freundschaftlich seine Arme um sie. „Ich hab dir gern geholfen.“ Einen kurzen Augenblick hockten die Beiden, sich umarmend, in den Büschen. Verabschiedeten sich auf diese Weise von einander. „Na los, jetzt geh schon.“, befahl Inutaishou sanft und schubste Kagome frech aus dem Gebüsch heraus, in dem sie sich wegen ihm versteckten. Wegen leichter Gleichgewichtsschwankungen landete das Mädchen dabei auf ihre vier Buchstaben. „Ey…“, moserte sie leicht beleidigt in den Busch hinein. Inutaishou grinste nur frech, er nahms mit Humor. Kagome hatte dank dieser Sache nun kleine Äste und Blätter im Haar, die sie sich erst mal rauszupfte. Als dann aber die Frisur wieder etwas manierlicher aussah, stand sie auf, klopfte sich den Staub vom weißen Kleid und schaute zu ihrem Dorf hin. Inutaishou beobachtete das ganze vom Gebüsch aus. Wie Inuyasha hatte auch er die Bedenken, das die Leute ihr die Schuld an der noch andauernden Dürre geben würden. Aus diesem Grund wollte er dem Geschehen noch eine Zeitlang zusehen. Kagome lief schnellen Fußes auf das Dorf zu. Sie war sehr aufgeregt aber auch voller Vorfreude. Gleich wäre sie wieder bei ihrer Familie! Ihre Schritte wurden schneller, sie begann zu rennen. Natürlich war ihr Ziel das Haus, in dem sie mit ihrer Mutter und ihrem Vater lebte. Doch dort war niemand. Die Hütte war leer. Kagome schaute zwar in alle Räume hinein, doch es blieb dabei, hier war keiner. //Sind sie vielleicht bei den Feldern?// Das junge Mädchen verließ ihr Haus und machte sich auf den Weg zum Anbaugebiet des Dorfes. Inutaishou folgte ihr auf sicherem Abstand und gut getarnt. Leute die Kagome an sich vorbeirennen sahen, konnten ihren Augen nicht glauben. Vor Schreck blieben sie stehen und ließen alles fallen, was gerade in den Händen lag. „Ist das Kagome?“ „Das gibt es doch nicht.“ „Warum lebt sie noch?“ Die Menschen schauten, als hätten sie einen Geist gesehen. Doch verübeln konnte man ihnen das nicht. Immerhin nahmen alle an, das Mädchen sei geopfert worden. Nach einigen Metern hatte die Todgeglaubte die Felder schon fast erreicht. Doch musste sie gar nicht direkt dort sein um jene zu sehen, die sie so vermisst hatte. „Mama! Papa!“, rief Kagome voller Freude. Beide arbeiteten tatsächlich auf dem Feld und versuchten mit den anderen das zu retten, was von der Ernte noch übrig geblieben war. Als sie dann aber den Ruf von Kagome hörten, glaubten Beide schon ihre Ohren spielten ihnen einen Streich. „K-Kagome!“, stammelte ihre Mutter geschockt. War das wirklich ihre Tochter, die da mit offenen Armen auf sie zu lief? Konnte das wirklich möglich sein? Vielleicht war es ja auch nur wieder einer ihrer Träume… Denn jede Nacht sah sie ihr Mädchen so auf sich zu laufen. „Mama!“, erklang erneut Kagomes Stimme. Mit Schwung umarmte sie ihre Mutter. „Kagome…“, die Umarmte war noch ganz perplex. Das ganze konnte kein Traum sein, dazu fühlte es sich zu real an. Es dauerte einen Moment, doch langsam schien ihre Mutter zu begreifen, dass sie ihr Kind wieder hatte. „Kagome!“, schlurzte ihre Mutter voller Glück und schloss das Mädchen in die Arme. Auch die Gefühle des Vaters überwältigten ihn. Er ging auf seine zwei Frauen zu. „Kagome.“ „Papa!“, die Siebzehnjährige weinte vor Freude. Sie drückte auch ihren Vater ganz fest. „Ich hab euch Beide so vermisst!“ „Wir haben dich auch vermisst.“ Alle drei hielten einander fest, so als hätten sie sich Jahre nicht gesehen. Inutaishou sah alles von seinem Versteck aus und lächelte zufrieden. Sein Versprechen war damit erfüllt. Derweilen kamen immer mehr Menschen und versammelten sich um die kleine Familie. Alle waren geschockt das Mädchen lebendig zu sehen. Kagome schaute ihre Eltern an, zumindest versuchte sie es. Doch die Tränen ließen sie kaum was klar erkennen. „Weine doch nicht. Es ist alles gut.“, sagte ihr Vater und wischte das salzige Wasser vorsichtig mit seinem Daumen weg. Kagomes Eltern sahen abgemagert aus. Viel zu essen bekamen die Beiden in letzter Zeit wohl nicht. Das stimmte ihre Tochter traurig. „Ihr seid so dünn…“, sprach Kagome die Sache leise an. „Mach dir keine Sorgen, uns geht es gut.“, flüsterte ihr Vater beruhigend und streichelte über den schwarzen Schopf seiner Tochter. „Warum sind wir alle wohl so dünn?!“, rief eine tiefe Stimme, aus der Masse, die sich um die drei gebildet hatte. „Ohne Regen haben wir ja keine Ernte!“ Kagome drehte sich um, zeigte sich dem Dorf. Alle Leute schauten sie so zornig an. Warum bloß? Sie hat doch nichts falsch gemacht. Oder doch? „Wie kommt es das du nicht tot bist?!“, fragte ein anderer der verärgerten Leute. Sie zuckte. Waren die Leute deshalb sauer? Weil sie noch am Leben war? „Die Männer, die dich fort brachten erzählten, dass Gott persönlich erschien. Warum hat er dich nicht ins Paradies mitgenommen?!“ „Sicher hat er sie verschmäht!“ „Sie war ihm nicht hübsch genug!“ Unruhe machte sich breit. Die Menschen fingen an in Panik zu geraten. Was sollten sie nur tun wenn Gott ihr Opfer nicht annahm? Sie wären dann dem Untergang geweiht! Der Allmächtige hätte sie im Stich gelassen. Wären sie von nun an auf sich allein gestellt? „Hört mir zu“, rief Kagome zwischen den aufgebrachten Menschen. Das Mädchen bekam die geforderte Aufmerksamkeit. Viele fragende Augen waren auf sie gerichtet. Eine ungewohnte Situation. Bisher hatte sie nicht vor so vielen Leuten gesprochen. Doch für alles gibt es ja ein erstes Mal. „Das im Tempel war nicht Gott. Es gibt gar keinen Gott!“ Ein entsetztes Raunen ging durch die Masse. Sie verleugnete Gott, so etwas hat es noch nie gegeben! „Für diese Behauptung wirst du in der Hölle schmoren!“, drohte ihr ein Mann an. „Werde ich nicht. Denn auch die Hölle existiert nicht. Ebenso der Himmel!“, antwortete die Schwarzhaarige mit einem Lächeln. Für sie war das eine gute Nachricht. Ohne Gott müsste niemand mehr geopfert werden und ohne Hölle müsste sich niemand vor der Verdammnis fürchten. Die Menschen hatten ihr Leben nun selbst in der Hand. Fragte sich nur ob sie das auch wollten. Denn diese Lebewesen waren mit Abstand die naivsten von allen existierenden Arten. Blind ließen sie sich von alles und jedem führen, der diese Rolle gerne übernahm. Selbst sein Leben in die Hand zu nehmen war ihnen zu umständlich. So konnte man die Reaktion der Dorfleute bereits vorhersehen. Sie waren von Kagomes Worten zutiefst geschockt. Wie konnte dieses einfältige Mädchen nur versuchen die Existenz eines Gottes zu verleugnen?! Das war die größte Sünde von allen und würde grausam bestraft werden. Inutaishou besah sich das alles vom weiten. In seinem Magen machte sich ein ungutes Gefühl breit. Die Stimmung fing an sich hochzuspitzen. Was Kagome da auch versuchte war glatter Irrsinn. Ein ganzes Dorf mal eben im Glauben zu bekehren, ginge mit absoluter Sicherheit schief. Menschen sind auch nur Rudeltiere, sie würden in ihrer Gruppe immer der Mehrheit zustimmen. Denn viele Leute können sich ja nicht irren. Wenn einer Unrecht hatte, dann der Einzelne. Andere Meinungen wurden nicht erhört. Zu groß war die Furcht vor dem vermeintlich teuflischem. Schon allein ein Zweifel an dem Allmächtigen wurde als Ketzerei bestraft. Das bekam Kagome gerade zu spüren. Bei wüsten Beschimpfungen blieb es nämlich nicht lange. Die Leute griffen nach Steinen um sie damit zu bewerfen. Sie sollte spüren was es heißt nicht an Gott zu glauben. Sie sollte Leid erfahren. Denn nur mit Schmerz und Reue könnte sie Buße tun. Der Weg abseits von Gott wäre mit Wunden gepflastert. Jedoch von ihm beschützt, müsste sie nichts fürchten. Sie müsste nur gehorchen. Der Vater des Mädchens nahm sie fest in die Arme, schützte sie mit seinem Leib. Die Dorfbewohner aber hörten nicht auf. Wer einen Sünder schützt ist selbst auch nur ein elender Sünder. Inutaishou konnte nicht länger mit ansehen, wie dieses liebe Mädchen gequält werden würde. Sofort eilte er zu ihr und ihren Eltern. Wie ein Schutzschild stellte er sich zwischen die Drei und dem Rest des Dorfes. Die Leute erschraken schrecklich bei seinem Anblick, so ein Ungeheuer hatten sie noch nie gesehen. Weißes Haar, spitze Ohren, merkwürdige Gesichtsfärbung, das war ganz sicher kein Mensch. „Ein Teufel!“, rief der erste sofort. „Kagome hat den Teufel in unser Dorf geführt!“, äußerte darauf ein anderer. „Ganz ruhig.“, sprach Inutaishou sachte und nahm eine entspannte Haltung an. Er wollte ihnen kein feindliches Gefühl geben, schließlich war er nicht hier um zu kämpfen. Doch irgendwie half das alles nichts. Die Leute waren von seinem Erscheinungsbild schon zu sehr beeinflusst. Er war nicht wie sie. Mehr brauchten sie nicht wissen. Dass sein Herz am rechten Fleck saß, interessierte keinen. Die Situation geriet allmählich aus den Fugen. Angst breitete sich immer mehr unter den Leuten aus. Frauen und Kinder flüchteten sofort in ihre Häuser auch wenn sie dort bei weitem nicht sicher vor einem Dämon wären. Allein die Männer standen noch um das Ungeheuer herum, zwar eher zitternd als tapfer, aber immerhin. „Ich will euch doch gar nichts tun.“, sagte Inutaishou. „Glaubt ihm kein Wort!“, ertönte eine raue männliche Stimme hinter der Masse. Sofort zog sie alle Blicke auf sich. Kagome erkannte die Stimme, es war die, eines der Dorfältesten. Vorsichtig lugte das junge Mädchen hinter ihrem starken Beschützer hervor. Der Dorfälteste besah sich Inutaishou genau. Einen Moment lang hielt er inne. Und zog seine ganz eigenen Schlussfolgerungen aus den Geschehnissen. „Nun weiß ich was geschah…“, sprach er murmelnd in seinen grauen Bart hinein. „Die Männer die meinten, dass Gott zu ihnen sprach, als sie Kagome opfern sollten, irrten sich. Sie wurden getäuscht. Es war nicht Gott der da sprach, sondern der Teufel! Er nahm sich unser Opfer für den Allmächtigen, um mit dessen Hilfe unser Dorf zu überfallen! Denn Gottes Kinder sind dem Herrn der Unterwelt ein Dorn im Auge!“, erklärte der kleine, alte Mann die Geschichte, die er hier zu sehen schien. „So ein Unsinn!“, rief Kagome. Doch schnell wurde sie von Inutaishou wieder zurück geschoben. Ihr sollte ja nichts geschehen. „Es hat keinen Sinn.“, sagte er dabei zu ihr. „Sie werden eh nicht auf dich hören. Lass ihnen ihren Glauben, so lang sie damit glücklich sind.“, flüsterte er weiter. „Aber Inutaishou, sie richten ihr Leben nach einer Lüge.“, beharrte Kagome mit der Hoffnung sie könnte doch noch allen die wahrhaftige Wahrheit erzählen. Für sie war eine gottlose Welt die weit aus bessere. Es gäbe kein Blutvergießen, keine Verhaltensvorschrift, keine Kleiderordnung. Man könnte sein wie man ist, sich fühlen wie man sich fühlen möchte, man wäre frei. Jeder sollte diese Freiheit erlangen. „Es steht jedem frei, sein Leben selbst zu leiten. Wer sich entscheidet zu glauben, der entscheidet sich auch für die Regeln dieses Glaubens. Und wer damit nicht leben will, muss eben den Mut zur Flucht riskieren.“ „Aber -“ „Kagome, du hast nicht die Macht sie alle zu bekehren.“ Das war leider wahr…Ihr würde wahrscheinlich eh niemand zuhören. Man würde sie nur wie eine Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Und nichts hätte sich geändert. „Worauf wartet ihr?!“, sprach ein anderer Weise, der dazugekommen war. „Vernichtet sie alle!“ Kagomes Eltern waren erschrocken, sie fürchteten um ihr Leben ebenso wie um das ihrer Tochter. Fest hielten sich die drei in den Armen. Mit aller Hoffnung bei Inutaishou, auf das er sie sicher hier raus bringen würde. Der Dämon selbst war etwas angespannt. Die Menschen umzingelten ihn. In ihren Händen hatten sie Mistgabeln und Messer. Auch mit Pfeilen und Speeren bewaffneten sie sich. Dem Dämon waren etwas die Hände gebunden. Was sollte er nun tun? Es waren nur einfache, dumme Menschen. Er wollte ihnen nicht zu sehr weh tun. „Greift an!“ Der Augenblick der Entscheidung! Von allen Seiten stürmte man auf die Eingekesselten zu. Mit der Absicht, die vier zur Hölle zu schicken. ! Inuyasha lag derweilen stumm in seinem Bett. In letzter Zeit tat er kaum noch was anderes. Um irgendwas Vernünftiges zu unternehmen fehlte ihm der Elan. Gleich nach dem Aufwachen im Schoß seiner Mutter, hatte er sich in sein Zimmer zurückgezogen. Dort fühlte er sich Kagome am nächsten. Ihr himmlischer Duft hing überall in diesem Raum, am meisten an dem Kissen auf dem sie jede Nacht gelegen hatte. Fest schloss er es in seine Arme und tauchte seine Nase tief in es hinein. //Kagome…Ich vermisse dich…// Als er tief in Gedanken war, klopfte es plötzlich. Langsam öffnete sich die schwere Holztür. Es war Izayoi, die da ins Zimmer trat, sie wollte schauen was ihr Sohn so machte, wie es ihm ginge. Doch nur ein Blick genügte und sie wusste, dass es nicht gut um seine Laune stand. Jeder Lichtstrahl wurde nach draußen verbannt. Als sollte ihn ewige Nacht umhüllen. Sie wusste nicht so recht, was sie tun könnte, damit er sich besser fühlt. Reden wollte er ja anscheinend nicht. Dabei kann es gut tun seinen Frust jemanden zu erzählen. Auf Inuyasha traf das wohl nicht zu. Vorsichtig setzte seine Mutter sich zu ihm, streichelte über seinen Arm. „Komm…steh auf, der Tag ist zu schön um ihn im Bett zu verbringen.“, sprach sie sanft zu ihm. Inuyasha sah die Sache anders. An diesem Tag war rein gar nichts schön. Die Sonne war zu heiß, die Vögel waren zu laut und er war allein. „Ich will nur hier liegen.“, grummelte er und drehte sein Gesicht mehr in das Kissen von Kagome. „Du hast doch aber noch nicht mal was gegessen…“ „Keinen hunger…“ Izayois Augen schauten traurig, so deprimiert war ihr Sohn noch nie. Kagome muss wirklich was ganz besonderes für ihn sein. „…“ //Ob sie seine Liebe vielleicht nicht erwidert? Ist er deshalb so traurig?// Ihr blieb nichts übrig als zu spekulieren, was geschehen sein könnte. Sie nahm halt an er hätte einen Korb bekommen, das kam immerhin öfter vor, in den letzten Jahren. „…es wird schon noch alles wieder gut werden.“, sagte sie leise und stand auf. Wenn Inuyasha Ruhe wollte, gab sie ihm diese auch. Irgendwann müsste er sein Zimmer ja mal wieder verlassen. Der Halbdämon hörte nur noch die Tür zufallen. Er war wieder für sich. So fühlte er sich gerade am wohlsten. „Wie soll denn alles gut werden?...Ohne Kagome…“ Wenn Inuyasha wüsste was für Probleme seine Kagome gerade hatte. Man versuchte sie umzubringen. Männer griffen nach ihr, wollten das Mädchen zu sich ziehen. Doch ihr Vater schritt ein und beschützte seine Tochter. „Papa!“ „Ist alles okay?“ „Ja, mir ist nichts passiert.“ Inutaishou schlug seinen Gegnern fest in die Magengrube. Ihm fiel es nicht einfach seine enorme Kraft so zu konzentrieren, dass er den Gegnern zwar ihr Bewusstsein nahm, gleichzeitig aber schwere Verletzungen vermied. Ein Kampf, bei dem man seinen Feind nicht töten darf, ist weitaus anstrengender. Dazu musste er auch immer ein Auge auf Kagome und ihre Familie haben. Sie konnten sich ja nicht so wehren wie der Dämon. Während er gerade drei Männer auf einmal abwehrte, wurde Kagome mit einer Mistgabel am Oberarm verletzt. „Ah!“ „Kagome!“ Mit einem kräftigen Tritt streckte Inutaishou den Angreifer nieder. Ihm war klar, dass es so nicht weiter gehen konnte. Sie mussten fliehen. „Haltet euch bei mir fest!“, befahl er ernst. Die drei gehorchten und erfassten seinen Körper. Mit dem entfesseln seiner dämonischen Aura warf Inutaishou einige Männer zu Boden, die diesem Druck nicht standhalten konnten. Der Dämon verwandelte sich wieder in seine wahre Hundegestalt. Kagomes Familie versuchte er dabei nicht zu verlieren. Doch es ging alles gut, sie saßen sicher auf seinem Rücken. Die Eltern des Mädchens verspürten Angst. Das Geschehen war für sie nicht zu begreifen. Doch solange sie bei ihrer Tochter sein konnten, war alles halb so schlimm. Mit einem kräftigen Sprung hob der Hundedämon in die Lüfte ab und lies das gewalttätige Dorf hinter sich. Kagome warf einen letzten Blick hinunter. In diesem Moment wurde ihr bewusste, das sie hier wohl nie wieder herkommen würde. Sie schaute zu ihren Eltern. Die Beiden wirkten völlig durch den Wind. Aber das war nichts Überraschendes. Sowas erlebt man ja nicht täglich. „Geht es euch gut?“, fragte sie besorgt. „Ja, uns ist nichts passiert.“ „Du bist aber verletzt“, erwähnte ihr Vater und deutete auf die Wunde am Arm. Kagome fasste sich an das blutende Fleisch. „Nur ein Kratzer, halb so wild…“, sie versuchte nicht zu zeigen das dieser Kratzer doch recht weh tat. Ihre Familie sollte sich deshalb nicht um sie sorgen. „Kagome…ich bin verwirrt.“, gestand ihre Mutter. „Was du da alles gesagt hast, begreife ich nicht. Und wer oder was dieser…Mann…hier ist, verstehe ich eben so wenig.“, sagte sie und schaute auf das weiße Fell unter sich. Damit spielte sie auf Inutaishou an, dem Hund, auf dem sie hier durch die Luft ritten. „Mir geht es da wie deiner Mutter.“, sprach auch Kagomes Vater. „Ich werde euch alles in Ruhe erklären sobald wir gelandet sind.“ „Wo fliegen wir überhaupt hin?“ „Zuerst mal an einen Fluss oder See, damit wir Kagomes Wunde reinigen können.“, hörte man Inutaishous tiefe Dämonenstimme sagen. Die Eltern wurden schlagartig still. Dieser dunkle Ton flößte einem sofort Ehrfurcht in Mark und Bein ein. Es dauerte nicht lange, da war ein geeigneter Ort bereits gefunden. Inutaishou setzte zum Sinkflug an und verwandelte sich vorsichtig zurück. Die erste Aufregung war bereits verflogen, der Schrecken saß aber noch immer recht tief. „Ich verstehe nicht wie das so schief gehen konnte…“, seufzte Kagome enttäuscht. „Das war doch vorherzusehen.“, antwortete der Dämon darauf. Das Mädchen sah ihn traurig an. „Ich wollte nur, dass alle die Wahrheit wissen…“, murmelte sie enttäuscht von dieser Niederlage. Kagomes Mutter hatte ein Tuch in ihrer Tasche, das sie im Wasser tränkte und damit die Wunde ihrer Tochter versorgte, zumindest provisorisch. „Was genau meinst du mit Wahrheit?“, fragte sie nach. „Und wer sind sie eigentlich, wenn ich fragen darf?“, sprach Kagomes Vater den Dämon an. Das Mädchen und Inutaishou schauten zueinander. Jetzt hätten sie einiges zu erklären. Die Siebzehnjährige richtete den Blick zurück zu ihren Eltern. „Am besten ich fange mal von Vorne an…“ Die Stunden vergingen, doch Inuyasha rührte sich keinen Zentimeter. Er verharrte den ganzen Tag lang in seinem Bett. Nur mit sich und seinen Gedanken beschäftigt. Immer und Immer wieder ging er die Situation durch. Spielte alle Möglichkeiten vor seinen Augen ab. Jede Variante, die es hätte geben können. Das schlimme daran war nur, das alles andere wohl besser gewesen wäre, als das, was wirklich geschah. Und jenes deprimierte ihn nur noch mehr. Dieser Moment hatte alles zerstört… Wieder hallten ihre Worte durch seine Ohren. Ich hasse dich Niemals würde er diesen Satz vergessen können. Doch diese unerträgliche Sehnsucht nach ihr, öffneten ihm wenigstens in einer Hinsicht die Augen. „Ich liebe dich…“ Ja, er hatte erkannt warum er sie nicht gehen lassen wollte. Es war nicht allein die angst vor der Einsamkeit. Sondern auch das Gefühl, das sein Leben mit ihr, viel schöner hätte werden können. Es war dunkel geworden. Kagome schaute in die tiefe Nacht hinauf, unzählige Sterne funkelten über ihr. Ein schöner Anblick, den sie oft mit Inuyasha geteilt hatte. //Wie es ihm wohl gehen mag?// Kurz schaute sie, wie es ihren Eltern ginge. Die beiden schliefen friedlich. Sie hatten heute vieles erfahren, fast schon zu viel auf einmal. So ganz begriffen sie auch noch nicht was Kagome ihnen da alles berichtete. Das würde erst nach und nach geschehen. „Sie wirkten ziemlich überfordert mit allem.“ „Hm?“ Die junge Frau drehte ihren Kopf in die andere Richtung und entdeckte Inutaishou. „Wundert dich das? Es ist viel passiert.“ „Das stimmt…“ Er setzte sich neben Kagome und schaute mit ihr in die Ferne. „Was hast du nun vor?“, fragte er. „Wie meinst du das?“, hakte das Mädchen ratlos nach. „Ihr werdet wohl kaum noch mal in euer Dorf zurück können. Wo willst du jetzt mit deinen Eltern leben?“ „…“ Das Mädchen sah schweigend hinunter. Ihr ging vieles durch den Kopf. Dass sich alles so entwickeln würde, hatte sie ja auch nicht geahnt. Ihr Plan sah eher vor, allen die Augen zu öffnen, was es mit "Gott" auf sich hatte, damit kein Mädchen mehr geopfert werden würde. Doch das ging ja gehörig schief. „Auf jeden Fall muss ich ein neues Dorf für meine Eltern finden.“ Inutaishou blinzelte etwas verwundert. „Und was ist mit dir?“, wollte er darauf wissen. „Was soll mit mir sein?“, fragte Kagome ebenso verwundert klingend, wie der Dämon. „Willst du denn nicht bei ihnen bleiben? Ich dachte das du deshalb wieder zurück wolltest.“ „Eigentlich wollte ich sie nur wiedersehen. Ich habe mich um die Beiden gesorgt, es sollte ihnen doch gut gehen.“ Inutaishou schien langsam zu begreifen. „Soll das heißen…?“ Zwei weitere Tage zogen ins Land. Inuyasha war praktisch schon ein Schatten seiner selbst. Zur Beunruhigung von Izayoi. Zwar bekam sie ihn endlich mal aus seinem Zimmer, doch essen wollte er noch immer nichts. Gefährlich bei der Hitze. Aber wenigstens trank der Junge noch genug. Gerade saß er im Garten, wollte wieder nur für sich sein. So konnte er den Schmerz am besten fühlen, wenn ihn niemand dabei ablenkte. Denn der Schmerz, diese zerreißende Sehnsucht, war das einzige was ihn noch an Kagome band. Mehr hatte er nicht von ihr. Selbst ihr wunderschöner Duft verflog mit jeder Stunde die verging mehr und mehr. Bald wäre er verschwunden, so wie sie selbst. Müde und trüb waren die einst strahlenden Augen geworden. Wie unter Trance starrte Inuyasha in das Wasser des Teiches vor ihm. Die Fische darin waren vergnügt und fröhlich. Munter tummelten sie sich im klaren Wasser und jagten einander nach. //Von euch kann wenigstens keiner einfach gehen.//, dachte er sich. Wären er und Kagome Fische in einem Teich, hätte sie ihn nie verlassen können. Plötzlich zuckte der Hundejunge zusammen. //Das ist doch!// Inuyasha stand sofort auf und schaute in den Himmel. Er hatte die starke Aura seines Vaters gespürt. Dieser war ganz in der Nähe. Der Halbdämon konnte seinen Hundekörper auch schon durch die Wolken schimmern sehen. „Er ist zurück!“ Inuyasha wusste nicht wieso, doch hoffte er inständig das Kagome auf seinem Rücken sitzen würde. Sein Gefühl sagte ihm, das diese Möglichkeit noch bestünde. Sofort eilte der junge Halbdämon zum großen Platz, vor dem Tempel. Nur dort war genug Freiraum für seinen Vater sich ungehindert zurück zu verwandeln. Auch Izayoi hatte die Aura ihres Gatten bemerkt und lief hinaus um ihn zu empfangen. Sie befand sich ganz in der Nähe des Platzes, weshalb sie noch vor Inuyasha dort ankam. Lächelnd erwartete sie die Rückwandlung ihres geliebten Mannes. Langsam wurde der mächtige Hundekörper über ihr kleiner und kleiner, das lange, flauschige Fell verkürzte sich, bis die Haut und die Kleidung darunter zum Vorschein kamen. Inuyasha war endlich am Haupttor des Tempels angekommen, musste er vom Garten bis hier her doch erstmal durchs ganze Gebäude laufen. Der Halbdämon war durch die fehlende Nahrung geschwächt, deshalb blieb er kurz stehen und verschnaufte. Es waren nur noch wenige Meter, die ihn von dem Glück seine Kagome zurück zu bekommen, oder von der enttäuschenden Gewissheit, sie verloren zu haben, trennten. Sein Herz pumpte schnell vor Aufregung. Noch nie waren Hoffnung und Angst gleichermaßen so groß wie in diesem einen Augenblick der Wahrheit. Seine Augen weiteten sich. Für einen Moment war er nicht fähig zu atmen. „…“ Er schaute genauer hin. Doch da waren nur seine Eltern und zwei unbekannte Leute. //Ist sie nicht dabei…?// Doch plötzlich kehrte das Glück in seinem Leben zurück. Denn er sah sie! Seine Kagome! Sie war tatsächlich wieder bei ihm! „Kagome…“, flüsterte er fassungslos. Er konnte seine Augen nicht von ihr wenden. Auf einmal existierte nur noch dieses wundervolle Mädchen für ihn. Alles andere blendete er voll und ganz aus. Die Umgebung, so wie auch die anderen Personen. Langsam löste sich der erste positive Schock und er lief eilig zu ihr. „Kagome!“ Sie reagierte auf ihren Namen und erst recht auf die Stimme. Die Schwarzhaarige wandte sich der Richtung zu, aus der dieser Laut gekommen war. „Inuyasha…“ Und ehe sie sich versah, fand sie sich in seinen starken Armen wieder. „?!“ Damit hätte sie nun wirklich nicht gerechnet! Inuyasha drückte ihren Körper ganz innig an sich. Sowas geschah zuvor noch nie. Es machte ganz den Anschein, als hätte er sie von Herzen vermisst. Das überraschte Kagome sehr. Doch irgendwie war es auch schön… Wenn sie ehrlich war, hatte sie ihn auch vermisst, trotz Streitigkeit. „Kagome…“, flüsterte er sehnsüchtig in ihr Ohr. Endlich fühlte er sie wieder, schnupperte ihren Duft und genoss ihre Wärme. Die Eltern der Beiden standen verwundert daneben und schauten nicht schlecht. Besonders Kagomes Familie war perplex. Das ein Mann sich so hemmungslos an eine Frau warf, kam ihnen bisher nicht unter die Augen. Und ihre Tochter ließ das auch noch so einfach zu. Auf den Weg hierher erzählte Kagome zwar eine Menge von Inuyasha, so dass man erahnen konnte, das die Zwei sich nahe standen, doch dass die Beiden so vertraut miteinander umgingen, ahnten die Eltern nicht. Noch immer machte Inuyasha keine Anstalten das schöne Mädchen loszulassen. Kagome aber, tat auch nichts um daran was zu ändern. Verlegenheit kam in ihr auf. So lange hat sie noch keiner festgehalten. „Inuyasha…?“ „Es tut mir leid.“ „Eh?“ //Er entschuldigt sich?//, eine Überraschung jagte die nächste. Kagome wusste aber gar nicht so genau wofür er sich gerade entschuldigte. Ratlos löste sie sich etwas von ihm und schaute ihn fragend an. „Was tut dir leid?“ „Na das ich dich nicht nach Hause bringen wollte…“ Seine Ohren knickten ein, hingen demütig nach unten. Er fühlte sich schlecht wenn er daran dachte wie egoistisch er gewesen war. „Ich wollte nur nicht, dass du gehst…“, gestand er ihr leise. Seine Eltern horchten aufmerksam auf. Das sind ja ganz neue Töne. Es kam eher selten vor das Inuyasha mal ein Wort über seine Gefühle verlor. „Ich wollte dich nicht verlieren…Die Zeit mit dir hat mir so gut getan. Du bist so lebensfroh und freundlich. Auch Jemanden wie mir gegenüber. Bei dir fühl ich mich geborgen…Selbst schlafen kann ich viel besser wenn du neben mir liegst…“ Ihre Eltern zuckten nun auch auf. Was hatte er da gerade gesagt? Die beiden schliefen ihn einem Bett?! So berauschend fanden sie diese Neuigkeit aber nicht. „Das sollte nicht zu ende gehen…Ich brauche dich Kagome…Dich nie wieder zu sehen…hätte…mich sehr traurig gemacht.“ Kagome glaubte kaum was sie da hörte. Total baff sah sie den Hundejungen mit den süßen Öhrchen an. Gerade war sie nicht mal fähig auch nur einen Ton heraus zu bringen. Inuyasha rechnete wegen ihrem Schweigen schon mit dem schlimmsten. Verlegen, mit ganz roten Wangen schaute er ihr in die braunen Augen. Noch immer mit hängenden Ohren. Er wirkte richtig traurig. Seine Haltung zeigte dabei deutlich, wie sehr er hoffte keinen Korb von ihr zu bekommen. Kagome brauchte kurz um zu verarbeiten was er da erzählt hatte. Doch dann kam in ihr eine Frage auf… Sie schaute ihn an, direkt in die Augen. „Inuyasha…“ Sei Herz schlug wie wild. Was würde sie sagen? Würde es was gutes sein? Er hoffte es. „Wie kamst du denn auf den Gedanken, dass ich nicht wiederkomme?“ „Eh?... …Na du…du sagtest doch… das du nach Hause willst.“ „Ja aber ich hab doch nicht gesagt, dass ich nicht zurückkomme.“ „…“ Inuyasha war stumm. War das wirklich so? Er erinnerte sich zurück. Ging jedes Wort einzeln durch. „…“ Und er merkte, dass sie recht hatte. Kagome sagte mit keiner Silbe, das sie fortbleiben würde. Das nahm er einfach von sich aus an. Und jetzt kam er sich wie der Letzte Narr vor. In der Hinsicht war er aber seinem Vater sehr ähnlich, der hatte nämlich das gleiche angenommen. Doch das er sich da irrte wurde ihm zu jenem Augenblick bewusst, als Kagome davon sprach, das sie ihre Eltern nur wiedersehen wollte. „…Dann…wolltest du von vornherein wieder her kommen?“, fragte er nach. „Sicher. Ich fühl mich doch bei dir sehr wohl.“, sagte sie lächelnd mit leichter Röte. Das offen zu sagen war seltsam. Aber auch befreiend. „Dann... hasst du mich nicht?“, hakte er weiter nach. Diese Sache lag ihm noch zu sehr auf der Seele, er brauchte Gewissheit. „Hm?“, von Kagome bekam er nur einen ratlosen Blick als Antwort. „Wie meinst du das?“ So recht wusste sie nicht was er da meinte. „…“ Inuyasha hingegen fühlte sich gerade etwas veräppelt. Tat sie jetzt nur so oder hatte sie das wirklich vergessen? „Du hast gesagt, dass du mich hassen würdest…“, meinte er etwas deprimierend. „Hab ich das?“, fragte sie ganz treudoof nach. Kagome hatte das wirklich schon ganz aus ihrem Gedächtnis gestrichen. Inuyasha konnte es nicht glauben. Entrüstet schaute er ihr in die Augen. „Was schaust du denn so?“ „Wie kannst du das vergessen?! Weißt du eigentlich wie sehr mich das traf?!“, meckerte er sie an. „Entschuldige…“ „Nimm es zurück, los!“ Wenigstens das konnte sie für ihn tun. Das half auch schon. „Ich hasse dich nicht Inuyasha. Im Gegenteil, ich mag dich. Sehr sogar…“ Inuyashas leicht grimmige Laune verschwand. Jetzt überwog wieder die Freude. Zu hören, dass sie ihn mochte, war wesentlich schöner. Seine Ohren standen nun wieder in aller Pracht, ganz Kerzengerade. Sogar ein Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. „Ich… mag dich nicht Kagome…“ „Hm? …Wie jetzt?! Erst sagst du, wie geborgen du dich bei mir fühlt und das du ohne mich nicht schlafen kannst un-“ In dem Moment unterbrach er das Mädchen. Und das auf ganz besondere Art und Weise. Inuyasha versiegelte ihre Mund einfach mit einem zarten Kuss. Kagome wusste nicht wie ihr geschah. Sie wurde gerade geküsst! Zum ersten mal spürte sie fremde Lippen auf ihren! „...“ Und das… fühlte sich eigentlich gar nicht mal so schlecht an. Langsam schloss das Mädchen ihre Augen. Sie wollte sich diesem Gefühl einfach nur hingeben, es genießen. Die Eltern waren ganz baff. Offenbar wurden sie gerade total ignoriert. So hatten sie, etwas unfreiwillig, die beste Sicht auf das Geschehen. Izayoi aber freute sich sehr für ihren Sohn. Dann war der Grund für seine Trauer wohl nur ein großes Missverständnis. Würde er etwas besser zuhören, hätte er sich einigen Kummer erspart. Doch so war er eben, manchmal hörte er nur was er hören wollte. Vorsichtig löste Inuyasha seine Lippen von Kagomes, schaute sie sanft aber auch leicht nervös an. „Ich liebe dich.“ Kagomes Blick war verträumt. Mit seinem Kuss hatte er das Mädchen vollkommen verzaubert. Nun hörte sie auch noch, dass er sie liebt. Sie fühlte sich wie auf Wolken. Ihre Beine kamen ihr auf einmal ganz schwach vor, gut dass Inuyasha sie noch in seinen Armen hatte. Doch auch ihr Magen fühlte sich anders an. Es kribbelte überall in ihm. Was geschah hier nur? All diese Dinge waren ganz neu…aber...sie gefielen ihr. Abwartend schaute Inuyasha zu dem Mädchen runter. Was er wollte war eine Antwort auf sein Liebesgeständnis. Doch Kagome war noch viel zu überwältigt von den Gefühlen in ihr. „Kagome?“, hakte er nach. „Hmmm~?“ „Ähm…und du?“ „…?“ Sie schaute ihn an. Die Erwachsenen sahen nun ganz gespannt zu. Wie würde Kagomes Antwort aussehen? Inuyashas Eltern hofften auf gegenseitige Liebe. Ihrem Jungen täte es gut mal eine Freundin zu haben. Die Eltern des Mädchens hingegen, beteten dafür, das ihre Tochter lieber nichts überstürzen würde. Es wäre ja auch schön den Vielleicht-Schwiegersohn erstmal etwas kennenzulernen. Inuyasha schaute seiner Liebsten tief ihn die Augen. Allmählich kam er sich etwas blöd vor, so ganz ohne Antwort. Er schluckte. Kagome schaute etwas zur Seite und war in Gedanken. Liebte sie ihn? Nun, sie fühlte sich sehr wohl bei ihm und der Kuss war auch unglaublich schön, doch war das Liebe? Sie wusste es nicht. „Inuyasha ich…“ Das sie so stockend begann, konnte für den Halbdämon ja schon mal nichts gutes bedeuten. Wahrscheinlich bekäme er jetzt einen Abfuhr, so wie sonst auch. Jedenfalls stellte er sich voll und ganz darauf ein. „Ich liebe dich nicht.“, sagte sie dann leise zu ihm und brach dabei sein kleines Herz in Zwei. Sofort hingen Inuyashas Ohren weit nach unten. Er hatte es ja geahnt, ihn würde wohl nie eine lieben. Schwer geknickt ließ er Kagome langsam los, doch auf einmal nahm sie seine Hände. „Hm?“ Fragend schaute er in ihr Gesicht. Warum tat sie das? „Ich liebe dich nicht. Aber ich habe dich sehr gern. Du bist ein ganz besonderer Mann. Und ich wünsche mir, das ich mich in dich verliebe.“ „W-was?“ Inuyasha war ganz baff. Sie wünscht sich, ihn zu lieben? „Lass uns noch mehr Zeit miteinander verbringen und wer weiß, vielleicht eroberst du mein Herz ja noch.“, sprach sie leise und verlegen. Die Wangen glühten dabei ganz rot auf. Inuyashas Herz machte Freudensprünge. Noch bestand also Hoffnung! Nichts war verloren! Seine Hände umfassten die, des hübschen Mädchens. Verliebt drückte er diese und schaute sie mit Zuversicht an. „Das werde ich!“, versprach er ihr mit tiefer Röte und fester Stimme. „Ich werde dir zeigen, wie viel du mir bedeutest! Und das du dich immer auf mich verlassen kannst!“ Kagome war ganz überrascht von so viel eifer. Perplex blinzelte sie ihn an. Lächelte dann aber sehr sanft. Inuyashas Eltern freuten sich. Es war zwar nicht die erhoffte Antwort, doch besser als nichts. „Es ist ja sehr schön, dass du so voller Tatendrang bist, Sohnemann. Aber überstürz nicht gleich alles, sonst verschreckst du Kagome noch.“, scherzte Inuyashas Vater plötzlich. Sein Sohn wurde gleich rot vor Scharm. Das die Zwei beobachtet wurden hatte er total ausgeblendet und jetzt war ihm das ganze mehr als peinlich. Besonders da sein Vater ihm auch noch so eifrig auf die Schulter klopfte. „Lasst uns erstmal reingehen. Sicher hat die Reise euch erschöpft.“, schlug Izayoi erst mal vor. Kagome und ihr Hundejunge schauten verlegen zum Boden. Die Beiden würden sich jetzt nur zu gern in ein Mauseloch verkriechen. Drinnen setzte man sich an den Esstisch. Izayoi war neugierig zu erfahren wie das Wiedersehen zwischen Kagome und ihren Eltern abgelaufen war. Dabei kam ja leider nicht nur gutes zu Wort. Inutaishou erzählte von dem Zwischenfall an den Feldern. Der Moment wo alle Dorfleute zum Angriff bereit waren. Dabei kam auch Kagomes Wunde zur Sprache, die Inuyasha sich gleich ansehen wollte. Das Mädchen spielte die Sache wieder etwas herunter, der Hundejunge aber lies sich nicht abwimmeln. Die Gesundheit seiner Liebsten stand an oberster Stelle. Das er so fürsorglich war rührte Kagomes Herz und vielleicht wäre es ja auch besser wenn die Schnittverletzung gründlicher behandelt werden würde. Sie streifte sich den Ärmel etwas ab, soweit das Inuyasha sehen konnte wie die verletze Stelle aussah. Während sie von ihm versorgt wurde, sprach man weiter miteinander. Inutaishou erzählte das er Kagomes Eltern angeboten hatte bei ihnen leben zu können. Räume gab es ja genug. Auf diese Weise bräuchte das Mädchen auch niemanden mehr vermissen, sie hätte alle bei sich, die ihr etwas bedeuteten. Izayoi und Inuyasha hatten dagegen keine Einwände. Auch wenn es für den Halbdämon etwas merkwürdig sein würde nun eventuell unter Beobachtung zu stehen, was das werben um Kagome anginge. Aber da er ja ein anständiger junger Mann war, würde es da sicher keine Schwierigkeiten geben, hoffte er zumindest. Wen er sich da mal nicht irrte. Kagome war die kleine Prinzessin ihres Vaters und er würde sich jeden mit Adleraugen ansehen, der gewisse Absichten ihr gegenüber hatte. In sofern standen Inuyasha da vielleicht doch etwas härtere Zeiten bevor, als ihm lieb sein würde. Nach langen Stunden des Redens spazierten Inuyasha und Kagome noch etwas durch den Garten, allein. Der Hundejunge wollte nach der Zeit des Wartens wenigstens noch ein paar Minuten mit ihr ungestört verbringen. Jedoch benahm sich Kagome etwas verlegen seid Inuyasha ihr seine Liebe gestand, das spürte der Halbdämon auch. „Hey Kagome…ich bin immer noch der selbe…sei einfach wie immer okay? Lass dich…durch meine Gefühle für dich bitte nicht verunsichern.“ Kagome nickte leicht mit zarter Röte. So ganz überzeugend sah das für den Halbdämon allerdings noch nicht aus. Doch gerade als er etwas sagen wollte, landete ein kleiner Tropfen auf Kagomes Nase. „?!...Was?“ Das Mädchen wischte sich den Tropfen weg, schaute danach hinauf in den Himmel. Viele Wolken hatten sich aufgetürmt und ließen keine Sicht auf die Sterne zu. „War das etwa…?“, stellte sie eine unvollendete Frage. Inuyasha schaute nun auch nach oben. Und plötzlich landete auch bei ihm ein Tropfen im Gesicht. Nach und nach fielen immer mehr der kleinen Wasserperlen auf die Zwei nieder. „Regen…“, flüsterte Kagome leise und fassunglos. „Regen.“, wiederholte sie und schaute zu Inuyasha. Dieser lächelte sie frech an. „Wurde ja auch mal langsam Zeit. Jetzt wird es den Menschen sicher bald wieder besser gehen.“ Kagome fing an übers ganze Gesicht zu strahlen. So sehr hatte sie die ganze Zeit auf Regen gehofft. Zwar gab es hier bei Inuyasha noch genug Vorräte aber sie wusste ja wie schlecht es den anderen Leuten ging. Und das nicht nur denen aus ihrer alten Heimat, einfach alle hier litten unter der brennenden Sonne der letzten Tage. Es war ein Segen endlich das kühle nass auf der Haut zu spüren. Kagome breitete ihre Arme aus und genoss diese erfrischende Dusche. „Regen!“, lachte sie glücklich und drehte sich wie eine Tänzerin. „Kagome, komm lass uns lieber reingehen.“ Der Regen nahm nämlich plötzlich an stärke zu, Haare und Kleider waren bereits völlig durchnässt. Doch Kagome störte das in keinster Weise, sie tanzte weiter. „Nein, lass uns den Regen genießen.“ „Aber-“, weiter kam Inuyasha nicht. Denn Kagome schnappte sich schon seine Hände und drehte sich mit ihm vergnügt im Kreis. Ihr herzliches Lachen verzauberte Inuyasha nur noch mehr und vertiefte, seine, ohnehin schon starken Gefühle. Er lächelte sie sanft an und tat ihr den Gefallen, er genoss mit ihr den Regen. Das junge Mädchen schmiegte sich an seine Brust. Was dem Halbdämon natürlich sehr gefiel. Ganz behutsam umarmte er sie und lächelte vor sich hin. Kagome sah nach einem kleinen Moment zu ihm hinauf. Ihre Augen schauten zwar erst in seine Augen, die jetzt wieder weit aus strahlender waren, kurz darauf jedoch, betrachtete sie nur seine Lippen. //Warum schaut sie denn so auf meinem Mund?//, fragte sich Inuyasha. Lange darüber grübeln konnte er allerdings nicht. Denn Kagome kam ihm beachtlich nahe. Sie tat etwas womit er in diesem Moment nicht gerechnet hätte, sie küsste ihn. Inuyasha wusste nicht warum sie das tat, immerhin sagte sie ja, das sie ihn nicht liebt. Aber jetzt darüber nachdenken wollte er nicht. Lieber genoss er diesen Moment hingebungsvoll. //Kagome~// Arm in Arm standen die Beiden küssend im Garten. In Mitten des strömenden Regen. Die Kleider waren durchweicht, die Haare klebten am Körper. Doch das störte die Zwei nicht. Sie spürten nur die Wärme des anderen. Und Inuyasha wusste...das mit Kagome sein Leben eine ganz besondere Wendung nehmen würde. Ende __________________________________________________________________________________________ So~ Fertig!^^ Jetzt folgt nur noch ein Epilog. Ich hoffe das euch meine Geschichte gefallen hat^______^ Und vielen Dank an alle die sie als Favo haben^______^ Eure Kei-chan Epilog: 8 Jahre später ---------------------- Epilog: 8 Jahre später Das Wetter könnte kaum mehr schöner sein. Ein strahlend blauer Himmel erstreckt sich bis zum weit entfernten Horizont. Sanft schwenkten die farbenfrohen Blumen im grünen Garten hin und her. Schuld daran war die leichte Briese, die über die Wiesen huschte. Es kam einem vor, als wollte der Wind die Erde streicheln. Solche Tage waren keine Seltenheit. Die Gegend sah gesund und saftig aus, alles lebte, alles blühte. So schöne Stunden darf man nicht verschwenden, in dem man sie im Haus verbrachte, dachte sich auch ein schwarzhaariges Mädchen. Barfuss lief sie durch das weiche Grass. Es fühlte sich so schön an wenn die Halme ihre Fußsolen kitzelten. Sie liebte dieses Gefühl. Und sie liebte alles glitzernde. Wie die Wasseroberfläche des Teiches, welche im Schein der Sonne, nach tausend funkelnden Perlen aussah. Das junge Mädchen war einfach nicht fähig dieser magischen Anziehung zu wiederstehen. Besonders da im Teich ja diese schillernden Fische waren, die sie so gerne beobachtete. Deren Bewegungen waren so elegant, so voller Leichtigkeit. Für diese Tiere galten im Wasser keinerlei Kräfte der Schwerkraft, sie flogen durch ihr Element. Gebannt starrten die goldenen Augen der Kleinen zum tummelnden Treiben der Fische. Jedes mal wenn das Kind hier saß, tat sie dasselbe, sie versuchte die nassen Lebewesen zu streicheln. Sie war halt sehr wissbegierig. Wie mag sich so ein Fisch wohl anfühlen? Bisher konnte sie es sich einfach noch nicht vorstellen. Diese Tierchen flüchteten jedesmal so schnell vor ihrer Hand, dass sie keinen berühren konnte. Genau wie jetzt auch. Doch selbst wenn das Mädchen die Unterwasseratmer nicht erwischte, so lachte die Kleine dennoch vergnügt. Sie liebte das Wasser und erst recht das spielen damit. „So aber nicht.“, hörte man auf einmal eine bekannte männliche Stimme sagen. Plötzlich war das lustige Treiben abrupt beendet, denn Jemand hatte die Zwergin einfach vom Boden hochgehoben. Schwer war ihr zierlicher Körper ja nicht. „Hm?“, machte sie verwundert und schaute nach hinten. Ihre Beinchen zappelten quengelig in der Luft, es gefiel ihr nicht wie ein nasser Hund unter den Armen gehalten zu werden. „Du weißt doch, das du nicht am Teich spielen darfst wenn keiner weiter bei dir ist.“, ermahnte ihr Familienmitglied. Die kleine Schwarzhaarige mit den Hundeohren zog nach diesen Worten nur eine schmollende Schnute. Immer vermieste ihr einer den Spaß. Schließlich ist sie nicht dumm. Sie kennt die Gefahren, die das spielen am Wasser mit sich zog. Und sie weiß auch wie man diese Gefahren umgeht, zumindest war sie davon überzeugt. „Mir wär schon nichts passiert.“, moserte die junge Dame und sah nicht ein, dass ihr Handeln riskant war. „Sag das nicht. Es kann schnell mal was schief gehen.“, beharrte derjenige, der das Mädchen hoch immer über dem Boden schweben lies. „Es tut mir ja leid...“, murmelte die Belehrte schließlich doch noch leise vor sich her. In solchen Situationen war es besser einfach das zu sagen, was der andere hören wollte. Sonst würde sie wohl noch länger hier rumhängen. „Und...?“, ihr Verwandter, der ebenfalls Hundeohren besaß, wollte noch etwas mehr hören. „Ich spiele nicht mehr alleine am Teich.“ „Versprochen?“ „Versprochen...“ Inuyasha war zufrieden mit der Antwort und grinste frech. „Gutes Kind.“ „Jetzt lass mich aber runter!“, drängelte die Kleine ungeduldig und zappelte wilder mit ihren dünnen Beinchen. Der Halbdämon lachte bei dem Anblick schadenfroh. Irgendwie gefiel es ihm mit der Süßen immer etwas zu stänkern. Das gehörte inzwischen zum alltäglichen dazu. Wie ein Ritual, das eingehalten werden musste. „Och warum denn, ich find es ganz witzig, wie du hier so rumzeterst.“ „Wie gemein du bist!“, schimpfte das Mädchen und strampelte. „Das werde ich Mama erzählen.“, drohte sie noch und traf damit einen wunden Punkt. „Gnnn...Du kleine Petze. Jetzt lass ich dich erst recht noch eine Weile hier baumeln.“ „Gnnn-! Lass mich runter!“ „Hehehe, tja du solltest es dir lieber zweimal überlegen, ob du frech zu mir bist.“ „Arg!“ Die Kleine wusste sich jetzt kaum noch weiter zu helfen. Es gelang ihr einfach nicht sich aus seinen großen Händen rauszuschlüpfen. Da blieb wohl nur noch eine Möglichkeit. „Mama! Mama!!”, rief sie so laut sie konnte. Inuyashas Ohren zuckten aufgeregt. Soweit wollte er es eigentlich nicht kommen lassen. Er wurde nämlich, egal wie die Lage auch war, immer als Buhmann hingestellt. Deshalb versuchte er schnell ihr den Mund zu zuhalten. „Du kleiner Schreihals!“ „Mmmm-gnnn-!“ Doch das brachte leider nicht mehr viel. Der Ruf war längst gefallen und die Person, für die er galt, traf im Garten ein. „Inuyasha!“, erklang es gleich ermahnend. Unter diesem Klang zuckte der Halbdämon zusammen und lies schnell das kleine Mädchen in seinen Armen runter. Sie und Inuyasha schauten sofort zur Besitzerin der Stimme. Ein dickes Seufzen erklang ihrerseits. Das war kein gutes Zeichen, sicher würde gleich eine Standpauke folgen. „Müsst ihr Zwei euch denn immer zanken?“, fragte die Mutter mit den Händen in der Hüfte. „Was heißt denn zanken? Ich necke sie nur...“, verteidigte sich der Hundejunge. „Necken?! Du ärgerst mich an dauernd“, korrigierte das kleine Mädchen ihn. „Das darf ich ja wohl auch.“ „Darfst du gar nicht!“ „Genug jetzt.“, sprach die dritte Person ein Machtwort. „Inuyasha, du kannst ruhig etwas netter zu deiner kleinen Schwester sein.“, ermahnte Izayoi. Ihre Tochter grinste und das richtig schadenfroh, so wie ihr Bruderherz noch vor kurzem. Was dem gar nicht gefiel. Wenn er jemanden so ansah war das in Ordnung, doch wenn er selbst so angesehen wurde, passte ihm das überhaupt nicht ins Gemüt. „Wenn sie immer so frech zu mir ist. Als ihr großer Bruder erwarte ich etwas mehr Respekt.“, moserte er und verschränkte beleidigt die Arme. Seine Schwester streckte ihm frech die Zunge raus. Wenn Inuyasha Respekt fordert, würde er erst recht keinen bekommen. „Na warte du kleine-!“, murrte er und wollte sie fangen. Doch Izaki flüchtete schnell in den Schatten ihrer Mutter. Dort war sie immer sicher vor ihm. „Mama, Mama, Er will mir wieder den Kopf zwiebeln!“, rief sie ängstlich. „Du bist feige, dich hinter Mama zu verstecken.“, moserte Inuyasha und blieb auf Abstand. Izaki grinste ihn triumphierend an, das Mädchen wusste, dass sie in Sicherheit war. Zumindest glaubte sie das. Doch auf einmal griff Izayoi ihr ins Genick. Worauf sich jeder Muskel im Körper des Mädchens erschrocken zusammenzog. „Dein Bruder hat nicht Unrecht. Du solltest ihm gegenüber schon mehr Respekt aufbringen.“ „Ha! Siehste!“, posaunte Inuyasha übermütig. Es war schön auch mal etwas Beistand zu erfahren. Meist nahm man immer nur seine kleine Schwester in Schutz. „Freu dich nicht zu früh.“, warnte seine Mutter jedoch gleich darauf. „Von dir hingegen erwarte ich, dich nicht wie ein kleiner Junge zu benehmen. Also ärgere Izaki nicht ständig.“ „…Gmmm.“ Und schon war die Freude wieder hinfort. In seinem Alter noch von der eigenen Mutter so zurechtgewiesen zu werden, ist ihm mehr als peinlich. Erst recht wenn man ihm auch noch sagte, er solle sich nicht wie ein kleiner Junge verhalten. Mit den typischen Lauten, die er immer von sich gibt, wenn er sich auf den Fuß getreten fühlt, drehte er sich weg. Seiner Mutter blieb nur noch der Anblick seines Rückens. „Sei doch nicht gleich beleidigt…“ Inuyasha war es aber. Mit so einer Aussage kratzte sie seinen Stolz an. Das sah seine Schwester und frech, wie sie ist, musste die Kleine natürlich noch eines draufsetzen. „O~h ist mein Brüderherzchen eingeschnappt?“ Und wie nicht anders von Inuyasha zu erwarten, reagierte er natürlich sofort mit einem tiefen Grummeln. Bei solchen Dingen war er sehr berechenbar. Was Izaki ganz genau weiß. Das kleine Mädchen hatte schon ganz und gar den dreh raus, was das ärgern ihres Bruders anging. „Jetzt ist genug!“, mit diesen Worten schritt Izayoi dazwischen und zog den Griff an dem Nacken ihrer Tochter etwas fester. „Au au au au au!“ „Du kommst jetzt mit mir mit. Wir müssen noch weiter lesen und schreiben lernen.“ Izakis verzog schlagartig das Gesicht. Darauf hatte sie jetzt absolut keine Lust. „Muss das sein Mama? Ich will lieber noch etwas spielen. Darf ich?“ Das Mädchen versuchte die Entscheidung mit ihrem allersüßesten Bitte-Bitte-Blick für sich zu gewinnen. Große, glänzende, goldene Kulleraugen versuchten das Herz der Mutter zu erweichen. Izayoi aber zeigte darauf keine Reaktion. Der Blick prallte förmlich an ihr ab. „Damit kannst du vielleicht deinen Vater um den Finger wickeln, mich aber gewiss nicht.“ Der wurde dabei nämlich immer weich. Bei seiner Tochter und seiner Frau war Inutaishou wie wachs, er schmolz einfach dahin. „Was?! Ich hab doch sooo lieb geschaut.”, kam entsetzt aus dem Munde von Izaki. Sie war geschockt. Ihre allerbeste Waffe um sich lästige Dinge vom Leib zu halten versagte! Wie konnte das nur geschehen? Verlor sie jetzt schon, im zarten Alter von sechs ihren Niedlichkeitsfaktor? „Tja, das nützt dir bei mir gar nichts.“ „Gemein…“ „Los jetzt.“ „Aber-“ „Kein Aber. Lauf.“ Izayoi machte kurzen Prozess und zog ihre Tochter einfach hinter sich her. Denn die Kleine beherrschte es auch Situationen mit endlosen Wortgefechten hinzuziehen. Darauf hatte ihre Mutter aber gerade gar keine Lust. Das Mädchen muss nun mal früher oder später einige Dinge lernen. So ist das Leben. Inuyasha erfreute sich sichtlich an dem kleinen Leid seiner Schwester. Ihr geschah das aus seiner Sicht ganz Recht. Wieder bei guter Laune lachte er das junge Mädchen aus. „Du, freu dich ja nicht so!“, schimpfte Izaki ihm zu, bevor ihre Mutter sie um die Kurve schleppte. „So ein Frechdachs…das muss ich ihr noch austreiben.“ //Aber auch wenn sie mich immer ärgert, hab ich sie sehr lieb.// „Papa!“ „Hm?“ Inuyasha reagierte sofort auf diese Anrede. Sie war schon fest in Mark und Bein des Halbdämons vertieft. Mit einem liebevollen Lächeln drehte er sich um und sah einen kleinen Knirps auf sich zulaufen der ihm gerademal bis zum Knie ging. „Na wer ist denn da?“, fragte er grinsend und ging etwas in die Hocke um auf ungefähre Augenhöhe mit dem niedlichen Jungen zu sein, der freudestrahlend auf ihn zukam. Inuyasha schnappte sich den Knirps und stand mit Schwung wieder auf. Der süße Fratz fand das lustig und lachte herzlich auf. „Wenn das nicht mein Sohnemann ist. Ich dachte du schläfst ne Runde.“ „Nein. bin hellwach!“, antwortete der Kleine grinsend. „Kaum hatte er die Augen offen, fragte er wo du bist.“, sagte eine weibliche Stimme. Es war die näherkommende Kagome. Sie hatte die Begrüßung ihrer Männer mit einem sanften Lächeln mitangesehen. Inuyashas hob den Kopf, die goldenen Augen suchten und fanden seine bezaubernde Frau, die aus dem Schatten eines Baumes trat. Ihr Anblick ließ ihn verliebt vor sich hin träumen. Mit seinem Sohn auf dem Arm, ging er ihr entgegen. „Hey…“, flüsterte der junge Vater schmunzelnd und küsste Kagomes süßen Lippen. Seine Liebste erwiderte den kleinen Kuss mit Freuden. Der Sohnemann schaute dabei jedesmal mit neugieren Augen dabei zu. „Hast du auch etwas geschlafen?“, fragte der Halbdämon fürsorglich. Kagome nickte und schaute zu ihrem kleinen Schatz, der schmusend auf dem Arm seines Papas saß. Liebevoll streifte sie ihm durch das weiße Haar, welches er von seinem Vater geerbt hatte. Der Kleine trug es hinten zu einem kurzen Zopf zusammengefasst. Auch die goldenen Augen erinnerten sehr an Inuyashas. Aber das war noch nicht alles. Die dämonischen Gene waren sehr dominierend, was die Merkmale und das Aussehen des Kindes angingen. Knuffige Hundeöhrchen mit niedlichen schwarzen Spitzen, machten den kleinen perfekt. Ja, Inukeru war seinem Papa sehr ähnlich. Aber in seinen Gesichtszügen war auch viel von Kagome zu sehen. „Spätzchen spiel doch etwas, Mama und Papa wollen mal kurz reden.“ Inuyasha schaute etwas fragend. Er wusste gar nicht, dass er reden wollte. Aber anscheinend war es so. Deshalb ließ er Inukeru runter, so dass der Süße wieder auf seinen zwei eigenen Füßchen stand. „Ich will aber mit euch spielen.“ „Wir kommen ja gleich.“, sagte Inuyasha. „…“ Doch dem Sohn reichte das wohl noch nicht. Er schaute seine Eltern abwartend an. Sein Papa legte verwundert den Kopf schief. „Ist noch was?“, fragte er nach. Da es ganz so aussah als ob Inukeru noch etwas zu erwarten schien. „Ich warte, dass wir spielen!“ Verdutzt schaute der eine Hundejunge den anderen an. Begriff der Knirps denn nicht, dass seine Eltern kurz ungestört sein wollten? „Also gut, wie wäre es mit Verstecke?“ „Ja~a!“ „Okay. Aber bevor wir anfangen, will ich erst noch die goldene Regel von dir hören.“, forderte der Vater. Inukeru stellte sich ganz gerade hin und legte die Arme eng an die Seite seines Körpers. „Es wird nicht allein am Teich gespielt! Auch nicht mit Izaki! Das spielen am Wasser ist nur mit Mama oder Papa erlaubt!“ Inuyasha wuschelte das Haar seines Sprösslings voller stolz durch. „So ist es brav. Na dann kanns ja jetzt losgehen.“ Die Eltern drehten sich um und schloss die Augen. „1…2…3…4…5…6…7…8…9…“, zählte Inuyasha langsam und laut. Nach einer Weile konnte er die Schritte seines Kindes nicht mehr hören. Anscheinend hatte er ein Versteckt gefunden. Dennoch ließ Inuyasha kurz seinen Blick durch den Garten schweifen. Aber niemand war zu sehen. Triumphierend grinste er seine Liebste an. „Das verschafft uns ein paar Minuten.“ Kagome schmunzelte. „Über was willst du denn reden?“ „Setzt dich erstmal.“ „Hm?“ Der Gatte war verwundert, zugleich aber auch neugierig. Während Kagome sich schon in das saftige Gras setze, war er noch kurz am überlegen worum es denn gehen könnte. Hatte er vielleicht was angestellt? Oder ging es um Inukeru? Hatte der was angestellt? Er würde es ja gleich erfahren. Etwas träge setzte sich der Halbdämon neben seine Frau und schaute ihr ins Gesicht. „Nun lass mich nicht so lang zappeln. Erzähl.“, forderte er ungeduldig. Kagome schmiegte sich an die Schulter ihres Liebsten und nahm seine Hand in ihre. Unter den musternden Augen von Inuyasha, streichelte sie liebevoll seine warme Haut. Diese Geste verriet ihm zu mindestens, dass es wohl um nichts Schlimmes ging. Aber ihr verträumtes Lächeln, welches sie die ganze Zeit zeigte, warf auch so manche Frage auf. „…Seid zwei Monaten…habe ich meine Blutung nicht mehr.“, flüsterte sie mit engelsgleicher Stimme. Voller Erwartung auf seine Reaktion, sah sie in seine goldenen Augen, welche sie so liebte. Inuyasha wirkte baff, so als wären diese Aussage und dessen Bedeutung noch gar nicht so richtig bei ihm angekommen. „Das mir vorhin schwindlig war, hatte vielleicht einen bestimmten Grund.“, fügte sie lächelnd hinzu. Als Kagome Inukeru in sein Bett gelegt hatte, damit er etwas schlafen konnte, wurde ihr ganz schwummerig und schwarz vor Augen. Inuyasha blieb das natürlich nicht verborgen und er sagte seiner Frau, das sie sich auch ruhig etwas hinlegen sollte. Dieser kleine Vorfall bestätigte die junge Mutter jedoch in ihrer Vermutung, die sie seid einiger Zeit hegte. Mit Sicherheit konnte sie es nicht sagen aber der Verdacht war da. Und nun war es wohl an der Zeit Inuyasha in diesen Verdacht mit einzubeziehen. „Vielleicht bin ich schwanger.“ Zwei Blinzler brauchte der Halbdämon ehe seine Mundwinkel sich weit nach oben zogen. „Das wär ja klasse!“, jubelte er auf und umarmte Kagome ganz innig. Die 25 jährige hatte mit keiner anderen Reaktion gerechnet. Seid Inuyasha und sie ein Paar sind, hat er sich sehr positiv verändert. Er ist viel aufgeschlossener geworden. Und lebensfroher. Er genießt die Tage mit ihr und seiner restlichen Familie. Ihm gefällt sein neues Leben. Und der neue Inuyasha hat sich fest vorgenommen viele, viele kleine Hundedämonen in die Welt zu setzen. Früher lebte er ja nur mit seinen Eltern hier. Das war recht trist und langweilig. Besonders wenn sein Vater zur Jagt aufbrach. Dann saß Inuyasha allein mit seiner Mutter zuhause. Zwar spielte sie viel mit ihm, aber dem Jungen fehlten halt gleichaltrige mit denen er die kindliche Fantasie ausleben konnte. Seine Sprößlinge sollen es da anders haben. Das Haus soll voll werden. Das hat er sich vorgenommen. „Freu dich aber nicht zu früh, vielleicht irre ich mich auch.“, sagte Kagome um den Höhenflug von Inuyasha etwas zu bremsen. Denn nichts ist trauriger, als mit etwas fest zu rechnen nur um anschließend enttäuscht zu werden. Das wollte sie ihm ersparen. „Ach, ich freu mich so oder so.“ „Hmm? Wie darf ich das denn bitte verstehen?“, hakte die junge Mutter nach. Diese Aussage kam ihr merkwürdig vor. Sollte das bedeuten ihm ist es so gesehen egal ob sie schwanger sei oder nicht? Dann war seine Freude von eben aber irgendwie unlogisch. „Naja, wenn du schwanger bist, bin ich glücklich. Ist ja klar. Und wenn du nicht schwanger bist…dann freue ich mich auf den Moment um daran was ändern zu können~“ Den letzten Teil säuselte er mit einer verführerischen Stimme und einem schelmischem Grinsen. Kagome begriff sofort worauf er da anspielte und wurde sichtlich rot um die Wangen. Inuyasha lachte leise als er das bemerkte. Seine Frau war immer so süß wenn sie verlegen wurde. Er liebte es wenn sie so war. „Du wirst ja rot~“, flüsterte er und lehnte seine Stirn an ihre. „Q-quatsch…“, murmelte sie. Der Hundejunge schmunzelte sie mit ganz vergötternden Augen an. Kagome war sein ein und alles geworden. Ein Leben ohne sie konnte er sich schon gar nicht mehr vorstellen. „Leugnen ist zwecklos~ Ich sehe es ganz deutlich. Du bist hier rot…“ Er küsste ihre linke Wange. „…und hier bist du auch rot.“ Er küsste ihre rechte Wange. „Genau wie deine Lippen~“, flüsterte er und küsste diese ebenfalls, nur etwas himmlischer. Kagome wurde durch diese Liebkosungen noch verlegener als sie eh schon war. Auch wenn die junge Frau ihren Liebsten bereits seid acht Jahren kennt und seid sechs davon mit ihm verheiratet ist, so fühlt sich alles noch ganz neu an. Tausendmal hatte er sie seid der damaligen Zeit geküsst und berührt. Aber schaut er sie einmal mit diesen liebesfunkelnden Augen an, flüstert er ihr einmal leise ins Ohr, schon schlägt ihr Herz höher. Kagome war sehr glücklich mit ihm, glücklicher als sie jemals zuvor war. „Inuyasha…“ „Ja?“ „Habe ich dir je dafür gedankt, dass du mir das Leben gerettet hast?“ „Wörtlich nicht aber…Deine Liebe ist mir Dank genug~“ Verträumt sahen sich die Beiden an. Inuyashas starke Arme umschlossen den zierlichen Körper seiner Kagome. Er mochte es sie bei sich zu haben. Diese Frau war wie seine zweite Hälfte. Jetzt wunderte es ihn nicht mehr, dass er sich früher so unvollständig vorkam. In seinen Leben hatte immer etwas gefehlt. Aber diese Zeit war vorbei. „Ich liebe dich.“, sprach sie leise gegen seine weichen Lippen. Inuyasha streichelte ihr sanft durchs Haar. „Wenn du das sagst, geht mein Herz auf.“, antwortete er ihr genau so leise. Während seine Eltern auf der Wiese saßen und sich turtelnd anschmachteten, hockte der Dreijährige Inukeru in einer Kuhle hinter einem Busch. Vergnügt lachte er sich ins Fäustchen. //Jetzt lieg ich schon so lang hier und noch hat mich keiner gefunden!// ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)