Zwischen Himmel und Hölle von xKeiko-chanx ((Inuyasha x Kagome)) ================================================================================ Kapitel 3: Ich hasse Hundeohren! -------------------------------- 3. Ich hasse Hundeohren! //Was ist das? Warum ist mein Bauch so schwer?//, ging es Kagome durch den Kopf. Sie war noch etwas im Halbschlaf, doch spürte sie, dass da irgendwas auf ihr liegen musste. „Mmmm…!“ Langsam öffnete sie die Augen. Ihr Kopf war nach links geneigt. Sie sah nur eine weiße Wand. Doch bemerkte das Mädchen, das sie offensichtlich wieder in Inuyashas Bett gelandet ist. Erneut bekam die Siebzehnjährige dieses schwere Gefühl auf ihrem Bauch mit und sah nun hin. Ihr Gesicht entglitt dem Mädchen sofort. Was sie sah, konnte sie einfach nicht glauben! Inuyasha, er lag doch tatsächlich mit ihr im Bett, direkt neben ihr! Er und sie unter ein und derselben Decke! Und das auch noch mit blankem Oberkörper! Dieser komische Flegel erlaubte es sich sogar noch, wie selbstverständlich, den Arm auf sie zu legen. Als ob Beide so vertraut miteinander umgehen würden, das er jenes dürfte! Kagome packte sofort eben diesen Arm und warf ihn von sich runter. „Was fällt dir ein!“, rief sie laut und kroch eingeschüchtert an die Wand. Inuyasha wurde von ihrer lauten Stimme geweckt. Murrend drehte er sich auf die Seite, bis eben hatte er auf seinem Bauch geruht. „Was…?“, fragte er schlafend, jedoch mit genervtem Gesichtsausdruck. „Das fragst du noch! Du legst dich einfach zu mir ins Bett und umarmst mich hier halb! Dich hat wohl jeder Anstand verlassen!“ Mit ihrem Kissen schlug sie wütend auf ihm ein, was Inuyasha natürlich gar nicht gefiel. „Hey!“ Schlecht gelaunt schnappte er das Kissen und zog es aus ihren kleinen Händen. Er legte es unter seinen Kopf, von dort würde sie es sich sicher nicht wiederholen. „Mach mal halblang ja, das hier ist immerhin mein Bett. Denkst du ich hab Lust nur deinetwegen auf irgendeiner harten Pritsche zu schlafen…“, murrte er mit geschlossenen Augen. Er wollte einfach nur noch etwas weiter schlummern. „Aber ein Mann legt sich nicht einfach zu einer Frau!“ Er öffnete ein Auge und schaute sie einen Moment lang an, er wusste was sie damit anspielte. Dann schloss er es wieder und tat auf interesselos. „Tze. Als ob du was hast, das mich reizt…“ Kagome glaubte sich verhört zu haben. Nannte er sie hier gerade reizlos? Dabei wurde sie zur Schönsten ihres Dorfes gewählt! Fassungslosigkeit zeigte sich in ihrem Gesicht. „Was du denkst ist mir egal! Dir will ich eh nicht gefallen! Jetzt lass mich hier raus ich will gehen!“ Um aus dem Bett zu steigen musste sie über ihn rüber klettern, da am Bettende ein Gitter war über das man schlecht rüber kam. Doch der Hundedämon drehte sich nur auf die andere Seite und krümmte keinen Finger. Drängelnd stupste Kagome ihn in den Arm. „Hast du nicht gehört? Lass mich raus!“ „Lass du mich lieber schlafen…“ Das Mädchen konnte es nicht glauben, der wollte sie nicht mal aufstehen lassen. So ein unhöflicher Kerl ist ihr ja noch nie begegnet. „Bitte klettere ich eben über dich!“ „Probier es gar nicht erst…“, warnte er. Darauf hatte er absolut keine Lust. Doch Kagome zeigte ihren Sturkopf und tat einfach was sie gerade angekündigt hatte. Sie kletterte über ihn! „Gnnnn- was?! Hey!“, gab der dämonische Mann nur entnervt von sich. „Ich hatte dich gewarnt! Wer nicht hören will muss fühlen!“, argumentierte sie schlagfertig. Während die Siebzehnjährige versuchte über ihn rüber zu krauchen, wollte Inuyasha versuchten sie wieder auf ihre Seite zu schubsten. Beides ging natürlich nicht, so entstand ein Gerangel zwischen den Zweien. Dabei kam Inuyasha der Bettkannte gefährlich nahe, bis er schließlich von ihr runter fiel. Und Kagome gleich mitzog. Ihr Ellbogen stach dabei genau auf seinen Brustkorb ein, ohne drauf vorbereitet zu sein, tat das schon ziemlich weh. Da dort immerhin genau die Lunge lag. Wegen diesem lästigen Schmerz, drehte er sich mit ihr, so das Kagome mit dem Rücken auf dem Boden lag. Eine pikante Situation. „Gnn…Du dumme Gans, was sollte das denn?!“ „Ich wollt dich doch gar nicht schubsten, das war ein Versehen!“ „Würde ich an deiner Stelle auch sagen…“ „Das ist keine Ausrede sondern eine Tatsache!“ „Ach sei still…“ Für Inuyasha fing der Morgen schon mal gar nicht gut an. So will wohl auch keiner unbedingt in den Tag starten. Etwas nachdenklich rieb er sich über die schmerzende Stelle. So lang bis er ein Räuspern vernahm. Fragend sah er das Mädchen unter sich an, denn von ihr kam jenes Geräusch. „Was?“, fragte er nur grimmig. „Wie lange willst du noch auf mir liegen?“, stellte Kagome eine Gegenfrage und das mit stark geröteten Wangen. Sie hatte freie Sicht auf seinen Oberkörper. Und das gab ihr ein seltsames Herzklopfen, welches sie zuvor noch nie verspürte. Das Mädchen wendete den Kopf zur Seite, seine ausgeprägten Muskeln über sich zu sehen machte sie sehr nervös. Er sah nicht schlecht aus, das musste sie gestehen. Sein Körper hatte was an sich, das die junge Frau immer wieder zu ihm schielen lies. Das Mädchen schluckte. Noch immer wurde Kagome von ihm am Boden gehalten. Und das auf eine Art und weise wie es ihr, trotz hübschem Körper seinerseits, gerade nicht unbedingt behagte. Dieser Inuyasha war in ihren Augen viel zu aufdringlich und auch wenn er es bestritt so hatte Kagome das Gefühl, das er ihren Körper doch reizvoller fand als er zugeben würde. Und sie war deshalb etwas beunruhigt. Auf ihre Andeutung hin bemerkte der Hundejunge erst richtig in welcher Pose sie zwei dalagen. Mit leicht geröteten Wangen stieg er von ihr runter. Grummelte aber verlegen. „Denk dir bloß nichts dabei, das war keine Absicht…“ Das Mädchen wich etwas von ihm und setzte sich auf. „Würde ich an deiner Stelle auch sagen.“, wiederholte sie seine Worte von eben. Mit mürrischem Blick sah er sie an. Sowas mochte er absolut nicht, wenn man seine eigenen Worte gegen ihn verwendete. „Tze.“ Kurz war es still zwischen den Beiden. Bis Kagome etwas ins Auge fiel. Durch den Schock und das Gerangel ist es ihr jetzt erst aufgefallen. Er trug wieder ein Tuch um seinen Kopf, so weiß wie seine Haare. Und das anscheinend die ganze Nacht über. Das fand sie eigenartig. Ob er das immer so macht? Aber wozu? Sie sah keinen Sinn darin. Während Kagome über diese Sache grübelte, starrte sie ihn an. Was Inuyasha sofort spürte. Er suchte ihren Blick. „Was ist?!“, fauchte er, dieses Gestarre machte ihn immer wütend. Kagome verstand nicht warum er jetzt so grantig war. Tat sie gerade was Falsches? Sie schaute ihn doch nur an. Wie konnte er davon schlechte Laune bekommen? „…Warum…trägst du denn ein Tuch?“, fragte sie etwas vorsichtig, da seine Art und Weise das Mädchen etwas einschüchterte. Inuyashas Blick wurde bösartiger. Ohne irgendwie eine Antwort zu geben, stand er auf und verschwand aus dem Zimmer. Kagome sah ihm verwirrt nach. Sie verstand diesen Kerl kein Stück. Er war einfach nur merkwürdig. Und wie es den Anschein machte würde sie nie schlau aus ihm werden. „Hab ich was Falsches gefragt?“ Nach diesem turbulenten Morgen ging es Kagome erstmal langsamer an. Sie fasste noch immer den Entschluss von diesem Ort zu verschwinden. Doch wollte sie es klüger anstellen, als wie ihren gestrigen Versuch. Wäre sie wirklich so davon, ohne Trinken, ohne Essen, hätte sie die drei Tagesreise sicher nicht gemeistert. Nicht bei brütenden Hitze, welche draußen herrschte. Heute wollte sie es anders anstellen. Mit Umsichtigkeit schlich sie durch die Gänge. Das Mädchen suchte eine Art Speisekammer oder eine Küche. Von irgendwo her bräuchte sie Nahrung. Diese würde sie in ein Päckchen schnüren und mitnehmen. Doch noch wichtiger waren kleine Gefäße in denen sie Wasser füllen könnte. Vorsichtig ging die Siebzehnjährige weiter, es durfte sie ja niemand erwischen. Endlich fand Kagome einen Raum der Aussah, als wurde hier Essen zubereitet werden. //Ist das die Küche?//, fragte sie sich. Das Mädchen hoffte es. Bevor sie den Raum betrat, sah sie sich wieder aufmerksam um. Niemand schien in der Nähe zu sein, das war gut. Leise ging das junge Ding hinein und öffnete sofort die Schränke. In den ersten fand sie nichts, nur Geschirr. Doch dann stieß sie zumindest schon mal auf Obst. Lächelnd sah sie es an und griff danach. Ein schöner runder Apfel lag nun in ihrer Hand. Er sah sehr lecker aus. //Besser als nichts!// „Guten Morgen Kagome.“, hörte das Mädchen plötzlich und warf vor schreck den Apfel hoch. Doch konnte sie ihn noch gerade wieder auffangen bevor er zu Boden fiel. An der Stimme erkannte das schöne Mädchen, das es Inuyashas Mutter, Izayoi sein muss, die sie da erwischt hatte. Kagome schämte sich so sehr, das die Schwarzhaarige sich nicht mal umdrehen konnte. „Hast du hunger?“, wurde sie gefragt. Das Mädchen war sich unsicher ob Izayoi dachte sie wollte stehlen oder nur ihren Appetit besänftigen. Das galt es nun heraus zu finden. „Ja…Ist es schlimm, das ich mir einfach was nehme?“ „Ach gar nicht. Wir haben doch genug, wenn du hunger hast iss ruhig.“, sagte die Frau des Hauses freundlich lächelnd. Jetzt kam sich Kagome erst recht schlecht vor. Sie behielt ihren Apfel und schloss die Schranktür. „Danke, dass ihr nicht böse seid.“, sagte Kagome mit leiser Stimme. „Ach deshalb bin ich doch nicht böse.“ Noch mit schlechtem Gewissen biss die Siebzehnjährige vom Apfel ab. Immerhin dachte Izayoi ja, das sie hunger hätte. So wollte Kagome ihre falsche Glaubwürdigkeit unterstreichen. „Hast du dich schon etwas bei uns eingelebt?“, fragte Izayoi das junge Mädchen um etwas mit ihr ins Gespräch zu kommen. „Etwas…Aber alles erscheint mir noch so fremd, ich weiß nicht was ich von manchen Dingen halten soll.“, gestand sie. „Ich nehme an du meinst meinen Mann und meinen Sohn richtig?“, hakte die feinangezogene Dame nach. Kagome sah sie mit vorsichtigem Blick an, sie wollte Izayoi gegenüber nicht unhöflich sein. Sie ist die Einzige hier, bei der das Mädchen sich etwas sicher fühlte. „Mit keinen meiner Worte möchte ich euch beleidigen aber…Ich verstehe nicht wie ihr mit solchen Gestalten zusammen sein könnt. Es ist doch offensichtlich, dass sie nicht zu Gottes Geschöpfen gehören. Habt ihr keine Furcht das eure Seele eines Tages in die ewige Verdammnis gerät?“ Izayoi beschmunzelte diese Frage nur und lief etwas, hin zum Ausgang dieses Raumes. „Keineswegs.“ „Warum nicht?“, fragte Kagome neugierig und lief ihr hinterher. Nach ihrer Frage, biss sie erneut vom Apfel ab und kaute. „Weil ich nicht an sowas wie die ewige Verdammnis glaube. Und genauso wenig glaube ich an einen Gott.“ Kagome hätte sich fast verschluckt als sie dies hörte. „Wie könnt ihr das denn nur sagen?! Jetzt landet ihr gewiss im Fegefeuer!“ Kagomes Art brachte Izayoi aber nur zum lachen. „Nein, sicher nicht, mach dir da Mal keine Sorgen.“ „Wie könnt ihr euch da so sicher sein? Liegt es daran, das ihr eine Verbindung mit den Kreaturen des Teufels habt?“ „Meinst du damit etwa meinen Mann?“, fragte die reifere Frau etwas verwirrt nach. In ihren Augen war ihr Gatte weit davon entfernt sowas wie ein Teufel zu sein. „Ja, wen sollte ich sonst meinen?“ „Nun um auf deine Frage zu antworten. Ich bin mir deshalb so sicher, dass meiner Seele nichts geschehen wird, weil es nichts in meinem Leben gibt, das ich als Sünde betrachten würde.“, sprach Izayoi an. Doch für Kagome sah das ganz anders aus. Izayoi hatte viel zu viele Sünden, aus der Sicht des Mädchens zumindest. Die zwei Frauen liefen etwas im Palast umher während sie sprachen. „Allein das ihr mit einem Dämon zusammenlebt ist eine Sünde.“, sagte Kagome deutlich und hoffte Izayoi zu bekehren, damit diese der Hölle noch entkäme. „Wie kann denn Liebe Sünde sein? Sie ist das reinste was wir haben.“, wollte die Hausdame nun von ihr wissen. „Die Liebe zu einem Dämon ist aber Sünde!“, beharrte das Mädchen stur und glaubte weiter an all das, was man ihr von klein auf lehrte. „Kagome…“ Izayoi blieb unerwartet stehen und sah sie sanft an. „Liebe ist Liebe, wenn sie tief aus deinem Herzen kommt…ist daran nichts Falsches. Und meine Liebe für Inutaishou ist so stark das mein Herz schon kräftig schlägt wenn ich nur seine Stimme höre. Dieses Gefühl ist aufrichtig und ehrlich. Er macht mich glücklich. Ist es denn falsch glücklich zu sein?“ Als Kagome diese Worte hörte, war sie etwas unsicher geworden. „…Nein an sich nicht nur…“ „Nur was?“ Kagome wusste nicht ganz. So eine Diskussion hatte sie bisher noch nie geführt, nie musste sie ihren Glauben verteidigen. Und es war schwer wenn die Gegenargumente für sie plausibel erschienen. „Findet ihr es nicht selbstsüchtig euer Leben allein eurem Wohlwollen zuteil werden zu lassen?“, fragte sie. „Liegt denn darin nicht der Sinn unseres Daseins? Die Zeit hier auf Erden zu genießen und sie mit Glück zu erleben?“ „Schon aber ihr müsst doch Gott danken für das Glück, das ihr empfindet!“, meinte Kagome sofort. „Aber ich denke dein Gott würde mir mein Glück gar nicht gönnen, immerhin ist ein Dämon mein ganzes Glück. Das Wiederspricht sich doch.“ Da hatte Izayoi recht, das Wiedersprach sich. Und jene Tatsache verwirrte Kagome allmählich. Wie konnte die Frau eines teuflischen Geschöpfes so viel Glück haben, obwohl sie nicht an Gott glaubt. Und ihr Dorf erfährt soviel Leid, dabei richten sie ihr ganzes Leben nach dem Allmächtigen und tun alles was er verlangt. „Aber ich versteh das nicht…“, sagte Kagome mit verwirrtem Blick. Nachdenklich sah sie zum Boden. Irgendwie erschien ihr alles langsam komisch. Woran sollte sie denn nun glauben? Was wäre wahr? „Kagome. Soll ich dir sagen woran ich glaube?“, sprach Izayoi plötzlich. Sie sah, wie hin- und hergerissen das arme, junge Mädchen war und glaubte vielleicht etwas sagen zu können, das ihr half. Kagome wurde hellhörig und schaute Inuyashas Mutter gespannt an. „Ja!“ Izayoi lächelte sanft. So, wie sie es immer tat. Diese Frau war die Liebenswürdigkeit in Person. „Ich glaube an mein gutes Herz.“ „An euer gutes Herz?“ „Genau. Es sagt mir, was richtig ist und was falsch. Und ich glaube an meine Überzeugungen. Für mich ist es einfach nicht richtig mein Leben an Regeln zu binden, die ein Gott mir aufgibt. Warum soll eine Frau Männern gegenüber ihre Meinung nicht sagen dürfen? Warum ist es sündhaft wenn ich attraktiv für einen Mann sein möchte? Oder sag mir warum ein Gott ein Opfer braucht? Welches Recht hat ein Gott über mein Leben zu bestimmen? Niemand hat dieses Recht. Mein Leben liegt in meiner Hand.“ Kagome war still. Was Izayoi sagte gab ihr zu denken. „Jemand der über das Leben von anderen bestimmt, ist für mich kein Gott, sondern nur ein Tyrann der den Leuten seinen Willen aufzwingen will.“, fügte die schöne Frau hinzu. Das Mädchen zu dem sie sprach, sah sie mit großen Augen an. Auf ihre Worte konnte Kagome irgendwie nichts sagen. So hatte sie die Sache noch nie gesehen. „Kagome, wenn du an einen Gott glauben möchtest, so tu das ruhig. Mich stört es nicht, es ist mir egal. Doch erwarte nicht, das ich das selbe tue, das kann ich nämlich nicht. Weil… Weißt du…als ich erst Fünfzehn war, wollten meine Eltern mich mit einem völlig Fremden verheiraten. Die Hochzeit war schon bestimmt worden, als ich noch ein Baby war. Dennoch habe ich diesen Mann nie gesehen. Nur meine Eltern kannten ihn. Sie sagten mir, dass Gott es wollte, dass ich ein Mädchen wurde. Denn nur so hatte ich die Chance in diese reiche Familie einzuheiraten um so meinen Eltern ein gutes Leben zu ermöglichen. Doch wie du dir vorstellen kannst wollte ich das alles nicht.“ Kagome lauschte jedem Wort aufmerksam zu. Was Izayoi erzählte interessierte sie sehr. Denn so hätte es Kagome auch ergehen können wenn ihre Eltern etwas ärmlicher gewesen wären. „Was ist passiert?“, hakte sie nach. „Ich flehte meine Eltern an, mich nicht zu verheiraten. Doch sie sagten wenn ich mich weigere dann wäre ich eine Schande für sie und für Gott, der mir diese Möglichkeit gab.“ Izayoi schaute in die Ferne und erinnerte sich an jenen Tag, an dem sie verheiratet werden sollte. „Nur wenige Tage später sollte die Hochzeit stattfinden. Doch soweit wollte ich es nicht kommenlassen. Es war falsch mich zu dieser Sache zu zwingen. Es war falsch mich unglücklich machen zu wollen. Ab da wusste ich für mich, dass es sowas wie Gott nicht gibt. Als ich bereits mein Hochzeitskleid an hatte, sah ich eine Möglichkeit zu fliehen.“ „Ihr seid geflohen? Ganz Allein?“ „Ja.“ „Aber eure Eltern…ich meine…sie sind doch eure Familie.“ „Nicht für mich. Ab dem Zeitpunkt wo mir klar wurde, das sie mein Unglück ohne schlechtes Gewissen in kauf nahmen, sind sie für mich gestorben.“, Izayois Stimme war emotionslos in dem Moment, als sie dies sagte. Und ihr Blick ging noch immer in die Ferne. Sanfter Wind kühlte ihr Gesicht. „Was ist passiert als ihr fortgelaufen seid? Wie ging es weiter?“, wollte Kagome, neugierig wie sie war, gerne wissen. Izayoi wendete ihrem Blick wieder dem Mädchen zu und lächelte, so sanft wie eh und je. „Ich rannte und rannte, da man mich verfolgte. Doch ich passte nicht auf und stürzte eine Klippe hinab.“ „Was?!“, Kagome war erschrocken, das hätte sie nicht vermutet. Doch vielmehr wunderte sie sich gerade warum Izayoi so lächelte. Das, was sie erzählte war schließlich gerade gar nicht schön. „Aber wie konntet ihr das überleben?“ „Ich war mehr tot als lebendig. Und wahrscheinlich wäre ich auch an jenen Tag gestorben wenn…“ „Wenn?“, drängelte Kagome ungeduldig. „Wenn Inutaishou mich nicht gefunden hätte.“ „…“, Kagome war erstaunt. Dieser Dämon hat sie gefunden? „Er nahm mich zu sich und pflegte mich die ganze Zeit über, so lang bis ich wieder richtig gesund wurde. Und in diesen Tagen und Wochen habe ich mich in ihn verliebt.“, erzählte Izayoi stolz. „Dann seid ihr schon so lange zusammen?“ Die feine Frau lachte. „Schon viel länger als du vermuten magst.“ Kagome war etwas verwirrt. Was sollte sie von dieser Aussage halten? „Wie meint ihr das?“ „Nun . Allein Inuyasha ist schon 200 Jahre alt.“ Das traf Kagome wie ein Schlag ins Gesicht, unerwartet und mit voller Wucht. „WAS?! 200?!“, das Mädchen fiel buchstäblich aus allen Wolken. Sie wich einen Schritt zurück und zeigte mit dem Finger auf Izayoi. „Dann könnt ihr aber auch kein Mensch sein!“ Wo war sie hier nur?! Nicht mal die vermeintlichen Menschen waren welche. „Doch ich bin einer, glaub mir. Bei Inutaishous und meiner Hochzeit passte er, mit einer kleinen Zeremonie, meine Lebensspanne an seiner an.“, erklärte sie nur mit wenigen Worten. Die ganze Geschichte wäre etwas langatmig. Und wie genau das ging wollte Kagome vielleicht jetzt auch gar nicht wissen. „Sowas geht?“, fragte das junge Mädchen mit skeptischem Blick. „Wie du siehst.“, antwortete Izayoi, ganz nach ihrer Art, mit einem lieblichen Schmunzeln. Die doch überraschenderweise sehr alte Frau lief an Kagome vorbei, weiter in Richtung Garten. Dort gab es einen schön anzusehenden Teich. In denen einige, kleinere Fische sich tummelten. Die junge Schöne sah ihr nach. Wieder eine Sache die früher unmöglich für sie erschien. Man konnte sein Leben also verlängern. Ob das in Ordnung war? Ist das nicht auch etwas Sündiges? Etwas das nicht in Gottes Sinne war? Doch Langsam wusste Kagome eh nicht mehr, was sie eigentlich noch für Richtig oder Falsch ansehen sollte. Wieder lief das junge Ding Izayoi hinterher. Als sie um eine Ecke bog, sah das Mädchen einen saftig grünen Garten. Und staunte nicht schlecht. Überall blühten bunte Blumen, ob groß ob klein. Von gelb bis dunkelviolett war alles vertreten. So hatte sie sich immer das Paradies vorgestellt. „Wooow. Der ist ja Wunderschön, trotz der brennenden Hitze.“, staunte Kagome begeistert. „Danke sehr, ich pflege ihn mit Herz und Seele.“, Izayois Stimme war wieder etwas bedrückter. So als läge ihr was auf dem Herzen. Kagome sah sie deshalb verwundert an. Der Blick der reiferen Frau schien auf etwas Bestimmtes gerichtet zu sein. Die Siebzehnjährige folgte diesem Blick und entdeckte ihren Sohn, Inuyasha. „Hm?“ Er saß am großen Teich und wirkte glatt etwas geknickt. Der Hundejunge griff nach Steinen die in seiner nähe lagen und schnipste sie gedankenverloren ins Wasser. Zum Leid der kleinen Fische, die er damit erschreckte. „Wisst ihr warum er dieses Tuch trägt?“, fragte Kagome. Sie nahm an als seine Mutter müsste Izayoi das Wissen. Immerhin kannte sie Inuyasha ja schon wesentlich länger und besser als Kagome. „Es ist wegen seinen Ohren.“, antwortete die Gefragte leise. „Warum? Was hat er den an den Ohren? Sind sie entzündet?“ Izayoi sah das Mädchen mit einem leichten Schmunzeln an. Da ihre Frage gerade etwas naiv aber irgendwie auch niedlich rüberkam. So als wüsste sie nicht was an seinen Ohren nicht normal wäre. „Nein, das ist es nicht. Inuyasha mag seine Ohren einfach nicht, leider.“ „Warum nicht? Die sahen doch ganz putzig aus.“ Die Mutter sah erneut zu ihrem Sohn und entfernte sich dann etwas mit langsamen Schritten von diesem Ort. Die Sonne war zu warm und im Palast war es wesentlich kühler. Sie wollte wieder rein um sich besser zu fühlen. „Das solltest du ihn selber fragen.“, sagte sie beim gehen. Kagome sah Izayoi noch einen kurzen Moment nach. Doch dann suchten ihre braunen Augen schnell wieder Inuyasha. Kagomes Neugier war geweckt. Sie wollte nun erst recht wissen, was es mit diesen seltsamen, verhüllen seiner Hundeohren auf sich hatte. Außerdem schaute der dämonische Mann so aus, als ob ihm etwas Aufmunterung gut täte. Darum lief das Mädchen langsam auf ihn zu. Obwohl das erhöhte Gras unter ihren Füßen etwas raschelte, reagierte der Hundejunge nicht. Nahm er sie nicht war? Oder war es ihm schlicht weg egal ob sie in seiner Nähe wäre? Kurz hinter ihm stoppte die Siebzehnjährige, Ihr weißes Seidenkleid wehte sachte im sanften Wind, ebenso wie ihr schwarzglänzendes Haar. „Na, was tust du hier so allein?“ „…“, keine Antwort, keine Reaktion. Nichts. Als wäre sie Luft, so sprang er gerade mit ihr um. Kagome legte den Kopf schief und wunderte sich. War er vielleicht sauer auf sie? Noch wegen heute Morgen? Aber was hatte sie denn bitte getan? Etwas beleidigt von dieser unhöflichen Umgangsweise setzte sie sich einfach neben ihn und schaute Inuyasha mit schmollendem Mund an. „Hey, ich rede mit dir.“ „Was willst du denn?“ „Warum magst du deine Ohren nicht?“, fragte sie frei weg und ohne Umschweife. Inuyasha hatte mit allem gerechnet aber damit nicht. Fassungslos sah er sie an. Diese Frage brachte ihm richtig aus seinem festen Stand, wie aus der Bahn geworfen, sah er gerade aus. „Wie kommst du denn darauf?!“, hakte er empört nach. Er wollte diese Tatsache vertuschen und so tun als wäre dies keineswegs der Fall. Vor diesem meckernden Mädchen wollte er sich schließlich keine Blöße geben. Soweit käme es noch. „Deine Mutter hat es mir gesagt.“, antwortete sie ehrlich. Leicht grummelnd drehte der Hundejunge sich etwas von ihr weg. //Mutter, wie kannst du nur!//, schimpfte er in Gedanken. Von seinen Ohrenkomplexen braucht niemand etwas zu wissen. Erst recht nicht diese Kagome. „Nun sag schon. Hast du angst das du albern aussiehst?“, sprach sie ihre erste Vermutung aus. Denn etwas seltsam erschien er ja schon auf Fremde. Doch war das verwunderlich? Wann trifft man mal Jemanden mit solch tierischen Ohren? „Tze!“, war seine umfangreiche und wortstarke Antwort. Kagome seufzte etwas. Mit ihm ein Gespräch zu führen war anstrengend. „Was ist dann der Grund?“, fragte sie weiter. So einfach wäre sie nicht abzuschütteln. Wenn Kagome wollte, könnte sie ihn wochenlang mit dieser Sache nerven, solang bis er endlich reden würde. Wieder nahm sich Inuyasha einen Stein und schnipste ihn ins Wasser. „Geht dich nichts an.“, murrte er. „Es interessiert mich aber. So niedliche Ohren braucht man nicht verstecken.“ Da war es wieder! Dieses Wort niedlich! Wie er es hasste. Wie er seine Ohren hasste, dass sie niedlich waren! Er senkte den Blick, sein weißer Pony warf einen dunklen Schatten über seine Augen. Nur die zusammengebissen Zähne konnte man sehen. Kagome blinzelte leicht ängstlich. Hatte sie was Falsches gesagt? Schon wieder? Was nahm sie denn immer für Worte, die ihn verärgerten? Es waren doch nur ganz normale. Er wirkte plötzlich so böse. Das lies in Kagome ein Gefühl von Unsicherheit hochkommen. Jetzt war die Sache aber angefangen und würde auch zu ende gebracht werden. Egal wie er reagieren mag. „Sag nie wieder dieses Wort!“, fauchte er wütend. „Welches denn?“, fragte Kagome ahnungslos. „Na niedlich! Die sind nicht niedlich!“, meckerte er in hohem Bogen, so wie sie es sonst mit ihm tat. Kagome sah ihn an, schwieg jedoch erst. Unsicher ging ihr Blick hoch zu seinem Tuch. „…“ Sie überlegte erst ob es klug wäre ihr Vorhaben zu verwirklichen. Da er eh schon wieder so grantig war. Wäre es gefährlich den knurrenden Hund zu reizen? Wer weiß, sicherlich. Doch wer nicht wagt… Mit einer schnellen Bewegung schnappte sie das weiße Tuch von seinem Kopf weg! Da war selbst Inuyasha, der sonst mit so gut wie allem rechnete, total überrumpelt. So schnell konnte er gar nicht gucken, wie dieses freche Mädchen es von seinem Kopf heruntergezogen hatte! Und er war alles andere als begeistert. Nun sah man sie wieder, seine kleinen, weißen Hundeohren. Die vor schreck zuckten. „Ich finde sie sind niedlich.“, wiedersprach Kagome ihm nach genauer Begutachtung. Inuyasha schnappte sich schnell sein Tuch zurück und band es sich sofort erneut um den Kopf. „Wag das ja nicht nochmal!“, warnte er sie mit zornigem Blick vor. Solche Dinge fand er ganz und gar nicht lustig. „Ich versteh nicht was du hast, warum ist es so schlimm, das deine Ohren niedlich sind?“ Sie konnte es nicht lassen. Immer weiter stocherte sie in dem Thema, über das er am liebsten nie ein Wort verlieren würde. Er warnte sie, er knurrte sie an, dennoch nervte sie ihn, ohne Angst vor Konsequenzen, immer weiter. Das hatte sich bisher keiner getraut. Mit seinen tierischen Warnhinweisen schreckte er bisher noch jeden erfolgreich ab. Warum um alles in der Welt funktionierte das nicht bei ihr? „Weil Männer nicht niedlich sind sondern stark und maskulin!“, entgegnete er ihr außer sich. Und hatte sich dabei etwas verplappert. Das Mädchen reagierte. Mit dem typischem Ah-ha-Blick, den man bekam, sobald einem unverständliche Dinge begreiflich wurden, schaute sie ihn an. Kagome glaubte nun zu wissen was los war und sprach die Sache mal gleich an. Wozu schließlich Zeit verlieren? „Du denkst du seist nicht maskulin?“ „…“ Inuyasha schaute schnell weg. Das war ihm mehr als peinlich. Wie sah das denn aus? Ein Mann der sich nicht für männlich hielt, sowas armseliges. „Ach lass mich doch in Ruhe.“, er wollte über das alles gar nicht reden. Das er sich selbst verraten hatte machte in nun wütend auf sich. „Nein, ich will das jetzt wissen.“, Kagome würde nicht locker lassen, selbst wenn die Zwei hier die ganze Nacht sitzen sollten. „Warum denkst du das?“, fragte sie sofort hinterher. „…Ich denke das nicht nur…ich weiß, das es so ist…“, antwortete er leise. Könnte man seine Ohren jetzt sehen, dann würden sie hängen wie bei einem Welpen im Regen. Inuyasha war schwer angekratzt was sein Ego betraf. Das merkte auch Kagome. So sah sie diesen aufbrausenden Kerl bisher noch nie. Konnte er tatsächlich sowas wie eine verletzliche Seite haben? Sie beschloss etwas einfühlsamer zu werden. Da sie das Gefühl bekam, das Inuyasha vielleicht sensibler war als er zu sein scheint. „Woher willst du das wissen?“, fragte sie leise und mit behutsam klingender Stimme. Der Hundejunge zögerte. Sollte er es ihr erzählen? Nicht, das es ihn zu jämmerlich erscheinen ließ. Vor einer Frau, sei es auch Kagome, wollte er nicht schwach wirken. Eigentlich konnte er sie ja nicht mal wirklich leiden. Aber ihre Stimme war sanfter als sonst. Das lies ihn etwas vertrauen haben. Unsicher sah er über seine Schulter zu ihr. Und zum ersten mal lächelte das Mädchen ihn an. Vielleicht war sie ja gar nicht so schlimm. Langsam wendete er sich ihr etwas zu. Doch blieb er noch etwas auf Befremdlichkeitsabstand. „Nun. In unserm Hauptsitz, das hier ist ja nur unser Haus wenn wir etwas entspannen wollen…“, erwähnte er so nebenbei. //Hauptsitz? Dieser Palast hier ist nicht mal ihr eigentliches Haus!//, musste Kagome in Gedanken erstaunt feststellen. „Da gibt es auch so einen Raum, ähnlich wie dieser, in dem du hingerichtet werden solltest. Und auch dort wurden Mädchen geopfert. Früher war das eigentlich unser Esstisch, doch als solchen benutzen wir ihn natürlich schon lange nicht mehr. Wie du dir vielleicht denken kannst.“ „…“ Wahrlisch keine schöne Vorstellung dort zu essen wo andere Gestorben sind. „Was hat das mit deinen Ohren zu tun?“, wollte sie wissen. Ihr erschien es als ob er über was ans anderes sprach. „Ja doch, nun warte ab.“, nörgelte er. Inuyasha wollte halt etwas ausholen um es ihr begreiflicher zu machen. Da könnte sie ruhig etwas geduldiger sein. Nach einem kurzem Räuspern fuhr er fort. „Jedenfalls…Ab und an brachte man eben das ein oder andere Mädchen in unser Haus. So wie du, blieben sie eine Weile bei uns und wir versuchten zu erklären, dass wir keine Götter sind. Was alle ständig glaubten. Nervig…Aber egal! Es war so das, naja manchmal…war es so…also…“, Inuyasha begann rum zu stammeln. Sein Blick senkte sich etwas und er spielte nervös mit den Fingern. Kagome fand dieses Verhalten seltsam, bisher sah sie ihn nie so. War er etwa verlegen? Es machte ganz den Anschein. Irgendwie musste das Mädchen in dem Augenblick lieblich schmunzeln, so war er ihr viel sympathischer, so schüchtern. Geduldig wartete sie darauf, dass er weiter sprach. „Manchmal…fing ich an ein Mädchen gern zu haben.“, murmelte er vor sich hin, ganz nuschelnd, so das man es kaum verstand. Seine Wangen waren stark rot. Das auf diese Art auszusprechen war ihm sehr peinlich. „Du hast dich verliebt?“, fragte Kagome lächenld nach. Mit einem verschämten Nicken bestätigte er jenes. „Doch egal welches Mädchen es auch war, sie antworteten alle das selbe, als ich ihnen sagte, dass ich sie gerne hätte…“, seine Mimik wurde trauriger. Kagome schaute ihn abwartend an. „Was antworteten sie?“, hakte das Mädchen nach, da es schien das Inuyasha von selbst nicht weiterreden würde. Der junge Dämon seufzte schweren Herzens. „Das sie sich in keinen Mann verlieben könnten, der so niedliche Ohren hätte. Ich würde sie immer an ein Schmusekätzchen oder einen Welpen erinnern. Diese Mädchen wollten alle einen starken, maskulinen Mann. Ich wäre zu süß…das traf mich...“, gestand er flüsternd mit gebrochener Stimme. Kagome sah Inuyasha etwas mitleidig an. So abgelehnt zu werden ist sicher nicht einfach, besonders wenn es immer wegen der selben Sache wäre. „Das ist doch Blödsinn!“, entgegnete sie überraschend mit fester Stimme. Inuyasha hob den Kopf und schaute sie verwundert an. Mit so einer Antwort hätte er jetzt nicht gerechnet. Dieses Mädchen schien ja unberechenbar zu sein mit ihren Taten und Sätzen. Eine wie sie traf er zuvor noch nie. „Du sagtest doch selbst sie seien niedlich.“, warf er ihr nachtragend vor. „Sind sie ja auch.“, jenes wollte Kagome auch gar nicht wiederlegen. Ihre Meinung blieb trotzdem bestehen. Tatsachen ließen sich ja schlecht leugnen. Inuyasha grummelte. „Dann bist du doch genau so!“ „Quatsch, ich weiß, dass du männlich bist.“, plauderte sie ausversehen aus. Der Hundejunge schaute sie blinzelnd an. Hatte er sich eben verhört? Nicht möglich, dafür waren seine Ohren viel zu gut. Sie hatte wirklich gesagt, was sie sagte. „Hm?“, fragend und musternd zugleich, schaute er sie an, direkt in ihr verlegenes Gesicht. Kagomes Wangen waren wirklich rot geworden, denn sie dachte an heute Morgen zurück. An die Situation wie er mit nacktem Oberkörper über ihr lag. „Schon vergessen?“, fragte sie leise mit schielendem Blick. Das war schon etwas peinlich. „Was denn?“, er wusste gerade nicht genau, was sie mit ihre Andeutung meinte. Doch er dachte nach, vielleicht würde er noch drauf kommen. Die Chance ließ Kagome ihm jedoch nicht. „Na…du lagst heute Morgen mit freiem Oberkörper…a-auf mir. Ich hab deine Muskeln, gesehen…deine breite Brust…Du kannst mir ruhig glauben…Du...Du bist…ziemlich männlich.“, stotterte das Mädchen nun ein Wort nach dem anderen heraus. Am liebsten wäre sie dabei in den Erdboden versunken. Doch das war leider ein Ding der Unmöglichkeit. Obwohl, was war für diese Leute schon unmöglich? Soweit sie mitbekam nichts. Aber auch Inuyasha wurde rot als er hörte, was sie da erzählt. „Findest du?“, frage er schüchtern nach. Er war so verlegen, das Inuyasha das hübsche Mädchen neben sich nicht mal ansehen konnte. Stattdessen spielte er wieder mit den Fingern. Kagome schaute mit roten Wangen zu ihm und nickte stumm. Ihre Augen erspähten seinen Arm. Sie griff nach diesem. Der Dämonenspross blickte verwundert zu ihr und fragte sich, was das jetzt werden soll. Das junge Mädchen schob seinen Ärmel zur Schulter hin, soweit wie es ging. Da seine Kleidung recht weit und luftig geschnitten war, gab es da kein Problem. Sein Oberarm war nun frei zu sehen. Und ebenso seine Muskeln, die er dort hatte. Beachtliche Muskeln, wie man gestehen musste. Man könnte denken, dass er jeden Tag Bäume stemmt. „Hier schau doch selbst. Solche Muskeln hat wahrlich nicht jeder. Du bist bestimmt unheimlich stark.“, sagte sie mit einem aufbauendem Lächeln. Inuyasha fühlte sich geschmeichelt. Das erste mal bewunderte ihn ein Mädchen. Das wollte er irgendwie länger auskosten. Denn es war ein schönes Gefühl mal bestätigt zu werden. „Och naja… so stark bin ich auch wieder nicht, mein Vater ist stärker.“, sagte der Hundejunge bescheiden wie er war. Kagome schmunzelte. „Bestimmt kannst du mich und deine Mutter zusammen hochheben oder? Ich auf dem einen und sie auf dem anderen Arm.“ „Na das ist ja auch nicht schwer.“, sagte er mit einer lockeren Handbewegung. So als wäre dies ein Ding der Alltäglichkeit für ihn. „Nicht schwer? In meinem Dorf kann das keiner.“, Das Mädchen war ja nicht dumm. Sie bekam mit, das Inhuyasha etwas bewundert werden wollte. Doch spielte sie jetzt einfach mal mit. Um ihm was Gutes zu tun. Vielleicht würde das ja seine grummelnde Laune etwas anheben. Und im Grunde heuchelte sie nicht mal, denn es war tatsächlich beeindruckend was er so alles konnte. Auch wenn es nicht ganz überraschend war wenn man wusste, das er zur Hälfte ein Dämon ist. „Wirklich nicht? Dann sind das aber ganz schöne Schwächlinge.“, antwortete er auf Kagomes Äußerung. „Oder du bist einfach irre stark.“, meinte sie mit einem neckischem Zwinkern. Erst wurde Inuyasha rot, dann grinste der Hundejunge aber doch tatsächlich Mal. „Könnte natürlich auch sein.“ Kagome lachte leise. Zum ersten Mal seid sie hier ist und dann ausgerechnet wegen diesem unhöflichen Kerl, der sie oft zur Weißglut brachte. Wer hätte das für möglich gehalten? Es sah fast so aus, als wäre das harte Eis zwischen ihnen nun endlich gebrochen. Das brächte Beiden vielleicht etwas Seelenfrieden, der ihnen auch gut täte. „Glaub mir Inuyasha. Du bist genau so männlich wie andere Männer auch.“, lies sie ihn noch mal mit einem Lächeln wissen. Er sollte sich nicht länger wegen solchen Gedanken schlecht fühlen. „…“, stumm nickte er zu ihren Worten. Er wusste nicht ganz wieso aber er glaubte ihr. Vielleicht weil er wusste das sie keinen Grund hätte ihn zu belügen. Immerhin konnte Kagome ihn bis eben noch nicht einmal ausstehen. Warum sollte man also Jemandem, den man nicht mag was Gutes tun? Was sie ihm erzählte, musste demnach also die Wahrheit sein. Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen. Welches Kagome gern erwiderte. „Also komm, nimm das Tuch runter.“, sagte das Mädchen anstupsend. Er sollte sich nicht länger verstecken. Und das unglaubliche Geschah. Inuyasha hörte tatsächlich auf sie. Er griff nach seinem Tuch und nahm es ab. Nachdenklich sah er es an. Kagome schaute zu seinen Ohren. Der Hundejunge linste sie an, reichte ihr das Tuch. „Das kannst du jetzt haben, ich brauch es nicht mehr.“ Sie nahm den weißen Stoff entgegen und betrachtete ihn, anschließend schaute sie zu Inuyasha. Seine und ihre Augen trafen sich. Der Wind wehte kurz auf, so dass die Haare der Beiden sanft tanzen. Ein friedlicher Anblick. Als wären alle Streitigkeiten von zuvor vergessen. „Ich nehm es gerne. …Und? So ist es doch viel besser oder nicht?“, fragte sie ihn fröhlich. Inuyasha nickte und genoss die frische Briese, die um seine Ohren wehte. „Ja, viel besser.“ „Dachte ich mir.“, lachte Kagome leise. Die Beiden schauten zum Teich. Da verspürte das Mädchen eine kleine Sehnsucht. „Darf ich meine Füße ins Wasser halten?“ „Klar, wenn du willst.“ Kagome freute sich. Das würde sicher angenehm werden. Sie stand auf und ging zwei Stufen zum Teich hinab. Sie und Inuyasha saßen nämlich auf einer kleinen Steintreppe, die zum Wasser hinab führte. Vorfreudig schlüpfte das junge Mädchen aus ihren Schuhen und setzte sich ans das kühle Nass. „Pass auf dein Kleid auf.“, hörte sie Inuyasha sagen. Überrascht sah Kagome über ihre Schulter zu ihm zurück. Es war sehr nett sie darauf aufmerksam zu machen. Die Siebzehnjährige lächelte und zog ihr Kleid etwas zurück. So das es nur die Oberschenkel bedeckte. In ihrem Dorf dürfte sie keinem Mann so viel Bein zeigen. Doch eigentlich gefiel es ihr sie zu zeigen, Kagome hatte schöne Beine, schlank und zierlich. Das Mädchen war stolz auf sie. Langsam tauchte sie ihre Füße ins Wasser. Ein angenehmes Seufzen entglitt ihr. „Das tut gut.“, flüsterte sie mit geschlossenen Augen. Inuyasha beobachtete sie still. Kagome war ohne zweifel wirklich sehr schön. Das weiße Kleid stand ihr wunderbar, erst recht im Kontrast zu den schwarzen Haaren. Und nun, hier im Garten, am Wasser, da wirkte sie wie eine Fee. Ein sanftes Bild was sich Inuyasha da bot. Weshalb er nicht die Augen von ihr lassen konnte. „Inuyasha?“, ihre Stimme weckte den Halbdämon aus seinen Tagträumerein. „Ja?“ Kagome drehte ihm den Kopf zu, sie fand es höflicher wenn man denjenigen, mit dem man Sprach auch ansah. „Nun ich werde ja anscheinend noch einige Zeit hierbleiben. Und deshalb gibt es eine Regel für dich.“ Da der Hundedämon etwas Aufmunterung und Streicheleinheiten für sein Selbstwertgefühl gebrauchen könnte, beschloss die Siebzehnjährige doch noch einige Tage weiter unter seinem Dach zu verbringen. Diesem Gefallen tat sie ihm, denn er tat ihr leid. Inuyasha blinzelte. Sie wollte ihm Regeln unterwerfen? Soweit kommts noch! Da er ahnte was sie sagen wollte, machte er ihr gleich einen Strich durch die Rechnung. „Ich schlaf nicht auf der Pritsche!“ „Musst du ja gar nicht.“ „Hm?“, Inuyasha war skeptisch. Heute Morgen meckerte sie noch weil er das Bett mit ihr teilte, deshalb nahm er an, dass jenes ihre Regel sein würde. Nun war er aber gespannt. Was würde sie stattdessen wollen? „Ich lass dich in deinem Bett schlafen wenn du mir versprichst dich gut zu bekleiden und auf deiner Seite zu bleiben.“, forderte sie mit verlegener Röte. Das war Kagomes Kompromiss. Es war schon verdammt großzügig, das er überhaupt mit ihr unter einer Decke schlafen dürfte. Aber sie sah ein, dass es auch recht unverfroren wäre ihn aus seinem eigenen Bett zu verbannen. „Also? Was sagst du?“ Inuyasha verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie mit schmollendem Blick an. „Ich glaub das wird nichts.“ „Was? Hey, ich verlange ja nun wirklich nicht viel, das kannst du ruhig für mich tun.“, beschwerte sie sich. „Nun mecker nicht gleich wieder. Es ist nur so, das ich kein Hemd zum Schlafen besitze und wie ich mich in der Nacht bewege kann ich auch nicht bestimmen.“, erklärte er. Kagome sah in dem Punkt mit dem Hemd klein Problem. „Dann lässt du eben dein Gewand an.“ „Was? Das ist viel zu warm!“ Sie hatten Schließlich Sommer, dazu einen irre heißen. In der Nacht würde er zerfließen, müsste er sein Gewand tragen. „Ist mir egal, du liegst nicht halb nackt neben mir.“, antwortete das Mädchen klar und deutlich. Kleidung war Pflicht. Da käme er nicht drum rum. „Du kannst mir doch nicht vorschreiben wie ich in meinem Bett schlafe!“ „Momentan ist es unser Bett!“ „Das ist doch…du kannst doch nicht!“, langsam fehlten ihm die Worte. Sie war so frech, sowas vermutete man auf den ersten Blick gar nicht. „Willst du wieder auf der Pritsche schlafen?“, drohte sie fragend seine andere Möglichkeit an. So viel Auswahl an Optionen blieb ihm nicht. Entweder, oder. Inuyasha grummelte. Da hatte dieses Mädchen ihn doch glatt in der Hand! „…ich trag nur das Untergewand.“, schlug er vor und gab damit klein bei. „Abgemacht.“, Kagome lächelte siegessicher. Mit dem Vorschlag konnte sie leben. Hauptsache nicht oben ohne, sonst bekäme sie nur wieder dieses Herzklopfen. Das musste ja nicht sein. „…du bist Unverschämt.“ „Sagt der Richtige.“ „Musst du immer das letzte Wort haben?“ „…Ja!“ Ende Kap3. _______________________________________________________________ So~ das Wäre auch geschafft, nur noch ein Kappi dann ist die Geschichte fertig.^^ Ich hoffe das, was ihr gelesen habt, hat euch gefallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)