Zwischen Himmel und Hölle von xKeiko-chanx ((Inuyasha x Kagome)) ================================================================================ Kapitel 1: Die schönste Opfergabe --------------------------------- Zwischen Himmel und Hölle 1. Die schönste Opfergabe Vor etwa 500 Jahren, zu Zeiten der Götter und Legenden, lebte ein junges Mädchen in einen kleinem, bescheidenem Dorf. Sie hörte auf den Namen Kagome. Kagome war immer sehr fleißig und gehorsam. So hatte man sie erzogen. Das Mädchen arbeitete hart und half ihrer Familie wo sie nur konnte. Ihre Eltern und sie waren nicht arm aber auch nicht reich. Doch konnte die Familie mit dem was sie hatte gut auskommen. Jedoch, jetzt in diesem hitzigen Sommer war die Ernte knapp. Die heiße Sonne brannte alle Pflanzen nieder. Auch gab es durch sie kaum Wasser, eine schwere Dürre trocknete alle Felder aus und hinterließ nur Staub. Bittere Tage, für das gesamte Dorf. Die Dorfältesten versuchten eine Lösung für dieses Problem zu finden. Das war ihre Aufgabe. Eben jene Ältesten berieten sich gerade in der Haupthütte, welche sich in der Mitte des Dorfes befand. Seid einer gefühlten Ewigkeit warteten die junge Kagome, ihre Eltern und die restlichen Leute auf das Ergebnis der Beratschlagung. „Mutter, glaubst du sie werden eine Lösung finden?“, fragte Kagome besorgt. „Ich hoffe es mein Kind…“ Weitere Momente des ausharrens begannen. Erst als fast die glühendheiße Sonne sich dem Horizont neigte, kamen die Weisen aus ihrer Hütte heraus. „Mutter, Vater, seht.“ Kagome machte ihre Eltern auf das Geschehen aufmerksam. Ein Gemurmel ging durch die Massen. Doch ein Handzeichen des Oberältesten genügte um wieder Ruhe herrschen zu lassen. Gespannt und hoffnungsvoll erwarteten die verzweifelten Leute die Lösung des Rates. „Hört mich an. Die Ältesten und ich sind zu einem Entschluss gekommen.“, sprach ein alter Mann mit gekrümmter Haltung und langem, weißem Bart. Die Lieder seiner Augen schon so faltig und schlaff, dass sie jene fast bedeckten. Jeder Mann im Dorf war still. „Diese schreckliche Dürre ist der Zorn unseres Gottes. Viel zu lange schon vernachlässigten wir seine Bedürfnisse, dies ist nun seine Strafe für uns!“ Ein entsetztes Raunen ging durch die Ansammlung von Menschen. Kagome hörte weiter aufmerksam zu, wenn auch beunruhigt. „Was sollen wir nun tun?“, fragte einer aus den Reihen der Leute. „Ist das nicht offensichtlich? Unser Gott verlangt ein Opfer! Erst dann wir er uns wieder Regen schicken!“ Das Raunen wurde lauter, die Menschen sprachen miteinander über das eben gehörte. „Ruhe!“, verlangte der Weise mit rauer Stimme. Sofort herrschte wieder eine eiserne Stille. Sein Wort war das Gesetz des Dorfes. Keiner würde sich dem wiedersetzen. „Ihr wisst alle was das heißt. Morgen zum Sonnenaufgang versammeln sich alle Jungfrauen, ab dem fünfzehnten Lebensalter genau hier! Die Schönste von ihnen wird unsere Auserwählte sein. Ihr Opfer wird den Gott gnädig stimmen! Ihr Tod wird das Dorf retten!“ Die Leute jubelten. Eine Lösung für ihr Problem war nun nach langem leiden gefunden. Kagome spürte eine Hand auf ihrer Schulter. Es war die Mutter des Mädchens, die ihr Kind zu sich drehte und lächelte. „Hast du gehört?“, fragte sie vorfreudig. „Sicher Mutter.“, antwortete ihre Tochter ebenfalls lächelnd. Kagome gehörte mit zu den gemeinten Jungfrauen. Sie war bereits siebzehn Jahre alt doch noch nicht verheiratet worden. Da ihre Eltern mit den Erzeugnissen der Felder bisher soweit zu recht kamen, war eine Wohlstandshochzeit bisher nicht von Nöten gewesen. Sie erlaubten ihrer Tochter sich selbst einen Mann zu suchen. Kagome hatte es damit jedoch nicht eilig. „Wir sollten jetzt heimkehren und dein schönstes Kleid aussuchen. Du musst für morgen doch hübsch aussehen.“, meinte ihr Vater. Kagome nickte auf seine Worten und ging mit ihren Eltern nach Hause. Sie und die anderen Mädchen hatten keine angst die Auserwählte zu sein. Nein, im Gegenteil. Es gab keine größere Ehre für die jungen Frauen. Es war schon wahr, sie wussten, dass sie sterben würden, sollten sie Diejenige sein, welche dem Gott als Opfer dargeboten würde. Doch nach dem Tode wartete das göttliche Reich auf sie, so versprach man es ihnen. Sie würden in einem himmlischem Paradies Leben und nichts würde ihnen verwehr bleiben. Sie bekämen Glück und Wohlstand an der Seite ihres Gottes. Wer hätte davor schon angst? Es war später Abend geworden und Kagome zog ihr schönest Kleid zur Probe an. Es war lang und im reinsten Weiß gehalten. Jenes sollte die Unschuld der Mädchen wiederspiegeln. Aus feinster und edelster Seide war es gefertigt, wahrlich das schönste Kleid das sie besaß, nur zu besonderen Anlässen durfte sie es tragen, so wie dem morgigen. Eng lag das, ebenfalls weiße Untergewand an ihrem Körper, sollte es doch betonen wie schlank Kagome war. Ihre Mutter half dem Mädchen, es am Rücken zu schließen. Nun folgte das zweite Stück, welches drüber gezogen werden musste. Am vorderen Bereich ihres Körpers, lies es das Untergewand durchschauen, hinten bedeckte es jedoch alles. Kagomes Mutter schnürte lächelnd an ihrer Brust das Gewand zu. „Wie schön du bist mein Kind. Sicherlich wirst du die Auserwählte sein.“ „Denkst du das Mutter?“ „Natürlich.“ Ihre Mutter lies von ihr und stellte sich in Kagomes Rücken. Sie drehte ihre Tochter dem Spiegel zu. „Sieh dich doch an. Du gleichst einem Engel.“ Kagome sah sich an und wurde verlegen. Doch auch sie selbst fand sich sehr schön. „Nun geh und zeig dich deinem Vater.“ „Ja.“ Kagome tat, wie es ihr Gesagt wurde. Sie lief ins nebenliegende Zimmer und zeigte sich ihrem Vater. Dieser staunte nicht schlecht als er sie sah. Fassungslos, was für eine erwachsene Frau sein kleines Mädchen geworden war, stand er auf. Ohne ein Wort lief er zu ihr und nahm ihre Hand. Wie bei einem Tanze drehte er sie einmal langsam im Kreise. „Oh Kagome, Du bist bezaubernd.“ „Danke Vater.“ „Doch eine Sache fehlt.“ „Hm?“ Er ließ sie los und ging zu einem kleinen Schrank. Kagome sah wie er eine Schublade öffnete um einen Blumenkranz herauszuholen. Mit diesem kam er zu ihr zurück. Kagomes Mutter kam zu den Beiden und beobachtete sie. „Ein Blumenkranz?“, fragte Kagome überrascht. Ihr Vater setzte diesen auf ihren Kopf. „Er macht dich perfekt.“ Nun zierten auch weiße Blüten Kagomes Haupt. Wahrlich ein elfengleicher Anblick bot sich. „Danke Vater.“ Kagome war sehr glücklich. Wenn sie nun die Auserwählte sein würde und wenn ihr Tod Regen bringen würde, dann wären ihre Eltern die angesehensten Leute für diesen Sommer. Und nichts wollte Kagome mehr als sie glücklich machen. Der Tag brach an und das gesammte Dorf trat an die Hütte der Ältesten. Alle Jungfrauen standen in einer Reihe vor den Toren und warteten auf das was Geschehen würde. Ihre Verwandten standen mit Abstand um sie rum und hofften auf die beste Entscheidung. Kagome war sehr aufgeregt. Es waren so viele schöne Mädchen hier. Alle in schneeweißen Kleidern. Auf einmal kam sie sich gar nicht mehr so hübsch vor. Eher gewöhnlich. Als die Türen sich zu öffnen begannen, kehrte wieder totenstille unter den Leuten ein. Alle Mädchen die dargeboten wurden, senkten den Blick und verbeugten sich. Die Ältesten traten hervor. „Wie ich sehe, sind bereits alle hier, wunderbar.“ Die fünf Weisen traten näher an die Mädchen heran. Jede einzelne wurde nun aufs Genaueste betrachtet. Immerhin durfte nur die Schönste dem Gott dargeboten werden. Es dauerte jedoch nicht lange da wurden es nach und nach weniger. Jeder noch so kleine Makel war ein Grund um die Mädchen zu verschmähen. Bei einer war die Nase zu krumm, bei einer anderen die Zähne zu gelb. Die Hüften waren zu Breit oder sie hatte eine Narbe im Gesicht. Irgendetwas wurde bei fast jeder als unschön empfunden. Kagome war nervös, gleich wäre sie an der Reihe. Die ältesten blieben bei ihr stehen. Kagomes Eltern hielten den Atem an. Wie würde das Urteil aussehen? Die siebzehnjährige hatte noch den Blick gesenkt, erst wenn man es ihr erlaubte durfte sie aufschauen. „Sieh mich an mein Kind.“, sprach man zu ihr. Kagome tat es, sie schlug die Augen auf und hob den Kopf. Ein wunderschöner Blick entstand. „Klare braune Augen.“, bewunderte der eine. „Seidenweiches, glänzendes Haar.“, sagte ein anderer. Die Männer scharwenzelten um sie herum und betrachteten sie wie eine Art Ware. Fast wie bei einem Pferd das verkauft werden soll. Ein komisches Gefühl für Kagome. „Sie hat eine schlanke Taile.“ „In der tat, sehr schön. Und seht euch ihre Oberweite an.“ „Das könnte unserem Gott gefallen.“ „Ich denke auch.“ Kagome schaute nervös von einem zum Anderen. Würde sie nun auserwählt werden oder nicht? Die Männer beratschlagten sich im engen Kreise. Nach kurzer Zeit lösten sie sich aber wieder voneinander. Einer sah sie an, es war der Oberälteste. „Du bist in der engeren Auswahl, gehe bitte mit Tokan mit.“ Kagome nickte. Und stellte sich an die Seite des Mannes mit jenen Namen. Bevor sie ging konnte sie noch einen Blick auf ihre Eltern erhaschen, denen sie zulächelte. Die Beiden sahen so stolz aus, das erfüllt ihr Herz mit Freude. Das Mädchen folgte dann aber aufmerksam dem Ältesten. Sie wurde in das innere der Hütte geführt, wie vor ihr schon andere Mädchen. Vor einem Zimmer blieb der alte Mann stehen, er sah zu ihr und öffnete die Tür. „Gehe dort hinein und warte.“ Kagome sah in das Zimmer, dort saßen noch vier andere Mädchen die in die engere Auswahl gekommen waren. Kagome gesellte sich vorsichtig zu ihnen. Hinter ihr wurde die Tür geschlossen. Ihr war etwas mulmig zumute, sie verstand nicht ganz was nun geschehen würde. Unsicher setzte sich das junge Ding zu den anderen Mädchen. „Wisst ihr was hier geschied?“, fragte sie verwundert nach. „Ja. Nachdem sie dein Gesicht und dein Erscheinen für schön erklärt haben, müssen sie sehen ob auch dein Körper schön genug ist.“, erklärte eines der Mädchen mit langem, lockigem, braunem Haar. „…Was?...Heißt das, sie wollen uns ohne Kleidung sehen?“, hakte Kagome ängstlich nach. Das wollte sie nämlich nicht. Kein Mann sollte sie ohne ihre Erlaubnis so sehen, selbst wenn es sich dabei um die Ältesten handeln möge. „Keine Sorge. Diese Aufgabe übernimmt die Dorfärztin Kaede.“ Als sie das hörte wurden Kagomes Gesichtszüge etwas entspannter. „Dann bin ich beruhigt.“ „Hab keine Angst es wird alles gut.“, munterte sie ein anderes Mädchen auf. Nach kurzem Warten kamen die Ältesten zu ihnen. Die Mädchen sahen sie erwartungsvoll an. „Zwischen euch fünfen wird es sich entscheiden. Eine nach der Anderen wird nun von Kaede untersucht werden. Wir werden sehen wer dann noch übrig bleibt.“ Eine alte Frau mit blassem Haar und Augenklappe zeigte sich. Es war die Ärztin. Sie wunk gleich eines der Mädchen zu sich und führte sie in den nächsten Raum. Dort waren sie unter sich. Für Kagome hieß es nun wieder warten. Doch überraschend schnell kamen Beide wieder aus dem Raum. Einer der Ältesten ging zu Kaede. „Und, wie sieht es aus, ist ihr Körper schön?“ „Das schon mein Herr nur…“ „Nur was? Sprich.“ „Sie ist längst nicht mehr so unschuldig wie ihr Kleid vermuten ließe.“ „Was?!“ Der Älteste war entsetzt, er wendete sich dem Mädchen zu. „Wie kannst du es wagen uns an der Nase herumzuführen!“ Das Mädchen ging sofort ehrfürchtig vor ihm in die Knie. „Bitte vergebt mir! Meine Eltern wissen nichts davon und ich traute mich nicht es ihnen zu sagen!“, erklärte sie sich. „Stadtessen betrügst du lieber uns?!“, fragte er erzürnt nach. „Das war niemals meine Absicht. Ich ahnte doch nicht das ihr mich als schön genug für unseren Gott ansehen würdet.“, weinte sie. Das Mädchen hatte angst vor dem was nun mit ihr geschehen würde. „Geht nicht so hart mit ihr ins Gericht.“, bad Kaede den Ältesten. „Nenn mir einen guten Grund?!“ „Sie wird sich ihren Eltern früher oder später eh offenbaren müssen, was schwer genug sein dürfte. Darum seid gnädig und verzeiht ihr diesen Fehler.“ „Ihr seid zu gutherzig Kaede. Dieses Mädchen verdient eine Strafe für diese Dreistigkeit.“ Der Älteste hob seine Hand und wollte ihr gerade jene strafe ins Gesicht setzen als Kaede sich vor das arme Ding stellte. „Geh zur Seite!“, befahl er voller Wut. „Herr, bitte beruhigt euch. Ihr werdet doch keine Schwangere schlagen.“ „Bitte wie?! Schwanger ist sie auch noch?!“ Das Mädchen versteckte sich voller angst hinter Kaede. Die Ärztin trug gerade all ihre Hoffnung heil aus dieser Sache heraus zu kommen. „Lasst sie gehen. Ihr wird das sicher eine Lehre sein.“ „Ja das wird es Herr! Ich flehe euch an, verzeiht mit bitte!“ Kagome war erschüttert das mit anzusehen, sowas blüht einem also wenn man vorgibt etwas zu sein, das man nicht ist. Eine Warnung für sie. Doch Kagome hatte ja nichts zu befürchten. Sie wusste ja wie es um ihre Unschuld bestand. Nach dem alle untersucht wurden, blieben von den fünf nur noch zwei übrig. Es waren sie und ein 15 Jähriges Mädchen Namens Kikyo. Sie sahen sich recht ähnlich, was die Entscheidung nicht einfacher machte. Beide wurden immer wieder betrachtet und miteinander verglichen. Bis sich er Rat der Weisen nun endlich entschieden hatte. Die Mädchen schauten sich ein letztes Mal an, bevor sie wussten wer die Auserwählte sein würde. „Wir sind zu einem Entschluss gekommen….Kagome.“ „Jawohl?“ „Du wirst Diejenige sein, die unseren Gott besänftigt.“ Kagomes Herz klopfte stark. Sie konnte es nicht glauben, sie war die Auserwählte! Demütig verbeugte sie sich. „Habt vielen Dank. Ich werde euch sicher nicht enttäuschen.“ Die Nachricht der Auserwählten wurde verkündet. Herrlicher Jubel breitete sich aus. Alle waren glücklich. Nun würde bald alles gut werden. Kagomes Eltern waren voller Stolz, ihre Tochter war die Schönste des ganzen Dorfes. Nur leider durften sie jetzt nicht länger zu ihr. Kagome wurde in der Hütte der Weisen behalten und dort noch mit Schmuck behangen. Ketten, Armbänder, Perlen, sie wurde Geschmückt wie eine Braut und beschenkt wie eine Königin. Kagome fühlte sich zwar sehr geehrt aber auch zugleich war sie traurig. Gerne hätte sie sich noch von ihren Eltern verabschiedet. Jedoch wurde ihr das nicht gestattet. Zum Abend hin war alles vorbereitet. Die tapfersten Männer würden sie zum Schrein ihres Gottes geleiten. Sie selbst würde den Weg über in der schönsten Sänfte, die das Dorf besaß, getragen werden. Jene war weiß wie ihr Kleid und mit roten, durchsichtigen Vorhängen verziert. Ein Mann half ihr beim einsteigen. Sehr bequem war es ja, das musste sie gestehen. Doch langsam bekam sie so ihre Zweifel. Bald würde sie sterben. Sie fragte sich, wie es sein würde tot zu sein. Und verspürte nun etwas angst. Wäre es schmerzhaft? Was wurde mit ihrer Seele geschehen, wenn der Körper tot ist? Wie wäre dieses Paradies? Würde es ihr dort gefallen? Und was wenn nicht? Fragen über Fragen häuften sich nun, doch es gab niemanden der sie ihr beantworten würde. Ein letzter Blick ging über das Dorf, kurz sah sie ihre Eltern in der Menge, die sie mit Jubelrufen verabschiedete. Aber genau so schnell wie entdeckt, verschwanden sie auch wieder. So gerne hätte sie ihnen Lebewohl gesagt. Wehmut schlich sich in ihr Herz. Sie war hier sehr glücklich gewesen. Sie hatte Familie und Freunde. Nun aber würde sie ihre geliebten Menschen nie wieder sehen. Kagome hoffte nur, dass ihr Leben als Opfergabe reichen würde um es wieder Regnen zu lassen. Ein langer Weg lag vor ihnen. Bereits seid zwei Tage liefen sie. Der Schrein ihres Gottes lag hoch oben, bei einem Vulkan. Über den ganzen Weg hinweg durfte Kagome nicht essen und trinken, dabei war es so schrecklich heiß, das sie sich nichts mehr wünschte als etwas Wasser auf der Zunge zu spüren. Doch sollte sie so schlank bleiben wie sie war und kein Gramm zunehmen. Nur die dünnen Vorhänge hielten die brennende Sommersonne etwas zurück. Jedoch bei weitem nicht genug. Ihr war so heiß, so schrecklich heiß. Hatte sie sich am Anfang gefürchtet beim Ziel der Reise anzukommen, so wünschte sie sich jetzt nichts sehnlicher als dies. Diese Strapazen sollte endlich ein Ende nehmen. Als die Sonne sich neigte und der strahlende Vollmond die Nacht erhellte, fühlte sich die schöne Auserwählte etwas besser. Da diese drückende Hitze endlich vorbei war. Ein angenehm kühler Wind streichelte sie. Leise entglitt ihr ein Seufzer. Doch auf einmal spürte sie keine Bewegungen mehr. Sie öffnete die Augen und sah sich um. „Was ist los?“ „Wir sind da. Du musst jetzt aussteigen.“ Plötzlich war dieses unschöne Gefühl wieder da. Diese angst. Langsam stieg Kagome aus ihrer Sänfte. Direkt vor ihr war eine lange Treppe, die hinauf zu einem weißen Schrein führte. Ihr Herz begann wieder stärker zu schlagen. Nervosität machte sich erneut breit. Die Männer stellten sich an ihre Seite und begleiteten, dass Mädchen die Treppe hinauf. Mit jeder Stufe die sie bestieg, klopfte ihr Herz stärker. Gleich wäre es soweit, der Zeitpunkt ihres Todes naht. Sie und ihre Begleiter betraten die Plattform des Anwesens. Alles wirkte so edel und prunkvoll. Fast wie ein kleiner Palast. Kagome sah sich genau um, doch viel Zeit ließ man ihr dazu nicht. Sie wurde schnell weiter in das innere des Schreins gebracht. Für sie schon etwas zu schnell. Drinnen sah alles auch sehr elegant aus. Geschmack hatte dieser Gott, das muss man ihm lassen. Nach kurzem umsehen entdeckte Kagome einen steinernen Tisch. Sie hatte eine Vorahnung was nun geschehen würde. „Leg dich dort hinauf.“, sagte einer der Männer zu ihr. Kagome nickte nur etwas verängstigt. Ihr wurde immer unwohler. Doch tat sie wieder wie man es ihr sagte. Sie ging zu dem Tisch. Er war so kalt und nackt. Sie drehte ihm den Rücken zu und setzte sich hinauf. Kurz darauf legte sie sich auch vollkommen hin. Der Blick ging zur Decke. Ihr Puls war bereits im unermesslichem. Die Männer stellten sich um den Tisch und legten ihr Kleid zurecht. Selbst ihre Haare wurden perfekt positioniert. Sie sollte aussehen wie ein Gemälde, ohne Fehler, ohne Makel. Nur das Beste für den allmächtigen Gott. Alle bis auf ein Mann traten zurück. Kagome hatte ihre Hände gefaltet auf ihrem Bauch zu liegen. „Nimm deine Hände bitte weg.“ „…“ Kagome gehorchte erneut und legte sie nun auf ihr Herz. Sie fühlte wie stark es schlug, wahrscheinlich zum letzten mal in ihrem Leben. Der Mann, der sie eben ansprach, zog einen Dolch aus seiner Kleidung. Er blitzte, im schein des Mondes, welches durch die Fenster fiel, auf. So würde es also geschehen. Man würde sie erstechen. Und das durch den Bauch? Warum? Da wäre ihr das Herz fast lieber. Dann würde sie gleich sterben. So müsste sie sich sicher durch Schmerzen quälen. Doch das war vielleicht der Preis den sie zu zahlen hatte. Der Mann hob seinen Dolch. Kagome schloss etwas kneifend die Augen zusammen. „Oh, Du mächtiger Gott der Welt. Gott über Alles und Jeden, über Wasser, Wind, Feuer und Erde. Wir bitten dich, erhöre unser flehen! Nimm dieses Mädchen, die schönste Jungfrau unseres Dorfes, als Opfer an und schenke uns für ihre Seele und ihren Körper Regen für unsere Felder!“, sprach der Mann laut und klar. Er setzte an, wollte sie mit dem Dolch hier und jetzt wie ein Vieh schlachten. Das wäre es also nun gewesen, ihr Leben. Es war schön, nur irgendwie viel zu kurz. Kagome fragte sich ob es richtig war einfach alles zu tun was man ihr sagte. Ob es richtig war zu glauben ihr Tod würde irgendwem etwas bringen. Sie selbst hatte gerade nicht das Gefühl das ihr vergossenes Blut Regen bringen würde. Aber jetzt war es zu spät, sie würde sterben. Es war vorbei. „Halt!“, hörte man plötzlich eine tiefe, imposante Stimme durch die Halle rufen. Der Mann mit dem Dolch stoppte sofort und sah sich erschrocken um. Ebenso alle anderen. Auch Kagome suchte eine Person zu der Stimme. „Wer…wer spricht da?“, fragte einer ihrer Begleiter. „Euer Gott!“ „Was?“ „Unser Gott?“ Die Männer schienen nervös und ratlos zugleich, sowas hatte bisher noch keiner von ihnen erlebt. Nie hatte ihr Gott gesprochen, heute war es das erste Mal. „Was ist euer Wunsch oh mächtiger Herr?“, fragte einer in die leeren Hallen hinein. „Ich will das ihr geht.“, hallte es zurück. Irritiert sahen sich die Männer an. Das war alles? Sie sollten gehen? „Und die Jungfrau, oh Herr? Sollen wir nicht zuvor ihre Seele befreien?“ „Darum kümmere ich mich. Nun geht. Und für die Zukunft bringt ihr mir die Mädchen einfach hierher, lebend, verstanden?“ „J-ja oh Herr.“ „Gut, nun geht! Sofort!“ Die Männer bekamen es mit der angst und liefen schnell hinaus. Sie trauten sich nicht mal zu fragen ob sie auch Regen bekommen würden. Kagome lag noch allein auf dem Tisch, unsicher richtete sie sich etwas auf. Suchend war ihr Blick doch nirgends einer zu sehen. War Gott nur eine Seele ohne Körper? Konnte sie ihn deshalb nicht sehen? Doch auf einmal hörte sie Schritte. „?!“ Sie sah nach rechts. Aus einer dunklen Ecke in der kein Licht sich hin verirrte, trat eine Gestalt hervor. Kagome war gespannt und verängstigt zugleich. Sie verstand gar nicht, was hier vor sich ging. War das da Gott? Und wenn ja warum durfte sie leben? Die Mädchen wurden doch immer getötet. Die Gestalt trat ins Licht des Mondes. Es war ein Mann in edlen Gewändern gekleidet und einem Schwert an seiner Hüfte. Langes, weißes Haar schmückte sein Haupt und seine Augen glänzten wie Bernstein. Kagome staunte nicht schlecht als sie ihn sah. So sah er also aus? Ganz anders als erwartet. Ihre Augen erblickten etwas sehr merkwürdiges. Auf seinem Kopf sah sie zwei Ohren, die denen eines Tieres glichen. Ihr Blick war mehr als irritiert. Dem Fremden entging es nicht, das dieses Mädchen zu seinen Ohren starrte. Jenes hasste er, wie nichts sonst auf der Welt. „S-seid ihr Gott?“, fragte sie vorsichtig nach. Der Mann vor ihr verschränkte die Arme. „Nicht wirklich.“ „Hm?“ Der Fremde kam näher zu ihr und sah sie an. „Ihr komischen Menschen seht ein reiches Anwesen und denkt sofort es gehört einem Gott.“ „Also bist du gar nicht Gott?!“, Kagome wich sofort zurück. Schließlich war ihr Körper für den Allmächtigen gedacht. „Gott, Gott, Gott. An was anderes denkt ihr wohl nicht oder? Sowas wie einen Gott gibt es nicht! Das Spinnt ihr euch alle zusammen um jemanden für die Launen der Natur verantwortlich zu machen. Doch viel närrischer ist der Gedanke mit einem Opfer jene Launen zu besänftigen!“, regte sich der Fremde auf. Kagome schaute beleidigt diese ihr unbekannte Kreatur an. „Närrisch? Wir sind keine Narren!“ „Oh nein, Verzeihung, natürlich seid ihr das nicht. Es ist ja auch sehr gut nachvollziehbar wenn ihr euch euer schönstes Mädchen sucht und sie auf einem Tisch abschlachtet wie eine Ziege, dabei sogar hofft, damit würde das Wetter bald wieder günstig mitspielen.“, sagte er ihr mit Hohn in der Stimme ins Gesicht. „Jedesmal wenn Jemand geopfert wurde, nahm alles ein gutes Ende! Also bringt es doch etwas!“, verteidigte Kagome die Handlungen ihres Dorfes. „So ein Unsinn. Ihr habt einfach so lang weiter geopfert bis das Wetter sich mal geändert hatte oder durch Zufall alles wieder wie zuvor wurde. Das hat rein gar nichts mit dem töten der Mädchen zu tun.“, meinte der Fremde fest. „Außerdem, was wäre das denn für ein Gott den ihr verehrt, der verlangt das junge, unschuldige Mädchen sterben müssen, nur damit es allen anderen besser geht?“, fügte er hinzu. „Der tot befreit nur unsere Seele! Jene die sich opfern erwartet Glückseligkeit im Paradies, wo einem nichts verwehrt bliebe!“, erklärte Kagome ihm. Doch der Unbekannte gottlose war kein Stück bekehrt. „So ein Schwachsinn! Das erzählen die euch nur, damit ihr brav mitgeht und euch umbringen lasst. Wenn du stirbst ist es dunkel und alles ist vorbei. Mehr nicht.“ „Das kannst du nicht wissen, dafür gibt es keinen Beweis!“, wiedersprach sie ihm mit bösem Blick. „Hast du denn einen Beweis dafür, dass es irgend ein Paradies gibt?“, fragte er sie nun daraufhin. „…“ Den hatte Kagome nicht. Sie glaubte blind den Worten der Dorfältesten, dachte sie doch jene wüssten es mit absoluter Sicherheit. Aber einen Beweis dafür hatte sie nie gesehen. „Dachte ich mir…“, sagte der Mann mit dem silbernem Haar auf ihr Schweigen hin. „Aber-!“ Auf einmal wurde Kagome ganz komisch. Die Sicht verschwamm ihr und Schwindel lies sie schwanken. Der Fremde trat sogleich an ihre Seite und hielt sie fest. „Hey…alles in Ordnung mit dir?“ „Ich habe so großen Hunger und Durst…mir ist schon ganz schwindlig.“, sprach sie mit leiser Stimme. „Hat man dir nichts gegeben?“, fragte sie der Fremdling entsetzt. „Nein…Ich sollte schlank und rein sein, mein Körper sollte leer bleiben für die Zeremonie.“ „Tze. Auf was für einen Blödsinn euer Volk so kommt.“ Der merkwürdigaussehnende Mann zog sie näher zu sich und schob seinen Arm unter ihre Beine. Mit einen Ruck nahm er das Mädchen hoch. „Wo bringt ihr mich hin?“, fragte sie leise. Und lehnte erschöpft den Kopf an seine Brust. „Dorthin wo du essen, trinken und dich erholen kannst.“, sagte er mit etwas einfühlsamere Stimme als eben. Ende Kap.1 _____________________________________________________________________________ Ich hoffe es hat euch bisher gefallen^^ Verzeiht wenn ich vielleicht ab und an in der Zeit springe, das ist ne Schwäche von mir >()< Ich hab dreimal auf Fehler gelesen und hoffe das nicht so viele übrig beblieben sind. Falls euch aber größere aufgefallen sind, sagt es mir bitte! Ich mag es nicht wenn Wörter doppelt vorkommen oder ich gar ein Wort schrieb das gar nicht in den Satz gehört. Danke sehr! Eure Kei-chan^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)