Let me free von Sunmoo (But don't leave me) ================================================================================ Kapitel 6: Offer ---------------- Schon eine ganze Weile blickte sie den Uchiha an. Sah ihm zu, wie er schlief. Sein Gesicht war so vollkommen. Er hatte wunderschöne Augen, unglaubliche Wimpern und dazu die schwarzen Haare, die sein blasses Gesicht umrahmten. Er sah aus wie ein Engel. Ihr Engel. Und selbst, wenn sie ihn nicht so sehr geliebt hätte, wäre er wunderschön gewesen. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. Friedlich und unschuldig. Wie ein kleines Kind. Sie fragte sich was er wohl träumte, ob er überhaupt träumte. Sie wusste nicht einmal wie lange er schlief. Als sie eingeschlafen war, war er noch wach gewesen. Er hatte sie festgehalten, an sich gedrückt, ihr über den Rücken gestrichen und ihr immer wieder ins Ohr geflüstert, dass alles gut werden würde, dass es vorbei war. Und sie? Sie hatte geweint und sich einfach nicht beruhigen können. Und das, obwohl sie wusste, wie sehr es ihm wehtat. Wie sehr er litt, wenn es ihr seinetwegen schlecht ging. Aber sie hatte sich einfach nicht beruhigen können. Und wenn sie jetzt daran zurückdachte, was er ihr alles erzählt hatte, spürte sie erneut ein ziehen in ihrer Brust. Sie begriff es einfach nicht. Sasuke war ein so lieber Mensch. Er hatte niemandem je etwas Böses getan. Hatte nie jemandem wehtun wollen. Sie begriff nicht, wie man ihm so etwas antun konnte. Ein Engel mit gebrochenen Flügeln. Überrascht sah sie sich um. Entweder drehte sie jetzt völlig durch, oder es klingelte ein Handy. Was komisch war, denn sie hatte ihrs ausgemacht. Und Sasuke hatte keins. Jedenfalls ging sie davon aus. Sie versuchte sich ein wenig aus dem Arm des Uchihas zu befreien. Vorsichtig. Sie wollte ihn nicht wecken, ihm keinen Schreck bereiten. Als sie sich ein bisschen freier bewegen konnte, tastete sie neben dem Bett auf dem Boden nach dem Handy. Und tatsächlich wurde sie in der Hosentasche des Schwarzhaarigen fündig. Verwundert zog sie es heraus. Die Nummer auf dem Display kannte sie nicht. Sie war auch nicht eingespeichert. Sie zögerte. Was wenn es Itachi war? Dann würde sie Sasuke große Schwierigkeiten machen, wenn sie jetzt dranging. Aber was wenn es wichtig war? Und hätte Sasuke die Nummer seines Bruders nicht eingespeichert? Sie blickte sich kurz zu ihrem schlafenden Engel um, dann drückte sie auf die große Taste. „Ja?“, flüsterte sie und hielt dann die Luft an. Betete, dass sie keinen Fehler gemacht hatte. „Sasuke?“ , fragte eine verwirrte Stimme am anderen Ende der Leitung. Es war eine Männerstimme. Sie kam ihr bekannt vor. Aber das konnte nicht sein. „Nein…nein, hier ist Sakura.“, sagte sie wieder leise. Sie wollte Sasuke nicht wecken. „Ah Saukra. Hier ist Kakashi. Ist mit Sasuke alles in Ordnung?“ , fragte die andere Stimme und klang nun sicherer. Sakura wusste nicht recht was sie davon halten sollte. Sie wusste, dass ihr Lehrer Sasuke geholfen hatte, aber warum rief er jetzt an? Und dass er sich so ganz selbstverständlich mit dem Vornamen meldete, verwunderte sie auch. „Ja, er schläft nur. Soll ich ihn wecken?“, bot sie an. Ach wenn sie es nicht getan hätte. Sasuke hatte es so schon nicht leicht im Moment und Schlaf hatte er in der letzten Woche auch viel zu wenig bekommen. Da würde sie ihm das bisschen nicht wegnehmen. Nicht für ihren Lehrer. „Nein nicht nötig. Sag ihm einfach er soll mich zurückrufen, ja?“ „Ókay“, sagte sie und verabschiedete sich, dann legte sie auf. Ein paar Minuten blickte sie noch auf das Handy in ihrer Hand. Allein, dass Sasuke eins besaß war schon komisch. Aber wieso hatte Kakashi seine Nummer und sie nicht? Und wie lange hatte er es schon? Hatte er es schon länger gehabt und sich trotzdem nicht gemeldet? Hatte er ihr doch noch etwas verschwiegen? Er hatte zwar versprochen, dass das die Wahrheit war. Dass sie jetzt alles wusste. Und dass er in Zukunft immer ehrlich zu ihr sein würde, auch wenn ihr die Wahrheit wehtat und Sorgen bereitete. War das etwa gelogen gewesen? Vertraute er ihr nicht? Seufzend legte sie das Handy zurück auf den Boden und drehte sich wieder zu dem Uchiha um. Kuschelte sich näher an ihn. Er hatte sie nicht angelogen. Ganz bestimmt nicht. Sie wollte an ihn glauben. An ihn und seine Worte. Es gab bestimmt eine ganz einfache Erklärung dafür. Völlig unvermittelt wachte der Uchiha irgendwann auf und sie sah plötzlich in seine schwarzen wunderschönen Augen. Er wirkte verschlafen, noch nicht ganz im Hier und Jetzt. „Guten Morgen“, flüsterte sie und ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Ich liebe dich“, sagte er. Und da war es wieder. Das Gefühl, einen Engel vor sich zu haben. „Ich dich auch“, flüsterte sie und küsste ihn. Er zog sie näher in seinen Arm und strich ihr mit dem Daumen über die Wange. „Was ist los?“, fragte er. Kurz war Sakura erstaunt. Aber sie hätte es sich denken können. Sasuke wusste sofort, ob sie sich über irgendetwas sorgen machte, oder sie etwas bedrückte. Sie konnte es nicht vor ihm verbergen. Das hatte sie noch nie gekonnt. „Kakashi hat angerufen“, sagte sie und prompt zog Sasuke eine Augenbraue hoch. Sie musste grinsen, dann wurde sie jedoch wieder ernst. „Ja er hat dich angerufen, auf deinem Handy“, erklärte sie. „Oh“, sagte der Uchiha, „das hab ich ganz vergessen. Naruto hat es mir letzte Woche gegeben. Für Notfälle. Du weißt ja, wie er ist“, erklärte er und musste lachen, „Ich wollte dir die Nummer geben, das muss mir wohl irgendwie durch gegangen sein. Tut mir leid.“ Sakura nickte und grinste. Sie hatte es gewusst. Eine ganz einfache Erklärung. Auch wenn sie sich fragte woher Naruto die ganzen Handys hatte. „Du kannst ihn anrufen und fragen, wenn du mir nicht glaubst.“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube dir.“ „Was wollte er denn?“, fragte Sasuke dann. Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Er hat nur gesagt, dass du ihn zurückrufen sollst.“ Er nickte, dann grinste er wieder: „Das kann warten, ich mach uns jetzt erst einmal Frühstück.“ „Und ich geh in der Zeit Duschen.“ „Okay. Irgendwelche besonderen Wünsche?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich lass mich überraschen“, sagte sie und küsste ihn. Dann stand sie auf und verschwand im Bad. Sasuke blickte noch einen Moment auf die geschlossene Tür. Er wusste nicht recht, was ihm mehr wehtat. Die Gewissheit, dass er sie wieder angelogen hatte und es erneut tun würde, oder, dass er wieder einmal ein Versprechen gebrochen hatte. „Das ist echt gut“, murmelte Sakura und schob sich bereits die nächste Gabel in den Mund. Sasuke war wirklich erleichtert, dass es ihr schmeckte und so langsam konnte er ihre Aktion von letzter Woche nachvollziehen. Es war gar nicht so einfach zu entscheiden, was er machen sollte. Aber er hatte sich für Rührei entschieden. Ein einfaches Rührei mit Toast. „Wo hast du so gut kochen gelernt?“, fragte Sakura als sie die nächste Ladung hinuntergeschluckt hatte. Grinsend strich er ihr einen Krümel aus dem Mundwinkel. „Naja es ist ein Rührei, was soll da schon groß schief gehen?“ Sie schüttelte hastig den Kopf, hatte bereits die nächste Portion auf ihrem Teller. „Nein, das ist perfekt. So ein gutes Rührei hab ich noch nie gesehen. Also sag schon, woher kannst du das?“ Der Uchiha stocherte eine ganze Weile in seinem Essen herum, hob seine Gabel und sah sich die gelbliche Masse an. Sein Blick hatte wieder diesen Ausdruck angenommen, der Sakura furchtbar nervös machte. Wie hatte sie auch so dumm sein können und das offensichtliche nicht begriffen? Sasuke wirkte wieder so nachdenklich, traurig und auf eine merkwürdige Art und Weise auch glücklich. So sah er immer aus, wenn er an seine Eltern dachte. An die Zeit, die er mit ihnen verbracht hatte. „Meine Mutter, hat es mir beigebracht“, begann er schließlich, „Sie hat das Kochen geliebt. Das war für sie wohl so eine Art Ausgleich, zu dem ganzen Stress den sie mit der Firma und mit uns hatte“, er zog seine Mundwinkel nach oben, war völlig in seinen Erinnerungen gefangen, „Sie hat mir viel gezeigt und ich war immer ganz stolz wenn ich irgendetwas hinbekommen hab und sie war immer so glücklich dabei…“ Vorsichtig legte Sakura eine Hand auf seine. Er zuckte zurück, sah sie erschrocken an. Brauchte einen Augenblick um wieder zurückzukommen in die Gegenwart, zu ihr. „Möchtest du noch was?“, fragte er stand auf und stellte seinen Teller in die Spüle. Er nahm es ihr nicht übel, war froh, dass sie ihn daran erinnert hatte, aber er hatte sich für einen Moment in diese bessere Zeit zurückversetzt gefühlt, und jetzt war da wieder diese Leere, dieses Loch in ihm. Er wusste einfach nicht wie er damit umgehen sollte. Sakura sah ihm dabei zu, wie er sein restliches Essen in den Müll warf und den Teller in die Spülmaschine räumte. Sie hatte es vermasselt. Es tat ihr leid und sie wollte sich entschuldigen, aber sie hatte Angst alles noch schlimmer zu machen. Sie wusste, er würde es ihr nicht übel nehmen und dass er jetzt einfach ein paar Minuten brauchte, aber sie fühlte sich trotzdem furchtbar. Sie wollte ihm nicht wehtun. Sie wollte für ihn da sein. Er war perfekt für sie, mit seiner Vergangenheit und so wie er nun mal war. Aber manchmal war es trotzdem seltsam für sie, zu sehen, dass es ihm schlecht ging. Das er nicht so perfekt war, wie es nach außen hin immer aussah. Dass er auch Hilfe brauchte und einfach mal schwach war. Langsam stand sie auf und ging vorsichtig auf ihn zu, sie wollte ihn nicht noch einmal erschrecken. Dicht hinter ihm blieb sie stehen, legte ihm erst kurz die Hand auf die Schulter, dann schlang sie behutsam ihre Arme um ihn und drückte ihn ganz fest an sich. Sie konnte spüren, wie angespannt Sasukes Körper war. Sein Herz schlug viel zu schnell. Er bewegte sich nicht, stand einfach da wie versteinert und hielt die Luft an. Das einzige was sie hören konnte, war das Ticken der Uhr, an der Wand hinter ihr. Sasuke regte sich nicht. Sie hatte schon Angst er würde ersticken, doch dann spürte sie, wie sein Herz ruhiger wurde und er langsam ausatmete. Auch seine Muskeln entspannten sich wieder. Trotzdem ließ sie ihn erst los, als er sich zu ihr umdrehte. Einen Moment sah er sie einfach nur an, dann beugte er sich zu ihr und lehnte zögerlich seine Stirn gegen ihre Schulter. Sakura war so überrascht, dass sie kurz einfach nur dastand. Doch dann begriff sie und drückte ihn wieder an sich, strich ihm über den Rücken. Es tat gut, dass konnte er nicht abstreiten. Aber es fühlte sich gleichzeitig ungewohnt fremd und falsch an. Es war schön nicht immer stark sein zu müssen, jemandem vertrauen und sich auf ihn verlassen zu können. Er liebte Sakura und er war froh, dass sie für ihn da war. Das machte ihn glücklich. Aber er sollte sie beschützen, nicht andersherum. Und das machte ihn verrückt. Er wehrte sich jedoch nicht. Ließ es dieses mal einfach zu und wünschte sich, sie würde ihn nie wieder los lassen. „Sind das die Schmerzmittel?“, fragte sie vorsichtig, sie wollte ihn nicht wieder aus dem Konzept bringen. Er nickte nur. Die ganze Situation war absolut absurd. Sie saßen sich jetzt seit einer Viertelstunde schweigend gegenüber. Beide sahen auf die kleine weiße Schachtel, die Sasuke in seiner Hand hielt. Seufzend drehte er die Schachtel, dann öffnete er sie und nahm zwei der Tabletten heraus. Das ganze war lächerlich und er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Er brauchte nicht aufsehen, wusste auch so, dass sie jede seiner Bewegungen genau beobachtete und er kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie sich Sorgen machte, weil er zwei nahm, nicht nur eine. Er konnte ihr nichts vor machen. Sie hatte ihn schon längst durchschaut. Er legte sich die Tabletten auf die Zunge und wartete kurz. Sie schmeckten fürchterlich bitter. Schnell griff er zu dem Wasserglas, das vor ihm stand und trank es schnell ganz leer. Trotzdem blieb der üble Geschmack auf seiner Zunge erhalten. Er hob seinen Blick, sah sie an, versuchte herauszufinden, was sie dachte. Es war komisch die Tabletten vor ihr zu nehmen. Es wirkte so falsch. Es ging nicht darum, dass es ihm peinlich war. Er hatte Schmerzen. Das konnte er nicht leugnen. Aber sie hier zu nehmen, hieß ihr zu zeigen, dass es ihm schlecht ging. Dass längst nicht alles in Ordnung war. Und er wollte ihr nicht schon wieder Sorgen machen. Das musste aufhören. Auf dem Weg zu Kakashi, fragte Sasuke sich immer wieder, was sein Lehrer wohl von ihm wollte. Es musste schon irgendetwas kompliziertes sein, wenn er ihn dazu extra alleine herbestellt hatte. Und der Uchiha konnte sich schon denken was es war, auch wenn es ihm nicht sonderlich gefiel. Wahrscheinlich gab es irgendwelche Probleme in der Schule. Irgendeiner hatte herausbekommen, dass die Unterschrift gefälscht war, oder sie wollten Itachi sehen. Ja, so was musste es sein und Kakashi wollte ihn warnen oder sich entschuldigen, weil er ihn nicht weiter in Schutz nehmen konnte. Aber konnte er es ihm verübeln? Nein, konnte er nicht und deshalb drückte er seufzend auf die Klingel und wartete auf das Summen des Türöffners. Sasuke betrachtete das Glas, das vor ihm auf dem Tisch stand. Ihm gegenüber auf dem kleinen Sessel saß Kakashi. Sasuke hätte gerne mit ihm getauscht. Er kam sich auf dem großen Sofa ziemlich verloren vor. „Also, sie wollten mich sprechen?“, brach Sasuke schließlich die Stille und versuchte ganz ruhig zu klingen. Kakashi nickte. „Ich habe da vielleicht etwas, das dir helfen kann“, sagte er dann. Fragend blickte der Uchiha ihn an und zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Doch Kakashi ließ sich nicht beirren und lächelte ihn weiterhin freundlich an. „Ja“, begann er, „ falls du immer noch eine Wohnung suchst.“ Diesmal war es der Uchiha der nickte. Auch wenn er nicht wirklich daran glaubte, dass er eine Wohnung bezahlen konnte, so war er doch froh, dass es nicht schon wieder irgendwelche Probleme gab. „Es kostet dich nichts, du hättest allerdings einen Mitbewohner“, erklärte der Lehrer dann. Sasukes Augenbraue wanderte noch weiter nach oben. Er suchte eine eigene Wohnung um niemandem zur Last zur fallen und dann sollte er bei Naruto raus um bei jemand anderem einzuziehen? Das war nicht wirklich die Lösung nach der er gesucht hatte. „Ich habe noch einmal darüber nachgedacht“, sagte Kakashi dann, „und wenn du willst, kannst du hier wohnen, bis du etwas eigenes hast.“ Ein wenig zögerlich schüttelte Sasuke den Kopf. „Das ist wirklich nett, aber das kann ich nicht annehmen“, sagte er dann und damit war das Thema für ihn erledigt und er wollte schon gehen, doch irgendetwas an dem Blick seines Lehrers, brachte ihn dazu sitzen zu bleiben und es zu erklären. „Wissen sie ich will bei Naruto ausziehen und etwas eigenes haben, damit ich keinem mehr irgendwelche Umstände bereite. Und gerade sie haben meinetwegen schon genug Ärger.“ „Verstehe“, antwortete er und das Lächeln war aus seinem Gesicht gewichen und hatte einer Besorgnis platz gemacht, die Sasuke nicht mehr ertragen konnte. „Ich werde dann jetzt auch gehen“, murmelte er und stand auf. „Nein warte“, sagte Kakashi und Sasuke ließ sich widerwillig zurück auf das Sofa fallen. Er wusste wirklich nicht, was diese Unterhaltung noch bringen sollte. „Du würdest mir keine Umstände bereiten“, erklärte er und nickte, als müsse er sich selbst beweisen, dass er recht hatte, „Ich lebe hier sowieso alleine und ein bisschen Gesellschaft kann nicht schaden.“ Sasuke nickte nur, er wusste nicht recht, was er dazu sagen sollte. „Muss ich das sofort entscheiden?“, fragte er schließlich. Und sofort war das Lächeln auf Kakashis Gesicht zurück. „Nein, lass dir Zeit so viel du willst und keine Sorge ich bin dir nicht böse, wenn du nicht möchtest.“ Sasuke nickte dankbar und auch er zeigte ein kleines Lächeln. „Er bietet dir an, bei ihm einzuziehen?“, fragte Sakura und strich dem Uchiha durch die Haare. Er sah zu ihr hoch und nickte. Sasuke war noch nicht bei Naruto gewesen, sondern zu Sakura zurückgegangen. Sie hatten zusammen gegessen und sich dann auf ihr Bett gesetzt. Doch Sasuke war so müde gewesen, dass er beinahe eingeschlafen war. Und er hatte selbst keine Ahnung, warum er es zugelassen hatte, aber irgendwie war sein Kopf auf Sakuras Schoß gelandet und sie hatte ihn zugedeckt. Er war zwar unendlich müde und fühlte sich schrecklich, aber hier so zu liegen machte es auch nicht besser. Es kam ihm einfach furchtbar falsch vor. „Das ist doch gut oder nicht?“, fragte sie vorsichtig. Er zuckte mit den Schultern, wusste nicht ob es gut oder schlecht war. Aber darüber brauchte er sich sowieso keine Gedanken machen, es kam für ihn nicht in Frage. „Ich mein, es wäre ja nur eine Übergangslösung. Außerdem ist Kakashi, soweit ich weiß, alleine und wenn er genervt davon wäre, hätte er es dir nicht angeboten.“ „Schon“, sagte er ruhig, „ aber warum soll ich von einer Übergangslösung in die andere und dabei riskieren, dass Naruto todunglücklich wird?“ Fragend sah sie ihn ja. „Er ist ein wenig empfindlich, was das betrifft. Er würde sich verraten und ersetzt vor kommen… naja ich kann ihn verstehen. Und das ist es mir einfach nicht wert“, erklärte er. Sie nickte. War sich zwar sicher, dass Naruto es verstehen würde, wenn Sasuke mit ihm redete, aber sie wollte jetzt nicht mit ihm diskutieren, er war sowieso schon völlig erschöpft. Kein Wunder, er hatte schließlich kaum geschlafen. „Sag mal, darf ich dich was fragen?“, wollte sie nach einer Weile vorsichtig wissen. Er nickte. „Itachi hat dich mehrmals…“, sie zögerte, wusste nicht wie sie es formulieren sollte, -“Verprügelt, geschlagen, misshandelt?“, fragte er und ein ironisches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Er begriff einfach nicht, wieso sich niemand traute es auszusprechen. Sie nickte, ignorierte den merkwürdigen Ausdruck in seinem Blick. „Wie ist es, wenn dich andere berühren?“, fragte sie vorsichtig und zählte im Kopf die Sekunden, die es dauerte, bis er antwortete. Als sie bei 22 angekommen war, hielt sie das Schweigen nicht mehr aus. „Du musst nicht antworten, wenn du nicht willst“, sagte sie schnell. Wieder sah er sie einen Moment lange einfach nur an, dann schüttelte er den Kopf. „Darum geht es nicht. Ich weiß nur nicht, wie ich es dir erklären soll, ohne dich zu verunsichern“, erklärte er und drehte sich dann auf den Rücken, damit er sie leichter ansehen konnte. „Es ist nicht so, dass ich Panik bekomme, wenn mich jemand fremdes berührt. Es ist unangenehm, ja und je nach dem wie lange auch irgendwie beklemmend, aber es macht mir nicht unbedingt Angst. Und bei euch“, er lächelte, „macht es mir gar nichts. Und ich denke, solange ihr mir nicht aus Spaß eine runter haut oder von hinten auf mich drauf springt, wird das auch so bleiben.“ Sofort musste Sakura an heute morgen denken, als sie Sasuke von hinten umarmt hatte und als sie seine Hand berührt und er zurück gezuckt war. „Genau das meinte ich“, sagte Sasuke seufzend und auf sein Gesicht schlich sich wieder ein gequälter Ausdruck. Fragend sah sie ihn an. „Du machst dir wieder Vorwürfe, wegen heute Morgen. Aber das hatte damit gar nichts zu tun. Als du meine Hand berührt hast, da bin ich einfach nur völlig woanders gewesen, es hat mich überrascht, mehr nicht und die Umarmung, das war genau das was ich gebraucht hab. Es hat gut getan, hörst du?“, vorsichtig streckte er seine Hand nach ihrem Gesicht aus und strich über ihre Wange, „Mach dir darüber keine Sorgen, tu einfach das, was dir dein Gefühl sagt, du kannst gar nichts falsch machen, es ist gut, okay?“ „Okay“, saget sie und lächelte. Sie war wirklich erleichtert. „Oh und das mit heute morgen tut mir leid“, fügte Sasuke noch hinzu, „ich weiß auch nicht, was im Moment mit mir los ist.“ Diesmal war sie es, die den Kopf schüttelte. „Nein, das muss dir nicht leidtun. Du hast es nun mal nicht leicht im Moment… und eigentlich auch sonst nie“, sagte sie zögerlich und Sasuke musste unwillkürlich grinsen, „Und ich weiß, du bist einfach nicht der Typ Mensch, der offen mit seinen Gefühlen herumrennt und sie jedem mitteilt. Aber Ich bin froh, wenn ich weiß, wie es dir geht. Auch, oder gerade wenn es dir schlecht geht. Ich will für dich da sein Sasuke und dass kann ich nicht wenn du nicht mit mir redest. Also mach dich deshalb nicht verrückt, okay?“, fragte sie und er lächelte müde. „Keine Sorge, morgen reiß ich mich wieder zusammen“, murmelte er und schlief ein. Glücklicherweise hatte Sasuke sein Handy noch immer in seiner Hosentasche. Also hatte sie Naruto angerufen und gefragt ob es für ihn okay war, wenn Sasuke noch eine Nacht hier schlief und ob er Sasukes Sachen vorbeibringen könnte. Sie wollte ihn nicht wecken. Und deshalb war sie auch ziemlich froh darüber, dass ihre Eltern zuhause waren, so konnten sie Naruto hereinlassen und sie musste nicht aufstehen und Sasuke musste nicht alleine bleiben. Wenn auch nur kurz, wollte sie ihm keine Angst machen. Es klopfte zweimal leise an ihre Tür, dann steckte Naruto seinen Kopf hindurch und sah sie fragend an. Sie nickte und Naruto betrat ihr Zimmer, schloss die Tür leise hinter sich. Er sah kurz von Sakura zu Sasuke und musste dann grinsen, wurde jedoch sofort wieder ernst. Irgendetwas an der Art, wie sie den Schwarzhaarigen ansah, hatte sich verändert und er war sich ganz sicher, was das bedeutete. „Er hat es dir erzählt, oder?“, fragte er leise. „Du wusstest davon?“, fragte sie zurück. „Ja, als wir letzte Woche zu spät kamen… In der Nacht hat er es mir erzählt. Tut mir leid. Ich hab ihm versprochen nichts zu sagen. Er wollte es selbst machen, wenn er einen richtigen Zeitpunkt gefunden hatte“, flüsterte er. „Als ob es dafür einen richtigen Zeitpunkt gäbe“, murmelte sie, schüttelte dann jedoch schnell den Kopf, „Kakashi hat ihm angeboten, bei sich zu wohnen.“ Sie sah ihm an, dass er nicht recht wusste, ob er enttäuscht sein sollte oder sich für Sasuke freute. „Das ist doch gut oder nicht?“, fragte er unsicher. „Er hat es abgelehnt“, flüsterte sie, „er wollte dir nicht wehtun.“ „Oh“, murmelte der Blonde. „Aber es ist ja nicht nur das“, sagte sie, „so ist er immer, egal worum es geht. Er ist so damit beschäftigt uns alles recht zu machen, dass er sich selbst völlig vergisst. Wie soll das denn weitergehen? Er ist doch jetzt schon völlig fertig. Und wegen Itachi macht er sich bestimmt auch Vorwürfe. Er denkt bestimmt er hätte seinen Bruder verraten und im Stich gelassen und das wird auch nicht spurlos an ihm vorbeigehen.“ Naruto stellte die Tasche auf dem Boden ab, ging dann leise durch ihr Zimmer, nahm sich einen Stuhl, stellte ihn mit der Lehne zum Bett und setzte sich. Dann schlang er seine Arme um die Lehnte und legte sein Kinn darauf. „Aber er hat es gemacht. Er hat Itachi im Stich gelassen . Er ist wieder hier. Er kämpft für sein Glück und das ist immerhin ein Fortschritt und ein ganz guter Anfang.“ „Aber um welchen Preis? Weißt du wie viel Ärger er am Hals hat, wenn das alles auffliegt? Und sieh ihn dir an, er ist jetzt eine Woche hier und jetzt schon völlig fertig. Er hat kaum geschlafen letzte Nacht-“ „Schon wieder nicht?“, unterbrach Naruto ihn. „Wieder?“, fragte Sakura. „Ich kann mich an keine Nacht in der letzten Woche erinnern, in der er mehr als nur ein paar Stunden geschlafen hat. Wenn überhaupt.“ „Das hat er gar nicht erwähnt“, murmelte Sakura, „Ich mein, wie sollen wir ihm denn helfen, wenn er nie was sagt?“ „Weißt du Sasuke war nie der Typ, der offen über seine Probleme geredet hat, außer mit Itachi, und nach dem Tod seiner Eltern ist er noch ruhiger geworden. Aber so ist er nun mal. Und wirklich einfach machen wir es ihm ja auch nicht gerade. Immer wenn er uns doch mal was sagt, dann sind wir völlig geschockt und wirklich gut damit geht es uns auch nicht. Überleg mal wie das für ihn aussehen muss, wenn auch nur unbewusst. Immer wenn er offen mit uns redet, tut er uns weh und das will er nicht.“ „Was ist, wenn wir ihm gar nicht helfen können, wenn das alles eine Nummer zu groß für uns ist?“, fragte Sakura. „Was meinst du?“ „Naja“, sie zögerte, „was wenn wir mit unseren jämmerlichen Versuchen ihm zu helfen, alles nur noch schlimmer machen? Und er richtige Hilfe braucht, professionelle Hilfe.“ „Du meinst eine Therapie?“, fragte Naruto und es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Er schüttelte den Kopf. „Er würde sich nicht darauf einlassen. Wir können einfach nur versuchen für ihn da zu sein.“ Sie sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Ich hab Angst, Naruto“, flüsterte sie ganz leise, „was ist wenn er nicht mehr kann, wenn das alles zu viel für ihn wird und er… er daran kaputtgeht?“ Er schüttelte den Kopf und grinste: „Das wird er nicht, nicht so lange er uns hat“, dann wurde er wieder ernst, „Sag mal, glaubst du wir passen da zu dritt rein?“, fragte er und deutet auf das Bett. Sakura nickte und lachte. _____________________________ So das nächste Kapi... es ist naja... sagen wir mal es war i-wie ganz anders geplant xD aber es ist doch immer interessant wenn sich die story selbstständig macht ;) mein praktikum ist vorbei (ich vermiss die leute jetzt schon >.<) aber das heißt leider auch, dass ich demnächst wohl wieder weniger zeit zum schreiben hab... aber ich gebe mir mühe ^-^ sonnige grüße eure sun :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)