Let me free von Sunmoo (But don't leave me) ================================================================================ Kapitel 1: Happy Birthday ------------------------- Sie wusste nicht, wie oft sie dieses Bild in der letzten Zeit in ihren Händen gehalten hatte. Es war ein Foto. Ein einfaches Foto und doch war es für sie so viel mehr. Da waren sie das letzte mal alle zusammen gewesen. Alle. Sie und Sasuke in der Mitte. Im Hintergrund das Feuerwerk und auf dem Boden lag überall Schnee. Sasuke hatte sein Versprechen gehalten. Er hatte ihr jeden Tag einen Brief geschickt. Montags kamen zwei. Er erzählte ihr darin, was er so machte, wie eine Art Tagebucheintrag. Dass er sie vermisste und wiedersehen wollte. Und gleichzeitig tröstete er sie und sagte ihr, sie solle sich keine Vorwürfe machen. Es reichte ihm, wenn er wusste seine Briefe kamen an. Sie konnte ihm keine schreiben und sie hasste sich dafür. Er hatte ihr sogar Fotos geschickt. Von seinem neuen zu hause. Er wohnte jetzt mit Itachi in einem Apartment. Es war riesig und hatte wahnsinnig große Fenster. Trotzdem fehlte ihm etwas, hatte er gesagt. Er fühlte sich da einfach nicht zu hause. Er hatte ihr Mut gemacht. Immer wieder versichert, dass es ihm gut ging und dass er klarkam, auch wenn es schwierig war. Anfangs hatte er sogar angerufen. Ab und zu. Auch wenn er nie lange reden konnte. Aber Itachi hatte das nach einiger Zeit herausgefunden und Sasukes Handy kaputt gemacht. Aber sie hatten sich trotzdem gesehen. Einmal, im Sommer. Bei einem Basketballturnier der Schulmannschaften. Für ein paar stunden war alles in Ordnung gewesen. Alles war wieder gut gewesen. Er hatte ihr eine Karte zu Weihnachten geschickt. Und am 27. Dezember war eine Neujahrskarte gekommen. Er hatte dran gedacht. Und sie hatte die ganze Nacht lang geweint, weil sie ihn so sehr vermisste. Sie liebte ihn. Nur ihn und daran würde sich nichts ändern egal wie lange er weg war. In der Neujahrskarte hatte er geschrieben, dass er eine Idee hatte, wie sie sich wiedersehen konnten. Aber was es war, wollte er noch nicht verraten. Und das hatte er bis jetzt nicht getan. Die Neujahrskarte was das letzte Lebenszeichen, das sie von ihm bekommen hatte. Danach kam nichts mehr. Sie hatte mit Naruto darüber geredet, aber auch er hatte Sasuke nicht erreichen können. Nicht übers Telefon und auch nicht per E-Mail. Es war plötzlich gewesen, als hätte es den Uchiha nie gegeben. Sie blickte erneut auf das Foto, über ein Jahr war das jetzt her. Dann klebte sie es zurück an den Spiegel und riskierte einen Blick hinein. Sie sah traurig aus. Hübsch aber traurig. Dabei hatte sie versprochen sich heute zusammenzureißen. Sie alle würden kommen. Ihretwegen. Alle bis auf einer. Dabei war es dieser eine, den sie mehr als alles andere hier haben wollte. Sie versuchte zu Grinsen. Es sah schrecklich aus. Aber sie würde sich trotzdem Mühe geben. Dann klingelte es auch schon an der Tür. “Happy Birthday”, flüsterte sie und ging dann seufzend nach unten. Es dauerte auch nicht lange, da waren alle eingetrudelt, nur Naruto würde sich um eine Stunde verspäten, weil er vergessen hatte sein Geschenk einzupacken. Als er ihr das sagte, konnte sie nicht anders, sie musste einfach lachen. So kannte sie den Blonden Chaoten. Auch wenn er mit Sasukes Verschwinden mindestens genauso wenig klarkam wie sie, hatte er sich kaum verändert. Kiba hatte sogar Akamaru mitgebracht, der fröhlich schwanzwackelnd durch das Wohnzimmer lief. Und auch wenn ihr Sasuke unheimlich fehlte und sie ihn vermisste es war doch schön. Sie hatte Spaß. Woran Shikamaru und Ino einen großen Teil beitrugen. Sie versuchten mit allen Mitteln sie aufzumuntern und Kiba brachte sie immer wieder zum lachen. “Wo bleibt eigentlich Naruto?”, fragte Hinata irgendwann um Kiba davon abzuhalten mit Akamaru um die Wette auf einem Knochen herumzukauen. Sakura aufmuntern schön und gut, aber das ging zu weit. “Er meinte er verspätet sich um eine Stunde”, erklärte Sakura lachen. “Und das ist jetzt schon zwei Stunden her”, versuchte Ino ihr verständlich zu machen. Sakura blickte zur Uhr. Tatsächlich. Zwei Stunden. Warum hatte sie sich noch mal Sorgen gemacht? So schlimm war es gar nicht. Es war sogar ganz schön. Sakura zuckte die Schultern. “Ruf ihn an”, schlug sie Hinata dann vor und machte sich selbst über die pinke Geburtstagstorte her, die Tenten gebacken hatte. Hinata wählte Narutos Nummer, doch Ino nahm ihr das Handy aus der Hand. “Ich mach das schon”, sagte sie und hatte dabei ein irres Grinsen im Gesicht. “Sag mal wo bleibst du?!”, schrie sie Naruto ein paar Augenblicke später auch schon an und hatte die Aufmerksamkeit von allen auf sich. Sogar die von Akamaru, der gerade dabei war ein kleines Stück Torte aufzuschlecken. “Das ist mir scheiß egal! Du bewegst jetzt sofort deinen Hintern hier hin oder Akamaru holt dich persönlich ab!!”, brüllte sie weiter ins Telefon, wobei Akamaru ein leises Jaulen von sich gab, “ du kommst über zwei Stunde zu spät und erwartest das wir noch was zu essen für dich haben?!” Akamaru sah zurück auf sein Stück Torte und begann hastig es weiter aufzuschlecken. “Okay”, knurrte Ino dann und legte auf. Alle sahen sie vorsichtig an. “Er ist in einer halben Stunde hier”, verkündete sie dann fröhlich grinsend. Daraufhin ladete sie sich gleich zwei stücke Kuchen und ein stück Pizza auf ihren Teller. “Was wird das?”, fragte Shikamaru skeptisch, als sie sich neben ihn auf das Sofa fallen ließ. “Ich esse sein Essen weg”, sagte sie zwischen zwei Bissen Pizza. “Ist das nicht ein bisschen albern?”, fragte Shikamaru, doch die Blonde schüttelte nur den Kopf. Dann reichte sie ihm noch einen Teller mit einem stück Pizza darauf. “Hilf lieber mit”, sagte sie grinsend, worauf Shikamaru ihr mit dem Finger gegen die Nase stupste. Sakura musste lachen. Inos Blick war einfach zu komisch. Entschuldigend sah die Blonde ihr zu, doch Sakura schüttelte nur den Kopf. Es war lieb von ihnen, das sie Rücksicht nehmen wollten, aber das brauchten sie nicht. Sie waren glücklich, also sollten sie das auch zeigen und jede Minute nutzen, die sie miteinander hatten. Solange sie nicht übereinander herfielen war alles in Ordnung. Nach zwei weiteren Stücken Pizza und einem kleinen Torte seitens Ino klingelte es schließlich an der Tür. Tenten, die gerade aus der Küche kam, wollte aufmachen, doch Sakura schüttelte den Kopf. “Ich mach das schon”, sagte sie und ging zur Tür. Sie öffnete sie und blickte in zwei aufgeregte blaue Augen und ein riesiges Grinsen. Naruto. “Alles gute zum Geburtstag”, rief er fröhlich und drückte Sakura ganz fest an sich. Dann drückte er ihr vorsichtig einen Kuss auf die Wange. Fragend sah sie ihn an. “Sasuke hätte es bestimmt so gewollt”, murmelte er dann hastig. Sie sah glücklich aus und er wollte ihr die Stimmung nicht vermiesen. Sie nickte und bat ihn rein. Der blonde kratzte sich verlegen am Hinterkopf. “Da bin ich”, sagte er fröhlich in die Runde. Zur Begrüßung gab es von Ino nur einen todbringenden Blick. “Tut mir leid”, murmelte er dann. “Ich hoffe für dich, dass dein Geschenk genauso so toll ist wie du gesagt hast”, drohte Ino und lachte dabei. Sofort strahlte Naruto wieder übers ganze Gesicht. “Und wo ist es?”, fragte Ino ungeduldig, woraufhin Shikamaru Sakura einen entschuldigenden Blick zu warf, doch diese lachte nur. “Wart’s ab”, sagte Naruto grinsend und ging dann zu Sakura, die sich wieder neben Ino auf das Sofa gesetzt hatte. Er zog ein rotes Band aus seiner Hosentasche. “Fesselspielchen?”, fragte Kiba grinsend. Und diesmal war er es, der von Ino drohende Blicke zugeworfen bekam. Naruto ignorierte ihn. “Es ist eine Überraschung”, erklärte er dann, “Ich werd dir schnell die Augen verbinden.” Sakura nickte und Naruto band ihr das rote Band um. Dann teste er, ob sie trotzdem noch etwas sehen konnte. Als er sicher war, dass sie blind war, führte er sie in die Mitte des Wohnzimmers. “Bleib kurz hier stehen, ich bin gleich wieder da”, verkündete er immer noch strahlend. Sakura hörte, wie Naruto die Tür öffnete. Ino fing an zu meckern, doch als Naruto die Tür wieder schloss, wurden alle plötzlich ganz still. Sakura war sich nicht ganz sicher, ob das ein gutes oder eher ein schlechtes Zeichen war. Was konnte alle und vor allem Ino nur so still werden lassen? Dann spürte sie plötzlich, wie Naruto sich hinter sie stellte und ihr die Hände auf die Augen legte. Was eigentlich überflüssig war, sie sah sowieso nichts. “Na wer bin ich?”, fragte Naruto lachend. Sakura zögerte einen Moment. Sie wusste nicht recht, was Naruto da vorhatte. “Naruto ich weiß das du es bist. Das ist nicht witzig”, sagte sie dann. Woraufhin Kiba in schallendes Gelächter ausbrach. “Oh doch, das ist witzig”, prustete er hervor. Sakura merkte wie sie rot wurde, auch wenn sie nicht genau wusste wieso. Doch dann war da ein warmer Hauch an ihrem Ohr. “Naruto?”, flüsterte eine enttäuschte Stimme, “dabei bin ich doch dein mistery happy birthday wisher,” Es dauerte keine Sekunde, bis Sakura wusste wieso Kiba lachte und Ino schwieg. Sofort drehte sie sich um, riss sich das rote Band von den Augen und stand völlig sprachlos da. Sie blickte in zwei wunderschöne dunkle Augen, mitten in einem blassen perfekten Gesicht umrahmt von schwarzen Haaren. Vor ihr stand Sasuke. Ihr Sasuke. Er war hier. Er war nicht verschwunden, er war wirklich hier. Tränen bahnten sich einen Weg über ihr Gesicht. Sasukes Grinsen machte einem besorgten Ausdruck platz. Er wollte ihr die Tränen wegwischen, doch sie schlang ihm die Arme um den Hals und drückte ihn ganz fest an sich. Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Shirt ,sog seinen Geruch ein, fühlte die Wärme, die von ihm ausging. Sie wollte ihn nie wieder loslassen. Nie wieder. “Hey nicht so fest”, flüsterte Sasuke grinsend, “du erdrückst mich noch.” Vorsichtig lockerte sie ihren Griff und sah zu ihm auf. Noch immer liefen Tränen über ihr Gesicht. “Tut mir leid”, murmelte sie, doch Sasuke schüttelte den Kopf. Vorsichtig strich er ihr die Tränen aus dem Gesicht, dann legte er seine Hände unter ihr Kinn und küsste sie. Sakuras Herz schlug schneller. Sie war glücklich. So unendlich glücklich, dass ihr das alles wie ein wunderschöner Traum vorkam. Sasuke löste sich kurz von ihr und sah ihr einen Moment einfach nur in die Augen. Er liebte sie. Er hatte sie so unendlich vermisst und jetzt durfte er sie wieder ins einen Händen halten. Das war beinahe wie seine eigener Geburtstag. Sie zog ihn wieder ein Stück zu sich hinunter und küsste ihn erneut. Diesmal löste er sich erst von ihr, als er ein Ziehen an seinem Hosenbein spürte. Dieser Gefühl kam ihm so schrecklich bekannt vor, dass er sich für einen Moment zurückversetzt fühlte. Zurückversetzt an das letzte und erste Weihnachten, das er zusammen mit Sakura verbracht hatte. Er versuchte den Gedanken abzuschütteln, das hier war nicht Weihnachten es war Frühling, er musste nicht gehen er war wieder da. Er drehte sich zur Seite und wollte sich gerade Bücken, doch dann hielt er mitten in der Bewegung inne. Er zog eine Augenbraue nach oben und sah skeptisch neben sich. Aus seinem kleinen weißen Bündel war ein riesiger Hund geworden. Akamaru saß neben ihm, wedelte fröhlich mit dem Schwanz und reichte Sasuke locker bis über das Knie. Trotzdem ging der Schwarzhaarige ein wenig in die Hocke. “Wer bist du? Und was hast du mit meinem kleinen Grunzer gemacht?”, fragte er dann und stupste Akamaru gegen die Nase, woraufhin dieser ein Grunzen von sich gab. Es hörte sich anders an als früher. Es war irgendwie tiefer. “Du bist der einzige bei dem er das von sich gibt”, stellte Kiba fest. Doch Ino hatte eine ganz andere Erkenntnis: “Jetzt weiß ich auch vorher du das hast”, sagte sie und sah Shikamaru böse an. Er lachte nur und auch Sasuke lachte, selbst wenn er keine Ahnung hatte wieso. Schließlich stimmten alle mit ein. “Okay, okay du hast dich selbst übertroffen”, gab Ino zu, als sie sich wieder beruhigt hatten, “das hast du dir verdient.” Sie hielt Naruto einen Teller mit einen großen Stück Kuchen und einem Stück Pizza entgegen. Sasuke setzte sich mit Sakura im Arm auf den Sessel. Sie bot ihm was zu essen an, doch er lehnte ab. Er hatte auf der Fahrt hierhin schon genug gegessen. Sie hatte ihre Füße auf den Sessel gezogen und zu Sasukes Füßen lag akamaru friedlich schlafend. Er hatte seinen Kopf auf Sasukes Fuß gelegt. “Ich muss dir allerdings etwas beichten”, murmelte Sasuke dann und wirkte ein wenig unsicher. Und Sakura machte sich auf das schlimmste gefasst, dass er ihr sagte, er müsse in ein paar Stunden wieder gehen. Sie wusste ja das er nicht lange bleiben konnte, aber vielleicht wenigstens bis morgen früh. “Das war alles recht spontan”, begann er dann, “deshalb hab ichs nicht mehr geschafft dir ein Geschenk zu besorgen.” Sprachlos starrte sie ihn an. War das sein ernst? Deshalb machte er sich solche Sorgen? Sie konnte förmlich hören wie ihr der Stein vom Herzen fiel. Dann schüttelte sie schnell den Kopf, als sie sah, dass Sasuke immer unsicherer wirkte. Er hatte wirklich ein schlechtes Gewissen. “Du bist das tollste Geschenk, dass mir irgendjemand machen kann. Mehr brauch ich nicht”, schnell gab sie Sasuke noch einen Kuss. “Tja da können wir nicht mithalten”, seufzte Shikamaru gespielt. Naruto schob sich schnell ein weiteres Stück Kuchen in den Mund und grinste stolz. “Aber sag mal”, setzte Shikamaru an, “wie bist du hierher gekommen?” Jetzt sah auch Sakura ihn fragend an. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Und was war mit Itachi? Wie viel Mühe hatte es Sasuke gekostet ihn zu überzeugen? “Ein Freund von Itachi hat mich gefahren”, erklärte Sasuke und brach sich dann doch ein Stück von einem Pizzabrötchen ab. “Itachi hat Freunde?”, fragte Kiba skeptisch, woraufhin er einen Stoß in die Seite von Tenten bekam. Sasuke zuckte mit den schultern. “Ein Freund, ein Kollege, ein Bekannter. Nenn es wie du willst. Mir ist es egal. Hauptsache ich bin wieder hier.” Da gaben ihm alle recht. Sie alle hatten ihn vermisst. Er war immerhin ein Freund und sie kannten ihn schon ewig. Und dann lag da diese eine Frage im Raum. Doch niemand traute sich sie anzusprechen. Alle hatten Angst vor der Antwort. Was wenn Sasuke schon heute Abend wieder gehen musste? Ino versuchte die Stimmung zu retten und beschloss einen Film zu gucken. Das würde Sasuke ersparen all die Fragen zu beantworten. Also sahen sie sich einen Film an. Sakura hörte wie Naruto und Kiba sich regelmäßig halb tot lachten. Doch sie selbst hätte nicht einmal sagen können, worum es in diesem Film ging. Geschweige denn wie er hieß. Aber das war ihr völlig egal. Sie hatten ihren Sasuke. Hatte sich an ihn gekuschelt und sah ihn einfach nur an. Während er mit einer Haarsträhne von ihr spielte und sie immer wieder um einen seiner Finger drehte. Sie kommunizierten auf ihre ganz eigene Weise. Sicher hatte Sakura tausend Fragen an ihn. Wie es ihm ergangen war, warum er die letzten Wochen nicht mehr geschrieben hatte, ob er Ärger mit Itachi hatte, wie lange er bleiben konnte… Doch sie wollte die Zeit, die sie hatte genießen. Also gab sie sich damit zufrieden hier in seinem Arm zu liegen. Und das war mehr als genug. Irgendwann war dann auch der Film zu ende und Ino und Hinata entschieden sich dann für einen traurigen. Glaubte Sakura jedenfalls. Denn ständig hörte sie jemanden weinen. Sei es im fernsehen oder Ino. Dann merkte sie, wie sie langsam müde wurde. Sie kuschelte sich enger an Sasuke. Sie versuchte wach zu bleiben um jeden Preis, aber immer wieder fielen ihr kurz die Augen zu. Dann wurde alles um sie herum ganz warm und dunkel. “Sakura?”, hörte sie jemand flüstern. Erst ganz leise, dann lauter. Dann berührte sie jemand an der Schulter. Sie wollte jetzt nicht aufstehen, sie wollte weiterschlafen. “Sakura, wir gehen jetzt”, hörte sie dann Ino sagen. Und sofort waren alle Erinnerungen wieder da. Sie riss die Augen auf und griff sofort nach vorne nach Sasuke. Fasste aber ins leere. “Sasuke?”, flüsterte sie hektisch. Dann wurde sie herum gedreht und sah wieder in die dunkeln Augen die sie so liebte. Der Anblick beruhigte sie einen Moment. Es war also doch kein Traum gewesen. Doch dann wurde ihr klar, was sie getan hatte. Sie hatte die wenigen Stunden, die sie mit Sasuke verbringen durfte verschlafen. Wie hatte sie nur so etwas tun können. Sie spürte, wie sich wieder Tränen in ihren Augen sammelten. “Du darfst nicht gehen”, murmelte sie mit erstickter Stimme. Sasuke versuchte zu grinsen, doch in seine Augen trat ein trauriger Ausdruck. “Dein Geschenk bleibt über Nacht. Hatte ich das nicht erwähnt?”, fragte Naruto. Sakura schüttelte langsam den Kopf. Dann schlug sie Sasuke gegen die Brust. “Idiot”, flüsterte sie. “Hey ich hab nicht gesagt, dass ich gehe”, versuchte er sie aufzumuntern, hatte allerdings wenig Erfolg. Er konnte sie verstehen. Sie war todmüde und dann dieses ganze Gefühlschaos. Er sah kurz zu Naruto und Ino. Sie nickten. Sie verabschiedeten sich noch kurz von Sakura, was diese allerdings kaum mitbekam, dann gingen sie. Vorsichtig schob Sasuke sie so in seinen Arm, dass er sie hochnehmen konnte. Dann ging er vorsichtig mit ihr nach oben. Sie protestierte erst. Schließlich konnte sie auch alleine gehen und langsam wurde sie wieder wach. „Hey schlaf ruhig weiter“, sagte Sasuke. Doch sie schüttelte den Kopf. Es ging ihr wieder gut. Sie hatte sich beruhigt und langsam aber sicher wurde ihr das peinlich. „Sasuke?“, fragte sie, als er sie auf ihrem Bett ablegte. „Hm?“ „Ich bin froh, dass du hier bist.“ Er nickte. „Und ich erst“, sagte er dann grinsen. „Meinst du ich“, er zögerte kurz und musterte sie. Er war sich nicht ganz sicher, ob er sie jetzt alleine lassen konnte. „Es geht mir gut, wirklich“, versicherte Sakura. „Meinst du ich kann kurz duschen gehen?“, fragte der schwarzhaarige dann und plötzlich war sich Sakura nicht mehr so sicher, ob es ihm gut ging. Der Uchiha setzte sich neben sie auf die Bettkante. „Hör jetzt gut zu, ja?“, fragte er und Sakura nickte. „Es geht mir gut. Ich bin nicht krank, nicht betrunken, nicht drogenabhängig, nicht verletzt, kein Mörder und Itachi hat mich auch in Ruhe gelassen. Das war heute alle nur recht spontan und deshalb hatte ich heute morgen keine Zeit mehr zum duschen. Und hey, ich stand sechs Stunden im Stau“, er verzog das Gesicht und lachte dann, „und du weißt doch, dass ich ein Duschfanatiker bin.“ Sakura nickte, dann wurde sie rot. „Tut mir leid, ich bin schrecklich, ich weiß.“ Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf: „Du bist nicht schrecklich. Es ist süß, dass du dir Sorgen machst, aber unnötig“, versicherte er ihr. Doch Sakura sah das ganze etwas anders. „Das war peinlich“, murmelte sie. Sasuke grinste wieder. „Das war nicht peinlich. Das war auch irgendwie süß. Und wenn es nicht gezeigt hätte, wie sehr ich dir mit meinem verschwinden wehgetan hätte, dann wäre es sogar ganz amüsant gewesen“, erklärte er dann und auf sein Gesicht schlich sich ein trauriger Ausdruck. Sie wollte nicht, dass er sich Vorwürfe machte. Dass er jetzt deprimiert war. Er war hier, da sollte er gute Laune haben. „Das ist nicht deine Schuld“, versicherte sie ihm, „und jetzt geh schon duschen.“ Sasuke lachte und nickte dann. „Ich hol nur ganz kurz meine Sachen“, meinte er und verschwand dann aus ihrem Zimmer. Ein wenig verwundert sah sie ihm nach. Er hatte keine Sachen hier. Als er dann wenige Augenblicke später mit einer gar nicht mal so kleinen schwarzen Tasche wiederkam, war ihr die Überraschung ins Gesicht geschrieben. „Wo kommt die denn jetzt her?“, fragte sie woraufhin der Schwarzhaarige wieder lachte. „Die steht jetzt schon seit ein paar Stunden unten. Du hast echt nichts mitbekommen, oder?“, fragte er dann lachend. Er stellte die Tasche neben die Tür, zog ein paar Klamotten und ein großes schwarzes Handtuch heraus. Dann gab er Sakura noch einen Kuss auf die Stirn und verschwand dann im Bad. Sakura hörte wie er das Wasser aufdrehte. Und dann musste sie plötzlich lächeln. Ihr Sasuke war hier. Hier bei ihr. Er war da, wirklich hier. „Happy Birthday“, murmelte sie noch einmal, diesmal glücklicher. Aber dann kam ihr wieder ein anderer Gedanke. Was wenn er morgen wieder gehen musste? Noch einmal würde sie es nichts schaffen ihn gehenzulassen. Nicht noch einmal. Ihr Blick fiel auf die schwarze Tasche. Sie war recht groß. Aber vielleicht hatte er einfach keine kleinere gehabt. Er hatte ja selbst gesagt, dass das alles ganz spontan war. Vielleicht hatte er sich einfach die erst beste geschnappt. Wenn sie hineinsah würde sie es wissen. Wenn die Tasche leer war, musste er morgen wieder gehen. Wenn noch mehr Sachen zum Wechseln darin waren, dann blieb er länger. Aber das ging nicht. Sie konnte nicht in seinen Sachen rumwühlen. Wie sah das denn aus? Anstatt ihn zu fragen, wie lange er blieb sah sie ihn seiner Tasche nach? Das war falsch. Sie schüttelte den Kopf und blickte durch ihr Fenster nach draußen. Es war dunkel, wahrscheinlich mitten in der Nacht. Hier und da leuchteten ein paar Sterne. Im Hintergrund hörte sie das Prasseln des Wassers. Das war wirklich beruhigend. Und nicht nur das. Sofort richtete sie ihren Blick wieder auf seine Tasche. Ja es war falsch. Aber er brauchte es nicht zu wissen. Sie musste nur wieder im Bett sein bevor er aus dem Bad kam. Und wenn sie auf das Wasser achtete war das überhaupt kein Problem. Sie würde ja schließlich nur einen kurzen Blick in die Tasche werfen. Schnell schlug sie die Decke zur Seite und tapste aus dem Bett. Sie schlich leise zu seiner Tasche und kniete sich davor auf dem Boden. Zum Glück hatte er die Tasche offen gelassen. So musste sie den Verschluss nicht mehr öffnen, sondern nur die Oberseite nach hinten klappen. Und was sie da sah, zauberte ihr erneut ein Lächeln ins Gesicht. Zwei Hosen, ein Stapel Shirts und Pullover, Shorts und Socken. Nein, Sasuke würde länger bleiben. Sie tastete mit ihren Händen nach dem Shirt, das oben auf dem Stapel lag. Es war dunkelblau und richtig weich. Sie überlegte kurz. Er würde wissen, dass sie an seiner Tasche war, aber wenn sie nur das oberste nahm, dann war es vielleicht nicht ganz so schlimm. Außerdem war sie seine Freundin. Sie zog ihre Bluse aus und zog sich das dunkelblaue Shirt über den Kopf. Es war ihr ein wenig zu groß. Aber sie fühlte sich sofort wohl darin. Es roch nach Sasuke. Sie warf noch einen Blick in die Tasche und wollte sie dann wieder schließen, als ihr etwas ins Auge fiel. Aus dem Stapel lugte eine weiße Spitze hervor. Eine Karte? Oder ein Zettel? Sie wusste, dass sie damit eine Grenze überschritt, aber neugierig wie sie war, zog sie es heraus. Dann drehte sie es in ihren Händen und sah in Sasukes Gesicht. Jedenfalls in ein Abbild davon, als er noch kleiner war. Vielleicht acht oder neun. Neben Sasuke stand sein Bruder, dahinter ein Mann und eine Frau. Sie hielt hier gerade Sasukes Familienfoto in der Hand. Sie ließ sich auf den Boden fallen. Sasuke hatte recht gehabt damals, Itachi kam wirklich mehr nach seinem Vater und Sasuke nach seiner Mutter. Dann plötzlich hörte sie ein Klopfen und fuhr herum. In der Tür stand Sasuke an den Rahmen gelehnt. Er trug schwarze Shorts und einen dunkelblauen dünnen Pullover. Um seine Schultern hatte er ein kleines weißes Handtuch gelegt und von seinen Haarspitzen tropften kleine Wassertropfen. Zuerst ließ er seinen Blick über sein Shirt wandern, das sie trug, dann richtete er seinen Blick fest auf das Foto in ihrer Hand. Sie versuchte zu erraten was er dachte, aber sie konnte seinen Blick nicht deuten. Sofort war sie wieder auf den Beinen und suchte fieberhaft nach einer guten Erklären für das alles. Irgendetwas, dass ihn gelassen stimmen würde. Doch ihr wollte einfach nichts einfallen. Der Schwarzhaarige seufzte und sie fürchtete schon er würde ihr das Foto aus der Hand reißen und gehen. Aber Sasuke ging nicht einmal auf sie zu. Er setzte sich auf das Bett und klopfte neben sich auf die Matratze. Sakura sah ihn einfach nur verständnislos an. Sasuke lachte kurz. „Komm her und bring das Foto mit“, sagte er dann ganz ruhig, als wäre nicht gewesen, „wird sowieso langsam mal Zeit.“ Sakura verstand immer noch nicht ganz was er vorhatte, aber sie ging zu ihrem Bett und setzte sich neben Sasuke. Dieser rutschte soweit nach hinten, dass er sich an der Wand anlehnen konnte und zog Sakura fest in seine Arme. Dann zog er die Beine an seinen Körper, sie tat es ihm gleich, das Foto noch immer in ihrer Hand. Sasuke zögerte kurz, atmete tief durch, dann deutete er auf das Foto. „Da war ich sieben Jahre alt“, begann er. Dann tippte er mit dem Finger leicht auf die Frau auf dem Bild. „Das ist meine Mutter, Mikoto.“ „Sie war wirklich wunderschön“, stellte Sakura fest und war dann sofort unsicher. Hätte sie lieber nicht in der Vergangenheit von ihr sprechen sollen? Doch Sasuke nickte. „Ja das war sie. Sie war ein toller Mensch. Liebevoll, immer offen zu allen und freundlich. Und sie hatte für alles Verständnis und immer eine Lösung für jedes Problem. Ich glaub wenn sie nicht gewesen wäre, dann wäre mein Vater irgendwann durchgedreht. Sie war wie unser Mittelpunkt. Sie hat die Familie irgendwie zusammengehalten.“ Sakura wusste nicht recht was sie sagen sollte. Sie spürte, wie Sasukes Körper sich anspannte. Sie hatte schon immer mehr über seine Familie wissen wollen, aber sie wollte ihn nicht drängen. Er musste ihr das jetzt nicht erzählen, wenn er nicht wollte. Sie wollte ihn unterbrechen, aber da zeigte Sasuke schon auf den Mann auf dem Bild. „Das ist mein Vater, Fugaku. Und ja so wie da, sah er eigentlich immer aus. Er hatte nie besonders gute Laune. Er war quasi genau das Gegenteil von meiner Mutter. Er war sehr streng und bestimmend, aber dafür immer ehrlich.“ „Du hattest recht“, stellte Sakura fest, „Du kommst nach deiner Mutter und Itachi sieht deinem Vater wirklich ähnlich.“ Der Uchiha zuckte mit den Schultern: „Vielleicht hat er Itachi deshalb immer lieber gehabt.“ „Wieso sollte er Itachi lieber gehabt haben als dich?“, fragte Sakura dann. „Meinem Vater gehörte damals noch die Firma, die Itachi jetzt leitet. Er war Geschäftsmann. Die Firma war damals schon sehr einflussreich. Er hat viel Wert darauf gelegt eine Vorzeigefamilie zu haben. Er hat uns damals oft mit zu Geschäftsessen oder Feiern mitgenommen. Ich hab das gehasst. Immer die geheuchelte Freundlichkeit nur um irgendwelche neuen Geschäftspartner zu finden. Aber Itachi war das ganze noch mehr zuwider. Er war ein Genie, schon immer gewesen. Egal was er anpackte, es gelang ihm. Er war immer Klassenbester, bei allen beliebt und sogar Kapitän seiner Schulbasketballmannschaft. Er war mein Vorbild. Ich hab ihn bewundert, fast schon vergöttert und ich wollte immer so werden wie er. Vater war unheimlich stolz auf ihn. Er war der perfekte Vorzeige Sohn. Und es war von Anfang an klar, dass er die Firma irgendwann übernehmen sollte. Nur hatte Itachi da ganz andere Pläne. Er wollte Medizin studieren und Arzt werden. Er hatte damals riesige Angst es meinem Vater zu sagen. Meine Mutter hat ihn dann dazu ermutigt ehrlich zu sein und Vater… er hat nur gelacht und gesagt, dass er immer gewusst hat, dass in Itachi etwas besonderes steckte. Tja und damit war das Thema erledigt. Und Vater war noch stolzer auf Itachi. Dann war ich plötzlich derjenige der irgendwann einmal die Firma übernehmen sollte. Und ich war damals wirklich glücklich darüber. Ich hatte gehofft, dass er so wenigstens einmal stolz auf mich war. Aber dann eines nachts da, da hatte ich mir noch etwas zu trinken holen wollen und dabei ein Gespräch zwischen meinen Eltern mit angehört. Mein Vater hat daran gezweifelt, dass ich in der Lage wäre eine solch wichtige Firma zu leiten, und dass ich nicht so sehr dafür geeignet war wie Itachi. Meine Mutter hatte ihm versucht zu erklären, dass ich nun mal nicht Itachi bin. Und ich weiß noch genau wie mein Vater gesagt hat, dass eben genau das, das Problem sei. An dem Tag hab ich mir vorgenommen so zu werden wie mein Bruder. Nichtmehr nur weil ich so sein wollte wie er, sondern damit mein Vater einmal stolz auf mich sein konnte. Aber ich war einfach nicht so begabt wie er. Irgendwann bin ich dann zu ihm gegangen und hab ihn gefragt wie er das macht, immer und überall so gut zu sein. Er hat nur gelacht und gesagt, dass es darauf doch gar nicht ankommt. Das ich etwas besonderes bin, auf meine Art und Weise. Ich sei ein fröhlicher Mensch im Gegensatz zu ihm und ich könnte die Herzen der Menschen erreichen. Damals war Itachi noch ganz anders gewesen. Er war liebevoll und immer für mich da. Wir haben zusammen gespielt auch wenn er eigentlich für die Schule lernen musste. Und immer wenn ich einen Albtraum hatte, war ich zu ihm ins Zimmer geschlichen und in sein Bett gekrochen. Vom Charakter ähnelte er wirklich meiner Mutter. Ich habe dann angefangen stundenlang zu lernen um gute Noten zu bekommen und naja es wurde sogar ein wenig besser. Meine Mutter hat dann angefangen sich sorgen zu machen, weil sie mich kaum noch zu Gesicht bekommen hat. Ich hab ihr erklärt, dass ich lernen muss, damit mein Vater stolz auf mich ist und sie hat mich nur in den Arm genommen und gesagt, dass ich toll bin so wie ich war und dass mein Vater auch so stolz auf mich war und es nur nicht zeigen konnte. Und dass er immer nur von mir redete, wenn sie alleine waren. Aber ich glaubte sie hat das nur gesagt, um mich aufzumuntern. Und dann war da dieser eine Tag. Es gab Zeugnisse. Ich war Klassenbester, hatte es endlich geschafft. Und Kapitän der Basketballmannschaft war ich auch geworden. Ich weiß noch genau wie ich nach der Schule Naruto angestrahlt hab und ihm überglücklich erzählt hab, dass das der schönste Tag meines Lebens war. Er sagte er würde mir die Daumen drücken. Ich hab nicht ganz verstanden was er damit meinte, aber das war mir egal gewesen. Ich bin sofort nach Hause gelaufen. Und hab meiner Mutter das Zeugnis gezeigt. Mein Vater war noch arbeiten und kam erst abends wieder. Meine Mutter hatte damals gelächelt, aber das hatte ihre Augen nicht erreicht, darin lag Sorge und etwas trauriges. Heute weiß ich, dass sie und Naruto erkannt hatten, wofür ich zu blind war. Als mein Vater dann nach hause kam, da war ich ganz aufgeregt. Aber ich wollte ihn nicht überfallen, ich wusste wie sehr er es hasste, wenn er nicht einmal in Ruhe nach hause kommen konnte. Also hab ich bis nach dem essen gewartet. Dann hab ich ihm stolz das Zeugnis und die Kapitänsbinde gezeigt. Er hatte sie nicht einmal angesehen und nur einen kurzen Blick auf das Zeugnis geworfen. Dann war er aufgestanden, hatte gesagt, dass Sport einen im Leben nicht weiterbrachte und das ich das Zeugnis als Ansporn nehmen sollte so gut zu werden wie mein Bruder. Das war alles. Danach war er aus dem Zimmer gegangen. Und so endete der schönste Tag meines Lebens tränenreich im Bett meines Bruders unter seiner Decke.“ Auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen machte sich ein zynisches Grinsen breit. „Das tut mir leid“, murmelte Sakura, doch Sasuke schüttelte den Kopf. „Das muss es nicht. Ich weiß, das hört sich jetzt alles ganz schrecklich an. Aber ich hab meinen Vater trotzdem geliebt und ich glaub er mich irgendwo auch, auch wenn er es nicht so richtig zeigen konnte. Und einmal, da hat er mir sogar wirklich gesagt, dass er stolz auf mich ist.“ „Und wann?“, fragte Sakura. „Naja also wie gesagt, Itachi hat damals auch Basketball gespielt. Zwar nur ein Jahr lang, aber mein Vater hatte sich jedes seiner Spiele angesehen. Wenn er Zeit hatte jedenfalls. Er hatte immer versucht sich die Tage freizuhalten. Naja und da Sport einen im Leben nicht weiterbrachte, hatte er an meinen Spielen nie Zeit. Am Anfang da hat mich das echt traurig gemacht. Ich hab‘s einfach nicht verstanden. Aber irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt. Außerdem hatte sich Itachi jedes angesehen. Und dann war da in einem Jahr dieses Endspiel. Es ging um den Titel. Damals war ich 12. Mein Vater konnte natürlich nicht. Hatte wichtige Geschäftstermine. Jedenfalls so lange bis Itachi ihm gedroht hat die Schule abzubrechen, wenn er sich das Spiel nicht ansieht. Und plötzlich konnte er alle Termine verschieben und hat sich zusammen mit Itachi und meiner Mutter das Spiel angesehen. Wir haben gewonnen. Das Spiel und die Meisterschaft und danach hat er mir gesagt, dass er wirklich stolz darauf ist mich als Sohn haben zu dürfen.“ Diesmal war das Lächeln auf Sasukes Gesicht echt. Allerdings sah Sakura nicht gerade überzeugt aus. „Hey guck nicht so. Mir hat das gereicht und ab dem Zeitpunkt wurde das alles ein wenig besser. Er hat mich nicht mehr ständig mit Itachi verglichen, jedenfalls nicht so direkt und ich glaub er hat angefangen zu akzeptieren, dass ich nicht Itachi bin. Er war einfach nicht der Typ, der seine Gefühle offen zeigt.“ „Weißt du, ich glaub ihr zwei seit euch einfach zu ähnlich gewesen. Du hast ihn an sich selbst erinnert und das hat ihn verunsichert“, vermutete Sakura. Sasuke zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Du willst mir also sagen ich bin ein überheblicher Firmenboss, der-“ „Nein“, unterbrach Sakura ihn sofort lachend, „Ich finde nur ihr seid euch ähnlich darin, dass ihr nicht jedem sofort sagt was ihr denkt und fühlt.“ Sasuke überlegte einen Moment. „Ich glaub bevor das alles passiert ist, da war ich irgendwie anders. Ich weiß auch nicht. Naruto hat es mir nie gesagt, aber ich glaub ich war damals einfacher und offener und ein stück weit umgänglicher.“ Sakura legte ihren Kopf aus seine Schulter. „Es ist doch normal, dass du nach so einer Erfahrung nicht gerade ein strahlender Optimist wirst“, versicherte sie ihm dann, woraufhin der Uchiha nur mit der Schulter zuckte. „Weißt du manchmal da frag ich mich ob es anders gewesen wäre, wenn Itachi Geburtstag gehabt hätte und nicht ich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Mutter meinen Vater dazu überredet hat eher zurückzufahren. Und wenn es Itachi gewesen wäre, dann hätten sie diese Geschäftreise vielleicht ganz ausfallen lassen“, gab Sasuke dann zu. Sakura wusste nicht recht was sie sagen sollte. Sie wusste, dass Sasuke sich Vorwürfe machte, seit er wusste, dass seine Eltern an seinem Geburtstag gestorben waren. Dass sie früher zurückgefahren waren, weil sie an seinem Geburtstag da sein wollten. Aber das war Unsinn. Sasuke konnte nichts dafür. Niemand hatte schuld daran. Es war ein Unfall gewesen. „Ich weiß es war ein Unfall und keiner hat Schuld daran, aber trotzdem mach ich mir manchmal-“, er wurde von einem Gähnen seitens Sakura unterbrochen. „Ja vielen Dank auch“, sagte er gespielt empört und Sakura schlug sich sofort die Hand vor den Mund und wurde rot. „Tut mir leid“, murmelte sie. „Ach was“, sagte Sasuke nur lachend, „alte Familiengeschichten sind irre langweilig ich weiß. Aber gewöhn dich besser dran du wirst sie noch viele Jahre lang hören und es werden immer die selben bleiben.“ Sie sah ihn entschuldigend an, doch Sasuke schüttelte nur den Kopf. „Du musst todmüde sein, du hast gerade schließlich schon geschlafen und dann erzähl ich dir auch noch eine solch deprimierende Geschichte. Du solltest jetzt wirklich lieber schlafen.“ Sie wollte protestieren. Sie liebte es ihm zuzuhören. Sie hatte seine Stimme schon immer geliebt. Und jetzt wo sie ihn nach so langer Zeit endlich wieder hatte, wollte sie ihm noch viel länger zuhören. Doch Sasuke ließ sich nicht davon abbringen und so lag sie schon ein paar Augenblicke an ihn gekuschelt unter der dicken warmen Decke. Sie gähnte erneut. „Siehst du?“, meinte Sasuke zufrieden und streckte ihr die Zunge heraus. Dann ließ er das Handtuch auf den Boden fallen, legte vorsichtig das Foto daneben und streckte seine Hand nach dem Lichtschalter aus. Er löschte das Licht und zog Sakura dann noch näher an sich. „Und jetzt wird geschlafen“, flüsterte er und drückte seine Lippen sanft auf ihre Stirn. „Aber ich wollte dich noch so viel Fragen. Wie es dir ging und wie du Itachi überreden konntest herzukommen und wieso du dich die letzten Wochen nicht mehr gemeldet hast und-“ Sasuke legte ihr zwei Finger an den Mund und brachte sie so zum Schweigen. „Jetzt bin ich doch hier, oder?“, fragte er und Sakura nickte. „Na also und alles andere klären wir morgen in Ruhe.“ „Aber-“ „Stimmt“, unterbrach er sie, „erst ausschlafen, dann frühstücken und dann reden.“ Sie musste lachen. „Oh und ich muss morgen noch in paar Sachen klären, also vielleicht doch erst abends reden“, sagte er dann vorsichtig. „Ein paar Sachen?“, fragte sie und klang sofort alarmiert. Sasuke strich ihr über die Wange. „Etwas schlimmes?“, fragte sie leise. Sasuke schwieg einen Moment. Sie versuchte seinen Blick zu deuten, aber es war so dunkel in dem Zimmer, dass sie nicht einmal sicher war, ob er die Augen offen oder geschlossen hatte. „Wie man‘s nimmt. Ich würde Schule nicht gerade als etwas tolles ansehen. Also kann die Anmeldung auch nicht unbedingt etwas allzu positives sein“, sagte er dann grinsend. „Schule?!“, fragte Sakura jetzt etwas lauter und sie spürte wie ihr Herz aufgeregt hüpfte. Sie ermahnte sich, sich nicht zu früh zu freuen. Das hatte sie zwar aufgrund seiner Tasche schon vermutet, aber die Enttäuschung wäre einfach zu groß. „Heißt das, du bleibst länger?“ Wieder schwieg Sasuke einen Moment. „Glaubst du wirklich ich lass dich noch einmal alleine hier zurück?“, fragte er dann und klang dabei so ernst, dass Sakura für einen Moment eine Gänsehaut bekam. Sie drückte ihre Stirn gegen seine Brust und schüttelte dann den Kopf. Sie traute ihrer Stimme nicht mehr. „Sakura?“, flüsterte Sasuke und klang dabei so unendlich verletzlich, dass Sakura Angst hatte er könnte jeden Moment in Tränen ausbrechen. „Hm?“, sagte sie nur. „Wenn ich morgen früh aufwache, bist du“, er zögerte kurz, schien nach den richtigen Worten zu suchen, „sag mir bitte, dass das nicht nur ein schöner Traum ist“, flehte er dann. Sie spürte ein Ziehen in ihrer Brust. So hatte sie ihn noch nie gehört. „Nein, das ist kein Traum“, flüsterte sie dann ganz leise. „Dann bist du morgen früh noch da, wenn ich aufwache?“ Sakura nickte. „Ja ich bin da.“ „Schön“, glaubte sie ganz leise von Sasuke zu hören. Aber vielleicht hatte sie sich das auch nur eingebildet. Denn schon im nächsten Moment entspannte sich sein Körper und er atmete ganz ruhig ein und aus. Immer wieder ein und dann aus. Er schlief. Und obwohl er sich entspannt hatte, hielt er sie noch immer ganz fest an sich gedrückt. Sie wollte gerade die Augen schließen, als ein dumpfes Licht durch das Fenster in ihr Zimmer fiel. Genau auf Sasuke. Wahrscheinlich war es der Mond. Das Licht erhellte sein Gesicht auf eine mysteriöse Art und Weise. Es bekam einen silbrigen Schimmer und auch seine Haare wirkten ganz anders. Eine ganze Weile betrachtete sie einfach nur sein Gesicht und lauschte seinem Atem. Sie war so glücklich ihn wieder hier zu haben. Und es kam ihr vor als wäre er nie weggewesen. Aber er hatte sich verändert. Er war größer geworden, dass hatte sie heute Nachmittag bei der Umarmung gemerkt. Und jetzt in dem Licht wirkte er irgendwie auch dünner. Sie war sich nichts sicher. Aber sie glaubte leichte Schatten unter seinen Augen zu sehen. Er sah so verletzlich aus. So als ob es ihm überhaupt nicht gut ging. Hastig schüttelte sie den Kopf und schloss die Augen. Nein es ging ihm gut, ganz sicher. Er war einfach nur müde von der Fahrt gewesen. Das war alles. Es ging ihm gut, sagte sie sich immer wieder selbst, bis alles um sie herum ganz ruhig und warm wurde. ___________________________ So hier also die Fortsetzung von Let me free. Und wie bereits angekündigt, bleibt der Titel und bekommt nur nen Untertitel verpasst. (Und im Prinzip sagt der Untertitel alles was man über die Handlung wissen muss und fasst sie in nur einem Satz zusammen xD) Es ist Weihnachten. Ich habs geschafft :D Aber ich sags euch gleich. Ich hab keine Ahnung, wann das nächste Kapi kommt. Denn eigentlich wollte ich erst meine andere ff abschließen bevor ich hier weiterschreibe. Aber ich konnte einfach nicht mehr warten und wollte euch ein kleines Weihnachtsgeschenk machen >.< Naja und da die andere ff noch nicht abgeschlossen ist, werd ich an der zuerst weiter schreiben... In der Schulzeit komm ich eigentlich gar nicht mehr dazu. Nichtmal am Wochenende ._. Aber jetzt hab ich ja erstmal Ferien da wird geschrieben und geschrieben und geschrieben.... und ich hoffe ich kann euch bald das zweite Kapi hochladen. So zum Kapi: Das hab ich jetzt schon über ein Jahr im Kopf und ich kam nie zum schreiben >.< Und naja ich weiß der satz "ich bin dein mistery happy birthday wisher" passt nicht so ganz darein, aber der musste sein :D Deshalb möchte ich dieses Kapi auch einer ehemaligen freundin widmen, mit der ich jetzt zwar nichts mehr zu tun hab, aber habe ihr mal versprochen diesen Satz hier einzubauen. Ansonsten bleibt mir erstmal nur zu sagen: Frohe Weihnachten und sonnige Grüße wünscht euch eure sun ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)