Wovon die Wölfe träumen von Nalahime ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Wovon die Wölfe träumen Einige Leute sagen, dass sie die Beschützer unseres Dorfes sind. Andere sagen, dass sie die Boten des Todes sind. Ich weiß nicht welche Behauptung der Wahrheit entspricht, aber ich sehe sie jeden Tag auf dem Hügel vor unserem Dorf und ich weiß, dass sie mich auch sehen, uns alle. „Bewegst du dich jetzt endlich?! Ich bezahle dich nicht für´s rumstehen!“ Ohne etwas zu sagen bewegte ich mich tiefer in den Laden um den Staub dort aufzuwirbeln. Ich hörte den Regen gegen die Fenster schlagen und sah die Tropfen langsam am Glas hinab laufen. Wieder ein trüber Tag. Wie gerne wäre ich jetzt an einem warmen Ort. Trocken und sicher... Wie sie wohl lebten...? Meine Nase nahm einen schweren Duft auf. Ich konnte warmes Fell neben mir spüren und merkte wie mich jemand am Ohr zog. Ich blickte auf und sah zwei goldene Augen. Ich legte den Kopf fragend zur Seite. Was wollte sie? Ich war doch so schön am Träumen gewesen. Sie stupste mich mit ihrer feuchten Nase an und schaute zum Eingang der Höhle. Ich folgte ihrem Blick. Drei kleine, graue Pelzknäuel tobten dort herum und jaulten glücklich. Nun gut. Gemächlich reckte ich mich und stand auf. Warmes Sonnenlicht legte sich auf meinen weißen Pelz und schon hatte ich drei Jaulbälle an mir hängen. Wie sehr liebte ich es auf die Jagd zu gehen. Die Beute im Visier, Muskeln angespannt und jeder Sinn auf das Äußerste geschärft. Langsam immer mehr versperrten wir ihm den Weg zur Flucht. Viel zu spät bemerkte es uns und wir rissen es nieder. Kühles Wasser umspülte mich und ich trank in vollen Zügen. Der Wald war ruhig. Nichts störte die Stille. Genüsslich schleckte ich meine Schnauze bevor ich wieder in den Schatten verschwand. Ich rannte über eine riesige Wiese und spürte den Wind an mir vorbei ziehen. Freiheit... Spät erreichte ich den Hügel. Neugierig blickte ich auf das Gedränge von zweibeinigen Tieren. Wie interessant doch ihre Höhlen waren. Müde und erschöpft schleifte ich mich in unsere Höhle und kringelte mich an meinem gewohnten Platz zusammen. Kurz blickte meine Gefährtin auf und gähnte. Ich konnte ihre Wärme neben mir spüren und jaulte zufrieden. Langsam glitt ich in tiefen Schlaf. Wie sie wohl lebten...? „Das gibt es doch nicht! Wach auf! Am Arbeitsplatz einschlafen und das auch noch im Stehen!“ Erschrocken schlug ich die Augen auf und blickte mich um. Ich war im Laden. „Wenn das noch Mal vor kommt, bist du gefeuert!“ Stumm nickte ich. Schnell wagte ich einen Blick nach draußen auf den Hügel. Sie standen wieder dort. Ich drehte mich um und fegte weiter mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)