The Winner takes it all von dreamfighter (Liebe und das Streben nach Erfolg....) ================================================================================ Saisonstart ----------- Die nächsten Wochen über wurde die Harmonie im Team immer besser. Anfangs hatten Kakinouchi, Sanyo und Yoshimura Schwierigkeiten von den anderen akzeptiert zu werden, da sie ja schließlich einmal Gegner waren. Aber seit der Suche nach Sanyo und Milas Idee, die Mannschaft dabei zu unterteilen um sich besser kennenzulernen hatte sich die Situation grundlegend geändert. Die „Neuen“ waren voll integriert und Yushima nickte seiner Freundin mit Bewunderung zu. Mila hatte wirklich ein gutes Gespür für die Vorgänge im Team. Deshalb konnte er die Entscheidung der anderen, sie zum Kapitän zu ernennen, nur zu gut nachvollziehen. Er hätte sich ebenso wie die anderen für sie entschieden und das auch dann, wenn er nicht so sehr in sie verliebt wäre. ‚Sie ist wirklich der wahre Kapitän der Mannschaft. Sie kennt die anderen nicht nur sehr gut, sie kümmert sich auch um sie. Egal, was los ist, sie sucht ständig nach einer möglichen Lösung für das Problem. Wenn ich doch nur wüsste, wie sie das macht... Bereits in Bulgarien konnte ich beobachten, dass sie das Team positiv beeinflusst hatte und der heimliche Kapitän war. Sie ist wirklich ein ganz besonderer Mensch. Selbst für Sanyos Reaktion hatte sie Verständnis, auch wenn wir bis heute nicht wissen, was der Grund dafür war. Aber so wie ich Mila kenne, findet sie noch einen Weg das heraus zu finden…‘ Dann wurde er durch Herrn Hongo aus seinen Gedanken gerissen, der sich nach dem Fortschritt beim Training erkundigen wollte. „Es ist wirklich erstaunlich. Zuerst wurden Kakinouchi, Sanyo und Yoshimura mehr oder weniger ausgegrenzt. Aber jetzt sieht es so aus, als hätten sie sich zusammengerauft und das Team funktioniert. Das ist allein Milas Verdienst.“ erklärte Yushima ihm. „Wie meinst du das? Ist irgendetwas vorgefallen?“ „Nun ja, es gab da ein kleines Problem. Sanyo war wütend und hatte lautstark ihre Meinung geäußert, danach ist sie wütend davon gelaufen. Da Mila sich Sorgen gemacht hatte, dass sie sich verlaufen könnte, hatte sie die anderen aufgeteilt und losgeschickt um nach Sanyo zu suchen. Seitdem hat sich die Stimmung im Team geändert. Sie hatte darauf geachtet, dass immer jemand bei denen die sich nicht so gut auskennen ist, damit sich niemand verläuft. Das hat dazu geführt, dass die anderen sich untereinander besser kennengelernt haben und so aus ihnen ein Team geworden ist, in dem sich jeder auf den anderen verlassen kann.“ „Ich möchte, glaube ich, gar nicht wissen was der Grund für die Suchaktion war. Aber ich bin froh zu hören, dass diese Sache auch was Gutes hatte. Und, wie hast du dich bezüglich der Aufstellung des Teams entschieden?“ „Den genauen Grund für Sanyo‘s Verhalten kennen wir selbst nicht. Sie will nicht darüber sprechen. In dieser Hinsicht ist sie Mila sehr ähnlich. Beide verschließen sich, wenn es darum geht etwas über sich zu erzählen. Und was die Aufstellung angeht, ich habe das Team selbst entscheiden lassen. Die kennen sich untereinander so gut, da dachte ich mir, dass sie selbst entscheiden sollten wer welche Position im Team hat.“ „Das ist eine ungewöhnliche Vorgehensweise. Wieso hast du ihnen die Entscheidung überlassen?“ „Um ehrlich zu sein, ich hatte einen persönlichen Konflikt und fand es daher besser, wenn die Mannschaft das selbst entscheidet.“ „Hat das vielleicht etwas mit Mila zu tun? Ich meine, du hast sie bereits damals, als ich dich das erste Mal gesehen habe, sehr gemocht. Hab ich recht?“ „Ja, stimmt. Ich hatte mich bereits damals in sie verliebt. Das ist ihnen aufgefallen?“ „Hey, dein Blick damals, als Mila nicht aufhören wollte, der hat mehr als tausend Worte gesagt. Du hast dir Sorgen gemacht, dass ihr etwas passieren könnte…“ „Stimmt. Sie hatte mir das ganze ziemlich übel genommen. Während der Zeit in Bulgarien haben wir dann angefangen uns wieder etwas besser zu verstehen. Und jetzt haben wir den anderen gesagt, dass wir beide zusammen sind und aus diesem Grund hat das Team die Entscheidung, wer die Mannschaftsführung übernimmt, selbst zu treffen gehabt. Mila und ich, wir haben uns vollkommen da raus gehalten.“ „Mila und du, ihr seid ein Paar? Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich auch noch für was anderes als den Sport interessiert. Ich freue mich für sie und auch für dich, dass sie nun nicht mehr alleine ist. Sie hat bereits zu viel erlebt…“ „Ich weiß, sie hat es mir erzählt, nachdem sie den Titel gewonnen hatte und trotzdem nicht glücklich war. Ich habe sie davon überzeugen können, mit mir darüber zu reden. Es ist ihr nicht leicht gefallen, das hatte ich sofort gemerkt. Ich werde sie so gut es geht unterstützen und einfach nur für sie da sein, wenn sie mich braucht. Alles andere wird sich mit der Zeit ergeben.“ „Du bist sehr verständnisvoll, sie hat wirklich Glück mit dir.“ „Nicht sie hat Glück, sondern ich bin derjenige, der Glück hat. Sie ist der tollste Mensch, dem ich jemals begegnet bin. Dass sie etwas ganz besonderes ist, das habe ich gleich gemerkt. Bereits bei unserer ersten Begegnung, als sie sich in den Bergen von Nara von dieser Verletzung erholt hat, da habe ich es gespürt.“ „Ihr habt euch bereits vor dem Testspiel gekannt? Deshalb hatte sie damals so merkwürdig reagiert…“ „Ja, wir hatten uns kurz vorher kennengelernt und ich hätte es damals beinahe vermasselt. Als ich im Trainingslager festgestellt hatte, dass wir auf verschiedenen Seiten standen, da habe ich falsch reagiert. Statt mit ihr darüber zu reden, habe ich ihr vor den Kopf gestoßen und sie so beinahe verloren. Erst mit der Zeit, vor allem im Trainingslager der Nationalmannschaft und in Bulgarien, habe ich es geschafft mich ihr wieder zu nähern und jetzt möchte ich sie um keinen Preis der Welt wieder gehen lassen.“ „Und wie hat das Team darauf reagiert?“ „Sie haben es alle akzeptiert. Niemand scheint ein Problem damit zu haben.“ Während Yushima sich mit Herrn Hongo unterhielt, übernahm Mila das Training. Sie ließ Kakinouchi, Kazuragi und Sanyo an deren Angriffstechnik arbeiten und Nakasawa, Ishi Matsu und Dekou sollten sich auf die Annahme der Bälle konzentrieren. Onuma und Kyoko spielten den Angreiferinnen die Bälle zu. Yoshimura und Kashiwagi konzentrierten sich auf ihre Aufschlagtechniken, während Mila und Midori sich an einer neuen Technik versuchten. Die beiden arbeiteten an ihrem Absprungtiming, dass perfekt aufeinander abgestimmt sein musste um die neue Technik, welche Mila sich ausgedacht hatte, spielen zu können. Ihr Timing aufeinander war fast perfekt, es fehlte nur eine Winzigkeit, damit sie absolut synchron waren. Die anderen schauten zu ihnen rüber, aber sie verstanden nicht, was das Sprungtraining der beiden zu bedeuten hatte. Sie hatten jedoch die Vermutung, dass die beiden mal wieder an etwas neuem arbeiteten. Schließlich waren die beiden bereits während der gemeinsamen Schulzeit häufig die Geheimwaffe der Mannschaft. Warum also nicht auch diesmal? Mila bemerkte, dass die anderen ihr Training unterbrochen hatten und forderte sie auf, weiter zu trainieren. „Hey, wenn ihr nicht alles gebt um euch zu verbessern, dann können wir gleich einpacken. Jeder von uns muss immer sein bestes geben. Auch beim Training!“ „Schon gut, wir machen ja schon…“ bekam sie als Antwort und dann ging das Training weiter. Herr Hongo beobachtete das Training und bemerkte, dass das Team sich offensichtlich für Mila als Kapitän entschieden hatte und sagte zu Yushima, dass Mila immer auf ihre ganz eigene Art mit einer Situation umging. „Sie hat schon früher dieses Durchsetzungsvermögen gehabt. Sie schafft es immer wieder, die anderen zu motivieren und ihnen alles abzuverlangen. Ich frage mich immer wieder, wie sie das macht. Das die anderen sie zum Kapitän ernannt haben, kann ich nur zu gut nachvollziehen. Jede einzelne hat bereits mit ihr zusammen gespielt und weiß was sie kann. Sie alle haben immer zu ihr aufgeschaut und versucht zu ihr aufzuschließen. Sie ist einfach der richtige Kapitän.“ „Stimmt, Mila ist ein ganz besonderer Mensch. Sie ist so verdammt Ehrgeizig und trainiert am liebsten bis zum Umfallen. Aber manchmal habe ich da Gefühl, sie übertreibt und ich möchte sie bremsen, was dann dazu führt, dass wir uns streiten…“ „Ja, ich weiß was du meinst. Es ist kaum Vorstellbar, dass sie im Moment noch Zeit für ein Privatleben hat. Sie hat sich bisher immer nur um den Erfolg gekümmert und alle Gefühle ausgeblendet. Und wenn ich sie jetzt so beobachte, dann scheint sie sich gar nicht geändert zu haben.“ „Sie braucht ihre Zeit und die gebe ich ihr. Sie hat sich halt gerade in den Kopf gesetzt, dass sie eine neue Technik umsetzen möchte. Dabei hat sie meine volle Unterstützung.“ „Sie hat sich das selbst ausgedacht, was die beiden da machen?“ „Ja und bevor sie fragen, ich habe keine Ahnung was das werden soll… Aber ich vertraue ihr und ihren Fähigkeiten.“ „Das wäre auch meine Reaktion gewesen, wenn ich der Trainer wäre. Sie hatte stets mein vollstes Vertrauen und ich sehe, ihr seid auf dem richtigen Weg. Auch für eure Beziehung drücke ich euch die Daumen. Gemeinsam werdet ihr das schaffen und das Team scheint hinter euch zu stehen.“ Dann verließ Herr Hongo das Training und war zufrieden mit dem was er gesehen hatte. ‚Meine Entscheidung die Mannschaft so zusammen zu stellen und Yushima als Trainer zu verpflichten scheint die Richtige gewesen zu sein. Ich kann nach dem Eindruck, den ich gerade gewinnen konnte, nur nicht glauben, dass Mila sich geändert haben soll. Sie ist nach wie vor so Ehrgeizig und voll auf den Erfolg konzentriert, dass es mir schwer fällt zu glauben, sie könne abschalten und das Leben genießen. Ich hoffe für sie, dass er Recht hat und die beiden eine gemeinsame Zukunft haben. Es freut mich zu sehen, dass die anderen scheinbar kein Problem damit haben, dass die beiden ein Paar sind. Aber das habe ich mir denken können. Die anderen kennen Mila und wissen, was sie bereits erlebt hat. Sie sind alle so gute Freunde, die zusammen alles erreichen können. Yushimas Einstellung, Mila einfach zu vertrauen kann ich ebenfalls nachvollziehen. Auch ich habe ihr vertraut, wenn sie etwas testen wollte, denn es ihr auszureden würde eh nicht funktionieren…‘ Nachdem Herr Hongo gegangen war übernahm Yushima wieder das Training und ließ die Mannschaft erst einmal eine Pause einlegen. Er nutzte diese Pause um mit Sanyo zu reden, da er nicht verstand, warum sie ihn nach wie vor so seltsam ansah. Mila beobachtete die beiden, mischte sich jedoch nicht ein. Sie bemühte sich, ihm zu vertrauen obwohl ihr das nicht leicht fiel. ‚Er hat gesagt, er liebt mich und dass ich ihm vertrauen kann. Vielleicht schafft er es ja Sanyo zum Reden zu bewegen. Sie scheint immer noch ein Problem damit zu haben, dass wir beide zusammen sind. Das kann ich ihr Ansehen…‘ „Hey, worüber denkst du nach?“ Mila schrak aus ihren Gedanken und schaute überrascht zu Kakinouchi, die sich zu ihr gesellt hatte. „Ich wüsste gerne, was Sanyo beschäftigt. Sie wirkt auf mich so, als wäre sie nicht ganz bei der Sache.“ „Sie hat gerade einige Probleme, aber ich bin mir sicher, sie schafft es diese in den Griff zu bekommen. Weißt du, sie ist dir manchmal sehr ähnlich. Ihr beide redet nie über das was euch beschäftigt. Und wenn man etwas erfährt, dann nur, weil man euch dazu zwingt. Ich verstehe nicht, wir ihr das aushaltet, ich würde daran zerbrechen. Ihr seid beide ein einziges Rätsel für mich… Aber sag mal, was übst du da eigentlich die ganze Zeit mit Midori?“ „Was meinst du? Weißt du etwas über Sanyo, was du mir verschweigst?“ „Ich habe keine Ahnung, was sie beschäftigt…“ log Kakinouchi, da sie Sanyo versprochen hatte nicht über ihr Geheimnis zu sprechen. Aber Mila kaufte ihr das nicht ab. Sie beließ es jedoch dabei, da sie das Gefühl hatte, dass es nur das Vertrauen zwischen Sanyo und Kakinouchi zerstören würde und das konnte sie nicht riskieren, jetzt wo das Team sich endlich gefunden hatte. Aus diesem Grund fing Mila an ihrer ehemaligen Gegnerin zu erklären, was sie sich ausgedacht hatte. „Das klingt kompliziert. Aber ihr beide seid so gut aufeinander eingespielt, dass ihr das hinbekommt. Wenn ihr Hilfe braucht, dann sagt einfach Bescheid.“ sagte Kakinouchi, nachdem Mila ihr von der neuen Technik erzählt hatte. Währenddessen sprach Yushima Sanyo direkt auf seine Beobachtungen an. Die beiden standen abseits der Mannschaft, damit sie möglichst ungestört reden konnten. „Sanyo, was ist los mit dir? Ich kann dir ansehen, dass du offensichtlich ein Problem damit hast, dass Mila und ich zusammen sind…“ „Ich weiß gar nicht, was du meinst…“ versuchte sie auszuweichen, aber Yushima ließ nicht locker. „Uns ist bewusst, dass es für euch alle nicht leicht ist, das zu tolerieren, aber aus diesem Grund versuchen wir, besser gesagt versuche ich, euch alle so gleich wie es eben geht zu behandeln. Wir beide möchten nicht, dass es für euch einen Grund zur Eifersucht gibt, nur weil wir zusammen sind. Aus diesem Grund habe ich mich neulich auch dazu entschlossen euch die Entscheidung der Mannschaftsaufstellung zu überlassen. Bitte sag mir, was dich beschäftigt und ich werde versuchen dir entgegen zu kommen. Denn nur wenn ich weiß, was los ist, können wir gemeinsam an einer Lösung arbeiten.“ Seine offene Art hatte zur Folge, dass Sanyo ihm erklärte, dass sie kein Problem damit hatte, dass er Mila liebte und es nur an ihr selbst läge. Sie versprach ihm, dass ihre eigenen Probleme der Mannschaft nicht schaden würden und sie alles für das Team zu geben. „Ich wünsche euch beiden alles Gute und ich möchte wirklich nur, dass Mila glücklich ist. Sie ist ein wundervoller Mensch, der es einfach nicht verdient allein zu bleiben. Ich kann dir nicht sagen, was mit mir los ist, aber ich möchte dass du weißt, dass ich immer mein Bestes geben werde und das Team nicht darunter leiden wird. Mila hat mir damals, als wir gemeinsam in der Nationalmannschaft gespielt hatten gezeigt, dass ein Team zusammenhalten muss und dass es wichtig ist einander zu vertrauen und zusammen zu arbeiten. Also bitte ich dich nicht weiter zu fragen und mir zu vertrauen. Ich werde für das Team da sein, egal was mich beschäftigt.“ Yushima hatte ihr aufmerksam zugehört und meinte, den Grund für ihr Verhalten zu kennen. Daher sagte er nur, dass er immer ein offenes Ohr für sie hätte, wenn sie das Gefühl hatte jemanden zum Reden zu brauchen und beendete anschließend die Pause. Es war Zeit für ein Trainingsspiel. Er wollte auch sehen, woran Mila und Midori arbeiteten und bat die beiden, ihren Trainingsfortschritt zu zeigen. Mila und Midori bekamen das richtige Timing jedoch nicht hin und trauten sich nicht die neue Technik zu spielen. Sie wussten, dass es schon beim kleinsten Fehler dazu führen konnte, dass sich eine der beiden verletzte. Aus diesem Grund spielten sie eine andere Form der Technik, die sie erarbeiteten. Nach dem Trainingsspiel erklärten sie ihm, dass es noch dauern würde, ehe sie die Technik einsetzen konnten und baten um Geduld. Abends, nachdem das offizielle Training vorüber war, bat Mila Sanyo und Kakinouchi noch zu bleiben um ihr und Midori bei der neuen Technik zu helfen. Yushima beobachtete seine besten Angriffsspielerinnen von der Tür aus. Sie sollten auf gar keinen Fall mitbekommen, dass er noch anwesend war. Kyoko, die ebenfalls neugierig war, wie die neue Technik aussah, gesellte sich zu ihm und die beiden beobachteten das Training. Sie rätselten gemeinsam, was die vier dort erarbeiteten. „Ich habe keine Ahnung, was sie vor haben. Und wie Kakinouchi und Sanyo jetzt ins Bild passen sollen, dass kann ich mir nicht erklären. Ich habe allerdings vollstes Vertrauen in Mila und ihre Idee.“ „Ich weiß was du meinst. Mila hat schon immer ausgefallene Ideen gehabt und es immer irgendwie geschafft diese umzusetzen. Ich glaube sie hat vor noch eine Sicherheitsvariante mit Hilfe von Sanyo und Kakinouchi zu trainieren.“ „Da könntest du Recht haben. Mila hatte vorhin, als ich die neue Technik sehen wollte, zurück gesteckt. Ich glaube, sie hat noch nicht genug Vertrauen in die Technik.“ „Oder das Risiko einer Verletzung ist zu groß. So kurz vor einem wichtigen Spiel wird sie das Risiko nicht eingehen. Mila ist sehr konsequent, aber sie tut nichts ohne Grund, auch wenn Mila manchmal dazu neigt zu übertreiben.“ Dann war der Tag des ersten Spiels gekommen. Gleich zu Beginn der Saison hatten sie es mit dem absoluten Favoriten auf die Meisterschaft zu tun, dem Team aus Kawaguchi. Die Halle war bis auf den letzten Platz besetzt und alle fieberten dem Spiel entgegen. Mila bemerkte die Nervosität ihres Teams und versuchte sie aufzumuntern. „Hey, egal wer unser Gegner ist, wir können sie alle schlagen.“ „Du hast leicht reden, du bist die beste Spielerin der Welt. Klar, dass du keine Angst hast.“ sagte Yoshimura und Mila schaute sie an. „Du vergisst wohl, dass auch ich Fehler mache. Dessen bin ich mir voll und ganz bewusst, aber ich weiß was ihr drauf habt und glaube an euch. Ich alleine kann kein Spiel gewinnen. Ich brauche dazu ein Team um mich herum. Und mit euch habe ich das beste Team der Welt dabei. Zusammen können wir es schaffen. Lasst uns da raus gehen und kämpfen!“ „Unser Boss hat Recht, was haben wir schon zu verlieren. Wir geben einfach unser bestes!“ „Ishi Matsu, kannst du nicht einmal damit aufhören, mich Boss zu nennen? Du weißt, dass ich das nicht mag…“ Daraufhin fingen alle an zu lachen und wurden lockerer. Dann machten sie sich auf den Weg zum Spielfeld, wo ihr Gegner bereits auf sie wartete. Mila erschrak, als sie erkannte, dass das gegnerische Team die komplette Nationalmannschaft, mit Ausnahme von ihr, aufgestellt hatte. Sie ließ sich jedoch nichts anmerken, damit ihr Team nicht komplett den Mut verlor, jetzt wo sie gerade etwas entspannter geworden waren. 'Na das kann ja heiter werden… Die waren letztes Jahr schon verdammt stark und haben nicht umsonst den Großteil der Nationalmannschaft gestellt. Das einzig Gute, was ich im Moment sehen kann, dass ich mit allen schon mal trainiert habe und einen Teil ihrer Techniken kenne…‘ Der erste Satz ging ganz klar verloren und Milas Team verlor immer mehr den Mut. Sie waren einfach zu nervös. Auch der zweite Satz verlief nicht viel anders. Mila schaffte es zwar einige Male zu punkten, aber das reichte nicht… Und wenn sie so weiter machten, verloren sie auch noch den dritten Satz. Yushima, der völlig hilflos am Rand des Spielfelds stand, wäre am liebsten selbst aufs Feld gelaufen um Mila zu unterstützen. Die ganzen Fehler der anderen konnte er sich nicht mehr mit ansehen. Auf Milas Wunsch hin hatte er Midori, Kakinouchi und Sanyo bisher geschont. Die drei sollten erst auf Milas Zeichen hin ins Spielgeschehen eingreifen. Aber wenn dieses Zeichen nicht bald kam, würden die drei Zuschauer bei der ersten Niederlage im ersten Spiel sein. Schließlich schaute Mila zu Yushima und nickte ihm zu. Er forderte sofort eine Auszeit, damit sie sich kurz besprechen und auswechseln konnten. Es war höchste Zeit. Der Gegner führte bereits 12 zu 2 im dritten Satz und stand somit kurz vor dem Sieg, sollte es den Fujimis nicht gelingen das Spiel noch zu wenden. Mila bestimmte, dass nur Kyoko mit ihr gemeinsam auf dem Feld bleiben sollte. Alle anderen wurden ausgewechselt. Yushima fragte sich zwar, was Mila damit bezweckte, aber er vertraute ihr und ließ sie gewähren. So kam es, dass nach der Auszeit unter den wachsamen Augen von Trainer Inokuma, der ebenfalls im Publikum saß, seine „beiden“ Nationalmannschaften, in denen Mila für ihn gespielt hatte, nahezu komplett auf dem Feld standen. Mila sah ihr Team an und sprach ihnen Mut zu. „Ok, jetzt zeigen wir denen mal, was wir wirklich drauf haben. Wir haben das Zeug dazu sie zu besiegen, dass weiß ich. Bis auf Kyoko haben wir alle bereits einmal in der Nationalmannschaft gespielt und gezeigt, welcher Kampfgeist in uns steckt. Wir haben damals in Amerika alle, bis auf die Russen geschlagen. Sicher, wir waren alle enttäuscht, als wir das Finale so knapp verloren hatten aber mit diesem Team…“ sagte sie und zeigte auf ihren Gegner, „… habe ich es geschafft die Russen zu schlagen. Ich kenne euch alle gut genug um zu wissen, dass ihr eine Revanche gegen die Russen haben wollt. Jetzt ist unser Gegner jedoch die Nationalmannschaft, die den Titel nach Japan geholt hat. Also, wenn wir es schaffen gegen sie zu gewinnen, dann ist das so eine Art kleine Revanche. Daran müssen wir nur glauben. Wir haben es selbst in der Hand und ich vertraue meinem Team…“ „Na dann, lasst uns kämpfen und dann werden wir auch siegen! Denen zeigen wir es. Die nehmen uns bestimmt nicht ernst… Aber das wird ihnen noch Leid tun…“ sagte Sanyo und motivierte somit das ganze Team. Damit begann ein harter Kampf um jeden einzelnen Ball. Mila und Midori gaben Kyoko die Sicherheit, die sie bisher so sehr vermisst hatte. Kakinouchi und Sanyo wechselten sich im Angriff ständig mit Mila und Midori ab und Yoshimura war ein starker Rückhalt, wenn mal ein Ball des Gegners am Block vorbei ging. Von der Seite aus stellte Yushima fest, dass sein Team jetzt viel sicherer spielte und kaum noch Fehler passierten. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie den Ausgleich erzielt. Vor allem durch Midoris besondere Aufschlagtechnik. Sie spielte die Bälle so unberechenbar, wie keine andere Spielerin Fujimis. Dann, gerade als Kakinouchi einen Ball in die gegnerische Hälfte gespielt hatte, erkannte Mila, dass Matsuyama und Kyjama sich zum Angriff bereit machten. ‚Ihr glaubt doch nicht, dass ich darauf reinfalle. Diesen Trick habt ihr bei der WM so oft angewendet, dass ich bereits jetzt weiß, wer von euch den Ball spielen wird…‘ Mila gab Midori ein Zeichen und die beiden nickten kurz. Kakinouchi und Sanyo, die eigentlich vorne am Netz standen blickten zu den beiden und verstanden den Plan sofort. Yushima beobachtete die Vorgänge auf dem Feld. ‚Was haben die vor? Warum grinsen Mila und Midori so? Ich werde es bestimmt gleich erfahren… Mir bleibt ja auch nichts andres übrig als abzuwarten. Mila hat bestimmt eine Idee um unseren Gegner zu überraschen…‘ Auch der Rest des Teams schaute irritiert. Sie kannten alle dieses Blinde Verständnis, dass Mila und Midori verband. Die beiden kamen während einem Spiel einfach ohne Worte aus… Gerade als der Ball von Goto, Kyjamas bester Freundin, hochgespielt wurde und Matsuyama und Kyjama sich zum Absprung bereit machten, knieten Mila und Midori sich am Netz hin, während Sanyo und Kakinouchi über die Rücken der Beiden in die Höhe sprangen. Sobald die beiden sich von ihnen abgestoßen hatten, richteten Mila und Midori sich auf und sprangen gleichzeitig gegen die beiden Netzpfosten und stiegen ebenfalls empor. Noch ehe dem Gegner klar wurde, was dort gerade passierte, wurde ihnen der Ball entgegen geschmettert. Die Fujimis hatten durch diese Sprungtechnik einen Höhenvorteil und ‚klauten‘ den gestellten Ball. Ihre Gegnerinnen hatten keine Chance diesen Ball zu bekommen. Es war ihnen auch unmöglich zu sagen, wer den Ball gespielt hatte. Ungläubig schauten sie zu Mila und ihrer Mannschaft. „Was war das denn?“ diese Frage stellten sich nicht nur die Gegner, sondern auch das Fujimi Team. Niemand konnte glauben, was gerade geschehen war. ‚Das haben die beiden also geplant. Jetzt verstehe ich auch, warum sie so lange daran gearbeitet haben, synchron abzuspringen, nicht auszudenken was hätte passieren können, wenn sie es nicht geschafft hätten…‘ dachte Yushima, der sich des Risikos dieses Spielzuges bewusst war. Mila beobachtete zufrieden, dass der Gegner völlig überrumpelt war und gab ihrer Mannschaft zu verstehen, dass sie nun weiter Druck ausüben mussten. Ständig wechselten die Angriffsduos der Fujimis, so dass der Gegner keine Chance hatte sich auf eine Paarung einzustellen. Die Angreiferinnen der Fujimis waren alle gut aufeinander eingespielt und zeigten ihre Stärke. Am Ende gewannen die Fujimis ihr erstes Profispiel knapp und ernteten viel Lob dafür. Matsuyama ging nach dem Spiel auf Mila zu und gratulierte ihr. „Glückwunsch, du hast echt ein verdammt starkes Team. Ihr seid echt gut aufeinander eingespielt. Vor allem du, Midori, Kakinouchi und Sanyo.“ „Danke, wir haben hart dafür gearbeitet. Ihr seid aber auch verdammt stark.“ „Aber ihr wart besser.“ „Besser? Ich würde eher sagen, wir hatten einfach mehr Glück als ihr…“ Die beiden fingen an zu lachen. „Das nennst du Glück? Ich würde sagen, dass das die Leistung einen Meisters war. Du bist nicht umsonst zur besten Spielerin der Welt ernannt worden. Dein Einfallsreichtum kennt anscheinend keine Grenzen. Für uns heißt das also, wir müssen noch härter trainieren um am Ende der Saison gegen euch zu gewinnen.“ Dann fragte Matsuyama noch, wie es für Mila war, Yushima als Trainer zu haben und diese erwiderte, dass es keinen besseren Trainer als ihn für dieses Team gab. Anschließend verabschiedeten sie sich voneinander und gingen ihrer Wege. Nachdem Mila die Umkleidekabine verlassen hatte, wurde sie am Ausgang der Halle von Trainer Inokuma erwartet. „Warum habt ihr so lange gewartet? Ihr hättet viel deutlicher gewinnen können. Deine neue Technik ist wirklich interessant, aber das Risiko einer Verletzung ist so hoch, dass ich dir nicht erlaubt hätte diesen Spielzug zu machen. Was hat sich euer Trainer nur dabei gedacht! Er ist in meinen Augen zu jung und zu gutgläubig. Außerdem ist unfähig sich durchzusetzen!“ Mila wurde bei diesen Worten wütend, zwang sich jedoch ruhig zu bleiben und antwortete, dass es nicht Yushimas Idee war, so lange zu warten. Sie erklärte ihm, dass sie diese Entscheidung getroffen hatte. „Was ist das denn für ein Trainer, der sich vom Kapitän vorschreiben lässt, wer wann auf dem Feld steht?“ „Einer der dem Kapitän vertraut. Aber Vertrauen ist ja nicht gerade ihre Stärke. Deshalb können sie das nicht verstehen. Vertrauen ist das wichtigste in einem Team und ich vertraue Mila…“ sagte Yushima, der sich demonstrativ vor Inokuma aufbaute. „Mit dir habe ich nicht geredet…“ „Stimmt, aber ich habe ein Recht darauf, ihnen meine Meinung mitzuteilen, wenn ich kritisiert werde…“ Die beiden Männer schauten sich wütend an und Mila hatte das Gefühl, die beiden würden sich jeden Moment an die Kehle springen. Sie versuchte zwischen den beiden zu vermitteln, aber sie ließen sich nicht beruhigen. Inokuma blieb bei seiner Meinung und warf Yushima vor, nicht konsequent genug zu sein um ein Team zu trainieren. Yushima redete sich ebenfalls in Rage und vergaß beinahe seine guten Manieren. Zum Schluss gab Inokuma ihm noch den Rat, sich von Mila fern zu halten, da er genau wusste, dass der junge Trainer in Mila verliebt war und er dieses bereits in Bulgarien nicht zulassen wollte, denn Mila war eine hervorragende Spielerin, die sich voll auf das Spiel und den Erfolg konzentrieren sollte. Yushima entgegnete daraufhin nur, dass er sehr genau wusste was zu tun war und dass sie sich am Ende der Saison erneut sprechen würden. Dann drehte Yushima sich um und ging wütend davon. Mila, die das Ganze nur beobachten konnte, verabschiedete sich von Inokuma und gab sich selbstbewusst, indem sie ihm versprach den Meisterschaftstitel zu gewinnen. Dann ging auch sie. „Der spinnt doch!“ sagte Yushima, der immer noch wütend auf den Trainer der Nationalmannschaft war, als er und Mila abends noch einmal gemeinsam zum Strand gingen. Noch während die beiden unterwegs waren und durch die vollen Straßen gingen antwortete sie: „Er kann manchmal ziemlich hart in seiner Wortwahl sein…“ „Manchmal? Seitdem ich ihn kenne, war das einzig vernünftige was er jemals gesagt hatte, seine Meinung, dass du die Richtige für die Nationalmannschaft bist. Er weiß, wie gut du bist, aber er vergisst dabei vollkommen, dass du ein Mensch bist, der Gefühle hat. Niemand kommt ohne Gefühle aus und ich glaube, dass genau das sein Problem ist…“ „Er denkt, dass ich mein Ziel aus den Augen verliere, wenn ich meinen Gefühlen nachgebe… Wir können ihm jedoch beweisen, dass Gefühle und das Streben nach Erfolg auch gleichzeitig in einem existieren können ohne sich gegenseitig im Weg zu stehen…“ „Was meinst du damit? Hast du ihm irgendetwas versprochen nachdem ich gegangen bin?“ „Ja, ich habe ihm versprochen die Meisterschaft zu gewinnen. Und genau das werde ich auch schaffen. Dafür brauche ich jedoch deine Unterstützung. Ich werde Inokuma beweisen, dass ich mich im Spiel nicht von meinen Gefühlen ablenken lasse. Und mit dir an meiner Seite habe ich das Gefühl, alles schaffen zu können… Wir werden es ihm schon zeigen…“ Er schaute sie an und erkannte, dass sie fest entschlossen war dafür zu kämpfen. „Und wie willst du das anstellen?“ „Na, ich dachte da an so etwas…“ sagte sie und legte ihre Arme um ihn. Er glaubte zu träumen. ‚Es ist ihr anscheinend völlig egal, dass wir von so vielen Menschen gesehen werden… Das ist doch sonst nicht ihre Art…‘ Dann konnte er ihr nicht länger wiederstehen und küsste sie. Der Kuss war zunächst vorsichtig, da er nicht einschätzen konnte, wie sie darauf reagieren würde. Mila wurde in diesem Moment bewusst, dass viele Menschen sie nun zusammen sahen, aber das war ihr egal. Sie wollte mit ihm zusammen sein und das Team hatte schließlich kein Problem damit, warum sollte sie sich also Gedanken um die Meinung fremder Menschen machen. Er machte sich ja anscheinend auch keine Gedanken darum. ‚Er gibt mir die Kraft und den Halt, den ich bisher vermisst habe in meinem Leben. Es gibt keinen Grund für mich, meine Gefühle noch länger zu verstecken…‘ Für sie war es einfach das Richtige ihm zu zeigen, wie viel er ihr bedeutete, das stand für sie fest. Als ihre Lippen sich voneinander lösten brachte er hervor, dass er sehr glücklich war, dass sie nun auch in der Öffentlichkeit dazu stand, dass die beiden ein Paar waren. Sie entgegnete nur, dass dieser Schritt schon längst überfällig war und dass sie das zu spät gemerkt hatte. Die beiden setzten Arm in Arm ihren Weg zum Strand fort. Viele Menschen, denen sie begegneten, drehten sich zu ihnen um und schauten ihnen hinterher. Mila war jedoch zum ersten Mal total egal, was man nun über sie dachte, sie war einfach nur glücklich. Am Strand angekommen unterhielten sie sich noch einmal über das Spiel. „Das war eine unglaubliche neue Technik. So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen. Deshalb habt ihr also an eurem Absprungtiming gearbeitet…“ „Ja, wir wussten beide dass es, wenn wir diesen Angriff spielen wollen, auf exaktes Timing ankommt. Wenn nur einer von uns einen Sekundenbruchteil langsamer als der andere wäre, dann hätten wir uns beide wohl verletzt. Deshalb habe ich zur Sicherheit noch Sanyo und Kakinouchi mit eingebunden. Sie waren nicht von Anfang an dabei. Aber falls Midori und ich es nicht geschafft hätten, dann hätte eine der beiden dennoch einen Angriff spielen können…“ „Du bist wirklich einzigartig…“ sagte er, stellte sich hinter sie und nahm sie in den Arm. Sie lehnte sich zurück und fühlte sich geborgen in seiner Umarmung. Schweigend standen sie einfach nur da und blickten hinaus aufs Meer bis die Sonne unterging. Am nächsten morgen waren die Zeitungen voll mit Bildern der beiden, wie sie gemeinsam am Strand standen. Das Spiel wurde nur am Rande erwähnt, denn anscheinend war es für die Presse interessanter über eine mögliche Beziehung der beiden zu spekulieren. Vor dem Haus sammelten sich immer mehr Reporter und Fernsehteams, die etwas in Erfahrung bringen wollten. Milas Eltern, die seit dem frühen morgen damit zu kämpfen hatten, die ganzen Anrufer abzuwimmeln, entschieden sich dazu ihre Tochter darauf anzusprechen. Schließlich hatte Mila ihnen noch nichts von ihrer Beziehung zu Yushima erzählt. Sie kannten nur die Bilder, die an diesem morgen in der Zeitung waren und Milas Reaktion im Garten, als die beiden sich unterhalten hatten. Ihre Mutter sagte ihrem Mann, dass sie so etwas bereits geahnt hatte, als Yushima ankam. Mila hatte so einen Glanz in ihren Augen, was sie noch nie zuvor bei ihrer Tochter gesehen hatte. Und auch der junge Mann, der seither bei ihnen zu Gast war, schien offensichtlich glücklich über ihre Nähe zu sein. „Die beiden hätten uns trotzdem etwas sagen können. Wir sind doch ihre Eltern… Hat dieses Kind denn gar kein Vertrauen zu uns?“ „Ich glaube, dass das nichts mit Vertrauen zu tun hat. Sie ist seit Tsutomus Tod zum ersten Mal richtig verliebt und musste sich ihrer Gefühle erst einmal im Klaren sein….“ „Da hast du wahrscheinlich recht. Und ich glaube, sie hat sich nicht getraut uns etwas zu sagen, da sie sich nicht sicher ist, wie wir reagieren werden. Dabei wünsche ich mir nur, dass sie glücklich ist… egal was auch sein wird. Und er ist ein guter Junge, das spüre ich…“ Dann hörten sie oben eine Tür, die sich öffnete und wieder schloss. „Sieht so aus, als wären sie wach. Mal sehen, was sie zu dem ganzen Rummel da draußen sagen…“ Die beiden betraten gemeinsam die Küche und Milas Vater hielt ihnen die Zeitung, auf deren Titelseite ein Foto der beiden abgebildet war, entgegen. „Guten morgen ihr zwei, da habt ihr ja ganz schön viel Aufsehen erregt. Ich habe mir zwar gedacht, dass da was zwischen euch sein könnte und ich freue mich auch, dass es so ist, aber ich hätte es schon gerne von euch direkt gehört, statt es aus der Zeitung zu erfahren.“ Mila war sprachlos. Sie war sich zwar bewusst gewesen, dass sie beobachtet wurden, als sie gemeinsam zum Strand gegangen waren, aber dass es gleich in der Zeitung stand, hatte sie nicht erwartet. Sie entschuldigte sich bei ihren Eltern dafür. Sie hatte ihnen eigentlich beim Frühstück davon erzählen wollen. Ihre Eltern bestätigten ihr, dass sie nicht wütend waren und sich einfach für ihre Tochter freuten. Sie berichteten den beiden davon, dass sie den gesamten morgen damit verbracht hatten, den Fragen der Reporter auszuweichen. Auch im Radio und im Fernsehen gab es nur ein Thema. „Als ob es nichts wichtigeres geben würde, über das sie berichten können…“ sagte Mila und hörte ungläubig den Nachrichten zu. Auf einmal klingelte es an der Tür und ihre Eltern fragten sich, ob das wieder die hartnäckigen Reporter waren. Milas Mutter öffnete vorsichtig die Tür einen Spalt breit schaute durch diesen und stellte erleichtert fest, dass nicht irgendein Reporter geklingelt hatte, sondern Midori vor der Tür stand um Mila zu besuchen. Außerdem stellte sie fest, dass die Reporter offensichtlich gerade zusammen packten und sich auf den Weg machten. „Hallo, ist Mila da?“ „Ja, sie ist da. Komm doch rein. Entschuldige den Tumult hier. Zum Glück scheinen sie aufzugeben.“ Midori kam dieser Bitte nach und betrat das Haus, während sie Milas Mutter berichtete, dass sie den Fragen der Reporter nicht ausweichen konnte. „Die beiden haben ganz schön für Aufregung gesorgt. Aber ich glaube, ich habe denen da draußen genug Antworten gegeben. Die haben mich erst vorbei gelassen, als ich ihnen erzählt habe, dass keiner von uns im Team ein Problem damit hat, dass die beiden zusammen sind. Dann habe ich sie noch gebeten, die beiden in Ruhe zu lassen. Schließlich ist es doch ihre Sache, was sie privat machen. Und das scheint gewirkt zu haben, zumindest für den Moment, so dass sie den Rest des Tages Ruhe haben sollten.“ „Danke, ich dachte schon die verschwinden nie.“ Gemeinsam verbrachten Mila, Midori und Yushima den Tag damit, die Zusammenfassung des Spieltages im Fernsehen zu betrachten und die anderen Mannschaften zu studieren. Niemand von Ihnen sprach über den Medienrummel. Sie konzentrierten sich einfach auf die Spiele und lenkten sich ab. Danach machten sie sich daran, das weitere Training zu besprechen. Midori war überrascht, dass die beiden so ruhig blieben und konzentriert arbeiteten. Wenn es um den Sport und die damit verbundene Arbeit ging, dann waren die beiden sehr professionell. Da war nichts davon zu spüren, dass sie ein Paar waren. Midori bewunderte sie dafür. ‚Sie gehen so distanziert miteinander um, wenn es um den Sport geht. Wenn man sie so sieht, dann würde man nie auf die Idee kommen, dass die beiden etwas anderes als den Erfolg im Kopf haben können. Dabei weiß ich genau, dass das nicht stimmt. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt. Vor allem wird es interessant sein zu sehen, wie Mila mit dem Medienrummel umgeht. Sie ist ja nicht gerade gut auf die Presse zu sprechen, vor allem nach all dem, was schon über sie geschrieben wurde…‘ Als der Trainingsplan der nächsten Tage festgelegt war, machte Midori den beiden den Vorschlag abends gemeinsam mit ihr und Mitamura etwas zu unternehmen. Die beiden stimmten zu und so machte Midori sich auf den Weg zu ihrem Freund um ihn über den Plan für den Abend in Kenntnis zu setzen. Sie musste ihn ja schließlich auch noch darauf vorbereiten, dass die Presse gerade starkes Interesse an Mila und ihrem Leben hatte… Mila machte die Situation, dass sie ständig von Reportern beobachtet wurde, immer nervöser. Aus diesem Grund machte sie das, was sie bisher immer gemacht hatte, wenn sie unsicher wurde. Sie zog sich in sich zurück und konzentrierte sich nur aufs Training. Das hatte zur Folge, dass sie Yushima wieder auf Distanz hielt, obwohl sie sich nichts mehr wünschte, als mit ihm glücklich zu werden. Sie hasste sich selbst dafür, weil sie so handelte, aber die ganzen Vorfälle der Vergangenheit ließen sie wieder in ihr altes Verhalten zurück fallen. Yushima fand keinen Weg, sie davon zu überzeugen, dass es keine Rolle spielte, was andere über sie dachten. Aus diesem Grund ließ er ihr die Zeit und die Freiheiten, die sie brauchte. Seine Gefühle für sie waren echt und er stand dazu. ‚Sie hat bisher kaum gute Erfahrungen mit der Presse gemacht. Klar, dass sie sich nun erst einmal wieder zurück zieht. Ich werde ihr die Zeit geben, die sie braucht, auch wenn ich diesen Schritt zurück für falsch halte… Sie ist nun einmal so und dafür liebe ich sie. Außerdem haben wir die Abende zu Hause zusammen und damit muss ich mich im Moment zufrieden geben. Denn wenn ich sie jetzt zu sehr bedränge, dann mache ich nur alles kaputt und das will ich auf gar keinen Fall. Ich muss mich unbedingt mal bei ihren Eltern dafür bedanken. Es ist schließlich nicht selbstverständlich, dass ich hier wohnen darf…‘ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)