The Winner takes it all von dreamfighter (Liebe und das Streben nach Erfolg....) ================================================================================ Sanyos Geheimnis ---------------- Obwohl das Team die Rückennummern festgelegt hatte und Mila der Mannschaftskapitän war, wurde sie das Gefühl nicht los, als wäre damit alles geklärt. Irgendetwas beschäftigte Sanyo, dass konnte sie ihr anmerken. Aber war sollte das sein? Sie beschloss mit ihr darüber zu reden. Denn als Kapitän war sie nicht nur für sich selbst verantwortlich, sondern auch für den Rest des Teams. Vertrauen war das wichtigste, um ein funktionierendes Teams um sich zu haben. Mila wusste, dass ihr Verhalten der letzten Tage und Wochen nicht dazu beigetragen hatte, dass das Vertrauen wuchs. Aber die Entscheidung des Teams, sie als Kapitän haben zu wollen, zeigte ihr, dass die Basis für eine erfolgreiche Zukunft geebnet war. Wäre da nur nicht Sanyo mit ihrem merkwürdigen Verhalten. Sie musste dass dringend klären. Mila fragte die anderen, ob sie wüssten, was mit Sanyo los war. Aber niemand konnte sich ihr Verhalten erklären, weshalb Mila sich auf die Suche nach ihr machte. Die anderen boten Mila Hilfe an, welche sie dankbar annahm. Je eher sie mit Sanyo reden konnte, desto besser für alle. Sanyo lief planlos durch die Stadt. Weinend fragte sie sich immer wieder, warum sie so reagiert hatte. Sie wollte auf keinen Fall, dass jemand etwas davon erfuhr. Aber durch ihr Verhalten hatte sie die Aufmerksamkeit ganz klar auf sich gelenkt, dass wusste sie. Und das machte es ja auch so schwer. Wie sollte sie den anderen unter die Augen treten, ohne dass diese sie ansprachen… ‚Verdammt, warum musste ich nur so reagieren. Die denken doch jetzt wer weiß was über mich…‘ Schließlich sah sie sich um und stellte fest, dass sie sich verirrt hatte. Wie sollte sie den Weg nach Hause nur wiederfinden. Sie war neu in der Stadt und hatte sich bisher noch nie die Mühe gemacht, sich hier genau umzusehen… ‚Na klasse, das hat mir gerade noch gefehlt. Ich habe keinen blassen Schimmer, wo ich bin und hier ist weit und breit niemand, den ich nach dem Weg fragen kann… Ich kann noch nicht einmal umdrehen und zurück gehen, da ich nicht darauf geachtet habe, wo ich her gekommen bin…‘ Die Mannschaft hatte sich aufgeteilt und suchte überall nach Sanyo. Sie hatten sich in fünf Gruppen aufgeteilt. Während Midori, Kakinouchi und Kyoko sich auf den Weg in Richtung Norden machten, begaben sich Ishi Matsu, Dekou und Yoshimura sich auf den Weg nach Westen. Nakasawa und Onuma gingen nach Süden und Kazuragi und Mila nach Osten. Yushima und Kashiwagi hingegen blieben in der Nähe der Halle. Mila hatte darauf bestanden, dass die Neuen im Team nicht alleine unterwegs waren, da nicht alle hier aufgewachsen waren und sich nicht gut in der Stadt auskannten. Das war auch der Grund, warum Mila sich um Sanyo sorgte. Sie kannte die Stadt nicht und könnte sich verlaufen haben. Außerdem hatte Mila durch die Einteilung der Gruppen noch einen weiteren Plan verfolgt. Zum einen konnte einer bei Sanyo bleiben, sollten sie sie finden, und der andere konnte Bescheid geben. Zum anderen konnten die Spielerinnen sich untereinander besser kennen lernen, sofern diese nicht bereits gemeinsam zur Schule gegangen waren. Kashiwagi nutzte die Gelegenheit alleine mit Yushima unterwegs zu sein, um mehr über ihn zu erfahren. Schließlich war er nicht nur ihr Trainer, sondern auch Milas Freund. Sie machte ihm klar, dass sie sich zwar für die beiden freute, aber gleichzeitig ermahnte sie ihn, nicht mit ihren Gefühlen zu spielen. „Hey, was ich vorhin gesagt habe, war mein Ernst. Sie ist für mich der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich würde alles für sie tun. Mir würde im Traum nicht einfallen, sie auszunutzen…“ „Das hoffe ich für dich. Sie hat schon viel durchgemacht. Auch wenn ich damals nicht alle Details mitbekommen habe, Nakasawa hatte mir davon erzählt, was passiert ist. Wir waren alle, damit meine ich Midori, Nakasawa, Kazuragi Mila und mich, mit Tsutomu befreundet. Und sein Tod ist uns allen sehr nahe gegangen. Aber Mila ist daran beinahe zerbrochen. Seitdem hat sie sich sehr verändert. Mir ist nicht entgangen, dass sie dich sehr mag. Deshalb hoffe ich, dass deine Worte wahr sind. Nicht für dich, sondern für sie…“ „Es wird dich vielleicht überraschen, aber ich kenne ihre Vergangenheit. Sie hat mir selbst davon erzählt und das noch bevor wir zusammen gekommen sind. Und nur damit du es weißt, auch ich habe einen geliebten Menschen verloren. Ich weiß also genau, wie schwer es ist, so etwas zu verarbeiten. Gerade deswegen glaube ich, es war Schicksal, dass wir uns genau dort das erste Mal getroffen haben, wo meine kleine Schwester ums Leben gekommen ist…“ Bei dem Gedanken an Yoko stiegen ihm Tränen in die Augen und Kashiwagi erkannte, dass auch er noch immer unter diesem Verlust litt, genau wie Mila. „Es tut mir Leid, ich wollte nicht an deinen Worten zweifeln. Ich mache mir einfach nur Sorgen um Mila, auch wenn ich sie schon länger nicht gesehen habe.“ „Schon gut, ich verstehe dich ja. Mila ist ein wunderbarer Mensch und sie hat wunderbare Freunde. So, jetzt aber genug geredet. Lass uns weitersuchen…“ Währenddessen unterhielten sich auch Ishi Matsu, Dekou und Yoshimura während der Suche über Mila und Yushima. „Ich kann nicht glauben, dass ausgerechnet er ihr Freund sein soll…“ sagte Ishi Matsu, die ihm noch immer übel nahm, dass er damals ihren Gegner trainiert hatte. „Aber wieso denn? Die beiden sind doch ein süßes Paar.“ wollte Yoshimura wissen. Dekou erklärte ihr, dass die beiden einmal Gegner waren und dass sie damals den Verdacht hatten, dass er sich nur für sie interessiert hatte, um sie auszuspionieren. „Das ist doch nicht euer Ernst. Habt ihr denn nicht gemerkt, wie erleichtert Mila gewirkt hat, als es ausgesprochen war?“ Die beiden ließen sich jedoch nicht beirren. Sie beschlossen, ihn ihm Auge zu behalten. Auch Nakasawa und Onuma hatten während der Suche nur ein Thema. „Mila sah gerade wirklich glücklich aus.“ „Stimmt. So habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Er scheint ihr gut zu tun. Mila hat schon so viel durch gemacht. Ich hoffe, dass er es wirklich ernst mit ihr meint.“ „Das glaube ich schon…“ sagte Onuma. „Wie kannst du dir da so sicher sein? Wir kennen ihn schließlich nicht.“ „Hättest du dir vorhin, als er uns gesagt hat, was er für sie empfindet, dann hättest du an seinem Blick gesehen, dass er es so gemeint hat, wie er es sagte.“ „Du meinst, du kannst anhand des Ausdrucks in seinen Augen erkennen, ob er lügt oder nicht?“ „Na ja, nicht direkt. Aber wenn man sich die Mühe macht und sein Gegenüber während dem Gespräch genau in die Augen schaut, dann kann man ganz leicht Wahrheit und Lüge unterscheiden. Wenn dein Gegenüber die Wahrheit sagt, dann fällt es ihm nicht schwer, deinem Blick standzuhalten. Lügt er, wendet er unbewusst den Blick ab. Und er hat vorhin nicht einmal den Blick von uns abgewendet. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass er sie wirklich liebt. Und ihre Reaktion, wie sie sich an ihn gelehnt hat, als er hinter ihr stand, kann ja wohl auch nur bedeuten, dass sie das Gleiche für ihn empfindet.“ „Dann drücken wir den beiden mal die Daumen…“ Kazuragi hatte Mila gegenüber klar gemacht, dass diese an der Situation selbst schuld war. Hätten Mila und Yushima es eher gesagt, dann wäre diese Suche jetzt nicht notwendig. Mila wurde das Gefühl jedoch nicht los, dass Sanyo aus einem anderen Grund verschwunden war. „Weißt du, damals in der Juniorennationalmannschaft hatte sie auch schon komisch verhalten und Ihrem eigenen Bruder das gleiche unterstellt, wie Yushima vorhin. Sicher, zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nicht, dass Inokuma ihr Bruder ist, aber… Ich habe das Gefühl, dass etwas anderes, etwas woran wir alle nicht denken, der Grund für ihr Verhalten ist.“ „Sie hat ihrem Bruder unterstellt, dass er dich liebt?“ „Ja, das hat sie. Und jetzt hat sie schon wieder so etwas gesagt. Ich möchte zu gerne wissen, was in ihrem Kopf vorgeht…“ Die beiden entschlossen sich, das Thema zu beenden und sich auf die Suche zu konzentrieren. Aber sie hatten keinen Erfolg und machten sich daher auf den Rückweg. Vielleicht hatten die anderen mehr Glück… „Ich kann nicht einfach fassen, dass du davon gewusst hast…“ sagte Kyoko zu Midori. „Hey, ich habe doch schon gesagt, dass die beiden mich darum gebeten hatten, euch nichts zu sagen.“ „Schon gut, ich bin ja nicht wütend. Eher enttäuscht darüber, dass Mila anscheinend so wenig Vertrauen zu uns hat.“ „Das hat nichts mit mangelndem Vertrauen zu tun. Für Mila ist das alles einfach neu und sie hat Angst. Aber wenn wir uns ihr gegenüber jetzt genauso wie vorher auch verhalten, dann wird sie diese Angst verlieren…“ sagte Midori und Kakinouchi ergänzte: „Da könntest du recht haben. Mila ist ein sehr verschlossener Mensch. Ich glaube auch, dass sie uns bestimmt nichts absichtlich verschweigen wollte und sie hat mit Sicherheit kein Problem damit uns zu Vertrauen.“ Die drei waren sich einig darüber, dass sie Mila in jeder Situation, die ihnen bevorstand, unterstützen würden. Kyoko war überrascht, dass Kakinouchi, die sie bisher nur als Gegnerin kannte, so viel Vertrauen zu Mila hatte. Sie und Mila schienen sich wirklich zu respektieren und waren sich in mancher Hinsicht sogar ähnlich. Auch Kakinouchi sprach nicht viel über sich und arbeitete ständig daran besser zu werden. Sie waren schon beinahe am Ortsausgang angekommen und wollten die Suche abbrechen, als sie plötzlich Sanyo entdeckten, die sich verzweifelt umschaute. Midori bat Kyoko zur Sporthalle zurück zu kehren und den anderen Bescheid zu geben. Sie selbst und Kakinouchi wollten mit Sanyo reden. Es gab definitiv etwas zu klären, dass war beiden klar. Also machte sich Kyoko auf den Weg zurück und die beiden anderen gingen auf Sanyo zu. Sanyo entdeckte die beiden und war erleichtert, die beiden zu sehen, auch wenn dass bedeutete, dass sie sich ihren Fragen stellen musste… „Kannst du mir mal erklären, was du hier zu suchen hast?“ fragte Midori während sie sich Sanyo näherte und Kakinouchi ergänzte: „und vor allem wollen wir wissen, was mit dir los ist. Warum bist du einfach abgehauen?“ „Ich weiß nicht… ich habe mich total verlaufen.“ „Ok, das klärt den Grund, warum du hier bist. Aber das erklärt nicht, weshalb du überhaupt abgehauen bist.“ „Ich kann es euch nicht sagen…“ versuchte Sanyo auszuweichen, aber die beiden ließen nicht locker. „Diesmal hattest du Recht mit deiner Behauptung dass unser Trainer unseren Kapitän liebt, aber das kann unmöglich der Grund sein, weshalb du so reagierst. Also, was ist los. Es sieht mir ganz danach aus, als seiest du Eifersüchtig…“ „Ihr habt doch keine Ahnung…“ „Dann erklär es uns. Hör zu, Mila ist unsere Freundin und wir werden bestimmt nicht zulassen, dass du ihr das kaputt machst, was sie sich gerade aufbaut… Du kannst von Glück sagen, dass wir sie diesmal nicht zurück halten mussten, wie damals. Wahrscheinlich hätten wir schon damals im Trainingslager zulassen sollen, dass sie dir eine runter haut. Wir sind echt sauer und können Milas Reaktion damals nur zu gut verstehen. Sie liebt Yushima und er liebt sie. Was ist denn schon dabei? Die beiden werden bestimmt nichts unternehmen, was dem Team schadet.“ „Denkt ihr echt, dass ist der Grund? Ich weiß, dass das Team für Mila das wichtigste ist. Sie ist ein hervorragender Kapitän und er ist ein sehr guter Trainer.“ „Was ist dann dein Problem?“ „Ihr versteht mich doch eh nicht…“ „Stimmt, aber das liegt nur daran, dass du in Rätseln zu uns sprichst. Sag uns doch einfach, was der Grund für dein Verhalten ist. So schlimm kann es doch gar nicht sein…“ Sanyo wurde verlegen und ihre sonst so starke Seite brach ein. Sie vertraute sich den beiden an. Sie erzählte ihnen, dass sie sich in Mila verliebt hatte und dass sie sich dessen bereits seit damals im Trainingslager der Nationalmannschaft bewusst war. Midori und Kakinouchi konnten einfach nicht glauben, was sie da hörten. Aber plötzlich ergab alles einen Sinn. Sanyo war nicht eifersüchtig auf Mila, sondern sie war eifersüchtig auf ihren Freund. „Warum hast du uns nicht gleich gesagt, was los ist? Ich dachte wir sind Freunde und können über alles reden?“ wollte Kakinouchi wissen. „Was glaubst du denn? Ich habe mich einfach nicht getraut. Und ich habe Angst davor wieder ganz allein da zu stehen. Ich kann nur zu gut verstehen, wenn ihr jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben wollt.“ Sanyo senkte ihren Blick und war sich sicher, dass die beiden gehen würden. Denn so war es ihr immer ergangen, als jemand davon erfuhr, dass sie anders war. Aber dann musste sie feststellen, dass Midori und Kakinouchi völlig anders reagierten, als sie erwartet hatte. Vor allem Midori hatte sie nicht zugetraut, dass diese noch mit ihr sprechen würde. Schließlich war sie doch Milas beste Freundin… „Wenn du Angst davor hattest es uns zu sagen, warum hast du dann kein Verständnis für Milas Situation gehabt und sie stattdessen…“ „Du hast ja Recht, Midori. Ich habe einfach nicht nachgedacht. Mila hat das echt nicht verdient. Bitte sagt ihr nichts davon.“ „Was sollen sie mir nicht sagen?“ fragte Mila und die drei drehten sich überrascht um. Sie hatten nicht bemerkt, dass Mila und die anderen sich ihnen genähert hatten und Sanyo fragte sich, wie viel Mila tatsächlich mitbekommen hatte. „Nichts…“ sagte Kakinouchi, um Sanyo, die ihr in dieser Situation leid tat, zu unterstützen. „Und das soll ich euch jetzt einfach so glauben?“ „Bitte, es ist wirklich nichts. Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ich war einfach ungerecht. Du hättest es uns schon erzählt. Aber ich war einfach nur egoistisch und habe nicht darüber nach gedacht, wie du dich dabei fühlen musst. Bitte verzeih mir.“ Mila wusste zwar nicht, was diese den anderen beiden erzählt hatte, aber die Tatsache, dass Sanyo nichts passiert war und die Freude darüber waren größer als ihre Wut. Und so machten sie sich alle gemeinsam auf den Weg zurück zur Sporthalle um noch einmal zu trainieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)