Submissive Renitenz von abgemeldet ("Bow down to your Master, Dog!") ================================================================================ Kapitel 69: Rückblick (Atemu´s Seite) ------------------------------------- Hier ein kleiner Rückblick. Ich dachte, das Gespräch zwischen Bakura und Atemu, welches zu dieser ungewöhnlichen Zusammenarbeit führte, könnte recht interessant für euch sein. Na, hat schon jemand Theorien wohin das alles führen wird? ^^ Merci für die lieben Kommis, freut mich sehr, dass euch die Geschichte so gefällt. Ich mag sie auch sehr, deshalb vernachlässige ich auch sträflich meine anderen Projekte, aber wir haben das Ende ja fast erreicht, meine Lieben. Viel Spaß weiterhin!! "Du bittest mich um Hilfe? Dass ich das noch erleben darf." Ich wusste, dass er so reagieren würde. Ich hätte sogar seinen genauen Wortlaut vorhersagen können und auch, dass er auf diese Weise grinsen würde. Augenblicklich gleicht er einem selbstzufriedenen Geier, der eigentlich schon vollgefressen ist, jedoch das nächstes Aas schon erspäht hat. Es kostet mich Kraft, den unverschämten Unterton zu überhören. Dabei bin ich nichts anderes von ihm gewohnt. Gleichgültig in welcher Situation wir aufeinander treffen, er vermag es nicht seinen Spott zu unterdrücken und einmal mehr frage ich mich warum ich mir das überhaupt antue. Aber dann wird mir wieder klar, warum ich hier bin und dass es - so abwegig es auch erscheinen mag - durchaus Sinn macht, ihn um Hilfe zu bitten. "Ich dachte, die Sache könnte dich interessieren." meine ich und versuche gelassener zu klingen als ich tatsächlich bin. Seine Augen weiten sich und ich weiß, dass er mich genau beobachtet. Er lauert. Auch in der Hinsicht erinnert er mich an einen Geier. Aber ich halte seinem forschenden Blick gelassen stand. Er richtet sich langsam auf und ich weiß, dass er sich dabei absichtlich Zeit lässt. Damit versucht er zu unterstreichen, dass ich der Bittsteller bin, was ihm natürlich gefällt. "Ja, vielleicht interessiert mich die Angelegenheit tatsächlich..." meint er immer noch bemüht sich sein Interesse nicht allzu offensichtlich anmerken zu lassen. Ich weiß jedoch, dass er interessiert ist. Ich wusste es bereits bevor sich sehen konnte wie es in seinen Augen aufleuchtete. Er mag mich kennen, aber ich kenne ihn mindestens genauso gut und in vielerlei Hinsicht sind wir uns tatsächlich nicht so unähnlich. "Ich schätze, du hast schon einen Plan parat." Nun sitzt er mir gegenüber und sieht mich ernst an. Ich nicke. "Ja, in gewisser Weise habe ich einen Plan oder sagen wir einen Ansatz." entgegne ich aufrichtig und Bakura nickt. "Na, dann schieß mal los." fordert er mich auf und zündet sich eine Zigarette an. In kurzen Zügern schildere ich ihm meine Überlegungen und er hört geduldig und sehr aufmerksam zu. Als ich geendet habe, sehe ich ihn erwartungsvoll an. Es dauert einen Moment bis er sich zu einem Kommentar herablässt. "So viel kriminelle Energie hätte ich dir gar nicht zugetraut, Pharao." meint er und lacht. Ich schenke ihm einen missbilligenden Blick. "Ich wüsste nicht, was an meinem Plan kriminell sein soll." bemerke ich und muss gestehen, dass ich mich etwas getroffen fühle. Bakura lacht noch immer. "Humor hast du noch immer nicht, aber ok. Lassen wir das Thema. Dir ist hoffentlich klar, dass du dir mit der Nummer ne Menge Ärger einhandeln könntest, oder? Gut möglich nämlich, dass dein kleiner Freund alles andere als begeistert ist." fragt er und ich nicke. "Und du willst es trotzdem durchziehen?" Wieder nicke ich. "Ich habe mir die Sache gut überlegt, falls du darauf hinaus willst und ja, ich bin mir auch über die möglichen Konsequenzen im Klaren. Aber wenn mein Plan funktioniert, dann werde ich mich mit diesen nicht weiter beschäftigen müssen. Und Joey muss nie erfahren, dass ich mich überhaupt auf diese Weise eingemischt habe." erkläre ich ihm ernst und er pfeift. "Na, entschlossen bist du jedenfalls. Wie eh und je." Fast habe ich das Gefühl, dass so was wie Anerkennung in seiner Stimme mitschwingt. Er scheint einen Moment über meine Worte nachzudenken und schließlich legt er den Kopf leicht schief und beäugt mich aufmerksam. "Und wie kommt es, dass du ausgerechnet jetzt auf diese Idee kommst? Ich meine, du bist doch schon länger mit diesem Wheeler befreundet, wenn ich mich nicht irre. Spontaner Anflug von Emotionaliät oder keimt da schon länger etwas?" Die Frage hatte ich erwartet und sie ist natürlich auch verständlich. Allerdings habe ich nicht wirklich eine Antwort darauf. "Es hat sich eben so ergeben. Joey hat mir schon immer sehr viel bedeutet." erwidere ich vage und weiß im gleichen Augenblick schon, dass er es nicht dabei belassen wird. "Ach? So von heute auf morgen? Na, mir soll´s egal sein." Er zieht an seiner Zigarette und inhaltiert tief. Natürlich kann er es sich nicht verkneifen mir den Rauch ins Gesicht zu blasen. Eine Geste, die mich ärgern soll. Etwas, dass er nur zu gern macht. Ich verkneife mir einen Kommentar und weise ihn auch nicht zurecht, sondern sehe ihn weiterhin ruhig und ernst an. "Und du denkst wirklich, dass das funktionieren könnte?" fragt er noch einmal und ich lächele. "Ich bin mir dessen sogar sicher." Wieder denkt er kurz nach. "Ok, so abwegig ist es vielleicht wirklich nicht. Und wenn der kleine Blonde dem männlichen Geschlecht ja gegenüber auch nicht abgeneigt ist... Ich dachte immer er fährt auf diese vollbusige Blondine ab, aber gut. Irren ist menschlich und wenn du sagst, dass er mit Kaiba bereits experimentiert, tja, dann ist die Blondine wohl Geschichte." "Er experimentiert bereits mit Kaiba. Frag nicht wie sich das ergeben hat. Ich weiß es nicht und ich glaube, er weiß es auch nicht wirklich." sage ich. Bakura grinst. "Das glaub ich gern. Der Kleine macht immer so nen verpeilten Eindruck. Schätze, er hat nicht einmal ne Ahnung auf was er sich da eingelassen hat. Und dann auch noch mit Kaiba. Interessante Kombi, wenn du mich fragst. Aber ich hatte immer den Verdacht, dass da noch was im Argen liegt. Mal ehrlich, bei deren Verhältnis war es doch irgendwie offenkundig, dass sie beide irgendwie auf die Herr/Sklaven-Nummer abfahren, hätte nur nicht gedacht, dass sie es je zusammen ausprobieren würden. Kaiba ist ein Naturtalent auf dem Gebiet, kann ich dir sagen. Aber hallo! Und Wheeler... Na, ich kann verstehen was du an ihm findest. Ein perfekter Sklave für den Pharao, wenn man so will." Ich übergehe diese Andeutung und ignoriere auch sein anzügliches Grinsen. "Joey bedeutet mir sehr, sehr viel." sage ich und er nickt. "Schon klar, den Punkt hab ich verstanden, keine Sorge." unterbricht er mich und ich werfe ihm einen ungehaltenen Blick zu. "Entspann dich. Mir ist deine Motivation egal. Was mich interessiert ist, was für mich dabei herauspringt." Schlagartig wird sein Grinsen breiter. Natürlich. Ich hatte keineswegs erwartet, dass er mir selbstlos seine Hilfe gewähren würde. Nein, das ist nicht Bakura´s Art und daran wird sich auch nichts ändern. Ich seufze. "Abgesehen davon, dass du mir einen Gefallen tust?" frage ich süffisant. Er lacht erneut trocken auf. "Oh, es ist mir natürlich eine Ehre, dass ich dem großen Pharao behilflich sein darf, aber diese Befriedigung reicht keinesfalls aus." entgegnet er gelassen. "Und welche Befriedigung wäre ausreichend?" will ich wissen. Sofort sehe ich wie es gefährlich in seinen Augen aufblitzt. "Nun, darüber mache ich mir noch ein paar Gedanken. Immerhin kommt die Sache doch etwas überraschend." erwidert er und ich muss unwillkürlich grinsen. Irgendwie hatte ich genau diese Anwort erwartet. Nun gut, ich bin bereit diese Ungewissheit in Kauf zu nehmen. Das ist mir die Sache mehr als wert und was immer er letztlich verlangen wird, es wird mir ein Vergnügen sein, es ihm zu geben, sofern mein Plan erfolgreich ist. "Welche Rolle genau hast du mir in deinem kleinen Ränkespiel zugedacht?" fragt er schließlich. Ich lächele. "Die Rolle, in der du am Besten bist, mein lieber Bakura." entgegne ich zuckersüß und wieder lodert es kurz in seinen roten Augen auf. "Du schmeichelst mir, Pharao." Gespielt verlegen wendet er den Blick kurz von mir und ich weiß jetzt eindeutig, dass ihm das Spiel bereits jetzt gefällt. So gesehen ist es ja auch einmal etwas neues. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir zuvor je so etwas unternommen haben. Meine Erinnerung ist zwar lückenhaft, aber ich denke, ich würde mich daran erinnern, wenn wir je wegen solch einer Sache packtiert hätten. Unwillkürlich frage ich mich wieder einmal wieviel von meinem vergangenen Leben ich vergessen habe. Bakura´s Blick ist wieder ernst. "Kaiba ist nicht Seth." bemerkt er. Ich nicke. "Das weiß ich selbst." erwidere ich. "Ich wollte nur sicher gehen." meint er gedehnt. "Dann weißt du auch sicherlich, dass Kaiba es auch keineswegs dulden wird, dass man sich einfach so in seine Angelegenheiten mischt. Ich meine, er wird not amused sein, wenn ausgerechnet du ihm in seine Spielchen reinfunkst. Und wie gesagt, er ist nicht Seth. Da ist mit Befehlen nichts. Dem ist deine Herrlichkeit schnuppe." "Keine Sorge, das weiß ich auch. Es ist mir egal ob ihm das gefällt oder nicht. Er wird es hinnehmen müssen." erkläre ich entschlossen und Bakura scheint einen Moment fast erstaunt über die Vehemnez, die ich an den Tag lege. Vielleicht irritiert es ihn, dass ich so energisch bin, weil er nicht verstehen kann, warum dies gerade wegen Joey Wheeler der Fall ist. Wie ich Bakura einschätze, war ihm mein blonder Freund bislang recht egal. Ja, ich bezweifle sogar, dass er ihn weiter groß bemerkt hat, umso erstaunter müsste er daher sein, dass ich allein für Joey bereit bin, mich sogar mit ihm zu verbünden. Schließlich sind wir nicht gerade ein Dreamteam. Doch das weiß er natürlich selbst zur Genüge. "Also, wenn ich dich richtig verstehe, dann soll ich Kaiba übernehmen, während du Joey klar machst?" fasst er meinen Plan zusammen und ich verdrehe instinktiv die Augen. Er bringt mein Vorhaben auf einen wirklich sehr schlichten Nenner. "Klar machen ist nicht der Ausdruck, den ich benutzen würde." erwidere ich. "Aber so gesehen hast du Recht, auch wenn deine Zusammenfassung doch sehr platt ist." "Ach? Und wie würdest du es bezeichnen?" will er wissen, winkt jedoch ab bevor ich etwas antworten kann. "Verzeih, mein Pharao, dass ich nicht deine gewählte Ausdrucksweise habe, ich bin eben nur ein Dieb." Er grinst mich wieder an und ich hasse es, wenn er mit der Sache anfängt. Zumal inzwischen 5000 Jahre vergangen sind und die Karten neu gemischt wurden. Ich bin schließlich nicht länger Alleinherrscher über eine Hochkultur, aber er kann es nun einmal nicht lassen auf den Punkt anzuspielen. Noch nach all den Jahrtausenden bereitet es ihm scheinbar das gleiche Vergnügen wie am ersten Tag und auch wenn seine Dreistigkeit mir des öfteren sogar so etwas wie Respekt abverlangt hat, kann ich doch nicht umhin seine Unverschämtheit zu verfluchen. "Nun? Bist du dabei?" frage ich nach kurzer Pause. Er nickt. "Bin ich. Die Sache könnte durchaus amüsant werden. Und wenn ich auch noch etwas dafür bekomme... und auch noch mit Kaiba spielen darf. Das reizt mich schon eine ganze Weile, muss ich gestehen." Wieder schenkt er mir ein anzügliches Lächeln und ich presse fest die Lippen aufeinander, gehe aber mit keinem Ton auf diese Äußerung ein. "Dann haben wir einen Deal?" hake ich noch einmal nach. "Ja, wir haben einen Deal. Allerdings behalte ich es mir vor, ein paar Änderungen an deinem Plan vorzunehmen." entgegnet er und ich sehe ihn überrascht an. "Was für Änderungen?" Bakura seufzt. "Mein lieber, unwissender Pharao, du magst das Herz der Karten und wegen mir auch Ra auf deiner Seite haben, aber von Hinterlist und Intrigen hast du keinerlei Ahnung. Dein Plan ist schön und gut, aber damit wirst du nicht weit kommen befürchte ich. Aber keine Sorge, ich bin bereit dir Nachhilfe zu geben." Ich fühle geradezu seine Selbstgefälligkeit, aber nun ja, letztlich hat er Recht. Deshalb habe ich mich ja schließlich an ihn gewandt. Wenn es um Ränke und Intrigen geht, dann ist er mir weit voraus. "Gut, ich bin gespannt, wie deine Strategie aussieht." entgegne ich und er ist sichtlich erfreut über meine Worte, auch wenn ich sie keineswegs so demütig sage, wie er es sich wohl wünschen würde. Es reicht schließlich, dass ich mich auf seine Ebene herab lasse. Unwillkürlich frage ich mich wieder ob ich das wirklich tun soll. Rechtfertigen meine Gefühle, dass ich mich in diese Angelegenheit einzumische? Immerhin hat Joey klar Position bezogen, wenn man so will. Er hat mir sogar zu verstehen gegeben, dass er glücklich ist mit dieser merkwürdigen Sache, die ihn mit Kaiba verbindet. Wer bin ich, dass ich es mir anmaßen darf, zu wissen was besser für ihn ist? Aber er kann doch so nicht wirklich glücklich sein, oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)