Kleines für Zwischendurch von NinaPopina (Hausaufgaben aus Hogwarts) ================================================================================ Kapitel 2: HP allgemein 1 Lektion 5 ----------------------------------- Die Graue Dame vermeidet den Umgang mit den Bewohnern von Hogwarts, um nicht dem Blutigen Baron zu begegnen. Eines Tages stehen sie sich plötzlich nach langen Jahren gegenüber. Bitte beschreiben Sie, wie dieses Zusammentreffen abgelaufen ist. Gibt es vielleicht sogar ein „Happy End“? Es war schon einige Zeit her, dass die Graue Dame sich in diesen Teil des Schlosses gewagt hatte. In der Regel bevorzugte sie es, sich in der Nähe des Gemeinschaftsraumes der Ravenclaws aufzuhalten, doch heute war ihr nicht danach. Die Ravenclaws hatten Slytherin beim Quidditch geschlagen und entsprechend war alles in Feierlaune. Doch der Grauen Dame war nicht nach Feiern. Stattdessen flüchtete sie vor den überschwänglichen Schülern in Richtung des Astronomieturms. Obwohl sie nun schon einige hundert Jahre hier in Hogwarts lebte und all die Traditionen und das alte Gemäuer liebte, hatte sie dennoch Phasen in denen sie ihrer überdrüssig war. Auffällig, wenn diese Phasen nahe an ihrem Todestag lagen. Die Graue Dame war einer der wenigen Geister, die ihren Todestag nicht zu feiern pflegte. Ebenso wenig nahm sie an anderen Geisteraktivitäten teil, wie etwa der Kopflose Nick, der alljährlich zur Jagd der Kopflosen flog. All diese Dinge waren nichts für sie. Früher, als sie noch lebendig gewesen war, hatte sie gesellschaftliche Anlässe geliebt, sich schön zu machen und herauszuputzen. Doch heute war das alles anders. In Gedanken versunken glitt die Graue Dame durch die Gänge, dass sie nicht merkte, wie sie sich einer der liebsten Rüstungen des Blutigen Barons näherte. Der alte Geist wartete gerne in den leeren Rüstungen auf arglose Schüler um sie dann gehörig zu erschrecken, wenn sie vorbei liefen. Diesmal war es kein Schüler sondern die Graue Dame. „Helena!“ krächzte die Rüstung, der Blutige Baron schien ebenso überrascht wie die Graue Dame selbst. Sie erstarrte und starrte ihren ehemaligen Geliebten an. Wäre sie nicht schon ein Geist gewesen, wäre sie in diesem Moment wohl vor Schreck gestorben. Zumindest schien sie noch blasser zu werden als sonst, falls man das von einem Geist überhaupt sagen kann. „Baron…!“ quiekte sie und wollte sich zum Gehen wenden, doch der Blutige Baron streckte seinen Arm aus und griff nach ihrem Ärmel. „Helena, hör mich an!“ knurrte er. Der Baron war als mürrischer Geist verschrien, sogar Peeves ließ sich von ihm beeindrucken. Die Graue Dame zögerte einen Augenblick und verharrte dann auf der Stelle. „Was wollt ihr?“, fragte sie ohne ihn anzusehen. „Ihr schuldet mir ein Gespräch Helena!“ war die ruppige Antwort, woraufhin eine ungeheure Wut aus der Geisterdame brach. „Neiiin Baron, ich schulde Euch sicher nichts!“ rief sie und riss ihrem Arm an sich. Ein letztes wütendes Schnauben und sie entschwand wieder in der Dunkelheit, einen aufgebrachten Blutigen Baron hinterlassend. Als sie nach einigen Stunden des Grübelns wieder vom Astronomieturm zurückkehrte, bemerkte sie ein Stück Pergament, das mit Hilfe eines Dolches an der Tür zum Ravenclaw-Gemeinschaftsraum befestigt worden war. Erst wollte sie die Nase rümpfen über solch Ungehobeltheit doch dann erkannte sie das Siegel auf dem Pergament. Es war eindeutig das des Barons. Anspannung machte sich in ihr breit und sie zog den Dolch aus der Tür um das Pergament an sich zu nehmen. Sie zog sich in ein leeres Klassenzimmer zurück und faltete das Papier auseinander. Helena, nach unserer Begegnung vorhin komme ich nicht zur Ruhe. In all den Jahrhunderten, die Ihr mir in diesem Schloss aus dem Weg gingt, habe ich stets versucht, nicht an das zu denken, was damals geschehen ist. Leicht gefallen ist mir das nie. Da Ihr mir nicht die Gelegenheit gabt, mich zu erklären wähle ich nun diesen unüblichen Weg. Ihr wisst, dass Ihr stets die einzige für mich wart, ich habe nie eine andere Frau geliebt. Als Ihr beschlossen hattet, England und mich zu verlassen, bracht Ihr mein Herz. Ich klammerte mich an den Gedanken, dass Ihr den Verstand verloren hättet. Das, was Ihr eurer Mutter angetan habt, ich konnte nicht verstehen, wie Ihr so grausam sein konntet. Ich wollte mir selbst ein Bild davon machen. Als ich euch in Albanien antraf, wart Ihr so voller Gier und Kälte wegen dieses Diadems. Ich erschrak regelrecht. Das war nicht die Helena die ich liebte. Als Ihr nicht einmal an der Seite eurer sterbenden Mutter sein wolltet, verlor ich die Besinnung. Wie konnte aus der lieblichen Person, der ich mein Herz gestohlen hatte nur solch kaltes, grausames Weib werden? Ich hatte keine andere Wahl. Ich glaubte, damit würde alles wieder wie vorher. Ich war ein Narr. Als ich wieder zu mir kam, versank ich in tiefer Verzweiflung über meine Tat. Ich wollte nur noch bei Euch sein, an Eurer Seite. So nahm ich mein Leben neben Eurem. Doch wieder hatte ich keinen Erfolg mit dem Plan, den ich in meiner Verzweiflung schloss. Nicht einmal im Tod können wir vereint sein, verdammt auf Ewig nebeneinander her durch Hogwarts zu spuken, jeden Tag an das Ende unserer Leben erinnert zu werden. Helena, ich bitte Euch, gebt uns eine Chance. Sollte es unser Schicksal sein, auch im Tod getrennt zu sein, werde ich mich weiter fügen, doch unsere heutige Begegnung gab mir Hoffnung zurück. Hochachtungsvoll, Ihr Baron Die Graue Dame wusste nicht, wie lange es her war, wie viele Jahre, doch sie weinte. Unerlässlich liefen ihr die Tränen als sie den Brief sinken ließ und sich den aufgestauten Gefühlen vieler hundert Jahre freien Lauf ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)