Mein einzigartiger Engel von xXSasukeUchihaXx (Kratos x Raine x ?) ================================================================================ Kapitel 11: Neue Hinweise ------------------------- "Raine, darf ich euch wenigstens bei der Suche nach diesen Samiel Selia begleiten?" murmelte Genis und betrachtete seine Schwester und Kratos, welche sich für die Abreise nach Exire bereit machten. Zwei Tage waren seither vergangen und das Wochenende stand ihnen bevor. Natürlich würde der junge Halbelf viel lieber etwas mit seinen Freunden unternehmen, aber Raine hatte so viele Dinge über diesen Halbelfen erzählt, dass nun auch er neugierig geworden war. Abgesehen von der Suche, wollte er seine Schwester und Kratos im Auge behalten, denn scheinbar war vor zwei Tagen etwas geschehen, da sich Raine und auch der Braunhaarige sehr merkwürdig benahmen. "Nein, Genis. Die Suche nach Samiel könnte mehrere Tage in Anspruch nehmen. Sonntag Abend werden wir wieder zurück sein und ich möchte, dass du auf unser Haus achtest" erwiderte die junge Professorin. Ihr Bruder konnte ihr keine Lüge mehr weismachen, denn er hatte ihr merkwürdiges Verhalten sicherlich bemerkt. Auch ihr Gast benahm sich seit ihren Kuss ungewöhnlich ruhig und wirkte in ihrer Nähe sehr distanziert. Bisher hatte Raine ihn nicht auf sein Benehmen angesprochen, aber bei ihrer gemeinsamen Suche nach Samiel würde sie Kratos fragen. Sollte sich ihre Suche wirklich über das ganze Wochenende hinziehen, würde sie sich in einem Gasthaus ein Zimmer mieten müssen und dort sah Raine ihre Chance. Sie würde Kratos zur Rede stellen. Genis murrte etwas Unverständliches in sich hinein und verschränkte seine Arme vor der Brust. Gut, Raine wollte sich also allein mit Kratos auf die Suche begeben und er respektierte ihren Standpunkt, auch wenn er sich immer noch fragte, ob vor zwei Tagen etwas zwischen ihnen vorgefallen war. "Also... Halte die Stellung, Genis" murmelte Raine lächelnd und fuhr ihrem Bruder sanft durchs Haar, ehe sie mit dem Braunhaarigen das Haus verließ. Genis hörte nach wenigen Sekunden den Antrieb vom Rheaird, ehe es wieder ruhig wurde. Nun gut, dachte er sich insgeheim. Es war Freitag Nachmittag und da Lloyd im Moment bei Colette war, würde er wohl zu ihnen gehen müssen, um sich die Langeweile zu vertreiben. Raine steuerte bereits auf die südliche Richtung zu und neigte den Rheaird ein wenig, während sie einen raschen Blick auf den installierten Kompass warf. Da die schwebende Stadt Exire in ständiger Bewegung war, dürfte der Flug einige Zeit in Anspruch nehmen. Allerdings würde Raine für die brauchbaren Hinweise bis ans Ende der Welt fliegen und Kratos, welcher hinter ihr auf dem Beisitz saß, würde ihr vermutlich folgen, da er wohl auch seine Neugierde stillen wollte. Schweigend, denn seit zwei Tagen hatten sie kaum ein Wort miteinander gesprochen, suchten sie den Himmel ab, überflogen die Städte und Dörfer und sahen sich immer wieder suchend um. Kratos seufzte ergeben, lehnte seine Stirn auf ihre Schulter und legte seine Arme nun vollständig um Raine. "Wie lange gedenkst du noch zu schweigen? Du und ich, Raine, sind erwachsene Personen und wir sollten in der Lage sein, miteinander reden zu können" brach der Braunhaarige nach zwei Tagen das Eis zwischen ihnen und wartete auf eine vernünftige Antwort von ihr. Zwei Tage hatte er sich in Geduld geübt, auf Worte von der jungen Halbelfe gewartet, aber sie hatten sich nur angeschwiegen und nur miteinander gesprochen, wenn es die Situation erfordert hatte. Raine zuckte unter seinen leisen Worten zusammen und warf einen flüchtigen Blick über ihre Schulter, ehe sie sich wieder auf die Umgebung konzentrierte. "Was willst du von mir hören?" entgegnete sie, denn nicht nur sie hatte die ganze Zeit über geschwiegen, sondern auch das ehemalige Mitglied von Cruxis. "Ich weiß es nicht, Raine. Ich ertrage deine Schweigsamkeit nur nicht länger, also sprich mit mir" murmelte Kratos und hob seinen Kopf, um sein Kinn auf ihre Schulter zu stützen. Er war die schweigsame Person und nicht die junge Professorin. Er hörte ihr doch meist bei ihren Theorien zu, doch nicht mal über ihre Vermutungen hatte sie in den letzten zwei Tagen gesprochen. "Vor uns schwebt Exire, Kratos. Unsere Suche beginnt" lächelte Raine und überflog die Stadt der Halbelfen. Ein mulmiges Gefühl verspürte sie schon, denn sie hatte Angst auf ihre Mutter zu treffen, welcher vor wenigen Jahren Zuflucht in Exire gewährt wurde. Kratos bemerkte ihren unsicheren Blick, zog es jedoch vor, diesbezüglich keine Fragen zu stellen und wartete darauf, dass Raine zur Landung ansetzte. Der Rheaird setzte vorsichtig auf einen der Landeplätze auf und nun riskierte die Professorin nochmals einen vorsichtigen Blick. Das Haus des Ältesten war nicht weit, lediglich einige Stufen mussten sie hinab, um das alt aussehende Haus zu erreichen. Nachdem Raine den Rheaird in die Flügeltasche verstaut hatte, wendete sie sich Kratos zu und sah zu ihm auf. "Ich muss dir beipflichten, auch wenn ich nicht so genau weiß, wie ich mit dir umgehen soll...". Der Braunhaarige lächelte leicht, denn auch er wusste nun nicht, wie er mit Raine umgehen sollte, aber er wollte weiterhin mit ihr reden können. "Ich verstehe dich, Raine. Wir... Wir sind Freunde, also sollte es uns möglich sein, eine normale Unterhaltung miteinander zu führen" entgegnete er nach langer Überlegung und als Raine ihm zunickte, stieg er mit ihr die Stufen hinab. Vor dem Haus des Ältesten blieb Raine stehen und holte das Bild von Samiel und dessen Mutter aus ihrer Umhängetasche. Nochmals betrachtete sie den scheinbar gerade erst zwölf Jahre alten Jungen und versuchte sich seinen Kummer vorzustellen. Lebte er tatsächlich noch, oder rannte sie einem Toten hinterher? Die junge Professorin wusste es nicht und wurde aus ihre Gedanken gerissen, als Kratos seine Hand auf ihre Schulter legte und ihr ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Von seinem Lächeln bestärkt, klopfte sie schließlich an die Tür des Hauses und trat nach einem leisen 'Herein' ein, ehe die Holztür hinter ihr ins Schloss gezogen wurde und Kratos neben die junge Halbelfe trat. "Raine? Wollen Sie etwa ihre Mutter besuchen?" wollte der Älteste wissen und musterte die junge Professorin und ihren Begleiter. Kratos stutzte, denn er hatte nicht gewusst, dass Raine's Mutter hier lebte. War sie etwa eine Halbelfe, oder wurde einer menschlichen Frau Zuflucht gewährt? "Nein... Meine Mutter erkennt mich sowieso nicht mehr und da ich ihr Tagebuch gelesen habe und somit die Wahrheit kenne, sehe ich keinen Grund dazu, sie noch mal zu besuchen". Der alte Halbelf vor ihr nickte und betrachtete nochmals ihren Begleiter. Dessen Mana strahlte eine ungewöhnliche Kraft aus. Der Braunhaarige war keineswegs ein Mensch, aber auch kein Halbelf. Sein Gesicht kam ihm allerdings vertraut vor, aber dem Ältesten fiel kein Name zu der männlichen Person ein, weswegen er sich wieder Raine zuwendete. "Wir sind hier, weil wir diesen Jungen auf diesem Bild suchen. Er ist ein Halbelf und heißt Samiel Selia" erklärte Raine ihr Herkommen und überreichte dem Ältesten das Bild. Eine Weile herrschte Stille und Raine wollte die Hoffnung schon aufgeben, aber allmählich erhellte sich das Gesicht des alten Halbelfen. "Ja... Ich erinnere mich. Er kam vor etwa 400 Jahren hierher und lebte einige Jahrhunderte bei uns. Vor einem halben Jahr, als die Welten wieder vereint worden sind, ging er fort und... Nun, ihr solltet wissen, dass er sehr verbittert wirkte. Er hasst die Menschen und Elfen und ich erinnere mich, dass er sehr viele Jahre durch Dörfer und Städte gereist sein muss, bevor er zu uns kam". Kratos nickte verstehend und natürlich konnte er sich vage vorstellen, wie Samiel scheinbar ein ganzes Jahrhundert gelitten haben musste. Wenn er den Worten des Ältesten seinen Glauben schenken durfte, lebte dieser Samiel wirklich noch, aber er schien Exire vor einem halben Jahr verlassen zu haben. Warum? Natürlich hatte sich Zelos für die Halbelfen eingesetzt, aber in manchen Städten und auch Dörfern trat man ihnen dennoch immer noch mit Angst und Abscheu entgegen. Es dauerte eben noch einige Jahre, bis die Halbelfen stolz unter den Menschen leben konnten. "Noch etwas..." fuhr der Älteste nachdenklich fort und gab das Bild der Professorin zurück. "Er legte seinen wahren Namen ab und nahm eine neue Identität an. Ich habe ihm versprochen, seinen neuen Namen zu verschweigen, denn er schien gewusst zu haben, dass seine Vergangenheit ihn einholen würde". Raine legte überlegend ihre Hand ans Kinn, denn nun wurde ihre Suche nach Samiel erschwert. Zudem schien der Älteste den momentanen Aufenthaltsort von dem Jungen nicht zu kennen. Ein neuer Name und vermutlich hatte er gar sein Aussehen verändert. Nun, wenigstens wussten Kratos und Raine, dass er noch am Leben war. "Ich verstehe... Vielen Dank für die Hinweise" erwiderte Raine nachdenklich und wendete sich nun Kratos zu. "Wir sollten das Forschungsinstitut für Elementarkräfte in Meltokio aufsuchen. Dort finden wir vielleicht weitere Hinweise" erklärte die junge Halbelfe ihren nächsten Schritt. Kratos nickte ihr lediglich zu, denn er hätte den gleichen Vorschlag gemacht, da im Forschungsinstitut einige Halbelfen beschäftigt wurden. Sollten sie in Meltokio keine Hinweise auf den momentanen Verbleib von Samiel finden, käme immer noch Sybak in Frage, da dort die königliche Forschungsakademie zu finden war. Sich beim Ältesten für die Informationen bedankend, verließen Raine und Kratos das Haus, wobei die junge Halbelfe kurz stehen blieb und in eine bestimmte Richtung blickte. Ein Haus, war Kratos' nächster Gedanke, da er ihrem Blick gefolgt war und nun ein Haus, welches abseits der Stadt stand, erkennen konnte. "Der Älteste erwähnte, dass deine Mutter hier lebt. Willst du sie denn nicht besuchen?" brach der Braunhaarige die Stille und erlangte Raine's Aufmerksamkeit, welche jedoch nach wenigen Sekunden den Boden betrachtete. "Meine Mutter wird mich nicht erkennen. Sie... Sie kann weder Genis, noch mich wahrnehmen, weil sie in ihrer Scheinwelt lebt. Der Älteste gab mir ihr Tagebuch und ich erfuhr, dass mein Bruder und ich nicht ausgesetzt wurden, weil unsere Mutter uns nicht wollte. Nein, eigentlich... Sie wollte nur das Beste für uns, weil wir von den Menschen verfolgt wurden, wohin wir auch immer gegangen sind". Kratos erhob seine Hand und strich ihr einige Haarsträhnen hinter ihr linkes Ohr. Er hörte von dieser Geschichte zum ersten Mal, doch nun konnte er die junge Professorin ein bisschen besser verstehen. Ja, von Kindesbeinen auf hatte sich Raine um ihren kleinen Bruder kümmern müssen, hatte für den Jungen eine liebevolle Mutter, ein stolzer Vater und die nervige große Schwester sein müssen. Soviel Verantwortung und dennoch schien sie mit ihrem Leben halbwegs zufrieden zu sein. Raine ergriff seine Hand, schloss für einige Sekunden die Augen und atmete einige Male tief durch. "Wir sollten gehen, Kratos. Ich möchte Samiel finden" murmelte Raine und öffnete ihre Augen wieder, sah zu ihm auf und legte ein zaghaftes Lächeln auf. "Ist das wirklich in Ordnung für dich?" erwiderte Kratos und übte leichten Druck mit seiner Hand aus, um ihr ein wenig Mut zu machen. "Ja... Genis und ich haben mit unserer Vergangenheit abgeschlossen" lächelte die junge Halbelfe und erklomm die Stufen zum Landeplatz hinauf, nicht ohne dabei ihren Begleiter mit sich zu ziehen. Es war wirklich in Ordnung, so lange Kratos in ihrer Nähe blieb und ihr den nötigen Halt gab. Nach wenigen Minuten befanden sie sich bereits auf dem Weg nach Meltokio, um dort im Forschungsinstitut für Elementarkräfte nach brauchbaren Hinweisen zu fragen. Raine wollte die Suche noch nicht aufgeben, wollte Antworten von Samiel und wollte ihm helfen, dieses Gerücht aus der Welt zu schaffen. Er hatte seine Eltern nicht umgebracht, denn auf dem Bild hatte er so glücklich mit seiner Mutter ausgesehen. Nun, vielleicht waren seine Adoptiveltern auch einem Verbrechen zum Opfer gefallen, aber diese These widersprach den blutigen Worten an der Wand. Nein, Samiel war einzig und allein wegen seinem Vater geflohen, obwohl er seine Mutter wirklich sehr geliebt haben musste. "Kratos... Meinst du, dass er sich vielleicht an die Menschheit rächen will? Er hat Exire erst kurz nach der Vereinigung der Welten verlassen und... Ich weiß, der Gedanke klingt absurd, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass er sich sehr verändert haben muss" murmelte Raine und setzte zur Landung an, als Meltokio in ihr Sichtfeld kam. Kratos zuckte mit seinen Schultern, denn die Worte des Ältesten gaben auch ihm zu denken. "Diese Fragen soll uns Samiel selbst beantworten, sofern wir ihn überhaupt finden". Er wollte ihr keineswegs sehr große Hoffnungen machen, denn es konnte auch durchaus sein, dass Samiel irgendwo in einer Stadt oder in einem Dorf lebte. Raine nickte ihm zu und stieg vom Rheaird, nachdem sie das Fluggefährt erfolgreich gelandet hatte. Kratos glitt ebenfalls vom Sitz, während er das große Tor betrachtete und erwachte erst aus seine Gedanken, als er eine Hand auf seiner Schulter wahrnehmen konnte. "Ich habe ein gutes Gefühl. Gehen wir?" wollte die junge Halbelfe wissen und bemerkte sein leichtes Nicken, ehe sie durch das große Tor liefen und den rechten Weg einschlugen. Raine erinnerte sich noch sehr wohl, wie sie zusammen mit ihren Freunden beim Forschungsinstitut gewesen war, um die blaue Kerze für den Tempel der Finsternis zu holen. Ja, seither war sie nicht mehr dort gewesen. Nach weiteren Schritten erreichten sie ihr Ziel und Raine trat ohne zu zögern ein, nachdem sie an die große Tür geklopft hatte. Eine braunhaarige Halbelfe mit blauen Augen sah auf, als die Tür ins Schloss fiel, ehe sie die Notizen rasch ordnete und ein Lächeln auflegte. "Kann ich Ihnen helfen?" fragte sie freundlich an die Besucher gerichtet, ehe Raine erneut ihre Tasche öffnete und das Bild auf den Empfangstisch legte. "Ja... Wir suchen diesen Jungen. Er heißt Samiel Selia und ist ein Halbelf, aber mein Begleiter und ich haben vom Ältesten der Halbelfen erfahren, dass er seinen Namen geändert hat" erklärte Raine im sachlichen Ton und beobachtete die Halbelfe dabei, wie sie das Bild in Augenschein nahm. "Mh... Ja, ich kenne den Jungen. Würden Sie mich für einen Augenblick entschuldigen? Mein Kollege kann Ihnen sicherlich helfen" erwiderte die junge Frau und nahm das Bild an sich. Sie kam hinter der Theke hervor und stieg die Stufen zum Labor hinab, um vermutlich ihren Kollegen das Bild zu zeigen und ihm zu erklären, dass Besucher nach diesen Jungen fragten. "Es scheint so, als wären wir auf dem richtigen Weg" murmelte Kratos und betrachtete die Professorin neben sich, welche einen zufriedenen Gesichtsausdruck auflegte. Bevor sie ihren Begleiter jedoch eine Antwort hätte geben können, ertönten Schritte und ließen Raine wieder aufmerksam werden. Die braunhaarige Halbelfe kam in Begleitung eines blonden, noch sehr jungen Mannes zurück, welcher wahrlich noch ein wenig zu jung in den Augen der Professorin erschien. Zudem schien es sich um einen Menschen zu handeln, weswegen Raine nun ein wenig überrascht wirkte. Hellgrüne Augen beäugten die Besucher kurz, ehe ein kleines Lächeln auf den Lippen des Blonden erschien. "Der Junge auf dem Bild sieht meinem Forschungspartner sehr ähnlich. Er arbeitet allerdings nicht hier, sondern in Sybak" erklärte der junge Mann und gab der Professorin das Bild zurück. "Ich heiße Aster und mit wem habe ich das Vergnügen?" fügte er lächelnd hinzu und glättete seinen weißen Kittel. "Entschuldigung... Mein Begleiter heißt Kratos Aurion und ich bin Raine Sage" stellte Raine den Braunhaarigen und sich selbst vor. "Freut mich" erwiderte Aster und reichte der jungen Professorin seine Hand. "Sie...". "Nur nicht so förmlich, Miss Sage. Ich bin erst fünfzehn Jahre alt geworden, also sprechen Sie mich per 'Du' an" unterbrach der Blonde die Halbelfe und wechselte einige Worte mit der Halbelfe am Empfang. Kratos war schon ein wenig beeindruckt, dass ein so junger Mann bereits Forschungen betrieb, aber er blieb stumm und blickte stattdessen hin und wieder zu Raine hinab, welche ebenso beeindruckt zu sein schien. "Ähm... Natürlich. Du bist dir sicher, dass es sich bei dem Jungen auf dem Bild um deinen Forschungspartner handelt?" wollte sich Raine vergewissern und betrachtete Aster, welcher ihr nun leicht zunickte. "Ja... Abgesehen von seiner Größe und das sein Haar länger geworden ist, handelt es sich wahrscheinlich um meinen Kollegen. Nun ja... Ich habe ihn allerdings noch nie lächeln gesehen, wie auf dem Bild und... Ich begleite euch nach Sybak, wenn es euch nichts ausmacht. Ich muss sowieso noch einige Berichte bei Direktor Schneider einreichen" lächelte der Blonde und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Er hatte schon wieder soviel geredet und somit seine Zuhörer mit sinnlosen Informationen gelangweilt. Er musste seinem Kollegen wohl zustimmen, dass er meist wie ein Wasserfall redete. "Kein Problem. Du wärst uns eine große Hilfe" erwiderte Raine und folgte zusammen mit Kratos dem Blonden aus der Tür, ehe sie sich zusammen auf dem Weg zum Stadttor machten. "Darf ich fragen, wie lange du schon als Forscher tätig bist?". Raine konnte ihre Neugierde einfach nicht verbergen, da der Junge neben ihr erst fünfzehn Jahre alt war. Kratos schwieg auch weiterhin, denn Raine fragte all die Dinge, die auch seine Neugier betraf. Er hörte eben lieber zu und beobachtete sein Umfeld. "Ich habe mit dem 9. Lebensjahr im Forschungsinstitut für Elementarkräfte mit meiner Forschung begonnen. Mich interessierten die Elementargeister und ihre Funktionen in unserer Welt. Sheena Fujibayashi aus Mizuho war so freundlich und hat mir vor einem Monat die noch fehlenden Informationen gegeben und somit habe ich meine Forschung beenden können. Nun bin ich mal in Meltokio und mal in Sybak" erwiderte Aster und blieb neben Raine stehen, welche nun eine Flügeltasche aus ihrer Umhängetasche holte. "Kratos und ich kennen Sheena. Sie ist mit uns gereist und ohne ihre Hilfe hätten wir wohl die Welten nicht in ihrer ursprünglichen Form versetzen können". Der Ältere nickte leicht, obwohl er sich nur ungern an die Geschehnisse erinnerte. Er hätte die Gruppe aufhalten sollen, denn durch ihr unbedachtes Handeln war Palmacosta zerstört worden. Benahe wären sogar beide Welten untergegangen, hätten sie nicht den Einfall mit der Mana-Kanone in die Tat umgesetzt. Raine ließ den Rheaird erscheinen, setzte sich auf den Sitz und startete den Antrieb. Sie hätte vermutlich auch ihre Stimme erhoben, wäre Aster nicht aus reiner Neugier um den Rheaird gelaufen, die rechte Hand ans Kinn gelegt und sehr neugierig den Motor musternd. "Ah... Dieses Fluggerät ist ein Rheaird. Bisher habe ich nur aus Erzählungen von diesen Gefährt gehört und...". Nochmals blickte Aster zu Raine auf, denn er glaubte ihr Gesicht zu kennen. Sie war mit Sheena gereist und dieser Kratos neben ihm auch. "Oh je... Ich bin ein Ignorant. Sie wurden doch in Luin durch eine Statue verewigt, ebenso Sheena und Lloyd der Große". Nun erkannte er seinen Fehler, verneigte sich vor der jungen Halbelfe und legte schließlich ein glückliches Lächeln auf. Heute schien sein Glückstag zu sein. Die Professorin errötete leicht und klopfte nun auf den Sitz hinter sich, da Aster nicht nach Sybak laufen musste. Er wäre vermutlich auch zu Raine auf den Rheaird gestiegen, hätte Kratos nicht seine Aufmerksamkeit erregt. Der Braunhaarige hatte sich auch nichts dabei gedacht, als er seine Flügel hatte erscheinen lassen, denn der Rheaird war nun mal ein Zweisitzer, also musste er wohl mit der Hilfe seiner Engelsflügel fliegen. "Ein Engel... Sir, dürfte ich?". Aster stand seitlich neben Kratos, umrundete ihn nochmals und betrachtete die bläulich schimmernden Flügel auf dessen Rücken. Kratos nickte stumm und behielt den Blonden im Auge, schließlich kannte er Aster nicht, auch wenn er aus reiner Neugier handelte und nun seine rechte Hand nach seinem linken Flügel ausstreckte. Die Hand des Blonden ging durch den Flügel hindurch, wie er vermutet hatte und Aster umkreiste den schweigsamen Mann nochmals. "Wie ich vermutete... Ihr Mana ist außergewöhnlich, Sir" lächelte Aster und da seine Neugierde nun gestillt zu sein schien, stieg er zu Raine auf den Rheaird. Die junge Halbelfe lächelte leicht, da Aster wirklich neugierig war, aber was erwartete sie von einem Forscher? "Er erinnert mich an eine gewisse Person" murmelte Kratos schmunzelnd und hob vom Boden ab. Raine schüttelte ihren Kopf, denn so schlimm war sie doch wohl nicht, oder? "Eigentlich ist diese gewisse Person noch weitaus schlimmer und kann kaum ihre Leidenschaft für die Wissenschaft verbergen" überlegte der Braunhaarige laut genug und setzte sich in Bewegung. Raine murrte etwas Unverständliches in sich hinein, ehe auch der Rheaird abhob und sie Kratos folgte. Während des Fluges löcherte Aster die Professorin mit Fragen, denn er wollte erfahren, woher sie ein Bild von seinem Forschungspartner hatte. So begann Raine zu erzählen, dass Kratos und sie vor einigen Tagen beim Selia-Anwesen gewesen waren und dort dieses Bild in einem Zimmer im Kellergeschoss gefunden hätten. Auch über die blutige Nachricht an der Wand berichtete Raine, weswegen sie von Exire erzählte und auch zur Sprache brachte, dass Samiel seit 400 Jahren eine neue Identität besaß. Aster nickte bei ihrer Erzählung und seufzte traurig, denn er hatte nicht gewusst, dass sein Kollege das Adoptivkind der Selia-Familie gewesen war, also musste die Frau auf dem Bild seine Adoptivmutter gewesen sein. "Eine tragische Gesichte... Er ist sehr verschlossen und hasst Menschen. Nun, ich glaube, dass er mich mag, aber er zeigt nie seine wahren Gefühle. Da der Älteste der Halbelfen seinen Namen nicht verraten hat, werde ich ebenso schweigen. Samiel, wie ihr ihn nennt, soll seine eigene Entscheidung treffen" erklärte Aster, denn es war einfach nicht seine Art, einen Kollegen von ihm in den Rücken zu fallen. Langsam stieg er vom Rheaird, wartete auf seine Begleiter und betrat mit ihnen die Stadt Sybak. "Würdet ihr im Gasthaus auf mich warten? Ich werde mit Direktor Schneider sprechen und meinen Forschungspartner informieren". Raine nickte den Worten zu und konnte nun nur hoffen, dass Samiel mit ihnen reden würde. Noch einige Sekunden sah sie Aster hinterher, ehe sie sich Kratos zuwendete. "Die Sonne geht bald unter, also sollten wir die Nacht in Sybak verbringen" erwähnte die Professorin und deutete zum Himmel. Kratos nickte ihrem Vorschlag zu, denn er rechnete nicht mehr mit dem Forschungspartner. Vielleicht war Samiel im Moment auch gar nicht in der Stadt, also sollten sie für diese Nacht hier in Sybak bleiben. "Vorhin... Bin ich wirklich so schlimm?" wollte Raine in Erfahrung bringen und blieb vor der Tür zum Gasthaus stehen. Lange blickte sie zu Kratos auf, auf dessen Lippen nun ein amüsiertes Lächeln erschien. "Nein, noch schlimmer" neckte er die junge Halbelfe schmunzelnd. Er wich ihrer Hand aus, hörte einen empörten Laut von ihr und trat nach ihr ins Gasthaus ein. Diese Nacht vermochte noch interessant zu werden, denn er würde sich wohl ein Bett mit ihr teilen müssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)