Desiderium von Sengo-sun (BenxShanks) ================================================================================ Kapitel 1: Erster Streich ------------------------- Es war nie einfach mit ihm. Simpel ebenfalls nicht. Die Dinge verliefen nie in geordneten Bahnen. Es wäre ein erschreckendes Wunder, wenn die chaotisch angeordnete Gedankenwelt, sich urplötzlich, ganz spontan, wie es zu seinem Wesen gehörte, um entschied und für eine ewig andauernde Weile in den klaren Strukturen der Ordnung, sich eingliederte und für angenehme Ruhe sorgte. Doch so, geradezu spöttisch, ohne viel Aufwand und so primitiv leicht, war es nun mal nicht. Da mussten schon die Grundrisse der Welt umgeordnet, in völlig andere Bahnen gebracht werden und der Horizont der Grand Line müsste sich von der Horizontalen in die Vertikale drehen. Alles müsste seinen natürlichen Ursprung aufgeben und sich einen neuen suchen, damit der Captain sich änderte. Wie gesagt, es war keineswegs einfach einem solchen Mann zu dienen. Für jenen Mann durch die sprichwörtliche Hölle zu gehen, beinahe zu sterben, um am Ende festzustellen, dass jene Person, der man beistehen wollte, sie unterstützen wollte, für die man bereit war in den verfrühten Tod zu gehen, sich als idiotischer, ständig saufender Bastard entpuppte. Von den manipulativen Eigenschaften mal abgesehen… Nein, es war nicht leicht, Vize eines solchen Mannes zu sein. Da war sich Ben absolut sicher. Es war egal, wie hoch seine Intelligenzquote lag, sie wurde in der Gegenwart des Rothaarigen einfach außer Kraft gesetzt. Es schien ein ungeschriebenes Gesetz zu geben, in dem stand, dass eine persönliche Charakteränderung im Falle von Shanks, unwillkürlich dazu führen würde, dass der Untergang dieser Welt eingeläutet würde. Natürlich mit einem ordentlichen Schuss an Sake und Schampus – gut die Tendenz, dass es dieses höfliche Gebräu gereicht würde, lag bei unter null, in Gedanken korrigierte sich Ben, strich den Schampus aus seiner imaginären Liste und fügte jenes einfache, aber lebensnotwendige Gebräu der Piraten hinzu: Rum (falls Rum alle, Bier für den Untergang besorgen). Ben seufzte, betrachtete mit finsterem Blick seine, langsam ausgehende Zigarette. Memo an sich selbst, brauche dringend neue, nikotinhaltige und nervenberuhigende Zigaretten. Kurz runzelte er die Stirn, wann hatte er eigentlich begonnen zu rauchen? Vor oder nach seiner Begegnung mit Shanks? Spöttisch hob er eine Braue, schielte für einen Sekundenbruchteil auf den Rotschopf neben sich, dieser schnarchte laut vor sich hin, während er fest den kläglichen Rest einer Rumflasche in der Hand hielt. Er schmatzte geräuschvoll, um dann einfach weiter zu schlafen. Wenn Ben vor seinem Treffen mit Shanks Nichtraucher gewesen war, wäre er spätestens direkt, wenige Minuten danach absoluter Kettenraucher geworden, aus reinem Schutzreflex um den letzten Rest an Gehirnnerven zu behalten. „Beeen.“, kam es gedehnt von seiner Seite. „Hm?“, langsam wanderte eine Hand in seine Tasche und beförderte die nächste Packung nervenberuhigende Glimmstängel zu Tage. „Ben.“, leise wurde sein Name geseufzt. „Ja.“, brummelte dieser und steckte sich die nächste Zigarette zwischen die Lippen. Doch Shanks seufzte nur noch einmal vernehmlich, bevor er seinen Kopf auf die andere Seite drehte. Murmelnde Geräusche drangen ein letztes Mal zwischen seinen Zähnen hervor, dann ein ruckartiger Schnarcher und es war ruhig. Ben schüttelte lediglich etwas irritiert den Kopf. Weshalb hatte Shanks es nötig ihn im Schlaf zu rufen? Schließlich wusste er doch, dass Ben niemals von der Seite seines Captains weichen würde, zu dem eigenem Leidwesen des Vize, wie dieser manchmal bedauernd feststellen musste. Ben war manchmal einfach viel zu loyal. Er brummelte, zündete seine neue Zigarette an und erhob sich. Es wurde Zeit, dass er den Kopf der Crew zurück aufs Schiff verfrachte, schließlich war ein verkarteter Shanks um einiges unangenehmer als ein schallend lachender, betrunkener Schanks. Obwohl, wenn er genau darüber nachdachte, wollte sich Ben nicht unbedingt zwischen diesen beiden Wesenszügen des Rothaarigen entscheiden. Zu seinem Bedauern hatte er keine andere Wahl. Zwar behandelte Shanks ihn anders als den Rest der Crew, dies schloss jedoch keinerlei nervenzermürbende Laber Attacken oder irgendwelchen anderen Mist, den der Rote am laufenden Band praktizierte, aus. Es wunderte Ben manchmal, wie er nur so ruhig bleiben konnte, wenn er an so manch eine verzwickte oder heikle Situation zurückdenken musste. Er stöhnte leicht auf. „Du wirst senil, Ben.“, meinte er zu sich selbst und erhob sich langsam. Kurz schweifte sein Blick über die Ansammlung von laut schnarchenden Schnapsleichen, blieb jedoch an einem feuerroten Schopf hängen, der wieder begonnen hatte seinen Namen zu nuscheln. „Shanks anscheinend auch.“, meinte er trocken. Er zog ein letztes Mal ausgiebig den gehirnbetörenden Rauch ein, bevor er sich daran machte, Shanks unter die Arme zu greifen, dieser grunzte unwillig auf. Korrigiere mich, Shanks wird mehr und mehr zu einem saufenden Schwein, Ben schüttelte den Kopf. Ja, er war unhöflich, aber nur manchmal, wenn sein Captain ihn zu sehr geärgert hatte, seinen heiligen Nerven noch mehr zugetan hatte, dann konnte er eine zynische Seite in sich nicht mehr bändigen und sie gab ihre Meinung mit zischelnder Zunge preis. Öfters hatte er das Bild einer wendigen Kobra im Kopf, die mit giftspritzenden Zähnen wütend zischte und darauf wartete ihre Fänge in das unschuldige Fleisch eines Opfers zu schlagen. Ja, es kam immer öfter vor, dass jene Schlage ein Zischeln von sich gab und unruhig auf und ab tänzelte, wenn Shanks wieder einmal eine seltsame Bemerkung fallen ließ oder Ben zweideutige Dinge an den Kopf warf. Ben seufzte. Shanks, ein Phänomen ohne Anfang, ohne Ende und ohne einen Grund plötzlich da zu sein, zu existieren, einfach aufzutauchen, wie die Winde auf der Grand Line, ohne Rücksicht aufbrausend zu sein, seinen Gegenüber in ungeahnte Tiefen ziehen zu können. Seit sie auf diesen Gewässern waren schien es Ben, als wäre die Grand Line ein Spiegelbild von Shanks und ebenso andersherum. Shanks schien einen gewissen Grad an Verinnerlichung, eine besondere Schwelle der Fusion mit jener aufbrausenden Naturgewalt vollzogen zu haben. Zwar wirkte dieser jugendlich erscheinende Mann verletzlich und konnte manchmal die Präsenz eines nörgelnden Kleinkindes haben, doch tief, gut versteckt hinter dem Dauergrinsen war ein wahrlicher Kaiser der Meere. Und Ben vermutete im Stillen, dass die Grand Line, diesen rothaarigen Chaoten wirklich zu einem Kaiser gekrönt hatte. Schwer seufzte Shanks an seiner Halsbeuge, als dessen Kopf herabrutschte und sich, fast schon präzise genau dort vergrub. Heißer Atem traf auf empfindliche Haut. Etwas, das einer gewaltigen Explosion aus Hitze und prickelnder Gänsehaut glich, fraß sich von Bens Hals bis in jeden verschollenen Winkel seines Körpers. Er blinzelte, überfordert von dieser Situation, die er eigentlich schon oft erlebt hatte, doch noch nie, war etwas Vergleichbares passiert. Das Gewicht von Shanks verlagerte sich leicht, als dieser noch immer leicht im komahaften Zustand, begann zu schwanken und die ersten, aus eigener Kraft entstehenden Schritte tat, den Kopf stur weiter in dieser angenehm duftenden Halsbeuge, die leicht stoppelige Wange eng an weiche Haut geschmiegt. Seufzend grub er seine Nase tiefer hinein. Leicht zuckte sein Gegenüber zusammen, sagte jedoch nichts, verstärkte lediglich den Griff um seinen Oberkörper und zog ihn mit mitleidsloser Unerbittlichkeit weiter in die kalte Nachtluft. „Hm…Ben.“ Mehr wollte er nicht sagen heute Nacht, nur den wundervollen kurzen Namen seines Vize. „Ja, ich habe bereits gemerkt, dass ich so heiße, Shanks.“, kam es spöttisch über ihm. Die Brust vibrierte leicht unter den Lauten, die Wörter bildeten und somit zur Sprache der Menschen wurden. Shanks schloss die Augen und grinste. Es war schön, mal näher an den Körper des anderen geschmiegt zu sein und dass völlig grundlos. Nun ja, nicht ganz ohne Grund, schließlich wollte Ben nur seine Pflicht erledigen und ihn –Shanks- ins Bett befördern. Obwohl… Er grinst dreckig. Sie hatten unterschiedliche Vorstellungen von dem „ins Bett bringen“. Während Ben ihn, wie ein kleines Kind zum Schlafengehen verdonnern wollte, wollte Shanks etwas vollkommen anderes. Er wollte lange wach bleiben und etwas ganz besonderes sehen und tun. „Ich merke dass du grinst, also entweder du sagst mir, was so lustig ist oder du hörst auf damit“, grummelte Ben. Kratzender Zigarettenrauch stieg dem Rothaarigen in die Nase. Doch das Grinsen blieb. „ Seit wann so forsch, Ben? Langsam solltest du es gewöhnt sein, dass ich geradezu immer grinse.“ Er lachte leise und lehnte sich stärker gegen seinen Vize. Ben schnaubte. „Du bist selten grundlos so heiter, außerdem habe ich das ungute Gefühl, dass der Grund dafür ich bin“, innerlich fügte er noch ein „mal wieder“ hinzu, besseren Wissens verschwieg er es. Wieder lachte Shanks leise. „Du bist nicht direkt der Grund dafür.“, er torkelte leicht, wäre beinahe gestolpert, wenn Ben nicht seinen zweiten Arm zur Stütze benutzt hätte. „Aha.“ Ben wusste, dass er in manchen Sachen einfach nur abwarten musste, bevor Shanks ihm alles sagen würde. „Eher, dass, was du, wiederum nicht direkt, gesagt, beziehungsweise gedacht hast.“, er drehte den Kopf leicht um noch mehr von dem Duft seines engsten Vertrauten einzuatmen. Köstlich. Einfach zu köstlich. Er leckte sich leicht über die Lippen. Schmeckte Ben genauso, wie er roch? Innerlich seufzte Shanks auf. Zwar mochte der Schwarzhaarige das wohl höchste IQ auf der Grand Line haben, doch in gewissen Dingen war er auf dem Stand eines Einjährigen. Aber es gab noch etwas, das den Roten partout davon abhielt, seinen Wissensdrang zu stillen: die unvorhersehbare Reaktion seines kühlen Offiziers. Egal, wie oft er sich den Kopf drüber zerbrochen hatte. Egal, welche Situation er in Gedanken wieder und wieder durchgegangen war, nichts davon wäre im späteren Verlauf der Geschehnisse damit vergleichbar gewesen. Ben mochte kühl, nachdenklich, ruhig und vor allem wachsam sein, doch wie würde seine Loyalität zu seinem Captain dafür stehen, wenn dieser ihn küssen wollte? Was war mit den unausgesprochenen, stets im geheimen Archiv von Bens Gehirn liegenden Prioritäten, die dieser hatte? Shanks hatte bis jetzt auf viele Dinge eine Antwort gefunden, nur dieses eine Rätsel war schwieriger zu entschlüsseln als jedes andere. Er wollte eine Truhe öffnen, doch er wusste nicht ob er die Büchse der Pandora in der Hand hielt. Eben eine verzwickte Zwickmühle, die möglichen Reaktionen eines Ben Beckmans vorherzusagen. Es verhielt sich mit ihnen, wie mit dem Wetter der Grand Line: immer wechselhaft, mit Tendenz zu tobenden Orkanen. Es war eben nie langweilig mit seinem Vize, wie sich Shanks innerlich grinsend eingestehen musste. „Und das wäre?“ Die Stimme von Ben riss ihn aus seinen Grübeleien. „Hö?“, war seine höchstintelligente, kompetenzvolle Antwort. Wieder vibrierte die Brust unter seiner Wange, doch es kamen keine Worte aus dem Mund über ihm. Erst als er ein unterdrücktes Glucksen hörte, merkte er, dass Ben versuchte sein Lachen zurück zu halten. Shanks brummelte. „Was ist daran bitte so komisch?“, nur mit Widerwillen hob er den Kopf leicht, um in die amüsiert funkelnden Augen seines Vizes zu schauen. „Nichts.“, wieder einigermaßen gefasst blickte Ben ihm entgegen, doch das leichte Zucken seiner Mundwinkel verriet den sonst so beherrschten Mann. Wusste Ben eigentlich, wie verdammt verführerisch und sexy er aussehen konnte? Shanks verlor sich langsam aber sicher in den Tiefen der dunklen Seelenspiegel. Ein Teil von ihm wollte in den unendlichen Weiten ertrinken, sich dort verlieren und nie wieder herauskommen, aber es gab noch einen zweiten Teil, der aus Furcht davor laut aufbrüllte und ängstlich davor zurückzuckte. Er blinzelte, sah ein letztes Mal wehmütig in diese schönen Augen, bevor er seinen Kopf zurück auf Bens Brust sinken ließ. Das war einfach nicht gerecht. Einerseits verzehrte er sich nach dem Schwarzhaarigen und andererseits, machte jene Sehnsucht ihm auf undefinierbare Weise Angst. Kapitel 2: Zweiter Streich -------------------------- „Verdammt Shanks, mach dich nicht so schwer! Wir haben es fast geschafft!“, knurrte Ben ihm ins Ohr. Die einzige Reaktion von dem Rothaarigen war ein wohliges Aufseufzen, begleitet von einem warmen Schauer, der ihm von seinem Ohr bis zu seinem Rücken hinablief. Erst als ein plötzlicher Ruck durch seinen Körper ging und er spürte, wie er fiel, wurde Shanks aus seinen kurzweiligen Träumereien gerissen. Ein erschrockener, halb unterdrückter Aufschrei entglitt seinen Lippen, bevor er in sein Bett plumpste. Noch einen Augenblick vollkommen irritiert starrte er Ben an, bis ihm auffiel, dass dieser sich beinahe vor Lachen krümmte. „Alles noch dran, Captain?“, meinte der Schwarzhaarige schalkhaft. Die Augen seines Captains verengten sich zu gefährlich funkelnden Schlitzen. „Wie war das?“, fragte er betont ruhig. Doch damit veranlasste er Ben nur dazu noch breiter zu grinsen. „Nun geh schlafen.“, meinte Ben und zuckte mit den Schultern, griff in seine Tasche und wollte sich eine neue Zigarette anstecken, als sich plötzlich eine Hand um seinen Arm schloss und ihn in einer einzigen, ruckartigen Bewegung nach vorne riss. Ein wütendes „Hey!“ entkam noch den Lippen des Älteren, kurz bevor er sich auf dem Bett seines Captains befand. Der Rothaarige hob spitzbubenhaft seine Mundwinkel. Das gefiel ihm schon eher. „Das wirst du mir noch büßen.“, er grinste und zog Ben näher zu sich. „Du mir auch, das war meine letzte gewesen.“, meinte dieser trocken und deutete mit einem Kopfnicken auf die am Boden liegende Zigarette. Innerlich verdrehte der Rothaarige bei dieser Aussage die Augen, eine typische, unterkühlte Reaktion des anderen, die er sich hätte denken können. „Ist doch ein guter Anfang aufzuhören.“ Shanks hob lässig die Achseln. „Mir fallen jedoch tausend Gründe ein, es nicht zu tun. Und mindestens neunzig Prozent davon haben mit dir und deinem äußerst fragwürdigen Verhalten zu tun.“, Ben lächelte und irgendetwas, nicht deutbares oder mit Worten ergreifbares, lag darin, dass Shanks die plötzliche, zusätzliche Wärme des anderen auf ihm, nur zu deutlich bewusst wurde. „Tse!“, versuchte er seine aufkeimende Unsicherheit zu überspielen und wandte seinen Blick von Ben ab. Ein Unterfangen, welches unter den gegebenen Umständen gar nicht so leicht war, war der Schwarzhaarige kein Mensch (beziehungsweise Mann), den man geflissentlich ignorieren konnte. Die körperliche, wie auch geistliche Präsenz von ihm, schaffte es auf unerklärlichere Weise, dass in Shanks Kopf urplötzlich ein neues Refugium, bestehend aus Chaos und übersprudelnden Gefühlen, entstand und somit ein neues Rechtssystem im Gehirn des Rothaarigen einführte. Die Hierarchie seiner Gedanken wurde einfach zum Einsturz gebracht, einfach so, widerstandslos fiel es und wollte nicht so schnell zusammengestellt werden. Wurde von der Anarchie des Herzens eingenommen, völlig gewaltlos und friedvoll, als würde man lediglich eine Seite in einem Buch umblättern. Der schlanke Körper seines Vizes wurde halb auf ihn gepresst. Die Hand, die er immer noch umfasst hielt, verursachte eine Flutwelle an prickelnder Hitze, die sich in rasendem Tempo in ihm ausbreitete, sein Herz zum Stolpern brachte, damit es wenige Sekunden später wie wild gegen seinen bebenden Brustkorb hämmerte. Bens warmer, angenehmer Atem streifte seine Lippen, die sich zu einer schmollenden Miene verzogen hatten, liebkoste die empfindliche Haut und ließ sie trocken werden. Eine kaum zu ertragende Spannung hing zwischen ihnen beiden, wollte sie zueinander bewegen und gleichzeitig beide in der Luft zerreißen, schmerzlich weit vom jeweils anderen entfernt. Eine Bewegung ging durch Bens Körper, als dieser seinen Arm hob und ihn in direkter Nähe vom Kopf des Rothaarigen zu koordinieren. Unwillkürlich, völlig unbewusst, geschah es, dass sich ihre beiden Becken aneinander rieben. Eine ungewollte Berührung ihrer Körper, die ein gewaltiges Feuerwerk explodieren ließ. Shanks blinzelte, als ein feuriger Stoß durch seine untere Körpergegend fuhr. Ben seinerseits riss die Augen auf und starrte in das Gesicht seines Captains. Er ballte seine Hand zur Faust und biss die Zähne zusammen, in dem Versuch ein erregtes Keuchen zu unterdrücken. Der Atem der zwei Männer beschleunigte sich. Der Jüngere von beiden öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch Ben kam ihm zuvor. Er schüttelte den Kopf, als würde er eine Frage beantworten, die nur er gehört hatte und sah dann wieder zurück zu Shanks. „Ich sollte jetzt wohl auch ins Bett gehen…“, ein schiefes Lächeln erschien auf den schmalen Lippen, ein vergeblicher Versuch, wieder in den alten Trott aus kühlem Abstand und berechnender Intelligenz zurück zu kehren. Er machte Anstalten sich zu erheben, wurde jedoch weiterhin von Shanks festgehalten. „Nein… Solltest du nicht…“, murmelte dieser und in seinen Augen lag etwas Warmes, Undefinierbares, das dem Älteren eine heiße Gänsehaut über den Rücken jagte. Verwirrt hob Ben eine Braue. „Warum sollte ich ni…“, fing er an, wurde jedoch urplötzlich von zwei weichen Lippen auf seinen eigenen unterbrochen. Und da war es wieder. Jenes unbeschreibliche Verlangen in der Nähe des anderen zu bleiben, zu verweilen, bis die Uhr des Lebens zum letzten Gong schlug und somit den Tod einläutete. Elektrische Stromstöße jagten, wie ein Blitzlichtgewitter von seinen Lippen in jede kleinste Ritze seines Körpers und füllten ihn bis zum Zerbersten aus. Ben wollte nach Luft schnappen, doch die fremden Lippen drückten sich nur noch stärker gegen seine. Wollten mehr von ihnen, als eine oberflächliche Berührung. Shanks beugte sich weiter nach vorne, wollte den Griff um Bens Handgelenk lösen und sich in den Nacken des Schwarzhaarigen krallen, doch plötzlich kam Bewegung in den anderen. Ben erwiderte den Kuss mit einer, ihm eigenen Kühle, die Shanks beinahe verbrannte. Es war ein Hitzegewitter in den endlosen Kältewüste, welches trotz der Wärme immer noch den Hauch von Eis in sich trug. Eine höchst interessante und vor allem wunderbar köstliche Mischung, wie ein umnebelter Teil von Shanks Gehirn feststellte. Der Vize lehnte sich nach vorne, drehte seine Hand leicht und entfloh dem Griff seines Captains. Langsam, dem Wissen zum Trotz, dass der Mann unter ihm keines Falls unerfahren war, bewegte Ben seine Lippen. Entfernte sie für einen winzigen Augenblick von den anderen, ließ einen hauchdünnen und dennoch viel zu großen Abstand zwischen ihren gierigen Mündern entstehen, ehe er, wie der frühmorgendliche Raureif auf den Wiesen, zärtlich über diesen verlockend roten Mund niederließ. Gegen seine Natur als Pirat, wollte er dieses Schiff nicht kapern, würde er die Last des Schatzes, die der Bug jenes majestätischen Schiffes nicht tragen können. War er doch Vize und der Mann unter ihm sein Captain! Hinzukam, dass dieser mehr als nur leicht angetrunken war. Gleichzeitig entfloh ihren Mündern ein wehmütiger Seufzer. Hatten sie für wenige Sekunden, in denen sie nicht nur eine körperliche Verbundenheit gespürt hatten, dasselbe gedacht. Doch Shanks wollte nicht, dass ihre Verbindung aufgelöst werden würde. Himmel Herr Gott! Nein! Das hier war viel zu aufregend, zu spannend… viel zu besonders, um es jetzt zu beenden. Spekulierte er doch damit, dass Ben sich nach dieser Aktion zurückziehen würde, mit jenem fadenscheinigen Argument, dass Shanks betrunken war und nicht wusste was er getan hatte. Verdammt, und wie ich weiß was ich hier tue!, knurrte er in Gedanken. Als Ben sich nach einem weiteren unsäglich zärtlichen Kuss von ihm lösen wollte, zerrte Shanks an seinem Arm um aus dem eisernen Griff seines Vizes zu entfliehen. Es gab nur wenige Momente, in denen er sich seinen alten Arm zurück wünschte (nicht dass er es bereute, Ruffy gerettet zu haben) und die Tatsache des Alkoholschlafes mehr als nur verdammte. Denn langsam aber sicher spürte Shanks, wie das schwere Tuch des ermüdenden Alkoholkonsums über ihn hereinfiel, völlig ungefragt und zum völlig unpassenden Zeitpunkt! Zusätzlich wollte Ben ihn nicht loslassen und wenn dieser weiterhin mit seiner wohligen, einlullenden Wärme auf ihm lag, ohne sich dabei großartig zu bewegen, konnte er für einen plötzlichen Blitzschlaf nicht garantieren. Als sich ihre Münder erneut voneinander lösten, seufzte Ben erneut lautlos auf. „Wir sollten langsam schlafen gehen.“, brummelte er und machte Anstalten sich zu erheben. „Ja sollten wir mal endlich…“ Shanks grinste und das Grinsen behagte dem Schwarzhaarigen ganz und gar nicht. Er hob nonchalant eine schwarze Braue. „Wir sollten endlich mal miteinander schlafen.“ Geschocktes Schweigen. Dunkle Augen starrten Shanks aus aufgerissenen Augen an. Dann huschte ein verbittert spöttisches Lächeln über Bens Lippen. „Hör auf mit Wörtern rumzuspielen, wenn du damit anderen…“, er beugte sich zu dem Ohr des Rothaarigen vor, streifte die Ohrmuschel mit seinem warmen Atem und bereitete seinem Captain eine kühle Gänsehaut, die stärker brannte als kochend heißes Wasser. „Weh tust.“, vollendete Ben seinen Satz, strich mit einer sanften und dennoch eleganten Bewegung eine vereinzelte rote Strähne aus dem Blickfeld von Shanks, bevor er sich mit nachdenklichem Blick aufsetzte , die Beine in einer einzigen schwungvollen Bewegung über die Bettkante hob. So saß er mit dem Rücken zu seinem immer noch liegenden Captain. Shanks starrte von unten auf diesen wundervollen geraden Rücken, der in diesem Moment so viel vom inneren Gedankenleben des dunkelhaarigen Mannes preisgab, wie noch niemals in den Jahren davor. Er glaubte einen dunklen Schatten zu sehen, der sich schwer über die Schultern von Ben legte und ihn hinab drückte, ihn zwang sein Kreuz zu krümmen. Es war eine Last, die anscheinend nur in der gedanklichen Kopf Welt des anderen sichtbar wurde. Und doch schien sie eine solch schwerwiegende Präsenz im Leben des älteren Mannes zu haben, dass Shanks einen flüchtigen Blick auf sie werfen konnte, rein durch die Haltung des Schwarzhaarigen. „Ben?“, er wollte nicht lallen, doch der Name kam so schleppend über seine Lippen, dass er sich beinahe aus Frust für diese Unfähigkeit ordentlich zu Sprechen auf die Zunge gebissen hätte. Es dauerte bis überhaupt eine Regung in den Angesprochenen kam. „Hm?“, trotz jener seltsamen Situation verursachte die etwas rauchig klingende Stimme ein Gefecht der Gefühle in dem Rothaarigen. „…“, er wollte was sagen, doch zu mehr als einem Öffnen des Mundes schien er nicht mehr fähig zu sein. Ben drehte den Kopf leicht um ihn anzusehen. Schwieg weiterhin fragend. Selbst mit unzähligen Gedankenstürmen in seinem Inneren beschäftigt. Moral und Loyalität gegenüber seines Captains, fochten einen tobenden Kampf gegen eine nicht zu beschreibende emotionale Regung seines, vom rational Denken gelösten Herzens. In den halb geschlossenen Augen von Shanks las er so viel, dass er beinahe glaubte von diesen unzähligen, sehr persönlichen Informationen über die verborgene innere Welt seines Captains, erschlagen zu werden. Es stand eine stumme Bitte in den unsagbar tiefgehenden Seelenspiegeln und Ben war sich mit hundertprozentiger Absolutheit sicher, dass er am nächsten Morgen etwas bereuen würde. Wäre es nun die Tatsache fehlender beruhigender Nikotinstängel oder das Erfüllen, beziehungsweise nicht Erfüllens einer Bitte… oder konnte er den ungesagten Wunsch seines Captains als Befehl sehen… Würde er soweit gehen und einen Befehl seines Captains verweigern? Er wusste es nicht. Wie gesagt, es war nie einfach die Reaktionen eines Ben Beckmans oder gar eines Shanks hervorzusehen. Kapitel 3: Dritter Streich -------------------------- „Tu mir einen Gefallen und sprich ihn auf gar keinen Fall an, egal was passiert, verstanden?“ Yasopp hob verwirrt eine Braue. „Hö? Warum denn Lou?“, fragte er den rundlicheren Smutje. „Er ist wieder auf dem Trockenen…“, murmelte dieser zwischen zwei Bissen Fleisch. Irritiert blinzelte der Schütze und sah erneut rüber zur Rehling. „Wie auf dem Trockenen? Das versteh ich jetzt nicht, Ben trinkt doch am wenigsten von uns allen.“ Lucky Lou hielt kurz im Kauen inne und folgte dem nachdenklichen Blick seines Kameraden. „Ben trinkt zwar kaum was, dafür raucht er, wie ein ganzer Vulkan vor dem Ausbruch.“ „Aha…“Yasopp kratzte sich am Kopf und zuckte mit den Schultern, „und weiter?“ Lou gab ein frustriertes Schnaufen von sich. „Er raucht nicht nur wie ein aktiver Vulkan, seine Laune ist ebenso explosiv.“, grummelte er. „Ich kann dir immer noch nicht ganz folgen.“ Der Schütze folgte mit finster zusammen gezogenen Brauen den hektisch wirkenden Bewegungen des, sonst immer so ruhig erscheinenden Vizes. „Wenn Ben keine Rauchen kann, wird er zu einer tickenden Zeitbombe.“ Langsam verstand Yasopp was Lucky Lou ihm sagen wollte. Er hatte selbst bisher kein einziges Mal das unangenehme Vergnügen mit einem auf Entzug gesetzten Ben Beckman gehabt. Und wenn er es sich selbst eingestand, wollte er es auch nicht. „Unser Malheur besteht leider aus zwei ausgehenden Katastrophen.“, sagte Lou trocken und riss mit seinen Zähnen erneut ein Stück von seinem Braten heraus, das er wenige Sekunden später schmatzend zerkaute. Yasopp schwieg. Beobachtete noch eine Weile, wie Ben sich zum wiederholten Male an die Schläfen griff und anscheinend stumm etwas vor sich hin murmelte. Dann drehte er seinen Kopf leicht in die Richtung, wo sich die Tür zur Kajüte ihres Captains befand. Wie ein drohendes Unheil, das mit lauernden Schritten auf und ab tigerte, wirkte dieser Bereich des Schiffes. Noch war alles ruhig, doch jeder an Bord wusste, dass diese Ruhe leider einen viel zu kurzen Spielraum hatte, denn sobald Shanks erwachte, brach die sprichwörtliche Hölle des Jammerns aus. „Unser Vize hat keine Zigaretten mehr und unser Captain wird einen Kater haben, na schönen Dank auch. Wer ist eigentlich auf die gottverdammte Idee gekommen, gestern vor Aufbruch noch so eine wilde Party zu schmeißen?“, grummelte Yasopp. „Unser werter Captain und wenn ich mich recht entsinne, war er nicht allein mit dieser betörenden Annahme, dass eine Party doch die beste Verabschiedung von einer Insel sei.“, wie aus dem Nichts kam jenes unheilvolle Grummeln und veranlasste die beiden Piraten dazu zusammen zu zucken. Für einen winzigen Augenblick, viel zu kurz um ihn genau im Gedächtnis zu behalten, entgleisten die Gesichtszüge der beiden Männer und glichen sich für diesen engen Zeitraum, wie ein Ei dem anderen. Eine exzellente Mischung aus Überraschung, dem unguten Gefühl des Ertappt Werdens bei dem Lästern über einen anderen Kameraden (in diesem Fall, war der eigene Captain mit eingeschlossen) und kaltem Entsetzen, gepaart mit der schrecklichen Erkenntnis, wer ihr, nicht laut geführtes Gespräch mit angehört hatte. Und ausgerechnet, diese Person, tigerte wie ein eingesperrtes Tier an Deck auf und ab, den Blick immer wieder zum Horizont hebend, in der kläglichen Hoffnung eine rettende Insel zu sehen, auf der man wunderbar, nikotinhaltige, zum Rauchen geeignete, nicht halogene Glimmstängel kaufen, ersteigern oder im Notfall auch stehlen konnte. Und dieser Person war es herzlich egal, dass er seit Jahren das wohl schädlichste Gift, neben Ethanol, zu sich nahm, denn es schaffte hin und wieder seine Nerven für kurze, beruhigende Atemzüge zu lähmen, damit er sich einer unsagbar, höchstinteressanten und wunderschönen Entspannung widmen konnte, die nicht so leicht aus dem Konzept gebracht werden konnte, selbst für den rothaarigen Chaoten war dies beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Warum ausgerechnet unter den unpassenden Menschen, musste gerade einer der intelligenten und gerissenen in genau diesem Moment auf sie zugehen und ihre Diskussion über eine Krise, der beiden wichtigsten Repräsentanten ihrer Crew, mitkriegen? Manchmal glaubte Yasopp, dass das Schicksal einen mehr als nur seltsam verschrobenen Humor hatte. Er vermutete im Stillen, das es zum Sadismus neigte und gerne das Leben anderer zur ewigen Verdammnis zu einem Ben Beckman, beziehungsweise Shanks schickte, wo diese als eigenständige Form des Teufels fungierten. Ein Unterfangen der abenteuerlichen Art und Weise, ohne die Hoffnung auf einen sichernden Rückschein. Und bei Gott, er hatte noch vor seinen Sohn wieder zu sehen und zwar als lebender Mensch, nicht als verstümmelte Leiche! Als jedoch nichts weiter von dem Schwarzhaarigen kam, hoben die beiden ertappten Piraten die Köpfe und beobachteten ein seltenes Mienenspektakel der besonderen Art. Bens Blick war fest fokussiert auf die Kapitänskajüte. Eine steile Falte zierte seine Stirn und seine Augen sprachen Bände über eine Unsicherheit, die weder Yasopp noch Lou bei ihm je gesehen hatten. Er wirkte seltsam angespannt und auf unerklärliche Weise nervös, völlig von seiner sonstigen, stets organisierten Bahn losgelöst, als würde er mit einem inneren Gegner kämpfen, der zur Zeit mehr Asse im Ärmel hatte als er. Ben schnaubte leise, als er spürte, wie die Augen seiner alten Freunde nachdenklich auf ihm ruhten. Ein gereizte Schlage zischelte empört auf. Sie wollte sich keine Blöße geben! Zeigte es doch eine Schwachstelle in ihrem Schutzsystem an. Und gerade wegen dieser Schwachstelle, begann ein gut gehüteter Teil in Bens Gehirn, gewisse Geschehnisse und vergangene Ereignisse zu überdenken… Seit gestern Nacht hatte dieser Bereich in seinem Kopf unaufhörlich gearbeitet. Verweigerte sich einer kurzen Ruhepause und ratterte, wie ein Uhrwerk stetig weiter. Zahnräder verhakten sich ineinander in ihren Bewegungen, lösten sich mit einem leisen Knacken wieder, gingen eine neue, kurzweilige Verbindung mit einem nächsten Zahnrad an. Alles in einem stetigen, monoton anmutenden Kreislauf, der nach einem altbekannten Schema zu funktionieren schien. Doch ähnlich, wie bei anderen Dingen oder Problemen, gehört neben der bereits bekannten Lösungsmethode, auch der Wille sich in neue Gewässer zu trauen. Wozu war er Pirat geworden, wenn er sich noch nicht einmal traute die neuen Gefilde in seinem eigenen inneren Ozean zu erforschen? Warum hatte er es bis in die Neue Welt geschafft, wenn ihn seine eigene Neue Welt zurück schrecken ließ? Nichts wollte in seinem Kopf zusammenpassen. Das Puzzle hatte noch viel zu viele Lücken und warf nur noch mehr Fragen auf. Und das Schlimmste war, Ben wusste plötzlich nicht mehr, wie er seinem alten Freund und Captain gegenübertreten sollte. Würde Shanks alles mit einem frechen Grinsen überspielen? Es ins Lächerliche ziehen oder gar nicht ansprechen? Ben runzelte die Stirn, als eine leise Stimme, tief in ihm drin, flüsterte: Würde er sich überhaupt daran erinnern? Oder hatte er es bereits verdrängt? Die Stimme klang hohl und seltsam verloren, als wäre sie ein weit entferntes Echo aus den Bergen, das über die Grand Line zu ihm herüber schallte. „Wo ist die Besorgungsliste für die nächste Insel?“, er sah den Smutje nicht an als er sprach, verweilte unendlich lange mit seinem Blick auf der Tür zu Shanks Kajüte. Etwas in ihm wollte dort hinein, zu dem Rothaarigen, sehnte sich mit einer Intensität nach diesem, dass es dem Vize nicht geheuer war. Lou blinzelte kurz. Seine kleinen Augen wirkten für einen Wimpernschlag etwas verwirrt über diesen plötzlichen Themenwechsel, doch es dauert nur einen Sekundenbruchteil, bis sich das übliche Lächeln in sie zurück stahl. Gut, es war ein neues Gesprächsthema, doch dieses bevorzugte er weitaus mehr, als das eben angeschnittene. Auch Yasopp schien seine Meinung zu teilen, denn die angespannte Haltung des Schützen löste sich und er vergrub lässig seine Hände in der Hosen Tasche. Der schwarzhaarige Lockenmann legte den Kopf schief und verzog nachdenklich das Gesicht. „Also ich hab keine Ahnung wo sie sein könnte.“, meinte er Achseln zuckend. Er warf noch einen letzten Blick auf die unheilvolle Tür, bevor er sich mit einem knappen Kopfnicken und schiefen Grinsen davon machte. Lou seufzte. Biss noch ein Stück vom Fleisch ab und registrierte frustriert, dass dieses so langsam aber sicher weniger wurde. Ben hatte seine Zigaretten um sich zu beruhigen, er sein Fleisch. „Ich glaube gestern hatte Shanks das Bedürfnis gehabt sie zu kontrollieren…“ Lou hob eine Braue, dann vervollständigte er seinen Satz: „Anders gesagt: er wollte nachsehen ob wir genug Sake, Bier und Rum besorgen würden. Unsere Vorräte diesbezüglich sind nämlich auf unerklärliche Weise rapide am Sinken.“, der ironische Ton in seiner Stimme veranlasste Ben leicht amüsiert zu lächeln. Warum die alkoholischen Getränke so plötzlich verschwanden war ein offenes Geheimnis. Schließlich tranken Piraten nun mal gerne, warum sollte sich ihr Captain nicht ebenfalls vom alkoholischen Vorrat bedienen. Dann als dem Schwarzhaarigen bewusst wurde, was dies für ihn bedeutete, rollte er genervt mit den Augen. Und zu allem Überfluss meldete sich ein dumpfes Pochen in seinen Schläfen. Hoffentlich fanden sie bald eine neue Insel oder er musste sich eine neue Methode ausdenken, die eine langhaltig beruhigende Wirkung für seine geschundenen Nerven hatte. Leider jedoch, schienen diese Möglichkeiten einen sehr geringen Spielraum zu haben. „Das heißt dann wohl, dass du Shanks aufwecken wirst?“, Lou grinste. „Nur kein Neid.“, der Sarkasmus triefte regelrecht aus Bens Stimme, während dieser in einer gewohnten Geste seine Hand hob, als würde er eine frische Zigarette an seine Lippen führen, doch leider besaß er keine mehr. Das frustrierende Schnauben über diese, etwas spät realisierte Erkenntnis, war bereits seinem Mund entwichen, bevor er etwas dagegen hätte tun können. „Kein Neid, mein Freund, lediglich Schadenfreude.“ Lou lachte leicht, als er den genervten Blick des Vizes sah. „Hm…“, war die eintönige Antwort des Schwarzhaarigen. Lou zuckte die Schultern. „Manchmal muss man eben durch die Hölle und zurück.“, das Grinsen wollte einfach nicht aus seinem runden Gesicht verschwinden, deshalb biss er noch einmal herzhaft in sein Fleisch, um es zu kaschieren. „Was ist dir wichtiger? Zigaretten oder keine Zigaretten?“ „…“, dunkel zogen sich die Brauen von Ben zusammen. Er ließ sich Zeit mit dem Antworten. Dann als er sich langsam in Bewegung setzte und mit gefährlichen, anmutigen und ruhigen Schritten auf die Kapitänskajüte zu schlenderte, glaubte der Smutje ein leises „Zigaretten“ zwischen den zusammen gepressten Lippen gehört zu haben. Lou grinste leicht. Das würde spannend werden. Dann verließ auch er seinen derzeitigen Posten und verzog sich zurück in seine Küche. Kapitel 4: Vierter Streich -------------------------- Es gab etwas, das Shanks durch seine bloße Anwesenheit foltern konnte. Es war penetrant und kam immer wieder mit lautem Gebrülle zurück. Alles um ihn herum wurde aus seinen Angeln gerissen und seine Sinnesorgane (vor allem die Augen und das Gehör) auf ein neues Level sensibilisiert, somit war alles lauter, greller, aufdringlicher und schien sich in ständiger Bewegung zu befinden. Seit einer geraumen Zeit starrte er seinen Bettpfosten aus zusammen gekniffenen Augen an, versuchte so diesen mit reiner mentalen, übersinnlichen Kraft an Ort und Stelle festzuhalten, die er leider Gottes nicht wirklich besaß (außer dem Haki), damit sein Bett, sobald er sich erheben würde, weiterhin an seinem alten Platz verweilen würde. Er hatte einfach keine Lust darauf, dass er, wenn er es endlich geschafft hatte gerade zu stehen, zu bemerken, wie die Welt begann sich gegen seine Bewegungen entgegen strebten, als würde er in eine andere Richtung laufen, als seine Umgebung. Mit einem Murren drehte er sich auf die andere Seite, drückte sein Gesicht mehr in die bequemen Kissen, die es schafften ein wenig Licht vor seinen Augen abzuschirmen. Doch irgendetwas in ihm wollte ihn nicht weiterschlafen lassen, hielt ihn wach, rüttelte an ihm, sobald er wieder drohte in die Traumwelt abzudriften. Langsam aber sicher ging ihn dieser Umstand mehr als nur auf den Keks! Er grummelte und seufzte anschließend. Als seine Lider wieder unruhig zu flattern anfingen, huschte ein Bild durch seinen Kopf. Es würde wohl bis in alle Ewigkeit in seiner vollkommenen und dennoch nicht perfekten Art seine Gedanken beherrschen. Es gehörte zu jenen Dingen, an denen man sich gerne zurückerinnerte und den bitteren Nachgeschmack ohne große Angst aufnahm. Shanks schmatzte leicht, versuchte so seine pelzig anfühlende Zunge zu bewegen. Das erneute Aufseufzen war bereits getan, bevor er seinen Mund geschlossen hatte. Kurz darauf verzog er diesen mürrisch. Schließlich drehte er sich wieder auf die andere Seite und schlug die Augen auf. Ein müder und dennoch in seinen Grundfesten wacher Blick starrte aus einem gerädert wirkenden Gesicht hervor. Shanks war sich sicher, er hatte schon mal besser ausgesehen als heute und dieser Umstand machte es nicht gerade leichter bei den richtigen Gedanken zu bleiben, die wie ein tobender Sturm durch seinen Kopf schwirrten. Er brauchte dringend irgendetwas Beruhigendes… Oder irgendjemanden Der Rothaarige seufzte laut. Das war einfach nicht fair! Die Heilung seiner Kopfschmerzen, war höchstens irgendwo Unterdeck um nach etwas sinnvollem zu suchen, doch gleichzeitig wurde Shanks das Gefühl nicht los, dass seine menschlich gewordene Beruhigungsmedizin nie auf die Idee kommen würde, bei ihm aufzutauchen. „Vor allem nicht nach letzter Nacht.“, er verzog das Gesicht zu einer deprimierten Maske. Dennoch durchrieselte ein wohliger Schauer nach dem anderen seinen Körper, brachte diesen zum Zittern und seine feinen Härchen stellten sich auf. Er wollte es nicht verleugnen, die letzte Nacht gehörte zu den schönsten und zugleich schlimmsten Nächten seines Lebens. Sie war wunderschön, weil er endlich näher an seinen Vize rangekommen war, als er es bis in die letzten Jahre je geschafft hatte. Noch dazu hatte Ben in seiner eigenen Art ihn entflammt. Gott, er hatte beinahe geglaubt völlig zu zergehen unter diesen wunderbaren, langsam angerauten Lippen des Schwarzhaarigen. Aber, und erneut entwich seinen Lippen ein Seufzer, dieser Moment trug eine seltsame Unwirklichkeit in sich. Ein Teil in seinem Hirn war fest überzeugt, dass dieser geschehen war, doch der andere Teil spekulierte darauf, dass es eine Phantasieerscheinung seiner alkoholisierten Gedanken war. Doch diesem Teil zeugte er nur wenig Beachtung. Dafür war der Kuss und ihre vor Spannung leicht zitternden, fast schon zaghaften Berührungen, die dennoch eine beinahe lodernde Wildheit inne besaß, zu präsent in seinem Kopf, sie waren viel zu deutlich und klar in seiner Erinnerung vorhanden, als dass sie erfunden seien. Vor allem jedoch schien sein Körper sich sehr gut daran zu erinnern, denn er begann auf seine Gedankengänge zu reagieren. Etwas peinlich berührt und gleichzeitig davon genervt röteten sich die Wangen des Rothaarigen, als ein gewisser Prozentteil seines Blutes in seinen unteren Gefilden wanderte. Er gehörte zwar zu jenen, die gerne in vielerlei Sachen ihren Spaß haben wollten, doch ausgerechnet jetzt konnte er diese Reaktionen seines Körpers nicht gebrauchen! Dafür beschäftigte ihn Ben viel zu sehr… Und dessen Taten, sowie seine Berührungen, der Atem, den Shanks immer noch auf seinem Gesicht spüren konnte. Sehnsuchtsvoll blickten seine Augen an die Tür, wollten seinen Vize heraufbeschwören, doch nichts geschah. In seinen Mundwinkeln zuckte es spöttisch. Dann kroch ein leises Lachen seine Kehle empor und er begann vor sich hin zu Kichern. „Du wirst langsam alt, Shanks…“, sprach er und ließ den Satz unsichtbar im Raum stehen. Bei den herrischen Stürmen auf der Grand Line! Selbst seine sonst lockere, andauernd heitere Art begann sich zu wandeln. Er wurde das Gefühl nicht los, dass ein Teil seiner Empfindungen sich im ewigen Irrgarten der unerwiderten Liebe verloren. Überall waren hohe Hecken, die den Ausblick auf einen Ausweg versperrten. Selbst der Horizont wurde von einem grünen, sich windenden Ungeheuer verhüllt, dessen Dornen unangenehm in die Haut ritzten. Es war zum Haare raufen. Während Shanks, mit einem gewissen Pegel auf Restalkohol sich zurecht finden wollte, wurde seine lang geschulte Intuition von der schemenhaften Vorstellung von Ben abgelenkt, wie dieser über ihn gebeugt dalag mit diesem unglaublich anziehenden, verführerischen Blick in den unergründlichen Augen. Mit einem unterdrückten Wutschrei setzte Shanks sich abrupt auf. Ein selten dämlicher Fehler in seinem derzeitigen Zustand, dessen Folgen im fließenden Übergang kamen. Hastig schlug er eine Hand vor den Mund um den plötzlich aufstoßenden Brechreiz zu unterdrücken. Der Rothaarige verzog angewidert das Gesicht. Na schönen Dank auch! Jetzt hatte er den Geschmack von Erbrochenem im Mund. Mit verzerrter Miene kniff er die Augen zusammen und schmatzte ein, zweimal um das widerwärtige Aroma loszuwerden, bevor er sich leicht schwankend erhob. Für einen kurzen Moment kämpfte der rothaarige Captain um sein Gleichgewicht, dann hielt er in seinen rudernden Bewegungen inne und schaute sich suchend in seinem Zimmer um. „Wenn ich mich recht erinnere hatte ich doch irgendwo…“, er beugte seinen Oberkörper an, nach vorne und lugte um seinen Bettpfosten herum. Er nickte sich selbstbestätigend zu. Ja, irgendwo hatte er doch noch einen kleinen Vorrat an Rum. Immer noch leicht unsicher auf den Beinen schob er sich an seinem Bett vorbei und peilte eine alte, leicht verrottet wirkende Truhe an. Als er die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte und sich in unwillkürlicher Nähe der Tür befand, wurde er von einem plötzlichen Ruck von den Füßen gerissen. „Uwah!“, Shanks riss die Augen erschrocken auf, schmiss den Arm in die Luft in dem vergeblichen Versuch sein verlorenes Gleichgewicht zurück zu erlangen, doch die letzten Promille in seinem Körper machten ihm einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Shanks bekam nur noch mit wie die Blanken in gefährlicher Nähe rückten und er hätte schwören können, dass diese Mistviecher ihn auslachten! Er stellte sich innerlich schon auf die guten Morgen Begrüßung zwischen ihm und dem Fußboden ein, als er etwas Warmes um seine Taille spürte. Kapitel 5: Fünfter Streich -------------------------- Zu dem Warmen an seiner Taille streifte ein heißer Atem sein Ohr. „Was soll denn die Aktion?“, hinter ihm grummelte es leicht entnervt. „Rum besorgen!“, rief er beinahe euphorisch aus, bevor ihm wieder einfiel, wer ihn gerade vor einer Bekanntschaft mit dem Fußboden gerettet hatte: Ben. Shanks grinste diesen leicht an. Dafür musste er sich nach hinten lehnen, weil Ben immer noch halb in der nun geöffneten Tür stand. Kurz streifte der Blick des Rothaarigen diese und ein spöttisches Funkeln trat in seine Augen. „So, so. Du wollest Rum holen. Dir ist schon klar, dass wir keinen mehr haben, seit der letzten Feier, die etwas mehr als nur aus dem Ruder gelaufen ist.“, Ben lächelte milde und ein warmer Schauer rieselte dem Einarmigen über den Rücken. „Jepp!“ Ben runzelte bei dieser raschen Antwort die Stirn. Er war sich ganz sicher gewesen, wenn er in die Kajüte seines Captains kommen würde, dass dieser voll verkatert und jammernd im Bett liegen und nicht herumturnen würde, wie er in diesem Augenblick getan hatte. „Ich hab einen Rumvorrat, weil irgendjemand hier auf dem Schiff die ganze Zeit unseren Alkohol wegsäuft.“, Shanks klang wie ein beleidigtes Kind, dessen man seines geliebten Spielzeugs entledigt hatte. Mit einem warmen Ausdruck in den Augen schüttelte Ben den Kopf, löste langsam seinen Arm von der Taille seines Captains und schloss mit einem prüfenden Blick zurück an Deck die Tür. Er hatte keine Lust, dass alle an Deck etwas von dieser Situation mitbekamen. Sobald Shanks wieder frei war, torkelte er leicht ein paar vereinzelte, tapsige Schritte nach vorne, bevor er seinen ursprünglichen Weg wieder aufnahm. „Und warum, wenn ich fragen darf, bist du hier in meiner Kajüte? Gibt’s Beschwerden?“, noch von den Nachwirkungen der Feier etwas angeschlagen, nuschelte der Meereskaiser vor sich hin, teilweise auch aus dem Grund, dass er keine Lust hatte sich irgendwie anzustrengen. Faulheit war manchmal ein nerviges Laster. Obwohl, Shanks war nicht faul – nur genügsam. Innerlich war er mit den jetzigen Entwicklungen dieses Tages recht zufrieden. Ben war hier, zwar nur für begrenzte Zeit aber er war hier, das reichte für diesen Moment. „Lou sagte, du hättest die Bestellungsliste, weil du sie überprüfen wolltest.“, Ben verfolgte mit ruhigen Blick den unkoordinierten Bewegungen von seinem Captain. Es war erstaunlich, dass jemand im halbtrunkenen Zustand immer noch so elegant gehen konnte. Unwillkürlich musste Ben diese Art zu Gehen mit der tänzelnden Choreographie eines Raubtieres, kurz vor dem alles vernichtenden Sprung auf seine Beute, vergleichen. Ein plötzliches Stechen in seinen Schläfen, ließ Ben unwillig auf murren. Er brauchte dringend neue Zigaretten! Wo waren nur diese verdammten Inseln auf der Grand Line, wenn man sie wirklich benötigte? „Hm… Könnte sein…“, Shanks knickte in den Knien ein und landete etwas unsanft mit dem Hintern auf dem Boden. Kurz blinzelte er leicht, schüttelte dann jedoch nur den Kopf. Huch? Was war denn das? war das Einzige, das durch seinen Kopf irrte, bevor er sich wieder der Truhe widmete. Ein tiefes Seufzen direkt hinter seinem Ohr, veranlasste ihn dazu leicht zusammen zu zucken. Mit einem irritierten Blick wendete er den Kopf und musste unweigerlich schlucken. Das Gesicht seines Vizes war so verdammt nahe! Der Schwarzhaarige war in die Hocke gegangen und beugte sich halb über seine Schulter drüber, in der Hoffnung dass er die ersehnte Liste entdecken würde, falls sie ebenfalls in der Truhe lag. Die warme Präsenz des anderen war schier überwältigen und Shanks hatte das Gefühl, dass die Luft zu flirren schien. Er leckte sich leicht über die plötzlich spröden Lippen. Der zuerst suchende Blick seines Vizes senkte sich nach einer Weile, fragend auf ihn. Die schwarze Strähne von Ben hing diesem halb über ein Auge, warf somit sanfte Schatten über das ebene Gesicht und ließen es interessant und mysteriös wirken. „Shanks? Hey, alles in Ordnung?“ Mit einem besorgten Runzeln beugte sich Ben näher zu ihm heran. Wie gebannt starrte der gefragte Rothaarige auf die Lippen, wie sie sich beim Sprechen in einem verdammt verführerischen Tanz bewegten. Shanks fühlte erneut, wie seine Lippen spröde wurden. Unbewusst lehnte er sich leicht nach hinten um diese wunderbare Nähe vollkommen auszukosten. „Ich denke mir würde es noch besser gehen, wenn wir…“ Die Tür wurde aufgerissen, ein junger Matrose stand schwer atmend da. „Ben! Wir brauchen deine Hilfe. Zwei Jungs haben begonnen sich zu prügeln.“ Der Matrose wischte sich Schweiß von der Stirn. „Hm? Warum braucht man dann mich?“ Ben wirkte irritiert und leicht genervt. Shanks indessen hasste diesen Moment. Erstens: weil Ben ihn ohne weiteres auf dem Boden sitzen ließ und aufstand. Zweitens: er war so verdammt kurz davor gewesen, Ben wieder an den letzten Abend zu erinnern. Drittens: er polderte wie eine kleine Schnapskugel auf den Boden. Und viertens: begann sein Kopf eine Parade aus der bayrischen Alp zu trällern mit hunderten Verstärkern. All dies führte dazu, dass er diesen Moment hasste. Nicht nur ein bisschen sondern ganz mit Haut und Haar. „Nun ja, sie haben sich in die Haare bekommen, weil der eine gesagt hat „Geschirr“ wird mit doppeltem R geschrieben und der andere meinte mit einem… Lou meinte, du solltest ihnen verdeutlichen dass es zwei R sind.“ Der Matrose wurde nervös. Shanks seufzte. „Husch, husch, raus aus meiner Kajüte!“ Er machte eine wegscheuchende Geste mit der Hand. Wortlos stand Ben auf. Er blickte kurz in Shanks säuerliches Gesicht und lächelte leicht. „Kindskopf.“, sagte er so leise, dass nur der Kapitän es hören konnte. Shanks fuhr hoch. „Wie bitte?“ Doch da war Ben bereits fort und die Tür wieder zu. „Ich brauche dringend Rum, sofort, zack, zack, ohne weiter Umstände und wenn es keinen hier gibt? Was dann?“ Shanks kratzte sich am Kinn. Sein spontaner Plan von eben war hin. Was war eigentlich sein Plan gewesen? Ben küssen und ins Bett zerren? Mit verkatertem Kopf und immer noch halbtrunkenen Zustand? Wär bestimmt nicht wirklich prickelnd gewesen. „Hm, wenn hier kein Rum ist, hat Lou bestimmt noch ein bisschen Alkohol in der Küche…“ Shanks wollte sich erheben, doch Schwindel brachte seine Welt aus den Fugen. Er hob wackelnd den Finger. „M-momentchen noch… klitzekleines Momentchen noch.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)