Cod3s von _Myori_ ================================================================================ Jäger und Gejagte ----------------- Als Ares die Zimmertür hinter sich geschlossen hatte, erwartete Persephone ihn schon mit verschränkten Armen an der gegenüberliegenden Wand lehnend. Er mied ihren durchdringenden Blick und ging einfach stumm an ihr vorbei- doch weit kam er nicht. „Was ist mit dir los?“, fragte sie in seinem Rücken. Ares blieb stehen und schaute den Gang hinunter, in dem eine weitere Person stand. Persephone war nicht allein- natürlich nicht, aber daran hatte sich Ares schon vor langer Zeit gewöhnt. Es machte ihm nichts mehr aus, dass Äneas ihr wie ein Schatten folgte. „Was meinst du?“, gab er zurück. Er konnte sich denken, was nun kam. „Seit wann gibst du so schnell auf, hm? Der Plan steht schon länger fest, es war alles geklärt, warum also kneifst du jetzt?!“, fragte sie etwas wütender. Zornig drehte Ares sich um. „Wag es ja nicht, mich einen Feigling zu nennen.“, knurrte er und sofort spürte Ares, wie Äneas drohend einen Schritt näher kam. „Dann nenn mir den Grund dafür.“, sagte Persephone unbeeindruckt. Ares antwortete nicht sofort, eigentlich hatte er auch keine Lust dazu, aber anders würde er hier nicht wegkommen. „Wegen dieses Plans habe ich meinen Partner an Hades ausgeliefert und verraten. Die ganze Sache ist für mich gelaufen, ich habe keine Lust, uns da noch mehr mit rein zu ziehen, als wir schon sind.“ Sie hob eine ihrer schmalen Brauen. „Feiner Plan, mein Lieber und ziemlich unsportlich…“ Ares zuckte die Schultern. „Is’ mir egal. Ich unterstütze weder Hades, noch ihn, verstanden? Der einzige Grund, warum ich noch hier bin, ist-“ Genervt verdrehte Persephone die Augen. „Gott, seit wann hängst du so an diesem Bengel?“, fiel sie ihm ins Wort. Ares schaute sie ernst an. „Ja, dass du das nicht verstehst, war mir klar. Für mich ist er wie ein Bruder und ich werde ihn um alles in der Welt beschützen- allein deshalb werde ich auf diese Mission mitgehen.“ Er drehte sich um und ging langsam den Korridor hinunter. Persephone stand wie angewurzelt da. Ihre ganze Kraft schien aus ihrem Körper gewichen zu sein. Die letzten Worte von Ares im Kopf widerhallend, starrte sie an ihn vorbei zu Äneas. Ja, dass du das nicht verstehst, war mir klar… Er wusste so erschreckend wenig über sie. Erst der knallende Schuss, der kurz darauf durch die Luft peitschte, ließ sie aus ihrer Trance erwachen und alarmiert nach ihrem Schwert greifen. Ares stand ebenfalls bewaffnet im Gang und Äneas stürmte an ihre Seite. Zuerst dachte ich, dass es nun soweit sei und diese Baracke in sich zusammenstürze. Der Knall kam unerwartet, sodass Nero und ich vor Schreck mit den Köpfen zusammenstießen. Nachdem der erste Schock überwunden war, hielt ich mir jammernd die Stirn und rutschte von Neros Schoß. Langsam glaubte ich, dass einer von uns beiden verflucht sein musste. „Alles in Ordnung?“ Ich blickte auf, doch ich konnte ihn in der Dunkelheit kaum sehen. „Ja…“, sagte ich und versuchte, wieder auf die Beine zu kommen, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Mein Herz raste und meine Beine verweigerten strikt meine Befehle. „Was war das?“, fragte ich unsicher und tastete nach Nero. „Das hat sich wie ein Schuss angehört…“, murmelte er und zog mich mit zur Tür. Mein Herz setzte bei diesen Worten aus. Vorsichtig öffnete Nero die Tür einen Spalt, sodass helles Licht ins Zimmer drang, dann öffnete er sie ganz und trat in den Flur. Ich blinzelte vom grellen Licht geblendet und sah erst nach ein paar Sekunden die drei Gestalten, die nah beieinander standen. Schnell erkannte ich die bekannten Gesichter und war ein Stück erleichtert. Äneas stand neben Persephone und gestikulierte stumm mit seinen Händen. Waren das etwa Gebärdenzeichen? Sie schien diese zumindest zu verstehen, denn sie nickte eifrig. Im selben Moment kam Ares auf uns zu, die schwarze Klinge in der rechten Hand haltend. Nero begann sofort, ihn Fragen zu stellen. Ares zuckte nur die Schultern. „Wir werden gleich herausfinden, was das war… ihr bleibt hinter mir, verstanden?“, fügte er scharf hinzu und drehte sich um. „Ares! Warte!“, zischte Persephone, doch keiner achtete auf sie. Leise huschten wir den Gang hinunter und Nero umklammerte meine Hand wie ein Schraubstock. Ares drückte sich gegen die Wand und spähte nach unten. Plötzlich spannte sich sein ganzer Körper an und er flüsterte etwas, das sich nach einem herben Fluch anhörte. Erfolglos versuchte ich, etwas zu erkennen. Persephone und Äneas standen neben uns und versuchten uns zurückzuziehen. Ares begann mit ihr wild, aber stumm zu diskutieren und Neros Griff wurde immer fester. Endlich erwischte ich einen Spalt zwischen der Wand und Ares’ Rücken, sodass ich bis ins Foyer hinabschauen konnte- und bereute es im nächsten Augenblick… Das Blut des erschossenen Hotelbesitzers rann den Empfangstisch hinunter und seine starren Augen schienen mich direkt anzuschauen. Sein ganzer Kopf war rot… Davor, etwa 2 Meter von der Theke entfernt, standen zwei Gestalten, eine davon hielt die Schusswaffe noch in den Händen. Und beide trugen Mäntel- schwarze Mäntel… Ich konnte nicht anders, als zu schreien und das war mein Fehler. Vielleicht hätten wir noch ein paar Sekunden länger gehabt, aber die sollten wir dank mir nicht bekommen. Ich sah nicht mehr, wie die beiden Männer die Köpfe wandten, denn ich wurde fast im selben Moment weggerissen, doch sie mussten es einfach gehört haben. Soweit es meine weichen Knie zuließen, rannte ich den Gang wieder hinter Nero zurück in das Zimmer. Keuchend standen wir da und starrten uns an- oder besser: alle starrten mich an… Ich wollte etwas sagen, doch plötzlich hörte ich Schritte. Schwere Schritte, die langsam auf uns zukamen. Schnell ging Ares zum Fenster, riss die Gardine zur Seite und öffnete es ganz. Ohne zu zögern quetschte er sich durch die Öffnung und hockte nun draußen auf der Bank. „Ok. Ich zuerst, dann Äneas und dann kommst du Nero, klar?“ Nero zögerte einen Moment und schaute zu mir herüber. Er wollte etwas sagen, doch Ares fiel ihm ins Wort. „Wehe, ich fang gleich jemand anderes auf…“ Dann war er verschwunden. Kurz drauf warf Persephone ihrem wortkargen Begleiter ein schnelles Nicken zu und dann war auch Äneas durchs Fenster gesprungen. Nero zögerte immer noch. Die Schritte wurden immer lauter, manchmal verstummten sie, dann hörte man das knarrende Geräusch von geöffneten Türen. Wir hatten keine Zeit mehr. Schnell ging ich auf Nero zu. „Ich spring als nächstes, versprochen.“ Kurz schielte ich nach draußen und dachte noch einmal über das nach, was ich gesagt hatte, aber nur ganz kurz. Nero strich mir besorgt über die Wange. „Nun mach schon!“, zischte Persephone von hinten. Ich versuchte zu lächeln. „Wir sehen uns unten.“ Hoffentlich…, fügte ich in Gedanken hinzu. Nero nickte endlich, stieg durch das Fenster und sprang. Keine Sekunde später wurde die Klinke unseres Zimmers hinuntergedrückt. Persephone konnte sich noch in eine dunkle Ecke flüchten. Ich wollte es ihr nachmachen, doch ich kam keinen Schritt weit. Kaum war die Tür geöffnet, stand ich schon in dem Lichtkegel der Lampen, die im Flur hangen. Ich war vollkommen wehrlos, meine Beine schienen urplötzlich mit dem Boden verwachsen zu sein und mein Herz hatte jegliches Taktgefühl verloren. Ein Mann stand im Türrahmen, er war nicht der Größte und er schien auch nicht sehr muskulös zu sein und doch wäre ich- hätte ich es in diesem Moment gekonnt- am liebsten weggelaufen. In seiner rechten Hand erkannte ich den schmalen Lauf einer Pistole. Für Sekunden starrte ich ihn an, dann betrat er langsam das Zimmer. Ich spürte, wie meine Beine genauso viele Schritte wie der Mann zurückgingen, als seien wir zwei Magnete, die sich von einander abstießen. Der Mann steckte die Waffe wieder zurück in seinen Mantel. „Entschuldigen Sie die späte Störung…“ Die Stimme klang höflich- so höflich, dass es mir wieder eisig den Rücken runter lief. „Aber ich habe ein Frage. Sind Sie der einzige Gast hier? Der Besitzer dieses Hotels konnte uns darüber leider keine Auskunft geben.“ Sofort schoss mir das Bild von vorhin durch den Kopf- der erschossene Mann auf dem Tresen, das viele Blut… die Pistole, die dieser Mann unter dem Mantel trug. Ich wurde fast ohnmächtig vor Angst. Ich nickte heftig und versuchte auch eine Antwort hervorzubringen. „J- ja, ich bin die … die einzige h- hier.“, krächzte ich. Stille. Dann sah ich, wie der Mann den Kopf schief legte. „Ach so, verstehe.“, sagte er mit zuckersüßer Stimme. „ Nun, wissen Sie, ich bin jetzt aber ein wenig verwirrt… Wenn sie alleine hier sind, dann frage ich mich, warum an der Rezeption zwei Zimmerschlüssel fehlen…“ Mein Herz setzte nun vollständig aus. In meinem Kopf rasten die Gedanken, verzweifelt auf der Suche nach einer Erklärung, doch ehe ich auch nur den Mund aufmachen konnte, schwebte schon seine Pistole genau auf meiner Augenhöhe in der Luft, sodass ich nicht mehr als einen Aufschrei hervorbrachte. „Sag schon Miststück, wo sind sie?“, keifte der Mann plötzlich und alles Liebenswerte war aus ihm verschwunden. Ich fühlte nichts mehr, als habe meine Seele meinen Körper schon mal sicherheitshalber verlassen- und das wäre auch nicht schlecht gewesen, wäre der Raum nicht auf einmal hell erleuchtet gewesen. Erschrocken kniff ich für einen Moment die Augen zusammen, als ich sie dann wieder öffnete, sah ich den Mann zum ersten Mal richtig, wenn auch nur für Bruchteile einer Sekunde, ehe er mir den Rücken zudrehte: Er war blass, totenblass und feuerrote Haare zierten sein junges Gesicht. Es schien makellos zu sein und ich musste zugeben, dass er wirklich schön war. Ich schätze ihn auf 25, vielleicht etwas älter. Mehr konnte ich nicht erkennen, denn der Moment, wo er mich noch hasserfüllt anstarrte, war viel zu kurz gewesen. Nun schauten wir beide zu Persephone herüber, die immer noch am Lichtschalter stand. Sie lächelte. „Du?“ Die Stimme des Mannes klang ungläubig. „Überrascht?“ Ihre Stimme war wieder sanft und geschmeidig. Der Mann zuckte mit den Schultern und steckte die Waffe wieder zurück in die Innentasche seines Mantels. „Ich hätte hier wen anderes erwartet…“ Persephone zog gespielt die Brauen hoch. „So?“ „Du weißt doch von der Sache mit Ares, dass der Arsch uns verraten hat.“ Persephone nickte und verzog ihre vollen Lippen zu einem Lächeln. „Dann sind wir ja aus dem gleichen Grund hier…“ Der Mann schien abgelenkt zu sein und so schlich ich weiter in Richtung Fenster, um seine Unaufmerksamkeit auszunutzen- jedoch schien er sich in diesem Moment an mich zu erinnern. Er drehte sich halb zu mir um und zeigte mit dem Daumen in meine Richtung, sodass ich wieder zur Salzsäule erstarrte. „Und sie?“ Persephones Grinsen wurde breiter. „Sie ist mein Lockvogel für unseren Goldjungen Nero. Er hatte mal was mit ihr, sie könnte also nützlich werden.“ Der Mann betrachtete mich genauer, als schätzte er ab, ob er ihre Geschichte glauben konnte. Er zog verwundert eine Augenbraue hoch- eine ziemlich unhöfliche Geste in diesem Moment, so empfand ich es wenigstens- und drehte sich wieder weg. „Ist dein Partner auch hier, Apollon?“, fragte Persephone mit ihrer engelsgleichen Stimme. Der Mann nickte. „D. wartet unten im Foyer.“ Er legte den Kopf schief. „Du bist also auch hinter den beiden her? Kannst du mir dann erklären, warum du gleich zwei Zimmer reserviert hast?“ Seine Stimme wurde eine Spur misstrauischer, doch davon ließ sich Persephone nicht beirren- im Gegenteil. Ihr Lächeln wurde so lieblich, als sei sie verliebt und mit einer Sanftheit, die mich in diesem Moment wirklich überraschte, ging sie auf ihn zu, schlang ihre Arme um Apollons Hals und drückte sich plötzlich mit ihrem ganzen Körper an seinen. „Wer weiß? Vielleicht habe ich ja geahnt, dass du kommst…“, hauchte sie. Ich war so perplex über Persephones Verhalten, dass mir die Kinnlade einen gefühlten Meter in Richtung Boden entglitt und auch dieser Apollon schien etwas irritiert – aber keineswegs abgeneigt, denn nach kurzem Zögern wanderten seine Hände auf ihre Hüften. „Und was ist mit D.? Sollen wir den da unten einfach stehen lassen?“ Ich schien nun komplett in Vergessenheit geraten zu sein- was auf der einen Seite ja ganz gut war, aber ich hätte es sehr befürwortet, wenn Persephone ihr „Ablenkungsmanöver“ oder was das hier werden sollte, woanders durchgeführt hätte… Sie schaute mit großen Dackelaugen zu Apollon hinauf, der immer noch ein Stück größer war, als sie selbst. „Soll ich ihn zu uns rufen?“, säuselte sie Zentimeter vor seinem Mund. Apoll schüttelte nur leicht den Kopf. Persephones Grinsen wurde breiter und dann küsste sie den Rothaarigen- oder besser: sie fraßen sich gegenseitig auf. Dass sie sich überhaupt noch die Kleider am Leib ließen, verwunderte mich stark. Überwältigt von so viel zur Öffentlichkeit gestellter Intimität, wurde mir glatt schlecht. Ich wollte schon gar nicht mehr hinsehen, als Persephone vollkommen verändert in meine Richtung schaute. Apollon hatte sich inzwischen bis zu ihrem Hals vorgearbeitet, während Persephone ihm wild durchs Haar ging und mir gleichzeitig mit ernsten Blicken deutlich machte, dass ich etwas tun sollte. Ich verstand und hastig drehte ich mich einmal um mich selbst, auf der Suche nach irgendetwas, was einen knapp 1,75 Meter großen Mann ausschalten könnte. Endlich fand ich etwas und schaute kurz in Persephones Richtung, die nur energisch nickte. Leise ging ich auf die beiden zu, atmete kurz durch, schloss die Augen holte mit der Nachttischlampe aus. Ein dumpfer Schlag, ein Keuchen und keine Sekunde später fiel etwas polternd zu Boden. Ich hoffte nur, dass ich den Richtigen getroffen hatte. Als ich die Augen wieder öffnete, lag der Mann am Boden, Persephone stand über ihm und zupfte sich nüchtern die Sachen wieder zurrecht. Zitternd stellte ich die Lampe weg und starrte auf den Körper. Er bewegte sich nicht, er schien nicht mal zu atmen. Mir wurde schwindelig. „Oh Gott…“, keuchte ich und fuhr mir durch die Haare. „Ich habe ihn umgebracht!“ Persephone schüttelte nur den Kopf und stieg über den am Boden liegenden Apollon hinweg. „Glaub mir, dafür müsstest du ihn ganz wo anders treffen, um ihm wirklich wehzutun… Komm jetzt!“ Sie zog mich mit sich zum Fenster und beugte sich nach draußen. „Was hat das solange gedauert?“, rief leise eine tiefe Bassstimme von unten herauf. Ares schien genervt zu sein. Persephone konterte ziemlich giftig und winkte mir dann. „Du zuerst.“ Ich zögerte kurz, doch dann kletterte ich aufs Fensterbrett und sprang, von der Angst getrieben, dass dieser Apollon wieder aufwachen könnte. Keine Sekunde später wurde ich von Äneas aufgefangen. Er federte meinen Sturz so leicht ab, als wöge ich gar nichts. Ich blinzelte, um in der Dunkelheit, die uns nun wieder umgab, sein Gesicht zu finden. Er schaute ernst auf mich herab und ehe ich etwas sagen konnte, setzte er mich schon wieder ab, um Persephone auffangen zu können. Kaum stand ich wackelig, da hörte ich schon jemanden auf mich zueilen und Neros erleichterte Stimme meinen Namen rufen. Seufzend nahm er mich in die Arme und auch ich drängte mich vollkommen entkräftet an seinen Körper. Sowohl mein Herz, als auch sein eigenes schlugen wild gegeneinander und ich hätte für immer so dastehen können, wäre Ares nicht in dem Moment vorbeigekommen, Nero am Arm gepackt und mit sich gezogen hätte. „Tut mir den Gefallen und haltet eure Hormone noch für einen Moment lang zurück, bis wir uns sicher sein können, dass wir die nächsten Minuten überleben, einverstanden?“ Nein!, keifte eine Stimme in mir und ich machte mich daran, wieder zu Nero aufzuschließen. Persephone setze sich an die Spitze der Gruppe, dicht gefolgt von Äneas und lotste uns durch die Nacht. Abseits des Hotels stand ein silbernes Cabrio, auf das Persephone zusteuerte. Eins musste man Olymp lassen: sie schienen nicht schlecht zu verdienen- vielleicht waren sie aber auch nur gute Autodiebe. „Steigt ein!“, sagte Persephone und ging selbst zur Fahrertür- genauso wie Ares. „Nix da, ich fahre.“ Persephone starrte ihn giftig an. „Damit du mein Auto auch noch zu Schrott fahren kannst?!“ Ares beugte sich zu ihr runter „Wir wollen die Typen abhängen und keine Spatzierfahrt mit ihnen machen!“ Ihre Augen wurden bedrohlich schmal. „Kritisierst du gerade meinen Fahrstiel?“ „Ich frage mich nur, ob du überhaupt weißt, wie man in den 6. Gang schaltet…“ „Zumindest weiß ich, wie `ne Fahrschule von innen aussieht!“ Ares Kiefermuskeln zuckten gefährlich, genauso wie Persephones rechte Hand. „Leute, bitte!“, versuchte sich Nero einzumischen. Er hatte recht, dachte ich und schaute besorgt zum Hotel zurück. Persephone zog die Autoschlüssel auf einmal irgendwo her. „Meine Schlüssel, mein Auto!“, sagte sie triumphierend und stieg ein. Ares schnaufte nur abfällig und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. Nero, ich und Äneas, der eindeutig nicht für dieses Cabrio geschaffen war, wenn die Abdeckung drauf war, nahmen auf der Rückbank platz- zumindest versuchten wir es…. Ich schaute kurz über die Schulter zurück zum Hotel. Nur ein Zimmer war erleuchtet- das, wo ich vor wenigen Minuten noch um mein Leben gefürchtet hatte. Ehe das Fenster aus meinem Sichtfeld glitt, sah ich noch einen Schatten in dem hellen Lichtfleck auftauchen. Schnell drehte ich mich wieder um und suchte nach Neros Hand. Ich wusste, dass es aus dieser Entfernung unmöglich war, jemanden zu erkennen und doch hatte ich das Gefühl, dass mir der Schatten gerade direkt in die Augen geschaut hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)