Valentine von schoko_potato_mary ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es ist kalt. Meiner Meinung nach viel zu kalt für Februar. Aber was habe ich erwartet? Im Februar, kann man eigentlich gar nicht auf ein warmes Klima hoffen, deswegen denke ich, dass der Valentinstag an diesem Datum fehlplatziert ist. Ich sehe meinen eigenen Atem. In kleinen Dampfwolken schwebt er empor, bis er sich in der Luft verliert. Ich kann es kaum erwarten Yanik zu sehen. Ein richtiges Date, auch noch am Valentinstag. Aber ich bin mir nicht sicher ob dies die richtige Entscheidung war. Immerhin sind wir beide Männer kommt es nicht merkwürdig rüber, wenn zwei Jungen sich am Valentinstag treffen? Mir macht das nichts aus, ich bin die Blicke gewöhnt, aber ich mache mir sorgen um Yanik, schüchtern wie er ist. Ich sehe es schon jetzt vor meinen Augen. Ich werde zu spät kommen, zwar nur wenige Minuten, aber dennoch so zu spät, dass er sauer auf mich sein wird. „Du hast dir aber Zeit gelassen!“ wird er sagen und seinen beleidigten Blick aufsetzten, den ich eigentlich so gerne habe, aber der dennoch an einem solchen Tag eher kontraproduktiv ist. „Tut mir Leid, mein Bus hatte Verspätung“ werde ich ihm antworten. Er wird schweigen. Ich werde ihn ansehen, und all meinen Mut zusammen nehmen, „Und, hast du Schokolade für mich?“ ein Fehler, doch unvermeidlich. Er wird mich anstarren und bestimmt ausrasten. „Schokolade? Weist du wie teuer die zu dieser Saison ist? Außerdem bin ich doch kein Mädchen! Die Leute gucken mich doch blöd an, wenn ich Schokolade kaufen würde!“ er wird beleidigt sein. „Naja man kann ja auch selber Schokopralinen machen…“ werde ich ihn versuchen zu beruhigen. „Dann muss ich ja auch noch stundenlang in der Küche stehen, als hätte ich nichts Besseres zu tun. Und warum hast du keine Schokolade für mich?“ Er wird recht haben, „Nur weil du mich als Mädchen ansiehst, werde ich garantiert nicht das Mädchen spielen!“ er wird rot werden. „Das habe ich so doch gar nicht gemeint!“ auch langsam werde ich zornig werden, am Valentinstag soll man sich nicht streiten, das weiß doch jeder, doch bei uns wird es unvermeidlich sein. „Weißt du was, ich glaube das wird heute nichts mehr, wir seh’n uns!“ wird er sagen, und davon rauschen. Er wird mich ganz alleine zurücklassen, an diesem kalten 14. Februar. Ich bin in Gedanken verloren, doch sehe ich ihn aus der Ferne, wie er dort steht, ein Engel – in meinen Augen. Das goldene Haar vom Wind zerzaust, die Nase rot von der Kälte. Meine Schritte werden schneller, kann ich es doch kaum erwarten endlich bei ihm zu sein, auch wenn ich weiß, wie der Tag enden wird. „Du hast dir aber Zeit gelassen!“ sagt er, sein Gesicht – beleidigt. „Tut mir Leid, mein Bus hatte Verspätung“, sage ich und verfluche mich innerlich, hätte ich doch einen Bus früher genommen. Stille. Ich merke, dass er sich unwohl fühlt. Ein kalter Windhauch, er zieht seinen Schal hoch. Ich betrachte ihn nur und plötzlich rutschen mir die Worte heraus, die den Tag zerstören werden: „Und, hast du Schokolade für mich?“, ich Idiot! Warum kann ich mich nicht zurückhalten. Er sieht mich an. Mist. Jetzt geht’s los. Doch zu meiner Überraschung merke ich, wie seine Wangen, dieselbe Farbe annehmen, wie seine Nase. Er errötet. „Ich… ähm…“ er sieht weg, verlegen. Dann atmet er tief ein und zieht eine kleine Schachtel hervor. Eine kleine blaue Schleife sitzt auf dem Deckel und ich halte unwillkürlich den Atem an. „F..Für mich?“ ich kann es kaum glauben. Er nickt zaghaft. Wahnsinn. Am liebsten will ich ihn jetzt umarmen, bin aber noch wie eingefroren. „…Gefällt es dir nicht?“ fragt er, und sieht mich mit einem Blick an, der mich einfach fertig macht. Ich kann nicht anders und nehme ihn in den Arm. „Doch. Es ist mehr als ich jemals erwartet habe.“ Flüstere ich leise in sein Ohr. Er klammert sich an meinen Rücken fest, den Kopf an meine Brust gedrückt. Ich kann sein Gesicht nicht sehen. „Ich liebe dich“, sage ich und drücke ihn noch fester. Ich vernehme nur ein Gemurmel, „…dich auch Alan…“. Ganz leise, doch ich verstehe ihn. Die Welt scheint stehen zu bleiben. Nur selten höre ich Worte seiner Zuneigung. Und eh ich mich versehe, hebt er seinen Kopf. Unsere Gesichter sind nur wenige Millimeter von einander entfernt. Ich schließe meine Augen und merke, wie sich seine Lippen, vorsichtig den Meinen nähern. Ab jetzt lasse ich einfach alles auf mich zu kommen, und mache mir keine Gedanken mehr. Denken ist eh nicht so meine Stärke. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)