All Yours von sherd (Lily EvansxJames Potter) ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Am Samstagnachmittag wartete James ungeduldig im Gemeinschaftsraum auf Lily. Immer wieder ging er vor dem Kamin auf und ab, während Sirius in der Nähe in einem der großen Ohrensessel saß und ihm kopfschüttelnd zusah. „Du solltest dich beruhigen, Krone.“, warf er ein. James nickte, wanderte aber weiter hin und her. „Du hast Recht.“, gab er zu. „Für den Anfang wär’s ganz gut, wenn du dich hinsetzt.“ „Ja, das stimmt.“ Abwesend lies er sich auf die Lehne des Sessels fallen, auf dem sein bester Freund saß. „Werd ich‘s versauen, Tatze?“, fragte er dann leise. Sirius überlegte einen Moment. Normalerweise hätte er jetzt einen niederschmetternden Kommentar von sich gegeben – einfach nur, um James zu ärgern. Aber er spürte, dass sein bester Freund Wert darauf legte, dass er ihm Mut machte. „Ich denke nicht, Krone.“ „Was macht dich da so sicher?“ „Ich weiß es einfach. Was soll schon schief gehen?“ „Zum Beispiel könnte ich mich zum kompletten Vollidioten machen.“, gab James seufzend zu bedenken. Sirius lachte. „Krone, sie kennt dich seit der ersten Klasse und in all den Jahren hast du dich vor ihren Augen mehr als nur einmal zum Vollidioten gemacht, also kann es nicht schlimmer werden, als es bisher schon gewesen ist. Dass sie jetzt mit dir ausgeht, ist ein gutes Zeichen. Sie scheint dich mittlerweile doch irgendwie zu mögen. Auf eine seltsam abgedrehte Lily-Evans-Art.“ James nickte und schien ein wenig beruhigt zu sein. Tatze boxte ihn leicht auf den Oberarm. „Keine Panik. Ihr werdet einen tollen Nachmittag haben.“, versprach er. Wenige Minuten später kam Lily in den Gemeinschaftsraum und hakte sich lächelnd bei James unter, der ihr den Arm hinhielt. Schweigend liefen sie nebeneinander durch das Schloss und Krone genoss die verwirrten Blicke der Schüler, denen sie begegneten. „Wohin gehen wir?“, fragte Lily nach einer Weile. „Zunächst in den fünften Stock.“, erwiderte James. „Und was wollen wir dort?“ „Wirst schon sehen.“ Nachdem sie das fünfte Stockwerk erreicht hatten, ging James geradewegs zur Statue von Gregor dem Kriecher. „Wir sind da.“, verkündete er stolz. Lily hob fragend die Augenbrauen, woraufhin James leise lachte und dann seinen Zauberstab hervorkramte. Er schaute sich um, tippte drei Mal auf die riesige Nase des hässlichen Steinklotzes und flüsterte dann: „Relino.“ Daraufhin bewegte sich die Statue bereitwillig zur Seite und James schlüpfte in den dahinterliegenden Geheimgang. Er blickte sich zu Lily um und hielt ihr die Hand entgegen. „Kommst du mit?“, fragte er mit einem schelmischen Grinsen. Die Angesprochene schaute sich kurz unschlüssig an, ergriff dann aber James‘ Hand und schlüpfte ebenfalls in den dunklen Gang. Hinter ihnen verschloss Gregor der Kriecher den Eingang wieder. Beide flüsterten „Lumos“ im Chor, woraufhin das helle Licht ihrer Zauberstäbe entflammte. James lief los und Lily folgte ihm bereitwillig. Er wunderte sich ein wenig, dass sie ihm gar keinen Vortrag hielt, dass es nicht richtig war, hier herumzustreunen. Wahrscheinlich war seine Begleitung einfach nur zu neugierig, wo der Weg sie hinführen würde. Sie liefen eine ganze Weile, etwa zwanzig Minuten und die meiste Zeit bergauf, sprachen jedoch kein Wort. Schließlich erreichten die beiden einen massiv aussehenden Stein. Wieder tippte James drei Mal mit seinem Zauberstab gegen den Fels und flüsterte „Relino“, woraufhin der Klotz beiseite rollte. Das Licht der Sonne blendete die beiden im ersten Moment, aber es dauerte nicht lange, bis ihre Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten. James kletterte zuerst aus der Dunkelheit hinaus und half dann Lily. Dieser entfuhr ein leises „Wow.“, nachdem sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte und sich bewundernd umschaute. Sie waren auf einem hübschen grasigen Hügel, von wo aus man alles überblicken konnte. Rechterhand lag Hogwarts, auf der linken Seite, noch ein ganzes Stück entfernt, Hogsmeade. Hinter ihnen standen unzählige Kirschbäume, während sich direkt vor ihnen noch mehr Wiesen erstreckten, auf denen bunte Blumen blühten. Es war ein bisschen wie in einem Bilderbuch. James lies die Tasche von seiner Schulter herabgleiten und kramte eine große Decke heraus, die er ausbreitete. Lily nahm lächelnd Platz und er setzte sich neben sie. „Wie findest du‘s?“, fragte James vorsichtig. Sie strahlte ihn glücklich an. „Es ist wunderschön.“, gab sie zu. Er lächelte selbstzufrieden. „Ich dachte mir schon, dass es dir gefällt.“ Dann lies er sich nach hinten ins Gras fallen und starrte hinauf in den Himmel, Lily tat es ihm gleich. „Ich hätte nie gedacht, dass du wirklich einmal mit mir ausgehen würdest.“, sagte James plötzlich. Sie lachte. „Ich ebenfalls nicht.“ „Bereust du denn, dass du zugesagt hast?“, fragte er vorsichtig. Lily dachte kurz darüber nach. „Nein. Ich glaube nicht.“ „Was macht dich da so sicher?“ Wieder antwortete sie nicht gleich, sondern ergriff stattdessen seine Hand und drückte sie leicht. „Ich weiß es einfach. Halt mich nicht für verrückt, aber ich glaube, ich gehöre zu dir. Irgendwie.“ Ein leichter Wind kam auf und sorgte dafür, dass sie zartrosa Blätter der Kirschblüten, die an den Bäumen hinter ihnen prangten, in ihre Richtung geweht wurden und sich wie eine hauchzarte Decke über ihnen und um sie herum ausbreitete. Für ein paar Minuten war James nicht in der Lage, irgendetwas darauf zu erwidern, was Lily soeben gesagt hatte. Sein Herz schlug viel zu schnell, als dass er richtig denken konnte. Vorsichtig drehte er den Kopf zur Seite um sie anzusehen und herauszufinden, ob das eben wirklich ihr Ernst gewesen war. Sie erwiderte seinen Blick schüchtern und lächelte. Und in ihren grünen Augen war deutlich abzulesen, dass sie jedes Wort so gemeint hatte. James legte vorsichtig seine linke Hand auf ihr Gesicht und streichelte Lilys Wange zaghaft mit seinem Daumen. Schließlich, ohne weiter darüber nachzudenken, küsste er sie und überschlug sich innerlich beinahe vor Freude, als sie den Kuss erwiderte. In diesem Moment wusste James, dass er es ihm endlich gelungen war, seiner Traumfrau bewusst zu machen, dass sie beide zusammengehörten. Und jetzt würde er sie nie wieder gehen lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)