Verdrehte Welt von NaBi07 (Hier die Vorschau auf Kapitel 11 (Toki):) ================================================================================ Kapitel 6: Angriff aus dem Dunkeln ---------------------------------- so nun komt mein neues Kapi. Mir hat es sehr spaß gemacht Toki mal als Mann auftreten zu lassen und somit Miras andere Seite hervoblitzen zu lassen. Ich freue mich über erue ehrliche Kritik und werde weiter hart an mir arbeiten. Also ich wünsche euch viel Spaß beim lesen ;) eure Hina >----------------------------------------------------------< Toki Vollkommen mit Matsch besudelt sitze ich nun vor Miras Füßen und stehe kurz vor der Explosion. Einzig und allein die Tatsache, dass ich mir durch einen Wutausbruch Miras Zuneigung zunichte mache, hält mich davon ab schreiend durch die Gegend zu rennen und alles zu zerstören was mir in die Finger kommt. Im speziellen Takae betreffend. Der Tag ist der totale Reinfall. Ich wollte mit Mira alleine sein und mich in Ruhe an ihn ran machen. Und was macht er? Behandelt mich wie eine Prinzessin. Schleppt mich auf einen beschissenen Reiterhof. Setzt mich auf ein beschissenes Pferd. Und die Krönung des ganzen: Takaes Anwesenheit. Anstatt mich mit seinem süßen, unschuldigen Blick zu mustern, widmet Mira fast ausschließlich seine gesamte Aufmerksamkeit an diese Schwuchtel! Ganz ruhig. Du schaffst das. Tief einatmen! Tief ausatmen! Du bist ein Genie ohnes Gleichen! Mit Tränen in den Augen blicke ich verloren und absolut Mitleid erregend zu meinem Mira auf. Geschockt starrt er mich an und bewegt sich keinen Millimeter. Hallo? Wie wäre es, wenn du mir endlich raus helfen würdest? Mich endlich in deine Arme schließt und diesen beknackten Takae auf den Mond schießt? Aber nein! Lieber starrst du mich an, wie das erste Ei der Welt. Takae springt von seinem kackbraunen Ding runter und reicht mir freudestrahlend die Hand. Dabei stellt er sich genau so vor Mira, sodass ihm der Blick auf meine beschmierte Großartigkeit verwehrt bleibt. Gut so. Ich setzte meinen Todesblick auf und schnappe mir schnell die Hand meines Feindes. Mit vollem Schwung ziehe ich ihn zu mir in die Pfütze. Entsetzt starrt er mich an. „Oh, das wollte ich nicht.“ setze ich weinerlich an. Endlich kommt Bewegung in meinen Engel. „Nimm meine Hand.“ Gesagt, getan. Ich lasse mich von Mira aus dem Schlamm raus ziehen. Der Schmodder saugt an meinem Kleid und will mich zuerst nicht wirklich freigeben. Doch Mira ist stärker als er aussieht und befreit mich von dem klebrigen Zeug. Triefend nass und stinkend stehe ich vor ihm. Peinlicher geht es echt nicht mehr! Da wollte ich heute einen besonders guten Eindruck hinterlassen und dann lande ich ausgerechnet direkt in einer Schlammpfütze. Na danke! Verbittert schiebe ich meine klebrigen und braun gefärbten Haare aus dem Gesicht. Das schlammige Zeug tropft von meinem Kleid direkt auf meine Füße und bildet eine kleine hässliche Pfütze. Das Kleid kann ich vergessen und die Schuhe genau so. Wer weiß wie oft ich duschen muss, um den Gestank und den Matsch von mir zu waschen. Scheiß Reiterhof! Scheiß Pferde! Scheiß Takae! Inzwischen hat sich auch mein Feind vom Schlamm befreit. Leicht außer Puste steht er vorn über gebeugt. Mira schaut ihn kurz hilflos an, dann wendet er uns den Rücken zu und macht sich daran die Pferde zu holen. Blitzschnell drehe ich mich um und stoße Takae wieder zurück in die Pfütze. Bevor er ein anständiges Wort zustande bringen kann zische ich ihm entgegen und rufe lauthals: „Oh nein! Takae!“ Mira dreht sich wieder in unsere Richtung. „Was ist passiert?“ fragt er entsetzt, als er die Schwuchtel in dem Matsch herum sitzen sieht. „Er ist doch glatt zum zweiten Mal ausgerutscht!“ sage ich mit groß aufgerissenen Augen und gespieltem Entsetzen. Takae wühlt sich wutschnaubend aus dem Schlamm und starrt mich böse an. Ich grinse dagegen frech zurück und marschiere mit großen Schritten auf meinen Kleinen zu. „Da steige ich nicht wieder rauf!“ protestiere ich gespielt kleinlaut und verzweifelt. Mein Ton und meine Tränen verfehlen ihr Ziel nicht. „Dann laufen wir wohl lieber.“ erwidert mein dunkler Engel traurig. Beinahe könnte er mir Leid tun. Obwohl. Heute wohl doch nicht. Er soll nur richtig zu Kreuze kriechen, damit ich ihm wieder vergeben kann. Ich weiß auch schon genau wie. Bei der Vorstellung wie er mich gnädig stimmt, zieht sich meine untere Region zusammen. Also manchmal zweifel ich an mir selbst. Da stehe ich nun. Verschmiert mit Schlamm bis oben hin und bin geil. Scheiße! Wird Zeit, dass ich meinen Mira für mich alleine habe und er sich endlich meiner unteren Region zuwendet. Schnaubend wende ich mich an die Schwuchtel. „Takae, du musst uns nicht begleiten. Geh dich lieber umziehen.“ sage ich in meinem liebenswürdigsten Ton. „Nein danke Prinzessin, das geht schon.“ kommt seine arrogante Antwort. Drohend knurre ich ihn an. Selbstverständlich außer Miras Höhrweite. Takae starrt zu mir und runzelt die Stirn. Tja mein Lieber, dass hättest du nicht erwartet! „Komm Mira.“ fordere ich ihn auf und schnappe mir seine Hand. Mira, mein lieber, folgt mir natürlich auf dem Fuße. Während des Rückwegs spricht keiner von uns Dreien ein Wort. Stattdessen richten wir unsere volle Aufmerksamkeit auf den Rückweg. Natürlich habe ich Takae mein schwules schwarzes Pferd aufgedreht, sodass er zwei von diesen Dingern hinter sich herziehen darf. Mira scheint dagegen in seiner eigenen Traumwelt versunken zu sein. Woran er wohl gerade denkt? Als wir wieder im Reiterhof ankommen, ist es bereits später Abend. Die Sonne ist kurz vorm untergehen und auf dem Hof ist keine Menschenseele zu sehen. Der Schlamm ist bereits getrocknet, so dass ich eine Spur aus Dreckkrümeln hinter mir herziehe. Na prima! Takae bringt unsere Pferde weg. Währenddessen zieht Mira einen kleinen zerknitterten Zettel aus seiner Hosentasche. „Was machst du da?“ frage ich in meinem üblichen zuckersüßen Ton. „Ich schaue nach, wann der nächste Bus fährt.“ gibt er dagegen kleinlaut zurück. „Was ist los Mira?“ meine besorgte Stimme zieht seine Aufmerksamkeit zu mir. „Es war ein Reinfall.“ „Was?“ „Das Date.“ Diese Worte flüstert er so leise, dass der Wind beinahe alle Silben verschluckt hätte. Erschrocken zieht sich mein Herz zusammen und ich vergebe ihm doch. Naja wer könnte auch lange wütend auf einen kleinen Welpen sein. Hm. Ich hasse normalerweise alle Tiere und würde nie einen Menschen, den ich liebe mit einem solchen nervtötenden, sabbernden, schwanzwedelnden Ding in Beziehung bringen. Aber bei Mira fällt mir einfach kein besserer Vergleich ein. Sein süßer Hundeblick, seine treue Art und seine Tollpatschigkeit haben mich dazu veranlasst. Wenn ich das so sehe, dann könnte ich mich doch noch mit einem Welpen anfreunden. Aber nur vielleicht. Und nur wenn er Mira heißt, schwarzes Fell hat und mit anbetet. Aber zurück zum Thema. Ich sollte Mira zeigen, dass ich ihm vergeben habe. Also lege ich wieder mein strahlendes Lächeln auf und versuche ihn zu beruhigen. „Quatsch wie kommst du darauf?“ frage ich ihn. Natürlich war das Date ein glatter Reinfall. Ich habe nicht viel von ihm erfahren. Dann noch der blöde Pferdehof mit seinen stinkenden Viechern. Dazu Takaes unerwünschte, vollkommen überflüssige und verhasste Anwesenheit. Und zum Schluss meine unfreiwillige Schlammpackung. Doch könnte ich ihm das niemals sagen. Verziehen habe ich ihm ja schon. Man bin ich ein guter Kerl. Zum Dank wirst du mir heute Abend deine Lippen schenken, bis ich sie so lange geküsst habe, dass sie mir wundervoll kirschrot und dick angeschwollen entgegen blicken. Vielleicht mache ich dann mit anderen Gebieten genauso leidenschaftlich weiter. Naja, aber wie gesagt. Ich würde ihm niemals die Wahrheit ins Gesicht sagen. Ich will ihn auf keinen Fall verletzten. Eigenartig. Das es mir was ausmachen würde ihn zu verletzen. Das habe ich noch nie zuvor bei jemanden empfunden. So muss wohl die Liebe schmecken. Mira hingegen beschaut sich mein Kleid von oben bis unten. Dabei kann ich mir diese Anspielung einfach nicht verkneifen. „Du könntest mich ja zur Wiedergutmachung entkleiden und anschließen in einer heißen Wanne abwaschen. Wenn du ganz lieb bist lasse ich dich auch mit rein.“ grinse ich ihm schelmisch entgegen. JA! Geschafft! Ich habe ihn Heute zum ersten mal zum erröten gebracht. „Toki, ich mein es ernst.“ versucht er mich zurück zuweisen. „Ich auch mein Schatz.“ Noch roter. Und mein Grinsen wird ebenfalls eine Spur breiter. Ja, ich werde ihn auf jeden Fall bis zum nächsten Mal flach gelegt haben. „Gut dann eben ein neues Date. Das nächste Mal bestimme ich aber wo wir hingehen.“ Geschockt starrt er mich an. Oh. Er hat mich wohl durchschaut. Umso besser. Dann kann er sich schon mal seelisch darauf vorbereiten. „Ich fahre euch.“ Nun liegt es an mir geschockt zu gucken. Takae ist zurück. Er hat sich in der Zwischenzeit umgezogen und hält einen Schlüssel in die Luft. „Aber du bist doch erst 17.“ entgegne ich. „Stimmt. Trotzdem kann ich Moped fahren. Ich bringe euch einzeln nach Hause Schätzchen.“ Scheißkerl. Das kannst du aber vergessen. „Immerhin willst du doch nicht so in den Bus steigen, oder?“ entgegnet er musternd meinem blutrünstigen Blick. Daraufhin schleudere ich noch etwas Mordlust hinterher. Sichtlich unwohl tritt die Schwuchtel von einem Bein aufs Andere und schluckt erstmal. „Takae hat recht.“ komm es kleinlaut von Mira. Das kann doch nicht wahr sein! „Nein.“ entgegne ich eiskalt. Dieses Mal ist es mir egal, dass Mira neben mir steht. Es ist mir auch egal, dass sich seine Augen vor Schreck weit aufreißen. Ich schnappe mir seine Hand und ziehe ihn einfach mit mir mit. Ohne ein Wort des Abschieds marschiere ich mit großen Schritten zur Bushaltestelle und setze mich auf die Bank. Wütend schnaube ich dem Himmel entgegen. Mira du hast noch sehr sehr SEHR viel zu lernen! Du hast deinen Bogen gerade eben zu weit überspannt. Meine Güte hat auch ihre Grenzen. Sie zu wie du das wieder gerade biegst! Wie kann er es wagen, sich von mir trennen zu wollen, nur um mit dieser Schwuchtel und seinem schwuchteligem Moped zu fahren? Hallo? Moped? Das ist doch krank! Ich werde dich eines Tages definitiv auf meinem Motorrad mitnehmen, dann wirst du das scheiß Moped nicht einmal mehr mit deinem heißen Hintern anschauen wollen! Ich weigere mich, auch nur einen Ton von mir zu geben, bis du dich bei mir für diese Demütigung entschuldigt hast. Also mustere ich die einzelnen Wolken die sich am Abend endlich blicken lassen und träge vorbeiziehen und ignoriere seine bloße Existenz. ... Sprich mich schon an! .... Na los!! .... Dann kommt der Bus und wir steigen schweigend ein. Wieder setzte ich mich ans Fenster und starre stur und beleidigt raus. Ich warte immer noch darauf, dass er mich zuerst anspricht und diese unangenehme Stille unterbricht. Aber nein! Er schweigt weiter. Und ich warte. Und warte. SAG ETWAS!!!! UND warte. WIRDS BALD!!!!!!!!! UND WARTE! Auch während der Rückfahrt sagt er kein verfluchtes Wort zu mir! Das ist ja zum verrückt werden! Wie können es die Weiber nur aushalten stur den Mund zu halten und zu schmollen. Ich habe ja schon seit der zweiten Minute zu kämpfen. Am liebsten würde ich Mira tausend Löcher in den Bauch fragen und ihn nicht eher gehen lassen, bis ich jede Sekunde seines Bisherigen Lebens zum hundertsten Male gehört habe. Doch nein! Ich bin ja das MÄDCHEN und SCHMOLLE. So ein Scheiß! Bald ist es soweit. Bald muss ich mich nicht mehr dieser Methoden bedienen, sondern kann Mira endlich mein wahres ich zeigen. Dann werde ich mich davor hüten zu schmollen. Denn dann werde ich schon meine speziellen Methoden anwenden können, um Mira für solche Aktionen büßen zu lassen. Keuchend und bettelnd wird er sich unter mir winden und keinen anderen Mann mehr ansehen! Also sag endlich etwas!! Warum will er nur nicht mit mir reden? Warum will er nur nicht mit mir allein sein? Warum hat er dieser Schwuchtel verraten, wo wir unser Date haben? Warum hat er mich auf diesem schwarzen Ding geparkt und mich dann links liegen gelassen? Ich verstehe das nicht. Stinke ich? Oh. Das heute zählt nicht. Jeder normaler Junge hätte doch alles dafür gegeben, um mit so einer heißen und willigen Braut wie mir alleine zu sein. Ist Mira etwa wirklich noch Jungfrau? Das kann doch gar nicht sein. Immerhin spielt er den Aufreißer und hat damit riesigen Erfolg. Er hätte doch schon längst eine Freundin haben müssen. Gut er stellt sich recht ungeschickt an. Hat keinerlei Taktgefühl. Schnaubend starre ich weiterhin aus dem Fenster. Egal. Das nächstes Mal werde ich ihn einfach danach fragen. Und dieses Mal wird er mir verdammt nochmal antworten! Nach einer halben Stunde kommen wir an unserer Station an. Und er hat nicht mit mir gesprochen!!! Mira steht nun unschlüssig vor mir und zappelt nervös hin und her. Er scheint nicht wirklich zu wissen, was er zum Abschied sagen soll. Wie wäre es mit einem Kuss! Diesmal aber einen Richtigen! Oder einer Entschuldigung? „Ähm, wir sehen uns dann Morgen in der Schule.“ Mit großen Augen sehe ich zu, wie Mira mir den Rücken zuwendet und davon tappt. Sauer hebe ich meine Stimme und erinnere ihn an unsere neue Verabredung, die auf alle Fälle ganz anders verlaufen wird. Dein Hintern gehört mir! Morgen Abend wirst du dich unter mir winden und vor Erregung seufzen. „Ja. Und Morgen Abend sehen wir uns auch wieder. Dann führe ich dich aus! Sei gegen sieben bei mir!“ Rufe ich ihm hinterher. Miras Rücken versteift sich und er bleibt stehen. Sein trauriger Blick trifft mich wieder mitten ins Herz. „Tut mir Leid. Aber da treffe ich mich mit Takae. Wir gehen ins Kino. Aber am Mittwoch komme ich. Versprochen.“ Mit diesen Worten dreht er sich wieder um und läuft davon. Verdattert stehe ich da. Mitten in der Stadt. Von oben bis unten eingesaut. Ohne Mira. Ohne Kuss. Und wurde zum zweiten Mal versetzt. Wut brodelt in mir hoch. Sehr gut! Dann habe ich Morgenabend genug Zeit Takae zusammen zu schlagen. Und du kannst zusehen wie er sich winselnd und heulend mir zu Füßen wirft!! Meine Wut sprengt alle Grenzen. Oh ja. Der Plan für Morgen steht fest. Mit diesem Entschluss mache ich mich leichteren Fußes auf dem Heimweg und überlege, wie ich meine langen Haare am besten verstecken kann. ~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~° Mira Unendliche Traurigkeit gewürzt mit einer Brise Wut auf mich selbst und einem hauch Angst macht sich in mir breit. Ich bin der uncoolste, verblödeste und ungeschickteste Kerl den es je gegeben hat! Das es so etwas wie mich gibt, kann ich noch gar nicht fassen. Gleichzeitig gelingt es mir noch weniger zu glauben, dass mein gefallener Engel so viel Geduld mit mir hat. Ich habe uns das ganze Date versaut! Und Toki? Sie will einfach noch eins. Bei dem Gedanken an ihren Blick zucke ich innerlich zusammen. Sie hat definitiv etwas geplant. Ich weiß jetzt schon, dass es mich durcheinander und in Verlegenheit bringen wird. Resigniert lasse ich meine Beine vom Dach baumeln. Der Wind weht durch meine Haare. Automatisch streichen meine Finger die frechen Strähnen beiseite, die sich in mein Gesicht geschlichen haben. Mit gesenktem Blick schiele ich zu Tokis Balkon hinüber. Das dunkle Fenster verrät mir, dass sie bereits schlafen muss. Ich hatte doch alles durchdacht. Doch schon im Bus hatte es schlecht begonnen. Jedes Gesprächsthema das ich anschlug, war entweder Toki unangenehm oder sie fragte mich darauf genau dasselbe und mir war es unangenehm zu antworten. Einfach nur deprimierend. Endlich am Ziel, hoffte ich auf eine bessere Atmosphäre. Ich dachte, dass Toki sich darüber freuen würde mit mir reiten zu gehen. Jedes Mädchen liebt Pferde. Doch da lag ich wohl falsch. Als sie das Pferd gesehen hatte, schaute sie es an wie ein unglaublich widerliches Insekt, doch mir gegenüber setze sie eine strahlenden Miene auf. Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie sich vor mir total verstellt. Dabei will ich sie doch einfach nur richtig kennen lernen. Warum zeigt sie mir dann immer ihre strahlende und gut gelaunte Seite? Hätte sie mir gesagt, dass sie keine Pferde mag, dann wäre ich doch mit ihr woanders hin gefahren. Seufzend rutsche ich auf die Kante des Daches noch ein Stückchen weiter nach vorne. Dabei stemme ich meine Füße gegen die Außenwand und spanne meine Arme an, um mich noch weiter in Richtung des Himmels strecken zu können. Ein Gefühl von Leichtigkeit durchströmt meinen Körper. Takae. Ich hatte nicht erwartet ihn dort zu treffen. Das hatte mich echt überrascht. Doch irgendwie war ich sehr dankbar für seine Anwesenheit. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mit Toki umgehen soll und bin dann in die Unterhaltung mit meinem neuen Freund geflohen. Und was macht Toki? Ich weiß immer noch nicht warum sie mir ihre Zügel aus der Hand gerissen hat. Doch das Ergebnis war noch unangenehmer und peinlicher. Ein Bad im Schlamm. Sie stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Ich habe sie noch nie so aufgelöst gesehen. Die Tränen standen ihr bis kurz vorm überlaufen. Und so blöd wie ich bin, war ich nicht in der Lage sie daraus zu befreien und in meine Arme zu schließen. Überfordert glotzte ich sie stattdessen an. Wieder einmal. Ein seufzen entflieht meiner Kehle und steigt in den Sternenhimmel hinauf. Zum Glück erbarmte sich Takae ihrer. Doch auch er rutschte aus und landete im Schlamm. Bei diesem Anblick musste ich dann endlich in Aktion treten. Dass er dann aber gleich darauf zum zweiten Mal im Schlamm sitzt, hätte ich nicht erwartet. Für so tolpatschig habe ich Takae eigentlich nicht gehalten. Aber auch diese Seite an ihm ist irgendwie cool. Auf dem Rückweg war ich nicht in der Lage mit irgendwem zu sprechen. Was für ein Desaster! Und als ich mich bei Toki für das Versaute Date entschuldigen wollte, da stellt sie wieder ihre gute Miene auf und behauptet, dass es ihr gefallen hätte. Das hat mir fast das Herz zerrissen. Und um noch eins oben drauf zu legen, macht sie wieder solche sexistischen Bemerkungen. Ich glaube sie hat irgendwelche Komplexe oder so. Sonst müsste sie sich doch nicht dermaßen verstellen. Ein eiskalter Schauer überfällt plötzlich meinen Rücken. Der Wind hat aufgefrischt. Gänsehaut zeigt sich auf meinen Armen. Tokis wütendes Gesicht springt mir wieder in die Erinnerung. Ich sehe es deutlich vor mir. Ich hatte nicht gewusst, dass ein einzelnes „Nein“ soviel Hass und Kälte in sich tragen kann. So habe ich Toki noch nie erlebt. Angst machte sich in mir breit. Ich traute mich einfach nicht mehr sie nochmal anzusprechen. Wie denn auch? Normalerweise ergreift sie ja die Initiative. Doch wenn ich mich mal darauf verlasse, dass sie den ersten Schritt in meine Richtung macht, dann bleibt dieser aus. Ich verstehe sie einfach nicht. Ist es normal, dass Mädchen so auf Jungs wirken. Wie ein rätselhaftes Buch in einer fremden Sprache, die nie einer entschlüsseln kann. Es sei denn sie sind so gütig und schenken uns einzelne Buchstaben, damit wir mit der Entschlüsselung anfangen können. Und haben wir endlich einen Ansatz gefunden, dann verändern sie einfach wieder die Sprache. Ein wahrhaftes Mysterium. War ich auch so? Ich hatte geglaubt, dass ich dank meines früheren Ich´s keine Probleme hätte mich in ein Mädchen rein zu versetzen. Immerhin war ich selber eins. Kurz denke ich an die Vergangenheit zurück. Ein tiefer Schmerz zuckt durch mein Inneres und ich sehen sein Bild vor mir. Schnell wende ich mich wieder der Gegenwart und dem kürzlichen Gespräch mit meinem gefallenen Engel zu. Da macht sie endlich den lang ersehnten Schritt in meine Richtung und ich Vollpfosten muss sie auch noch versetzen, weil ich schon mit Takae verabredet bin. Also habe ich sie auf Mittwoch vertrösten. Ehrlich gesagt brauche ich auch mal eine Pause von dem Ganzen, darum wollte ich mir den Dienstag freihalten und habe den Mittwoch gewählt. Tut mir Leid Toki, doch es ging einfach nicht anders. Dann kann ich mich dieses Mal richtig auf das Date vorbereiten, um nicht wieder alles falsch zu machen. Wohin Toki mit mir wohl gehen wird? Eine unangenehme Vorahnung macht sich in mir breit. Ich lasse meinen Gedanken einfach freien lauf und stelle mir die verschiedensten Peinlichkeiten vor, in die mich Toki wieder hinein schleudern wird. Geschockt sehe ich auf die Uhr. Es ist bereits weit nach Mitternacht. Schnell stehe ich auf und vollführe mein Ritual, dann mache ich mich auf den Heimweg. In alter Angewohnheit gelingt es mir ungesehen und ungehört in unser Haus zu schleichen und mich schleunigst ins Bett zu schmeißen. Morgen wird hoffentlich ein besserer Tag werden. Bestimmt. Ein ganz entspannter Abend unter Männern mit Takae. Vorfreude macht sich in meinem Magen breit. ~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~° Takae Nass und kühl rinnt das Wasser an meinem Körper herab. Seufzend freue ich mich über diese Wohltat. Ein ganz bestimmtes Gesicht kommt mir in den Sinn und alle Entspannung verpufft. Mannsweib! Das ist alles was mir zu Toki einfällt. Diese Frau ist gefährlich. Sehr gefährlich. Wenn ich an ihren Blick denke, den sie mir hinter Miras Rücken zugeworfen hat, dann könnte ich beinahe glauben, dass hinter der lieblichen Fassade ein mordlüsterner Schwerverbrecher lauert. Ich wusste schon immer, dass Toki sich verstellt. Doch dass sie solch einen Wesenszug verbirgt hätte ich niemals erwartet. Ich hatte wahrhaftige Angst verspürt und dabei bin ich schon von klein auf abgehärtet worden, wenn es um Kriminelle und ihre Ausstrahlung geht. Doch Toki spielt scheinbar in einer noch viel dunkleren Welt, als die mir bekannten Vergewaltiger und Mörder. Mir kommt ein Gedanke. Ihr Verhalten und ihr Aussehen passen nicht ganz zusammen. Rein Äußerlich wirkt sie wie eine zarte Blume. Perfekt. Doch unantastbar. In Miras Gegenwart strahlt sie noch viel heller und versucht mir ihrem Duft alles zu betören was nur irgendwie möglich ist. Doch wenn man nur auf ihr Verhalten blickt, dann könnte man fast meinen sie wäre ein Mann. Ein eiskalter Mann, der sogar über Leichen gehen würde, um das zu bekommen was er will. Der eiskalte Blick jedenfalls zeugte davon. So eiskalt und mit Mordlust behaftet wurde ich noch nie angesehen. Die hinterhältige Art wie Toki versuchte mich schlecht zu machen und vor Mira unschuldig zu wirken. Ich glaube Mira ist da in etwas hinein geraten, dass definitiv nicht gut für ihn ist. Mein starker und unabhängiger Mira. Ich werde dich beschützen. Ich werde Tokis Geheimnis Lüften. Dann werde ich schon sehen mit wem ich es aufnehmen muss. Mit einem gewalttätigen Mannsweib. Oder mit einem blutrünstigen Tranzvestiten. Ich drehe den Wasserhahn zu und schnappe mir mein Handtuch. Ja. Jetzt habe ich erst einmal das Grundgerüst für meinen Eroberungsplan gelegt. Ich werde Mira auf jeden Fall bekommen. Ich gewinne sein Herz und rette ihn vor Tokis Einfluss. Der Heutige Tag war schon mal ein guter Anfang. Und Morgen wird es nahtlos weitergehen. ~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~°~~~° Mira Der Tag war eine einzige Katastrophe! Egal wie sehr ich mich anstrengte und verbog Toki sprach einfach nicht mit mir. Sie beachtet mich nicht einmal. Selbst als ich versuchte ungeschickt ein Gespräch in Gang zu bringen, wendete sie sich von mir ab. Seufzend laufen die Bilder des Tages vor meinem inneren Auge ab. Selbst Hana hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Sie nutzte zwar Tokis Abwesenheit, um sich an meine Seite zu kleben, doch war sie heute eher zurückhaltend. Sie versuchte mich bewusst auf andere Gedanken zu bringen. Sie ist wirklich ein nettes Mädchen. Einfühlsam und lieb. Anders als Toki. Sie hätte mich immer weiter ausgefragt, um zur Ursache meines Problems zu stoßen. Direkt und Indiskret. Doch heute nicht. Ignoranz stand auf dem Tagesplan. Ich glaube, dass sie ihr Interesse an mir verloren hat. Ein stechender Schmerz macht sich in mir breit. Ich blicke meinem Spiegelbild traurig entgegen. Seit wann lasse ich mich so hängen? Seit wann hat jemand dermaßen großen Einfluss auf mich? Irgendwo in meinem Inneren taucht ein kleiner Hauch Wut auf. Er drängt sich in den Vordergrund und frisst mein Selbstmitleid auf. Sie wollte doch das Date! Sie hatte mir freie Hand gelassen! Ist es meine Schuld, dass Takae dort auftauchte? Ist es meine Schuld, dass Toki nicht in der Lage ist ihre wahren Gefühle auszudrücken um mich damit total zu verunsichern? Nein! Nein Verdammt! Schnaubend ziehe ich mein T-Shirt über. Ich will heute einfach nicht mehr daran denken. Ich will eine Auszeit! Und die werde ich bekommen. Entschlossen blicke ich mich im Spiegel an. Perfekt. So kann ich Takae gegenübertreten. Ich liebe dieses Shirt einfach und dann noch die schwarze Jeans mit den vielen Taschen dazu. Ich schnappe mein Portmonee und verabschiede mich mit ein paar daher geworfenen Worten von meinem Vater. Meine Schwestern und meine Mutter sind heute selbst ausgegangen. Maniküre und Shopping stehen auf dem Programm. Früher war ich mit von der Partie, doch heute ist alles anders. Zum ersten Mal bin ich froh über meine Veränderung. Heute muss ich diese langweilige Prozedur nicht über mich ergehen lassen. Bin ja mal gespannt, was Sumi wieder für mich einkaufen wird. Genervt schnaufe ich meine Schuhe an. Wie ich sie kenne kommt sie nicht drumherum und wird mir die neueste Mode an schleppen, die ich dann wieder stundenlang vorführen darf. Na Prima! Meine Stimmung stakt weiter in den Keller. Als ich die Haustür hinter mir schließe fühle ich mich beobachtet. Takae steht vor mir und schaut mich interessiert an. Ein bisschen erinnert mich dieser Blick an den von Tokis, doch ich weiß nicht warum. Sie haben eine vollkommen andere Ausstrahlung. Ihre Augenfarbe ist auch anders. Eigenartig. Bei seinem Anblick kommt mir wieder in den Sinn, was Takae sagte, als er mich das erste mal gesehen hatte. Dass er noch nicht über mich herfallen würde. Diese Aussage hatte ich total verdrängt. Skeptisch mustere ich meinen Gegenüber. Ebenso in schwarz gekleidet wie ich grinst er mir entgegen. Ich erwidere diesen stillen Gruß und mache mich mit ihm auf den Weg ins Kino. Vielleicht hatte er das nur im Scherz gesagt. Hoffentlich! Endlich kann ich mir in Ruhe mal einen Actionstreifen im Kino ansehen. Hikari liebt diese tränen reichen Liebesschnulzen und die bis zum umfallen komischen Komödien. Sumi bevorzugt da eher Horrorfilme. Meine Eltern sind ein Gemisch aus Sumis und Hikaris Vorlieben. Und ich? Ich schwimme mal wieder in total anderen Gewässern. Was sonst. Action und Fantasyfilme sind meine Leidenschaft. Wir haben da einfach keinen gemeinsamen Geschmack und meistens bin ich derjenige, der dann den kürzeren zieht. Aber heute ist alles anders. Heute werde ich mir mit meinem Freund einen richtig guten Film ansehen. Wir schlendern einige Zeit schweigsam nebenher. Dabei fällt mir auf, dass dieses Schweigen ganz und gar nicht unangenehm ist. Bei Toki fühle ich mich dann immer unbehaglich und muss die Stille unterbrechen, auch wenn ich dann der bin der am wenigsten dazu beiträgt. Shit! Ich wollte doch nicht mehr an sie denken. Gönn dir die Auszeit Mira! „Und wie ist Gestern euer restlicher Abend noch so gelaufen?“ fragt mich Takae plötzlich im beifälligem Ton. Etwas erschrocken zucke ich zusammen, straffe aber gleich wieder meinen Rücken. Das war wohl nichts mit der Auszeit. „Nicht besonders gut. Ich glaube Toki hat mir immer noch nicht verziehen. Sie hatHeute nicht einmal mit mir gesprochen.“ „Tja, so sind die Frauen eben. Am besten lässt du sie in Ruhe bis sie von alleine auf dich zukommt.“ „Ich denke du hast recht. Vielleicht hat sie es sich ja anders überlegt und möchte nicht mehr mit mir ausgehen.“ Stirnrunzelnd blickt mich Takae von oben herab an. „Ihr seid nicht zusammen?“ „Ich denke nicht. Ich meine ich habe sie nicht gefragt ob sie mit mir gehen will oder so.“ „Hat einer von euch beiden denn schon seine Gefühle offenbart?“ Neugierig mustern mich seine grauen Augen. Wie ein sanfter Sturm blicken sie mich stumm und abwartend an. „Naja, sie hat mir schon gesagt, dass sie mich liebt.“ „Aha.“ Takae scheint kurz zu überlegen. Wir stehen gerade an einer Straße. Dicht umringt von vielen fremden Menschen. Ich kann die verschiedenen Gerüche, die gerade auf mich einströmen, einfach nicht mehr auseinander halten. Ich habe noch nie so viele Menschen auf einmal an einer Ampel warten sehen. Laut ertönt die Melodie, die uns das Zeichen zum los laufen gibt. Der fließende Strom reißt uns mit sich und spült uns an die andere Straßenseite. „Und liebst du sie?“ Beinahe hätte ich Takaes Frage nicht verstanden, doch als der Sinn seiner Worte in mein Gehirn sickert, muss ich erst einmal schlucken. Liebe ich Toki? Ich weiß es nicht. Ich finde sie faszinierend und aufregend und unglaublich spannend. Ich mag ihr Lächeln und wie sich ihre Haare im Wind bewegen. Sie bringt mein Herz zum Saltos hüpfen und weckt meine Neugierde. Aber ist das Liebe? „Nein, ich glaube nicht.“ „Woher willst du das wissen?“ Aufrichtig neugierig blickt er mich wieder mit seinen strumgrauen Augen an. „Ich weiß wie es sich anfühlt verliebt zu sein und bei Toki ist das irgendwie anders.“ „Aber du gehst mir ihr aus.“ stellt er fest. „Ja. Ich will sie kennenlernen und sehen ob ich mich in sie verlieben kann.“ „Du bist ein komischer Kauz.“ Lachend klopft mir Takae auf die Schulter. Im Kino angekommen kaufen wir uns erst einmal Popkorn und Cola. Takae besorgt uns Kinokarten und lädt mich ein. Bei ihm macht es mir irgendwie nichts aus, der Eingeladene zu sein. Bei Toki kann ich das einfach nicht akzeptieren. Ich bin der Mann. Also bezahle ich. Schluss aus und Punkt! Mann ich werde zunehmend männlicher. Finde ich jedenfalls. Wir lassen uns in der hintersten Reihe fallen und warten auf den Beginn des Filmes. Ich finde es unheimlich entspannend. Takae fragt mich nicht aus. Er akzeptiert meine Grenzen. Toki hingegen versucht alles,um sie nieder zu reißen. Ohne Rücksicht auf Verluste stößt sie in mein Innerstes vor und versucht so viel wie möglich zu bergen. Die wenigen Gespräche sind das beste Beispiel dafür. Ihr neugieriger Blick, die ausgehungerten Fragen und die Art und Weise wie sie jede noch so kleine Information in sich aufsaugt wie ein vollkommen ausgetrockneter Schwamm. Ja auch diese Seite an ihr ist unglaublich niedlich. Mein Herz beginnt zu rasen, wenn ich nur an ihr Gesicht denke. Ich brauche nun mal meine Zeit, um mich auf jemanden einlassen zu können. Ich kann mich nicht jedem öffnen. Darum irritiert mich Tokis forsche Art, wenn sie versucht mir an die Wäsche zu gehen. Allein ihr gieriger Blick, der von Zeit zu Zeit über meinem Körper wandert verursacht mir Gänsehaut. Ich kann nichts dafür. Wenn sie sich nur etwas zurück nehmen könnte, damit wir uns erst einmal richtig kennen lernen könnten, dann wäre es für mich viel leichter auf meine Gefühle zu achten. Doch die Verwirrung und ja, auch die Erregung bringt alles durcheinander. Ich sollte mit ihr darüber reden. Klar. Ich und offen reden. Wer es glaubt! Mira der Feigling würde niemals offen über seine Gefühle reden. Naja außer einmal, da ist es mir gelungen. Bei IHM war es so einfach. Doch das ist jetzt Vergangenheit. Mist! Durch meine kreisenden Gedanken habe ich den ganzen Film einfach nicht mitbekommen. Takae scheint das bemerkt zu haben. Er gönnt mir meine Versunkenheit und versucht mich selbst jetzt nicht aus meinen Überlegungen zu reißen. Ja er ist ein wahrer Freund. Gemeinsam verlassen wir das überfüllte Kino und trotten weiter schweigend Seite an Seite die Straße entlang. Ich bemerke sehr wohl, wie mich sein musternder Blick immer wieder streift, reagiere aber nicht darauf. Zu viel geht in mir vor. Was wird aus mir und Toki. Können wir wirklich ein Paar werden? Kann ich mich auf sie einlassen? Oder schaffe ich es nicht mit ihrer Art und Weise klar zu kommen und sollte lieber einen Schlussstrich ziehen? Wir laufen gerade eine dunkle Gasse entlang, als Takae plötzlich stehen bleibt. Unvorbereiteten und mit den heutigen Reflexen einer Schnecke krache ich in seinen breiten Rücken. Leicht frustriert über mich selbst reibe ich mir meine angestoßenen Nase. Takae dreht sich zu mir um und schließt mich in eine Umarmung. Stocksteif stehe ich da, wie vom Blitz getroffen und kann mich nicht bewegen. Seine Bauchmuskeln spannen sich an und ich fühle wie sein Herz zu rasen beginnt. „Was ist los mit dir Mira?“ fragt er mich. Etwas fassungslos über diesen Plauderton hole ich Luft für eine Erklärung, doch ich komme nicht mehr dazu. Ich erkenne einen dunklen Schatten der sich von hinten an schleicht. Mit einem Gegenstand in der linken Hand, den ich nicht erkennen kann, sehe ich wie er den Arm anhebt, um auf Takae einzuschlagen. Auf einmal legt sich ein Schalter in meinem Kopf um und er ist leer. Meine Muskeln erschlaffen und lassen mich nach hinten fallen. Ich ziehe Takae mit mir zu Boden und weiche so dem Schlag des Angreifers aus. Blitzschnell schiebe ich den verwirrten Takae von mir runter und springe wieder auf die Beine. Mit meinem rechten Fuß hole ich aus und trete in Richtung der Hand, die die Stange hält. Im Schein der kleinen Laterne erkenne ich die Konturen der Waffe. Doch der Angreifer ist mit seiner Kapuze perfekt bedeckt. Mein Gegenüber steht meinem Angriff nicht unvorbereitet gegenüber. Er zieht seinen Arm zurück und holt mit dem anderen aus, um nach meinem Jackenkragen zu greifen. Ich lasse mich wieder nach unten fallen und schlüpfe so aus den Ärmeln. Unzufrieden grunzend steht unser Feind vor mir und hält meine Jacke hoch. Mit einer fließenden Bewegung schmeißt er sie in die nächste Ecke und visiert meinen Begleiter an. Takae stellt sich auf die Beine und begibt sich in Angriffsstellung. Er scheint sich wieder gesammelt zu haben. Er setzt zum ersten Schlag an, und hebt die Fäuste. Selbst ich erkenne die Lücke in seiner Verteidigung. So weicht auch sein Gegner federleicht aus und schlägt ihm mit seiner Faust mitten ins Gesicht. Gerade erhebt er seine andere Hand mit der Eisenstange und will auf Takaes Kopf zielen, da stehe ich auf, schnappe mir seinen Ärmel und tauche unter ihm hindurch. Ich verdrehe seinen Arm und halte meinen nach oben gestreckt, sodass ein gewisser Druck auf seinem Schultergelenk lastet. Auf dieser Weise kann ich ihn gefangen halten. Er muss hingegen leicht in die Knie gehen, um die Spannung zu lockern. Denn wenn er sich bewegen sollte, kugelt er sich selbst den Arm aus. Ein überraschter Laut gleitet von seinen Lippen und seine Sonnenbrille starrt mich ausdruckslos an. Die Kapuze ist leicht verrutscht und gibt einen winzigen Blick auf die blonden Haare frei. Plötzlich werde ich nach unten gerissen. Ich habe nicht bemerkt,wie mein Gefangener mit seinem linken Fuß ausholt und ihn mir mit voller Wucht gegen das Schienbein rammt. Mein Bein knickt unter mir weg und ich werde gezwungen seinen Arm los zu lassen. Gleich darauf strecke ich mein anders Bein aus und trete meinerseits gegen sein Schienbein. Auch mein Angreifer geht somit zu Boden. Klirrend landet die Stange auf dem Beton und ein wilder Fluch dringt an mein Ohr. Seine herbe und raue Stimme stellt mir meine Nackenhaare auf. Wir hocken uns gegenüber und starren in das Gesicht des jeweilig anderen. Mein Herz beginnt zu flattern und mein Körper vibriert. Was ist nur mit mir los? Was soll das? Takae steht vor uns. Seine Nase blutet und ein Auge tränt. Wütend hebt er die Stange auf und starrt den Angreifer an. „Was willst du von uns.“ kommt seine viel zu laut gestellte Frage. Grunzend zuckt der Fremde mit den Schultern. Seine Augen bleiben dabei auf mich gerichtet. Warum trägt er mitten in der Nacht eine Sonnenbrille? Obwohl ich seinen Blick nicht sehen kann fühle ich ihn intensiv auf mir. Meine Atmung beschleunigt sich. Scheiße! Takae kommt noch ein Stück näher. Er ergreift den Fremden am Kragen und zischt ihm entgegen: „Ich habe gefragt was du von uns willst!“ „Etwas Spaß.“ grinst er frech zurück. Der Typ tut doch echt so als wäre nichts gewesen. Der hat ja nerven! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)