Runner. von sama (Lauf oder stirb.) ================================================================================ Kapitel 5: Lauf oder stirb (zensiert) ------------------------------------- Und wieder rannten sie durch den ‘Deep Black’. Sie rannten bereits seit geraumer Zeit, da sie auf der Suche nach neuen Waffen und etwas zu Essen waren. Sakura hatte versucht mit Sasuke darüber zu reden, dass nur sie alleine gehen würde, doch er meinte, dass sie sich noch nicht gut genug auskannte. Da sie jetzt nun auch noch dasselbe Tattoo wie er trug, war diese Option sowieso für die Katz. Sie würden sie sofort als seine Gefährtin und auch als die Sexsklavin von Naikuma Zuma ausmachen. Da konnte er auch selbst laufen gehen. Sie saßen beide - mehr oder weniger - bis zum Hals in der Scheiße, um es mal auf den Punkt zu bringen. Sie rannten durch die Latexbaumreihen und sprinteten über einen Berghang nach unten ins Tal. Schnell preschten sie über eine kleine, unbewachsene Ebene, um nicht gesehen zu werden und sprangen dann über einen kleinen Bach. Obwohl sie ein so hohes Tempo drauf hatten, überblickten sie wachsam die Gegend. Sakura nahm die Umgebung in sich auf und wurde langsamer, als sie auf der rechten Seite ein eingefallen scheinendes Haus sah. Sie machte ein paar Zischgeräusche, damit Sasuke auf sie aufmerksam wurde, nicht aber die ganze Umgebung. Kurz darauf kam auch schon Sasuke auf sie zugesprungen. Sie deutete auf das Haus und sie liefen darauf zu. Der Mond ließ das Haus schäbig und uralt wirken. Als sie näher traten, konnten sie aber erkennen, dass es durchaus noch in Betrieb war. Sasuke deutet ihr im Schatten zu bleiben und schlich um das Haus herum. Zwei Minuten später kam er wieder und hockte sich zu Sakura in die Dunkelheit. „Es scheint, als wäre jemand drinnen. Es gibt einen Schuppen hintendran. Das Schloss ist leicht zu knacken. Da müsste was gelagert sein, was wir gebrauchen können”, flüsterte er leise. Sakura nickte. Zielstrebig schlichen sie im Schatten um das Haus, bedacht darauf keine Geräusche zu machen. Am Schuppen angekommen öffnete Sasuke das Schloss schnell mit einem seiner Wurfmesser und hängte das Schloss dann an einen herausstehenden Nagel in der Bretterwand. Flink war Sasuke darin verschwunden und suchte sich zusammen, was sie brauchen könnten. Sakura hielt draußen im Schatten Wache. Sie kauerte in geduckter Haltung im Schatten des Schuppens und hoffte darauf, dass Sasuke bald wieder herauskommen würde. Aufmerksam sondierte sie die Umgebung. Allmählich schliefen ihr die Füße ein in dieser Haltung. Nicht gut für einen Runner. Sie verlagerte das Gewicht und stellte ihre Füße anders, als plötzlich ein Alarm anging. Sie zischte wütend auf und kratzte mit ihren Nägeln an der Holzwand des Schuppens. Sasuke kam keine Minute später herausgesprungen. Ebenso vier der Bewohner des Hauses. Verdammt, es waren Naizasoldaten. Kurz stellten alle Sechs Blickkontakt her, ehe einer von den Naizasoldaten sie erkannte und seine Kollegen zu den Waffen befahl. Zwei der Naiza rannten auf sie zu und Sasuke und Sakura sprangen nach links und rechts weg. „Sakura renn!”, rief Sasuke ihr zu und machte sich auf, die Naiza abzulenken. Sakura versuchte wegzukommen, doch wurde sie von weiteren Naizasoldaten, die aus dem Haus strömten eingekesselt. Sie warf einen Sprengsatz und nutze die aufgebrochene Linie der Soldaten als der Satz explodierte und rannte davon. Sasuke versuchte sich derweil darin den Naizasoldaten zu entkommen und sie gleichzeitig zu bekämpfen. Diese Naizasoldaten waren trainiert. Verdammt! Sasuke rannte so schnell er konnte und schaffte es ihnen auszuweichen und ein paar mit seinen vergifteten Nadeln zu treffen. Ha! Niemand war so schnell wie er! Er rannte einen großen Bogen, als er Sakura etwas weiter entfernt ausmachen konnte und folgte ihr. Sie steuerte auf die Latexbäume zu. Verflucht, die Naizasoldaten rannten ihnen hinterher! Warum konnten sie nicht genauso fett und träge sein, wie der Rest ihrer Gesellschaft? Seine Lunge brannte und er merkte seine Muskeln und Sehnen bei jedem Schritt. Rastlos huschten seine Augen umher und der Schweiß tropfte ihm in Strömen von der Stirn. Bald war er nur noch einige Meter hinter Sakura. Sie rannten durch die Latexbaumreihen, die störend hin- und herwaberten. Hinter sich konnten sie die Naizasoldaten ausmachen, die ihnen mit schweren Schritten und ratternden Maschinengewehren folgten. Scheiße. Scheiße. Scheiße. Sasukes Atem ging bereits stoßweise, als er im Slalom einigen Schüssen auswich. Wie ein aufgeschreckter Hase schlug er Zickzackwege und balancierte über den Waldboden. Langsam ging ihnen die Puste aus. Er konnte Sakura von hier hinten schnaufen hören. Dauersprint und Kampf gleichzeitig über eine weite Distanz und über windigen Waldboden war dann doch eine Zumutung. Auch der beste Runner konnte nicht Nonstop auf seinem höchsten Lauflevel rennen. Jeder hat irgendwann sein Limit erreicht. Verzweifelt suchte Sakura nach einer Möglichkeit die Naizasoldaten abzuhängen, doch konnte sie im Moment nicht mehr machen, als um ihr Leben zu rennen. Nicht noch mal. Nicht noch mal den Wahnsinn der Gefangenschaft. Nicht noch mal. Nicht jetzt, wo sie endlich Freiheit gefunden hatte. Nicht jetzt, wo sie die Liebe gefunden hatte. Sakura rannte so schnell sie konnte und achtet nicht auf ihre protestierenden Muskeln oder ihre zerreißenden Lunge. Ihr einziger Gedanke galt der Flucht. Laufen. Verstecken. Rennen. Abtauchen. Abhängen. Was sollte sie nur machen? Lauf oder stirb. Sie rannte. Vor ihr tat sich eine weite Ebene auf. Eine weite Ebene mit meterhohem Gras. Sakura steuerte direkt darauf zu. Vielleicht konnten sie hier die Naizasoldaten abhängen. Sie konnte Sasuke hinter sich hören und wusste, dass er ihr folgen würde. Dass er wusste, was sie vor hatte. Wie wild rannten sie auf das Gras zu. Sasuke hatte soweit zu ihr aufgeschlossen, dass sie zeitgleich ins Gras sprangen. Die Naizasoldaten dicht hinter ihnen. Sie preschten einige Meter weit vor, machten einen Haken, rannten weiter, schlugen wieder eine enge Kurve, blieben stehen. Keuchend und so leise wie möglich atmend standen sich Sasuke und Sakura gegenüber. Der Schweiß tropfte von ihren Stirnen und ihre Beine zitterten durch die Anstrengung. „Haben wir sie abgeschüttelt?”, fragte Sakura leise keuchend. „Ich weiß es nicht.” Das Gras raschelte. Knickte um. Fußgetrappel war unweit von ihnen zu hören. Sasuke und Sakura spannten sich an. Er sah sie bedeutend an und in diesem Moment der Stille, in dem die Zeit stillstand, verstand Sakura seine Botschaft. Ich liebe dich. Sie lächelte. Er nickte knapp mit dem Kopf und immer noch war alles wie in Zeitlupe. Sie sah sein Haar im seichten Wind tanzen, sah jede einzelne Schweißperle auf seiner Stirn glitzern. Ein Sprengsatz explodierte genau neben Sakura. Sie hatten sie gefunden. Hände griffen nach ihr, doch sie wehrte sich mit Händen und Füßen, kam aus, rannte weg. Rannte so schnell sie konnte. Rannte in die Hände eines Naizasoldaten. Sakura schrie, biss, kratzte, doch der Naizasoldat sah sie nur mit einem dreckigen Grinsen an, riss ihr ihre schwarze Mütze vom Kopf und begann dann laut zu lachen. „Hey Jungs, das ist die Sklavin von Naikuma Zuma. Das gibt nen fetten Bonus. Lasst den anderen liegen. Der macht’s nicht mehr, aber macht ein Foto als Beweis!” Sakura sackte in sich zusammen. Sasuke war tot. Sie war gefangen. Der Wahnsinn hatte sie in die Finger bekommen. Lauf oder stirb. Sie wollte sterben. Der Wagen krächzte und rappelte über den verstrahlten Boden. Die wenigen Straßen, die nach dem dritten Weltkrieg noch erhalten gewesen waren wurden nie mehr repariert. Zu viel Kosten. Man ließ einfach den Schutt liegen, sodass sich Kieswege und dergleichen bildeten. Staub wirbelte auf und Steine schlugen gegen das Sichtfenster. Laut grölend und lachend übertrafen sich die Naizasoldaten mit ihren Berichten darüber, wie sie den schnellsten und meistgesuchtesten Runner ausgeschaltet hatten. Sakura hörte nur mit halbem Ohr zu. Sie war innerlich leer. Man hatte ihr ihre Heimat genommen. Man hatte ihr ihren Vater genommen. Man hatte ihr ihre Ehre genommen. Man hatte ihr ihre Liebe genommen. Sie hatten ihr einfach alles genommen. Alles, was sie je besessen hatte. Und jetzt war sie nichts mehr. Sie war nur noch eine Sexsklavin für einen grausamen Herrscher, der sie nach Lust und Laune benutzen konnte. Sie fühlte sich taub. Ihr Hände und Beine hatten sie in Ketten gesteckt, doch das hätten sie nicht tun brauchen. Sakura hatte keinen Lebensmut mehr. Ihr Körper war wie ausgebrannt. Ihre Muskeln schmerzten höllisch, ihr Mund war trocken, ihre Seele zerrissen. Der Wahnsinn hatte sie in die Finger bekommen. „Hey Puppe. Deine Tätowierung sagt mir, dass du die Gefährtin von diesem Runner warst. Tja.. Ab sofort wird dich wohl jemand anderes beglücken, denn schau mal, was wir mit deinem Lover gemacht haben.” Einer der Naizasoldaten hielt ihr ein Polareutfoto vor die Nase, durch welches sie hindurchblickte. Sie wollte Sasuke nicht tot sehen. Sie wollte seine Verletzungen nicht sehen. Sie wollte nicht sehen, dass sie den Alarm ausgelöst hatte. Dass sie den Fehler begangen hatte, an dem er sterben musste. Sie wollte es nicht. Der Wahnsinn hatte sie in die Finger bekommen. Der Wagen hielt an. Sie waren da. Sakura wurde aus dem Wagen gehievt und in einen kleinen Käfig gesperrt, der Rollen unten dran hatte. Mühelos transportierten die Naizasoldaten sie so über eine kleine Einfahrt zu einem Glaslift. Sie wurde hineingeschoben und einige der Soldaten folgten. Die Türen schlossen sich und sanft bewegte sich der Aufzug nach oben. Sakura warf einen zerstreuten Blick nach draußen. Das war also die ‘prächtige Stadt Sekaimon’? Das? Beton und Eisen war zum Wohnen ineinander verbaut worden, Latexbäume und Latexpflanzen sorgten für ein künstliches Klima. Die Menschen bewegten sich alle nur noch mit autoähnlichen Fortbewegungsmitteln fort und wenn doch mal einer zu Fuß gehen sollte, dann standen an jeder Ecke Bänke bereit, damit dieser seinen fetten Körper drauf platzieren konnte. Sakura wurde übel. Das war sie also. Die Stadt von Naikuma Zuma. Der Aufzug hielt an und ihr Käfig wurde hinausgeschoben. Direkt in einen großen Saal, in dem ein Thron aufgebaut war. Und auch hier war alles aus Beton und Eisen. „Eure Majestät! Seht was wir Euch mitgebracht haben!”, rief einer der Soldaten und verbeugte sich tief. Die anderen taten es ihm gleich. Naikuma Zuma sah zu ihnen hinab. Diesen kurzen Moment nutzte Sakura um ihn zu mustern. Er hatte weißes, raspelkurzes Haar und hatte bereits einige Fältchen im Gesicht. Seine Augen waren aus hartem Grün. So anders als die schwarzen Irden von Sasuke, die allein schon so viel Macht und Ehrgefühl ausstrahlten. Nicht einmal Naikuma Zumas ganzes Auftreten änderte daran etwas. Sasuke hatte mehr Würde. Mehr Ehre. Mehr Macht ausgestrahlt, als dieser Gorilla dort vorne auf dem Thron. Sein Körper, der wie ein mit Haut bespannter Baumstamm aussah, war von einer schwarzen Robe bedeckt, doch konnte sie aus den Narben in seiner rechten Gesichtshälfte schließen, dass sich darunter ebenfalls eine Menge befinden mussten. Als er lüstern grinste, konnte sie braune, faulige Zähne erkennen. Der Wahnsinn hatte sie in die Finger bekommen. „Na wen haben wir denn da? Ist es die, für die ich bezahlt hatte?”, dröhnte seine alte Stimme durch den Raum. Selbst die Höhle von dem Uhu hatte mehr Ehre und Würde, als diese Betonhalle. „Ja, Eure Majestät.” Naikuma Zuma war aufgestanden und kam auf Sakura zu. Sie machte sich nicht mal die Mühe ihn anzusehen, geschweigedenn irgendeinen Muskel zu bewegen, als er durch die Gitterstäbe des Käfigs griff und ihr die Haare aus der Stirn strich. „Soso.. Wo ist der Runner?” „Tot, Eure Majestät. Hier ein Beweisfoto. Er ist sicher tot, Eure Majestät.” Laut lachend betrachtete sich Naikuma Zuma das Foto und wandte sich dann wieder zu Sakura. „Na dann können wir ja eine Menge Spaß zusammen haben. Auf dich wartet niemand mehr. Bringt sie in meine Gemächer!”, befahl er zum Schluss und ließ auch sogleich Diener kommen, die den Naizasoldaten ihre Belohnung brachten. Essen und Geld. Sakura wollte kotzen, als sie die prahlenden Gesichter der Naiza sah. Ihr Käfig wurde wieder in Bewegung versetzt und wurde auf eine Tür hinten links im Saal zugeschoben. Hinter der Tür befand sich ein breiter, langer Gang, der wieder an einer Tür endete. Dort wurde Sakura hindurchgeschoben. Sie hörte, wie der Schlüssel für den Käfig und ihre Fesseln auf den Deckel ihres Käfigs gelegt wurden und sich dann die Türe wieder schloss. Jetzt war sie alleine. Nur der Wahnsinn und das Todesverlangen saßen ihr im Nacken. Ließen sie erschaudern. Sie schloss die Augen, riss sie aber sofort wieder auf, als sie Sasukes Gesicht vor sich sah. Nein. Nicht ihn. Das war Folter. Die Tür wurde ein weiteres Mal geöffnet und vor ihren Augen bewegte sich ein schwarzes Gewand. Naikuma Zuma. Herrscher der Stadt Sekaimon „Na dann meine Schöne. Lass dich ansehen, ich habe für dich bezahlt! Du warst sogar sehr teuer. Dann lass mal sehen, ob du dein Geld auch wert bist.” Er nahm die Schlüssel vom Deckel, öffnete diesen und packte sie dann grob am Hals. Als würde sie nichts wiegen hob er sie heraus, während Sakura erschrocken aufkeuchte und mit ihren Händen an seinem Arm zerrte. Musternd begutachtete er sie. „Bis auf die paar Schrammen siehst du ganz ansehnlich aus.” Er grinste süffisant und schmiss sie mit einer ungelenken Bewegung auf ein großes, weiches Bett. Schwarzer Samt, konnte Sakura spüren. Naikuma Zuma beugte sich über sie und entfesselte ihre Füße. Unachtsam riss er ihr ihre Kleidung vom Leib und leckte sich gierig über die Lippen. „Mädchen, Mädchen, Mädchen. Du bist wahrlich eine wahre Augenweide. Dieser Körper.” Sakura schloss die Augen. Tauchte ab in eine innere Versenkung. Versuchte sich an Sasukes zaghafte Finger zu erinnern. Lieber diese Folter, als die des Herrschers. Sasuke. Der Wahnsinn hatte sie in die Finger bekommen. Schreiend wachte er auf und richtete sich schlagartig auf, doch ging sein Schrei in einem schmerzvollem Keuchen über. Gepeinigt ließ er sich zurück auf die Matratze fallen, auf der er lag und versuchte seinen Atem zu kontrollieren. Bei jedem seiner heftigen Atemzüge brannte seine Lunge wie Feuer und seine Muskeln krampften unaufhörlich. Anscheinend hatte er noch zusätzliche Wunden, denn er fühlte sich, als hätte jemand mit einem Messer mehrmals auf ihn eingestochen und es dann noch mehrfach herumgedreht. Keuchend und stöhnend wand er sich vor Schmerz. Unkontrolliert zuckte er immer wieder zusammen. Erst als sich warme Hände auf seine verspannten Schultern legten, beruhigte er sich ein wenig und versuchte seine schmerzenden und verklebten Augen zu öffnen. Er wehrte sich nicht. Wozu auch? Derjenige, der ihn hierher gebracht hatte, hatte ihn bis auf die Boxershorts ausgezogen. Wenn er ihn vorher nicht umgebracht hatte, dann würde er es sicher auch nicht in den nächsten fünf Minuten machen. Er öffnete seine verkrusteten Augen und musste ein paar Mal blinzeln, bevor er etwas erkannt. Silbernes Haar. „Kakashi”, krächzte er mit trockenem Mund. „Leute! Er ist wieder wach! Bringt ein Glas Wasser!” Sasuke konnte Fußgetrappel hören, das aufgeregt hin- und herlief. Kurz darauf wurde sein Kopf ein Stück angehoben und kühles Nass floss seine ausgetrocknete Kehle hinunter. Vorsichtig legte man seinen Kopf wieder auf das Kissen, welches er erst jetzt bemerkte. Er bemerkte auf die weiche Decke, mit der man ihn zugedeckt hatte und die vielen Verbände, die um seinen Körper geschlungen waren. „Wo.. Wo bin ich?”, fragte er mit halbgeschlossenen Augen. Es war zu anstrengend sie zu öffnen. Es reichte Sasuke, dass er wusste, dass Kakashi da neben ihm am Bettrand saß und dass er vorerst in Sicherheit war. Eine andere Stimme, als die von Kakashi antwortete: „Du bist im Berg des Uhus. Ich hab dich gefunden, als ich gerade auf Streife war. Die Maschinengewehre haben mich angelockt. Leider kam ich zu spät. Ich konnte deiner Gefährtin nicht mehr helfen. Dafür habe ich dich so schnell wie möglich hierher gebracht. Du kannst froh sein, dass ich in der Nähe war. Echt jetzt!” „Na- Naruto?” „Natürlich du Schwachkopf. Wer denn sonst?“ Sasuke wandte den Kopf zur anderen Seite und nahm schemenhaft die Silhouette seines Freundes war. Dieses blonde, zerzauste Haar und diese ozeanblauen Augen konnten nur Naruto gehören. Sasuke versuchte zu lächeln, was jedoch kläglich misslang. „Sasuke, was ist passiert?”, fragte Kakashi. Sasuke berichtete. Von dem Schuppen, den sie gefunden hatten, von dem Alarm, von der Verfolgungsjagd. Als er geendet hatte, herrschte Schweigen. Schweigen, in dem jeder in seinen Gedanken versunken war. „Wie lange war ich weg?” „Etwa zwei Wochen.” „Habt ihr schon irgendetwas über Sakuras Aufenthalt herausgefunden?” Stille. Naruto und Kakashi tauschten kurz betreten Blicke aus. „Weißt du Sasuke, ich glaube kaum, dass du sie je wieder-” „Sei stil!” Sasuke hatte die Augen aufgerissen und funkelte Kakashi wütend an. Dieser verstummte sofort. „Sasuke.. Kakashi hat Rech-” „Und du auch! Ihr habt keine Ahnung.” Sasuke keuchte und legte sich zurück in die Kissen. Müde schloss er seine Augen und gab sich dem Schwächeanfall hin, der ihn gerade überraschend überkam. „Ihr habt keine Ahnung”, flüsterte er noch leise, ehe er in die Bewusstlosigkeit abdriftete. Kakashi und Naruto sahen sich bedrückt an und standen dann seufzend von den Bettkanten auf. Leise verließen sie die Nische, die in die Höhle eingearbeitet worden war, und traten zum Uhu. „Und? Wie geht es ihm?” „Er will Sakura zurückholen.” „Ach ja.. Die Liebe. Erst erscheint sie einem wie ein kleines Nachtgespenst, doch wenn sie zuschlägt, dann mit voller Kraft. Nichts und niemand kann eine solche Liebe trennen. Ich glaube nicht einmal der Tod.” „Uhu.. Könntet Ihr vielleicht-” „Jaja.. Naruto.. Mir ist schon klar, dass du dich um deinen Freund sorgst. Aber keine Sorge.. Auch ich sorge mich um meinen Nachfolger. Würdet ihr beiden mich bitte begleiten? Ich muss alleine mit euch sprechen.” Kakashi und Naruto folgten dem Uhu in eine weitere, in die Höhle eingearbeitete Nische, um dort etwas abgelegener und in Ruhe zu reden. Der Uhu bat sie, sich zu setzten und tat es ihnen dann gleich, nachdem er sich vergewissert hatte, dass niemand lauschte. Anstatt mit seinem typischen, belustigten Gesichtsausdruck, saß er ihnen todernst gegenüber und seine sonst so helle Stimme war einem dunklen Ton gewichen. „Nun hört mir gut zu. Es ist wichtig..” Schwärze. Nichts als Schwärze. Weiche, warme Schwärze. Es war ein schwacher Trost. Ein schwacher Trost dafür, dass der Wahnsinn sie in die Finger bekommen hatte. Dass er seine scharfen Krallen in ihr Fleisch bohrte und sie nicht gehen ließ. Dass er ihre Seele mit seinem stinkenden Maul in einzelne Teile zerriss, die man nicht mal mehr mit Nadel und Faden wieder zusammenflicken könnte. Dieser Wahnsinn, der das Todesverlangen in ihr neu aufflackern ließ und sie immer näher an den Rand der Verzweiflung drängte. Ihr Herz war zertrümmert, ihre Seele zerrissen, ihr Körper verdorbenen. Tod. Sie wollte sterben. Jetzt. Hier. Auf der Stelle. Sollte das hier wirklich das Ende sein? Das? Nein.. Nein. Nein. Nein. Nein. NEIN! Das sollte nicht das Ende sein. Das durfte nicht das Ende sein. Keuchend wachte Sakura auf und sah sich verschreckt um. Das Zimmer, in das man sie gebracht hatte war nicht sonderlich groß. Ein großes Doppelbett, in dem sich Naikuma Zuma sich mit ihr vergnügte, ein kleines Bücherregal, dass ihr nicht langweilig wurde, und nebenan eine Dusche, Waschbecken und ein Klo. Mehr gab es nicht. Sakura stand auf und rannte hinüber ins Bad. Verkrampft beugte sie sich über den hochgeklappten Klodeckel und übergab sich. Wieder und wieder. Ihr Körper versteifte sich schmerzhaft und ihr Hals brannte von der Magensäure. Als ihr Magen sich fünf Minuten später wieder beruhigt hatte, spülte sie runter und spülte sich am Waschbecken den Mund aus. Zittrig hielt sie sich am Beckenrand fest und betrachtete ihr Spiegelbild. Sie sah schrecklich aus. Man hatte ihr die Haare schwarz gefärbt, da Naikuma Zuma keine Mutationssklavin haben wollte, da er sie auch zu verschiedenen, großen Anlässen mitnahm. Als sein Vorzeigeweib. Als sein Vorführspielzeug, mit dem auch mal andere spielen durften. Sakura hatte aufgegeben sich zu wehren. Sie hatte keine Kraft mehr. Ihr Körper war ausgelaugt und sollte sie vor Erschöpfung sterben, dann war ihr das Recht. Sie würde es sogar begrüßen. Wenigstens hatte sie dann Frieden. Wieder betrachtete sie sich im Spiegel. Eigentlich wollte sie sich gar nicht ansehen, aber Naikuma Zuma, oder wie sie ihn nennen sollte ‘Meister’, hatte ihr heute Vormittag, befohlen, sie solle sich fertig machen. Sie würden heute wieder auf ein großes Fest gehen. Wobei sie nicht wusste, wie sie ihre Leichenblässe, ihre tiefen und dunklen Augenringe, ihr filziges Haar und ihren geschändeten Körper auf Fordermann bringen sollte. Erschöpft seufzte Sakura und stieg unter die Dusche. Wenn sie in ihrem Zimmer war - was eigentlich immer der Fall war -, hatte sie nichts zum Anziehen. Nur für Feste wurde ihr etwas auf das Bett gelegt. So wie auch heute. Etwas frischer durch die Dusche, zog sie sich das bis zum Bauchnabel ausgeschnittene Kleid an, welches rechts und links einen hüfthohen Beinschlitz hatte und in einem tiefen rotton schimmerte. Natürlich keine Unterwäsche. Sie sollte ja nur zur Unterhaltung dienen und die anderen eifersüchtig machen. Die Männer, weil sie Sakura nicht besaßen. Die Frauen, weil sie keinen solchen ‘Traumkörper’ besaßen und nicht vom Herrscher begehrt wurden. Sie war nur zur Unterhaltung da. Sie war nur ein Spielzeug. Sakura setzte sich auf das Bett um zu warten. Etwas über einen Monat war sie nun schon hier. Es hatte nur diese kurze Zeit gebraucht, um sie willenlos zu machen. Sie innerlich sterben zu lassen. Sie völlig auszulöschen. Nur noch eine leere Hülle war vorhanden. Eine leere Hülle, die auf den Tod wartete. „Na? Ist meine Sklavin schon fertig?” Naikuma Zuma betrat arrogant grinsend den Raum und betrachtete Sakura. Er nannte sie immer Sklavin. Er machte ihr jeden Tag aufs Neue klar, wo ihr gesellschaftlicher Rang war. Ganz tief unten. Sie kam nach den Haustieren der Naiza. Sie war nur ein Gegenstand. Sakura war nur ein Spielzeug, kein Mensch. Ihr ‘Meister’ riss sie an den Armen hoch, hob ihr Kleid zur Seite und blickte ihr anschließend in den Ausschnitt. „Du sollst ja auch ansprechend wirken”, meinte er belustigt, als Sakura wütend fauchte. Sie hasste ihn. Und wie sie ihn hasste. Die Beschreibung ‘Hass’ war nicht annähernd stark genug, um zu beschreiben, was sie für ihn empfand. Es war einfach pure Abscheu. „Weißt du Sklavin. Du bringst mir viel Geld ein. Ich hatte schon lange nicht mehr ein so profitables Geschäft mehr am Laufen. Weißt du eigentlich, wie viel man mir bezahlt? Und das du heute auch ja brav bist! Du weißt, was dir sonst droht.” Sein scharfer Unterton ließ Sakura kalt. Sie hatte eher mehr Angst vor den Folgen, wenn sie nicht tat, was er wollte. Mehr Folter. Nicht den Tod. Folter. Den Tod gab er ihr nicht, denn er wusste, dass sie darauf sinnte. Harsch ergriff er ihren Arm und zerrte sie hinter sich her. Als er mit ihr bis ins Erdgeschoss gefahren war, schubste er sie unfreundlich in die elektronische Kutsche und setzte sich dann neben sie. Es saßen Sakura fünf Männer und drei Frauen gegenüber. Naikuma Zuma stellte sie ihr vor: „Das Sklavin, werden heute alles deine Kunden sein. Wahrscheinlich werden später noch mehr hinzukommen.” Lüstern blickten ihr acht Augenpaare entgegen. Sakura wurde speiübel, als sie daran dachte, wie diese dreckigen, fettigen Finger sie später berühren würden. Sie atmete tief ein und aus, was sie kurz darauf sofort bereute. Sie hasste diesen penetranten Schweißgeruch. Verzweifelt versuchte sie ihre Magensäure nicht hochwürgen zu müssen. Hoffentlich kam sie ihr auch später nicht hoch.. Etwa zehn Minuten später hielten sie an einem großen Haus, was wohl früher mal so etwas wie ein Museum gewesen sein musste. Die hohen Backsteinmauern waren mit Efeu überwuchert und das Dach war nur notdürftig wieder aufgebaut worden. Hauptsache drinnen hatte man genug Platz und das Dach fällt nicht runter. Mehr brauchte die Naiza nicht. Ihr ‘Meister’ zerrte sie eilig aus dem Auto und schleifte sie dann wirsch hinter sich her. In der großen Halle hakte er ihr jedoch dann den Arm unter und trat mit ihr ganz vornehm durch die gigantischen Flügeltüren aus massivem Schwarzholz. Er machte immer einen auf supergebildet und superhöflich, doch Sakura wusste es besser. Wie sooft trügt der Schein nur. Auch bei Naikuma Zuma. Er schüttelte viele Hände, stellte Sakura vor und erklärte auch gleich, wozu sie hier war. Man tuschelte, man begutachtete. Es störte sie nicht mehr. Sie war nur noch eine leere Hülle. Keine Stunde später kam bereits ihr erster Kunde auf sie mit einem dieser lächerlichen Fortbewegungsmittel zugefahren. Jeder der Naiza hatte ein solches. Waren sie schließlich zu fett, sich lange auf den Beinen zu halten. „Majestät. Ich möchte nicht ungeduldig klingen, aber ich denke, es ist an der Zeit, Eure Sklavin ein wenig aus den Augen zu lassen”, meinte der grauhaarige Mann mit dem ekelhaften Doppelkinn. Es schien, als würde ihn sogar das Sprechen anstrengen. Sakura rümpfte minimalst die Nase. Gut, dass sie niemand dabei gesehen hatte. Naikuma Zuma hätte sie verprügelt. „Na aber natürlich mein Freund. Du weißt, dass du nur eine Stunde Zeit hast. Die anderen wollen auch noch.” Der Dicke nickte bei den Worten seines Herrschers und grabbelte dann ungeduldig nach Sakura, die er sich auf seinen Schoß setzte und mit ihr davonfuhr. Er lenkte sein Gefährt schnell durch die verworrenen und heruntergekommenen Gänge und hielt irgendwann an einer intaktaussehenden Tür. Diese stieß er eifrig auf und schleppte sich hinein. Sakura grob am Nacken gepackt. Es waren nur ein Esstisch und ein breites Bett vorhanden. Man hatte also bereits vorgesorgt, damit Sakuras Kunden mit ihr tun konnten was sie wollten. Hart presste er sie bauchlängst auf den Tisch. Angeekelt schloss Sakura die Augen und rettete sich in die heilende Schwärze. An den Rand der Bewusstlosigkeit. Hauptsache sie nahm alles nur halb wahr. Sie wollte das nicht. Aber sie hatte keine andere Wahl. Ungewollt stöhnte sie auf. Sie wollte das nicht. Sie wollte das alles nicht. Ruckartig richtete sie sich auf und prallte gegen den fetten Körper des Mannes hinter ihr. Er keuchte überrascht auf und landete auf seinem Hintern. Sakura rannte schnellstens aus der Tür hinaus in die verworrenen Gänge. Sie rannte. Sie rannte und rannte und rannte. Sakura fühlte sich in diesem Augenblick so lebendig wie nie. Sie wollte wieder laufen. Sie wollte wieder die klare Nachtluft in ihrem Gesicht spüren. Sie wollte wieder ein Runner sein. Sakura lächelte glücklich, doch wurde ihr Lauf hart gestoppt, als sie gegen Naikuma Zuma rannte. Der alte Fettsack von vorhin hatte es ihm wohl berichtet, doch sie hatte nicht gedacht, dass ihr ‘Meister’ sie so schnell finden würde. Er funkelte sie zornig an. Sie schluckte hörbar. „Sklavin.. Ich dachte wirklich, du seiest schlauer”, zischte er so wütend, dass es Sakura einen kalten Schauer den Rücken hinabjagte. Hart schlug er ihr ins Gesicht, sodass sie zu Boden fiel. Er wollte sie bestrafen. Hier inmitten der verworrenen Gänge. Er stützte sich über sie. Sie wollte das nicht. Sie wollte das alles nicht. Sie wollte das alles nicht. Tod, wo bist du? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)