Liebe kennt kein Alter von Quadrat-Latschen (Seto x ...) ================================================================================ Prolog: Verliebt in den falschen Kaiba -------------------------------------- (Anmerkung: Prolog spielt 4 Jahre vor der eigentlichen Story) Es war Sommer. Ein Sommer, wie man ihn selten sah. Draußen ergoss sich ein Wolkenbruch und ein Blitz jagte den nächsten. Es war gerade mal 19 Uhr und man konnte keinen Schimmer Sonnenlicht durch die dunklen Wolken hindurchdringen sehen, kurz: Es war schon dunkel. Wir saßen auf einer luxuriösen Schlangenleder-Couch und sahen uns auf einem, nicht weniger luxuriösen, riesigen Flachbildschirm, der gegenüber an der Wand hing, eine Blue-Ray an. Ich war dreizehn und Taro war ein Jahr älter als ich. Unsere Mütter waren beste Freundinnen und so kam es, dass sie uns auf ihren Besuchen immer mitnahmen. Kein Zweifel, Taro und ich verstanden uns prächtig. Wir gingen auf die gleiche Schule, er war eine Klasse über mir. Er ist immer gut in der Schule, ich... na ja, Durchschnitt. Deshalb besuchte ich ihn auch oft aus schulischen Angelegenheiten, da er mir Nachhilfe gab. Doch waren es wirklich meine nicht allzu guten Leistungen, die mich dazu brachten, ihn immer wieder zu besuchen? Plötzlich klingelte es an der Villentüre. Ayaka, Taros Mutter, eilte zur Tür, öffnete sie freudestrahlend und begrüßte ihren Ehemann, Seto Kaiba, mit einem Kuss. Er trug einen grauen Anzug, der zu meiner Verwunderung noch keinen Tropfen Wasser abbekommen hatte. Wahrscheinlich hatte Roland, so der Name seines Chauffeurs, der eigentlich für noch mehr zuständig war als nur dafür, direkt bis zur Eingangstüre gefahren. Geschafft setzte er sich in die Küche, wo Ayumi, meine Mum, schon gekocht hatte. Es roch nach gebratener Entenleber, worauf ich nicht gerade erpicht war, sie zu essen. Normalerweise kochte mein Vater immer etwas und das, glaube ich, schmeckte jedem von unserem Hause besser. Na ja, vielleicht war das ja Gewohnheit. Denn solch vornehmes Zeug kam bei uns nicht auf den Teller. Zum Glück. Aber Hr. Kaiba war das wohl so gewohnt, was auch kein Wunder war, immerhin musste er bei seinem Stiefvater immer das essen, was auf den Tisch kam. Als der Tisch von seiner Frau gedeckt wurde, rief Mum uns schon gleich zum Abendessen. „Guten Abend, Herr Kaiba!“, begrüßte ich ihn lächelnd. „Für eine 13-Jährige bist du ziemlich höflich, Miyoko, mein Sohn sollte sich mal bei dir etwas abschauen“, entgegnete er mir mit einem Grinsen zu Taro. Daraufhin nahmen Taro und ich gegenüber von seinen Eltern Platz, neben mir saß Rina, Taros ältere Zwillingsschwester, während Mum das Essen bereits servierte. „Miyoko für dich hab ich Sushi gemacht!“ Lecker. Sushi war mein Lieblingsessen. Taro kam da ganz nach seinem Vater, was den Geschmack betraf. In einer Sache unterschieden sie sich schon mal, … Hr. Kaiba stand auf Brünetten, was ich mir durch seine Frau erschloss, während Taro, auf Blondinen stehen musste. Ich wusste zwar nicht, was er für mich empfindet, aber ich hatte den Anschein, dass es mehr als nur Freundschaft war. Denn egal was wir machten, er schien immer meine Aufmerksamkeit haben zu wollen. Man fragt sich doch jetzt sicher, warum ich mir eigentlich Gedanken über Taro Vater mache. Eine hundertprozentig richtige Antwort hätte ich selbst nicht parat. Vielleicht einfach, weil ich ihn mag. Weil ich ihn sehr mag. Ich hatte mir jeden Fernsehauftritt angesehen, wo er zu sehen war, selbst die schon etwas älteren Aufzeichnungen von dem damaligen Battle City Turnier. Er hatte damals so eine abstoßende Kälte und Arroganz. Aber trotzdem bewunderte ich ihn. Falsch, nicht „trotzdem“ sondern wohl eher auch deswegen. Diese starre Kälte trug er natürlich immer noch in seinem Blick, bis auf den Unterschied, dass er in seiner Familie ganz anders war. Er setzte keine Maske auf, wie sonst in der Außenwelt. Er sorgte für seinen Sohn und seine Tochter wie kein anderer. Auch wenn er dennoch das Oberhaupt der Familie war, und es Taro und Rina bestimmt auch nicht immer leicht machte, war er ein guter Vater. Er liebte seine Frau, auch wenn es manchmal Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden gab. Doch wieso machte ich mir wirklich so viele Gedanken darüber? Er liebte seine Frau... dieser Gedanke machte mich nicht sonderlich glücklich. Ich konnte meine Gefühle nicht zuordnen. Ich dachte immer ich empfinde etwas für Taro. Aber anscheinend war es nicht mehr als Freundschaft von meiner Seite aus. Nach dem alle genussvoll gegessen hatten erhoben wir uns. „Miyoko, es wird Zeit das Hause Kaiba zu verlassen, schließlich hab ich noch einen hungrigen Ehemann zu Hause!“, grinste meine Mum, was sie allerdings mit „hungrig“ meinte, wollte ich gar nicht erst wissen. Ja, typisch Mum und Dad. Die beiden waren wie für sich gemacht. Ein Herz und eine Seele. Oder besser ausgedrückt, ein Seme und ein Uke, wobei... nein, eher zwei möchtegern Seme. Das Gewitter hatte sich mittlerweile wieder beruhigt, wir standen vor der Tür, um uns zu verabschieden, dennoch wollte ich jetzt noch nicht nach Hause gehen. Aber wenn Mum etwas wollte, dann war jede Ausrede zu spät. „Miyoko!... Es war heute schön mit dir! Schade dass du schon gehen musst, ich hätte mit dir gerne noch den Film zu Ende gesehen...“, verabschiedete sich Taro mit einem milden Lächeln. „Ja, ich wäre auch noch gerne geblieben, aber du kennst ja meine Mum!“, entgegnete ich. Plötzlich spürte ich jemanden hinter mir stehen: „Hey meine Kleinen! Es ist schon nach halb neun, und Miyoko, bis du zu Hause bist, ist es schon neun, ihr seht euch doch Morgen sowieso wieder in der Schule!“ Hr. Kaiba blickte zu uns herab und wuschelte Taro und mir durchs Haar. Er behandelte mich und Taro wie zwei Kleinkinder. Leider. Vielleicht lag es daran, dass er seinen kleinen Bruder, Mokuba, damals aufzog, schließlich hatten sie keine Familie. In seinen Augen war ich also somit „seine Kleine“. Tja, so halb gab ich ihm da schon Recht, ich war mit meinen geschätzten 1,60 m wirklich (noch) nicht groß. Er war wie ein Riese dagegen. Der eigentliche Grund, warum ich nicht gehen wollte, war nicht die Tatsache, dass ich Taro erst Morgen wieder sehen würde. Wohl eher wollte ich noch hier bleiben, weil ich mich hier wohl fühlte und... er da war. Dieser jemand, der mich eben noch auf die Uhrzeit aufmerksam gemacht hatte. „Eh, ja, da haben Sie Recht! Auf Wiedersehen Hr. Kaiba!“. Fast hätte ich noch den Zusatz „und träumen Sie was Schönes“ hinzugefügt, so wie ich es manchmal bei meinen Freunden machte. Nachdem ich nochmals tschüss gesagt hatte, wandte ich mich dem Gehen zu. Mein Vater stand bereits mit seinem Wagen, wohlgemerkt, es war ein schwarzer Porsche, vor dem riesigen Tor der Kaiba-Villa. Kaum hatten wir uns gesetzt, brauste er auch schon los. Ich sah aus dem Fenster in die dunkle, schwüle Nacht hinein und war mit meinen Gedanken noch immer bei ihm. Langsam verfluchte ich mich schon selbst, warum ich auch immer an den älteren Kaiba denken musste, wo es doch vor nicht allzu langer Zeit immer Taro gewesen war, an den ich manchmal dachte. War es denn mehr als nur Bewunderung, was ich für Herrn Kaiba fühlte? Hatte ich mich denn wirklich verliebt? In ihn, Seto Kaiba? Ich wurde mir dem langsam immer sicherer, obwohl ich nicht wusste, wie es sich anfühlte zu lieben, da ich noch nie verliebt gewesen war. Überkam mich also deswegen immer diese Eifersucht, wenn ich sah, wie er seine Frau küsste und liebte? Ich durfte mich einfach nicht in ihn verlieben. Auch wenn es vielleicht schon passiert war. Dann musste ich mich wohl schnell wieder entlieben. Nicht mehr an ihn denken. Es würde mich nur unglücklich machen, denn ich wusste ja eh, dass eine Beziehung mit ihm unmöglich war. Er war nicht nur 20 Jahre älter, er war auch noch verheiratet, hatte Kinder und darüber hinaus würde er sich nie für mich interessieren... Hosted by Animexx e.V. 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