Deine Art und Weise von Midnight (...macht mich wahnsinnig!) ================================================================================ Kapitel 1: Schlafprobleme und Perlweißlächeln --------------------------------------------- Ich schaute auf den Wecker, es war halb drei. Na toll, das war jetzt schon das dritte Mal diese Woche, das ich mitten in der Nacht aufwachte. Ich stellte mir vor, wie ich wohl nachher aussehen musste. Augenringe, zerwuschelte Haare, die Müdigkeit würde mir ins Gesicht geschrieben stehen. HORROR! Es gab ja wohl nichts schlimmeres als schlecht frisierte Haare und Augenringe. So würde auch der letzte Idiot noch mitbekommen, wie müde ich war und das ging ja wohl niemanden etwas an. Mein kleines Schafproblem. Schlecht gelaunt grub ich nach meinem Lila Teddy in den weiten meiner Kissen- und Deckenlandschaft und presste ihn an mich, in der Hoffnung doch noch einzuschlafen. Aber warum war es meinen Eltern auch eingefallen unbedingt umziehen zu müssen, so mitten im Schuljahr? So musste ich ohnehin schon mitten in der Nacht aufstehen. Um halb sechs Uhr morgens! Um noch den verdammten Bus zu Schule zu bekommen. Hätten sie nicht wenigstes noch bis Ende des Jahres damit warten können? Dann hätte ich wenigstens noch eine Gnadenfrist bis nach den Sommerferien gehabt. Aber nein, selbst das war mir nicht vergönnt. In der Regel hätte ich ja erst um sechs aufstehen müssen. Aber dann würde ich es nicht mehr rechtzeitig schaffen noch zu duschen und meine Haare zu frisieren. Mein Aussehen war mir eben sehr wichtig, besonders meine geliebten Haare. Nachdem ich mich noch mindestens eine Stunde mit meinem lila Teddy in meinem riesigen Bett rumgewälzt hatte, schlief ich doch tatsächlich ein. Unglaublich. Als der Wecker mich zur erwähnten Zeit, mit seinem lauten, schrillen, extrem nervenden Ton weckte, schlug ich mit der Hand auf den Ausschaltknopf des verdammten Krachmachers. "Verreck!" Ich streckte mich und gähnte gequält, ich hatte keine Lust auf Schule, aber Schwänzen konnte ich nicht. Meine Ma hatte die Angewohnheit, mich in jedem Zustand zur Schule zu fahren, egal ob frisiert oder unfrisiert. Grauenhafte Vorstellung. Selbst wenn ich kränkelte blieb sie stur. Von wegen ich würde ja nur so tun. Sie kannte einfach keine Gnade. Und mein Vater würde mir wieder einen Vortrag halten. Was für ein Faulpelz ich doch sei, und dass so nie was aus mir werden würde. Toll, das wusste ich auch schon ohne seine Predigt. Was veranlaste Menschen eigendlich dazu so unnütze Informationen zu verteilen? Ich pulte meine Decke zur Seite und quälte mich aus dem Bett. Scheiße war das kalt. Kein Wunder, eben noch war ich eingekuschelt in meine Bettdecke und jetzt schlich ich über den kalten Laminatboden meines Zimmers in T-Shirt und Boxershorts bekleidet. Noch kurz schaute ich meinem Teddy sehnsüchtig nach, der ja "weiterschlafen" durfte, ganz im Gegensatz zu mir Unglücksraben. Dann war ich an meinem Schrank angekommen. Schnell pulte ich eine frische Boxer-Shorts herraus und schlich dann auf den Flur ins Bad, bemühte mich mit den Türen besonders leise zu sein um ja niemanden zu wecken. Im Bad angekommen, schloss ich die Tür hinter mir und testete so gleich ob das Wasser auch warm war. Das blöde Ding von Wasserharn spackte nähmlich gern mal rum, dann dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis es warm wurde. Und ich musste solange frieren, bis das Wasser endlich warm wurde. Es soll ja sogar Menschen geben, die kein Problem damit hatten auch unter die eiskalte Dusche zu springen . Soll ja den Kreislauf anregen. Aber ne, dass musste ich nicht haben. Ich fror nämlich leicht und wenn mir kalt war, wurde ich schnell müde,was ich ja wegen meinem Schlafproblem ja eh schon immer war. Als das Wasser endlich warm war, zog ich mich aus und sprang hinein. Seifte mich ein und wunsch mir die Haare. Extra mit Spülung, dann ließen sie sich besser durchbürsten. Das war der Nachteil von gefärbten Haaren, die kletteten sehr leicht und mit etwas Pech, konnte man sich schnell die Haare ausreißen. Meine armen, geliebten Haare! Als ich endlich fertig war, trocknete ich mich ab und zog mir meine Boxer-Shorts an. Dann machte ich ich daran meine Haare zu trocknen zu bürsten und zu föhnen, dann schnell noch Zähne putzen. Als die Haare durch waren, schlich ich wieder in mein Zimmer und kramte in meinem Kleiderschrank nach geeigneten Klamotten. Ich entschied mich für eine schwarze Röhre und ein leicht dunkelblaues T-Shirt mit einem schwarzen Motiv darauf. Dazu eine graue Swet-Shirt Jake und einen silbernen Nietengürtel. Als ich fertig angezogen war tapste ich wieder ins Bad um mich um meine Haare zu kümmern. Bürsten, glätten, frisieren. Zum Schluss noch etwas Eyeliner auf das untere Augenlid. Nun betrachtete ich meine Fingernägel. Der schwarze Nagellack war noch erstaunlich gut erhalten. Als ich mit mir zu frieden war, schliff ich mich wieder zurück in mein Zimmer. Dort packte ich meine Tasche für die Schule. Ja auch dazu war ich abendes einfach zu faul. Und dann musste ich diese lässtige Angelegenheit auch noch morgens erledigen. Wieder ein Gähnen. Verdammt ich war immer noch müde. Vielleicht sollte ich das mit dem Kaltduschen ja tatsächlich mal ausprobieren. So als Schocktherapie. Schon der Gedanke daran ließ mich frösteln. Und schon war ich wieder müde. Wenn ich ich jetzt hinlegte, würde ich wieder einschlafen, ganz sicher. Aber soweit konnte es auch gar nicht erst kommen. Denn plötzlich stand meine Ma im Zimmer. Sie erschreckte mich jedes Mal fast zu tode. Sie war wirklich eine Meisterin darin sich anzuschleichen.Unheimlich! Als sie mir ein, "Guten Morgen Schatz. ", entgegenbrachte, hätte ich kotzen können. Der Morgen war alles andere als gut. Nein, er war wie jeder Morgen an dem ich zur Schule musste, einfach grauenhaft. "Ich hoffe du konntest einigermaßen gut schlafen.", rief sie mir zu, als sie schon wieder im Flur war. Ich gab nur ein genervtes "Hm,..." zurück und schaute mich nach meinem Handy und meinen Kopfhörern um. Irgendwie musste man sich ja die Zeit vertreiben, wärend des elendlich langen Schultages, der wohl ohne Musik, nie ein Ende nehmen würde. Danach stopfte ich noch schnell meinen Schlüssel in den Rucksack und ging in den Flur, die Treppe herrunter. Ich lehnte mich an den Küchenrahmen. Meine Mutter war dabei mein Pausenbrot zu machen und hielt es mir entgegen. Ich nahm es und stopfte es in meinen ohnehin schon viel zu vollen Rucksack. Ja, für die Schule brauchte man wirklich unglaublich viel. Wenn man es dabei hatte brauchte man es nicht und wenn man es nicht dabei hatte, brauchte man es plötzlich. Deswegen gab ich mir oft schon gar nicht mehr die Mühe den ganzen kram mitzuschleppen. Irgendwie kam ich immer durch den Unterricht. Wieder schaute ich auf die Uhr. Schon viertel vor sieben. "Fuck!", fluchte ich innerlich. Rannte schnell zu meinen Chucks rüber und quentschte mich hinein, es dauerte immer eine kleine Ewigkeit, bis ich da drin war, aber es lohnte sich. Sie sahen nicht nur gut aus, sondern waren auch noch bequem. Dann schnappte ich meinen Rucksack, "Muss los." und lief zur Tür hinnaus, ohne auf die Antwort meine Mutter zu warten. Als ich gerade angerannt kam, war der Bus gerade angehalten, ich hatte es gerade noch geschafft. Mein Gott wie ich es hasste zu rennen. Immer dieser Stress. Im Bus wäre ich fast eingepennt, wenn nicht an der dritten Station, einer dieser Hopper aus meiner Klasse eingestiegen wäre. Sogleich, als hätte es auch anders sein können, begann er mich mit irgendwelchen Hirnlosen Sprüchen vollzulabern. "Hey du Mädchen, wieder zu tief in den Schmicktopf geschaut?", ich ignorierte ihn. Doch als ob das was bringen würde. "Hey scheiß Emo, ich rede mit dir!", ich hob meinen Kopf leicht und zeigte ihm den Mittelfinger. Das hätte ich mal lieber nicht getan. Er kam auf mich zu, in seinen geschmacklosen Hosen, die ihm in der Knielehle hingen und den weiten Shirts, die einem Kartoffelsack nicht unähnlich waren. Er packte mich. "Pass bloß auf was du tust! Warte nur bis wir draußen sind!" Drohte er mir. "Verpiss dich!", gab ich frech als Antwort. Versuchte seinen Griff zu lösen. Ich gebs ja zu, dass ich mir beinahe in die Hosen gemacht hätte. Mit diesen Typen aus meiner Klasse war echt nicht gut Kirschen essen. Aber man konnte sich ja nicht alles gefallen lassen. Als ich schon dachte ich sei verloren, wurde der Hopper von hinten gepackt. "Hey, macht es dir Spaß dich an Schwächern zu vergreifen?" Der Hopper drehte sich um. Hinter ihm stand ein Typ, etwa 185 cm groß. An der rechten, wie linken Seite seiner Unterlippe und an der linken seite seiner Oberlippe blitzen Piercings auf. Er war geschminkt und gut friesiert. Und irgendwie...verdammt gutaussehend...aber... Er lächelte auf den kleineren herab, auf eine Art und Weise, wie es schon weh tat so früh am morgen. Ich konnte seine strahlend weißen Zähne erkennen. Der Hopper verzog sein Gesicht für einen Moment verwirrt, dann begann er wieder zu reden. "Heilige Scheiße, noch son' Mädchen. Ihr werdet ja immer mehr.Verzieh dich, oder du bist als nächstes dran, Alter.", drohte er ihm im typischen Hopperton und schob seine Hand grob von seiner Schulter. Ich sah den angewiederten Blick. Doch der mit seinen strahlenden Perlweißlächeln, dachte nicht daran wieder zu gehen. Zu meiner Verwunderung, nahm er die Hand des Hoppers, die ja noch an meiner Jake klebte und zog sie ihm schmerzhaft zurück. Das musste es sein, denn sonst hätte er nicht so schmerzvoll aufgeschriehen. "Lern erst mal vernümpftig zu Kommunizieren, dann reden wird weiter. Und jetzt mach zisch ab!" Meinte er mit einem scharfen, manenden Ton. Der Typ schien irgendwas in seinem Blick zu haben. Der Hopper verzog sich ohne ein weiteres Wort in den hinteren Teil des Busses. Zu meinem Ertaunen. Ich hörte nicht mal mehr ein Fluchen oder ähnliches, so leise verschwand er. Doch als ich schon dachte, das ich nun meine Ruhe haben würde, wurde ich wieder mit diesem perlweißen Lächeln angestahlt. Wiederlich, wie kann man nur so eklig gut gelaunt sein, so früh am morgen? "Ich darf mich doch zu dir setzten?", fragte er so gleich und setzte sich ohne eine Antwort von mir abzuwarten neben mich. Na toll! Jetzt müsste ich dieses schreckliche Lächeln möglicherweiße noch einige Stationen ertragen müssen. Ich brummte innerlich. Er stellte seinen Rucksack zwischen seinen Füßen ab und lehnte sich zurück. Okay, eigendlich wäre jetzt ein Dank angesagt gewesen, also tat ich es, so schwer es mir auch viel. "Danke.", zwang ich mir leise herraus. Und anstatt es einfach anzunehmen, begann er ein Gespräch. "Ach nichts zu danken.", er winkte ab. "Mein Name ist Luka und wie heißt du? " Oh Gott,...wieder so was unnützes. Wieso stellte er sich vor? Er würde doch sicher eh bald aussteigen. Und wir würden uns nie wieder über den Weg laufen. In seiner Stimme hörte ich, dass er verdammt gut gelaunt war. Zu gut. Ich starrte nur aus dem Fenster und hoffte, das er mich nicht weiter zulaberte. Dann tippte er mich an, ich war schon fast wieder in meiner Traumwelt abgedriftet. Dann schaute ich ihn nur leicht verärgert an. Das schien ihn nicht im Geringsten zu stören. "Hey, nicht einschlafen, sonst verpennst du noch deine Haltestelle." Meinte er mit einem so gut gelaunten Ton in seiner Stimme, das mir schon wieder schlecht wurde.Ich brummte nur ungehalten. Der Bus hielt vor einer roten Ampel. Die Fußgänger hatten grün, ich sah aus dem Augenwinkel wie eine Mutter mit einem Kinderwagen gestreßt über die Straße lief und ein älteres Kind mit hinter sich her schliff. Es sah aus, als würde es kurz vor einem Heulkrampf stehen. Es war doch echt seltsam, was man alles sah, wenn man nur lange genug, angestrengt aus dem Fenster sah. Und eigendlich interessierte es mich ja gar nicht. So in meine Gedanken vertieft und fast schon dösend wurde ich auch schon wieder aus ihnen herrausgerissen. "Feldstraße" rief die überfreundliche, unechte Stimme der Busansage. Schit! Fast wäre ich ja wieder eingepennt. "Klasse Mio, dann wärst du ja wieder zu spät.", dachte ich so bei mir. Und mein Klassenlehrer hatte eh schon nen Hals auf mich, weil ich manchmal verschlief und mir ja anscheinend nicht die Mühe machte mich eben ein bisschen zu beeilen oder früher aufzustehen. Ohne weiter darüber nach zudenken zog ich meinen Rucksack, denn ich ebenfalls zwischen meinen Füßen plaziert hatte, nach oben auf meinen Schoß. Das neben mir noch immer dieser Typ saß, hatte ich ja bereits vollkommen verdrängt. Ich schob mich also langsam vom Platz und kam dabei gegen seine endlos langen Beine, bei denen ich mich doch fragte, ob man für diese Stälzen eigendlich einen Waffenschein brauchte. Ich war immer noch nicht ganz wach. "Oh, sag doch das du auch hier raus musst." grinste er mir entgegen, so laut, das es bestimmt auch der letzte Depp ganz hinten im Bus mitbekommen hatte . Peinlich! Dafür war ich aber jetzt hellwach. Wirklich toll und was bekam ich nun für dieses zweifelhafte vergnügen? Ich würde mal wieder leer ausgehen. Was noch schlimmer war, war die Tatsache, das er "auch" gesagt hatte. Das bedeutete wohl, dass er an der selben Haltestelle rausmusste. Noch besser! Als der Bus an der Haltestelle anhielt, wartete er bis die meisten Leute ausgestiegen waren. Dann machte er sich auch auf den Weg, sich zum Ausgang zu bemühen. Ich folgte ihm unauffällig. Endlich draußen angekommen, machte ich einen Ansatz mich schnell in Richtung Schule zu begeben. Der Typ würde nur noch den Staubwolke sehen, die ich hinterließ.Okay, das war jetzt ein wenig übertrieben, der hatte ja viel längere Beine, als ich mit meinen 165 cm. Ich war winzig und das als Junge. Der hätte mich sicher schnell eingeholt. Und dann war da ja noch der Hopper, der keine Anstalten machte, sich gemächlich zu verdrücken. Stattdessen, begrüßte er seine Hopperfreunde, die schon an der Bushaltestelle auf ihn und mich, den kleinen Emo warteten. Da ich ja in meiner Klasse meist allein war, war ich ja ein wahnsinnig tolles Mobbingopfer. Diese Aussichten waren an Herrlichkeit mal wieder kaum zu übertreffen. Doch zum Glück schauten sie mich diesmal nur an. Die Samaritatat des Fremden hatte wohl gewirkt. Doch ereilte mich trotz allem kein Glück. Nein! Das wäre zu schön gewesen. Der Typ folgte mir und machte keine Anstalten die Klappe zu halten. Strahlenden Angesichts dackelte er hinter mir her. "Du gehst wohl auch auf diese Schule, was? Na das passt ja, dann können wir ja Freunde werden." , Feunde? Der hatte sie doch nicht mehr alle. Ich irgnorierte ihn. Normalerweise gaben die Menschen in meinem Umfeld es dann irgendwann auf meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen zu wollen. Doch er schien da anders zu sein. "Weißt du, ich bin letzte Woche erst hierher gezogen, weil meine Eltern hier neue Jobs gefunden haben." teilte er mir dann mit. Überflüssige Informationen, die ich gar nicht wissen wollte. Nachdem er mich noch einige Zeit mit irgendwelchem Zeugs zugelabert hatte, ich hatte nur Fetzen verstanden, weil ich nicht wirklich zugehört hatte, kamen wir am Schultor an. Es war viertel vor acht. Ich hatte also noch 15 Minuten Zeit um pünktlich zu sein. "Weißt du zufällig wo die 10a ist, man sagte mir, die soll im 3 Gebäude sein. Aber ich kenne mich ja hier nicht aus.", plapperre er munter weiter. Scheiße! Schockiert blieb ich stehen. Ich starrte ihm ungläubig an. Die 10a!? Er sah nicht aus, als würde er scherzen. Das Glück war heute wirklich nicht auf meiner Seite. "Äh...das ist meine Klasse.", brummte ich extra leise. In der Hoffnung, er würde mich nicht verstehen. Aber auch dieses Glück war mir nicht vergönnt. Eigendlich nahm ich mir innerlich fest vor ihn jetzt nicht anzuschauen. Blöderweise tat ich es doch und hätte mir am liebsten sofort irgendwo ein Loch geschaufelt, in das ich mich vor diesem schrecklich, stahlend weißen Perlweißlächeln hätte retten können. Nur leider fand ich keine Schaufel. "Ah, du hast die Sprache wieder gefunden.", er kicherte leise." Dann sind wir ja in einer Klasse. Das freut mich aber.",da schon wieder, er strahlte übers ganze Gesicht. Horror! Lange würde ich das nicht mehr ertragen können. Nach dem ich diese Schreckensnachricht erhalten hatte, schleppte ich mich mit ihm im Schlepptau zum Klassenzimmer. Ich hatte mir schon vorgenommen, irgendwo im Schulgebäude herrumzuirren und dann in einem passenden Moment das Weite zu suchen. Da er sich ja nicht auskannte, würde es bestimmt ein bisschen dauern, bis er die Klasse gefunden hatte. Doch ich war ja nicht so. Dort angekommen, war auch gerade der Lehrer, Herr Scholz auf dem Weg zur Klasse, früher als gewohnt. Ich quetschte mich noch schnell an ihm vorbei ins Klassenzimmer, ohne weiter auf den Typen, Luka oder wie er sich vorhin vorgestellt hatte, zu achten. Ich sah mich um. Die Hopperfreunde waren noch nicht da. Ich atmete tief und auch ein wenig erleichtert durch. Die Klasse redete wie immer querbet durcheinander. Es war laut, so laut, das es einen wahnsinnig machen konnte. Doch plötzlich betrat auch Luka mit etwas Verspätung den Raum in Begleitung der Lehrers. Und plötzlich wurde es still. Herr Scholz bemerkte, das er sich das Räuspern, wie er es üblicherweise tat, überraschenderweise sparen konnte. Und noch ehe er etwas sagen konnte, meldete sich Luka auch schon Wort. "Hey, mein Name ist Luka und ich hoffe, das wir gut mit einander auskommen.", und strahlte durchs ganze Klassenzimmer. Mal ehrlich:Er sollte sich bei einem Werbespott für Zahnpasta bewerben, da würde dieses lupenreine Perlweißlächeln sicher gut reinpassen. Seltsamerweise war es auch jetzt noch totenstill. Ich fragte mich, wie meine Klasse ihn wohl aufnehmen würde. Man konnte es ja kaum übersehen, das er mir in sachen Aussehen nicht unähnlich war. Die Sache erschien sonnenklar! Hinter mir nahm ich ein Tuscheln war und es war nicht das übliche Gelässter, das die meisten aus meiner Klasse auch über mich brachten. Nein! Ich hörte wie die Mädchen über sein Aussehen quasselten. Luka, alias Nervensäge hatte sich wohl das Grausamste überhaupt eingefangen. Er hatte die Aufmerksamkeit, der Mädchen. Doch anders als andere Opfer dieser Schnäpfen schien er sich nicht viel daraus zu machen. Andere hätten längst begonnen zu sabbern. Nicht so Luka, er beachtete die schmachtenden Blicke der Mädchen gar nicht erst. Herr Scholz rückte seine Brille zurecht. "Nun, da du dich ja schon vorgestellt hast, such dir doch bitte einen freien Platz.", meinte er. Und als hätte ich es nicht geahnt, setzte er sich ausgerechnet neben mich. Neben mich! Und ohne die Blicke der Anderen weiter zu beachten rückte er sich seinen Stuhl zurecht. Selbst, wenn ich ihn nicht ansah konnte ich sein schreckliches Lächeln nahe zu auf der Haut spüren. Und mir lief es bei dem Gedanken eiskalt den Rücken runter. Es nervte mich. Der Rest der Stunde verlief einigermaßen ruhig, bis dann endlich das dämliche Hoppertrio eintrudelte. Eine kurze beschwerde und ein ewig langes Diskutieren später, war die Stunde auch schon beendet. Super, das hatte mir ne menge nervenden Unterricht ersparrt. Doch ich bekam nicht viel davon mit, da ich irgendwann wieder eingenickt war. Es gongte zur Pause und alle verließen das Klassenzimmer, alle bis auch mich und...bis auf ...Luka! Besagte Person tippte mich an. "Hey, du kannst aufwachen, die Stunde ist zu Ende.", ich brummte ungehalten. Er erwiederte darauf ein leises kichern. "Du redest wohl nicht gern." Mensch, er hatte es bemerkt, 100 Gummipunkte für diese super Leistung. "Ist deine Klasse immer so freundlich zu dir?", ich hörte die Ironie aus seiner Stimme. "Geht dich nichts an!", nuschelte ich. Er kratzte sich am Hinterkopf, "Hm, also doch. Aber keine Sorge ich werd von jetzt an auf dich aufpassen, was meinst du?", sein Ton verriet mir, das von seiner Idee sehr überzeugt war. Verdammt noch mal, wieso konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Fünf endlose Stunden weiter hatte ich diesen schrecklichen Schultag geschafft. Sobald es klingelte machte ich mich drauf und dran, so schnell wie möglich das Weite zu suchen und Lukas nervtödenen Lächeln aus dem Weg zu gehen. Doch wie nicht anders zu erwarten, dackelte er mir wieder hinterher. "Wieso folgst du mir?", fragte ich ihn genervt. "Tu ich doch nicht. Ich muss nur in deine Richtung, schon vergessen?" Achja, wieder sone Sache, die ich schon verdrängt hatte, er musste ja mit dem gleichen Bus fahren wie ich. Wieder fing ich an, an meinem Piercing zu knabbern. Das konnte ja wohl nicht war sein! Aber es war so. Wenig später kamen wir an der Bushaltestelle an. Zum Glück musste ich mich nicht auch noch mit den Hopper rumschlagen, denn diese mussten ja nachsitzen, weil sie zu spät gekommen waren. Jetzt hatte ich nur noch diese Nervensäge am Hals, eine Nervensäge mit Namen "Luka", der mich schon wieder mit seinem nicht enden wollenden Redefluss zutextete. "Weißt du was mir aufgefallen ist? Das Erdbeereis hier ist total rot und nicht so blassrosa wie da, wo ich herkomme. Hier wird bestimmt viel mit Lebensmittelfarbe gearbeitet. Aber der Geschmack ist hier eindeutig am besten.", quasselte er so ins Blaue herrein. "Und die Busfahrer hier tragen fast alle eine Brille, ich habe bisher nur eine einzige Busfahrerin gesehen, die keine getragen hat.", ich brachte nur ein grummelliges "Hm." von mir. "Ich glaube ja, das, das hier sowas wie ein Teil der Dienstkleidung ist. Denn irgendwie haben sie alle die gleichen schwarzen Rahmen.", dann kam endlich der Bus. Wir stiegen ein und ich suchte mir einen Platz. Da! Ein Einzelplatz, der kam ja wie gerufen. Schnellen Schrittes eilte ich dort hin und setzte mich, mein Freund mit dem, strahlenden Lächeln folgte mir und blieb vor mir stehen, sich an der oberen Haltestange haltend. "Bis wo musst du fahren?", fragte er mich. "Was geht dich das an?" fragte ich mich. "Obere Straße.", sein Grinsen verriet mir nichts Gutes. "Was für ein Zufall, da muss ich auch raus.", "Hä? Aber du bist doch...", wie, als hätte er meine Gedanken gelesen, beantwortete er mir meine Frage, ohne das ich sie zu ende stellen konnte. "Ich bin vorhin erst an der dritten Haltestelle eingestiegen, weil ich zu früh dran war, deswegen bin ich ein paar Haltestellen weitergelaufen.", er kratzte sich am Kinn. Zu früh dran? Das könnte mir ja nicht passieren, wahrscheinlich war er ein Frühaufsteher. Ganz im gegensatz zu mir. "Weißt du ich habe mich heute so sehr auf die Schule gefreut, das ich vor Aufregung nicht schlafen konnte. Ich bin deswegen schon um fünf aufgestanden und habe mich dann fertig gemacht.", erkärte er mir munter und lächelte wie ein Honigkuchenpferd, das Lächeln war schon wieder so stahlend, das es einem die Augen wehtaten. Konnte er nicht mal damit aufhören, bitte? Die Fahrt verlief weitgehend ruhig. Selbst Luka schien es mal vorzuziehen ruhig zu bleiben und seine Gedanken bei sich zu behalten. Doch lange hielt das nicht an. Denn als der Bus endlich an der "Oberen Straße" anhielt, ging das Gaplapper wieder los. "Ich hab mal ne Frage. Bist du Einzelkind?", fragte er dann wie angekündigt. Ich schaute ihn verdattert und völlig aus meinen Gedanken gerissen an. Ich nickte. Er strahlte wieder über das ganze Gesicht. Irgendwie ergab diese Reaktion keinen Sinn. Was zum Henker war so wahnsinnig toll an der Tatsache, das ich Winzelkind war. Doch ehe ich mir selbst diese Frage hätte beantworten können, fing es an zu tröpfeln. Ich schaute verträumt in den Himmel, bis mir wieder einfiel... "Scheiße!", entfleuchte es mir. Meine geliebten Haare! Schnell zog ich mir die Kaputze meiner Swet-Shirtjake über und fing an mich in Bewegung zu setzen. Ohne weiter auf Luka zu achten, der mir noch irgendwas sagen wollte. Ich rannte wie vom Teufel besessen in Richtung des Hauses in dem ich wohnte. Bis ich angekommen war, regnete es bereits in ströhmen. Innerhalb kürzester Zeit, war es draußen so naß, dass sich viele pfützen bildeten. Ich war zum Glück noch trocken angekommen. Schnell schloss ich die Tür auf und trat hinnein. Keiner von meinen Eltern war zu sehen. Ich war also allein. Ich ließ meine Tasche auf den Boden fallen und schlüpfte aus meinen Chucks um sie dann achtlos in eine Ecke zu werfen. Dann schnappte ich mir meinen Rucksack wieder und lief zur Treppe, wo ein zettel an das Geländer geklebt war. "Schatz, wir werden heute Abend nach der Arbeit noch zu Freunden fahren und auch dort übernachten. Sei brav und stell nichts an. Dein Essen steht in der Mikrowelle. Mama." Ich brummte nur einmal kurz und beachtete den Zettel nicht weiter und ging dann in auf mein Zimmer. Nun konnte ich mir mein Gähnen nicht mehr verkneifen. Ich hatte eindeutig zu wenig Schlaf bekommen in dieser Nacht. Schrecklich! Sofort warf ich mich auf mein Bett, schnappte mir meinen lila Teddy und drückte dieses wunderbar weiche Ding fest an mich. Mein letzter Gedanke galt Luka, "Deine Art und Weise...macht mich wahnsinnig!" Dann schloss ich die Augen und schlief ein. Kapitel 2: Neue Feststellungen und ein Anfall von Nettigkeit ------------------------------------------------------------ "Ding, Dong." Es kingelte zum Ende der Stunde in die 20 Minutenpause. Ich rieb mir die Augen. Die allgemeine Klassenstunde, war wirklich,wie immer total unspannend. In einer Klassenstunde wurde immer über anstehende Schulfeste, Klassengemein- schaft, Schulprojekte, Stundenplanänderungen und so weiter diskutiert oder informiert. Je nach belieben. Herr Scholz, unser Klassenlehrer, rückte seine Brille zurecht. Er war wie meistens gestresst. Das lag wohl an den Schülern in meiner Klasse, die wie schon erwähnt, am liebsten querbet durch den Raum redeten. Ich glaube, dass meine Klasse noch mit eine der Lautesten auf dem Flur der zehnten Klassen war. Heute hatten wir über eine anstehende Klassenfahrt geredet. Diese war schon letztes Jahr geplant gewesen, aber irgendwie kamen wir nie auf den Punkt. Da waren so viele ungeklärte Fragen. Wohin? Wann? Wie? Was? Für mich war es eh egal. Ich würde sowiso nur mitkommen, weil es eine allgemeine Pflicht war. Lieber hätte ich mir mein eigenes Grab geschaufelt, als mit denen mehr Zeit als nötig zu verbringen! Doch war da ja noch mein perlweißlächelnder Freund, welcher neben mir saß und die ganze Zeit am Grinsen war. Es war einfach nicht normal. Mittlerweile war er bereits eine Woche da und hatte sich innerhalb dieser kurzen Zeit ganz gut in die neue Klassengemeinschaft integriert. Klar, er war nicht der Beliebteste, aber er boxte sich erstaunlich gut durch. Über ihn hagelte es nicht so arg mit bösen Sprüchen, wie über mir. Das lag wohl auch ein wenig an seiner Körpergröße und seiner daraus resultierenden Kraft. Bei dem Hopper hatte er es ja schon bewiesen. Außerdem stellte sich dazu herraus, das er nicht nur ein verdammter Dauerlächer war, der mir mit seiner ekligen, guten Laune so früh am Morgen einen flauen Magen bereitete, nein. Er war verdammt gut in Basketball, war immer freundlich zu jedem, und ...er war Raucher. Das fand ich etwa drei Tage nach unserem Kennenlernen herraus.Schrecklich! Eklig! Wiederlich! Und was mir noch so dazu einfiel. Ich erinnerte mich noch gut an diesen Tag! Es war Schulschluss. Geplagt von seinem Dauergrinsen und seinem nicht enden wollenden Redefluss,hatte er mich wieder an den Rand des Wahnsinns getrieben.Doch es ging noch besser. Als wir an der Bushaltestelle ankamen,zündete er sich eine Zigarette an. "Iiiihhh!! ", gab ich angewiedert von mir. Hinter uns stand das Hoppertrio, das zu uns rüberstarrte und anfing zu leise zu lachen. Sie kannten meine Abneigung. Luka schaute erst mich, dann die Hopper an. Diese liesen sich nicht beeindrucken, wendeten sich dann aber wieder ihren eigenen Sachen zu. Nicht weiter darauf achtend, wendete er sich wieder mir zu. "Hm? Was ist denn jetzt los?", er lächelte. Ich wich ein Stück weiter von ihm. "Du bist...Raucher?", ich verzog das Gesicht. Luka legte den Kopf schief. "Ja, wieso?" "Wieso? Das ist doch eklig, es stingt, und es macht krank!" Luka grinste,"Ja, das weiß ich, aber ich weiß auch, dass man auch ohne Zigaretten krank werden kann." Seine Reaktion ließ mich stocken. Er klang dabei sogar ein wenig belustigt. Na toll, machte er sich etwa über mich lustig? "Aber...du hast doch die ganzen letzten Tage nicht einmal geraucht. Bist du etwa von heute auf morgen Raucher geworden oder was?", fragte ich empört. Luka ergriff wieder das Wort. "Naja,..", er kratzte sich am Hinterkopf, "Ich habe schon geraucht, aber erst als ich wieder zu Hause war. Ich bin Gelegenheitsraucher, weißt du?" Gelegenheitsraucher? Deswegen hatte ich also die ganze Zeit nichts bemerkt. Dazu kam noch, dass er an sich keine Anzeichen dafür hatte, das er Raucher war. Kein Raucherhusten! Kein Rauchergestank! Und... verdammt noch mal! Keine gelben Zähne! Sie waren weiß! Perlweiß! Wie die aus dieser verdammten Zahnpastawerbung! Und mit diesen Zähnen raubte er mir seid unserer ersten Begegnung den letzten Nerv! Ich war nur froh, das er mir den Rauch nicht ins Gesicht blies, so wie das Deppentrio. Aber...Zurück zum Thema. Im Schulischen war er eher Durchschnitt, normal eben. Bei seinem tollen Aussehen, und seinem Sonnenwesen hätte ich zumindest erwartet, dass er noch auserordentlich gut in der Schule war. Naja, vielleicht hatte ich ja zu früh geurteilt und dann kam die ernüchternde Überraschung. Eines Tages merkte ich, wie er tief seufzte. Wir hatten Mathe. Ich liebte dieses Fach. Keine nervende Grammatik, keine Ausdrucksweise, einfach nur logisches Denken. Herrlich. Doch diese Form von Denken war wohl nich seine Stärke. Ich beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. Ich konnte ihm an der Nasenspitze ansehen, wie er innerlich fluchte. Und irgendwie beruhigte mich das. Nicht, dass er schlecht in Mathe war, sondern die Tatsache, dass es etwas gab, was ihm sein nervtötendes Grinsen vergehen lies. Eigendlich hätte ich jetzt zufrieden sein können, aber das trat nicht ein. Eine Innere Stimme sagte mir, dass ich ihm helfen musste. Verflucht! Warum konnte die nicht einfach still sein? Raus aus meinem Kopf! Aber diese Stimme dachte nicht daran. Genervt tippte ich ihn an und zeigte auf mein Heft, wo die richtige Gleichung stand. Sogleich wurde ich dankbar angelächelt, mit diesem... Zahnpastalächeln! Es war so grausam. Am liebsten wäre ich schreiend davon gerannt. Eine Weile war es dann noch ruhig, bis der Lehrer seine Stimme erhob. "Robert und Angelina, wärt ihr wohl so freundlich euer tieferes Gespräch auf die Pause zu verschieben? Wir haben Untericht!" Robert war einer der Hopper und so wie es schien, war er mal wieder ganz heftig am flirten. Die Klasse fing an unruhig zu werden und überall tuschelte es. Damit hatte der Lehrer den Stein wohl selbst ins rollen gebracht. Robert grinste breit. "Ach Herr Schierling nun sein sie mal nicht so, ich musste meiner Süßen doch sagen, wie sehr ich sie liebe. Und das ist doch wesentlich spannender, als dieser öde Matheunterricht." Kichern. Herr Schierling war sichtlich erbost. Es war nicht das erste mal, das Robert oder einer seiner tollkühnen Kumpels die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zogen. Und somit, war die Ruhe entgültig dahin. Den Rest des Unterrichts konnte man vergessen. Es endete so wie jedes mal. Mit einer Außereinandersetzung. Es nervte einfach nur. Luka sagte dazu nichts weiter, er verzog nur einmal genervt das Gesicht und versuchte sich wieder an seinen Aufgaben an denen er kläglich scheiterte. Am Ende der Stunde war meine Laune wieder auf dem Tiefpunkt angelankt. Doch das lag nicht hauptsächlich an Roberts aufstand, sondern viel mehr an Luka. "Was zum Teufel hat dich da nur wieder geritten?", fragte ich mich selbst. Erst noch war ich zufrieden gewesen, aber dann in meinem kurzen Anfall von Nettigkeit, hatte ich etwas getan, was ich sonst nie getan hätte. Und so wie es aussah, würde ich es bereuen. Der Grund war, das Luka nun noch mehr an mir klebte und sich noch mehr als 100 mal bei mir bedankte für meine Güte und das, obwohl er am Ende doch wieder gescheitert war. Wieso also konnte er es nicht einfach mit dem einen "Danke" abtun? Das hätte mir vollkommen gereicht, aber nein! Er musste mich noch anstrahlen, mit diesem Lächeln. Ich glaube ja, das seine Zähne heute noch weißer waren, als sonst. Sie blendeten regelrecht. Es war der Horror. In einem unbeobachteten Moment verdrückte ich mich aus Lukas Reichweite. Er hatte mich heute bestimmt schon gefühlte 1000 Mal in den Wahnsinn getrieben. Wann immer sich die Gelegenheit bot, strahlte er mich an, oder quasselte mich zu, oder beides. Langsam glaubte ich sogar an einem soganannten Verfolgungswahn zu leiden. Denn... mitlerweile entwickelte ich die Angewohnheit mich alle paar Minuten umzusehen um mir auch sicher zu sein, dass Luka mir nicht an den Hacken klebte. Am Ende meiner kleinen Flucht, kam ich in der Schulbücherei an. Hier war es so wunderbar ruhig. Die wenigsten aus meiner Klasse verirrten sich mal hierhin. Ich ging durch die Gänge der Bücherregale hindurch zu einem der Fenster. Es regnete schon wieder. Wieder mal musste ich feststellen, das der Wetterbricht von heute morgen nicht so wirklich auf den neusten Stand der Dinge war. Das Schlimme war, das ich wieder ordentlich Haarspray in den Haaren hatte, und der Regen, das so genannte "Kühle Nass", würde meine Frisur zerstören. Tolle Aussichten! Ich seufzte resigniert auf diesen Gedanken und schreckte auf, als ich eine mir bekannte Stimme hörte. Luka! Und ich hörte noch eine weitere Stimme. Es war eine weibliche Stimme und sie klang ziehmlich schüchtern. Noch ehe Luka mich bemerken konnte, versteckte ich mich hinter einem der Bücherregale, er musste ja nicht merken, dass ich auch hier war und sein kleines Gespräch...nunja zwangsläufig belauschte. "So, was ist los, worüber wolltest du mit mir sprechen?", begann Luka das Gespräch. "Nun ja...weißt du...", stotterte die weibliche Stimme, "... ich habe dich beobachtet seid dem du in die Parallelklasse gekommen bist. Und...ich glaube...ich habe mich in dich verliebt.", gestand sie ihm. Verliebt? In Den? Ohje...doch ehe ich meine Gedanken weiterführen konnte, ergriff Luka auch schon das Wort. "Oh,...das tut mir sehr leid. Aber...ich kann deine Gefühle nicht erwiedern.", seine Stimme klang kein bisschen überrascht, auch nicht treumpfierend über seine Errungenschaft, einem Mädchen das Herz gestohlen zu haben,nein, seine Stimme klang regelrecht sanft und entschuldigend. Die Stimme des Mädchens jedoch zitterte. "Was? Warum nicht? Bin ich dir nicht hübsch genug? Oder...liebst du bereits eine Andere?", doch Luka stoppte ihren Redefluss. "Nein, es ist keins von beiden. Es ehrt mich wirklich, das ein so hübsches Mädchen wie du sich in mich verliebt hat, aber ich kann deine Gefühle nicht erwiedern, weil ich nicht in dich verliebt bin. Bitte versuch das zu verstehen.", er bewahrte weiter die Ruhe und redete liebenswert sanft auf sie ein. Es lief mir regelrecht eiskalt den Rücken runter. So wie er sie mit seiner Liebenswürdigkeit einlullte, musste er ja ziehmlich geübt darin sein. Normalerweise war es so, das die Mädchen, die von ihrem Liebling abserviert wurden anfingen zu weinen und versuchten sich ihnen trotzdem an den Hals zu werfen, doch Luka hatte sich so geschickt rausgeredet, dass es erst gar nicht dazu kam. "Okay...", murmelte das Mädchen, nur ganz leise bekam ich noch mit, wie er ihr etwas ins Ohr flüsterte und dann hörte ich eine der Türen klaken. Als ich schon glaubte, wieder allein zu sein,hörte ich ein tiefes Seufzen. Das hatte mich so irritiert, dass ich über irgendeinen Krümmel stolperte, der auf dem Boden lag und mit einem "RUMS" auf dem selben landete. Ich rieb mir den Kopf, "Aua...", als ich nach oben schaute, stand da eine mir sehr bekannte Person, Luka. Er sah ein wenig überrascht aus. Dann grinste er wieder. Peinlich! Verdammt, schon wieder so viel Glück. Was hatte ich Gott eigendlich getan, das er mich so hasste. Noch ehe ich aber anfangen konnte über mein Unglück zu fluchen, hielt Luka mir die Hand hin. Ich nahm sie Zögernt an und ehe ich mich versah, hatte er mich wieder auf die Füße gezogen. Dann grinste er mich wieder an mit seinen perlweißen Zähnen. Ich konnte in seinem Blick sehen, wie amüsiert er war. Am liebsten wäre ich wieder davon gerannt. Verdammter Luka! "Na du bist mir ja einer...hast du uns etwa belauscht?" wollte er wissen. Ich spürte plötzlich, das ich irgendwie ...peinlich berührt war. Und so redete ich wieder schneller als ich denken konnte. " Das war bestimmt nicht meine Absicht! Es interessiert mich nähmlich nicht die Bohne mit welchem der Mädchen du was hast oder nicht!", brummte ich ungehalten und machte auf dem Absatz kehrt. Ich hatte das Gefühl, das sogar ein wenig Wut in meiner Stimme wiederhallte. Halt, stop! Wieso Wut? Da lief doch irgendwas schief! Aber ganz gewaltig! "Okay? Aber sag mal, warum bist du eigendlich so sauer?", fragte er und wirkte ein wenig irritiert. "Das...Das bildest du dir nur ein!" beharrte ich auf meinem Standpunkt. "Hm? Aber du...wenn ich dir irgendwas getan habe,...dann sag es mir ruhig, ich reiß dir bestimmt nicht den Kopf ab." Ich spürte...wie ich immer wütender und genervter wurde. "Lass...mich einfach in Ruhe okay?", versuchte ich meine Fassung zu wahren, drehte wieder mich um, und ging schnellen Schrittes in Richtung Büchereitür. Doch noch bevor ich durch sie hindurch gehen konnte, klebte er mir auch wieder auf den Fersen. Was mich überraschte war, das er mich gar nicht zufaselte. Im Gegenteil, er war ruhig. Nur eines wollte ich noch wissen. "Warum folgst du mir?", fragte ich wieder genervt, "Na der Unterricht beginnt doch in eine paar Minuten, und wir müssen in die gleiche Richtung. " Verdammt, er hatte recht. Und ich hatte wieder eine dämliche Frage gestellt. Klasse! Nach diesem Gespräch blieb es auch weiterhin ruhig um ihn. Er redete nicht ununterbrochen, er strahlte mich nicht einmal mehr an mit seinem Perlweißlächeln. Das ging noch bis zum Ende des Unterrichts. Okay, und das war jetzt irgendwie grusellig. Denn das war so gar nicht der Luka, den ich kannte. Er konnte einen mit seinem Dauerlächeln und seiner ewigen guten Laune echt in den Wahnsinn treiben, aber das er jetzt schon die ganze Unterrichtszeit, bis zum Ende, dieses schrecklichen Schultages so still war, war irgendwie total eigenartig. Es machte mich irgendwie genauso Wahnsinnig. Als er mich schließlich, plötzlich wieder ansprach, hatte ich fast einen Herzkasper. "Du Mio,...", ich schrak auf, "Alles okay?", fragte er so gleich. Er sah sogar eine wenig besorgt aus. "Äh...ja...ich war nur grad in Gedanken.", antwortete ich schnell ein wenig brummig. "Okay, was ich fragen wollte; Hättest du vielleicht lust morgen mit mir in die Stadt zu fahren?", fragte er mich dann und strahlte mich dann wieder mit seinem perlweißen Zahnpastelächeln an, dass mir schlecht wurde. Ich hatte mitlerweile bemerkt, das ich nicht mehr zu 100% klar denken konnte, wenn er dieses Lächeln einschaltete. Und plötzlich schaltete sich mein Hirn wieder aus, wodurch meine Antwort wieder schneller kam, als ich denken konnte. "Äh...klar.", gab ich kleinlaut von mir. Als ich bemerkte, was ich da gerade gesagt hatte,...war es zu spät. Verdammt, was hatte ich mir da nur eingebrockt!? Kapitel 3: Shoppen mit Luka und ein schockierendes Erwachen ----------------------------------------------------------- Samstag! Es war so weit. Gestern, am Freitag,hatten wir uns verabredet. Lukas Lächeln hatte dafür gesorgt, dass sich mein Hirn mal wieder gemächlich verabschiedet hatte. Ich hatte nicht mal mehr die Gelegenheit darüber nachtzudenken. Mein Mundwerk hatte sich eindeutig zu schnell bewegt und mit einem "Äh...Klar.", dessen Klang mehr kleinlauter war als alles andere, geantwortet,ohne auf mein Gehirn zu warten. Nun stand ich da an der Bushaltestelle, wo wir immer in den Bus zur Schule einstiegen. Dort wollte er auf mich warten. Ich schaute auf die Uhr und stellte fest, das es eindeutig noch viel zu früh war für meine Wochenendverhältnisse. Es war zehn Uhr morgens. Ein Gähnen meinerseits. Normalerweise schlief ich am Wochenende wesentlich länger. Als ich um neun Uhr pünktlich zum Frühstück erschien, staunten meine Eltern nicht schlecht. Ich glaube ja, dass sie sich nur schwer ein "Junge, bist du krank?", verkneifen konnten. Wunderbar. Ich stand nun bestimmt schon zehn Minuten dort so rum. Doch wo blieb Luka? Er tauchte einfach nicht auf. Hatte er etwa verschlafen? Wehe! Dann hätte ich mich ja für um sonst bemüht mitten in der Nacht aufzustehen. Mist! Dann hätte ich doch ausschlafen können. Ich hätte noch weiter meinem geliebten lila Teddy kuscheln können, mich in den Tiefen meiner Decke vergraben,..."Heeey, Miooo.!", wurden meine Gedanken so wahnsinnig unerwartet unterbrachen, das ich aufschreckte und fast über meine eigenen Füße gestolpert wäre. Verdammter Luka! Wegen ihm würde ich doch noch einmal einen Herzkasper kriegen. Immer noch todmüde und ein wenig geschockt drehte ich mich zu ihm um und wäre beinahe wieder umgekippt. Da war es wieder! Dieses Zahnpasterlächeln, das mir mal wieder so dermaßen ins Gesicht strahlte, das ich fast gebländet worden wäre. Er kam auf mich zugehechtet, war total aus der puste. Recht so! Er hatte mich um meinen wohl verdienten Schlaf gebracht. "Sorry, ich hab mich echt beeilt....", er holte Luft. "...aber meine Mutter wollte unbedingt noch, dass ich ihr bei der Wäsche helfe, ehe ich losgehe.", ich seufzte genervt. Konnte ihr das nicht einfallen, wenn wir zurück waren? "Schon gut, nun bist du ja da, gerade noch rechtzeitig, da kommt schon der Bus.", ich zeigte mit dem Finger auf die Richtung aus der er kam. Je eher wir da waren, desto eher konnte ich auch wieder zu Hause sein. Wir stiegen dann also ein, die Fahrt verging wie im Schleichtempo, obwohl wir doch nur 20 Minuten Fahrt hatten. 20 Minuten mit einer Quasselstrippe namens Luka, der auch heute eine strahlend gute Laune zu haben schien. Die Peinlichkeit mit dem zu spät kommen schien vergessen zu sein. Was veranlasste diesen Menschen eigendlich, so früh am Morgen, so ekalhaft gute Laune zu haben? Ob er das zu jeder Tageszeit hatte? Diese Vorstellung erschien mir doch ziehmlich schockkierend. "Du Mio, wir sind da.", holte er mich wieder aus meinen Gedanken. Wieder brachte ich nur ein staksiges "...Äh...Ja.", herraus. Und ich stellte fest... "Das wird ja immer schlimmer!", das dachte ich natürlich nur. Noch immer leicht beduselt von meinem Ausflug in die Welt meiner Gedanken, bemerkte ich nicht, wie Luka meine Hand genommen hatte und mich aus dem Bus gezogen hatte. Als ich es merkte, entzog ich sie ihm sogleich. "Was...tust du da?!", ich schaute ihn leicht genervt an. "Naja, du schienst noch so total in deine Gedanken versunken zu sein, das du nicht mitbekommen hast, das wir aussteigen müssen. Und da habe ich dich eben an die Hand genommen, damit du nicht allein im Bus zurückbleibst." Ich wollte gerade empört das Gesicht verziehen, als er grinste und wir setzen uns in Bewegung. Dabei blitzen sine perlweißen Zähne auf. Mehr noch als das Metal in seiner Mundgegend. Ob die vielen Pircings im Winter eigendlich tatsächlich anfroren? Ohne es zu merken,fixierte ich bestimmt geschlagene fünf Minuten die Piercings, die in beiden Lippen im Schein der Sonne aufglänzten."Sag...sind meine Lippen so interessant?", wieder holte er mich aus meinen Gedanken. "Hm? Quatsch! Ich habe mich nur gefragt, ob das ganze Metal in deinen Lippen im Winter eigendlich auch anfriert.", Oh Gott! Ich hatte das jetzt nicht wirklich ausgesprochen! Wieder mal war mein Mund schneller als mein Hirn und das passierte inzwischen auffällig häufig. "Prima Mio, das hast du ja wieder wunderbar hingekriegt.", dachte ich noch. Doch zu meiner Verwunderung, schien er kein bisschen schockkiert zu sein, er sah eher nachdenklich aus und runzelte die Stirn. Dann legte er den Kopf schief. "Oh, jetzt wo du fragt...ja, das ist tatsächlich eine eine interessante Frage, aber nein, das ist mir noch nie passiert. Hehe. ", wieder ein grinsen. Na toll, jetzt hatte ich selbst dafür gesorgt,das er auch noch Gesprächsstoff hatte. Denn, so gleich fiel ihm etwas anderes ein. "Aber da war was anderes. Früher als ich noch noch klein war bin ich mal im Winter mit der Zunge an einem Laternenpfal festgeklebt.", ich verzog das Gesicht entsetzt. Trottel! Wie konnte man auch so doof sein, mit der Zunge an einem Laternepfal zu lutschen! "Aber um wieder zum Thema zurücktzukommen, ist dir dein Piercing eigendlich schon mal festgefroren? Wie lange hast du es schon?", fragte er mir entgegen. "Nein, noch nie. Ich habe es seid letztem Jahr. Ich musste meine Eltern förmlich anbetteln.", was eigentich nicht wirklich meine Art war. Ein Brummen. "Hmm, na dann...", wieder grinste er, was hatte er nur mit diesem permanenten Dauergrinsen, er machte mich schin wieder halb wahnsinnig! "...aber es muss schon doof sein, wenn man seine Eltern anbetteln muss. Meine waren auch erst skeptisch, aber dann haben sie es akzeptiert.", ich nickte nur. Als wir schon eine ganze weile durch die Stadt irrten, standen wir irgendwann vor einem steinernen Brunnen. "Sag mal Luka, wo laufen wir eigendlich hin?", wollte ich wissen und Luka schaute mich an als sei ich irgendein Auto. "Hmmm, eigendlich wollte ich zu diesem Klamottenladen, wo sie die schwarzen Röhren verkaufen. Aber...irgendwie...sind wir hier falsch oder?" Nicht zu fassen! Er hatte wirklich null Orientierungssinn, wie ich feststellen musste. Aber es schien ihn nicht wirklich peinlich zu sein. Nur ein kurzes, verlegenes kratzen am Hinterkopf und er lächelte wieder vor sich hin, wie eines dieser blöden Honigkuchenpferde. Er machte mich Irre mit seiner unbeschwerten Art. Wieder brummte ich genervt. "Wenn du "Blue" meinst, sind wir aber völlig am falschen Ende.", ich stemmte die Hände in die Seiten und zog eine Augenbraue hoch. Dann zeigte ich in die richtige Richtung. "Oh, na dann, wie gut das ich dich mitgenommen habe, sonst wäre ich echt verloren gewesen.", ja, das wäre er wohl, wenn ich nicht so gnädig gewesen wäre ihm zu zeigen wo es hier wirklich lang geht. Ich glaubte ja , das er sich sogar auf der Toilette verlaufen würde. Zuzutrauen wärs ihm! Aber gut, er war ja noch nicht besonders lange hier. Wir liefen also nun in die richtige Richtung. Eigendlich hatte ich mir nun fest vorgenommen keine Umwege mehr zu machen. Doch wie sollte es anders sein geriet Luka in einen Rausch, den ich wohl so schnell nicht vergessen würde. Mit Luka war das Umgehen oder Ignorieren der ganzen anderen Geschäffte nicht möglich. Er musste in jedes Klamottengeschäft, jeden Schuhladen, jeden ein euroladen und jeden anderen Ramschladen und einfach alles ausprobieren.Klamotten, Hüte, Sonnenbrillen, Gürtel. Ich musste feststellen, das ihm wirklich so ziehmlich alles stand was er ausprobierte. Zudem hatte er ein unheimliches Talent, die Blicke der Menschen auf sich zu ziehen mit seinem nie enden wollenden Dauergrinsen, welches auch jetzt so strahlendweiß erschien, wie das aus der Zahnpasta- werbung. Seinem Aussehen und seiner ausgeprägten Frohnatur verdankte er wohl auch so einiges. Es war einfach nervig! Doch das schlimmste war, das er immer wieder versuchte mich mit in seinen Shoppingwahnsinn ziehen zu wollen. "Na komm schon sei nicht so verkrampft, du solltest mal lächeln.", und wieder grinste er mich an, und wieder waren ihm die Blicke wohl total egal. Hatte der eigendlich irgendwo eine Hemmschwelle? "Probier das mal, das steht dir bestimmt.", bot er mir an, als wäre ich seine beste Freundin und ich nickte. Ich betrat eine der Kabienen, um es anzuprobieren, nur um Ruhe zu haben natürlich! Und was hieß hier eigendlich verkrampft? Ich war nicht verkrampft, ich war einfach nur genervt! Ich wollte zu meinem Teddy, ja, auch wenn das jetzt kindisch klang. Neben meinen Haaren, war er mir das zweitliebste. Er quasselte mich nicht voll, er grinste nicht den ganzen Tag. Der Teddy war einfach da, ich konnte mit ihm kuscheln, so viel ich wollte und meine Ruhe haben. Okay, weiter im Text. Ich trat aus der Kabine und schaute in einen der Spiegel, die an den Außenwänden der Kabinen angebracht waren. Ja genau, in diesem Laden gab es keine Spiegel in den Kabinen, sondern außen, damit man auch unbedingt nach draußen gehen musste. Es sollte auch jeder bemerken, wie dähmlich man aussah. Einige Anblicke könnte man sich wirklich ersparen, wenn die Spiegen innen angebracht wären. Ein typisches Besispiel dafür war ein Mädchen, das sich tierisch darüber aufregte, das sich die Mutter genau die gleichen Sachen aussuchte, wie ihre vermeintliche Tochter. Die Mutter zupfte sich zu recht und meinte nur, "Ach Kind...reg dich doch nicht so auf, du siehst doch, das mir die Sachen genauso gut stehen.", NEIN! Das taten sie definitiv nicht! Und das Mädchen war eindeutig meiner Meinung! Kein wunder. Die Frau war etwas pummellig, wohl auch schon etwas älter und trug einen viel zu knappen Rock und ein hautenges, knallpinkes Top, und mit der ganzen Farbe im Gesicht, sah sie aus wie ein Clown. Innerlich hatte ich das Bedürfnis lauthals loszulachen. Aber so fies war ich dann doch nicht. Wieder waren meine Gedanken auf etwas ganz anders fixiert, als das worauf ich hätte gefasst sein müssen. "Mio! Das sieht wirklich toll an dir aus.", sein Feedback hatte er so laut ausgesprochen, das es einfach jeder hören musste, doch nicht nur das. Er sprang mich von der Seite an. Und er strahlte bis über beide Ohren. Ich erschrack und wurde, wie so oft, wieder von seinem Grinsen geblendet. Aus den Ecken des Ladens hörte ich ein vermeintliches kichern. Warscheinlich, weil Luka seine seine Sonnenscheinlaune mal wieder zu Kopf gestiegen war. Verdammt noch mal, hörte das auch mal auf?! Wo war der Ausknopf!? "Luka! Musst du dich so anschleichen!? Ich habe mich fast zu tode erschreckt!", brummte ich ungehalten. Lukas Perlweißgrinsen wich einem verlegenen Lächeln. "Ach komm schon, so schlimm ist es nicht. Das steht dir wirklich. Ehrlich.", und schon war das Grinsen wieder da. Lukas Stimme klang sichtlich begeistert. Vielleicht etwas ZU begeistert, aber ich dachte nicht weiter darüber nach. Viel zu spät erst bemerkte ich, das er das Thema "erschrecken", ganz wunderbar umsegelt hatte. Ich wollte noch etwas antworten, doch ich wurde unterbrochen. "Ähm entschuldige,...wir kennen uns noch nicht oder?", wurde Luka von dem Mädchen angequatscht, das ihn allein schon mit ihren Blicken auszog. Ekelhaft! Sie hatte sich mal eben ganz dreist an mir vorbeigeschoben und mich zur Seite gedrängt. Ganz eindeutig! Sie hatte es auf Luka abgesehen! Ich gab nur ein wieder genervtes Brummen von mir. Nicht das auch noch. Musste ich mir jetzt noch seine Flirterrei antun? Na toll! Dazu hatte ich jetzt wirklich kein Lust! Die Mutter, die eben noch versucht hatte ihre Tochter davon zu überzeugen, das, das was sie da an hatte, zu ihr passte, stämmte nun die Fäuste in die Seiten. Das Mädchen, das mir jetzt schon unsympatisch war, grinste sie nur ein wenig von Seite an. Sie wollte ihrer Mutter wohl eins auswischen, indem sie einen Typen abschleppte, der ganz eindeutig auch in ihr Beuteshema passte. Eine alte Schachtel, die unbedingt noch mal auf 20 machen musste und versuchte junge, minderjährige Männer abzuschleppen. Auch wenn das bei Luka nicht so auffiel. Ohne weiter auf die Mutter zu achten, plapperte sie weiter, "...hmm aber weißt du, das könnten wir ja ändern. Was meinst du dazu?", sie versuchte möglichst "sexy" zu schauen und stellte sich so hin, das sein Blick unweigerlich in ihr viel zu weit ausgeschnittenes Dikoltee hätte fallen müssen. Luka legte den Kopf schief, dann grinste er verheißungsvoll zu mir rüber. "Halt! Stop! Warum zu mir!?", waren meine Gedanken und ehe sich mein Hirn eine vernümpftie Erklärung zurecht legen konnte, legte er mir seinen Arm um die Schulter und drückte mich leicht an sich. "Äh...", er schnitt mir das Wort ab. "Sry, aber ...ich habe bereits ein Date wie du siehst!" ... DATE?.. Er strahlte sie mit einem Lächeln an, das es mir wie so oft den Magen umdrehte und mich unfähig machte mein Hirn wieder einzuschalten. Sie wich ein Stück zurück und ich konnte aus den Augenwinkeln erkennen, wie die alte Trulla ein amüsiertes Grinsen aufsetzte, und wieder vernahm ich ein Getuschel aus dem Hintergrund. "D...Date? Mit einem KERL? Ach was redest du da...du blöffst doch nur. ", sie winkte ab. Sie schien noch nicht aufgegaben zu haben. Verdammt! "Was? Du glaubst mir nicht?...", sein Grinsen wurde noch heller, fast grell, und sie wich noch ein Stück zurück. "Es ist aber mein voller ernst, davon abgesehen...bist du überhaupt nicht mein Typ. Such dir lieber jemanden, den du auch wirklich willst und nicht nur um deiner Mutter eins auszuwischen." Treffer versenkt! Auf einmal schauten sowohl Mutter, als auch Tochter Luka an wie ein Auto. Danach kam nichts mehr. Er schaute sie nur noch mit einem Blick an und sie verzogen sich hastig, auf die Andere Seite des Ladens. Wie zum Teufel machte er das? Das war doch nicht normal! Er ließ mich los. Hastig verdrückte ich mich in die Umkleidekabine und zog mich um. Als ich wieder rauskam, stand er vor einem der Kleiderstangen. "Warum hast du denen erzählt, wir hätten ein Date?",fragte ich ihn. Er zuckte nur mit den Schultern, dann drehte er sich zu mir um. "Weiß nicht, wollte sie ärgern...Hast du Lust auf ein Eis? Ich geb dir eins aus.", wechselte Luka das Thema. Ich merkte nur wie mir wieder fast die Kinnlade runterfiel. Doch dann schüttelte ich den Kopf. "Du wolltest doch noch zu "Blue", dir ne Röhre kaufen. "Ja wollte ich.",und schon war sein Grinsen wieder da. "Das können wir auch noch nach dem Eis machen.", ich hängte noch eben das Shirt weg, gleich darauf schob er mich auch schon aus dem Laden. Wie erwähnt sah er sich nach einem Eisladen um,und ...oh wunder er fand sogar den, den er neulich bei seiner Tour entdeckt hatte. "Wow, das ist ja sogar der Laden, der dieses wunderbare Eis verkauft.", seine Augen leuchteten. "Welche Sorte willst du, bekommst 2 Kugeln.", teilte er mich mit. "Ähm, Erdbeer und Jogurt-Kirsch, in der Waffen bitte.", erklärte ich dann dem Verkäufer, der mich über den Thresen hinweg fragend ansah. Mit einem Lächeln steckte er das Eis in die Halterung und sah dann Luka an. Der bestellte sich Schockolade und Zitrone, ebenfalls in der Waffel und bezahlte. "Hmmm, das Eis ist wirklich lecker. Was meinste du?", ich probierte, er hatte tatsächlich recht, das Eis schmeckte wirklich ausgezeichnet. "Ja, es schmeckt wirklich lecker, du hattest recht.", Ich hatte noch nie eines von diesem Laden gegessen. Der Grund war simpel. Ich ging nicht sehr oft in die Stadt, nur wenn es wirklich notwenig war. Wir setzten uns wieder in Bewegung, da ich darauf bestand weiter zu laufen. Ich wollte möglichst schnell wieder nach Hause. Die ganze Lauferrei war einfach lästig. In meinen Gedanken stellte ich mir schon vor, wie ich wieder zu Hause war und in meinem Bett lag, mit meinem Lila Teddy kuschelte und Musik hörte, oder eben Fern schaute, halt irgendwas zur Entspannung. Doch dieses Glück, lag noch in weiter Ferne. Irgendwann hatten wir unser Eis aufgegessen und waren an dem Laden angekommen. Dort wollte Luka nach einer Röhre gucken. Kein Wunder, es war sicher nicht leicht in seiner Länge etwas passendes zu finden. "Blue" war dafür bekannt einfach für jede Größe was zu haben, dafür waren diese Hosen auch unglaublich teuer. Eine Tatsache, die Luka wohl oder übel in Kauf nahm. Kaum das wir drinnen waren und uns ein wenig umgeschaut hatten, kam eine Verkäuferin auf uns zu. "Kann ich helfen?", "Ja sehr gerne, ich suche eine Röhre.", strahlte Luka und verschwand mit der Verkäuferin hinter ein paar Regalen. "Du Mio,was meinst du? Steht mir die?", kam es irgendwann aus Richtung der Umkleidekabine. Ich musterte ihn in der engen Hose. Ganz klar, sie stand ihm definitiv. "Ja, sie ist wie maßgeschneidert.", ein Gähnen meinerseits. Auf einmal fühlte ich wie mich wieder die Müdigkeit packte, dabei war ich eben noch hellwach gewesen. "Möchten sie die Hose kaufen?", fragte die Verkäuferin darauf hin freundlich. Luka nickte und gab ihr die Hose zum abkassieren. "Bist du etwa müde?", ein Kopfschütteln. "Bin ich nicht!",grummelte ich. "Aber du pennst ja schon im Stehen ein.", wir gingen in Richtung Kasse. Die Verkäuferin nannte den viel zu hohen Preis und packte die Hose ein, anschließend verließen wir das Geschäft. "Hmm, ich bring dich nach Hause.", grinste er dann wieder vor sich hin. Ich kam also doch schneller nach Hause als gedacht. Aber das nervende Perlweißgrinsen hätte er sich sparen können, nur wirklich aufregen konnte ich mich darüber nicht. Dazu war ich wohl zu müde. Bis zur nächsten Bushaltetselle war es nicht weit. Wir stiegen in unseren nächsten Bus ein. Gerade mal fünf Minuten mussten wir warten. Kaum das ich saß, pennte ich auch schon weg. Das ging ja wirklich schnell. Ich spürte nur noch, wie mein Kopf an dem kühlen Glas der Fensterscheibe des Busses lehnte. Als ich aufwachte lag mein Kopf auf etwas weichem und angenehm warmen. Es atmete, bewegte sich auf und ab. Ich war zugedeckt. Wieder ein Gähnen. Mein Blick war noch vom Schleier der Müdigkeit überzogen, deshalb konnte ich nicht sehr viel erkennen, außerdem war es relativ dunkel. Ich riss die Augen auf. Dunkel? Decke? Oh mein Gott! Wie lange hatte ich denn gepennt? Ich schreckte hoch, tastete mit meiner Hand gewohnheitsmäßig nach meinem lila Teddybären. Irgendwann kam ich dann zu einem Knipser für irgendeine Lampe. Wo war ich überhaupt? Als ich das Licht anknipste, fand ich es herraus. Das Wesen unter mir bewegte sich und kratze sich am Kopf. Nun schlug es die Augen auf, erst noch etwas müde, dann aber grinste es mich an. Dieses Grinsen war unübersehbar. Sogar in der Dunkelheit durchdrang es einfach alles. Unfassbar! Ich wurde wieder geblendet, und schon wieder war ich schockkiert. Was machte ich hier? Und vor allem; was machte ER hier? "L...Luka?!", beinahe wäre mir wieder die Kinnlade herrunter gefallen. Luka lag in den Kissen des Bettes, das eindeutig nicht meines war. Das hätte ich sofort an meinem lila Teddy bemerkt. Der Lag immer an der Seite des Bettes, die zur Wand hinragte. "Ja, Luka." Die Antwort kam spät. "Was zum Teufel mach ich hier und warum liege ich auf dir drauf? Was hast du mit mir gemacht?",brummte ich etwas ungehalten. Das eben noch grinsende Etwas, namens Luka neben mir, legte verständnislos den Kopf schief. "Ich? Gar nichts hab ich gemacht. Frag dich mal eher selbst, was du gemacht hast.", er pixte mir in die Seite, worauf hin ich ein zucken unterdrückte. Idiot! Warum musste er mich ausgerechnet dort pixen? "Ich? Was hab ich denn bitte getan? ", entfuhr es mir empört, richtete mich auf und stemmte protestierend die Fäuste in die Seiten. "Na ganz einfach. Du bist im Bus eingepennt und liesest dich einfach nicht mehr wecken. Also habe ich dich getragen. Ich wollte dich nach Hause bringen, hatte halt in deinem Personalausweiß nachgeschaut. Aber als ich da ankam, war niemand da, also bin ich mit dir zu mir.". Okay, aber das beantwortete nicht meine Frage, warum ich auf ihm lag. Ich verzog das Gesicht zu einer grimmigen Grimmase. "So,so und wieso habe ich auf dir gelegen?",mein Finger zeige auf seine Brust. Er seufzte. "Ganz einfach! Als ich dich auf meinem Bett ablegen wollte, hast du dich so dermaßen an mir festgeklammert, das ich dich einfach nicht abbekomen habe. Wie ein kleiner Klammeraffe, der an seiner Mutter hängt. Ich wollte aufstehen, sobald du dich gelöst hast, aber irendwie hingst du dann noch um einiges länger an mir und dann bin ich wohl eingeschlafen.", er kratzte sich den Hinterkopf. Ich jedoch fühlte, wie sich das Blut auf den Weg zu meinem Kopf machte. War ich wirklich so ein Klammeraffe? Peinlich! So etwas war bestimmt seid meiner Kindheit nicht mehr passiert. Zu Kinderzeiten war ich immer sehr anhänglich gewesen. Ich glaube ja, ich sehnte mich nach der Aufmerksamkeit. Die, die andere Kinder auf den Spielplätzen immer von ihren Eltern bekamen. Ein Kopfschütteln. Warum fiel mir das denn jetzt wieder ein? "Wieso schüttelst du denn jetzt den Kopf?", wollte Luka wissen. "A...ach, ich hab nur über etwas nachgedacht.", Luka grinste wieder und mein Hirn schaltete sich augenblicklich wieder aus, wie schon so oft an diesem Tag. Warum war das überhaupt so? "Na dann...", das Bett bewegte sich. Luka hatte sich mit einem Ruck aufgesetzt, schob sich zur Bettkannte. "Hast du hunger?", fragte er, während er ein tiefes Gähnen von sich ließ. Mein Kopf setzte gerade wieder dazu an sich zu schütteln. "Nein, ich möchte eigendlich nur nach Hause.", sein Blick traf mich direckt ins Gesicht. "Um diese Uhrzeit? ", die Uhr tickte, es war schon 23:00. "Toll gemacht Mio, das hast du ja wieder wunderbar hinbekommen. ", die Gedankengänge wurden unterbrochen. "Schlaf doch hier. Ich leih dir auch ein T-Shirt zum schlafen. Und deine Eltern werden sicher auch schon schlafen wenn die überhaupt da sind.", ich tastete meinen Kopf ab. In meinen Gedanken machte sich das blanke Entsetzen breit. Meine Haare mussten schrecklich aussehen, ich wollte gar nicht daran denken, wie ich wohl morgen aussehen musste. Horror! Unter einem Zwang, drückte ich mir selbst ein Nicken auf, brummte. "Okay.", vielleicht war ich auch einfach nur müde, denn ich spürte, wie meine Augen schon wieder so zuklappten, das ich beinahe zur Seite geklappt war, wenn Luka mich nicht aufgefangen hätte. "Lass mich!", gab ich genervt von mir. Wenn ich so müde war, war ich noch unausstehlicher als ohnehin schon. "Na siehst du, du bist total müde. Dann zieh dich mal aus, ich leg dir ein T-Shirt zum schlafen hin." Daraufhin ging er zu seinem Schrank, kramte kurz darin rum und legte mir ein weites T-Shirt hin. Danach grub er unter der Decke nach seinen eigenen Sachen, auch er hatte nur ein Weites T-Shirt. Er gähnte ebenfalls. "War ja auch ein langer Tag und du bist ja auch müde.", stellte ich fest und er lachte nur darüber. Nur wenige Sekunden später, zog er sich Hose, Socken und Shirt aus und zog sich das weite T-Shirt an. Nun stand er vor mir. In Boxershorts und T-Shirt. Nur kurz hatte ich auf seinen nackten Oberkörper geschaut, er hatte ohne zweifel keinen gramm Fett zu viel oder zu wenig. Dann war ich dran mich umzuziehen, ich zögerte, irgendwie war mir das peinlich vor ihm. Das Problem hatte ich noch nie, schon gar nicht vor meinem eigenen Geschlecht. "Hm...", er drehte sich um und kramte irgendwo rum. Hatte er etwa bemerkt, das es mir peinlich war? Naja egal. Ich beschloss nicht weiter darüber nachzudenken und zog mich dann schnell um. Ich schlüpfte unter die Decke. Es war irgendwie Kühl geworden. Gleich darauf schlüpfte auch Luka mit unter die Decke. "Es macht dir doch nichts aus oder?", wieder strahlte er, und wieder war ich unfähig was anständiges zu erwiedern. Das war doch einfach nicht normal! Seine Art und Weise machte mich einfach verrückt. In seiner Gegenwart war einfach alles komisch. Ich konnte es mir nicht erklären. Bevor ich noch weiter darüber nachgrübeln konnte, hatte er sich in die Kissen fallen lassen. Das ganze mit so einem Ruck, das ich gleich mit ihm umfiel. "Verdammt noch mal Luka! Kannst du nicht etwas vorsichtiger sein?", gab ich genervt von mir. "Sorry....", er zog die Decke hoch. "Lass uns schlafen." Kapitel 4: Übernachtung und andere Katastrophen ----------------------------------------------- Kaum das Luka das Wort: "schlafen", auch nur ausgesprochen hatte, war er auch schon weggepennt. Es war einfach nicht zu fassen! Irgendwas sagte mir, das er weder Einschlafprobleme, noch Aufwachprobleme hatte. Das war ja schon irgendwie beneidenswert. Ich fragte mich, ob er auch die Nacht schaffte durch zu schlafen ohne wach zu werden. Ich hatte da ja ganz fabelhafte Probleme mit. Doch was mich noch viel mehr aufregte, war die Tatsache, dass er sich ganz einfach neben mich gelegt hatte, ohne darauf zu warten, dass ich auch antwortete. Nein, er war einfach eingeschlafen und ...er lächelte, sogar im Schlaf. Konnte das denn nicht einfach aufhören? Musste er mich sogar im Schlaf noch damit nerven? Das war doch einfach nur noch unglaublich. Wie ich so darüber nachdachte viel mir auf, dass ich mir mal die Frage gestellt hatte, ob das bei ihm rund umd die Uhr so sei. Die Antwort darauf schien eindeutig "Ja" zu sein. Ich verzog das Gesicht und drehte mich zur Seite . Weg von ihm, auf Abstand von diesem Lächeln, das mich schon wieder so anstrahlte, ob wohl er doch schlief. Um ehrlich zu sein, hätte ich gern auf diese Erkenntnis verzichtet. Ich wollte doch gar nicht wissen, wie er schlief, wie er beim Schlafen aussah, oder was er sonst noch so tat, wenn er schlief. Ich zupfte mir ein Stück Decke zurecht. Das war nicht ganz einfach, weil ich sie mir wohl oder übel mit Luka teilen musste, denn es war nur eine da. Dafür war sie wohl mehr oder weniger , glücklicher Weise in Überbreite, so das wir beide genügend Platz darunter hatten. Kein Wunder, er war ja auch nicht so ein Zwerg wie ich. Er brauchte natürlich wesentlich mehr Platz und Decke als ich. Und so war es auch, denn er war bereits etwas in die Decke eingerollt. Ich musste mir also ein Stück herrausziehen, möglichst vorsichtig und leise, damit er auch ja nicht wach wurde und mich wieder zuquatschte. Danach versuchte ich einzuschlafen, aber ich schaffte es nicht. Wie erwatet. Mein Hirn hörte nicht auf zu denken, aber keinesweges über Dinge, die auch nur Ansatzweise einen Sinn ergaben. Sein Lächeln hatte es wieder mal unfähig gemacht an Dinge mit Sinn zu denken. Mein Kopf war voll mit Gedanken, voll mit Gedanken über Luka, die Nervensäge. Das Einzige was mich beruhigte war, dass er nicht auch noch im Schlaf redete. Das hätte mir gerade noch gefehlt! Hoffentlich rückte er mir nicht auch noch auf die Pelle. Irgendwann war ich wohl doch noch ein wenig eingenickt. Die Müdigkeit von heute Nachmittag saß mir wohl noch ganz schön im Nacken. Morgen würde ich bestimmt mal wieder nicht hochkommen. Klasse! Dabei wollte ich doch nicht mehr Zeit hier verbringen als irgendwie nötig. Verdammt! Wenn ich zu lange schlief, drehte er mir wahrscheinlich noch breit und fröhlich grinsend ein Frühstück an. Dann würde ich noch länger hier festsitzen,denn sowas konnte man ja unmöglich ablehnen. Das war fast sowas wie ein ungeschriebenes Gesetz. Jedoch...mich gegen meine Müdigkeit zu wehren, wäre eh noch viel sinnloser gewesen und so schlief ich doch noch ein. "Hm...", gab ich brummig von mir. Wie spät war es? Die Anzeige auf der Digitaluhr auf dem Nachttisch zeigte halb drei. Klasse wie toll ich mal wieder durchschlafen konnte. Ich drehte mich von der Seite auf den Rücken, tastete mit einer Hand automatisch nach meinem lila Teddy. Mir war nach kuscheln zumute, aber er war nicht da. Natürlich nicht, ich war ja auch nicht in meinem eigenen Zimmer, in meinem eigenen Bett, sondern bei Luka zu Hause. In Lukas Bett mit ihm zusammen! Als ich das endlich warnahm, schlug ich mir kurz die Hand gegen die Stirn. Schon wieder dachte ich über sinnloses Zeug nach. Darüber wollte ich nun wirklich nicht nachdenken! Doch schließlich... Wieder ein Gähnen und wieder fielen mir die Augen zu,....hoffentlich...nein, darüber wollte ich auch nicht nachdenken... "...io...", ich vernahm Stimmen, eine davon rief meinen Namen. Ich konnte sie nicht ganz deuten. Noch immer war ich verschlafen, müde, ich wollte noch nicht aufwachen sondern schlafen, lange schlafen. Ein Klaken, das war bestimmt eine Tür. Die zweite Stimme war verschwunden. "Hmm...", gab ich brummig,grummellig zurück. Doch die Stimme schien meine Antwort nicht zu akzeptieren. Immer wieder rief die Stimme meinen Namen. Der Klang der Stimme war nicht fodernt oder ungeduldig. Sie war sanft, geduldig, kein bisschen genervt, so wie ich es von meiner Mutter gewohnt war. Sie rüttelte mich manchmal unsanft aus dem Schlaf, wenn sie darauf bestand, dass ich mit ihr und meinem Vater frühstückte, oder wenn irgendwer aus der Familie zu besuch war. Immer diese Hektik, ich mochte das nicht. "Hey...Mio.", die Stimme gab immer noch nicht auf. Jemand streichelte behutsam meine Schulter, meinen Rücken. Es war angenehm. Am liebsten wollte ich ewig so liegen bleiben. Wer auch immer das war, er sollte einfach weitermachen. Es war weich und warm und so kuschellig, doch es war nicht mein Teddy, es war etwas Anderes, es atmete. Was es auch war, es war mir in diesem Moment egal. Einfach so liegen bleiben, das wärs. Nun spürte ich es eindeutig, es war ein Körper, ich kuschelte mich an ihn, krallte mich noch mehr an dem Stoff fest. Der Körper war so bequem. Das musste ein Traum sein,ja genau, das konnte nicht real sein. Ein seufzen. Die Stimme schwieg still, noch eine ganze Weile. Doch das Streicheln hörte nicht auf und so döste ich weiter. Nach einer Weile vernahm ich eine Bewegung. Mein menschliches Kissen streckte sich. Es gähnte, hörte auf mich zu streicheln. Immer noch war ich müde,war noch nicht ganz bei mir. Der Schlaf hatte mir gut getan, ich fühlte mich wohl, es war halt ein Traum. Langsam, nicht zu schnell, öffnete ich die Augen um es zu überprüfen. Zu angehm war das Gefühl. Verträumt sah ich nach oben. Das Gesicht des Anderen war ein wenig nach oben gestreckt, doch es vernahm schnell meine angehende Bewegung. Es schaute mich an. Das Gesicht war erst verwundert, dann lächelte es und dieses Lächeln verzog sich zu einem strahlenden Grinsen. Dieses Grinsen war so strahlend weiß, dass ich geblendet wurde. Scheiße! Was tat ich da? Ich riss die Augen auf. Schneller als mir lieb war, wurde mir bewusst wer das war, der hier so grinste, der mich so sanft gestreichelt und gekrauelt hatte. Meine Vorstellung von einem schönen Traum war geplatzt wie eine dieser dämlichen Seifenblasen. Und plötzlich war ich hellwach und schon saß ich kerzengerade im Bett. Mir war schlecht! Ich war schockiert! "Ah...ich sehe du bist wach. Ich dachte schon das du noch bis heute Nachmittag durchpennst.", ein Kichern. Luka hatte sich nun auch aufgerichtet und schaute mich mit schief gelegtem Kopf ,breit grinsend an. Ich holte tief luft, ich war erschrocken über mich selbst. Leicht schockiert starrte ich ihn an. "Hey, alles klar so weit? Du siehst aus als hättest du schlecht geträumt.", er fragte mich doch tatsächlich nach meinem Befinden, und ob ich schlecht geträumt hätte. Verdammt! "Natürlich nicht!", brummte ich ungehalten. Meine Worte straften Lügen. "Und wieso...",gerade wollte ich ihm die Frage stellen, da fiel er mir ins Wort. "Bevor du fragst...du hast dich wieder so an mir festgeklettet, dass ich mich nicht aus dem Bett begeben konnte.", sein Finger stubste meine Nase und er zog die Augenbraue elegant nach oben. Ich lief knallrot an,man war mir das peinlich! Mein Gesicht musste dem Aussehen einer überreifen Tomate gleichen. Wo war das Loch in dem ich versinken konnte, der Abgrund in den ich mich stürzten konnte. Doch es war wie üblich weder eine Schaufel noch ein Abgrund da, in den ich mich stürzen konnte. Plötzlich hörte ich ein lautes Magenknurren. Es war eindeutig Lukas Magen. "Tja weißt du, da ich ja nicht aufstehen konne, weil wieder sone kleine Klette an mir klebte, musste ich hungern.", gespielt verzog er das Gesicht zu einer vorwurfsvollen Grimmasse. Ich kam mir vor wieder letzte Idiot. Das wurde ja immer besser. Luka zupfte seinen Teil der Decke zur Seite und ließ seine langen Beine von der Bettkannte baumeln. Dann streckte er seine Arme in die Höhe, seine Beine in volle Länge und gähnte verschlafen. "Weißt du, meine Mutter staunte nicht schlecht, als sie herreinkam und dich an mir kleben sah, sie sagte, sie habe uns ein paar Brötchen unten hingelegt, die wir im Ofen aufbacken können. Ich bin ja dafür, das wir das jetzt machen, ich hab nähmlich nen Bärenhunger.", meinte er seelenruhig. Seine Mutter hatte mich also gesehen, wie ich an ihm geklettet hing, wie ein Klammeraffe. Jetzt wusste ich es auch wieder. Die zweite Stimme die ich gehört hatte, das Klacken der Tür, das...oh Gott! Das musste seine Mutter gewesen sein! Das konnte doch alles nicht wahr sein! "Du isst doch mit oder? " Sogleich grinste er mich wieder an mit seinem Perlweißgrinsen. Nein! Nicht schon wieder. Schon wieder war ich kurz vorm durchdrehen. Er machte mich einfach irre. Diese Unbeschwertheit, diese Leichtigkeit mit der er das alles nahm. Es schien ihn kein bisschen zu stören, das seine Mutter uns so gesehen hatte. Mir war es jedenfalls total peinlich! Ich hätte doch noch Hause gehen sollen, aber ich konnte es leider nicht mehr ändern. "Hast du gehört Mio? Du isst doch was mit oder?", durchbrach seine Stimme meine Gedanken. Ich war wieder so wirr in meinem Kopf, das ich spontan, ohne darüber nachzudenken mit, "Äh...Ja.", antwortete. "Okay, wie viele willst du?", fragte er. "Äh...zwei.", "Okay, ich schmeiß dann die Brötchen in den Ofen, willst du dich so lange fertig machen? Duschen oder so..." Er schlüpfte in seine Hausschuhe, ehe er seinen Kommentar beendete. "Übrigens, ich wusste gar nicht das du verquere Haare hast, die stehen total ab." , nein! Oh Gott meine Haare! Die hatte ich ja total vergessen. Ich musste schrecklich aussehen. Meine geliebten Haare. "Was?", entfuhr es mir beinahe verschreckt. Er konnte gar nicht so schnell auf den Spiegel an seinem Schrank zeigen, wie ich aufgesprungen war um mir das Übel anzusehen. Und...es war der Horror. "OH GOTT!", ich schaute ihn an und er begann lauthals zu lachen. "Warum Lachst du? Das ist nicht witzig!?", ich hatte schon Tränen in den Augen vor Wut. "Na du solltest dir mal dein Gesicht ansehen. Deine Grimmasse...zum schießen!",er kugelte sich. "Du bist...gemein! Ich weiß wie meine Gesicht aussieht, ich habs eben im Spiegel gesehen", IDIOT! Ich schaute ihn grimmig an, doch er scherte sich nicht darum. "Hey,...du verstehst echt keinen Spaß oder? Komm, so schlimm sind deine Haare doch nicht,das ist nichts, was man mit ner Haarwäsche und nem Glädeisen nicht wieder hinkriegt. Im Badezimmer liegt eins du kannst es gern benutzen.", er lächelte. Diesmal war es ein einfaches, sanftes Lächeln. Keines, das irgendwie aufdringliech wirkte. Das war schon ein komisches Gefühl. Ich merkte, wie ich innerlich unruhig wurde.Wieder hatte ich das Gefühl verrückt zu werden, das war doch wirklich zum Mäuse melken. Noch einmal brummte ich, "Okay, dann geh ich jetzt duschen und du machst die Brötchen. Und wenn du rein willst, klopfst du an, klar?", er nickte gelassen. "Klar." Er drückte mir noch eben ein paar Handtücher in die Hand. "Das Badezimmer ist schräg gegenüber.", erklärte er noch. Dann schnappte ich mir so schnell es ging noch meine Sachen und verschwand ins Bad. Als ich bereits dabei war meine Haare zu machen, vernahm ich einen angenehmen Duft.Es waren die Brötchen. Unwillig bemerkte ich, wie mir bereits das Wasser im Munde zusamenlief. Verdammt! Und mein Magen meldete sich auch so langsam, er bekämpfte das Hungergefühl. Normalweise hatte ich um diese Uhrzeit noch keinen wirklichen Hunger und wenn, dann bemerkte ich es nicht,da ich am Wochenende um diese Uhrzeit noch schleif. Ich schaute auf die Wanduhr. Es war mitlerweile bereits halb elf. Für meine Wochenend-Schlafzeiten war das noch mitten in der Nacht. Ich gähnte. Der Gedanke an mein eigenes, kuschelliges Bett und meinen lila Teddy ließ mich sehnsüchtig werden.Sobald ich wieder zu Hause war, würde ich mich ins Bett legen und den Rest des Tages durchschlafen. Ein herrlicher Gedanke. Kein Luka, der mich angrinste und zuquatschte. Einfach nur schlafen, herrlich. Doch das war noch in weiter Ferne. Mal wieder so in meine Gedanken vertieft, bemerkte ich erst gar nicht das es Klopfte. "Mio? Alles in Ordnung.", ich erschrack beinahe, als ich die Stimme durch die Tür hörte. "Äh, ja, alles klar.", brummte ich und versuchte so deutlich wie möglich zu sprechen. "Okay, darf ich reinkommen? Ich will nur eben meine Wäsche in den Wäschekorb legen." Konnte er das nicht machen, wenn er nachher ins Bad ging? "Ja okay.", dann öffnete sich sich die Tür einen Spalt und Luka quentschte sich hindurch. Er hatte einen kleinen Wäscheberg angehäuft und schüttete ihn in einen roten Wäschekorb. Hatte er nicht erzählt, das seine Mutter erst gerstern Wäsche gewaschen hatte? "Sooo...das wärs.", dann starrte er mich blinzelnt an. "Mio! Das Glätteisen, das Glätteisen!", rief er aufgebracht und ich hatte nicht bemerkt, das ich es beinahe schon viel zu lang an der gleichen Stelle gelassen hatte. "Oh...", schnell beendete ich den Vorgang. "Hmm, das ist mir auch schon mal passiert.", er kicherte. Na toll. Und wieder hatte ich mich zum Affen gemacht. "Aber...Du musst vorsichtiger sein mit deinen Haaren.", und plötzlich fing er wieder an zu grinsen. Ich fühlte mich immer unbehaglicher. Eigendlich war das ja etwas warauf ich hätte gefasst sein müssen. "Ja, schon klar.", gab ich mal wieder genervt von mir. Luka war in der Lage von dem einen in den anderen Moment, ganz ohne Grund, so ekalhaft gut drauf zu sein, das mir schlecht wurde, und dann plötzlich so breit und strahlend zu grinsen, das es mir die Sprache verschlug. Immer wieder musste ich feststellen, das mein Hirn wieder aussetzte und antworten zu Tage förderte, die ich bei klarem Verstand nie aussprechen würde. Noch kurz machte ich meine Haare zu ende."Bist du fertig?", fragte er und ich gab nur ein Nicken von mir. Schnell packte ich die Sachen wieder an ihren Platz. Nur weil ich ihn nicht leiden konnte, hieß es ja nicht, das ich ein Kaos hinterlassen würde. Jedenfalls nahm Luka das Nicken wohl als Aufforderung mir noch ein wenig über die jetzigen Tätigkeiten seiner Familie zu erzählen. "Weißt du, meine Mutter ist vorhin zu einer Veranstaltung meiner kleinen Schwester gefahren. Die Schule veranstaltet heute eine Art Theaterprobe für Eltern und Lehrer. Nächsten Sonntag ist die Aufführung, sie freut sich schon wahnsinnig darauf. Und mein Vater ist noch auf der Arbeit, er ist Arzt.", ich nickte nur. Er hatte also noch eine kleine Schwester und einen Vater der Arzt war. Wieder was dazu gelernt. "Das hätte ich fast vergessen, möchtest du lieber Tee oder heiße Schockolade?", fragte er noch, "Heiße Schockolade bitte.", darauf nickte er und quatsche mich wieder mit irgendeinem belanglosen Zeug voll. Während er redete gingen wir die Treppe hinunter, Luka war immer noch in Schlafsachen, in die Küche, er holte die Brötchen aus dem Ofen und legte sie direkt in einen Brotkorb. Den Tisch hatte er auch schon gedeckt. Gleich darauf, machte er sich daran noch zwei heiße Schockoladen zu machen.Wir konnten also fast direkt loslegen mit dem Frühstück. Es waren allerhand Sachen auf dem Tisch zu finden. Wurst, Käse, Frischkäse, frische Gurken, Tomaten und...meine Lieblingsmarmelade, Kirschmarmelade, ohne Fruchtstückchen verseht sich. So gleich halbierte ich mein Brötchen und schnappte mir die Marmelade und beschmierte eines der halbierten Stücke mit ihr, ohne Butter, oder Magarine. Die machte das leckere, süße Zeug nähmlich ungenießbar, wie ich fand. Genüsslich biss ich hinein, es war einfach zu lecker. Luka grinste."Was?", fragte ich mampfend und gleich wiedert etwas verstimmt. Ich mochte es nicht, wenn man mir so beim Essen zusah. "Nichts, nichts, aber kann es sein, das du diese Marmelade sehr gern magst?", er nahm einen Schluck von seiner Schockolade. Ich verzog das Gesicht zu einer Schnute und schüttelte den Kopf ," Das hast du dir nur eingebildet.", daraufhin verzog er das Gesicht zu einem amüsierten Lächeln. Daraufhin nahm ich auch einen Schluck von meiner Schockolade und verschluckte mich fast daran, als er anfing leise zu Kichern. Machte er sich etwa schon wieder lustig über mich? Wieder grummelte ich vor mich hin. "Das glaub ich dir nicht, sone Schnute wie du ziehst, das ist einfach zu gut.", schon klar. Ich wusste schon, das ich mich zum Affen machte, das musste er mir nicht auch noch unter die Nase binden. Dabei war er doch daran schuld, nur das er es noch nicht wusste. Erstaunlicher weise kümmerte Luka sich nicht weiter darum und aß, ohne ein weiteres Wort an der Sache zu verschwenden seine Brötchen. Ganze vier Stück mit Wurst und Fischkäse verdrückte er innerhalb weniger Minunten. Er schaufelte sie förmlich in sich hinein. Das war nicht mehr normal. Er überraschte mich doch immer wieder. Er rauchte, hatte ein Lächeln,das nur aus einer Zahnpastawerbung stammen konnte und verputzte Brötchen, als sei es eine Sportart. "Brötchenwettessen" oder so. Gut, essen als Sportart gab es ja ohnehin schon. Aber lassen wir das. Wieder nahm ich einen Schluck von meiner heißen Schockolade, er tat es mir nach. Dabei gab er ein paar schlürfende Geräusche von sich. Innerlich zuckte ich zusammen, er war nicht nur total nervtötend, sondern hatte scheinbar auch noch keine Manieren. Meine Mutter hätte mich bereits mahnend angeschaut und mich gefragt, ob wir nicht irgendwo in Japan wären, wo das Schlürfen, besonders bei Suppen, auch hier schon normal geworden wäre. Als er die Brötchen alle verputzt hatte, rieb er sich den Bauch. "Waahh, das war lecker. Hoffe dir hat es auch geschmeckt.",zwinkerte er mir zu und trank noch den Rest seiner Schockolade. Ich gab nur ein brummiges, "Hm." von mir und nickte noch dabei. Damit er auch je eine genauere Bestätigung dafür bekam und nicht noch mal nachfragte. Nur schön, das wir auch dieses Frühstücks-Esszinario endlich hinter uns hatten. Auch ich war mitlerweile fertig und hatte meine Schockolade brav ausgetrunken, ohne zu Schlürfen. Nur noch aufräumen und ich konnte entlich nach Hause! In mein Bett! Zu meinem geliebten lila Teddy! Eine Aufräumaktion, und gefühlte unendliche Stunden später war ich dann endlich zu Hause. Als ich dort ankam kam mir meine Mutter entgegen gerannt. Sie hatte eine ihre besorgteste Miene ausgepackt. "Mio, mein Schatz, wo warst du? Wir waren ganz erschrocken, als wir nach hause kamen und du nicht zu Hause warst. Und auf dem Handy warst du auch nicht erreichbar", sie umarmte mich. "Hab auswärts übernachtet und vergessen es einzuschalten.",berichtete ich ehrlich. "Auswärts? Mio.", plätzlich strahlte sie übers ganze Gesicht. Das konnte ich jetzt irgendwie nicht haben. Ich hatte mir schon heute morgen, Lukas ekel-super- Sonnenschein-Laune antun müssen und war noch immer ein wenig genervt. "Dann hast du also endlich einen neuen Freund gefunden, ja?", nur kurz schüttelte nickte ich mit dem Kopf, dann löste ich mich aus der Umarmung, "Ja, genau.", meinte ich knapp,dann streifte ich mir schnell meine Schuhe ab und begab mich in mein Zimmer, ehe meine Mutter mich auch nur ansatzweise ausquentsche konnte, mit der Ausrede, noch lernen zu müssen. In meinem Zimmer angekommen, schloss ich leise die Tür hinter mir. Nur wenige Schritte später lag ich auch schon in meinem Bett, das noch immer ziehmlich zerwühlt war von Samstagmorgen. Schnell schnappte ich mir den Teddy, der mich schon so sehnsüchtig anschaute mit seinen Knopfaugen. Wie konnte ich da wieder stehen? Also drückte ich ihn an mich und kuschelte mit ihm. Herrlich. Es war so wunderbar ruhig. Kein Luka, kein gequatsche, kein nervendes Perlweißgrinsen. Einfach nur Ruhe. Alles war so wie ich es wollte. Seltsamerweise fand ich jedoch keine Ruhe. Lukas nervendes, breites Grinsen, verfolgte mich sogar jetzt noch und machte sich mal ganz dreist einfach in meinem Kopf breit, und machte mich wahnsinnig! Unverschämtheit! Teufel noch mal! Wann hörte das endlich auf? Wie gut das mein lila Teddy jetzt bei mir war und so drückte ich ihn weiter an mich. Dann schloss ich die Augen und schlief mal wieder ein. Ein Gähnen. Die Müdigkeit hatte mich mal wieder gepackt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Boaaa, endlich ist es fertig, ich hoffe, dass euch dieses Kapitel gefällt, viel Spaß beim Lesen ~ LG PS: Ich liebe Japan T____T~ Kapitel 5: Benni [Bonus] ------------------------ ~Luka~ Als Mio sich mit einem Brummen verabschiedet hatte, schloss ich die Tür hinter mir.Ich fuhr mir durchs Haar und seufzte einmal tief. Das tat ich in letzter Zeit ziemlich oft. Wieder hatte er sich mit eindeutig schlechter Laune von mir verabeschiedet.Erklären konnte ich es mir nicht warum das so war. Ich fragte mich, ob ich irgendwas falsch machte. In den vergangenen Tagen war ich ziemlich aufgekratzt gewesen, wenn ich zu Hause war. Meine Mutter und meine kleine Schwester grinsten darauf nur immer wieder. Sie hatten schon längst geschnallt was mit mir los war. Manchmal dachte ich mir sogar, das sie es schon wussten bevor ich es wusste. Das war schon manchmal unheimlich. "Tja, es gibt wohl nichts seltsameres, als die weibliche Intuition.", bemerkte ich beiläufig. Plötzlich klingelte das Telefon. Ohne auf die Nummer zu achten nahm ich ab. Ich wusste schon wer es war. "Hey, Benni .", begrüßte ich meinen besten Freund. Er hatte mir die Woche über eine SMS geschrieben, dass er mich heute gegen 14:00 anrufen würde. "Hey Großer.", gab er zurück. Seine Stimme klang übernatürlich fröhlich. "Wie gehts?", fragte ich ihn zurück. "Ach sehr gut, sehr gut. Aber wie sieht es bei dir aus? Bei unserem letzten Telefonat klangst du irgendwie niedergeschlagen. Und heute...", begann er. "Ey mann, hör auf meine Gedanken zu lesen!", ich fragte mich manchmal echt wie er das machte. Ich vernahm ein leises Kichern, "Ach Schätzchen...",begann er. Er nannte mich oft so. Als ich ihn mal fragte warum er das sagte, meinte er nur, dass es ihm Spaß machte. Damit war das Thema für ihn erledigt und wir sprachen nie wieder darüber. Um ehrlich zu sein hätte ich auch keine weitere Antwort von ihm bekommen, außer einem Grinsen. Er war schon manchmal sehr eigenartig, aber ich mochte ihn gerade deswegen. Anders kannte ich ihn auch gar nicht. "..ich bin dein bester Freund und sowas wie dein großer Bruder. Ich muss doch auf dich aufpassen und dir bei deinen Problemen helfen.", beendete er seinen Satz. Es hörte sich an, als redete er ohne Punkt und Komma. "Großer Bruder? ", ich musste darüber lachen. Ja, es stimmte schon, das er einem großen Bruder sehr ähnlich war. Er war immer für mich da. Aber ich musste ihn ein wenig necken. "Klar, ich bin schließlich der Ältere.", selbst wenn ich ihn nicht sah, konnte ich mir sein fröhliches Grinsen bildlich vorstellen. "Älter schon, aber dafür kleiner, Bennilein.", kurz hielt er inne. Vermutlich zog er jetzt eine schmollige Schnute. Das war einfach immer zum Schießen. "Hey...Es ist nicht die Größe, die entscheident ist..." "Sondern?", "Ist doch klar, meine Weißheit natürlich. Ich bin dir immer ein Jahr vorraus.", meinte er. "Ach das eine Jahr...", kicherte ich. Es war schon niedlich, wie er sich manchmal Dinge zurechtlegte bis sie passten. "Mal was anderes...", änderte er das Thema.Ich ahnte es schon. "...ich habs ja schon neulich beim Telefonieren gemerkt...irgendwas ist anders an dir. Ist es das, was ich vermute?", ja, das war es wohl. In meinem Kopf drehte sich alles nur noch um Mio. Ohne auch nur über das Thema gesprochen zu haben, hatte er meine Gedanken erraten. "Wovon sprichst du?", versuchte ich halbherzig abzuwähren. Der Versuch scheiterte....kläglich. "Schätzchen...", er hielt inne und seufzte. So wie ich ihn kannte, schüttelte er wohl noch den Kopf dazu,"...du versuchst mal wieder das eigendliche Thema zu umschiffen. Das machst du immer, wenn du willst das Leute vergessen worum es eigendlich geht." "Och Benniii...",jammerte ich. Normalerweise hatte meine Art und Weise, wie ich das machte immer funktioniert. Nur bei Benni hatte das noch nie so gefruchtet. Aber er konnte ja sogar meine Gedanken lesen. "Nix da. Ich will alles wissen.", blieb er hartnäckig. "Raus damit!" Nun war es an mir ein tiefes Seufzen von mir zu geben. Kurz war Stille zwischen uns. Dann begann er wieder zu reden. "Okay, Schätzchen... ich komm wohl besser mal vorbei. Wollte mir so oder so noch euer neues Haus ansehen.", stimmte wohl. Er war ja noch nie bei mir gewesen, seid wir hergezogen waren. Dabei wohnte er jetzt direkt bei mir um die Ecke. Aber das war ja auch noch nicht altzulange lange her. Trotzdem war es außergewöhnlich. Normalerweise war er einer der Ersten die auf diese Idee gekommen wären. Doch leider hatte ihn die Tage eine Sommergrippe von unserem Haus ferngehalten, aber nun war er wieder putzmunter. Typisch Benni. Den haute so leicht nichts aus den Latschen und wenn, dann rappelte er sich in windes Eile wieder auf. Kurz: Er war ein Stehaufmännchen. "Okay, ...du lässt es dir ja eh nicht ausreden." "Genau, also abgemacht. Dann bis gleich.", ohne auf meine Antwort zu warten legte er auf. Meine Adresse kannte er von seinen Eltern. Da er schon etwas länger hier wohnte, brauchte er auch keine Wegbeschreibung. Eigendlich konnte man ihn auch "menschliche Landkarte" nennen. Er fand sich einfach überall zurecht, selbst in einem fremden Land. Kaum zehn Minuten später klingelte es auch schon. Das musste Benni sein. Als ich die Tür öffnete bestätigte sich meine Vermutung. Da stand Benni, ungewöhnlicher Weise ohne sein Skateboard, das er sonst immer bei sich hatte. Die Tür war noch nicht ganz auf, da lächelte er mir entgegen und stürzte sich auch sogleich auf mich. "Schätzchen! Ich hab dich so vermisst!", hörte ich nur noch und schon hatte er sich an mich klettet. Er hatte die Arme um meinen Hals und seine Beine um meine Hüften geschlungen und so schob ich die Tür mit meinem Fuß zu. Ich grinste, "Ich hab dich auch vermisst Benni." Das war auch kein Wunder. Wir hatten uns ein halbes Jahr nicht gesehen. Ich hatte ja bis vor einer Woche noch in England gewohnt und dann waren wir nach Schleßwig Holstein zurückgezogen. Ich hatte Benni kennengelernt, als wir noch in den Kindergarten gingen und als ich dann 14 wurde, zogen wir nach England. Genau gesagt nach London, dort wo mein Vater geboren wurde und wieder eine Stelle als Arzt annahm. Der Vertrag lief auf zwei Jahre. Er liebte die Herrausforderung und hatte sehr viel Spaß an der Arbeit in London gehabt, aber dann beschloss er den Vertrag nicht zu verlängern. Und nun waren wir wieder hier. Vor einem halben Jahr, hatte Benni mich mal in London besucht, da klebte er auch so an mir. Es war also ein Normalzustand bei ihm. Ich ging mit ihm in die Küche und setzte ihn auf dem Küchentisch ab. Der stand in der richtigen Höhe, so das ich mich nicht bücken musste. "Willst du was trinken?", fragte ich. Benni nickte. Ich wollte ihn gerade loslassen, doch Benni ließ mich nicht los. "Aber du wirst einen langen Arm machen müssen.", er grinste und ich grinste zurück. "Na, das werden wir ja sehen.", und ich pixte ihn in die Seite, er zuckte dabei so in sich hinein, das er mich losließ. "Boa! Das war hinterhältig! Nennst du das eine angemessene Begrüßung für deinen aller besten Freund auf der ganzen Welt?", er schob die Unterlippe betont nach vorne. Das brachte mich lauthals zum lachen. "Na warte!", "Hm?", ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie er von der Tischkannte sprang und sich hinter mich stellte. Mit dem einen Arm hielt er mich fest, die andere Hand schob er unter mein Shirt und kitzelte meinen Bauch. Er wusste genau wo er kitzeln musste, das ich mich vor Lachen nicht mehr einkriegte. "H...hey, Benniii, das reicht,....hihi, ich kann nicht mehr....ihihihii...",und schließlich schaffte ich es seine Hand fest zu halten, mich zu befreien und ihn wieder zu mir zu drehen. Dann wuschelte ich ihm einmal kurz durch die Haare und er grinste. "Ich hätte gern einen Eistee, Zitrone.Und wenn wir oben sind, erzählst du mir alles ja?",wie so oft hatte er zum eigendlichen Thema zurückgefunden. Ich kratzte mich nur verlegen am Hinterkopf. "Klar Benni.", ich lächelte und wendete mich dann dem Eistee zu. Benni wuselte bereits im Flur herum und zog sich erstmal seine Vans aus. Des Weiteren bewunderte er den Flur. "Der Flur ist echt riesig im Gegensatz zu unserem. Dabei haben wir auch ein Haus. Aber als ich vor diesem Haus stand war ich schon beeindruckt. Das ist selbst von innen eine Wucht.", er strahlte munter vor sich hin. Eigendlich tat er das fast immer. Irgendwie hatte er für alles und jeden immer ein Lächeln übrig. Er meinte mal, dass wir da manchmal was gemeinsam hatten. Ich nahm zwei Becher mit Eistee und gesellte mich damit zu ihm in den Flur. Dann sah ich mich ebenfalls um und zuckte mit den Schultern. So riesig fand ich es gar nicht. "Ja danke. Wollen wir hochgehen?", sogleich drehte sich mein bester Freund in Richtung Treppe und hüpfte sie schon mal herrauf. Schnell war er dort angekommen. "Hey...du bist ja immer noch da unten. Schlaf nicht ein und komm hoch.", rief er mir zu. "Du bist lustig, du musst ja auch nicht die Becher schleppen. Wir wärs wenn du mir deinen abnimmst großer Bruder.", erlaubte ich mir ein breites Grinsen. Doch er grinste zurück. "Schätzchen, die Aufgabe eines großen Bruders ist es doch, dafür zu sorgen, das der kleine Bruder selbstständig wird.", sein Ton war halb spielerisch, halb erzieherisch.Wieder musste ich lachen. "Oh man...du bist echt nicht zu toppen." "Welches Zimmer ist deines?", fragte er. "Das Vorletzte auf der linken Seite.", gab ich zurück. Als ich oben angekommen war, riss Benni gerade die Tür auf. "WOW, das ist ja groooß.", die Augen leuchteten und er stürmte sogleich auf mein Bett zu und ließ sich gefläßlich darauf fallen. "Ich sehe, es gefällt dir.", ich grinste und stellte die Becher auf dem Schreibtisch ab. "Gefallen? Das ist der Wahnsinn!", wieder leuchteten seine Augen. "Mein Zimmer ist nicht halb so groß wie deins. Du kennst es ja.". ich nickte und setzte mich neben ihn auf das Bett. Mein Gesicht war auf ihn gerichtet. Benni schaute mir in die Augen, mussterte sie und zog eine Schmollippe. "Was hast du? Stimmt was nicht?", wollte ich wissen. Benni nickte. "Kuscheln!", kam es sogleich aus seinem Mund. Plötzlich zog er mich zu sich runter. "Woaaa...", plumps. "Okay.", ich kicherte. Denn...Schon lag ich in den Kissen und er kuschelte sich an meine Brust. Das war also schon mal beschlossene Sache. Ein lächeln meinerseits. Gleich darauf legte ich einen Arm um ihn. Wie ich das vermisst hatte. Mein kleiner, großer Bruder und ich. Es gab nur einen Menschen, den ich jetzt noch lieber bei mir hätte. "Und nun...sag mir wer er ist." "Er?" "Na klar ER. Eine Sie kann es ja wohl kaum sein. Oder bist du plötzlich hetero oder bi geworden?", nur ein Stückchen richtete er sich auf, doch es reichte um mir direkt mit einem versuchten ernsten Blick ins Gesicht zu schauen. "Sag schon, wie heißt er, wie ist er so?.", ich merkte schon, wie er drängelte. "Sein Name ist Mio. Er ist...naja, er ist...total süß, aber...irgendwie hab ich das Gefühl,dass er mich nicht leiden kann.", verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. "Waaas?", plötzlich saß er senkrecht im Bett. Dann starrte er wieder auf mich herrab. " Wie kann man dich nicht leiden? Du bist doch ein superlieber Typ." "Hmm, das sagst du...aber immer wenn wir uns unterhalten, hab ich das Gefühl, dass er total schlecht gelaunt ist." "Hmm, wie habt ihr euch denn kennengelernt?", wollte er wissen. "Im Bus. Er geht in meine Klasse und wohnt hier nur ein paar Straßen weiter. Er wurde von nem Hopper bedroht und ich hab ihm geholfen.", er pattete meinen Kopf. "Ach Schätzchen, du bist wirklich ein Samarita. Hat er sich wenigstens bedankt?", Ich nickte. "Na wenigstens das." Mit dieser Antwort schien er zufrieden zu sein. "Aber sag mal...was macht ihn eigendlich so süß?", ich musste überlegen. "Naja, am Samstag war ich mit ihm shoppen und als wir nach Hause fuhren ist er im Bus eingepennt. Er war einfach nicht wach zu kriegen. Ich wollte ihn nach Hause bringen, aber als ich klingelte, war niemand da...", "Also hast du ihn zu dir gebracht.",beendete er meinen Satz. "Genau...und...naja er ist im Schlaf ziehmlich anhänglich und hat sich regelrecht an mich gekuschelt und weil es schon spät war, als er aufwachte, hat er hier übernachtet." Benni sah mich gespannt an. "Und dann?", ich legte fragend den Kopf schief. "Sag bloß...es ist also nichts passiert. Aber....hmm naja ihr kennt euch ja auch noch nicht so lange und du überfällst sicher keinen kleinen, süßen, unschuldigen Jungen im Schlaf.", er grinste. "Du musst ja ganz schön verknallt sein, wenn du so schüchtern bist." Er kannte mich einfach viel zu gut. Ich lief rot an. Es war wirklich so. In der Regel war ich nicht auf den Mund gefallen, aber wenn ich verliebt war,war das was ganz anderes. Mio machte mich irgendwie nervös. Doch noch ehe ich meine Gedanken weiter verfolgen konnte, spürte ich eine Hand unter meinem Shirt. Und zwei mir gekannte Lippen, die meinen Hals küssten. Typisch Benni. "Hmm...Benni...du bist unmöglich.", ein Kichern. "Ich weiß." hauchte er liebevoll, aber kein Stück schüchtern in mein Ohr. Die Lage war klar. Er wollte knutschen. Ein 'Nein' würde er jetzt nicht akzeptieren. Nur kurz hielt er inne. "Das müssen wir doch ausnutzen, solange du noch Singel bist." Meinte er. "Oh, da werden wir sicher noch ganz viele Gelegenheiten haben.", seufzte ich. Er legte einen Finger auf meine Lippen. "Halt die Klappe und küss mich.", gesagt, getan. Ohne ein Wiederwort, zog ich ihn zu mir runter und küsste ihn. Es mag seltsam klingen, aber es machte Spaß ihn zu küssen, denn er war wirklich gut darin. Ich fragte mich wie sich Mios Lippen wohl anfühlten. Irgendwann ließ er dann aber von mir ab. Benni leckte sich die Lippen. "Das hat gut geschmeckt.", ein kichern meinerseits, dann kuschelte er sich wieder an mich. "Weißt du Luka...ich muss dir auch was sagen." Ich schaute in seine Richtung. "Aha? Was denn? Sag bloß, du bist auch verknallt." "Ganz genau.", er sprach es gerade herraus in die Welt. Er war, was das anging, nicht halb so schüchtern wir ich. "Er heißt Elias. Er ist einer der Skater im Park. Ich hab ihn schon ganz oft dort gesehen und auch schon ein paar mal einige Worte mit ihm gewechselt. Er ist echt süß.", seine Finger zeichneten Kreise auf meinem Bauch, während er von diesem Elias redete. Das war ein Signal dafür, das auch er total verschossen war. "Hast du es ihm schon gesagt?", sein Kopf schüttelte sich, aber seine Augen leuchteten. "Hab die passende Gelegenheit irgendwie immer verpennt. Aber kommen wir zu deinem kleinen, aber feinen Mio-Problem.", er wechselte das Thema. Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen. "Schätzchen...!", verspielt empört richtete er sich ein wenig auf. "Was denn?", meine eine Augenbraue glitt nach oben. "Als wir uns geküsst haben...", ein blinzeln meiner,danach seinerseits,"Ja?" "Da hast du an deinen Mio gedacht oder? Du hast dich gefragt, wie sich wohl seine Lippen anfühlen,... Tz,tz,tz...", sein Finger schwang in der Luft mit. Eindeutig! Das war der "Gedankenleserblick" ! Plötzlich fühlte sich mein Gesicht ungewöhnlich heiß an. Schnell verscheckte ich es hinter meinen Händen. "Benni ....Du bist so...so...", "Ja? Ich höre?", wie mit Engelszungen redete er. "Sowas von unmöglich.","Tja, das bin ich. Ich bin eben absolut Einzigartig." Aus einer Lücke zwischen meinen Fingern erspähte ich, dass er breit und fröhlich vor sich hin grinste, das brachte auch mich zum Lächeln. Benni war einfach nicht zu toppen. "Hmmm...Hey, Luuuu... versteckst du dich etwa?", ein nicken meinerseits. "Warum?" "Überleg mal..." "Was soll ich denn überlegen?!", er stellte sich dumm. "Doofi! Das weißt du ganz genau.", wieder zog er die Schnutennummer ab. "Mensch Luka, ..." "Was?", "...so schlimm ist das doch nicht. Wir sind unter uns. Keiner weiß davon außer uns zwei. Und das wird auch so bleiben. Also...bist du noch böse?" Der Klang seiner Stimme war plötzlich ernsthaft besorgt. Das mochte ich nicht. Es gab fast nichts Schlimmeres, als einen traurigen Benni. Ich hatte das nur wenige Male in meinem Leben gesehen, das er weinte. Benni war nicht der Typ, der sehr nah am Wasser gebaut war. Er hatte die Eigenschaft immer etwas Positives zu sehen. Eines der wenigen Dinge, die ihn mal zum weinen gebracht hatten, war eine Sendung in der ein Tierbaby starb. Er hatte bestimmt zwei Stunden nach der Sendung noch geweint. "Quatsch, ich bin doch nicht böse.", sanft streichelte ich über sein Haar. Daraufhin fing er wieder an zu strahlen. "Okay...oh...schau mal auf die Uhr, es ist schon bald 20 Uhr. Und...oh Gott...!", was war denn jetzt los? "Ich hab ja noch gar nichts von meinem heiß und innig geliebten Eistee getrunken." Und schwubs war er auch schon aufgesprungen und stürmte zum Tisch um ihn mit einem Zug auszutrinken. "Das hat gut getan. Aber du...ich glaub, ich werd mal langsam nach Hause, hab morgen Schule.". Ich nickte. "Ich auch, aber ich hab morgen zur dritten.", da schaute er wieder schmollig. Es hatte den Anschein, dass er wohl zur ersten Stunde hatte. Was ihn ziemlich frustrierte. "Allerdings....",ich kratzte mich am Hinterkopf. Das brachte ihn zum schmunzeln, schließlich zum kichern. "Lass mich raten...du hast Mathe. Armer Lu.", binnen weniger Sekunden war er wieder putzmunter. Jetzt sprang ein wenig Ironie aus ihm. Er hatte leicht reden. Er war ja auch ein Mathegenie. Da konnte er sich mit Mio zusammentun. Seiner Meinung nach waren Zahlen ja auch seine Freunde. gefühlte tausend Mal hatte er bestimmt schon versucht mir dieses Zahlenzeugs beizubringen. Alles für um sonst. "Lu, ich werd dann mal los, bringst du mich noch zur Tür?", ich nickte. Noch eben sammelte ich die Becher ein. Schließlich gingen wir zusammen zur Tür. Während er sich seine Vans anzog, brachte ich noch eben die Becker in die Küche. Danach gesellte ich mich wieder zu ihm. "Also dann...halt die Ohren steif, ich ruf dich die Woche noch mal an und frage, wie es mit Mio läuft." "Okay...aber geb du dir auch Mühe mit Elias.", "Klar.", versprach er. Zum Abschied stellte er sich auf die Zähenspitzen und gab mir einen Kuss, den ich sogleich erwiederte und umarmte mich noch mal fest. "Bis dann Lu..." und ich hob die Hand zum Abschied. Als ich ihn nicht mehr sah, schloss ich die Tür hinter mir und seufzte einmal tief. Wie gern wäre ich jetzt bei Mio... Kapitel 6: Unerwartet Schulfrei, durchnest und angekuschelt ----------------------------------------------------------- "Verdammt!" Ich hatte verschlafen. Schnell sprang ich auch meinem Bett, verschwand in die Dusche. Heute musste ich mein ganzes Programm im Schnelldurchlauf machen. "Fuck!" Es gab wirklich nichts schlimmeres als dieser Stress am Morgen. Da hatte ich schon mal zur dritten Stunde und war trotzedem zu spät. Warum musste ich auch die ganze Nacht an Luka denken? An sein doofes Grinsen. Es hatte mich wachgehalten und dabei kam dieses Ergebnis herraus. Ein verschlafener Mio mit tiefen, dunklen Augenringen, die schon zwei riesigen Kratern ähnelten. So extrem waren sie schon lange nicht mehr. Und nun hatten die Hopperfreunde wieder etwas womit sie mir auf meine eh schon angeschlagenen Nerven gehen konnten. Das würde denen gerade noch so in den Kram passen. Und dann war da noch Luka, der mich wahrscheinlich ausfragen würde, warum ich denn so Müde aussah. Horror ! Ich stellte es mir schon vor wie er noch mehr als sonst hinter mir her wuselte und kläglich versuchte mir mit seinem Sonnenschein- Perlweiß- Grinsen seine gute Laune zu vermitteln. Die ich ja eigendlich gar nicht haben wollte. Mist! Mist! Mist! Als ich endlich mit meiner Morgenrotine fertig war, hatte ich nur noch zehn Minuten, bevor mein Bus kam. Schnell noch packte ich meine Tasche und schnappte mir meinen lila Pali und eine schwarze Swet-Shirt-Jake. Heute sollte es etwas Kühler werden. Im Anschluss polterte ich die Treppen mit meinen Sachen herrunter und trauerte innerlich meinem lila Teddy hinterher, von dem ich mich die ganze Nacht nicht hatte losgeeisen können. Nun lag er wieder einsam und allein in meinem Bett und ich musste in die Schule. Gerade unten angekommen, da kam mir meine Mutter entgegen. Sie hielt mir das Pausenbrot vor die Nase. "Schatz? Der Bus kommt in fünf Minuten, beeil dich.",mahnte sie. "Ja, das weiß ich.", brummte ich ungehalten. Sie hatte einen leicht genervten Unterton in der Stimme. Das hatte sie öffters, da sie auch nicht selten schlecht drauf war. Bestimmt hatte ich das von ihr. Noch eben schnappte ich mir das Pausenbrot und quetschte mich in meine Chucks.Normalerweise dauerte das immer eine halbe Ewigkeit. Aber heute war ich ausnahmsweise mal schneller fertig. Kein Wunder, ich musste mich ja auch beeilen.Wenn ich nur daran dachte, das ich im Bus auch Luka begegnen würde, wurde mir schon wieder schlecht. Ob er mich auch heute wieder mit seinem fröhlichen Perlweißgrinsen begrüßte? Ich betete darum, das mir das erspart blieb. An der Bushaltestelle angekommen, musste ich erstmal nach Luft schnappen. Und wie sollte es nicht anders sein, strahlte mir auch schon ein übelst gut gelaunter Luka in meine Richtung. Er winkte mir mit einem strahlenden Zahnpastalächeln zu. "Da bist du ja, ich dachte schon du seist verschollen.", nette Begrüßung. "Oh und du hast ja ganz schöne Augenringe...", bemerkte er noch nebenbei. Ich wusste es. Aber kein Wunder, bei meinen Kratern konnte das auch die schwarze Schminke nicht mehr verdecken. Das nervte schon, da ich ja sehr auf mein Aussehen achtete. "Lass mich, ich hab halt verschlafen ja?", murrte ich ungehalten. "Ja, und den Bus hast du auch verpasst, der ist gerade weg. Schon zwei Minuten bevor du hier warst.", entsetzt starrte ich ihn an. "Was?", Scheiße! "Und wieso bist du dann nicht eingestiegen?", wollte ich darauf hin wissen. Ich sah nur noch wie er den Kopf schief legte und ein wenig zu Boden sah. Ein kratzen am Kinn. "Naja...ich wollte halt auf dich warten, damit du nicht allein fahren musst. Könnte ja sein, das unsere freundlichen Klassenkameraden auch zu spät dran sind.", das unser Deppentrio auch zu spät kam, war durchaus nicht ausgeschlossen. Aber...was ging ihn das an? "Ja und wenn? Es ist doch meine Sache, nicht deine.", brummte ich. War das etwa der einzige Grund? Ich wusste schon wozu die fähig waren, wenn sie schlechte Laune hatten. Zu früheren Zeiten badeten sie es nämlich immer an mir aus. Nicht selten kam ich mit einem blauen Auge oder mit Prellungen nach Hause. Es war nicht unbedingt das wovon ich in meinem wohlverdienten Schlaf träumen wollte. Dennoch hatten mich diese vergangenen Dinge auch schon mal dort verfolgt. Das war auch ein Grund warum ich manchmal so schlecht schlief. "Ist doch egal. Jedenfalls...hatte ich auch keine Lust allein mit dem Bus zu fahren. Und...außerdem haben wir Mathe. Ich hasse Mathe. Das weißt du doch. Und wenn ich einmal zu spät komme ist das auch nicht sooo tragisch. Und wenn man mir den Kopf abreißen will, dann ist das eben so.", er zuckte mit den Schultern. Er nahm das alles so leicht, es war einfach unglaublich. Ob das Leben in seiner kleinen bunten Welt vielleicht ein Ponnyhof war? Ich wusste es nicht. Auf den nächsten Bus mussten wir ganze 15 Minuten warten. Das hieß auch 15 lange, endlose Minuten frieren. Und wenn das nicht schon genug war lächelte Luka mich die ganze Wartezeit über an und quasselte mich ab und zu mit irgendwelchen Sachen voll, die mich nicht interessierten. Nur hin und wieder gab ich ein grimmiges Brummen wieder, aber er störte sich nicht daran. Endlich war der Bus da, und ...es kam noch besser. Der Bus war nämlich gerammelt voll. Wir mussten uns wohl oder übel irgendwie hinnein quetschen. Wie unangenehm! So viele Leute auf so engen Raum war echt keine Freude. Da verging mir jedesmal alles. Dazu noch so viele Stimmen die wild durcheinander quasselten. Man hörte allerleih Dinge, wenn man nur nah genug an jemanden gequetscht war. Da war ein junges Mädchen, an ihrem Ohr klebte ihr Handy. Kaugummikauend beschwerte es sich über ihren Freund, der ihr nicht das teure Kleid kaufen wollte, das es unbedingt haben wollte. Auf der anderen Seite eine ältere Frau, die mit ihrem Sitznachbarn über irgendwas diskutierte. Und da waren noch einige Leute, die uns einfach nur komisch anschauten. Und immer wieder irgendwas mit "Emo...", tuschelten. Ich kannte das schon und machte mir da nicht mehr viel draus. Auf einmal drängelte sich irgendein Idiot durch die Menge und ich wurde beinahe so gegen das Fenster gedrückt das mir fast die Luft abgedrückt wurde und beinahe hätte ich mir noch die Birne an der Glasscheibe angestoßen. Kein Wunder, so ein kleiner Mensch wie ich, wurde ja auch gern mal übersehen. Doch dann schob Luka die Verantwortlichen ein wenig zur Seite und quetschte sich dazwischen. Schützend stellte er sich vor mich und schaffte ein wenig Raum zwischen mir und der Scheibe. Mit einer Hand hielt er sich an dem Geländer hinter mir fest und der andere Arm, legte sich ein wenig um mich, damit ich mich nicht stieß. Hinsichtlich der Begebenheiten, würde ich das wohl oder übel über mich ergehen lassen. Dabei bemerkte ich... Er war wirklich ein Wohltäter...im warsten Sinne des Wortes. Er riskierte es selber zerquetscht zu werden und schützte mich sozusagen mit seinem Leben. Was für ein Held er doch war. Seltsam war nur, das ich plötzlich so ein kribbeln in meinem Bauch verschpürte. Zwischenzeitlich drückte sich immer mal wieder jemand an uns vorbei und das nicht gerade sanft. Besonders, wenn sich wieder jemand durch den Bus drängelte um auszusteigen, weil die Hintertür kaputt war. Na klasse! "Alles klar? ",ein nicken meinerseits, er schaute mich ein wenig besorgt an. "Diese Iditoten können aber auch einfach nicht warten, bis der Bus anhält.", meinte er angenervt, verzog das Gesicht ein wenig. Lächelte mich dann aber wieder an. Ich war nur erleichtert, das er mich nicht wieder so angrinste, das mir schlecht wurde. Ne zusätzliche Übelkeit zu diesem eigenartigen Gefühl in meinem Bauch konnte ich jetzt wirklich nicht gebrauchen. Nach und nach hielt der Bus an seinen gefühlten tausend Haltestellen und die Luft wurde nicht besser. Erst kurz bevor wir an der Schulhaltestelle ankamen leerte sich der Bus langsam. Luka entfernte sich langsam von mir, als er merkte, das es nicht mehr so voll war. Ich atmete einmal tief durch und genoss es förmlich wieder etwas bessere Luft atmen zu können. Das kribbeln aber blieb. Irgendwann waren wir dann endlich angekommen. Fast fluchtartig stürmte ich aus dem Bus und atmete noch einmal tief durch. Doch diesmal die frische Luft. Was für eine Wohltat. Luka begab sich gemächlich aus dem Bus. Er schien es nicht so wahnsinnig eilig zu haben. Naja, vielleicht lag es auch einfach daran, das da oben, wo sein Kopf war, vielleicht noch die einigermaßen unverbrauchte Luft war. Ganz im Gegensatz zu meinem Glück, wo ich die ganze verbrauchte, stickige Luft einatmen musste. Nicht sehr angenehm. Luka schaute auf sein Handy und stellte fest, das die dritte Stunde gerade angefangen hatte. Rechtzeitig würde wir es also nicht mehr schaffen. Naja, kamen wir eben mal etwas zu spät. Das war zwar nicht so meine Art, aber ich hatte heute auch keine große Lust auf Mathe, obwohl es eigendlich mein Lieblingsfach war. Ich glaube, das dieses Fach und Kunst so meine einzigen Talente waren. Ansonsten war ich eher Talentfrei. Ich konnte noch nicht mal so grinsen wie Luka. Ob das auch als Talent gald? Darauf fand ich grad keine Antwort. Wir schlenderten den Weg von der Bushaltestelle entlang zur Schule ohne uns großartig zu beeilen. Mir fiel auf, das Luka seine Schritte den meinen anpasste, sobald er merkte, das er mir mit seinen langen Beinen einige Schritte vorraus war. Leicht schaute ich zu ihm nach oben, er sagte schon die ganze Zeit lang nichts mehr. Irgendwie sah er nachdenklich aus. Dabei merkte er nicht, das vor ihm ein Laternenpfahl war. "Hey, Luka, du rennst gleich gegen den Laternenpfahl", erinnerte ich ihn bevor er dagegen lief. "Hm?", machte er und stopte kurz bevor er mit dem Kopf dagegen knallte. Wäre er trotzdem dagegen gerannt hätte ich vermutlich gelacht. Auch wenn das nicht unbedingt nett war. "Oh, danke, hättest du mir das nicht gesagt, wäre ich tatsächlich dagegen gelaufen." Dann grinste er wieder vor sich hin. Warum konnte er sich das denn jetzt nicht einfach sparen? Als wir es tatsächlich geschafft hatten an der Klasse anzukommen, kamen uns unsere Mitschüler entgegen. Luka sah sie verwundert an. "Was ist denn hier los?", fragte er eines der Mädchen. Dieses stoppte eben. "Ah, da seid ihr ja, dachten schon, ihr seid krank.", meinte sie und zwei der Hopper lachten leise im Hintergrund. Dann warf Luka ihnen nur einen Blick zu und sie waren still. Wie schaffte er das nur? Mich hätten sie noch weiter gemobbt und dann hin und her geschubst, oder mir eventuell die Tasche geklaut, so das ich sie dann am Ende der Stunde im Müllkontainer auffand. "Der Unterricht fällt heute aus, weil die beiden Lehrer krank sind. Ihr könnt also wieder nach Hause gehen.", teilte sie uns mit. Na toll, da hätte ich mir das Gehätze ja sparen können. Ich brummte innerlich. Auf der anderen Seite konnte ich mich auch freuen, da ich ja gleich wieder zu meinem lila Teddy ins Bett springen konnte um mit ihm zu kuscheln. "Okay, danke für die Info, haben wir was an Hausaufgaben auf?", wollte er noch wissen. Das Mädchen nickte, zeigte auf einen Stapel Blätter mit Matheaufgaben, die auf dem Lehrerpult lagen und sie ging weiter. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie Lukas Gesicht sich verfinsterte. Ich glaubte er starb gerade innerlich tausend Tode. Ja, mein perlweiß grinsender Freund, hatte es eben nicht so mit Mathe. Ich erinnerte mich nur an die letzte Mathestunde in der er sich den Kopf über der Aufgabe zerbrach. Das war das erste Mal gewesen, das er mal nicht grinste, so das mir schecht wurde. Seine Sommer-Sonnenschein-Laune hatte sich wohl von 100 auf 0 reduziert. Seufzent nahm er sich zwei der Blätter. "Hier...", eines davon gab er mir und ich nahm es entgegen, packte es in meinen Rucksack. "Danke.", erwiederte ich nur ein wenig brummig auf diese Geste. Luka drehte das Blatt um zog die Augenbrauen zusammen, was sein Gesicht leicht wütend aussehen ließ. "War ja klar, ne Rückseite hat das Teil auch noch.", fluchte er leise und kaum höhrba,während er das bedruckte Papier in seine Tasche stopfte. Danach schaute er sich wieder nach mir um. Ich hätte mich verdünnisieren sollen, denn sogleich lächelte er mich wieder mit diesen strahlend weißen Zähnen an. Und schon war mein Hirn wieder ausgeschaltet. Klick. Schalter aus. So schnell ging das. "Lass uns zu mir. Ich mach uns Frühstück.", meinte er nur und ich stimmte ihm ohne Wiederworte zu und ich verfluchte mich innerlich auch gleich wieder dafür. Warum nur war mein Mund wieder schneller als mein Hirn? Ganz klar, das musste aufhören! Verdammt noch mal. Ehe ich mich versah, saß ich auch schon wieder mit ihm im Bus. Ich hatte die Arme vor der Brust verschrängt und schaute aus dem Fenser. Zu meinem Ärger musste ich feststellen, dass es anfing zu regnen. Nicht sehr soll, aber es würde reichen um meine geliebte Frisur zu ruinieren. Luka störte sich da nicht weiter dran, dafür aber drei andere. Das Deppentrio Robert Malte und Dennis, kam auf uns zu. Na wunderbar. Ich hatte gar nicht bemerkt, das die bei uns eingestiegen waren. "Seht nur, es regnet, da müssen die Mädels wohl um ihre Friesur fürchten.", kommentierte einer von denen. "Sicher werden sie gleich anfangen zu heulen, wenn sie raus müssen.", und brachen in schallendes Gelächter aus. Darauf hin rutsche ich noch etwas tiefer in meinen Sitz. Das bemerkten die Idioten natürlich gleich und hatten gleich wieder einen Grund einen blöden Kommentar zu lassen. "Seht nur der kleine Emo hat schiss!", wieder Gelächter. Ich bemerkte so ganz nebenbei, das noch einige andere Fahrgäste anfingen leise zu tuscheln und andere schien es gar nicht zu kümmern. Da konnte man mal wieder sehen, wie nett unsere Mitmenschen doch waren. Doch dann meldete sich Luka zu wort. "Hey, ihr hirnlosen Trottel. An eurer Stelle wäre ich mal ganz ruhig. Denn im Gegensatz zu euch HABEN wir wenigstens eine Friesur, oder wollt ihr die Fusseln auf eurem Kopf etwas Haare nennen?", fragte er frech und schaute die Hopper mit einem betont unbekümmerten Blick an. "Du!",begann einer der Hopper. "Na? Fällt dir nichts mehr ein?", er grinste breit. Dieses Grinsen war so hell, das es schon in den Augen wehtat.Das Trio schritt zurück. Dann grinste Robert, der vermeintliche . "Halt die Fresse, scheiß Emo!", er war sichtlich angefressen und ging wütend auf Luka zu, doch dann machte der Bus eine Bremsung und er Flog voll in seine Hopperfreunde. Alle drei blieben unverletzt, aber das Bild war einfach göttlich. Ich unterdrückte ein lautes Lachen. Luka jedoch fing an leise zu lachen. "...das ist aber ganz schön peinlich. Aber erst den Mund aufreißen. Und jetzt verzieht euch!", sein Ton war diesmal mehr als eindeutig gereizt. Die Hopper rappelten sich dann wieder auf und machten dann kehrt. Sie verzogen sich ganz in den hintersten Teil des Busses. Denn das schien sogar denen ein wenig peinlich, denn jetzt hatten sie wohl mehr Aufmerksamkeit, als ihnen lieb war. Nun wurde über diese drei getuschelt. Dabei konnte ich noch ein "Scheiß Emo.", verstehen, ehe sie ganz verschwanden. Luka seufzte tief und lehnte sich zurück. "Solche Idioten, die haben wohl nie genug. Aber die Landung eben, war doch mehr als göttlich oder?", fragte er grinsend. Ich nickte nur. Ich fragte mich, wie er nur sogelassen bleiben konnte, wenn einer von denen so auf ihn losging. Ich fand die ja schon irgendwie furchteinflößend. Zumindest Malte war ja dazu noch etwas fülliger und auch ziehmlich kräftig gebaut. Ich bekam immer einen halben Herzinfakt, wenn der mir näher als einen Meter kam. Wenn der direkt vor mir stand, kam ich mir immer vor wie ein Kegel, der gleich von einer schweren Kugel umgerollt wurde. Einige Stationen später stiegen dann endlich die drei Volldeppen aus. Ich atmete einmal erleichtert durch. "Die wären wir für heute erstmal los.", grinste Luka. "Du Mio, lass uns eine Station früher aussteigen, dann können wir gleich zum Becker. Ich kauf noch Brötchen.", meinte er dann mit einem strahlenden Lächeln, bei dem ich mal wieder nur ein Nicken erwiedern konnte, doch diesmal schaltete sich mein Gehirn nicht ganz aus. Ich deutete aus dem Fenster. Meine geliebte Frisur! Der Regen hatte in der Zwischenzeit nähmlich zugenommen. "Oh, ganz schön nass draußen. Aber wir sind ja nicht aus Zucker.", lächelte er nur. "Aber meine Frisur...", murmelte ich eigendlich mehr in mich hinnein. Doch Luka hörte es natürlich. "Zu viel Haarspray?", wollte er wissen. Ich nickte mit einem genervten Brummen. "Willst du meine Jake haben?", bot er mir an. "Aber dann wirst du doch nass.", war er so doof oder tat er nur so. In seinen Haaren war definitiv auch genügend Haarspray drin. Den schien auch nichts zu stören. Immer blieb er so gelassen, wie kriegte er das nur hin? War wohl schon ne eingebaute Funktion bei ihm. Gelassenheit ist inbegriffen, oder so... "Ach was, ist halb so wild. Ich kann ja gleich duschen, wenn wir bei mir sind.", meinte er. Stimmte ja, er hatte mich ja zu sich eingeladen, weil er mit mir frühstücken wollte. Wiederstand war wohl zwecklos. Irgendwann kamen wir dann an der Haltestelle an. Eine vor unserer eigendlichen, weil diese nur ein paar Meter vom Becker entfernt war. Wie Luka es vorgeschlagen hatte, gab er mir seine Swet-Shirt-Jake. Er schwang sie vorsichtig über meinen Kopf, damit meine Haare nicht nass wurden.Wir schnappten uns unsere Rucksäche, die wir zwischen unseren Füßen geparkt hatten,und dann stiegen wir aus. Zugegeben, ich kam mir ein bisschen vor wie ein kleiner Junger, der von seiner Mutter umsorgt wurde. Als ich noch jünger war, war meine Mutter auch so sorgsam mit mir. Doch das hatte sich im Laufe der Jahre irgendwann gelegt. Draußen prasselte der Regen nur so auf uns herrunter. "Ih! Das ist echt eklig!", jammerte ich. Doch Luka störte sich nicht an dem Regen. "Das ist doch nur Wasser. Komm, beeilen wir uns, bevor wir uns den Tod holen.", meinte er nur und schnappte sich meine Hand und schliff mich hinter sich her in Richtung Becker. Dort bestellte er einige Brötchen und Schockoladen-Croissonts. Die freundliche Verkäuferin lächte, nahm die Bestellung auf und packte alles in eine bunte Tüte. Luke nahm diese ebenfalls mit einem Lächeln entgegen und zahlte. Danach schliff er mich in Richtung Bushaltestelle, wo gerade ein Bus in unsere Richtung hielt. Als wir dann entlich bei Luka angekommen waren, waren wir beide pitschnass und meine Haare, trotz Jake, ruiniert. Am liebsten hätte ich ihn erwürgt, denn hätte er mit seinem Lächeln nicht wieder dafür gesorgt, das mein Hirn aussetzte, dann wäre ich jetzt zu Hause, wenigstens einigermaßen trocken. Ich zog mir meine Jake aus, die total durchnässt war,ebendso wie meinen Pali. Luka streifte sich die Schuhe von den Füßen, brachte die bunte Tüte mit den Brötchen in die Küche, während ich mir die Schuhe ebenfalls auszog. "Hatschi!",ich nießte. Na toll. Vermutlich hatte ich jetzt auch noch eine Erkältung eingefangen. Luka drehte sich zu mir um. "Hm? Oh Gott...Mio,alles klar?", fragte er sogleich. Idiot! Nichts war klar. Ich fürchtete gerade mir eine Erkältung eingefangen zu haben und er fragte, ob alles klar sei? "Nein...meine Nase läuft. Und mir ist kalt.", brummte ich genervt. Daraufhin schob Luka mich in Richtung der Treppe. "Geh schon mal hoch ins Badezimmer ich bring dir gleich Handtücher und was frisches zum anziehen. Und ich bring auch gleich die nassen Jaken in den Keller zum trocknen,", meinte er. Na super, da würde ich wohl oder übel wieder mehr Zeit in diesem riesigen Haus verbringen als notwenig. Sicher waren seine Eltern etwas wohlhabender, wo doch der Vater sein Geld als Arzt verdiente. Kein Wunder also, das dieses Haus so riesig war. Als ich das erste mal hier war, war mir das in meinem Schlafrausch gar nicht aufgefallen. Naja lieber spät als nie. Ich ging also die Treppe nach oben und verschwand ins Badezimmer. Im Spiegel sah ich das Horrorzenario auf meinem Kopf und in meinem Gesicht. Meine Haare klebten an meinem Kopf und mein Eye-Liner war total verwischt. Nun waren die Krater unter meinen Augen auch noch betont. Super, wie müde und fertig ich aussah. Dann klopfte es an der Tür. "Ja?", Luka kam mit Handtüchern und Klamotten in den Raum. "Hier...du kannst deine Sachen in den Trockner werfen, wenn du willst. Wenn du mich gleich suchst, ich bin in meinem Zimmer ", lächelte er. Er legte die Sachen auf die Ablage und ging dann herraus, dann steckte er den Kopf noch mal durch die Tür. "Ach ja,... ich hab dir noch was zum abschminken dazugelegt. Wegen deinen Augen.", merkte er noch an. Er hatte es also bemerkt und ich kam mir irgendwie wieder vor, wie der letzte Depp. Ich nickte dann, "Okay." "Hatschiii.", wieder ein Niesen, meine Nase lief. Mist verdammter! Erst noch etwas grummelig betrachtete ich die Sachen. "Idiot.", dachte ich noch, dann seufzte ich und begann mich abzuschminken. Danach zog ich mich aus, packte meine Sachen in den Trockner und sprang unter die Dusche. Ich bemühte mich nicht, mich zu beilen. Da Luka ja mehr oder weniger daran schuld war,dass ich mich jetzt vermutlich erkältet hatte, würde er sicher nicht davon sterben, wenn er etwas auf mich warten musste. Recht so! Irgendwann war ich dann fertig, rubbelte mir die Haaretrocken, kämmte sie mit einem von Lukas Kämmen durch und widmete mich dann den Klamotten. Er hatte mir ein weites, schwarzes T-Shirt,eine Boxerschorts und eine garantiert viel zu lange, graue Jogginghose hingelegt. Doch ich zog alles an, die Jogginghose krämpelte ich ein wenig um. "Hatschiii!", mist, schon wieder! Als ich dann fertig war, rubbelte ich noch ein wenig meine Haare trocken und warf die Handtücher in den Wäschekorb, wo noch weitere, dem Anschein nach, nasse lagen. Zögernt tapste ich in Richtung von Lukas Zimmertür. Ich wollte nicht da rein. Bei der Vorstellung von seinem Zahnpastalächeln drehte sich mir der Magen augenblicklich um. Verdammt noch mal! Dennnoch kam ich nicht umhin Also klopfte ich an die Zimmertür. Keine Sekunde später vernahm ich ein lautes, föhliches, deutliches "Ja, komm rein." Diese Antwort war länger als ich erwartet hatte. Ein einfaches "Ja." , hätte meiner Meinung auch gereicht. Ich hielt meine Antworten nach Möglichkeit immer kurz. Ja nicht zu viel reden, sonst kämen dabei noch ernsthafte Gespräche herraus. Langsam, zögernt betrat ich das Zimmer von Luka und schloss die Tür hinter mir. Dieser saß mit einemHandtuch über den Schultern und in frischen, weiten Klamotten auf seinem Bett und laß irgendwas. Als ich etwas näher trat, konnte ich erkennen, das es irgendein Buch war, was er da laß. Kaum das ich an ihn herran getreten war, bemerkte er mich auch schon. Ein lautes, erneutes Nießen hatte mich so zu sagen angekündigt. Man war das nervig. Aber geklopft hatte ich ja auch. "Ah, das bist du ja. Das hört sich aber gar nicht gut an. Ich hätte dich nicht noch mit zum Becker schleppen sollen, dann wärst du nicht so nass geworden." War es nicht toll, wie früh er das bemerkte? "Blitzmerker.", grummelte ich leise. Das nahm er wahr. "Hey, es tut mir echt leid. Ich würds ändern wenn ich könnte. Wirklich.", auf einmal wirkte Luka regelrecht niedergeschlagen. Er schien wirklich ernste Schuldgefühle zu haben und auf einmal fühlte ich mich schlecht. Langsam ging ich auf ihn zu. Es passierte wie automatisch. Ich schaute beschämt zu Boden und rang mir ein, "Sorry.", ab. Da ich ihn nicht anschaute, konnte ich nicht sehen wie er mir eine Hand auf die Schulter legte. "Schon okay.", seine Worte waren irgendwie sanft, und warm. Auf einmal herrschte eine unangenhme Stille zwischen uns. "Hatschi!", und plötzlich wurde diese durch ein Nießen unterbrochen. "Schon wieder ein Niesen, es hat dich ja ganz schön erwischt was?", und schon wirkte er wieder etwas fröhlicher. Das ging ja schnell. Doch sein nerviges Perlweißlächeln schenkte er mich trotzdem nicht. "Lass uns frühstücken gehen. Möchtest du wieder eine heiße Schockolade?", meinte er. Ich nickte. Zusammen gingen wir die Treppen herrunter in die Küche. Mir fiel auf, das es im ganzen Haus still war. Vermutlich arbeitete auch seine Mutter. Meine Mutter arbeitete nur ab und zu, wenn sie im Laden ihrer Schwester aushalf. Die Arbeit behann für sie meistens auch erst um 10. So konnte sie morgens immer mein Frühstück machen. In der Küche angekommen bereitete Luka die heiße Schockolade vor. "Mio, könntest du schon mal den Tisch denken? ", ich nickte. Es war besser als dumm in der Gegend rum zu stehen. "Wenn du mir zeigste wo ich Besteck und Bretter finde...?" Seid dem letzten mal, als ich beim einräumen geholfen hatte, hatte ich es schon wieder vergesse. "Ja, dort in dem Schrank sind Bretter und dort in der Schublade findest du Besteck. Aufstrich ist im Kühlschrank.", erklärte er und zeigte auf die jeweilige Tür und Schublade. Sogleich machte ich mich an die Arbeit und begann den Tisch zu decken. Als erstes holte ich die Brettchen hervor und legte sie auf dem Tisch ab. Danach wollte ich zwei große Tassen hervor holen, doch meine Armlänge reichte nicht aus. Ich versuchte es auf den Zehenspitzen doch ich kam nicht herran und dann wäre ich fast umgekippt. Bevor ich jedoch fallen konnte, wurde ich von zwei Händen an den Schultern gepackt. "Hey, du kannst doch bescheid sagen, wenn du irgendwo nicht herran kommst.", kam es von Luka. Ich schaute zu ihm hoch, direkt in sein Gesicht. Und schon strahlten mich wieder belndent weiße Zähne an. Aua, das tat weh. Die Hände ließen mich los und Luka holte zwei große Tassen aus dem Schrank. Luka stand dabei genau hinter mir. Ich spürte seine Bewegungen hinter mir genau, jedoch war das nicht das Einzige was ich wahrnahm. Da war wieder dieses Kribbeln in meinem Bauch, das ich auch schon im Bus bemerkt hatte. Es war so eigenartig, weil ich dieses Gefühl nicht kannte. Plötzlich erschrak ich leicht. Er hielt mir beide Tassen vor die Nase und das Gefühl war für kurze Zeit vergessen. "Welche willst du? Die mit dem Teddybären oder die mit Micky Mouse?", fragte er daraufhin. Ganz klar. "Teddy!", ich liebte Teddys. "Okay.", und schon war er hinter mir verschwunden, wuselte zum Herd, wo er die Tassen auf die Ablage stellte, sie mit Schockpulver und heißer Milch befüllte. Aschließend stellte er sie auf den jeweiligen Platz auf den Tisch und füllte die Brötchen sowie die Croisants in einen Korb. "So, das Fühstück ist serviert.", und urplötzlich grinste er wieder so breit und strahlend weiß, wie es mir eigendlich den Magen umdrehte, doch dieses mal verursachte dieses Grinsen, das ich wieder dieses Kribbeln bemerkte. Verdammt! Verdammt! Was war das!? Noch eigenartiger war, dass es mich nicht mal ärgerte. Es lies mich lediglich ein wenig aus der Fassung geraten und es verwirrte mich immer mehr. Da lief doch was schief! Das war ja wohl ganz offentsichtlich. "Boaaa, ich bin satt.", den Bauch reibend lehnte Luka sich zurück. Fünf Brötchen hatte er innerhalb kürzester Zeit verdrückt. Seine Schockolade hatte er nebenbei getrunken. War das eigendlich noch menschlich? Ich hingegen war kein großer Esser. Ich hatte gerade mit meinem zweiten Brötchen angefangen. Danach würde ich auch satt sein. "Sag mal, ist das eigendlich gesund? So viel auf einmal zu verdrücken?", fragte ich. Er schaute mich an wie ein Auto und legte den Kopf schief. Wieder grinste er, wieder dieses Kribbeln und ich verlor die Lust am Essen. "Weiß nicht...hmm einmal da habe ich mich so verschluckt, das um Luft rang.", allerdings schien ihn das nicht sonderlich beeindruckt zu haben. So wie es aussah, hatte er seine Gewohnheiten trotzdem nicht abgelegt. Dort, wo ich jetzte eigendlich brummen sollte, erließ ich ein seufzen, verzog nur einmal das Gesicht und kratzte mich an der Wange. "Aha.", war meine Antwort. Bloß nicht zu viel sagen. Dann käme er noch auf dumme Gedanken. "Bist du fertig?", er zeigte auf mein Brötchen, das ich samt Teller zur Seite geschoben hatte. Ein Nicken. "Hmm, kann ich es dann essen? Ist doch schade,wenns weggeworfen wird.", strahlte er mich an. Ich konnte nichts weiter tun als zu nicken, da mein Gehirn schon wieder ausgesetzte hatte. Aber da ich es eh nicht mehr essen würde, war es dieses mal auch mal nicht so schlim. Erstaunlicher Weise. "Na denn...", schwubs und es war verschwunden. Dabei war er doch gerade noch satt. Wenig später begannen wir mit dem Aufräumen. Als wir damit fertig waren, schaute ich zum ersten mal wieder aus dem Fenster. Zu meinem Glück musste ich feststellen, dass der Regen natürlich immer noch nicht aufgehört hatte. Nein, zu meinem Entsetzten musste ich feststellen, das er nur noch stärker geworden war. Sicher würde Luka mir einen Regenschirn leihen, aber es war trotzdem kein Spaß bei dem Regen rauszugehen. "Hmm, das gießt ja immer noch wie in ströhmen. Hmm, was hälst du davon, wenn wir noch ein wenig Fern sehen? Gleich kommen die Simsons. Hast du Lust?", fragte er. Eigendlich hatte ich keine Lust, ich wollte nach Hause. Doch ehe ich das sagen konnte, grinste er schon wieder so, das mein Hirn wieder begann zu streiken. Verdammt und zugenäht! "Ja.", brummte ich und versuchte mir einzureden einfach nicht ganz bei mir zu sein. Na wenigstens waren "Die Simpsons", eine eine Serie, die ich auch gern sah. Es gab wirklich nichts lustigeres als eine Lisa, die versuchte ihre Familie zu Vegetariern zu machen, einen Bart, der einem ganz ungeniert den Hintern zeigte und einem Homer dabei zuzusehen wie nähmlich er sich benahm. Da kam man sich selbst wenigstens schlau vor. Die ganze Serie war so daneben, das sie schon wieder lustig war. Ein schwacher Trost, aber wenigstens etwas. Als meine Gedanke fertig gedacht war, waren wir fertig mit aufräumen. Luka freute sich sichtlich über meine Antwort und schliff mich mit nach oben, nach dem er noch am Kühlschrank rumgewustelt hatte. Unter seinem Arm hielt er nun eine Tetrapackung Eistee und in der Hand darunter zwei Becher, mit der anderen schliff er mich fröhlich summend hinter sich her. Oben in seinem Zimmer angekommen schob er mich zu seinem Bett, stellte den Eistee auf dem Schreibtisch ab,und schnappte sich seine Fernbedienung. Er ließ sich an der Wand des Bettes nieder und kuschelte sich in die Kissen, deutete neben sich mit einem Blick zu mir. Das bedeutete wohl das ich mich neben ihn setzten sollte. Um nicht unhöflich zu sein tat ich das auch. Luka schaltete den Fernsehr ein und zappte bis Pro7 durch. Es fing schon an. Schon der Anfang brachte mich zum Schmunzeln. Ja ich mochte die Serie wirklich. "Du, Mio..", begann Luka, er klang unglaublicher weise schon fast ein wenig eingeschüchtert. Ich schaute ihn fragend an. "Hm?", er zögerte einen Moment. "Jetzt sag schon!", drängelte ich. Irgendwie machte mich seine Nähe wieder nervös und es begann abermals zu kribbeln in meinem Bauch. Das machte mich halb wahnsinnig. Dazu kam noch das ich mich auf einmal zwingen musste, mich nicht an ihn zu kuscheln. Er war so, so bequem. Scheiße! Was dachte ich denn jetzt bloß für einen Dummsinn? Er war doch nicht Elias, mein bester Freund, den ich immer als menschliches Kuscheltkissen benutzte. "Ich hätte Lust zu kuscheln...hast du Lust?" Oh nein! Hatte er mich etwa erwischt, oder meine Gedanken gelesen? "Wie?", kurz klang ich irritiert und ein wenig überrumpelt. Natürlich tat ich nur so. Denn mein Innerstes wollte sich unbedingt an ihn kuscheln. Mein Hirn zu fragen wäre eh überdflüssig gewesen. Darauf konnte ich mich eh nicht mehr verlassen. "Nur wenn du willst.", wollen? Er lächelte wieder so. Nein SO! "Ja ich will.", stammelte ich vor mich hin. Nein verdammt! Waren wir hier auf einer blöden Hochzeit oder was? Und schon war der Schalte wieder umgelegt. Klick, schalter aus. "Oh, na dann.", kurzerhand legte er einen Arm um mich und zog mich ganz nah an sich. So nah bis ich fast auf seiner Brust lag. Überrumpelt von mr selbst, hörte ich mich zufrieden aufseufzen. Er war so schön warm und kuschelig. Aber das sagte ich ihm natürlich nicht. Noch eine ganze Weile lagen wir so im Bett. Üblicherweise schlief ich immer ein und begann zu klammern, wenn es so kuschellig war. So war das jedenfalls immer bei Elias gewesen. Doch bei Luka fühlte ich noch etwas anderes. Ein Kribbeln, mein Herz pochte in einem ungewohnten Rythmus. Verdammt noch mal! Ich konnte ihn doch gar nicht ausstehen! Was war nur los mit mir? "Hatschiii.", ich nießte plötzlich wieder, na super. "Oh je, du hast dir wohl wirklich was eingefangen, warte.", Luka ließ mich kurz los und zog eine Wolldecke unter seinem Bett hervor mit der er mich ein wenig zudeckte, dann ließ er mich wieder an ihn kuscheln und hielt mich noch zusätzlich warm. Das Kribbeln hörte nicht auf ich wusste nicht mehr, was ich noch denken sollte. Morgen würde ich mich sicher wieder selbst verfluchen für meine Anhänglichkeit. Seine Art und Weise, machte mich einfach wahnsinnig! Kapitel 7: Von Fieber, Telefonaten und seltsamen Gefühlen --------------------------------------------------------- Meine Mutter sah mich vorwurfsvoll an. Sie stand direkt vor meinem Bett und hielt das Fiebertermometer in der Hand. "38 Grad. Mensch Milo, wieso seid ihr auch bei diesem Regen durch die Gegend gelaufen? Kannst du dir vorstellen was für Sorgen sich Papa und ich gemacht haben, als dein Mitschüler dich auf dem Arm tragend hierher brachte? Wir dachten es sei sonst was passiert!", sie regte sich mal wieder auf. So war es oft. Egal was ich auch machte, ich konnte es ihr nie recht machen. Selbst wenn ich eigendlich gar nicht schuld war, war ich für sie trotzdem der Schuldige. Jetzt meckerte sie mich wieder an. Als nächstes meckerte sie darüber, das ich ja dann morgen wohl nicht zur Schule konnte. Wie auch, mit dem Fieber? Toll, das konnte ich jetzt eigendlich gar nicht gebrauchen, das meine Mutter gerade jetzt ihre schlechte Laune an mir auslassen musste. Ich nickte nur zu allem. Mir war schwindlich und schlecht, meine Augen waren gerötet, hatte Gliederschmerzen. Andauernt hatte ich das Gefühl ausgetrocknet zu sein und war nur beim Trinken. Meine Nase war andauernt verstopft. Manchmal lief sie ohne Unterlass, egal wie oft ich sie dann auch ausschnupfte. Ganz zu Anfang als ich noch bei Luka war fing ich an ganz schrecklich an zu frieren und irgendwann ging es mir so schlecht, das er beschloss mich nach Hause zu bringen. Ich hatte davon nicht viel mitbekommen, weil ich damit beschäftigt war, nicht zu erstarren vor Kälte und mit den Zähnen zu klappern. Es hatte mich also voll erwischt. Nebenbei hatte ich mich bald so fest an Luka geklammert bis mir einigermaßen warm war. Dieses Gefühl tat mir zu diesem Zeitpunkt einfach gut. "Hatschiii.", ich fühlte mich armseelig, elend. Ich brauchte drei Wolldecken um mich warm zu halten, nachdem mir seine Wärme wieder entzogen worden war. Ich erinnerte mich dunkel daran, das Luka mich wohl nicht mal nach oben tragen durfte, das hatte stattdessen mein Vater übernommen, der an diesem Morgen noch zu Hause war. Was für ein Zufall. Nun kam ich mit dem Atmen gar nicht hinterher und als ich meine Augen heute morgen öffnete taten sie mir weh, sobald das Licht in sie hinneinfiel. Heute waren es also nicht Lukas strahlend weiße Zähne, die mich blendeten, sondern das Licht. Mir war erst gar nicht bewusst, das meine Gedanken schon wieder in Richtung Luka abdrifteten und wie sie wieder dieses Kribbeln in meinem Bauch verursachen. Als es mir bewusst wurde spürte ich, wie mein Gesicht sich ungewöhnlich heiß anfühlte. Zu dem Fieber keine angenehme Sache. Ich wollte nur noch meine Ruhe haben und schlafen. Nicht mal hunger hatte ich. Auch wenn das wichtig war um wieder gesund zu werden. Meine Mutter hatte in der Nacht immer mal wieder herreingeschaut um zu sehen, das auch alles in Ordung war. Wenigstens da hatte sie mich nicht geweckt um noch zu meckern. Eigendlich war ich manchmal auch der Überzeugung, das sie das Alles auch nur machte, damit es nach außen so aussah, als würde sie sich gut um mich kümmern. Wie sie es schon vermutet hatte, konnte ich heute nicht zur Schule. Gleich morgens hatte sie mich zum Arzt geschliffen der mir dann vorraussichtlich drei ganze Tage Bettruhe verortnet hatte und mir was gegen meine Erkältung verschrieb. Einen Vorteil gab es ja. Ich konnte ganze drei Tage mit meinem lila Teddy kuscheln und schlafen so viel ich wollte, dazu bekam ich noch eine kostenlose Portion Ruhe vor dem Deppentrio. Na wenigstens das. Und noch etwas. Drei Tage kein Luka, der mich die ganze Zeit über zulaberte. Dumm nur, das meine Gedanken, wie eben erwähnt trotzdem um ihn kreisten, das machte mich halb verrückt. Mit der Zeit schaffte ich es dann doch einzuschlafen. Ich verschlief fast den ganzen Tag. Als ich aufwachte hatte ich durst. Ich griff nach der Wasserflasche, die gleich neben meinem Bett stand. Etwas davon schüttete ich in ein Gals um es dann in einem Zug auszutrinken. Mir war immer noch elend. Irgendwann war ich wieder eingedämmert. Ich hatte diesmal jedoch nur einen leichten Schlaf, weswegen ich es sofort bemerkte, als meine Mutter in mein Zimmer kam. Sie gab sich nicht die Mühe leise zu sein. "...o, Milo.",langsam öffnete ich die Augen, ich befürchtete, dass sie wieder wehtaten, sobald wieder das Licht in sie einfiel, doch das tat es nicht. Draußen war es wieder grau und dunkel, es regnete wieder. Was für eine scheußlicher Tag. "Hmmm..", brummte ich. Vor mir tat sich ein leicht genervtes Gesicht auf. Meine Mutter hatte wohl schon wieder schlechte Laune. Von einem Schatz, war heute nichts zu hören. Auch gut. "Milo", Milo war übrigens mein eingendlicher Name, "Telefon, Elias ist dran." Kaum, das ich den Namen meines besten Freundes vernahm, griff ich nach dem Telefon, welches sie mir direkt vor die Nase hielt. Eben noch bedankte ich mich für ihre Güte, da war sie auch schon wieder aus dem Zimmer verschwunden. Bestimmt war sie so schlecht drauf, weil es regnete, das verdarb ihr immer jegliche Laune. Dazu kam ja noch, das ich, ihr fauler Sohn, ja nicht zur Schule konnte und dadurch nicht am Unterricht teilnahm. Ich nahm also den Hörer und hielt ihn an mein Ohr. "Hey, mein kleiner Teddy.", begrüßte mich mein bester Freund, mit dem Spitznamen den er mir verpasst hatte, als er meine Sucht nach meinem Lila Teddy vernahm, ich glaube da war ich sechs und er acht. Er war zwei Jahre älter als ich, und heute war er scheinbar bestens gelaunt. "Morgen Eli...HATSCHII!", nur knapp hatte ich es geschafft, den Hörer von mir weg zu halten, ehe ich laut nießen musste. "Mensch Süßer, was machst du nur für Sachen?", er klang besorgt. "Hab ne Erkältung.", ich griff nach einem Taschetuch um mir die Nase auszuschnupfen. "Ja, das ist offentsichtlich, du hörst dich auch nicht gesund an.", stellte er besorgt fest. Ich nickte, obwohl er das ja gar nicht sehen konnte. "Hast...du schon Schulschluss?" "Hmm nein, wir haben heute einen halben Studientag. Einige Lehrer sind auf einer Konferenz, deswegen fällt der Nachmittagsunterricht heute aus.", teilte er mir munter mit. Was für ein Zufall. "Achso, bei uns ist der Unterricht gestern komplett ausgefallen." "Meeensch, hast du es gut." "Naja, wie mans sieht. Wir haben natürlich noch Hausaufgaben bekommen...die muss ich auch noch erledigen." "Armer Teddy, ...was hast du denn so schönes auf?" "Zum Glück nur Mathe. Aber sag mal woher wusstest du, denn das ich krank bin? Normalerweise bin ich doch jetzt in der Schule.", fragte ich verwundert. "Hmm, naja, als ich im Bus nach Hause war, waren da so drei Typen die deinen Namen erwähnten. Waren so Hopper. Ich glaube einer von denen war Robert, den ich noch von der Grundschule kenne. Sie meinten das diese kleine "Emo-Schwuchtel" wohl krank spielt und da ich mit den drei Hoppern nur dich verband, wars mir klar. Die sind ganz schön unverschämt, kann ich nur sagen." "Ja, das waren die Hopper aus meiner Klasse.Die haben sich bestimmt während des Unterrichts verdünnisiert , die fahren sonst überwiegend in meinem Bus. ", ich seufzte tief. "Kommst du klar mit denen? Du weiß, du kannst jederzeit mit mir reden.", wieder klang er so besorgt. Wäre er jetzt bei mir, würde er mich an sich drücken und mit mir kuscheln. Elias machte sich immer solche Sorgen um mich. Wenn man ihn nicht hin und wieder stoppen würde, dann würde er sich nur noch um mich kümmern und nicht mehr um sich selbst. "Klar, es ist ja deutlich besser geworden. Sie sind nicht mehr so schlimm wie früher." Ich hörte ein erleichtertes Seufzen am anderen Ende des Telefons. "Hmm, oochh,ich wär so gern bei dir, aber dann, steck ich mich vermutlich an. Wenn du wieder gesund bist, dann lad ich dich zu nem Eis oder zu nem Teller Nudeln, oder zu ner Pizza, oder....genau zu allem ein. Was hälst du davon?" Schon klang er wieder munter und entusiastisch, ich musste leise kichern. Es tat gut mit ihm zu sprechen. "Haaatschiiii..", wieder griff ich zu einem Taschentuch und musste mir die Nase ausschnupfen. "Mensch kleiner Teddy, das hört sich wirklich nicht gut an, vielleicht solltest du dich noch mal schlafen legen und dich so richtig auskorieren. In zwei oder drei Tagen, wirst du bestimmt wieder gesund sein.", versuchte er mich aufzumuntern. Ich nickte wieder langsam. Auch wenn er es wieder nicht sehen konnte. "Ich glaub...du hast recht...aber danke...das du mich angerufen hast. Das hat echt gut getan.", krächzte ich, meine stimme wollte nicht mehr so richtig. "Okay Süßer, dann schlaf mal schön, ruf mich an, wenn es dir besser geht. Hab dich lieb.", die letzten drei Worte hauchte er sanft durch die Hörer, so das mir angenehm warm wurde. Er wusste, das mir das gut tat. "Ja mach ich. Hab dich auch lieb.", hauchte ich zurück. Noch schnell gab er mir einen Luftkuss durchs Telefon, dann legten wir auf. Ich seufzte erleuchtert. Es war so schön gewesen, die Stimme meines besten Freundes zu hören. Ganz wie Eli es vorrausgesagt hatte, ging es mir in den nächsten zwei bis drei Tagen besser. Und um es zu erwähnen. Ich hatte nicht vergessen, das mein bester Freund Elias heißt. Ich nannte ihn meistens Eli. Das rüherte noch aus einer Zeit, in der es für mich noch sehr schwer war seinen richtigen Namen auszusprechen. Es war einfach so geblieben, doch er störte sich nicht daran. Zurück zum Thema. Meine Mutter hatte mich zwischenzeitlich noch mal zum Arzt geschliffen und der hatte mich doch grop noch einen weiteren Tag krank geschrieben, so hatte ich die ganze Woche frei. Am Freitagnachmittag, klingelte es dann an der Tür. Meine Mutte war im Geschäft ihrer Schwester aushelfen und mein Vater arbeitete ebenfalls. Also musste ich mich selbst die Stufen herrunter bemühen. Ich hatte wieder den ganzen Tag geschlafen und war noch immer sau müde. Doch es ging mir schon wieder viel besser, auch wenn ich mindestens die halbe Nacht an Luka denken musste und ich wieder mal nicht durchschlafen konnte. Dennoch, für heute Abend hatte ich mir vorgenommen meinen besten Freund Elias anzurufen um ihm mitzuteilen, das alles in Ordnung sei. An der Tür angekommen, schaute ich durch den Spion. Ich traute meinen Augen nicht. Was sich mir dort an der Tür bot ließ meine Laune wieder sinken. Toll, nur dieser kleine Blick durch dieses verflixte, winzige Loch hatte mein Hirn mal wieder ausgeschaltet. Klick. Schalter aus. Brummig öffnete ich die Tür. Da strahlte mir eine strahlend weißes Lächeln direkt ins Gesicht. Na wunderbar. Ich war doch eben erst aufgestanden, es war also quasi früh am Morgen für mich. Aber das schin ich nicht im geringsten zu interessieren. "Hey Mio, ich wollt mal fragen wie es dir so geht, achja ich hab noch die Hausaufgaben für dich zusammengesammelt." Was für einen erbauliche Nachricht. Wie Luka mich so begrüßte, schien er wie meistens bestens gelaunt zu sein. Das passte mir jetzt so gar nicht in den Kram, da sich mein Körper so langsam wieder erholt hatte. Denn genau in diesem Augenblick wo er nun direkt vor mir stand, ging auch schon wieder das Kribbeln los. Scheiße! Ich fragte mich nur, wie er es geschafft hatte mein Haus zu finden bei seinem Orientierungssinn. Der Doofi hatte sich doch bestimmt x mal verlaufen ehe er es gefunden hatte, dabei war es gar nicht so weit von meinem Haus entfernt. Moment mal, hatte er mich nicht auch schon am Montag nach Hause getragen? Ach egal, er wird sich wohl einfach durchgefragt haben. "Hey...komm...doch erstmal rein.", brummte ich mir noch eine wenig krächzent zusammen. Luka trat ein. Dabei sah er aus, als freute er sich wie ein kleines Kind über ein neues Spielzeug. War doch nichts besonderes oder? Immerhin war er mir ja auch nicht ganz fremd. Zwar kannte ich ihn noch nicht so wahnsinnig lange, aber er hatte die eigenartige Eigenschaft, das man sich ihm nicht entziehen konnte, auch wenn man am liebsten schreiend davon laufen wollte. Das Hirn arbeitete einfach nicht mehr, somit war logisches Denken nicht mehr möglich. Diese Art und Weise, färbte scheibar auch auf seine vielen Verehrerinnen ab. Er zog sie an wie die Fliegen. Das war schon ein wenig grusellig. Er schlüpfte aus seinen grünen Chucks, stellte sich ordentlich an die Seite,anschließend zog er seine Jake aus. Danach schaute er mich fragend an. Verdammt, er hatte mich beim Starren erwischt. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen. "Hmm ist was nicht in Ordung? Fühlst du dich schlapp? Soll ich dich tragen?", und schon grinste er wieder fröhlich und munter vor sich hin. Schon hatte ich die Fassung zurückerobert. "Quatsch...mir geht es blendent! Red nicht so einen Unsinn daher!", brummte ich ungehalten, doch er lächelte nur und begann ein wenig zu kichern. "Hey! Du bist...doof! Das ist nicht witzig.", plötzlich spürte ich, wie mir das Blut ins Gesicht schoss. Ich benahm mich schon wieder wie der letzte Volltrottel. Mit meinem Verhalten Luka gegenüber konnte ich dem Deoppentrio sicher Konkurenz machen. Keine schöne Vorstellung war das. Konnte mich mal jemand aufhalten? Luka betrachtete weiter mein Gesicht und Schmunzelte. "Mio du,...", er rieb sich verlegen am Hinterkopf, "...bist irgendwie süß wenn du dich so aufregst." SÜß? "Süß?", mein Gesicht verzerrte sich zu irgendeiner Grimmasse, was Luka wieder leise Lachen ließ. "Ja,...tut mir leid, ich sollte nicht so lachen." Toll! Ich brummte nur, meine Laune war noch einmal gesunken. Ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Hey...es war doch nicht böse gemeint. Schmoll doch nicht." "Ich schmolle nicht!", log ich. "Hmm, na dann...kann ich dir ja zeigen was wir so an Hausaufgaben auf haben.", meinte er. "Aber sag, wollen wir noch lange hier so im Eingang stehen bleiben?", wollte er wissen. Scheiße...ich kam mir immer dümmlicher vor. Wie konnte mich ein einzelner Mensch nur so aus der Fassung bringen? Normalerweise war ich nicht so. Ich versuchte mich immer dezent im Hintergrund zu halten und mich nicht aufzuregen, aber bei ihm, war das irgendwie nicht möglich. "N...Nein! Natürlich nicht.",stotterte ich nun peinlich vor mich hin. Er verwirrte mich. Wenn er mir so nah war, war klares Denken einfach nicht mehr möglich. Sobald mein sich das Blut wieder halbwegs aus meinem Kopf verzogen hatte, schaute ich mit einem leicht genervten Gesicht zu ihm auf und zeigte in Richtung der Treppe. "K...kannst schon mal hochgehen, es ist das letzte Zimmer. Willst du was trinken?", fragte ich, als sich auch meine Fassung wieder ein wenig normalisiert hatte. "Ja, Eistee wäre nicht schlecht.", und er machte sich ohne weitere Umschweife auf den Weg nach oben. Ich stattdessen wuselte noch eben in die Küche und kramte den Eistee aus dem Kühlschrank. Ich schnekte ihm etwas ein, mir selbst nahm ich eine Wasserflasche mit. Mit den Getränken ging ich langsam nach oben in mein Zimmer. Luka saß auf dem Fußboden vor meinem Bett, auf dem Teppig und hatte die Schulsachen ausgepackt. Ich reichte ihm seinen Eistee. "Danke. Übrigens einen süßen lila Teddy hast du da.", er zeigte auf den Teddy auf meinem Bett. "Hm? Ja, danke.", ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf und wurde wieder rot. Ich wartete nur auf den Moment, an dem er mich dafür auslachen würde. Doch Luka nahm derweil einen Schluck aus seinem Becher und stellte ihn auf dem kleinen Tisch neben dem Bett ab. "Sag mal..." "Ja?", er schaute mir wieder ins Gesicht. "F..findest du es nicht komisch, das ich noch ein Stofftier habe?", Er legte den Kopf schief. "Nein, wieso sollte ich, ich finde das nicht schlimm...", und auf einmal lächelte er sanft. "Wollen wir anfangen?", riss er mich aus seiner Verwunderung. Er hatte mich nicht dafür ausgelacht. "Äh, ja...", schnell ließ ich mich nieder zu ihm auf den Boden. Doch ich bemerkte schnell wie es mir ein wenig fröstelte, als sich der Regen draußen wieder einsetzte und ich hatte ja immer noch meinen Schlafanzug an. "Ist dir kalt?", fragte Luka mich. Ich schüttelte schnell den Kopf. "Nein!", log ich, doch Luka seufzte nur, griff sanft nach meinem Arm und zog mich zu sich. "Natürlich frierst du, ich bin doch nicht blind." Okay, das war wohl die sanfte Version von "Willst du mich etwa für dumm verkaufen?!" "Hmmm?" Scheiße, er war schon wieder so, SO nah! "Was...was soll das?", mein Verstand sagte mir, ich sollte hier so schnell es ging verschwinden, doch der setzte auch immer nur dann wieder ein, wenn ich praktisch wehrlos war. Denn sobald ich merkte, wie sich das Kribbeln durch diese blose Berührung noch verstärkte, war ich wie gelähmt. Luka zog mich zwischen seine Beine und zerrte dann eine leichte Wolldecke zu sich herrunter und legte sie mir über die Beine. "Kuscheln, während wir deine Hausaufgaben machen." "A...aber...", er wuschelte mir durch die Haare. "Ich will nur nicht das du frierst.", meinte er. Blödmann! Es hätte doch auch gereicht mir einfach eine Wolldecke zu reichen. Und jetzt konnte ich mich erst recht nicht mehr konzentrieren. Wie kam er nur immer auf diese beknackten Ideen? Er reichte mir einen Block, als Unterlage und gab mir einen Arbeitszettel und einen Stift. "Ok.Ist das Deutsch?" wollte ich wissen, versuchte dabei nicht zu stottern und vielleicht tat ich es auch ein wenig abzulenken. "Ja, und diese drei Zettel auch. Und noch was in Geschichte und Englisch, aber das ist nur im Buch was lesen und nächste Woche sollen wir dazu Fragen beantworten können." "O...ok, was ist mit Mathe?" "Da haben wir nur die Zettel von Montag auf, weil Herr Schieling immer noch nicht wieder da war.", teilte er mir wieder bestens gelaunt mit. So wie ich Luka kannte, war es ihm mehr als recht, da Mathe ja sein haupt Problemfach war. Ich konnte nur darüber schmunzeln. Irgendwie war das schon ein wenig lustig. Irgendwann hatte ich es doch tatsächlich geschafft trotz meiner innerlichen Unruhe alles Hausaufgaben zu bearbeiten. Dazu kam noch das Luka seine Mathesachen dabei hatte und sich den Kram von mir erklären ließ. Doch das brachte ohnehin nicht viel, da er die schritte nach dem ersten Anwenden auch gleich wieder vergas. Er lächelte nur darüber und kratze sich verlegen am Hinterkopf. Ich war jedoch total fertig und am Ende meine Nerven. Als wir fertig waren, saßen wir immer noch so da. Luka hatte sich die Fernbedienung geschnappt, die zu meinem Leidwesen gleich neben ihm auf dem Nachttischchen lag und schaltete ihn an. "Ich darf doch...bei dem Regen, ist das doch ganz gemütich." Meinte er. Frechheit! Einfach nicht auf meine Antwort zu warten. Dann legte er auch noch seine Arme ein wenig um meinen Bauch. Nicht gut! Hilfe! Verdammt! Mein Herz wummerte plötzlich wie ein Presslufthammer auf mich ein. Weg! Ich musste hier weg! Sonst würde ich gleich noch vergessen wie man atmete und so versuchte ich mich zu befreien. "Hm? Willst du aufstehen? Sag doch was..." Und schon ließ er mich los. Ich war irgendwie verwundert. Ging doch ganz leicht. Wieso war ich nur so blöd? Wieso sprach ich meine Gedanken nicht einfach aus? Mio du Idiot! "Ich...ich muss mal aufs Klo!", bastelte ich mir schnell eine Antwort zusammen und schon war ich aufgestanden und in Richtung Klo gerannt. Wie ein Irrer schloss ich die Tür hinter mir, seufzte erleichtert auf. Luka war doch nicht Elias, der mich so einfach in den Arm nehmen durfte, der sich einfach so an mich kuscheln durfte! Er war nicht mein bester Freund. Luka, war einfach Luka, niemand sonst. Niemand der das einfach so durfte. Aber wieso wünschte ich es mir dann so sehr? Ich konnte mir einfach keinen Reim daraus machen. Noch nie war mir jemand so nah gewesen wie mein bester Freund. Debei war Luka doch nicht mal ein Freund oder? Nein das stimmte nicht. Er war es einfach so geworden...ihne das ich es bemerkt hatte, aber das war noch etwas ganz anderes. Etwas, das noch sehr viel tiefer ging als nur Freundschaft. Was war es, was mir mein Herz so zum klopfen brachte? Schließlich entschloss ich mich, mich wieder herraus zu wagen. Ich schlich zurück in mein Zimmer. Dort saß Luka immer noch. Ganz still saß er da und wartete brav auf mich, ohne sich zu beschweren. Ohne zu hinterfragen was denn los war. Er sah mich einfach nur an und lächelte. Er sah aus als freute er sich darüber, das ich da war. Dabei war ich doch all die Zeit so doof zu ihm gewesen. Egal wie doof ich mich auch verhielt, er entgegnete allem immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht. "Da bist du ja." Ich nickte und setzte mich nur stumm neben ihm. Ich konnte nichts sagen. Ich hörte wie Luka ein leises Seufzen von sich gab. Dann spürte ich seine Hand auf meinem Kopf. Ganz sanft und vorsichtig wuschelte sie mir durch meine Haare, und es machte mir nichts aus, so sehr ich mich auch dagegen sträuben wollte. "Tut mir leid. Ich hätte dich nicht so überfallen sollen. Vielleicht ist es auch besser wenn ich jetzt gehe." Gerade, da wollte er sich erheben, da gewitterte es plötzlich und ich klammerte mich erschrocken an ihm fest. Ich hatte Angst vor Gewitter. "Hmm!", da nochmal! Meine Augen kniffen sich wie automatisch zu. Ich begann zu zittern. Es wurde immer lauter. Noch ehe ich mich ihn loslassen konnte und mich unter meinem Bett verkriechen konnte, wurde ich von zwei warmen Armen festgehalten. "Hey,...Mio, keine Angst, ich bin doch da.", flüsterte Luka mir ins Ohr. Und aus irgendeinem Grund, den ich nicht beim Namen nennen konnte fühlte ich mich sehr gut aufgehoben. Die Arme hoben mich vorsichtig nach oben um mich dann ins Bett zu legen. Lukas warmer Körper legte sich direkt neben mich und legte beide Arme um mich.Er hielt mich fest und ich vergrub meinen Kopf direkt in sein Shirt in das ich mich klammerte. Nebenbei spürte ich, wie Luka mich sanft in streichelte. Ohne zu wissen wieso es mich so beruhigte. Kapitel 8: Elias, der Skaterpark und ein Besuch bei Mecces ---------------------------------------------------------- "Hey Süßer." Mein bester Freund stand mit seinem Skateboard an der meiner Haustür und lächelte mich bestens gelaunt an. "Hey Eli, das ging aber schnell." Ich sah ihn verwundert an. "Ja klar, bin gleich losgedüst als du mich angerufen hast.", meinte er darauf nur. "Ja, sry, das ich dich gestern erst so spät angerufen hab, du hast dir sicher Sorgen gemacht, wegen dem Gewitter.", mein Kopf senkte sich und meine Augen starrten auf meine Füße. Eli wusste genau, welche Ängste sich in mir breitmachten, wenn es gewitterte, weswegen er immer sehr besorgt war. Doch Eli nahm mich nur kurz in den Arm. "Ist doch nicht schlimm, ich war nur erleichtert, das es dir gut geht." Er strich eine Strähne aus meinem Gesicht und drückte mich noch einmal. "Hey Miolein, nun lächel doch wieder. Du wirst sehen, dann geht es dir gleich besser." Ich nickte, dann lächelte ich ihn wieder ein wenig an. Daraufhin strahlte er wieder. "Na siehst du, das ist mein Mio.", er grinste. "Hmm, genau, aber so wie du grinst hast du doch bestimmt irgendwas ausgeheckt.", ich tippte mit dem Zeigefinger an seine Stirn. Eli kicherte. "Du hast es erraten kleiner Teddy. Zur Feier des Tages, deiner Gensung werden wir ein Eis essen gehen, unten am Eisladen. Das Eis isst du doch besonders gern." Mein bester Freund kannte mich einfach zu gut, ich war verrückt nach diesem Eis. Es war sogar besser als das aus der Stadt. "Hihi, wenn du mich einlädst? ", ich grinste ihn gelassan an. Ich wusste das es ihm nicht nur um das Eis ging. "Klar, für dich doch immer.", er machte einen Kussmund in meine Richtung. "Schleimer.", winkte ich gespielt und mit einem verkniffenen Kichern ab, machte einen Kussmund zurück. "Von wengen Schleimer. Ich weiß genau, das du für dieses Eis sterben würdest. Ich erinnere mich nur an letztes Mal, als du mich so lange angebettelt hast, dir ein Eis zu kaufen, bis du mich entgültig weich geklopft hattest." "Eliiii? ", mein Ton war gespielt unschuldig. Ich stellte mich direkt vor ihn und zog eine dicke Schmolllippe. "So schlimm war ich doch gar nicht. Oder?" Dazu zeichnete ich noch mit meinem Zeigefinger kleine Kreise auf seine Brust. Einen Momentlang schaute ich dann ein wenig nach unten,dann wieder hoch um noch unschuldiger und schmolliger zu schauen. In Elis Gesicht konnte ich sehen wie seine Mundwinkel zucken. Gleich hatte ich ihn so weit. Gleich würde er anfangen laut zu lachen. Und so geschah es auch. "Mioooo, das ist gemein, du weißt, das ich nicht anders kenn, wenn du so drein schaust." Ich streckte ihm die Zunge raus und er zog meine Wangen auseinander in dem er sie sanft mit seinen Fingern kniff, als ich ebenfalls anfangen wollte zu lachen. "Ganz schön frech für einen, der gerade erst wieder genesen ist.", seine Hand strubbelte durch meine Haare. "Ihhh...lass das...", jammerte ich. Meine wunderbaren Haare. Er hatte meine Frisur zerstört. Schäm dich! Bei dem Anblick wie ich aufgebracht ins Haus lief und dabei versuchte meine Friesur wieder zu richten fing Eli an laut zu gackern. "Heyyyy...das ist nicht lustig.",regte ich mich künstlich, aber nicht ernsthaft auf, weshalb sich mein bester Freund fast nich mehr einkriegte vor lachen. "Das ist immer so genial, wenn du dich so aufregst, aber keine sorge ich habs durcheinander gebracht und ich richte es auch wieder." Und schon hatte er mich, aufgebrachtes Huhn, wieder eingefangen. Eli war einfach schneller als ich. Mit einem gekonnten Stoß gegen die Tür, ließ er diese ins Schloss fallen, parkte sein Skateboard, an der Seite, dort wo es niemanden störte und zerrte mich ins Badezimmer, wo er sich dran machte meine Haare wieder zu richten. Ein Blick in den Spiegel sagte mir, das es nun sogar noch besser aussah als vorher. "Na? Hab ich zu viel versprochen?", grinste er. Eli hatte sich mal wieder selbst übertroffen. "Nein, natürlich nicht, wie immer.",bestätigte ich ihm. "Na siehst du, dann lass uns jetzt los ja?", auch er schien mehr als zufrieden mit seinem Werk, denn er strahlte vor sich hin, als gäbe es nichts Schöneres auf der Welt. "Okay. Aber du hast es doch sicher nicht nur auf das Eis abgesehen oder?", wollte ich neugierung wissen. "Oh, du hast mich durchschaut.", ein Schmunzeln machte sich in seinem Gesicht breit. "Da ist doch auch der Skaterpark direkt daneben. Da kann ich danach auch gleich etwas skaten gehen und wenn du willst kann ich dir auch ein paar Tricks zeigen." "Wusst ichs doch...typisch Eli. Aber für das Skaten bin ich nicht geschaffen. Du weißt doch, was letztes Mal passiert ist, als ich das versucht habeß", meine Zeigefinger tippten gegeneinander, mein Gesicht senkte sich peinlich berührt zu Boden. "Ach du meinst, als du auf der Bananenschale ausgerutscht bist und dabei ganze drei Typen vom Board gehauen hast? Ja, das war wirklich lustig, und zum Glück ist ja nichts passiert." Ganz ungeniert sprach er es aus, als sei es total normal sich zum Affen zu machen. Ich hätte mich zu diesem Zeitpunkt am liebsten in irgendein Loch eingebuddelt. "Nein, nur das sich alle schlapp gelacht haben und du sie alle davon jagen musstest, weil sie sich nicht mehr eingekriegt haben vor Lachen." "Ach was, so schlimm ist das nicht, heute werden sie es bereits vergessen haben. Außerdem waren wir da ja in einem anderen Skaterpark, und nicht in unserem. Hier sind alle total in Ordnung.", pattete er mich auf die Schulter. Von meinen Haaren, ließ er diesmal die Finger. Braver Junge. "Na wenn du meinst...aber weißt du...ich würde dich lieber beim Skaten zeichnen.", murmelte ich. Ja, ich zeichnete gern. Besonders meinen besten Freund. Es machte mir Spaß ihm beim Skaten zuzusehen, während ich auf der Wiese oder auf der Bank saß. Hin und wieder nahm ich meinen Zeichenblock mit. Ich hatte bestimmt schon zwei oder drei Blöcke voll mit Zeichnungen von meinem besten Freund. Wie er mitten im Unterricht schlief, wie er beim skaten war,mal von einem Foto abgezeichnet, das ich besonders schön fand. So hatte ich das Zeichnen gelernt und es war immer wieder lustig. Seine Augen weiteten sich. "Okay, dann so. Du musst mir das Bild dann aber unbedingt zeigen ja?", er legte seinen besten Hundeblick auf, da konnte ich nur nicken. Ich hatte ihn einfach zu lieb. "Juchuuu... na dann hol deine Sachen, dann können wir endlich loslegen." Seine Ungeduld hatte die Überhand übernommen. Gesagt getan. Sobald ich alle meine Sachen in meine schwarze Umhängetasche mit allerleih Anhängern und Glöckchen zusammen gesammelt hatte, ging es los. Eli nahm meine Hand und wir gingen die Straße entlang. Unter seinem Arm schleppte er sein Skateboard. Es hatte den Namen "Frog". Es hieß so, weil auf der Unterseite ein grüner Comicfrosch plaziert war, den seine Mutter einst desighnt hatte.Damals war er so vernarrt ins Skateboarden und in diesen Frosch, das seine Mutter dieses Board anfertigen ließ. Weil seine Mutter es ihm dann vor knapp zwei Jahren zu seinem 15 Geburtstag geschenkt hatte, liebte er dieses Board abgöttisch. Doch seine Mutter war in der zwischenzeit an Krebs gestorben. Vor nicht mal einem Jahr benutzte er es zum allerersten Mal. Vor knapp zwei Jahren noch hätte er es noch nicht fertig gebracht. Zu intensiv war seine Erinnerung an seine Mutter daran gebunden. Doch nun schleppte er es fast jede freie Minute mit sich rum. Ich glaubte, das er sogar manchmal damit kuschelte, so vernarrt war er in dieses Board. Diese traurige Gesichte, die damit verbunden war, schien ihn nicht mehr nah so gehen wie noch zu dieser Zeit. Doch ich wusste, das es nicht immer so war. Sarah, seine Mutter war wohl eine der liebevollsten Menschen gewesen, die man sich nur vorstellen konnte. Ich kannte sie von klein auf und wusste wie sehr Eli immer an seiner Mutter hing. Der Tag an dem sie gestorben war, war für ihn der schlimmste Tag seines Lebens gewesen. Es dauerte nicht lang bis wir den Eisladen erreichten. Eli schaute sich die Eissorten an. Die Entscheidung viel ihm sichtlich schwer. Der Verkäufer der gerade Dienst hatte, blieb geduldig. Nicht so wie der andere, der manchmal da war. Der hibbelte mit der Zeit herrum und schaute dann immer ernster. Das der genervt war, konnte man ihm ganz deutlich ansehen. Aber Eli hatte einen heiden Spaß daran ihn ein wenig zu trietzen und ihn warten zu lassen. Dazu reichte es schon ihn ein wenig auf die Folter zu spannen. Es war aber auch zu komisch, wenn sich das Gesicht des Typen immer mehr zu eine lustigen Grimmasse verzog. So nach dem Motto, "Kauft und dann haut ab!" "Ich nehme Schockolade und Vanille.", riss die Stimme meines besten Freundes mich wieder aus den Gedanken, als er sich dann nach bestimmt 5 Minuten entschieden hatte. Der Verkäufer nickte freundlich und schmunzelte etwas. Hinter uns waren bereits zwei Typen, die langsam ungeduldig wurden. "Hey, könnt ihr euch nicht mal beeilen?", murmelte der eine etwas genervt. Eli ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Der Verkäufer auch nicht, der hatte eher noch ein verstecktes Grinsen in seinem Gesicht. "Welches willst du? Ich geb dir zwei Kugeln aus.", wollte Eli erheitert wissen. Mir viel die Entscheidung nicht schwer. "Ich..." "Halt warte, ich weiß es schon.", unterbrach er mich. In seinem Gesicht konnte ich sehen, das er was im Schilde führte. So war es auch. Gespielt nachdenkend, ließ er noch weitere fünf Minuten verstreichen. Dabei wusste er sehr genau welche Sorten ich am liebsten aß. Ganz eindeutig. Er wollte die Typen hinter uns ärgern, was den Verkäufer zu amüsieren schien. "Jogurt-Kirsch und Erdbeer.", nahm er mir die Worte, die ich sonst gesagt hätte, aus dem Mund. Ich nickte nur. "Also, da hören sies.", bestimmte Eli auffordernt. Der Verkäufer sagte nichts dazu und machte seine Arbeit. Die Typen waren schon sichtlich verstimmt. Ich glaubte, das sie sich ein Schnauben nur schwer verkniffen. Sie hatten schon die Fäuste geballt. Eli würde jetzt sagen, "Was sind die auch so dumm und warten die ganze Zeit, die müssten doch bemerkt haben, das ich sie nicht ernst nehme." Für gewöhnlich hatte er nähmlich eine ziemlich große Klappe. Vermutlich unterließ er dies um weitere ernstere Streitigkeiten zu unterbinden. Ich lächelte dazu nur und hatte meinen Spaß. Schließlich drückte er mir sein Skateboard in die Hand. "Halt mal bitte.", "Jab.", dann zahlte er. Danach nahm er es wieder an sich und drückte mir mein Eis in die Hand. Die Typen wollten gerade was sagen. "Hey..." Doch Eli ignorierte die Typen einfach. "Bitte, suchen wir uns ein kuschliges Plätzchen." "Ja. Wollen wir uns da beim Platz unter den Baum auf die Bank setzen ? Die ist unterdacht und müsste noch trocken sein." Zog ich mit. "Klar. Ist gemütlich da." Die Typen ließen wir mit einem verärgerten, dümmlichen Gesicht zurück. Wären heute nicht so viele Menschen unterwegs, wären sie sicher auf uns losgegangen. Eli hatte geschickt, die Gunst der Stunde ausgenutzt. Recht so. Als wir ein wenig weiter entfernt waren, fingen wir laut an zu lachen. Besonders Eli hatte ich angesehen, das er es fast nicht mehr aushielt. Mit Eli war es einfach immer schön. Meine ganze schlechte Laune war dann immer wie weggeblasen. Auch jetzt war es so. Wir lachten zusammen, hatten Spaß und meine Sorgen waren verschwunden. Zumindest für diesen Moment. So ähnlich musste es auch für Eli sein. Denn in solchen Momenten war es nicht wichtig was um uns herrum geschah, sondern es zählte nur der Spaß, den wir für diesen Monent hatten. Ich konnte es mir nicht erklären, wieso das so war. Es war einfach so. Meine Mutter schüttelte darüber immer den Kopf. Sie kannte ja fast nur meine brummige, abweisende Art. Doch bei meinem besten Freund war das anders. Vielleicht rüherte es einfach daher, das wir schon immer Freunde waren, und der Eine den Andern auch ohne Worte verstand und ihn einfach so akzeptierte wie er war, was meine Mutte schon lange aufgegeben hatte. Für sie war ich einfach nur Faul und nicht ansehnlich genug. Eine Art schwarzes Scharf in der Familie. "Hier ist es schön. Setzen wir uns." und schon hatte Eli mich sanft auf die Bank gezogen. "Vorsicht...mein Eis.", gab ich von mir. Fast wäre mir mein Eis aus der Hand gefallen, da ich noch so in meine Gedanken vertieft war. "Oh, tut mir leid Süßer. Warst du in Gedanken?", wollte er neugierig wissen. "Ja...irgendwie schon." Neben mir, stellte ich meine Tasche ab. "Hmm.", nachdenklich runzelte er die Stirn. "In letzter Zeit bist du das ziehmlich oft oder?", bemerkte Eli. Ich wurde rot. Denn nun waren meine Gedanken wieder zu Luka gewandert. Er legte sein Bord auf dem Boden ab. "Hehe. Wie süß, du bist ja ganz rot. Willst du mir nicht erzählen was los ist?", fragte er mit einem kleinen erheiterten Kichern . "Lach nicht und lass mich in Ruhe.", wies ich ihn schmollig ab. Ich tat so als sei ich sauer. Irgendwie war mir das jetzt peinlich,obwohl Luka doch gar nicht hier war. Allein der Gadanke an ihn reichte schon aus. "Okay.", war sein einzigstes Wort und zwischen uns herschte ganze fünf Minuten eine seltsame Stille. Er würdigte mich keines Blickes. Gemein. Er wusste genau, das ich das nicht lange aushielt. "Hmmm...", gab ich leicht von mir. Ein Brummen brachte ich bei ihm nicht zu stande. "Ja?", mit seinem Ohr horchte er in meine Richtung und schleckte genüsslich sein Eis dabei. So konnte er mir einfach fast alles entlocken. "Ich...Da ist so Jemand, der macht mich wahnsinnig. Es reicht schon wenn ich ihn nur ansehe...und wenn er dann grinst,...verdirbt mir das jegliche Laune...so Einer mit Zahnpastalächeln...", erklärte ich stammelig. Dann nickte er und lächelte zufrieden. "Er macht dich verrückt? Achso, lass mich raten... Es ist jemand der schon am frühen Morgen total gut drauf ist und viel zu gute Laune ausstrahlt, hab ich recht?", er kannte diese Macke von mir nur zu gut. Ein Nicken meinerseits. "Und was ist das mit dem Zahnpastalächeln?" "Naja,...wenn er grinst hat er so weiße Zähne, das es schon fast nicht mehr normal ist und es bledet so. Das regt mich einfach nur total auf.", langsam bemerkte ich, wie ich mich immer mehr aufregte. Doch es war kein genervtes, wütendes Aufregen. Es war eine andere Art davon. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind, das sich über total belanglose Sachen aufregte. Ich machte mich mal wieder zum Idioten. Das bemerkte auch Eli, denn er kicherte. "Was ist denn jetzt? Wieso lachst du schon wieder?", ich zog eine Schnute. Das brachte ihn noch mehr zum Lachen. "Mio..weißt du eigendlich wie süß du gerade bist?" Er hielt sich die Hand vor den Mund, versuchte das Lachen zu unterdrücken. Stattdessen wurde es nur noch mehr. "Eliiaasss, du bist gemein!" Ich begann mit der freien Faust gegen seine Brust zu trommeln und er versuchte es gespielt abzuwehren, während er weiterlachte. Das war jedoch gar nicht so einfach mit einem Eis in der Hand. Würde er sich ernsthaft wären, hätte ich keine Chance gehabt, denn er war nicht nur größer, sondern auch kräftiger als ich. Doch wie es meistens war, lachten wir am Ende beide über diesen Blödsinn. Eli nahm mich in den Arm und drückte mich an sich. "Siehst du? War doch gar nicht so schlimm...aber sag mal...ist da noch etwas, was du mir sagen willst?" Die Neugierde war ihm ins Gesicht geschrieben. Ich schüttelte den Kopf. Ich kicherte. "Sein nicht so neugierig.", pixte ihn einmal in die Seite. "Okay Süßer.", er löcherte nicht weiter, streichelte stattdessen meine Schulter sanft. In seinem Gesicht konnte ich sehen, das er schon etwas ahnte, doch er redete nicht weiter darüber. Selbst, wenn er noch so sehr darauf brannte, es endlich in Erfahrung zu bringen. Mitlerweile waren wir am Endes unseres Eises. Vor uns lag der Platz, wo sich nach dem Regen schon wieder die ersten Skater auf den Platz trauten. Zum Glück schien heute die Sonne und da die Verantwortlichen für den Platz, heute besonders gute Laune hatten, war er bitzblank. Die Sonne erledigte den Rest. Es war das perfekte Wetter. Nicht zu kalt und nicht zu warm. Während wir so da saßen bemerkte ich, wie der Blick meines besten Freundes immer wieder zu einem der Skater herrüberschweifte. Er hatte ein dunkelblaues Bandana in seinen Haaren. Ich hatte nicht viel Ahnung vom Skaten, aber die Stunts die er in der Luft machte waren echt beeindruckend. So empfand es wohl auch Eli, der voller Spannung dasaß und die ganze Zeit nichts anderes tun konnte, als ihn anzusehen. Irgendwann sprang er dann auf. "Mio...Ich werd dann mal los, ein bisschen Skaten.", ich nickte und er rannte mit seinem Skateboard,welches den Namen "Frog" hatte, unter dem Arm los. Dann ließ er das Board auf den Boden rollen und wenig später, rollte er fröhlig,munter darauf vor sich hin. Er stieg zu einigen Skatern auf die Rampe. Dort begrüßte er ein oder zwei Leute. Dann winkte er mir zu und lächelte. Wenig später war er auch schon runtergedüst, machte seine Stunts. Ich machte mich dran, ihn dabei genau zu beobachten und schon mal einige Skizzen zu machen. Ich schaute ihm so gern dabei zu. Es sah alles so leicht aus, als wäre das nichts für ihn, aber ich hingegen konnte nicht mal auf dem Board stehen, geschweigedenn rollen. Eli, machte das schon ein paar Jahre und hatte einen heiden Spaß daran. Er hatte sich schon ätliche Kratzer dabei eingefangen, doch er lachte nur immer wieder darüber. Es störte ihn nicht. Auf einmal wurde es lauter. Mein Blick glitt, zu der Rampe. Als einige Leute auf mich zukamen, fragte ich sie was denn lossei. "Oh, garade wird gewetteifert, wer den nächsten Stunt ohne Fehler schafft. Der Gewinner bekommt eine Portion Pommes vom anderen ausgegeben." Ich legte den Kopf schief. Der Erste der startete, war Eli. Der Sprung den er machte, sah ziehmlich halsbrecherisch, aber doch sehr cool aus. Aber das störte ihn nicht, wenn es um Essen um sonst ging. Das Gejubel sagte wohl, das er den Stunt mehr als gut gemacht hatte und ich freute mich sehr für ihn. "Wow, das war echt gut, so hab ich das noch nie hingekriegt.", staunte der eine nicht schlecht. "Ich auch nicht, aber schau, da ist Ben, jetzt wird es noch spannender." Die beiden Skater schienen wohl ziehmlich beeindruckt von diesem Ben zu sein. Scheinbar war er auch öffters hier um ein wenig zu skaten. Und da kam er auch schon Der zweite Kandidat war der Typ mit dem Bandana. Aha, das musste dann wohl Ben sein. Die Spannung stieg. Dann ging es los, er rollte herrunter...und er sprang. Obwohl der Sprung dem meines besten Freundes ähnlich war, zeichnete diesen Sprung etwas außergewöhnliches aus. Die Art und Weise war einfach fantastisch anzusehen. Die Skater staunten nicht schlecht, doch im letzten Moment da machte er einen kleinen Fehler und lag dann lachend auf dem Boden. Die anderen taten es ihm gleich, dann jubelten sie. Trotz allem war der Spaßfaktor groß. Dann trat Eli zu ihm und half ihm auf. Auch einige der Anderen, traten neben ihn um ihm ein wenig zu helfen. Ben, nahm sein Skateboard unter den Arm. Die Masse verringerte sich dann wieder und von einem auf den anderen Moment, gingen wieder alle ihren Tätigkeiten als Skater nach. "Das war beeindruckend ihr zwei.", meinten die Skater noch im vorbeigehen und sie klatschen ab. Danach richtete sich Elis Blick wieder auf mich. Er lächelte zufrieden. Neben ihm lief Ben. Ben war schlank gewachsen. Ich glaube, er war sogar ein paar Centimeter größer als Eli und sein Kleidungsstiel hielt sich an den, den auch mein bester Freund und ich pflegten. Er hatte eindeutig Geschmack. In seinem Gesicht, blizten zwei grüne Augen auf. Sein Lächeln hatte etwas sehr angenehmes, sympatisches. Kein Wunder, das Eli sich so gut mit ihm zu verstehen schien. Es dauerte keine Sekunde mehr, da stürmte Eli auch schon wieder auf mich zu.Ich legte meinen Block zur Seite, damit er nicht hinnein rannte. Ehe ich mich versah, knuddelte er mich ab. "Hey...hihi, das kitzelt.", er ließ ein wenig von mir ab. "Miolein, ich hab gewonnen gegen Benni. Jetzt bekomm ich eine Portion Pommes um sonst." Eli freute sich wie ein kleines Kind. Benni? Waren die Beiden etwa schon auf Spitznamen? Besagter Benni kam auf uns zu und reichte mir die Hand zum Gruß. "Hey, ich bin Benni, freut mich dich entlich kennen zu lernen.", grüßte er freundlich. Entlich? So gut es ging, quetschte ich eine Hand unter Eli hervor. "Ich bin Mio. Entlich?", Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Ja Elias hat immer von dir erzählt,als er hier zum Skaten war. Da war ich natürlich gespannt auf seinen besten Freund." "Achso. Und nun musst du diesem Nimmersatt eine Portion Pommes ausgeben.", grinste ich. "Ja genau. Ihr könnt gern gleich mitkommen.", schob er ein. "Mitkommen?", fragte ich. "Ja, Benni trifft sich gleich mit nem Freund bei Mecces. Hast du Lust mitzukommen?", erhob Eli das Wort. Benni nickte. Wie konnte ich da nein sagen? "Okay. Dann lass uns mal los gehen." Eli erhob sich, hob die Arme und gab ein kindliches, "Supi.", von sich. Benni stand schmunzelnt neben uns. Ich bemerkte, wie seine Mundwinkel zucken. Ob er sich ein Kichern verkniff? Nun denn...ich packte noch eben meine Sachen zusammen, da zog mich mein bester Freund auch schon an der Hand nach oben, schnappte sich sein Skateboard und wir maschierten zu dritt, ich an Elis Hand, in Richtung der Skater. Dort verabschiedeten wir uns noch eben von eingen. Das Alles ging sehr herzlich ab, ganz im Gegensatz zu meiner tollen Klasse. Sogar ich wurde verabschiedet,als kannten sie mich schon Jahre. Als Eli und Benni alle ihre Bekannten durch hatten, nahm Eli wieder meine Hand, ganz ungeniert. Das machte er immer, wenn wir unterwegs waren. Egal wie viele Leute uns auch doof anstarrten. Er machte sich einfach nichts draus und mich störte es auch nicht. Solange es mein bester Freund war. Ich fühlte mich bei ihm einfach wohl. Nun waren wir auf dem Weg zu Mecces. Eine ganze Zeit war es still zwischen uns. "Sagt mal, wie lange kennt ihr euch denn schon?", stellte ich die Frage in den Raum. Benni, der neben mir lief, überlegte. "Hm, seid etwa einen Monat, da haben wir uns das erste Mal am Skaterpark getroffen.", meinte er. "Ja, wir waren wohl beide zwar fast täglich dort, aber immer zu verschiedenen Zeiten.", warf Eli ein. "Achso, deshalb seid ihr so vertraut. Ich hatte schon gewundert.", erwiederte ich. "Ja, aber das ging eigendlich ziemlich schnell, das war echt ne lustige Sache.", fing Benni an und kicherte ein wenig. "Oder?", er schaute zu Eli rüber. Eli nickte. Mein Blick schwang zwischen den Beiden hin und her. "Eine lustige Sache? Wie habt ihr euch den genau kennengelernt?", wollte ich wissen. Ich glaubte, ich war schon lange nicht mehr so neugierig auf etwas. Da hatte mein bester Freund jemanden kennengelernt, den er scheinbar mochte und ich wusste nichts davon. "...du bist heute ja ziemlich neugierig. He, hehe.", grinste er. "Ach komm, sei nicht zu fieß, er ist immerhin dein bester Freund.", meinte Benni. Er wurde mir immer sympatischer. "Okay, okay. Vor einem Monat war doch dieses kleine Fest, wo es auch so ein kleines Schwimmbecken mit Farbe gab, für das große Wandbild, das da gemalt weden sollte. Also das war so. Eigendlich war ich nur auf dem Weg in den Park, aber ich rollte wohl etwas zu schnell. Da kam mir plötzlich, irgendwas in den Weg, ich bin gestolpert und voll in Benni rein. Der stand halt gerade vor diesem Becken, und da wir das Gleichgewicht verloren hatten, vielen wir direkt hinein und waren über und über mit Farbe bekleckert. Aber mal ehrlich, was sind die auch so doof, son Becken mit Farbe direkt zum Eingang zum Park zu stellen?" Bei seinem letzten Satz regte er sich ein wenig auf. Benni schien das sehr zu amüsieren. "Ja, das ist wohl wahr, aber es war auch lustig.", "Ja klar, du hast dich ja gar nicht mehr eingekriegt vor Lachen." Er zog eine Augenbraue nach oben. "Ja, weil du dich so aufgeregt hast. Du hast die Leute ja total zur Schnecke gemacht, was denen einfiele, einfach so ein Becken mit Farbe da in den Weg zu stellen, als die dich ausmeckern wollten." "Na du, hast leicht reden. Du bist ja auch nicht auf dem Beckenboden gelandet, sondern auf mir." Benni begann ein wenig zu lachen. "Ach stell dich nicht so an, das Ding stand auf einem kleinen Stück Wiese und es ist ja auch nichts schlimmere passiert.", grinste er. Irgendwie war es lustig, ihnen beim Diskutieren zu zusehen. Es war fast so, als kannten sie sich schon ewig. Währenddessen war die Zeit wie im Flug vergangen. Fast wären wir an Mecces vorbeigelaufen, da hörte ich eine laute, und eine mir sehr bekannte Stimme. "Benniiii...heyyy, hier bin ich." Scheiße! Luka! Er winkte uns fröhlich entgegen. Benni, der eben noch neben mir her lief, war direkt auf ihn zu gelaufen und direkt in seine Arme gesprungen. Mit samt Skateboard. Mir blieb der beinahem der Mund offenstehen. "Schätzchen! Fast hätte ich dich übersehen." Luka grinste er hielt Benni in seinen Armen fest. So wie es aussah, waren sie vermutlich sehr gute, enge Freunde. In etwa so wie Eli und ich, vielleicht auch mehr als das und dieser Gedanke, machte mich irgendwie nervös. "Ja, das hab ich gemerkt.", hörte ich, wie Luka lächelnd erwiederte. Benni nickte, sprang wieder von Lukas Arm und hüpfte auf uns zu. Langsam hatte ich die Vermutung, das er genau so ein verspieltes Kind war wie Eli manchmal. "Schau, schau, wen ich mitgebracht habe.", rief er Luka erheitert zu. Warum nur? Genau in dem Moment als er das sagte, wendete sich Lukas Blick genau in mein Gesichtsfeld und ich konnte mich nicht mal mehr hinter Eli verstecken. Als Benni bei uns ankam, schob er uns dann in Lukas Richtung. Darauf hätte ich getrost verzichten können. Denn sobald ich dann vor ihm stand und er mich mit seinen strahlend weißen Zähnen anlächelte, schaltete sich nicht nur mein Hirn aus. Nein, das war scheinbar noch nicht genug. Auch in meinem Bauch fingen an die Armeisen zu krabbeln und ein Kribbeln auszulösen, das einfach nicht normal sein konnte. "Hey Mio, na sowas, ich hätte nicht gedacht dich heute zu treffen." Ganz im ernst.Ich auch nicht. Schweigen. Ich starrte zu Boden, mein Kopf fühlte sich heiß an, ich war nicht mehr in der Lage klar zu denken, geschweigedenn einen vernümpftigen Satz zu stande zu bringen. Vermutlich war mein Kopf rot, wie eine Tomate. Verdammt war das peinlich! Bevor mein Mund wieder schneller antwortete, als ich denken konnte, meldete sich Benni zu Wort um auch dieses peinliche Stille zu unterbrechen. "Ah, ihr kennt euch scheinbar schon. Na dann brauch ich ja nur Elias vorzustellen." Kurz wendete sich Lukas Blick zu meinem besten Freund. "Hey, ich bin Luka.", grüßte er freundlich mit einem Zahnpasta- lächeln aller erster Güte. Das Verrückte daran war, das es Eli kein bisschen zu berühren schien, denn er lächelte nur. "Ich bin Elias, Mios bester Freund. Woher kennt ihr euch denn?", wollte er wissen. "Von der Schule, ich bin doch vor kurzem neu in seine Klasse gekommen. Hat er dir das nicht erzählt?" Elias schüttelte nachdenklich den Kopf. "Nein...", sein Blick viel auf mich. Ich starrte immernoch auf den Boden. Auch Lukas Blick heftete immer noch an mir. "Hmmm, so ist das also...", er grinste. "Süßer kann es sein..." Oh nein, gleich sprach er es aus. Verdammt, jemand musste ihn aufhalten! Mir viel auf, das Luka, bei dem Begriff "Süßer", kaum merklich besonders aufschaute. "J...Ja!", antwortete ich wieder schneller als ich denken konnte. "Was kann sein?", wollte dann Benni wissen. Lukas Gesicht zeichnete die gleichd Frage ab. Musste das denn sein? Konnte er denn nicht einfach woanders hinstarren. Es kribbelte so. Elias schüttelte jedoch den Kopf. "Nichts, nichts, ist nicht so wichtig." Auf seinem Gesicht war ein Lächeln verborgen, das man nicht auf den ersten Bick sehen konnte. Ich wollte unbedingt wissen was er dachte, denn etwas sagte mir, das es was mit mir zu tun hatte. Das er vielleicht etwas wichtiges erkannte, was ich selbst nicht verstand. Als ich es dann entlich fertigbrachte wieder richtig aufzuschauen, stand plötzlich Benni vor mir und lächelte liebenswert. "Los, los Mio komm mit. Luka du scheinst den armen Kleinen ja total einzuschüchtern. Schäm dich!", tadelte er seinen Freund. Er nahm meinen Arm und zerrte mich in Richtung Eingang, schob dabei Luka, der eben noch vor mir stand und Eli auch mit rein. Luka sagte nichts weiter zu dem Vorwurf und ließ sich gemächlich reinschieben. Auch Eli ließ sich nicht davon stören. Dafür verwendete Benni vollen Körpereinsatz, da er ja noch ein Board unter dem Arm hielt. "Luka, kannst du dich schon mal anstellen? Wir suchen eben einen Platz, wo wir die Sachen lassen können, ich komm gleich.", bestimmte Benni rasch und Luka leistete Folge. Wie üblich viel er natürlich auf wie ein bunter Hund. Dank seines Aussehens und seiner Größe war er der Blickfang der Leute um ihn herrum. Kaum jemand würde vermuten, das er erst 16 war. Eli lief munter auf einen der Tische zu. "Hier ist es schön.", meint er. "Ja, da hast du recht, Elias.", stimmte Benni ihm zu. "Möchtest du auch etwas?", richtete sich der Blick meines besten Freundes in meine Richtung. Ich schüttelte den Kopf. "Hehe, ich weiß schon...ich glaube er hat jetzt einen unglaublichen Hunger auf einen Chickenburger." Er wusste wie sehr ich die Dinger liebte. "Ey,verführ mich nicht.", warf ich ein wenig trotzig ein. Mein Laune hatte sich einmal um 180 Grad gedreht, doch weder Benni noch Eli störten sich daran. "Jo, geht klar, ich geh dann mal bestellen, seid brav und wartet hier ja?", teilte Benni uns mit und legte noch eben seine Sachen bei uns gegenüber ab. "Jab.", antwortete Eli, ehe Benni auch schon im Gewühle verschwand und Elis Aufmerksamkeit sich wieder ganz mir widmete. Er hatte wohl bemerkt, wie ich einmal sehr, sehr, sehr tief durchatmete, als ich mich entlich setzten konnte, und Benni und Luka aus meinem Blickfeld verschwunden waren. "Hey....was ist den los mit dir, du bist ja ganz durcheinander." Sein Ton war sehr ruhig und auch nicht gerade laut. Scheinbar wollte er, das nur ich ihn hörte. Ich nickte. "Es ist Luka...den du meintest nicht wahr? Er macht dich so verrückt." Ganz wie ich es vermutete, hatte er mich durchschaut. Allerdings war mein Anfall von Verwirrtheit und Nervosität auch nicht gerade unauffällig. Sicher hatten Benni und Luka es auch bemerkt. Sie waren ja beide nicht dumm. Jeder Idiot hätte das bemerkt. Wahrheitsgemäß nickte ich, da kamen auch schon Benni und Luka wieder. Luka hatte das Tablett mit dem Essen in der Hand und stellte es ab. Dann setzten sie sich uns gegenüber. Zu meinem Leidwesen, saß Luka natürlich genau vor mir. So war ich praktisch gezwungen ihn hin und wieder anzusehen. "Da sind wir wieder. Ich wünsch euch allen guten Appetit.", bemerkte er beiläufig. Auf dem Tablett befanden sich einige Burger und Pommesschachteln. "Hier, deine Pommes, genau wie versprochen.", munter und sichtlich begeistert von sich selbst, übergab Benni, Elias die Pommes, wie ein besonderes Geschenk. Eli nahm es dankend und mit einem Lächeln an. Auch dieses hatte etwas verborgenes an sich. Benni stupste Luka an. "Oh.., hier, dein Burger.", er reichte ihn mir und riss mich wie fast üblich aus meinem Gedanken. "D...danke.", stammelte ich peinlich vor mich hin. Luka sagte nichts dazu. Eli und Benni waren damit beschäftigt miteinander rum zu albern und ihre Pommes beziehungsweise Burger zu essen. Das Rumalbern war jedoch so auffällig, das sie einige Blicke kassierten. Besonders ein paar Tussis, die augenscheinlich ziehmlich eingebildet waren glotzten nahezu angewiedert zu uns rüber. Benne grinste. "Na ihr Süßen? Passphoto?", rief er sehr laut und deutlich zu ihnen rüber. Noch ehe die irgendwas dazu sagen konnten, schaute auch Luka zu denen rüber und wie durch Zauberei waren sie still. Wie machte er das nur von dem einen auf den anderen Moment so anziehend, dann wieder nahezu Furchterregend auf die Menschen zu wirken? Sein Blick wante sich wieder zurück und viel genau in mein Blickfeld. Er lächelte und laberte mich seltsamerweise mal nicht zu. Vielleicht weil Benni die meiste Zeit am Quatschen war. Der war immer noch mit Eli und dem Essen beschäftigt. "Geht es dir denn mitlerweile wieder besser?", fragte er und ich fühlte mich augenblicklich wieder an den Tag erinnert, an dem er mich mit dem Fieber zu mir nach Hause getragen hatte. Wieder war mein Gesicht rot. Ich nickte schnell. Nicht einmal mein übliches Brummen brachte ich noch zu stande. Entlich biss auch ich in meinen Burger. "Das freut mich. Ich war wirklich besorgt, als dir plötzlich so kalt wurde. Naja und es war ja auch meine Schuld.", ich schüttelte den Kopf. "E...es ist...doch nicht mehr so wichtig...ich bin ja wieder gesund...", stammelte ich wieder vor mich hin. Elis Blick schweifte in Richtung Luka. Zwar war es nur aus dem Augenwinkel, aber ich konnte erkennen, wie nachdenklich er auf einmal wirkte. "Hey, Eli, was ist los? Du bist auf einmal so nachdenklich.", wollte Benni wissen. Eli nickte, dann lächelte er und zeigte auf den Ausgang. Die beiden waren mitlerweile fertig. Benni tippte seinen Freund an. "Du Schätzchen, wir gehen schon mal los, wollen noch was wichtiges erledigen.", meinte er. "Genau. Außerdem sind wir schon fertig, naja und ich wir dachten, du könntest Mio ja nach Hause bringen." BITTE? Nein! "Äh...", versuchte ich zu Argumentieren. "Keine Sorge Süßer, Luka bringt dich schon unbeschadet nach Hause." "Jab, ganz sicher.", er zwinkerte ihm zu. Mein bester Freund hatte auf einmal so ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Ganz ein deutig, Benni und er brüteten etwas aus. Scheinbar hatte Eli in Benni einen Verbündeten für seinen Unsinn gefunden. Diese Tatsache machte mir Angst. "Aber...", ich sah zwischendurch mal zu Luka. Dem schienen auch die Worte zu fehlen, dann seufzte er nur und nickte. Benni fiel ihm dabei augenblicklich um den Hals. "Super, dann wäre das ja geklärt. Dann bis demnächst, war echt lustig heute.", verabschiedete sich Benni und quetschte sich an Luka vorbei. Geklärt? Nichts war geklärt. "Machs gut Mio, iss noch in Ruhe auf und lass dich von der Metalschnute heim,bringen.",grinste er munter vor sich hin und erntete von Luka einen bösen Blick für diese Bemerkung. Benni kicherte. Er nahm mich in den Arm,danach war Eli an der Reihe. Er umarmte mich ebenfalls und warf noch einen mahnenden Blick zu Luka. "Pass gut auf ihn auf klar?", Luka nickte nur irritiert."Dann bis morgen ruf an, wenn was ist ja?", versuchte er mich noch zu beruhigen. Dann entfernten sich die Beiden fröhlich und munter von uns. Wunken uns von draußen noch zu und verschwanden dann. Luka und ich blieben irritiert zurück. Ich war knallrot, wie eine Tomate, in meinem Bauch tanzten die verdammten Armeisen verrückt, und mein Herz wummerte, als gäbe es keinen Morgen mehr. Na wunderbar. Ich hatte also den Hauptpreis gewonnen... Kapitel 9: Gedanken, Gewitter, Einsicht --------------------------------------- "...ähm...bist du fertig?", wollte Luka wissen, als ich meinen Burger auf hatte. Luka hatte in der Zwischenzeit auch fertig gegessen. "Ja, und nun?", fragte ich irritiert und immer noch ein wenig verwirrt von dem plötzlichen Verschwinden meines besten Freundes, der sich mit Benni, augenscheinlich Lukas bestem Freund, einfach mal verdünnisiert hatte. Zu meinem Pech hatte er mich mit Luka und meinem devinitiv nicht gerade gut funktionierenden Hirn allein gelassen. Dazu kam noch, das mir dieses Bild von Benni, der auf Lukas Arme sprang und ihn so einfach und natürlich mit "Schätzchen" ansprach, als sei es das, das normalste der Welt, nicht aus dem Kopf gehen wollte. Irgendwie machte es mich unruhig. Aus irgendeinem Grund, den ich nicht kannte. Das war auch devinitiv nicht mehr normal. Ganz sicher, ich war nicht mehr ganz dicht! "Hm, ich schlage vor, ich bring dich nach Hause. Was hälst du davon?" NEIN! Er lächelte. "Ja.", das reichte schon. Scheiße! Schon wieder mein Hirn. Verdammt noch mal, nun schalt dich doch endlich wieder ein! "Okay.", erwiederte Luka. Er nahm das Tablett mit dem Müll und brachte es zum Müllwagen. Ich nahm meine Tasche und wir gingen aus dem Laden herraus. Eine ganze Weile über herschte Stille zwischen uns. Ich glaubte, das mir meine Sprache abhanden gekommen sei,ebenso wie die von Luka. Was war eigendlich los mit ihm? Er verhielt sich auch schon die ganze Zeit so total eigenartig. Hatte es etwa doch was mit dem "Süßer", zu tun, das mein bester Freund immer zu sagen pflegte, wenn er mich ansprach? Doch wieso sollte es ihn stören? Eli war einfach so. So total ungeniert, genau wie Benni. Dabei viel mir auf, das es mich ja scheinbar auch störte, das Benni, Luka mit "Schätzchen" ansprach. Und Benni war ja, wie ich so eben feststellte, Eli, meinem besten Freund ziemlich ähnlich. Sie passten wirklich ziemlich gut zusammen. Gleiche Art, gleiche Hobbies und wie gut sie sich verstanden, es passte alles so wunderbar zusammen. Das kam mir irgendwie spanisch vor und irgendwie wars auch unheimlich.Gerade, da wollte ich das Wort ergreifen, wurde ich von hinten angerämpelt. Fast wäre ich vorn übergefallen, wenn Luka mich nicht aufgefangen hätte. "Hey, pass doch auf!", reagierte Luka auf diese Tat. Der Typ drehte sich um Es war Dennis, einer der Hopper. Eben noch schaute er etwas seltsam aus der Wäsche, dann grinste er. "Na sieh mal einer an. Unser Schwuchtelpärchen. Hey, Malte, Robert kommt mal her und schaut was ich hier aufgegabelt hab.", brüllte er zu seinen Deppentrio-Kollegen, die geradewegs hinter ihm auftauchten. Luka stellte sich vor mich. "Ah, na ihr Mädchen? Zu weit auf dem Weg nach Hause um zu heulen?", wollte Robert wissen.Luka grinste nur. "Und wenn? Was geht euch das an?", er verschränkte die Arme vor der Brust. "Außerdem hat es nichts mit Männlichkeit oder Coolness zu tun, wenn man heult. Ihr tut immer so beschissen obercool, aber in Wirklichkeit seid ihr sicher die totalen Memmen! Stimmts oder hab ich recht?", er sagte das alles so frei herraus. Zeigte keine Spur von Angst. Mir hingegen, war bereits das Herz in die Hose gerutscht. "L..?", ich wollte gerade was sagen, da bemerkte ich wie Robert die Fäuste ballte. "Du kleiner..."! "Na, na, nicht aufällig werden. Du vergisst, das ich größer bin als du.", er lächelte seelig. Robert war im Begriff auszurasten. Auch seine Deppenfreunde schienen sichtlich provoziert. "Scheiß Emo!", brüllte Dennis und ging auf Luka los. Dieser wich nicht von seinem Platz. Erst als er ganz nah war, zog Luka mich von der Wand zur Seite und Dennis knallte gegen die Wand. Dann gingen, Malte und Robert zu zweit auf ihn los. "Das ist aber unfair,...", er hielt Roberts Faust fest und stieß seinen Fuß gegen Maltes Magen und schubste sie beide zur Seite. Beide saßen verdattert auf dem Boden. Als Dennis dann wieder zu sich kam, wollte er auf mich losgehen. Er holte gerade aus, ein knall und Luka lag am Boden. Er hatte sich dazwischengeworfen. "LUKA", schrie ich auf. Mein Herz, das eben noch wie wild geschlagen hatte, setzte einen Moment aus. Ich kniete mich zu ihm, er richtete sich auf. Er hielt sich den Bauch. In mir spürte ich, wie sich meine Angst in Sorge und Wut verwundelte. Wie gerne, hätte ich den Hoppern jetzt eins reingewürgt. Doch ich fühlte mich zu schwach um mich zu währen. Ich war nicht so stark wie Eli, oder Luka. Immer wieder musste ich erfahren, wie nutzlos und schwach ich doch war. Ständig brauchte ich Hilfe. Irgendwie war Luka immer da, selbst, wenn ich das gar nicht wahrhaben wollte. Ich hatte ihn verurteilt...ohne ihn richtig zu kennen. Im Grunde...war ich nicht besser als diese Hopper. Als ich das bemerkte, war Luka auf einmal verletzt, meintetwegen. "Na siehst du, du Scheiß Emo,pass lieber auf was du sagst, siehst ja, was dabei rauskommst.", ließ Robert seinen Kommentar, während er sich seinen Mund abwischte. "Ganz genau...Ich sehe mich bestätigt in meiner Vermutung, was für Pfeifen ihr doch seid.Ihr seid nur zusammen stark. Alles andere ist nur Show. Ich habs erlebt, nicht wahr? ", Luka stand auf und half auch mir auf. Ich folgte seinem Griff blind. Dann richtete sich sein Blick in Richtung Malte,der augenblicklich einen Schritt zurücktrat. "Oder wie wahr das neulich als das ein kleiner Idiot die Flucht ergriffen hat?", dann schaute er auf einmal ziemlich finster, nahezu Mordlustig. Dieser Blick war einfach....unglaublich angsterregend. "Sich einfach an einem Kleinerem zu vergreifen. Zieht Leine oder es passiert was!", herrschte er die drei Idioten in einem äußerst angesäuerten Ton an. Noch nie hatte ich ihn so wütend erlebt. Noch nie hatte ich es erlebt, das er so aus der Haut fuhr. In seinem Gesicht und an seinem Körper konnte ich erkennen, das er in heller Aufruhe war und jeden Moment ausrasten würde. "Hm...sag, geht der Scheißemo gleich auf uns los? Da hab ich aber Angst.", und sie lachten alle sammt. Und plötzlich...das war es passiet. Luka war ausgetickt. Ein Knall und Robert, der eben noch so große Töne spuckte, lag nun mit einer blutenden Lippe auf dem Boden. Seine Freunde wollte noch etwas sagen doch Robert, hielt sie auf. "Lasst...", er war sichtlich beeindruckt. "Ich sage es nicht noch mal. Verpisst euch!", dann drehte er sich um und zog mich hinter sich her wie sein kleines Hündchen. Die Hopper kamen nicht hinter uns her. "L...Luka...zieh doch nicht so...du tust mir weh.", sein Griff war mit der Zeit ziehmlich fest geworden. So bekam ich noch mal zu spüren wie viel Kraft sich hinter diesem Sonnenschein- Zahnpastalächeln verbarg. Ein wenig erschrocken ließ Luka mich los. "... tut mir leid...", in seinem Gesicht zeichnete sich ernsthafte Reue ab. Er sah so aus, als wolle er sich für tausend Sachen entschuldigen. Ich senkte den Kopf, und wurde wieder rot, "Schon gut..., danke." Plötzlich spürte ich seine Hand auf meiner Schulter. Irritiert sah ich zu ihm auf. "Ist wirklich...alles okay?", seine Augen schauten besorgt. "Ich...äh...ja, alles okay.", stotterte ich peinlich vor mich hin. Eigentlich sollte ich ich doch fragen, wie es ihm ging, nicht er nach mir. Seine Nähe machte mich nervös. Ich hörte nur nur noch wie er erleichtert aufatmete, da wurde ich in den Arm genommen. Ich spürte seine Wärme, hörte sein Herz und ich hörte mein Eigenes, das mir nun wieder bis zum Hals hämmerte. "Dann bin ich beruhigt.", hörte ich ihn sagen. Seine Stimme war so unglaublich sanft. Es war kaum noch auszuhalten. Meine Brust drohte zu zerspringen. Irgendwas in mir wollte die Flucht ergreifen. Also drückte ich mich von ihm weg, drehte mich um und ergriff die Flucht. Ich lief stur an in Richtung meines zu Hauses. Schon wieder war mir die Situration einfach nur peinlich, aber wieso? Und wieso konnte ich ihn nicht mal mehr anbrummen. Wann hörte das endlich auf? Verdammt noch mal. Luka kreiste schon wieder ohne Unterlass in meinem Kopf herrum, es machte mich irre und es verunsicherte mich. Auf keinem Fall durfte er das merken. "Hey, Mio, warte doch.",doch ich reagierte nicht. Stur lief ich weiter. "Mioo...hey, renn doch nicht weg." "L...lauf mir nicht hinterher!", erwiederte ich auf einmal wieder ungehalten und brummig. Ich hatte meine Art und Weise wieder erlangt. Dann konnte ich seine Schritte auf einmal nicht mehr hören. Was hatte ich getan? Auf einmal fühlte ich mich schuldig. Doch ich lief einfach weiter. Meine Beine bewegten sich wie von selbst. Ich konnte nicht anders, ich musste einfach flüchten. Flüchten vor diesen seltsamen Gefühlen, die ich in mir vernahm. Vor diesem Kribbeln in meinem Bauch, wenn ich ihm nur ins Gesicht sah. Völlig aus der Puste kam ich an meinem Haus an. Mein Herz schlug mir noch immer bis zum Hals. Hastig schloss ich die Tür auf. Kaum war ich eingetreten, streifte ich meine Schuhe ab, und ließ sie einfach im Eingang liegen. Meine Eltern waren eh mal wieder nicht zu Hause, da sie den ganzen Tag unterwegs waren. Dann rannte ich nach oben in mein Zimmer, warf meine Tasche achtlos in irgendeine Ecke. Die Tür fiel hinter mir ins Schloss. Vor meinem Bett angekommen, sank ich darauf, schnappte meinen lila Teddy und warf mich mit ihm in meine Kissen. "Was...ist nur los mit mir?", ich spürte wie meine Augen brannten. Mir liefen plötzlich die Tränen übers Gesicht. Tränen...ich hatte schon ewig nicht mehr so geweint. Aber ich verstand nicht wieso das so war. Etwas machte mich auf einmal unentlich traurig, obwohl es doch gar keinen Grund dafür gab. Solche Gefühle hatte ich noch nie gehabt. Sie verwirrten mich. Ich wusste nicht mehr was ich noch denken sollte. Luka...war allgegenwärtig. Am nächten Morgen fühlte ich mich schlapp und ich war total übermüdet. Kein Wunder, ich hatte die halbe Nacht durchgeheult. Irgendwann war ich dann so erschöpft gewesen vom vielen weinen, das ich wohl eingeschlafen war. Mit Mühe und Not quälte ich mich aus dem Bett. Mein Lila Teddy war ganz nass geheult. Er hatte mir heute Nacht mal wieder einen treuen Dienst erwiesen. So ein lieber Bär. Da heute Sonntag war, hätte ich eigendlich nicht aufstehen müssen, doch meine Mutter sah das anders. Die war mitlerweile ja wieder zu Hause und bestand auf eine gemeinsames Frühstück mit meinem Vater und mir. Toll. Sicher würde das wieder in einer dieser Diskusionen enden, was für ein schlechter Sohn ich doch sei, weil ich angeblich nicht genug für die Schule lernte. Noch im Gehen tastete ich mein Gesicht ab. Ich ahnte böses. Ein Blick in den Spiegel bestätigigte mir das Grauen, in meinem Gesicht. Horror! Ganz eindeutig war es mir anzusehen, wie sehr ich in dieser Nacht doch geheult hatte. Ich verzog grimmig das Gesicht. "Bäh.", ich streckte mir selbst die Zunge raus und schleppte mich mit frischen Boxershorts, die ich so eben noch aus meinem Schrank gefischt hatte, ins Bad. Dort duschte ich erstmal und richtete mich erst einmal wieder halbwegs her. Für mein Outfit wählte ich irgendein schwarzes Bandshirt und eine graue Röhre. Als ich fertig war, schleppte ich mich in die Küche, wo auch schon meine Mutter und mein Vater zusammen saßen und Kaffe tranken. "Da bist du ja. Ich hatte ja gedacht, das du dich ein bisschen beeilst.", meinte meine Mutter. Mein Vater sah kurz auf. "Guten Morgen Milo.", dann blätterte er weiter in seine Zeitung. "Morgen.", brummte ich in den Raum. "Sag mal, hast du schlechte Laune?" War das dann ein Wunder? "Wo wir doch schon mal zusammensitzen, könntest du ja mal ein bisschen besser gelaunt sein, oder dich wenigstens darum bemühen.",meckerte sie. "Nun sei doch nicht so. Jeder hat mal einen schlechten Tag.", mischte sich mein Vater ein. Super, ausnahmsweise tat er mal patei für seinen Sohn ergriffen, was für eine Entwicklung. Jetzt war ich wieder ein glückliches Kind, mit einem ganz wunderbarem Vater, der sich für seinen Sohn interessierte und das zum ersten mal seid etwa 15 Jahren. Klasse. Meine Mutter seufzte tief. "Du hast ja recht Schatz...", mein Vater nickte. "Wie geht es dir denn heute?", wollte er dann noch wissen. Beschissen. "Wieder ganz gut so weit. Fieber ist ja weg und die Erkältung auch so langsam.", erklärte ich. Mein wahres Befinden ließ ich lieber außen vor. Nur keine unnötigen Gespräche anfangen. "Das hört sich doch gut an.", ich nickte. Mein Vater hatte natürlich nicht meine geschwollenden Augen bemerkt und meine Mutter auch nicht. Doch ich sollte mich nicht beschweren. Denn Glück war es natürlich auch. Ich hätte jetzt wirklich keine Lust darüber zu reden. Das ging ja auch wirklich niemanden was an. "Ich bin fertig.", verkündete ich. "Was denn schon? Aber du hast doch nicht mal ein halbes Brötchen gegessen.", jammerte meine Mutter. "Keinen Hunger.", teilte ich ihr genervt und brummig mit. Meine Mutter schüttelte darüber nur den Kopf. "Aber heute Nachmittag wirst du doch wohl hoffentlich präsent sein. Opa, Oma und Tante Susi kommen zu besuch." Na klasse. Das konnte ja heiter werden. Meine Tante war furchtbar eingebildet und herrablassend. Meine Oma und mein Opa, die Eltern meiner Mutter, hielten auch nicht gerade viel von ihrem Enkel, der ja total verkommen war, in den falschen Kreisen kursierte und sich dazu noch so kleidete, wie es ja so gar nicht in die Gesellschaft passte. Mensch, was hatten die für ein Pech. So war das Leben eben. Es war hart ungrausam. Nur schienen die das noch nicht ganz begriffen zu haben. Durch meinen besten Freund wusste ich natürlich, das es auch anders sein konnte. Das Leben an sich war nicht nur schlecht, das wusste ich. Das jeder Mensch so seine ganz eigenen Probleme hat, wusste ich natürlich auch, ich war ja nicht ganz doof. Sicher kennt jeder dieses altbewehrte Klischee, das Emos sich immer nur ritzten und Tag ein, Tag aus in einer Ecke saßen und heulten, keine Freunde hatten und so. Sicher war ich nicht immer der stabilste, glücklichste Mensch auf der Welt, und hatte auch nicht so viele Freunde. Aber die, die ich hatte, auf die konnte ich zählen. Mit ihnen ging ich durch dick und dünn, das war es, was für mich zählte. Und das ich nunmal eher klein und schmal war, dafür konnte ich nichts. Auch war es kein Verbrechen mal zu weinen. So sah ich das. Selbst wenn es einem als männliches Wesen in diesem Universum schon mal so vorkam. Von wegen Stolz und Stärke. Ich ritzte mich auch nicht. Um sich selbst zu verletzen, muss man schon ziehmlich krank sein. Ein halbwegs gesunder Mensch, vermied Schmerzen solcher Art. Meine Großeltern schienen auch das noch nicht so ganz begriffen zu haben, das ich nicht so war, weshalb sie auch überwiegend auf mich herrabsahen und meine Tante, die sah das so ähnlich. Sie legte sehr viel Wert auf Äußerlichkeiten. Die Gesallschaft meiner Familie war einfach nur steif und schrecklich Konservatief. Auch wenn zumindest meine Mutter und mein Vater, nicht immer so waren, aber meistens. "Milo! Hörst du mir zu?", die Stimme meiner Mutter riss mich aus den Gedanken. "Äh, was bitte?", fragte ich halbherzig. "Das ist ja mal wieder typisch wie wunderbar du mir zuhörst.", sie seufzte. "Ich hoffe das du heute Nachmittag präsent bist, okay?", meinte sie. Mein Vater las seine Zeitung. Ich nickte. "Ich versuche es einzurichten.", meinte ich daraufhin nur. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie meine Mutter mal wieder den Kopf über das Verhalten ihres schwierigen Sohnes schüttelte. Zugegeben. Ich machte es ihr aber auch nicht immer ganz einfach. Einfach, weil ich nicht wollte. Ich hatte keine Lust auf dieses ganze Gehabe. Wieso klappte dieses Abwehrverhalten eigendlich nur hier, und nicht in Lukas Gegenwart? Ich merkte, wie es immer weniger wurde. Ich räumte mein Geschirr weg, "Bin dann oben.", verkündete ich, ohne weiter auf meine Mutter einzugehen. In meinem Zimmer angekommen, warf ich mich aufs Bett und kuschelte mich wieder an meinen Teddy, der mitlerweile wieder trocken war. Auf dem Bett rollte ich zum Rand und tastete nach meiner Fernbedienung, die auf dem Boden lag,und schaltete den Fernsehr ein. Einige Male septe ich durch das Fernsehprogramm, blieb dann bei irgendeiner Zeichentrickserie stehen. War immer noch spannender als sich das gezeter meiner Mutter anzuhören. Ich strich mir durch das Gesicht, rieb mir die Augen. Ein Gähnen. "Scheiße bin ich müde.", stellte ich fest. Luka hatte mich fast die ganze Nacht über in meinen Gedanken verfolgt. Doch nicht nur das. Ich hatte geheult wie ein Schlosshund. Das Ergebnis waren tiefe Augenringe und geschwollene Augen. Konnte das eigendlich noch unterschieden werden? Ich glaubte, da war kein Unterschied mehr zu sehen. Verdammter Luka. Und schon wieder kreiste er durch meine Gedanken. Das hatte ich nun von meiner ganzen Grübellei. Zwischenzeitlich starrte ich aus dem Fenster. Der Himmel war grau und spiegelte meine Stimmung wirklich ganz herrlich wieder. Begeisterung! Dabei war gestern doch noch eitel Sonnenschein gewesen. Sicher würde es heute noch regnen. Das Wetter wusste echt nicht was es wollte. Mit der Zeit wurde es draußen immer stürmischer und nasser. Noch nicht so, das man nicht mehr vorran kam, aber unangenehm. Etwas sagte mir, das sich da noch was zusammenbrauen würde. Das machte mir wieder Angst. Scheiße verdammt! Je schlechter das Wetter wurde, desto mehr wollte ich mich in irgendein tiefes Loch vergraben. Der Regen nahm weiter zu. Mein Körper reagierte mit Unruhe auf diesen herrannahenden Sturm. Das war schon so gewesen, als ich noch ein Kind war. Bei Stürmen und Gewittern erinnerte ich mich immer daran, wie ich durch den Regen zu meinem besten Freund laufen wollte. Ich war da etwa 6 Jahre alt. In meinem Arm hielt ich meinen lila Teddy. Plötzlich standen da drei ältere Jungs vor mir. Sie Rissen mir meinen Teddy aus den Armen und rannten davon. Ich folgte ihnen, schrie das sie mir den Teddy wiedergeben sollten. Doch sie lachten nur, meinten es sei Mädchenkram. Plötzlich begann es zu gewittern. Ich wollte nach Hause, aber ich hatte meinen Teddy noch nicht wieder. Irgendwann waren wir dann an einem Baum angekommen. Ein Knall, der Junge der den Teddy hatte erschrak und ließ ihn fallen. Ich hob ihn auf. Dann ging alles ganz schnell. Noch ein Knall und ein Blitz erwischte einen der Jungen, direkt vor meinen Augen. Es war schrecklich. Diese Bilder verfolgten mich seit jeher bei jedem Gewitter. Wie ich so in meinen Erinnerungen schwelgte hörte ich den ersten Knall und ich bekam es mit der Angst zu tun. Ich kauerte mich auf meinem Bett zusammen. Noch ein Knall und schrak hoch. Panisch hielt ich mir die Hand auf die Ohren. Lies sogar meinen Teddy fallen. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich wollte es nicht hören! Wieder kauerte ich mich zusamme, fing an zu zittern, war unfähig mich vom Fleck zu bewegen. Meine Eltern dachten, das ich diese Angst längst überwunden hatten, immerhin war ich ja keine sechs mehr. Deshalb dachten sie sich auch nichts mehr dabei, wenn es gewitterte. Mein Vater fand das ja sogar sehr spannend und faszenierend. Ich bekam dabei eine schreckliche Angst. Mitlerweile hatte ich sogar angefangen zu weinen. In meiner Angst hatte ich wohl nicht bemerkt wie sich jemand neben mich gesetzt hatte und mir sanft über meine Haar streichelte. "Hey,...Süßer...", noch ein Knall und ich schrack wieder hoch, klammerte mich an den Körper, der mich so eben noch gestreichelt hatte. Als ich mich ein wenig beruhigt hatte, schaute ich hoch. Da war plötzlich Eli, mein bester Freund. "E..Eli!", er nickte und lächelte mich sanft an. Augenblicklich fing ich an zu weinen, klammerte mich wieder verzweifelt an ihn. "I...ich, ..." "Scchht...schon gut, ich weiß das du Angst hast.", flüsterte er beruhigend in meine Richtung. Er legte seine Arme um mich und zog mich noch weiter zu sich. Wir lagen gemeinsam auf dem Bett. Ich kuschelte mich noch eine ganze Weile an ihn. Er hielt mich solange fest, und streichelte mir über Rücken und Kopf, bis ich mich beruhigte und das Gewitter vorbeigezogen war. So wie Luka es das letzte Mal getan hatte. Doch das Gefühl, das ich bei meinem besten Freund empfand war nicht so wie das, welches ich in Lukas Gegenwart spürte. Es war so völlig anders. Tiefer,prickelnder, beruhigender. Mit diesen Gedanken schlief ich wieder ein. Einige Stunden später wachte ich wieder auf. Der Regen hatte immer noch nicht aufgehört, aber das allgemeine Unwetter hatte sich verzogen. Ich schaute hoch in das Gesicht meines besten Freundes. Kaum das er meinen Blick bemerkte, da lächelte er mich seelig an. "Na Süßer? Geht es dir jetzt besser?", fragte er mit beruhigender Stimme. "Ja...aber wie...", nuschelte ich. "...wie ich hergekommen bin?", beendete er meinen Satz. Ich nickte. "Naja, als ich das Unwetter herrannahen sah, dachte ich, das es vielleicht gewittert und da ich ja weiß, was für eine Angst du da hast, dachte ich, ich schau lieber mal vorbei." "Und meine Eltern haben dich ohne Probleme reingelassen?" "Hmm?",kurz überlegte er. "Tja, anfangs wollten sie mich nicht reinlassen, wegen irgendeinem Besuch oder so...", sein Blick ruhte kurze Zeit fragend auf mir. "Ja, meine Großeltern und Tante Susi sollten vorbeikommen...meine Mutter wollte das ich unbedingt da bin. Dann hätte ich keinen Besuch empfangen können. Aber...wie..." "Achso ist das. Wie? Na ich hab sie mit meinem Scharm überzeugt." Teilte er mir überzeugt von sich selbst mit. "Was für'n Scharm?", grinste ich. "Mio?" "Ja?" "Das wirst du bereuen!", und schon stürzte er sich auf mich und kitzelte mich durch. Ich musste lachen und gackern, kriegte mich gar nicht mehr ein. Eli kannte jede Stelle, an der ich kitzlich war. "Eliiii....hihihihiii.", er kitzelte weiter "Bereust du?", wollte er wissen? "J...jaaa....ich bereueee...", willigte ich ein. "Okay.", und schon stoppte er. "Schön das du wieder da bist. Mio." Sanft lächelte er mich wieder an, strich mir durch die Haare. Ich lächelte zurück und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Ich war doch nie weg, Eli." "Hihi, hast recht Süßer.", gab Eli zurück und zog mich wieder an seine Brust. Sofort kuschelte ich mich wieder an ihn. Und wieder musste ich an Luka denken. Der Gedanke ließ mein Herz wieder höher schlagen und ich lief wieder rot an. "Hmm, sag mal Mio...willst du mir nicht mal erzählen, was sonst so los ist?", kurz schaute ich auf. "Wie?", versuchte ich mich rauszureden.Doch Eli kannte mich zu gut um das gelten zu lassen. "Hey, versuch dich nicht rauszureden. Ich sehe es dir an der Nasenspitze an...und gestern,...kam das Gespräch doch auf Luka. Du hast mir doch sicher noch nicht alles erzählt.", harkte er nach. Sein Blick war sehr ernst. Kaum das ich den Namen Luka hörte wurde ich noch röter. Das entging Eli nicht. "Hmm.", machte er nachdenklich. "Du bist ja total rot." "Ah...j, ja...", stotterte ich plötzlich. "Kann es sein, das du dich in seiner Gegenwart total nervös wirst?", fragte er neugierig. "Ja." "Und ist da immer so ein Kribbeln, das ich ganz wahnsinnig macht?", "J...Ja." "Und fühlst du dich in seiner Gegenwart irgendwie wohl, obwohl du es nicht wahrhaben willst?" "Wie?", fragte ich ein wenig überrumpelt. Wie kam er denn jetzt darauf? "Naja ich hab mir das ja gestern angesehen. Dein Verhalten ihm gegebüber. Du hast die ganze Zeit versucht auf Abstand zu gehen. Und nach dem was du mir erzählt hast. Das er dich verrückt macht... Die Art, wie du es rübergebracht hast. Das sah so aus, als hättest du ihn eigendlich ganz gern, aber du scheinst nicht über deinen Schatten springen zu können. Hab ich recht?" "Äh,...meinst du?", ich spürte noch mehr Röte. "Ja, und du bist schon wieder so rot. Du weißt es wirklich nicht oder?", fragte er. "Was denn? Was soll ich wissen?" Verwirrt sah ich ihn an. Er tippte meine Nase. "Süßer...du bist ganz eindeutig...verliebt." "HÄ?" Verliebt? "Verliebt? A..aber...." "Kein Aber! Du bist in unseren Zahnpasta- lächelnden Freund verliebt.", er richtete sich auf und setzte sich an den Rand des Bettes. "Sicher kommt dir das jetzt komisch vor, weil du noch nie wirklich verliebt warst, aber es ist so." Wie er das so sagte, wurde ich nachdenklich. Mein Gefühl sagte mir, das es die Wahrheit sein könnte. Eli hatte recht. Es hatte tatsächlich Momente gegeben in denen ich mich bei ihm sehr wohl gefühlt hatte. Er hatte in mir ein wohliges Gefühl ausgelöst. Geborgenheit. Und dieses Kribbeln...die Nervosität ihm gegenüber... und ich hatte es nicht bemerkt...Ich hatte ihn tatsächlich immer nur verurteilt. Dabei war er die ganze Zeit so nett zu mir gewesen. Hat all meine Launen ertragen, ohne sich je zu beschweren. Und plötzlich, da war es mir klar...all diese Gefühle, wurden nur ausgelöst, wenn es um Luka ging. Schon der Gedanke an ihn reichte aus, damit ich rot anlief, das es in meinem Bauch kribbelte...und...das ich bei ihm sein wollte...ja. Der Gund warum ich geweint hatte...Ich war der Idiot gewesen...nicht Luka Ich wollte die ganze Zeit über nur bei ihm sein. Wieder spürte ich wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Ich lehnte mein Gesicht an Elis Rücken und weinte...Ich war zum ersten Mal verliebt. Kapitel 10: Gegen Gefühle kommt man nicht an! --------------------------------------------- Noch eine ganze Weile hatten Elias und ich so da gesessen. So lange bis ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Eli drehte sich zu mir um, um mir meine Tränen weg zu wischen. Er wuschelte mir durch die Haare. Diesmal nahm ich es ihm nicht übel. Zu liebevoll war seine Geste. Es beruhigte mich noch etwas mehr. Eli war einfach immer da, wenn ich ihn brauchte. "Gehts wieder?", fragte er still und geduldig auf meine Antwort wartend. Ein Schniefen meinerseits. "Ja, ein bisschen. D...danke...", stotterte ich peinlich vor mich hin. Ich war nur froh, dass es nur mein bester Freund war vor dem ich misch schon wieder so peinlich aufführte. Noch immer ein wenig verheult schaute ich zu ihm auf. Erneut wischte er mir eine Träne aus dem Gesicht. "Ach, keine Ursache. Dafür sind beste Freude doch da oder?", meinte er ruhig, stubste meine Nase. Ein Kichern seinerseits. Ich hielt seine Hand fest. "Aber hätte ich es denn nicht eigendlich selber merken müssen?" Mein Kopf senkte sich nach unten. "Ich bin ein Idiot!" "Hmm? Hehe, irgendwie schon. Aber...weißt du, wenn man das erste mal verliebt ist, merkt man das nicht unbedingt immer. Aber du musst schon zugeben, das du ziemlich lang auf der Leitung standest.", meinte er und grinste. "J...ja, schon aber...ich konnte doch nicht ahnen, das ausgerechnet ich mich verliebe. Dazu noch in einen Jungen. Ich meine...wie wird er darüber denken...?" Genau. Wie würde er darüber denken? Ob er sich bereits für ein Geschlecht entschieden hatte? Oder war er vielleicht Bi? Ich hatte bis besagtem Zeitpunkt immer angenommen, ich würde ganz normal auf Mädchen stehen. Wer ahnte denn sowas? Ich erinnterte mich daran, das ich noch nie besonders viel für Mädchen übrig hatte. Nicht mal eine Freundin hatte ich gehabt. Aber ich war ja auch erst 15. Ich war da noch nicht so weit wie viele meiner werten Klassenkameraden. "Hmm, wieso nicht? Weil du, du bist? Jeder verliebt sich irgendwann mal. Man kann dieses Gefühl nicht steuern. Es passiert einfach. Und das Geschlecht ist doch unwichtig. Wichtig sind die Gefühle. Wie er darüber denkt kannst du nur herrausfinden, in dem du ihn einfach mal darauf ansprichst." Ansprechen? Wie dachte er sich das denn? Ich war doch nicht er. Ich war nicht gut darin mit anderen ins Gespräch zu kommen. Sicher war das mit Luka gar nicht mal so schwer gewesen, da ja er die meiste Zeit einfach drauflos gequasselt hatte, ohne ein wirkliches Thema. Das entwickelte sich dann irgendwann von allein. Es fing mit ganz belanglosen Sachen an. Luka schien einfach ein Talent dafür zu haben. Sein größtes Talent war es allerdings , die Blicke der Menschen um ihn herrum, auf sich zu ziehen. Für ihn war Kommunikation sicher kein Inbegriff des Grauens. Bei mir war es das genaue Gegenteil. Ich war nicht wie Luka, der einfach so auf andere zu gehen konnte und ich war auch nicht so gesellig mein bester Freund. Alles in Einem betrachtet, war ich da eher ein Einzelgänger. Dazu kam noch, dass mich Lukas Nähe einfach nur total nervös machte. Sicher würde ich keinen vernümpftigen Satz herrauskriegen. "Ohje...", ich seufzte über meine Gedanken. "Hey, mach dir nicht so viele Gedanken, dass wird schon..." Gerade als Eli mich wieder in den Arm nehmen wollte, wurde die Tür aufgerissen. "Milo? Hörst du nicht? Der Besuch ist da, würdest du bitte runter kommen um deine Großerltern und deine Tante zu begrüßen?", gab meine Mutter mit einem betont genervten Ton von sich. "Ich rufe dich schon seid mindestens 5 Minuten, beeil dich!", fügte sie noch hinzu. Dann viel ihr Blick auf Eli. "Elias, ich würde dich gern bitten...", begann sie, gerade wollte ich etwas erwiedern, "...zu gehen...ja, ja, ich weiß schon...", beendete Eli ihren Satz und lächelte dazu. "Schön das wir uns verstehen.", meinte Mutter noch und verließ das Zimmer. Ich schaute zu ihm rüber, senkte wieder den Kopf. Mit der einen Hand zog ich an seinem Shirt. "Ich will nicht das du gehst.", murmelte ich. Eli seufzte tief. "Ich auch nicht...aber, wenn wir faxen machen, darf ich dich irgendwann vielleicht nicht mehr besuchen. Du weißt wie deine Mutter ist..." Ja, das wusste ich nur zu gut. Vor etwa 2 Jahren, als ich anfing mich so zu kleiden, mich zu schminken und so, da war meine Mutter schon mal so darauf. In ihren Augen war Eli für diese Veränderung verantwortlich. Da Eli ja etwas älter ist als ich, hatte er diesen Stiel ja schon einige Zeit. Auch machte sie ihn für meine Schulischen Leistungen verantwortlich, weil er mich ja sozusagen da mit rein gezogen hatte. Dabei stimmte das nicht. Ich selbst war es der irgendwann mal bei Eli danach gefragt hatte und nun war ich eben so, wie ich war. Meine Mutter verbot mir darmals mich weiter mit ihm zu treffen. Als sie bemerkte, das wir uns dann heimlich trafen und das nichts brachte, gab sie auf und Eli durfte mich wieder besuchen. Ein zweites Mal wollte ich das auf keinen Fall, das er mich nicht besuchen durfte. "Okay.", murmelte ich. Wie standen dann beide auf. "Gut. Und denk darüber nach was ich gesagt habe. Frag ihn einfach mal. Er wird dir schon nicht den Kopf abreißen.", meinte er dann. "J..ja,..", wieder wurde ich rot und es kribbelte wieder so in meinem Bauch. Luka war schon wieder in meinen Gedanken und irgendwie fühlte sich dieses Gefühl immer noch so seltsam an. Es verwirrte mich einfach. Wie sollte ich ihm morgen nur gegenüberstehen. Wie sollte ich es schaffen mich nicht aufzuführen, wie der letzte Vollidiot. "Hey, Süßer, krieg ich noch nen Kuss?", unterbrach Eli meine Gedanken. "Hm?", verwirrt sah ich ihn an. Ich war ganz durcheinander, "Äh...ja...sorry." Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und Eli senkte sich ein wenig zu mir herunter. Dann konnte ich ihm einen Kuss auf die Wange geben. Eli tat es mir gleich. "Danke, das wird uns beiden Glück bringen.", dann zwinkerte er mir geheimnisvoll zu. Da war doch irgendwas...es war eigenartig, aber ich harkte nicht weiter nach. Dazu war jetzt auch keine Zeit mehr. Meine Mutter rief schon wieder. Es dauerte ihr wohl alles wieder zu lange. "Ich bin gleich da.", rief ich genervt zurück. "Hehe, lass uns lieber mal gehen.", meinte Eli, nahm sein Skateboard, das er unauffällig neben meinem Bett gepart hatte und wir gingen gemeinsam runter. An der Tür angekommen, zog er sich noch eben die Schuhe an. "Also dann, machs gut...bis dann.", als meine Mutter gerade aus dem Wohnzimmer gelatscht kam, drückte er mich noch mal. Das war Absicht! Denn er lächelte fröhlich, munter vor sich hin. Das war wieder eine seiner Verzögerungstaktiken, um auch ja noch ein wenig Zeit herraus zu schinten. "Ja, du auch, bis dann.", dann war Eli aus der Tür, ich schloss sie und seufzte tief. "Da bist du ja, ich dachte schon, dieser Abschied dauert wieder Stunden. Ihr tut immer so,als würdet ihr euch tausend Jahre nicht mehr sehen.", grummelte sie. "Ach so schlimm ist es nicht.", meinte ich knapp. Meine Mutter schüttelte mal wieder den Kopf über ihren eigenartigen Sohn. "Die Gäste sitzen im Wohnzimmer.", und schon zeigte sie in die Richtung. "Begrüß sie schon mal, ich hol eben Kaffee und Kuchen aus der Küche.", fügte sie noch hinzu. "Hmm...", brummte ich genervt. Als ich das Wohnzimmer betrat, vielen die Blicke der drei Gäste sogleich auf mich. "Hallo.", begrüßte ich meine soganannte "Familie". "Oh, guten Tag Milo, wie geht es dir?", begrüßte mich Tante Susi. Der Unterton in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Das fing ja gut an. "Ganz gut.", brummte ich. "Das ist ja schön zu hören, stetz dich doch, und steh nicht so rum.", meldete sich meine Oma zu Wort. Und ich setzte mich langsam auf einen einzel stehenden Sessel. Der Abstand, der zwischen ihnen und mir war, war kaum einen Meter, aber denndoch, schien der Graben zwischen uns tiefer zu sein, als man es auf den ersten Blick vermuten könnte. Doch das wusste hier jeder in diesem Raum. Die Blicke der drei Menschen in diesem Zimmer ruhten die ganze Zeit auf mir. Ich mochte es nicht. Denn die Art und Weise wie sie es taten, war einfach nur kalt und ungenehm. Sie brachten mir keinerlei Freundlichkeit entgegen. Meistens vernahm ich Verachtung in ihren Augen. Sie bemühten sich nur zum Schein freundlich zu sein. Doch innerhalb der Familie wurde fast nur gelästert. Nicht nur über mich, sondern über Alles und Jeden. Und seid meiner Veränderung, besonders über mich. Sie Alle waren der gleichen Meinung wie die Hopper in meiner Klasse. Schminken war ja schließlich nichts für Jungs, das machten nur Mädchen. Und besonders Ansehnlich war ich ja schließlich auch schon nicht, da ich ja so klein und zierlich war. Da könnte ich doch wenigstens ein bisschen was aus mir machen und so sein wie mein ach so toller Coisin, der sich bei jedem einschleimte und bestimmt schon zig Freundinnen hatte. Er schrieb gute Noten und war bei den Meisten in seinem Jahrgang beliebt. Doch er tat immer nur so beschissen oberfreundlich. Die Wahrheit sah da ganz anders aus. Auch er warte den Schein nur nach außen. Doch die Familie sah das nicht. Sie sah in ihm immer nur einen vorbildlichen jungen Mann mit großen Changsen im späteren Berufsleben. Er war wie die Meisten aus meiner Familie. Furchtbar eingebildet und nervend. "Und? Wie läuft es denn in der Schule? Hast dich langsam mal verbessert? So wie ich gehört habe, soll es ja nicht so super laufen.", meinte meine Oma. Und meine Tante nickte dazu. Sie hatte die Beine übereinander geschlagen. "Geht so.", brummte ich. "Achso, aber so kann es doch nicht weitergehen.", meinte Oma wieder und schüttelte den Kopf. Ich seufzte innerlich genervt. Musste das jetzte sein? Dann kam meine Mutter herrein. Sie setzte sich auf einen freien Platz. "Oh, schon im Gespräch?", "Ja, sieht so aus. Sie diskutieren garade über Milos Noten in der Schule.", meinte mein Opa. Meine Mutter schenkte Kaffe ein. "Oh, ja, zur Zeit ist glaub ich Sturm was seine Noten angeht, aber das wird sich sicher wieder bessern. Nicht wahr Milo?" Meine Mutter lächelte. "Ja, bestimmt.", murmelte ich mehr in mich selbst hinnein. "Na schön wäre es ja. Wie soll denn was aus dir werden, wenn du nicht genug für die Schule lernst?", stellte meine Tante die Frage, die eigendlich keine Frage war. Für sie war sie schon beantwortet. "Ja, das is wohl wahr. Möchte jemand Kuchen?", sie nickten allesamt. "Wie läuft es eigendlich bei Karin? Hat sie sich mal wieder zu ihren Heiratsplänen geäußert?", wollte meine Mutter wissen. "Ja, es soll wohl so in zwei Monaten passieren, zumindest war das geplant." "In zwei Monaten also, aber wieso "war"." "Tja, laut dem was einige Stimmen so sagen, sind sie wohl nicht mehr so verliebt wie noch vor einem Jahr. Irgedwann ist die Luft einfach raus, bei dem Einen eher, bei dem Anderen später." Davon konnte meine Tante wohl ein Liedchen singen. Sie war schon 3 mal verheiratet gewesen. Alle warteten auf den Tag, an dem sie sich auch von ihrem vierten Mann scheiden ließ. So ging die Diskusion weiter.Die drei Stunden in denen sie da waren, kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit. Fast die ganze Zeit wurde über irgendwelche Familienmitglieder gelästert. Ich hatte es einfach satt. Und dazu musste Eli auch noch gehen. Zum Glück ließen sie Eli aus ihrer Diskusion herraus. Das hätte mir auch gerade noch gefehlt. Auch bei ihnen war es das Lästerthema Nummer eins gewesen, als das mit mir angefangen hatte. Da war ganz sicher der komische Freund schuld. Nach gefühlten 100 Ewigkeiten und einer Kaffeerunde später, verabschiedeten sich die Mitglieder meiner Familie auch wieder. "Gut meine Liebe, wir müssen dann mal wieder gehen, Termine.", meinte meine Tante. Sie hatte die Nase mal wieder viel zu hoch getragen. "Ja, bis dann.", verabschiedete sich meine Mutter und zwang auch mich mit einem Blick sie alle zu verabschieden. Als sie weg waren, schloss sie die Tür. "Hm, siehst du? War doch gar nicht so schlimm.", meinte meine Mutter. Nein, es war nicht schlimm gewesen, es war der Horror! "Wenn du meinst...Ich bin in meinem Zimmer.", brummte ich nur. Noch ehe meine Mutter etwas erwiedern konnte, war ich auch schon oben. Es war bei fast jedem Besuch das Gleiche. Immer standen meine Noten oder irgendeine andere Lästerei im Vordergrund. Immer wurde darüber diskutiert. Das es doch nicht sein kann, dass ich mich bessern musste, dass nichts aus mir werden würde. Das ging doch Jedem irgendwann auf den Keks. Und motievierend war es auch nicht gerade. Gen Abend machte ich mich dann Bettfertig. Irgendwie war ich müde. Genau genommen hundemüde.Nicht mal Hunger hatte ich. Meine Mutter hatte noch versucht mich zum Essen zu überreden, doch ich kriegte keinen Bissen herrunter. Denn, wie sollte es anders sein, meine Gedanken hingen mal wieder bei Luka. Morgen würde ich ihn wiedersehen. Bei dem Gedanken allein drehte sich mir der Magen um. Wie sollte ich das nur überleben. Denn, da war ja noch mein schlechtes Gewissen, das mich jetzt wieder einholte. Als wir uns gestern das letzte Mal gesehen hatten, war ich nicht gerade freundlich zu ihm gewesen. Ich hatte ihn abgewiesen. War einfach davon gerannt. Dabei hatte er mir doch die Haut gerettet. Mal wieder. Und mal wieder hämmerte mein Herz wie verrückt in meiner Brust. Ich hatte das Gefühl, das es raus wollte. Fliehen. Einfach vor allem davonfliegen. Doch mein Verstand sagte mir, dass, das keine Lösung war. Doch seid wann hörte ich eigendlich auf meinen Verstand? Zumindest in letzter Zeit hatte mir dieser nicht gerade viel gebracht. Nein! Anstatt mir zu helfen schaltete sich mein Verstand, mein Hirn, einfach aus. Und das jedes Mal, wenn Luka vor mir stand. Ich war nicht mehr in der Lage einen vernümpftigen Satz über meine werten Lippen zu bringen. Konnte nicht mehr atmen, nicht mehr denken. Ich konnte nur noch peinlich vor mich hin stottern und rot anlaufen wie eine dämliche Tomate. Es war ein Trauerspiel. Erst mein bester Freund musste herrausfinden, das ich, Idiot vom Mond, verliebt war. Ich war doch einfach zu dämlich. Dabei war es so offentsichtlich gewesen. Sicher hätte das jeder andere mitgekriegt, nur ich mal wieder nicht. Aber ... Ich kam ja vom Mond, oder so ähnlich. Als ich dann fertig war, legte ich mich in mein Bett. Ich kuschelte mich an meinen lila Teddy. Versuchte die Gedanken an morgen zu verdrängen, doch es ging nicht. Stattdessen wurde ich immer nervöser. Sicher würde diese Nacht, entweder unterträglich lang werden, oder aber viel zu kurz. Am nächsten Morgen stellte ich fest, dass diese Nacht eindeutig viel zu kurz war. Denn ich hatte mal wieder viel zu schlecht geschlafen. Mein Schlafproblem hatte sich mal wieder gemeldet. Super. Ich war bestimmt zwei oder drei mal aufgewacht, ehe ich es trotz meiner Nervosität schaffte endlich einzuschlafen. Das war mein neuer, persönlicher Rekord. Auch meinen Träumen blieb Luka nicht fern. Es war der Horror, denn als mein Wecker dann klingelte, wachte ich mit knallrotem Gesicht und hämmernden Herzen auf. Nur langsam quälte ich mich aus dem Bett. Das Erste was ich tat, war ein Blick in den Spiegel. Das hätte ich mal lieber nicht getan. Dieser zeigte mir die Ausmaße dieser Nacht in meinem Gesicht. "Scheiße!", fluchte ich. Da hatten sich wieder tiefe Krater unter meinen Augen gebildet und meine Haare sahen einfach schrecklich aus. So konnte ich Luka auf keinen Fall unter die Augen treten. Es reichte schon, das ich mich so peinlich aufführte, weil mein Hirn jedes mal aussetzte, sobald ich auch nur an Luka dachte. Da musste ich nicht auch noch so aussehen. In einem nicht gerade raschem Tempo machte ich mich dann fertig für die Schule. Viel lieber wäre ich heute zu Hause geblieben. Doch das würde meine Mutter nicht dulden. Mir blieb also nur der Sprung direkt ins freigeschaufelte Grab. Wenn ich mich nicht altzu dämlich aufführte, würde ich es vielleicht sogar schaffen halbwegs diesen ganz wunderbaren Schultag zu überleben. Wenn auch mit rotem Gesicht und einem Herz, dass schon wieder raste, als gäbe es keinen Morgen mehr. Schon der Gedanke daran machte mich wahnsinnig. "Milo, du musst los.", hörte ich meine Mutter von unten rufen. Ich war gerade dabei meine Tasche zu packen, die ich wie üblich nicht vorbereitet hatte. Es war mal wieder spät geworden. "Ja, ich komme." Noch zog ich meinen Eyeliner zuende, schnappte mir meine Tasche und rauschte dann nach unten, wo meine Mutter wie üblich mit dem Schulbrot auf mich wartete. Viel lieber hätte ich mich davor gedrückt. "Da bist du ja, jetzt aber los.", und schon schob sie mich durch die Tür, sobald ich meine Schuhe angezogen hatte. Da war ich nun. Nun gab es kein Zurück mehr. Ich schaute auf mein Handy. "Scheiße!", und schon hechtete ich wie automatisch los. Wenn ich mich jetzt nicht beeilte, würde ich den Bus nicht mehr bekommen. Zumindest das, war wir fast jeden morgen. Als ich an der Bushaltestelle ankam, war ich total aus der Puste. Und da stand er auch schon. Luka. Mit dem Rücken zu mir gewendet. Ich spürte auf einmal wie ich knallrot anlief. Mein Herz, es raste schon wieder. Mir stockte der Atem. Ich blieb stehen und machte anstalten wieder umzudrehen. Bestimmt bemerkte er es gar nicht. Doch dann hörte ich, wie er meinen Namen rief. "Mio.", er winkte mir zu. Und er lächelte. Da war es wieder. Dieses Zahnpastalächeln, das mich sonst immer aus allen Wolken fallen ließ, das mich aufregte, als sei das das schlimmste auf der Welt, das mir einen flaune Magen bereitete. Und seine Stimme, sie klang wie immer. So total fröhlich. So als sei nie etwas gewesen. Als hätte er das von Samstag vergessen. Doch wie konnte er nur so ausgelassen sein? Ich war doch so unfreundlich zu ihm gewesen. Wie angewurzelt blieb ich stehen.Unfähig mich zu rühern. "Hey Mio, was ist? Komm, sonst fährt der Bus ohne uns.", rief er mir zu. Ich hatte gar nicht mitgekriegt, das der Bus auf einmal da war. Doch ich konnte nicht. Ich begann zu zittern und musste schon wieder weinen. Verdammt noch mal. Ich war einfach nicht mehr in der Lage, es zu unterdrücken. Und auf einmal war der Bus abgefahren und Luka stand immer noch da. Er schaute mich an, mit diesen Augen. Sein Lächeln war verschwunden. Langsam ging er auf mich zu und plötzlich spürte ich, wie sich zwei Arme um mich legten, mich fest an diesen warmen, großen Körper drückten. Ich schniefte plötzlich laut auf . Da hielt mich nun der Mensch in den Armen, in den ich mich verliebt hatte. Ganz langsam hatte sich dieses Gefühl angeschlichen. Es wollte einfach nicht wieder gehen. Es war nicht abzuschütteln. Ich war hilflos und war nicht in der Lage irgendwas zu sagen. "Hey, lass uns zu mir gehen und dann erzählst du mir alles ja?", nein. "Ja.", es war zwecklos. Gegen meine Gefühle kam ich nicht an. Kapitel 11: Getröstet, aufgeklärt und angenähert ------------------------------------------------ Nachdem ich mich ein wenig beruhigte, nahm Luka mich bei der Hand und lief mit mir zu sich nach Hause. Kurz ließ er mich los um seine Schlüssel hervorzukramen und die Tür zu dem Haus, in dem er wohnte, aufzuschließen. Ganz wie beim letzten Mal war das Haus leer. Sicher waren seine Eltern arbeiten und seine kleine Schwester, von der er mir mal beiläufig erzählte, in der Schule. Da, wo wir jetzt eigendlich auch sein sollten. Doch ich hatte plötzlich angefangen zu heulen und während- dessen war unser Bus weggefahren. Buchstäblich vor unserer Nase. Ich wollte gar nicht wissen wie meine Mutter darauf reagierte, wenn sie erfuhr, das ich heute nicht in der Schule war. Doch das war jetzt nicht wichtig. Es ging mir noch immer nicht sehr viel besser. Nur schwer unterdrückte ich die Tränen, die mir noch immer in den Augen brannten. Sie wollten einfach herraus. Während Luka sich die Schuhe von den Füßen streifte, schaute er mich kurz an. Scheinbar hatte er bemerkt, das ich schon wieder heulen konnte. "Mio? Geh ruhig schon mal nach oben, ich komm gleich nach.", meinte er geduldig. Ich nickte. Eben noch tat ich es ihm gleich und streifte mir die Chucks von meinen Füßen. Dann tapste ich langsam nach oben. In meinen Schritten war keinerlei Eile zu sehen. Noch immer dachte ich darüber nach, warum Luka einfach so war wie immer. Warum hatte er mich nicht einfach ignoriert? Warum war er nicht sauer auf mich? Stattdessen nahm er mich in den Arm und tröstete mich, nahm mich sogar zu ich nach Hause. Ich verstand das Alles nicht. Die Welt schien Kopf zu stehen. Alles war so verwirrdend. Und dann waren da noch diese Gefühle. Sie raubten mir den Verstand. Andauernt pochte mein Herz wie verrückt. Ständig lief ich rot an,als sei ich eine überreife Tomate. Und ich verhielt mich wie der letzte Volltrottel. Ob das immer so war, wenn man verliebt ist? Irgendwie konnte ich das nicht glauben. Ich konnte mich nicht daran erinnern, das sich Eli je so verhalten hatte, als er das erste Mal verliebt war. Vielleicht hatte ich da aber auch einfach was übersehen. So wie es schien stand ich ja was manche Dinge anging ganz schön auf der Leitung. Selbst meine eigenen Gefühle nahm ich nicht mal ohne die Hilfe anderer wahr. Sicher hatte sogar Benni das eher erkannt als ich.Und das, obwohl er mich gerade mal einen Tag lang kannte. Alle durchschauten mich, nur ich blickte nirgendwo durch. Das war doch einfach nur peinlich. Und nun träumte ich schon wieder vor mich hin und starrte vor mich hin. Erst Lukas Stimme riss mich wieder aus meinen Gedanken. "Hey...Mio, bist du auf der Treppe angewachen?", wollte er mit einem Schmunzeln wissen. Ich erschrack und stolperte fast von der Treppe, hätte Luka mich nicht mit seinem Körper abgefangen. Etwas anderes blieb ihm nicht, da er unter seinem Arm eine Packung Eistee geklemmt hatte und in der Hand zwei ineinander gestapelte Becher hielt. Mit der freien Hand hielt er sich am Geländer fest. Es war ein Wunder, das ihm das Alles nicht herrunter gefallen war. Sobald ich seine körperliche Nähe spürte hämmerte mein Herz wieder wie bekloppt auf meine Brust ein. Mein Gesicht rötete sich wieder ein wenig. "S...sorry...", stammelte ich peinlich vor mich hin. Verdammt! Wieder war mein Hirn überfordert damit, meine Lippen vernümpftige Sätze, geschweigedenn Worte formen zu lassen. Stattdessen kam nur dieser Blödsinn dabei raus. "Schon okay, lass uns erstmal hochgehen ja?", antwortete Luka ruhig auf mein Gestammele. Andere hätten sich sicher jetzt über mich lustig gemacht. Schnell nickte ich einfach dazu. Diesmal beeilte ich mich mit meinem Tempo. In seinem Zimmer angekommen viel mein Blick kurz in den Spiegel, der an seiner Schranktür angeklebt war. Ich sah schrecklich aus. Ganz verheult war ich und meine Augen brannten immer noch. Am liebsten hätte ich schon wieder angefangen zu heulen, oder wäre schreiend davon gerannt. Aber das käme jetzt nicht so besonders gut. Luka stellte die Becher und den Eistee auf seinem Schreibtisch ab. Dann schenkte er uns je etwas davon ein. Währenddessen begab ich mich ganz langsam zu seinem Bett. Dort setzte ich mich und seufzte innerlich tief. "Hier. Trink erstmal was." Luka reichte mir das Getränk. Dabei streiften sich unsere Finger nur kurz, doch das reichte schon um ein Prickeln in meinen Fingerspitzen auszulösen, das sich seinen Weg durch meinen Arm, in meinen ganzen Körper bahnte und überall ein Kribbeln auszulöste, welches mich ganz nervös machte. "J...ja.", zögerlich nahm ich das Getränk entgegen, nahm einen Schluck. Es tat gut. Meine Kehle war ganz trocken gewesen. Danach stellte ich den Becher wieder auf dem Schreibtisch ab. Luka tat es mir gleich. "Geht es dir jetzte wieder ein bisschen besser?",fragte Luka. Ich nickte zögerlich. Es war wirklich nur ein kleines bisschen, aber es war immerhin ein Fortschritt. Plötzlich merkte ich wie sich die Matratze ein wenig senkte. Luka hatte sich neben mich gesetzt. Dabei rutschte ich automatisch ein wenig näher an ihn herran, verlor kurz das Gleichgewicht und landerte kurzerhand mit dem Gesicht an Lukas Schulter. Mein Atem stockte. "Äh! T...Tut mir leid! Ich...", entschuldigte ich mich mit hochrotem Gesicht und mein Herz klopfte schon wieder, als gäbe es keinen Morgen mehr. Langsam konnte das einfach nicht mehr gesund sein. Definitiv! Nervös fing ich dann auch noch an mir die Hände zu reiben. Ich war total durcheinander. "Hey, Mio, das ist doch nicht weiter schlimm.", er lächelte. Sicher wollte er mich beruhigen. Noch immer hatte er mir wegen Samstag keine Vorwürfe gemacht. Auch nicht dafür, dass wir wegen mir mal wieder den Bus verpasst hatten und das er wegen mir fast die Treppe herruntergestürzt war. Wieso war er nur so geduldig mit mir? Ich verhielt mich doch wie der letzte Idiot. Schon die ganze Zeit. Und wieder schniefte ich, fing an zu weinen. Die Tränen schossen einfach aus mir herraus. Ich konnte sie nicht mehr unterdrücken. "Doch ist es!", rebelliete ich. Luka sah mich nur irritiert an. "Ich bin doch schrecklich! Ein Idiot!","Aber das stimmt doch nicht...", wendete Luka ein. Ich schüttelte nur den Kopf. "Doch es stimmt." Mit meiner Hand wischte ich mir die Tränen weg. Schniefte. Fühlte mich so erbärmlich. "Warum...? Warum machst du mir keine Vorwürfe? Warum bist du so nett zu mir?", klagte ich, während mir schon wieder die Tränen, die Wange herunterflossen, wie ein nicht enden wollender Fluss. "Ich war doch die ganze Zeit so abweisend zu dir gewesen. Ich...", er legte mir einen Finger auf meine Lippen. Und plötzlich,...nahm er mich wieder in den Arm. Streichelte mir behutsam über den Kopf. "Ah...L...Luka." Mein Herz hämmerte wie wild auf meine Brust ein. "Schon gut. Wein ruhig, wenn dir danach ist.", flüsterte er mir sanft ins Ohr und ich wurde noch einen Taken röter. Und da waren sie wieder, diese Tränen...die kein Ende nehmen wollten. Und so weinte ich, in den Armen dieses Menschen, dessen Wärme mir so gut tat wie Balsam auf meiner Seele. Das, was ich eigendlich nicht verdient hatte.Trotzdem tat es so gut. Ich klammerte mich an ihn, solange bis ich scheinbar keine Träne mehr hatte. Ganz langsam löste ich mich wieder von ihm. Schniefte noch ein paar Mal. Es war mir so peinlich, das ich ihm nicht mal mehr in die Augen sehen konnte. Mit meinem Ärmel wischte ich mir die lezten Tränen aus dem Gesicht. Luka streichelte mir sanft über die Schulter. Doch ich streifte sie sie von mir. Ich brauchte eine Antwort von ihm. "Sag...es...w...warum?", Luka seufzte außergewöhnlich tief und kratzte sich wieder verlegen am Hinterkopf. "Du stehst tatsächlich ganz schön auf der Leitung. Das ist zwar irgendwie süß aber, ...ich hatte gehofft, das du es irgendwann bemerkst.",murmelte er. "Wie?", ich war irritiert. Was sollte das denn jetzt wieder? "Mio, ich bin hoffnungslos in dich verliebt." Was? "Was?" Noch ehe ich aus allen Wolken fallen konnte, legte mein Herz wieder los so sehr zu hämmern, das es bis zu Lukas Ohren hätte durchdringen müssen. Auch mein knallrotes Gesicht war sicher nicht mehr zu übersehen. Diese Worte waren durch meine Ohren gedrungen und hallten unaufhörlich in meinem Kopf weiter. Sie lösten wieder dieses Kribbeln aus, das meinen ganzen Körper erfasste. Es war wie eine ausgelöste Kettenreaktion. Reflexartig hielt ich mir die Hand vors Gesicht. "Hm? Was...ist, ist das etwas so unvorstellbar?", wollte er wissen. Behutsam zog er meine Hände aus meinem Gesicht. Ich wehrte mich nicht dagegen. In Lukas Stimme vernahm ich einen Hauch von Enttäuschtheit. "Naja,...ich hab dich doch die ganze Zeit...so mies behandelt und dann sagst du mir...das du mich liebst...", murmelte ich leise. Wieder legte Luka einen Finger auf meine Lippen. "Du bist so ein Dummi." "Was?", hatte ich etwa wieder was verpasst? War ich schon wieder so blöd, etwas wichtiges nicht gesehen zu haben? "Das weiß ich doch Alles. Um ehrlich zu sein, war mir auch erst nicht ganz wohl bei der Sache, aber irgendwann... Ich weiß nicht. Irgendwas sagte mir, das du eigendlich total in Ordnung bist und das ich vielleicht, einfach nur ein wenig Gedult brauchte. Aber Samstag,...da wurdest du dann so wütend und bist davon gerannt. Ich dachte, dass ich es entgültig verbockt hatte. Ich dachte, das ich dir Angst eingejagt hatte...das war das Letzte was ich wollte." Machte er sich etwas selbst Vorwürfe? "Nein...das, das stimmt nicht... ich war nur so nervös. Ich ...dachte ich würde durchdrehen....und du warst...so wie immer...das hat mich so verwirrt. Ich...auch heute...ich hatte so fest damit gerechnet, das du mir böse sein wirst. Aber dann...hast du einfach gelächelt und...und...", Verdammt, ich stammelte schon wieder so vor mich hin. Es kribbelte so, die Armeisen in meinem Bauch tanzten Samba. Ich war so aufgeregt und nervös...ich zitterte. Nur zufällig streifte mein Blick den seinen. Der zeigte mir ein verstecktes Lächeln. "Mio?", unterbracht er meinen Redeschwall und legte vorsichtig wieder eine Hand auf meine Schulter. "Äh! Ja?" Mein Gesicht glühte. "Ich war doch...heute genauso nervös und aufgeregt wie du. Schon die ganze Zeit...ich hab es schon vor einiger Zeit gemerkt, das du auch immer nervöser wurdest.", "D..du hast es gemerkt? Aber, ...wieso hast du nie etwas gesagt?", wieder seufzte Luka tief und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Ja,...und es ist doch klar, warum ich es nicht gesagt hab. Ich hatte Angst." "Angst?" "Ja...davor, das du mich noch weniger mögen könntest. Immerhin...bin ich ein Junge...naja und ich bin schwul." Er senkte den Kopf. Ja, ich hatte mich nicht versehen, er war wirklich schüchtern. Ich meinte sogar ein wenig Röte in seinem Gesicht zu vernehmen. "Oh...stimmt ja...", irgendwie hatte ich darüber noch nie wirklich nachgedacht. "Sag bloß...du hast dir noch nie Gedanken darüber gemacht?",ich konnte ihn nicht ansehen. "Doch schon aber...", ich senkte verlegen, mit hochroten Wangen den Kopf über meine Gedankenlosigkeit. Dabei erinnerte ich mich daran, das ich bei dem Gespräch mit Eli auch über das Thema geredet hatte. Und Eli meinte darmals, dass, das Geschlecht nicht wichtig sei, daher hatte ich mir später nicht weiter darüber den Kopf zerbrochen. Ich war wirklich verpeilt. Oder? Luka klatschte seine Hand gegen sein Gesicht. Dann lächelte er wieder. "Oh man...Du bist wirklich...unglaublich süß Mio." Ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie er mich in den Arm nahm und... "Darf ich...dich küssen?", in mein Ohr hauchte. Mein Hirn schaltete sich wie üblich aus, was diesmal vielleicht gar nicht mal so schlecht war. "J...Ja...", ich dachte auch nicht weiter darüber nach. Ich ließ es einfach geschehen. Vorsichtig zog er mich noch ein wenig an sich herran. Er beugte sich etwas zu mir herrunter. Dann legte er seine Lippen auf die Meinen. Meine Lippen prickelten. Dieses Gefühl war unbescheiblich. Sanft bewegte er seine Lippen gegen meine. Sie waren so weich und angenehm warm. "Hm...", meine Augen schlossen sich und meine Hände krallten sich ein wenig in sein Shirt. Die Bewegungen seiner Lippen begannen ganz langsam. Ich erwiederte noch etwas zaghaft.Nach und nach... vertiefte sich der Kuss. Erst war es noch etwas ungewohnt, aber das verflog schneller als ich denken konnte. Mein Hirn war ohnehin Butter. Doch in meinem Körper kribbelte es unaufhörlich. Tausend Schmetterlinge tanzten in meinem Körper. Das Blut rauschte in meinen Ohren und mir jagte sich ein angenehmer Schauer, nach dem Nächsten meine Rücken herrunter. Als wir uns wieder von einander lösten, saß ich bereits auf seinem Schoß und nach diesem Kuss nahm ich an, das Atmen überbewetet war. Sobald ich eigendlich realisierte, was wir da eben getan hatten, vergrub ich schüchtern und Tomaten überreifenrot, mein Gesicht in seine Halsbäuge. Luka kicherte und fuhr mir zärtlich durchs Haar und ich gestattete es ihm, meine geliebten Haare durcheinander zu bringen. "Lach nicht.", gab ich dafür ein wenig brummig und eingeschnappt von mir. Super, langsam fand ich meine Art und Weise wieder. Wenn sie auch nicht mehr ganz so abweisend war. Zum ersten Mal seid langem konnte ich Gefühle bei jemand anders, als bei meinem besten Freund zulassen. Es fühlte sich gut an, aber es war halt auch noch etwas ungewohnt. Und noch genierte ich mich auch noch ein bisschen davor. "Hey,... Mio...ich liebe dich.", flüsterte er mir zärtlichins Ohr. "Ich dich auch...", murmelte ich dann ganz leise und schüchtern. Luka streichelte sanft über meinen Rücken. "Willst du mit mir zusammen sein?", flüsterte er darauf hin. Ich nickte schüchtern. "Hm?", das hatte er wohl nicht ganz wahrgenommen. Also gab ich ihm einen Kuss auf die Wange. Das schien ihm als Antwort zu reichen. Denn er lächelte, streichelte mir wieder sanft über den Rücken. Da kam plötzlich seine Mutter herreingeplatzt. "Schatz...ich habe deine Schuhe im Eingang gesehen und... Hm?", die Frau schaute mich ein wenig verdutzt an und legte den Kopf schief. "Du würdest wohl das zweite Paar Chucks erklären.", sie lächelte mild. Kein Anschein von Bitterkeit. Und sie nannte die Schuhe Chucks und nicht Turnschuhe, wie meine Mutter. "Hallo Mama.", begrüßte er seine Mutter. Und ich war ein weinig blass. Die Frau, die vor uns stand, war bildschön, hatte weiche Gesichtszüge, war schlank , hatte blaue, leuchtende Augen, und langes, dunkelblondes Haar, das locker zu einem Zopf gebunden war und... Sie stemmte die Hände in den Hüften. Sie schaute etwas ernst drein. "Kann es sein, das ihr die Schule schwänzt?", Luka nickte. "Tut mir leid, weißt du...Mio ist an der Haltestelle fast zusammengebrochen...", und schon waren ihre Gesichtezüge wieder weicher. "Achso... Mio heißt du also. Freut mich dich kennenzulernen.", sie reichte mir die Hand. Die Tatsache, dass ich auf dem Schoß ihres Sohnes saß, schien ihm nicht im Geringsten zu stören. "Aber morgen geht ihr doch hoffentlich wieder zur Schule. Zu schwänzen ist nicht gut. Ich hab mir schon Sorgen gemacht.", meinte sie und plötzlich knurrte mir der Magen. Beide lächelten sie. "Oh...",gab ich peilich berühert von mir und schämte mich schon wieder. "Hast du hunger?", wollte Luka wissen. Hastig nickte ich. Schon wieder so eine Peinlichkeit. Hatten wir das Thema nicht langsam abgeharkt? Er schaute seine Mutter an, die mich schmunzelnt und auch ein wenig amüsiert ansah. "Ich seh schon, bin schon weg.Ich ruf euch dann gleich.", und die Tür schloss sich wieder. "Sorry, das ist meine Mom. Sie ist immer so überbesorgt", er lächelte verlegen. "Ha...hab ich gemerkt. Aber sag mal...weiß sie eigendlich dass du..." "Hm? Das ich schwul bin meinst du...ja das weiß sie. Mein Dad übrigens auch. Wir müssen es hier also nicht verstecken." Fast wäre mir der Mund offen stehen geblieben. Seine ganze Familie schien mit dem Thema ziemlich locker umzugehen. Meine Eltern hätten sicher einen Herzinfakt bekommen, wenn sie erführen, das ihr Sohn eine Beziehung mit einem anderen Jungen hatte. Luka strecke sich. Ließ sich dann rücklinks mit mir zusammen auf das Bett fallen. "Hmm?? Wuaa...", kam es von mir. Luka grinste. "Das war gemein..." "Wieso...? Ich hab dich doch festgehalten.", er kicherte. "A...aber...", ich war unfähig etwas zu erwiedern. "Sprachlos?", ich wollte protestieren, aber ein Kuss von ihm meine Wange, machte mich erneut sprachlos. Das war doch einfach nicht fair! Stattdessen drehte ich mich in seiner Umarmung um und zog eine Schmolllippe. "Hey,...bist du jetzt eingeschnappt?", wollte er wissen. Ich nickte. "Miooo...", jammerte er. Luka konnte ja richtig kindlich sein. Er drückte mich an sich. Er war so angenehm warm. Das war schon wieder gemein. Das war doch...wie Bestechung! Ja genau! "Verzeihst du mir?", fragte er leise. "Weiß nicht.", murmelte ich, ich war ein wenig verlegen und so seufzte ich in mich hinnein. Behutsam legte er seine Stirn an meine Schulter. "Bitte...", flüsterte er. "O...okay...", antwortete ich leise. Luka seufzte erleichtert auf und ich drehte mich wieder zu ihm um. Ich kuschelte mich an ihn und er nahm mich fest in den Arm. "Lukaaa, Mioooo, es gibt Essen.", ich schrack ein wenig auf, da ich leicht eingedöst war. "Was?" Luka lächelte. "Das war Mom. Es gibt essen. Lass uns aufstehen.", "Oh..." Ich rieb mir die Augen. "Du hast so süß vor dich hingeschlummert, da wollte ich dich nicht wecken.", meinte er ein wenig amüsiert. Sofort war ich wieder rot. Was sollte ich auch tun, wenn der Mensch, den man liebte und mit dem man gerade zusammengekommen war so etwas zu einem sagte. Ich musste mich wohl erst daran gewöhnen. Schließlich waren wir noch keinen Tag zusammen. Er stubste meine Nase. Denn er war inzwischen aufgestanden und reichte mir die Hand. "Träumst du? " "Oh...nein,...", ich nahm seine Hand und er zog mich hoch. Zu meiner Verwunderung ließ er meine Hand danach nicht wieder los, sondern hielt sie weiter fest. "Ähm...Luka, deine Hand." "Hihi...keine Angst. Meine Mutter stört das nicht. Dummi." Das hatte ich wohl schon wieder vergessen...doch dann lächelte ich und folgte ihm noch ein wenig schüchtern an seiner Hand... Kapitel 12: So lernt man sich kennen und lieben...[Bonus BennixElias] --------------------------------------------------------------------- ~Benni~ "Du Benni.", hörte ich Elias sagen. Er hatte sich hinter mich gesetzt,seine Arme um meinen Bauch gelegt und seine Hände zusammengefaltet. "Hmm?", machte ich. "Dein Mario ist schon wieder tod.", sagte er sachte und ich schaute irritiert auf den Bildschirm. "Oh, stimmt.", ich legte den Kopf schief. "Hast du gar nicht mitgekriegt was?", ich fühlte wie er in meinen Rücken grinste. Ich legte den Controller nieder. "Ach was, du hast mich abgelenkt. Hörst du? Du bist schuld!", neckte ich ihn. "Hihi....das ist jetzt schon das dritte Mal in Folge.", lenkte er ab und kicherte. "Das stimmt, aber aber was ist so lustig?", wollte ich neugierig wissen. "Na ist doch klar, du hast sicher an den Sex von heute morgen gedacht und konntest dich deswegen mal wieder nicht konzentrieren.", plapperte er verschwörerisch in meinen Rücken hinein. Ich verzog das Gesicht zu einer Schmollschnute. Dann grinste ich. "Ah du gibst also zu, dass du schuld bist.", meinte ich grinsend. "Ich bin mir keiner Schuld bewusst.", gab er sich unschuldig. "Ja, schon klar...sagt der, der fast Tag und Nacht nur an Sex denkt?", gab ich gelassen und siegessicher von mir zurück. "Hmmm,....Das stimmt nicht ganz.", erwiederte er auf meine Theorie. "Nicht ganz? Also, so halb? ", mein Blick fiel ein wenig über meine Schulter in eine Richtung. Sehen konnte ich ihn allerdings nicht. "Na, hin und wieder werde ich auch mal vom Hunger heimgesucht. Der kann wirklich grausam sein.", meinte er gespielt gequält. "Ach, das ist aber ganz schön gemein vom Hunger.", ich kicherte in mich hinnein. "Du sagst es! Und was lernen wir daraus?" "Hmmm, das ist einfach.Für Elias sind Sex und Essen fast das Gleiche. Von beidem kann er nicht genug kriegen." "Tja das könnte durchaus stimmen." Er legte sein Kinn auf meine Schulter, so konnte ich ihn ein wenig ansehen. Sobald sich unsere Blicke trafen, fingen wir an zu lachen. Wir kriegten uns gar nicht mehr ein. Ich verstand immer mehr warum Mio, sein bester Freund, so sehr an ihm hing. Mit ihm hatte man viel Spaß und viel zu lachen. Ich hatte Elias vor einem Monat am Skaterpark kennengelernt. Zu dieser Zeit war dort so ein Kinderfest bei dem es verschiedene Buden gab. Unter anderem gab es dort auch einen Stand, an dem ein großes Wandbild entstehen sollte. Dazu stellten die Verantwortlichen ein Kinderschwimmbecken voll mit Farbe kurz vor den Eingang des Skaterparks. Eine ziemlich unpassende Stelle wie sich hinterher herraustellte. An diesem Tag hatte ich mich mal wieder aufgemacht um in den Park zu gehen und ein paar Tricks zu üben. Da ich dort mit Freunden verabredet war,und leider verschlafen hatte, hatte ich es eilig. Ich schlängelte mich gerade durch die Massen zum Becken vor, da brüllte Elias. "Aus dem Weg! Verdammt, aus dem Weg!", ich konnte gar nicht so schnell gucken wie er auf dem Skateboard auf mich zuraste. Erst fuhr er noch ziemlich sicher. Doch plötzlich kam ihm irgendwas zwischen die Räder. Er verlor das Gleichgewicht und fuhr geradewegs in mich hinnein. Wir knallten zusammen und vielen in das Becken mit Farbe. Das Skateboard, das ich unter meinen Arm geklemmt hatte rollte geradewegs in einen Stapel mit Papier und Elias hatte im Flug wohl noch eine Drehung gemacht, so dass ich auf ihm gelandet war. Sicher war das ein Bild für die Götter, wie wir so durch die Luft flogen und diese elegante Drehung hinlegten.Dazu noch über und über voll mit Farbe bekleckert waren. Doch Elias fand das Alles, allen Anschein nach nicht so witzig. "Fuck!", Elias verzog das Gesicht zu einer gereizten Grimmasse. Er sah wirklich herrlich aus, so als würde er gleich explodieren. Und dann kam da noch eine Frau auf uns zu, die uns etwas angesäurt ansah. "Hey, ihr Bengel! Was macht ihr denn dann für einen Blödsinn! Kommt da raus, aber dalli!", brüllte sie. Da schob Elias mich leicht zur Seite und schaute die Frau ebenso wütend an. "Halten sie die Klappe und beschweren sie sich nicht. Wie kann man eigendlich so dämlich sein und ein Becken mit Farbe direkt in den Eingang des Skaterparks zu stellen!? Sie sehen doch was dabei raus kommt! Und glotzen sie nicht so dämlich, dass macht es nämlich auch nicht besser!", beschwerte er sich lautstark. Er sah so lustig aus wie er da so saß mit der ganzen Farbe im Gesicht und dieser Grimmasse. Ich verkniff mir nur schwer das Lachen. "Das ist ja wohl....",begann die Frau. "Du hast wohl keinen Respekt vor dem Alter, du Bengel...!", brüllte sie noch aufgebrachter. Elias sah sie knurrig an. "Was kann ich denn bitte für ihre Dämlichkeit!? Anstatt einfach mal zu fragen, ob es uns gut geht, machen sie uns gleich an, das ist doch wohl noch viel unverschämter!", brüllte er zurück und die Frau blieb sprachlos mit offenen Mund stehen, wie die Leute um uns herrum. Einige von ihnen schienen sichtlich amüsiert zu sein. Ohne das wir es gemerkt hatten, hatte sich das bunte Treiben um uns herrum ganz unserer kleinen Showeinlage zugewendet.Das konnte ich irgendwie gut nachvollziehen. Elias erinnerte mich an eine fauchende Katze, die ihre Rückenhaare aufgestellt hatte. Dann plötzlich drehte er sich zu mir und kümmerte sich nicht weiter um die Leute und die Frau. "Hey, alles in Ordnung?", wollte er wissen. Er stand auf und hielt mir die Hand hin. Ich nickte. Er schien ja trotz alle dem ganz nett zu sein. "Ja danke.", ich begann leise zu lachen. "Hä? Fängst du jetzt auch noch an?", er starrte mich entsetzt und ein wenig ärgerlich an. Mit seiner Kriegsbemalung sah er aus wie ein Clown. Ich konnte nicht anders und begann lauthals zu lachen. Das sorgte noch mal für Trubel. Das gab der Frau entgültig den Rest. Denn die wich immer weiter von uns zwei komischen Wesen weg und die Leute um uns starrten uns an, als hätten sie nie etwas seltsameres gesehen. "Glotzt nicht so!", gab Elias noch mal fauchend und gleichzeitig knurrend zurück. Also gab er noch eine Kombi aus Katze und Hund zum Besten und die Leute zuckten zusammen und gingen nach und nach wieder ihrer Wege. Doch die Frau schien ihre Fassung wieder zu erlangen und wollte noch etwas sagen, da warf Elias ihr noch einen bösen Blick zu. Das schien zu genügen. Ich nahm mein Board und lachte weiter, da spürte ich, wie Elias mich von der Masse wegschob zum nächsten Baum. "Hey, hör auf zu lachen! Das ist nicht komisch!", meinte er und versuchte standhaft wütend zu bleiben. Ich kringelte mich hingegen fast auf dem Boden vor lachen. "Das...war wirklich ein Bild für die Götter...", ich hatte schon Tränen in den Augen und Elias machte den Anschein ein wenig rot zu werden. Ganz eindeutig! Er war verlegen. Und das war irgendwie süß. "Mensch, du hast aber einen ganz schön seltsamen Humor.Hey, kriegst du dich auch irgendwann mal wieder ein?", meinte er. Es viel mir schwer mich wieder einzukriegen. "Du siehst aus ...wie ein Clown mit der Farbe im Gesicht.", gackerte ich. "Das musst gerade du sagen, du siehst doch auch nicht besser aus.", protestierend verschränkte er die Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue hoch. "Sag mal du Gackerkönig, hast du dir schon mal überlegt wie wir die Farbe aus den Haaren kriegen, ohne uns die Friesuren komplett zu ruhinieren?", wollte er wissen. Und da hörte ich schlagartig auf zu lachen. "Stimmt ja, die Farbe. Wie kriegen wir die wieder raus?" "Du merkst auch nichts mehr!", meinte er entetzt und bäumte sich ein wenig vor mir auf. "Eigendlich sollten wir die Alte auf Schadensersatz verklagen." Sein Gesicht sah noch immer ein wenig gereizt aus. "Hihi...wie heißt du eigendlich?", wechelte ich das Thema. "Hm? Elias und du?" "Ben, aber nenn mich Benni.", und ich lächelte ihn munter an. "Okay.",erwiederte er. Irgendwann hatten wir uns dann beide wieder eingekriegt und machten uns auf den Weg zu mir. Ich hatte ihn eingeladen mitzukommen. Mir war eingefallen, das meine Mutter ein Mittel besaß, welches unsere Haare unbeschadet zu retten konnte. Als wir bei mir ankamen sah sie uns reichlich amüsiert und fragend an. "Oh Gott, was ist denn mit euch passiert?", wollte sie wissen. "Wir sind in ein Schwimmbecken mit Farbe gefallen. Übrigens, das ist Elias.", erklärte ich ihr. "In ein Schwimmbecken mit Farbe? Hey Elias.", sie begrüßte ihn fröhlich, dann sie sah nachdenklich aus. "Oh, dann seid ihr in dieses Becken gefallen wo..." "Genau, da wo dieses Wandbild hinsollte.", beendete ich ihren Satz. "Oh weier, da arbeitet doch Frau Müller. Da wird sie sich aber gefreut haben.", in ihrer Stimme konnte ich die Ironie hören. "Frau Müller?", wollte ich wissen. "Ja, füllig, dunkelbraune Haare, die zu einem Knoten gebunden sind." "Das ist sie!", entfuhr es mir. "Jetzt erinnere ich mich auch wieder an sie. Das ist doch die, die andauernt irgendwelche Nachbarschaftsstreits anzettelt.", "Genau die.", sie kicherte."Ich hätte zu gern ihr Gesicht gesehen." "Hey, es ist ja ganz wunderbar wie lustig das Alles ist, aber, was ist mit unseren Haaren.", unterbrach Elias uns. "Oh, sorry, das hatte ich ja fast vergessen. Du Mama, du hast doch dieses Mittel, könntest du unsere Haare noch irgendwie retten?", fragte ich. Sie schmunzelte und sah zwischen uns beiden hin unter. "Ja, klar, das kriegen wir hin. Ihr seht aber auch aus wie zwei Clowns.", ich konnte sie wieder leise kichern hören. Elias sah uns nur abwechselnt, verdutzt an. Er war wieder ein wenig rot vor Scharm. Mich brachte seine Art ja irgendwie zum Schmunzeln. Auf der einen Seite war er dieser impulsive, selbstbewusste Junge und auf der anderen Seite, war er irgendwie voll niedlich. "Komm rein Elias, wenn du weiter da so rumstehste, schlägst du noch wurzeln.", zitierte ich ihn rein und er tat es. "Benni...", hörte ich ihn kaum hörbar murmeln. Sicher fluchte er jetzt innerlich. Wir legten unsere Skatebords an der Seite ab und zogen uns die Schuhe aus. "Kommt hoch, ich entferne euch das Zeug.", meinte meine Mutter. "Ja, wir sind gleich da.", "Und du bist sicher das funktioniert?", wollte er wissen. "Ja, klar.", bestätigte ich ihm grinsend. Gefühlte tausend Haarwäschen später, saßen wir in meinem Zimmer und trockneten uns die Haare. "Woa, das Zeug ist ja tatsächlich raus. Aber es war ganz schön schmerzhaft. Lag wohl daran, dass deine Mutter irgendwann auch in schallendes Gelächter ausgebrochen ist und so an den Haaren gezogen hat.Kann es sein, das du ihren Humor geerbt hasst?", beschwerte er sich. "Hihi, ja das sagt Papa auch immer." "Na, da hab ich mir ja was eingefangen.", er zog die Augenbraue hoch und seufzte. "Ja, du sag mal, seid wann gehst du eigendlich in den Skaterpark, ich hab dich da noch nie gesehen.", fragte ich neugierig. "Ich? Schon etwa drei oder vier Jahre. Bin auch ziemlich heufig da. Ich hab dich da aber auch nie da gesehen. Wir scheinen uns immer zu verpassen.", er legte den Kopf schief. "Echt? Ich auch. Hehe, das ist ja komisch. Vielleicht sind wir uns aber auch einfach noch nie wirklich aufgefallen." "Kann sein, aber ich war auch hin und wieder in einem anderen Park." "Achso...na dann...trotzdem ist es seltsam. Aber das wir uns ausgerechnet so kennenlernen mussten.", wieder musste ich mir das Lachen verkneifen. Wenn ich mir so Elias Gesicht so ansah, konnte ich erkennen, wie er schon wieder seufzte. "Mensch, was immer du zu viel hast, ich hab davon eindeutig zu wenig.", meinte er und kratzte ich am Kinn. "Wie kommst du darauf?" "Na so wie du aussiehst, kugelst du dich sicher gleich wieder auf dem Boden vor lachen.", dann schaute er mich mit großen Augen an und pixte mir in die Seite. Daraufhin musste ich leise lachen. "Naaa? Viel fehlt da doch nicht mehr.", er grinste hinterhältig. "Meinst du?", er nickte und starrte mich auf einmal unentwegt an. Ganz starr hielt er den Blick standhaft an. Solange bis ich einfach lachen musste und er lachte mit. Es war, als sei irgendwo ein Luftbalon zu stark aufgeblasen worden und nun platzte es aus uns herraus. Bestimmt eine Stunde lang lachten wir so und kugelten uns auf dem Boden. "Du bist wirklich lustig Elias.", "Tja, da kannst du mal sehen.", grinste er zufrieden. Und so kam es, dass wir uns öfter traffen. Wir waren oft zusammen im Skaterpark und übten ein paar Tricks. Es machte Spaß zusammen. Elias war wirklich ein guter Skater. Noch nie hatte es so viel Spaß gemacht mit jemandem zu skaten. Eines Tages lagen wir zusammen auf der kleinen Dachterasse unseres Hauses, ausgebreitet auf zwei großen Bade Handtüchern. Wir träumten eine Weile in der Sonne vor uns hin. Ich dachte nach. Beim Skaten war mir mal aufgefallen, dass auf der Unterseite seines Boards so ein knallgrüner Frosch plaziert war. Noch nie hatte ich ein solches Motiv in so einer Ausführung gesehen. An diesem Tag fragte ich ihn, was es damit auf sich hatte. "Du Elias." "Hm?" "Was hat es eigendlich mit diesem Frosch auf sich?", fragte ich. Und er schaute ein wenig irritiert zu mir rüber, dann wirkte er auf einmal ein wenig wehmütig. Das irritierte mich jetzt ein wenig. "Elias? Alles okay?", er nickte hastig. "Ja, ...Weißt du...meine Mutter hat dieses Motiv mal entworfen. Vor etwas mehr als zwei Jahren." "Deine Mutter? Wow. Ist sie Künstlerin?", er schüttelte den Kopf. "So was ähnliches. Eigendlich war sie Mediendisighnerin. Aber sie hat sowas gern in ihrer Freizeit gemacht.", er biss ich auf die Unterlippe. "War?...", plötzlich ging mir ein Licht auf. "Ist sie...", er nickte. "Meine Mutter ist vor zwei Jahren an Krebs gestorben. Sie hat mir dieses Board zu meinem 15 Geburtstag geschenkt.", ich sah wie er immer trauriger wurde mit jedem Wort, das er sprach. Plötzlich fühlte ich mich irgendwie schuldig. Hätte ich nur nicht mit diesem Thema begonnen. "Sie...", ich schüttelte den Kopf. "Du musst nicht weiterreden, wenn du nicht willst...", flüsterte ich. Die Stimmung war im Eimer. "Du Benni?", begann er leise. "Es muss dir nicht leidtuen. Du konntst es ja nicht wissen.", dann lächelte er ein wenig, wenn auch angestrengt. "Okay.", dann rutschte ich ein wenig zu ihm rüber und schaute in an. Ich atmete die Luft tief ein. Mir kam in den Sinn, wie gut er roch. "Weißt du, ich finde wir sollten jetzt irgendwas machen. Sonst ist die Stimmung noch total im Arsch. Ich möchte, das es dir wieder besser geht. Also was kann ich machen um dich aufzumuntern? ", er schaute etwas irritiert zu mir. Dann kicherte er schon wieder. "Benni...bitte sag mir, wo man deinen Humor kaufen kann, ich will unbedingt auch ein Stück davon.", er grinste. Das war jetzt irgendwie total aus der Luft gegriffen. Zusammenhangslos. "Echt jetzt?" Er nickte. "Natürlich", ich musste wieder grinsen. "Dummchen, wir haben kein "Türlicht". Wir haben Deckenbeleuchtung.", mein Finger zeigte auf auf die Lampe an der Decke des Flures, der gleich hinter der Terrassentür lag. Das brachte Elias sogleich wieder zum grinsen. "Schon klar. Benni du bist unmöglich.", stellte er fest. "Das hör ich öffter.", versuchte dabei unschuldig zu wirken. "Das glaub ich. Aber du...ich gaube du kannst wirklich etwas für mich tun.", bei den letzten Worten, wurde er plötzlich immer leiser. In seinem Gesicht sah ich etwas Verlegenheit. "Hm? Ja? Was denn?", er war ja so süß. "Könntest du...mich küssen?", fragte er. Mit dieser Bitte brachte er mich ein bisschen aus dem Konzept. "Meinst du das wirklich?", immerhin, war er eben noch so traurig gewesen. "Ja...du hast doch selbst gesagt, das du was für mich tun willst." Da hatte er wohl recht. "Bitte.", hörte ich ihn sagen. Seine Stimme drang in meinen Kopf. Etwas sagte mir, das er sich dadurch tatsächlich besser fühlen würde, und das war jetzt alles was zählte. Und so rutschte ich noch ein Stück an ihn herran um auch den letzten Abstand zwischen uns zu entfernen. Sanft streichelte ich seine Wange, bis ich zu seinen Lippen kam. Mein Gesicht näherte sich dem Seinen, bis sich dann unsere Lippen berüherten. Anfänglich war sicher nur ein kleiner Kuss gedacht, doch diese Idee verwarfen wir ganz schnell wieder. Nach der ersten Berührung unserer Lippen unterbrachen wir ganz kurz. Diese Pause wehrte nicht lange, ehe sich unseren Lippen wieder trafen, schlangen wir die Arme um unsere Körper und küssten uns wieder und immer wieder. Wir schlossen die Augen und dann war alles egel. Es fühlte sich so gut an. So unberschreiblich war es. Seine Lippen forderten nach mehr, erwiederten ohne unterlass. Seine Zunge zog über meine Lippen, drängte nach Einlass in meinen Mund. Und ich ließ sie gewähren. Elias hatte die Führung übernommen und es gefiel mir irgendwie. Ich fuhr mit der Hand über seinen Rücken, während seine Zunge meinen Mundraum erkundete. Elias war wirklich ein guter Küsser. Und er duftete so gut, sein Körper so dicht an meinen gedrängt fühlte sich auch nicht schlecht an. So ging es noch eine ganze Weile bis wir dann von einnander abließen. Das war gar nicht so leicht. Am liebsten hätte ich noch weiter so an ihm geklebt. Unser Atem stockte. Wir sahen uns Atemlos an und mussten beide lächeln. "Danke...", hörte ich Elias flüstern. Er kuschelte sich an mich. Ich zögerte nicht lange und hielt ihn fest. Das war also unser erster Kuss gewesen. Das war auch der Stein, der unsere Beziehung ins Rollen brachte. Nur eine Woche später war es dann mehr oder weniger offiziell. Die Gefühle waren immer stärker geworden und dann wurden wir ein Paar. So seltsam es für die Bedingungen, unter denen es geschehen war auch klang. Luka und Mio erzählten wir noch nichts davon. Eigendlich wollten wir es ihnen bei unserem Besuch bei Mecces erzählen, doch da war uns beiden klar geworden, das unsere beiden besten Freunde wohl ganz offentsichtlich ineinander verknallt waren. Luka hatte mir zwar von seinem Mio erzählt, aber Mio, Elias wohl nichts von Luka. Daher wusste er auch nichts von seinen Gefühlen für meinen besten Freund. Wir hofften den beiden mit unserem plötzlichen Verschwinden eine gute Basis zu schaffen allein zu sein. Das Schweigen und diese Schüchternheit konnte man sich ja nicht mit ansehen. Am Sonntag hatte Elias mich dann angerufen, als er Mio endlich herrausgekitzelt hatte, was er für Luka fühlte. Dann blieb uns nur noch abzuwarten und Tee zu trinken. Mittlerweile war es wieder Montag. Elias war am Sonntag dann noch gegen 20:00 bei mir eingetrudelt, da er erst noch bei Mio war und dann noch bei Verwanten. Bei dem Telefonat hatten wir vereinbart, das er bei mir übernachten würde.Von mir aus ging es einfach schneller zu seiner Schule und wir hatten noch etwas Zeit uns noch einen schönen Abend zu machen. Am Nachmittag kam er wieder bei mir vorbei, wobei wir zum Zeitpunkt des Anfangs meiner Erzählung zurückkehren. "Benni, wenn wir wissen, wie es bei Mio und Luka läuft müssen wir ihnen unbedingt mal von unserer Beziehung erzählen.", holte er mich aus meinen Gedanken. Wir lagen mittlerweile auf dem Bett ausgebreitet und septen durch das Fernsehprogramm. "Ja, das sollten wir. Hihi, wir sind ja schon gemein genug sie so lange auf die Folter zu spannen.", grinste er. "Wir? Du bist doch der Foltermeister. Ich musste nicht viel tun. Mio hat scheinbar gar nichts bemerkt. Er hatte wirklich ne ziemlich lange Leitung. Ich war schon erstaunt, dass er es nicht mal bemerkt hat was er da eigendlich für Gefühle mit sich herrumschleppt. Seine verpeilte Art ist zwar süß, aber...ohne Hilfe hätte er es vielleicht nie erkannt. Dabei sind die beiden so süß zusammen.", erzählte er munter. "Hmmm, ja das ist wohl war. Mich würde mal zu sehr interessieren, ob wir sie mal demnächst beim Knutschen erwischen.", grinste ich. "...Ich glaube eher das die Beiden UNS als erstes erwischen werden mein Schatz.", er leckte sich schon die Lippen und sah mich so an. Oh man, dieser Blick... Da wars mir klar. "Hm, glaub ich auch, komm her.", erwiederte ich und zog Elias an mich. Er grinste und drehte mich sogleich auf den Rücken und küsste mich. Der Kuss vertiefte sich sehr bald und wurde immer fordernder. Ich spürte die angenehme Schwere seines Körpers. "Ich liebe dich.", säuselte er in den Kuss hinein. "Hmm...ich dich auch.", bestägte ich atemlos, während unsere Lippen wieder gierig übereinander herfielen. Kapitel 13: Gespräche von Klassenfahrten und versäumte, nachgeholte Küsse ------------------------------------------------------------------------- "Hey, Mio...", hörte ich die Stimme meines festen Freundes rufen. Und es klang noch immer so ungewohnt wie noch vor zwei Tagen. Augenscheinlich hatte sich mein Innerstes noch nicht daran gewöhnt, dass ich jetzt mit Luka zusammen war.Luka hingegen hatte sich scheinbar schon längst daran gewöhnt. Denn er lächelte ganz so wie ich es von ihm kannte. Ich konnte ihm ansehen, wie sehr er sich freute mich zu sehen und irgendwie machte es mich auch glücklich, das er sich so freute. "Lu...Luka. Ich habs geschafft...rechtzeitig zu kommen.", sprach ich atemlos. Ich hatte es doch tatsächlich geschafft, das wir den Bus nicht verpasst hatten. Ein Wunder. Luka grinste mich mit seinem Zahnpastalächeln an und ich schluckte. Nun schien meine Abneigung gegen diese übernatürlich, gute Laune so früh am Morgen wieder zu kommen. "Ja, das hast du. Ich bin stolz auf dich, Mio. ", er stubbelte mir durch die Haare. "H...Hey, meine Frisur!", jammerte ich. Durch Lukas "Verbrechen", musste ich ihn automatisch anschauen um ihm einen bösen Blick zu zuwerfen. Doch sein Anblick jagte mir wieder diesen Schauer über den Rücken und mir schoss augenblicklich die Röte ins Gesicht, als er mich wieder anlächelte und dabei amüsiert grinste. Verdammt, auch jetzt nahm die Peinlichkeit kein Ende. Sie heftete an mir, so als hätte ich eine Klette an meinem Hintern. Mist! Leise grummelte ich vor mich hin. Luka machte mich wie üblich wahnsinnig. Der Unterschied war nur, das ich jetzt wusste waran das lag und dass es jetzt nicht mehr so unangenehm war wie noch ganz zu Anfang. Das erleichterte mich irgendwie. "Mio, träum nicht, der Bus ist gleich da.", holte Luka mich wieder aus meinen Gedanken. "Oh, ja...", ich schaute in die Richtung aus der, der Bus kam. Da war er auch schon zu sehen. Er war so rot und auffällig wie immer. Ich persönlich mochte diese Farbe ja nicht. Sie wirkte auf mich immer so aufdringlich. Kein Wunder das rot zu den Signalfarben gehörte. Als der Bus dann an der Haltestelle hielt, nahm Luka mich bei der Hand und zog mich in den Bus. Dort hielt er ausschau nach einem Doppel- sitzplatz. Das war heute auch nicht so schwer, weil der Bus heute nicht annähernt so voll war wie sonst. Das störte mich aber nicht besonders. Es war um einiges angenehmer, wenn weniger Leute im Bus waren. Dann war die Luft eindeutig besser und nicht so stickig. "Du Mio, heute sollen die letzten Details zur Klassenfahrt diskutiert werden.", lenkte Luka ein. "Hm? Klassenfahrt?", wollte ich wissen. "Ja, achja, das habe ich dir ja noch gar nicht erzählt.", meinte er und ich schüttelte den Kopf. Die Klassenfahrt, war ja nun schon etwas länger in aller Munde, aber seid dem letzten Gespräch darüber hatte ich nichts mehr davon gehört. Das musste dann wohl letzte Woche entschieden worden sein, als ich krank war. "Haben wir denn schon Zettel dafür bekommen, die wir unter- schreiben lassen müssen?", fragte ich.Luka verneinte, "Nur eine Liste mit den ganzen Sachen, die wir mitnehmen müssen, achja und natürlich den Preis, den wir zahlen müssen, dass war noch nicht ganz ausdiskutiert. Herr Scholz wollte uns das heute genau sagen.", meinte er. "Okay. Und wo geht es hin?" "Hm, nach XY. Da soll es verschiedene Angebote geben, die man machen kann. Das ist ein großes Wohnheim, Speisesaal, Sportplätze, eigene Schwimmhalle und so. Mit verschiedenen Korridoren, in denen verschiedene Klassen sein werden.", erklärte er. "Und die Zimmer? Ich hoffe doch...naja, das wir in ein Zimmer kommen. Am besten wäre ja... wenn wir eins ...für uns a...allein hätten.", stotterte ich auf einmal peinlich vor mich hin. Ich rieb mir nervös die Hände. Mein Herz fing an ein wenig schneller zu klopfen. Sobald ich anfing wieder zu stammeln schaute er mich etwas besorgt an. Noch eben ließ er mich den Satz zu Ende reden. Dann begann er zu reden. "Hmm,ich denke schon, das wir in ein Zimmer kommen, wir melden uns gleich als Erstes, wenn es um die Zimmerverteilung geht.", meinte er. "Hey, was ist denn los? ", wollte er wissen. "Naja...W...wir würden jede Nacht zusammen in einem Raum schlafen.", der Gedanke daran fünf Tage mit Luka zusammen ein Zimmer zu teilen, machte mich ein wenig nervös. Trotzdem hoffte ich inständig, das man uns nicht in verschiedene Zimmer unterteilte. Das wäre schrecklich gewesen. Am Schlimmsten war die Horrorvorstel- lung mir ein Zimmer mit unseren tollen Hopperfreunden zu teilen und Viererzimmer waren in solchen Anlagen ja nicht selten. Luka legte behutsam den Arm um mich und lehnte seine Stirn ein wenig gegen meinen Kopf. Das machte mich ganz kribbellig. Die wenigen Leute um uns herum schauten ein wenig seltsam. Doch das störte Luka so gar nicht. "Mach dir keine Sorgen, dass wird schon klappen. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich schon freue, so viel Zeit mit dir zu verbringen. Du musst auch keine Angst haben. Ich werde dich auch nicht überfallen.", grinste er. Ich sah ihn mit hochrotem Kopf an. Verdammt, machte er mich mit Absicht so verlegen? Doch mit seiner Zuversicht machte er mir trotzdem ein wenig Mut. "Und wenn der Lehrer das nicht respektieren will, das wir in ein Zimmer kommen,protestiere ich so lange, bis er gar nicht mehr anders kann, als uns ein gemeinsames Zimmer zu geben.", lächelte er so, als sei er sich sicher, das alles gut gehen würde. Das machte mir erneut Mut. Luka gab mir einen Kuss auf die Wange. Mein Gesicht färbte sich noch röter. "O...okay.", stimmte ich mit klopfenden Herzen zu. Wenige Stationen später stieg wie meistens unser Hopperfreund ein. Doch zog er nicht wie üblich über uns her. So wie es aussah, war er immer noch von dem Geschehnis am Wochenende vereinnahmt. Auch den ganzen Tag gestern in der Schule waren die Hopper nicht mehr auffällig geworden was uns anging. Vielleicht war das ja auch nur die Ruhe vor dem Sturm, aber ich genoss diese Ruhe welche zur Zeit herschte. Nur ein kurzer, verachtender Blick des Hoppers und er setzte sich brav ganz nach hinten in den Bus auf irgendeinen Platz seiner Wahl. Luka beäugte die Situartion mit einem zufriedenen Grinsen. Es war schon fast unheimlich wie er sich darüber freute. Doch schnell witmete er sich wieder mir, er lächelte mich an. Mein Herz pochte. Dieses Lächeln machte mich wahninnig. Luka war einfach unglaublich. Unglaublich gut darin mich völlig durcheinander zu bringen, mir jedes logische Denken aus dem Kopf zu treiben, als sei es eine harmlose Nichtigkeit. Klick, Schalter aus. Ich schaute nur ein wenig geniert zu Boden. So wie ich es meistens tat. Es viel mir immer noch schwer ihm ins Gesicht zu sehen ohne einen halben Herzinfakt zu bekommen, so sehr hämmerte mein Herz auf einmal auf meine Burst ein. Luka seufzte und wante den Blick ein wenig von mir ab. Und mein Innerstes entpannte sich ein wenig, praktisch wie auf Knopfdruck. Unser Verhalten wirkte auf einige der Passanten wohl immer noch mehr als seltsam. Ich konnte ganz deutlich spüren wie ihre Blicke an uns klebten. Das war etwas unangenehm, aber lansam gewöhnte ich mich daran. Oftmals hatte ja schon mein Äußeres genügt und jetzt war es wohl unser Verhalten. Dabei musste ich feststellen, dass es egal war, was man nun tat. In der Regel war es immer das Falsche. Es gab so viele Dinge über die sich die Mitmenschen aufregten was ihnen nicht passte. Das war so ähnlich wie mit meinen Eltern und dem Rest meiner Familie. Sie sträubten sich gegen alles was irgendwie anders war als sie selbst. Ich war schon auf den Moment gespannt an dem sie erfuhren, das Luka mein fester Freund war. Das würde sicher die Schocknachricht des Jahres werden und meine Familie hatte wieder ein Thema über das sie lästern konnte. Meine Schulenoten würden da wohl eines Tages so oder so nicht mehr reichen. Irgendwann würde das ja sicher ein bisschen langatmig werden. "Feldstraße.", hörte ich die weibliche Ansage des Busses sagen. "Mio, wir müssen hier raus.", erinnerte mich Luka, der schon aufgestan- den war und ich nickte. Ich griff nach meinem Rucksack. Sanft griff Luka nach meiner Hand und hielt mich fest, damit ich nicht umfiel während ich aufsstand, denn der Bus hielt gerade. Danach ließ er sie wieder los. Als der Bus im Stehen war und seine Türen öffnete bemühten wir uns hinaus, doch wir beeilten uns nicht ins Schulgebäude zu kommen, da wir noch 15 Minuten Zeit hatten. Wir mussten also nicht hetzten. Das war mal eine nette Abwechlung. Wow, ich kam heute wirklich nicht zu spät. Unsere Schritte bewegten sich in Richtung der Hopper. Unser Hopper- freund war auch ausgestiegen und zum Rest seines Deppentrios gestoßen. Die warteten jeden Tag vor der Schule auf ihn und schauten uns dämlich an. Ich glaubte ja, das, dass ihre liebste Freizeitbeschäftigung geworden war. Doch es kamen keinerlei dumme Sprüche von ihnen zu Tage. Ich war doch mal sehr gespannt, wie das heute werden würde,wenn wir die Beprechung für die Klassenfahrt hatten. Doch in der ersten Stunde hatten wir ja Mathe, Lukas vermeindliches Lieblingfach. Stimmte ja und die Hausaufgaben musste ich ja auch noch vorzeigen. "Ding Dong.", hörten wir den Gong, der gerade zur Stunde leutete. Luka und ich hatten uns bereits hingesetzt. Unsere Mitschüler trudelten nur langsam herrein. Der Klassenraum war noch fast leer, als auch Herr Schierling in das Klassenzimmer trat und tupfte sich die Stirn. Er hatte ganz eindeitig gerade eine Stresssituartion hinter sich, was bedeutete, das er heute nicht gerarde gut gelaunt war. Das zeichnete sich auch sonst auf seinem Gesicht ab. Und seine Laune verschlechterte sich zunehmend mit jedem Nachzügler, der so nach und nach eintrat. Als das Klassenzimmer sich dann endlich auch nur annähernt gefüllt hatte, legte er das Klassenbuch auf das Lehrerpult und ging die Namen durch. Jeder der im Raum war und seinen Namen hörte, hob kurz lustlos die Hand. Am Ende waren es die drei Hopper und Angelina, Roberts Freundin die als Letztes eintrudelten. "Und welche Entschuldigung habt ihr diesmal?", wollte der Lehrer wissen. "Naja, wir waren noch einen Kaffee trinken, mussten uns doch auf ihre Stunde vorbereiten. Tja, der Unterricht ist so gähnend langweilig, das man da locker einschläft.", erwiederte Robert frech und grinste Herr Schierling an, der sichtlich genervt war. Malte und Dennis lachten im Hintergrund. Angelina gab ein Lächeln zu dem Kommentar ihres dümmlichen Freundes. "Na dann wird es euch sicher freuen, dass ihr heute alle Vier nachitzen dürft mit einer extra Hausaufgabe versteht sich.", was mindestens die Hälfte der Klasse zum Lachen brachte. Aus Schadenfreude versteht sich. Robert schaute erbost in die Runde. Was einige aus der Klasse zum Schweigen brachte. Das schien das Trio dazu zu bringen, sich überlegen zu fühlen. Nur Luka grinste noch und durchbrach den Schein der Überlegenheit. Robert bemerkte das natürlich und fühlte sich sofort angegriffen. Also zupfte sich von seiner Freundin los und ging prommt auf Luka los. "Du kleiner, mieser...", begann Robert und wollte gerade mit der Faust ausholen, da schritt Herr Schierling ein. "Robert Maurer! Du begibst dich auf der Stelle ins Büro des Direktors!", entschied Herr Schierling äußerst angenervt und streng und stellte sich direkt neben Robert und gab ihm einen Blick wieder, der selbst ihn aus der Fassung brachte. Noch eben schnaubte er Luka verachtend an und verließ den Raum, ging direkt an seinen Freunden vorbei. Schubste sie sogar zur Seite. Die schauten ihm nach und schauten ebenfalls verachtend zu uns rüber. Luka beachtete sie nicht weiter und ich versuchte es ihm gleich zutun. Herr Schierling ging und schloss die Tür. Dann scheuchte er die Hopperbande samt Angelina zu ihren Plätzen. Draußen konnte man ein Knallen hören. Vermutlich trat Robert jetzt wieder gegen irgendeine Wand. Das tat er immer wenn er wütend war. "Milo! Hörst du schlecht? Deine Mathehausaufgaben!", holte mich der Lehrer wieder aus meinen Gedanken. "Äh, ja!", schnell stand ich auf und zeigte ihm die Hausaufgaben vor, die ich mit Luka zusammen gemacht hatte. Der Gedanke daran lies mich wieder etwas kribbelig werden und mir schoss die Röte ins Gesicht. "Hey, Milo, alles in Ordnung mit dir? Du bist ganz rot im Gesicht.", wollte Herr Schierling wissen. "Äh, nein, alles klar.", ich kratzte mich etwas verlegen im Hinterkopf. "Gut.", er schaute meine Hausaufgaben durch."Sehr gut wie immer. Du kannst dich wieder setzen.", meinter er und ich tat was er sagte. Das Getuschel von wegen Streber überhörte ich mal gekonnt. Danach fuhr er mit dem Unterricht fort und es ging weiter mit seiner schlechten Laune. Heute brummte er uns extra viele Übungsaufgaben auf und die waren nicht gerade leicht, besonders für Luka. Immer wieder musste ich beobachten wie er über seinen Aufgaben verzweifelte. Er schaute mich flehend an. Das war fast schon ein bisschen süß, und es machte mich wieder ziemlich kribbelig, doch ich gab mir Mühe ihm zu helfen. Am Ende der Stunde seufzte das ganze Klassenzimmer erleichtert auf. Diese Stunde, war dank Robert und seinen Hopperfrfeunden, die reinste Qual für einige gewesen. Besonders Luka stöhnte frustriert auf.Und das Beste waren ja noch die Hausaufgeben, die wir bekommen hatten. Ich war mich sicher, dass ich mit Luka wieder lange daran sitzen würde. "Ohjeee, wie soll ich das nur überleben? Die Mathearbeit wird bestimmt ein Disaster.", meinte er und zog eine Schnute. "Hehe, Mathe ist wirklich nicht dein Ding was? Hmm wie wärs, wenn ich mit dir übe, und dir wieder bei den Hausaufgaben helfe?", kommentierte ich und wir standen dann gemeinsam auf um den Raum zu verlassen. Wir hatten 15 Minuten Pause. "Nein, wirklich nicht. Ich hasse dieses Fach, und sag bloß nicht, das Zahlen deine Freunde sind, das sagt Benni auch immer um mich zu ärgern.", winkte er ab,Benni wusste wirklich, wie er Luka auf die Palme bringen konnte. Darauf war ich schon fast ein bisschen neidisch. "Hmm versuchen können wirs, aber ich weiß nicht, ob das viel bringt." Wir schritten geradewegs durch die Tür, da kamen Malte und Dennis auf uns zu. "Schaut mal, die scheiß Emoschwuchteln, verlassen den Raum zusammen. Sucht euch wohl gemeinsam einen Ort zum heulen was?", kommentierte Malte und er schien sehr überzeugt von sich selbst zu ein. "Ne, bestimmt nicht, die wollen nur allein ein, damit die rummachen können. Wiederliche Vorstellung.", meinte Dennis und hielt mich fest und zog mich zu sich ran. "Lass mich los!", schrie ich. "Hey Milo hast auch mal lust mit uns rumzumachen?", und beide fingen an zu lachen, da riss Luka mich augenblocklich los und schubste Dennis mehr als unsanft zur Seite. "Ich rate dir! Lass deine wiederlichen Griffel von ihm!", und schaute sie beide erbost an und zog mich mit sich. Die beiden riefen uns noch ein paar Sprüche zu, doch darum kümmerte sich Luka nicht weiter. Als sie außer Sichtweite waren und niemand zu sehen war, seufzte Luka erleichtert auf. "Oh man, die rauben mir noch mal jeden Nerv.", er fuhr sich durchs Gesicht und zog eine Grimmasse dabei, das sah ziemlich seltsam aus und brachte mich zum lachen. "Hm? Was ist denn jetzt kaputt?", wollte er wissen. "Du sahst...ziemlich lutig aus Luka." kicherte ich und drehte mich kurzer- hand um, um weiter zu lachen. "Miooo, du bist gemein. Das ist doch nicht lustig.", jammerte er daraufhin. Ich drehte mich wieder zu ihm um,"Hihi, tut mir leid, aber du sahst eben wirklich lustig aus.", da schaute er mir direkt ins Gesicht. Er lächelte sehr lieb. So konnte ich auch nur ein Lächeln erwiedern. Verdammt, warum war er nur so anziehend? "Mio?" "Ja?", mein Herz hämmerte in meiner Brust. Und... Wir waren allein. Mein Atem stockte. Ich stand nun direkt an der Wand gelehnt und er stemmte seine Hände links und rechts neben meinen Kopf. Hätte ich fliehen wollen vor meiner eigenen Nervosität, wäre es definitiv zu spät gewesen. Langsam beugte er sich zu mir vor. Nah...er war mir so unglaublich ...nah. Mein Denken schaltete ich natürlich wieder aus, was mich unfähig machte, irgendwas zu tun. Plötzlich spürte ich seinen Atem direkt neben meinem Ohr. Das brachte mich nicht merkbar zum schlucken. Es war ungewohnt, aber warum fühlte es sich nur so gut an? "Ich liebe dich.", hauchte er und schon war mein Gesicht wieder tomatenrot. Ich fühlte wie meine Beine langsam aber sicher durchweichten, sich anfühlten als seinen sie aus Gummi. "I...ich dich auch.", erwiederte ich stotterig und auch ein wenig schüchtern. Aber ich hatte nicht mal Zeit mich für mein Stottern zu schämen, da legte er seine Lippen auf Meine,um sie sanft gegen sie zu bewegen. Gerade als ich meine Hände in sein Shirt gekrallt hatte und erwiedern wollte, da gongte es wieder zu Stunde. "Ding,dong.", machte es. Wir beide seufzten über dieses schlechte Timing. Luka ließ von mir ab und verzog verärgert das Gesicht. "Meeensch, immer dann wenns spannend wird.", mekerte er, wie aus einer Werbung zitiert. Nun verzog ich auch das Gesicht zu einer Grimmasse. Es fühlte sich gerade so gut an. Verdammt! "J...ja", brummte ich leise, da pattete Luka mich kurz auf die Schulter. "Wir gehen nachher zu mir, da holen wir das nach.", grinste er verschwörerisch, was mir ein bisschen Bammel machte. Zeit darüber nachzudenken, hatte ich jedoch nicht, denn zog er mich mit sich und wir machten uns dran rechtzeitig in die Stunde zu kommen. Zum Glück schafften wir es rechtzeitig und gehörten wieder zu den Ersten. Bald darauf trudelten auch Dennis und Malte wieder ein. Sie kamen gerede- wegs auf uns zu um uns wieder mit dummen Blicken zu nerven, die Luka gefläßlich, gekonnt ignorierte. Er war wirklich gut darin und es war ein Spaß den Idioten dabei zuzusehen, wie sie sich, darüber ärgerten. Nicht merkbar, grinste ich in mich hinein. Mit etwa fünf Minuten Verspätung kam auch schon Herr Scholz, unser Klassenlehrer in den Raum. "Guten Morgen.", begrüßte er uns. "Guten Morgen.", erwiederten wir. "Also, sicher erinnert ihr euch noch an letzte Woche. Wir haben über die Klassenfahrt gesprochen. Heute werden die letzten Details besprochen.", erklärte er. Dann viel sein Blick auf mich und kramte noch ein paar Blätter aus einem Ortner hervor. "Mio, hier ist die Liste mit den Sachen, die ihr braucht. Hat Luka dich über weiteres aufgeklärt?" "Danke, ja, hat er." "Gut, dann bist du ja informiert.", dann wante er sich wieder der ganzen Klasse zu. "Gut, ich habe jetzt so weit alles geklärt, ich schreibe euch die wichtigsten Infos an die Tafel. Bitte schreibt sie ab und gebt euren Eltern bitte die Zettel, die ich wärenddessen verteilen lasse. Das ist die Erlaubnis, dir muss unbedingt unterschrieben werden, sonst können wir euch nicht mitnehmen.", teilte er uns mit und so geschah es. Außnahmsweise mal ohne Dazwischengequatche. Was mich doch sehr wunderte. Nachdem noch einige Einzelheiten geklärt wurden ging es an die Verteilung der Zimmer. Es gab Vierer und Dreierzimmer und ein Zweierzimmer. "Also bitte meldet euch doch bitte wer alles zusammen in ein Zimmer möchte.",Dennis und Malte wollten sich zu Wort melden, aber zum Glück erhob Luka seine Hand schneller als die Beiden zusammen. "Ja, Luka?" "Mio und ich teilen uns ein Zimmer. Das Zweier.", erklärte er rasch. "Okay, dann wäre das schon mal weg.", da stöhnten Malte und Dennis auf. Die Köpfe der Klasse drehten sich allesamt in ihre Richtung. Herr Scholz, der anfangs noch gut gelaunt war, seufzte genervt. Sicher wusste er, dass bei denen, was die gebissen hatte, sicher nur Blödsinn bei raus kam. "Und was habt ihr schon wieder auszusetzten?", wollte er wissen. "Naja, wir finden das unfair. Wir dachten Angelina und Robert bekommen das Zweierzimmer.", meinten sie. Das Getuschel der Klasse war nicht zu überhören. Sie hatten ich mal wieder zum Hauptthema gemacht. Das, dass hier niemand brauchte, war denen scheinbar egal. Ich rollte genervt die Augen. Luka sah dabei amüsiert zu. "Ihr wisst ganz genau, dass Jungs und Mädchen sich kein Zimmer teilen dürfen.", erwiederte er. "Ja und? Das ist doch fast da Gleiche. Wenn sie die zusammen in ein Zimmer lassen haben die ja nur ne Gelegenheit rumzumachen. Also sollten Angelina und Robert die gleiche Chance haben finden sie nicht?", kommentierte Malte, und grinste. Angelina schien sich ganz mächtig zu amüsieren. Herr Scholz räußperte sich. "Also ich darf doch bitten. Das steht hier nicht zur Debatte, also könnten wir das Thema jetzt bitte abharken?", antwortete Herr Scholz. "Aber sie haben recht. Das ist doch nicht fair. Das die Beiden was mit einander haben ist doch wohl klar, die sind ganz sicher schwul. Also wieso bekommen mein Schatz und ich denn nicht die gleiche Gelegenheit?", meldete sich Angelina zu Wort. Ich sah zu Luka rüber. Der war im Begriff etwas zu erwiedern. Ich hoffte nur, dass er seine Klappe nicht zu weit aufriss. Doch dann drehte er sich in Angelinas Richtung und grinste. "Hmm...das ist doch ganz klar warum das so ist. Hättet ihr ein Zimmer zusammen, könnten die keine kleinen Kinder mehr in die Hütte lassen. Vom Schlafmangel mal ganz zu schweigen...Denkt doch einmal an eure Mitmenschen.", dann zwinkerte Luka Angelina noch mal zu was diese doch glatt rot anlaufen ließ vor Wut. Doch Luka hatte ganz offensichtlich seinen Spaß und Herr Scholz offentsichtlich auch. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wir sich seine Mundwinkel zu einem Grinsen verzogen. Das Gute an der Sache war, das die Hopper, samt Angelina von nun an die Klappe hielten. Ich grinste in mich hinein. Schließlich kamen wir endlich auch am Ende des Schultages an. Das Thema um die Klassenfahrt hatte sich geklärt. Zumindest war das etwas. Auch die restlichen Stunden hatten wir gut überstanden. Nun ging es nach Hause zu Luka. Auf dem Weg zum Bus, wurde Luka von Robert angerempelt. "Pass doch auf, Schwuchtel!", brüllte Robert und holte aus um Luka eine runter zu hauen. Luka schob mich schnell zur Seite, wehrte den Schlag ab und schubste Robert gerade noch zu Boden. "Lieber schwul, als selten dämlich.", erwiederte er kurz ruhig, dann zog er mich mit sich zur Bushaltestelle, wo auch schon unser Bus stand. Robert blieb verdutzt zurück. Gemeinsam stiegen wir ein. Von unserem Hopperfreund war weit und breit nichts zu sehen. Gott war also mal gnädig mit uns. Ich setzte mich auf einen Sitz der freien Viererplätze. Luka setzte sich mir gegenüber, da nebeneinander kein Platz mehr frei war. Er schlug die Beine übereinander und lächelte mich an. Neben mir saß ein junges Mädchen, das sicher nicht älter war als wir, aber dennoch so aufgebretzelt war, und so viel Farbe im Gesicht hatte, das es schon mehr als unnatürlich aussah. Dazu hatte sie einen viel zu kurzen Rock an und ein Shirt, das eindeutig viel zu weit ausgeschnitten war. Ich konnte sehen, wie sie Luka musterte. Schon als er sich gesetzt hatte, hatte sie ihn mit ihrem Blick nahezu ausgezogen. Luka störte das scheinbar nicht, doch... Bei dem Gedanken musste ich schlucken. Luka war so unbedeckt sicher kein Unschöner Anblick. Doch merkte ich, dass es mich auch störte, wenn ihn jemand anders so sah, wenn ihn jemand anders einfach so auszog. Bisher hatten wir solche Dinge noch nicht getan, wir waren ja noch nicht lange zusammen, aber es sollte niemand anders tun! Der Gedanke, dass es einmal zwischen uns passieren könnte lies mein Herz so wahnsinnig schnell rasen und mein Gesicht fühlte sich auch nicht besser an. Na vielen Dank, dass hatte das Mädchen ja ganz wunderbar hingekriegt. Jetzt musste ich mich wieder schämen. Danke für diese Peinlichkeit! Leise musste ich brummen und verzog mein Gesicht etwas, so das ich schlechte Laune rüberbingen musste. Das Mädchen kicherte leise in Lukas Richtung, doch der beachtete sie gar nicht. Der Bus hielt und Luks Sitznachbar,der bis eben geschlafen hatte, wachte auf, schlängelte sich entschuldigend durch unsere Beine und stieg aus. Diese Gelegenheit nutzte das Mädchen sogleich um sich neben Luka zu setzten. Natürlich, wie sollte es auch anders sein? Luka war einfach verdammt gut aussehend! Aber dennoch! Luka war mein Freund! Ich wollte gerade das Wort erheben, da fuhr der Bus weiter und musste so gleich wieder eine Vollbremung machen, weil irgendso ein Idiot dem Busfahrer die Vorfahrt nahm. Ich konnte mich gerade noch an der Haltestange, die neben mir war festhalten. Das Mädchen verlor im Sitzen das Gleichgewicht und flog ein wenig gegen Lukas Schulter und stützte sich natürlich ganz zufällig mit der Hand an Lukas Oberschenkel ab. Anfangs konnte ich das noch verstehen. Von dem Schock könnte man ja ein wenig benommen sein, aber wenn sich alles wieder beruhigt, könnte man sich ja einfach wieder normal hinsetzten. Doch das Mädchen dachte nicht daran. Das reizte mich ein wenig. Mit dieser ganz zufälligen, ungeschickten Art brachte das Mädchen Luka sicher wie erwünscht, dazu sie anzusehen. Meinen Blick ignorierte sie gekonnt. "Hey...tut mir leid, ich bin immer so ungeschickt.", sie richtete sich wieder ein wenig auf, nahm aber ihre Hand nicht vom Bein MEINES Freundes. Das machte mich ein wenig nervös. Verdammt! Ich war eiferüchtig! Zum ersten Mal. Lukas Blick viel kurz zu mir, dann wieder zu ihr. Um uns herum hatte die Situartion mal wieder viele Blicke auf uns geworfen. Natürlich! "Ach, das ist doch nicht so wild, aber jetzt hat sich ja wieder alles beruhigt.", meinte er freundlich, "Du kannst dich also wieder beruhigt normal hinsetzten.", und schob sie wieder leicht von sich. Danach machte Luka anstalten aufzustehen. Das schien ihr nicht zu gefallen. Sie hielt ihn also fest. "Oh, ja aber...naja du bist irgendwie voll süß und so, ich würd mich gern angemessen bei dir entschuldigen.", sie rutschte wieder näher und hauchte ihm dreist in Ohr. Na toll! So eine ...! Ich fragte mich doch,warum ausgerechnet solche Tussen auf ihn standen. Die Letzte, die ihn so angemacht hatte, war mindestens genauso knapp bekleidet. Was mich bei den Temperaturen manchmal schon vom hinsehen frösteln lies. Wir hatten zwar Sommer aber der war diesmal nicht wirklich warm gewesen. Es hatte viel geregnet und die Temperaturen waren manchmal schon etwas kühl. Luka grinste. Das Mädchen grinste auch. Mein Herz wummerte vor Eifersucht. "Tut mir wirklich sehr leid aber, mir reicht es schon, wenn du aufhörst mir so auf die Pelle zu rücken.", er schob sie wieder von sich und sie schaute ihn verdattert an. So etwas war sie höchstwarscheinlich nicht gewöhnt. Dennoch war Luka nicht der Typ, der auf sowas stand. Ich konnte wieder erleichtert aufatmen. Doch ich war noch immer ein wenig durcheinander. Luka stand auf und hielt mir seine Hand hin. Das realisierte ich erst nicht. Erst als er mich wieder anprach. "Komm, die Nächste müssen wir raus." "Äh...ja.", antwortete ich und nahm seine Hand. Kurz fiel mein Blick zu dem Mädchen. Das uns beide seltsam ansah. Erst als Luka mir einen Kuss auf die Wange gab, schien sie zu begreifen und ihr Gesicht entgleiste. Ich wurde etwas rot und klammerte mich an seine Hand. Dem Mädchen klappte der Mund auf. Der Bus hielt und die Tür öffnete sich. "Mund zu, sonst kommen die Fliegen rein. Ciao.", sagte Luka noch, zwinkerte ihr zu und wir verließen den Bus. Das Mädchen blieb zurück. Unsere Zuschauer wendeten den Blick ab, sobald Luka in die Menge sah. Fast beinahe synchron. Etwa zehn Minuten später waren wir bei Luka zu Hause. "Puh, was für ein Tag.", Luka streifte sich die Schuhe ab. "Erst der Matheunterricht, dann die Hopper und dann noch diese Tussi.", er verzog genervt das Gesicht. "J..Ja...", antwortete ich. Nun streifte auch ich meine Schuhe ab. "Hmm sag mal Mio...du warst ziemlich eifersüchtig oder?" Verdammt, er hatte es bemerkt, wie peinlich. Ich schaute leicht beschämt zu Boden. "J...Ja...entschuldige...",und wieder das altbekannte Problem. Mein Hirn schaltete sich aus und mein Mund redete schneller als ich denken konnte. "Hihi, aber das muss dir doch nicht peinlich sein...du musst dich auch nicht entschuldigen. Ich fand das sagar ziemlich süß.", er fuhr mir sanft über die Haare. "Möchtest du was trinken?", wollte er wissen. "Äh...ja, hast du Eistee da?" "Klar." Luka verschwand eben in der Küche um den Eistee und Becher zu holen. "Achja, bleibst du heute wieder zum Essen? Meine Mutter wollte uns unbedingt bekochen. Sie findet dich sehr sympatisch.", meinte Luka. "Hm? Ja gerne, ich müsste nur noch eben meiner Mutter bescheid sagen. Na dann bin ich aber beruhigt." "Oh, ja klar. Im Flur ist das Telefon." "Okay." Ich machte mich dran meine Mutter zu informieren. Sie stimmte zwar nur wiederwillig zu, aber immerhin sagte sie nicht nein. Danach folgte ich Luka hoch in sein Zimmer. Dort angekommen schenke er uns wieder den Eistee ein. "Hier." "Danke." Brav trank ich aus. "Hmm, das tut gut.Und nun?", ich stellte meinen Becher auf dem Tisch ab. "Ja nicht? Wir haben ja die ganze Zeit noch nichts getrunken. Hm, na das ist doch klar. Wir holen das nach, was wir vorhin verseumt haben.", meinte er kurz. Ich lief wieder rot an. Luka kam langsam auf mich zu und ich ging einige Schritte rückwärz bis das Bett in den Weg kam und ich darauf fiel. Nun konnte Luka sich problemlos über mich beugen. "L...Luka..." Langsam und behutam fuhr er mit der Hand über mein Haar zu meinem Gesicht. Überall dort, wo seine Finger meine Haut streiften kribbelte und prickelte es. Ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Seine Lippen waren den meinen so nah. Kurz kreisten seine Finger über meine Lippen, so das sie ebenfalls von diesem Gefühl erfüllt waren. "Ich liebe dich.", flüsterte er leise. Mein Herz raste. "Ich...dich auch...", antwortete ich und er drückte seine Lippen sanft gegen meine und bewegte sie. Ich schloss die Augen automatisch und erwiederte. Ich kam mir dabei so schrecklich ungeschickt vor. Doch Luka schimpfte mich nicht aus, sondern blieb weiterhin geduldig mit mir und mit einem Mal hatte es sich eingespielt. Immer wieder bewegten wir unsere Lippen gegen einander. Die Bewegungen erhielten sogar mit der Zeit einen gewissen Rythmus, der ganz automatich seinen Lauf nahm. Mit der Zeit krallten sich meine Finger in Lukas Shirt fest. Lukas Kuss wurde immer vordernder. Er leckte über meine Lippen, küsste sie zärtlich. Schließlich drängelte seine Zunge um Einlass in meinen Mund. Leicht öffnete ich meinen Mund. Seine Zunge drängelte sich zwischen meine Lippen und als ich unsere Zungen dann berüherten, forderte er meine zu einem Spiel auf. Nebenbei krauelte er sanft meinen Nacken. Das ließ mich wohlig aufseufzen. Ich strich ihm noch etwas unbeholfen über den Rücken. Ich hörte auch von ihm eine leises Seufzen. Dann schien ich das ja wenigstens richtig zu machen Die Küsse wurden immer leidenschaftlicher. Immer wieder gab Luka mir kleine Küsse auf den Mund um dann gleich wieder intensiver und noch leideschaftlicher zu werden. Bestimmt eine Stunde lagen wir so rum und küssten uns einfach nur. Mitlerweile spürte ich wie Lukas Gewicht angenehm auf einem Körper wog. Er fühlte sich so gut an. Sein Körper war warm und seine Nähe brachte mein Herz zum hämmern wie nicht Gutes, doch das war es mir wert. ************************************************************************** Puuh wieder mal ein Kapitel geschafft. Sry das es so lange gedauert hat, aber ich hatte diese Woche einfach keinen Kopf dafür. Aber nun geht es weiter mit Luka und Miolein. Auch wenn dieses Kapitel recht lang geworden ist, ist es glaub ich eher sone Art Lückenfüller, aber die müssen ja auch mal sein, damit manche Dinge geklärt werden können ;D Es hat mir wieder riesig Spaß gemacht diese Gesichte zu schreiben. Ich hoffe ihr hattet auch Spaß beim Lesen. Njo und ich muss euch mittteilen, dass meine "s-taste" nicht so will wie ich, daher kann es sein, dass trotz Korrektur immer noch hier und da ein "s" fehlt. ;___; vergebt mir. Ich freue mich natürlich auch dieses Mal über eure Kommis und bedanke mich nochmal an dieser Stelle dafür. Ich lese jeden Einzelnen. :) Und nun will ich euch nicht weiter zulabern, bis zum nächsten Mal. LG eure Midnight :3 Kapitel 14: Matheprobleme, Beziehungsgespräche und eine Übernachtung bei Eli ---------------------------------------------------------------------------- "Hmmm...verdammt noch mal, das verstehe ich nie!", jammerte Luka über seinem Matheheft. Verzweifelt raufte er sich die Haare. Das sah schon ziemlich lustig aus. Ich musste kichern, weswegen ich von meinem Freund einen bösen Blick erntete. "Miooo, für dich mag es ja vielleicht amüsant sein, weil du gut bist in Mathe, aber ich hab damit echte Schwierigkeiten.", jammerte er. Ich wusste es doch. Er hasste Mathe und es war das einzige Fach in dem er wirklich schlecht war. In allen anderen Fächern war er entweder besonders gut oder zumindest befiedigend. Dafür bewunderte ich ihn ja schon irgendwie. Wir saßen mal wieder bei Luka zu Hause. Gleich nach der Schule waren wir zu ihm gegangen. Da Luka gestern keine Lust mehr hatte noch Mathehausaufgaben zu machen, hatte er es auf heute vertagt. Nur gut das wir heute kein Mathe hatten. Doch bis morgen musste er unbedingt fertig werden. Ich hatte das noch gemacht, nachdem ich gestern wieder nach Hause gegangen war. Und nun hatte ich Luka bestimmt gefühlte 1000 Mal versucht es zu erklären, wie man das rechnet. Ich selbst empfand es gar nicht so schwer, ich hatte schon immer einen guten Draht zur Mathematik. Dafür war ich in anderen Fächern eher mittelmäßig. Besonders in Sport war ich eine absolute Niete, ganz im Gegensatz zu Luka, der in Sachen Sport glänzte wie kein Anderer. Ich schaute ihm so gerne zu, wie er Basketball spielte, wie er sich dabei bewegte. Jede Bewegung war perfekt. Ich war einfach davon gefesselt und bei dem Gedanken klopfte mein Herz wieder schneller. Etwa zwei Stunden später waren wir dann entlich fertig. Erleichtert atmete ich auf. Es war wirklich nicht gerade einfach Luka mit den Zahlen vertraut zu machen. Wie ich gehört hatte, hatte Benni es auch schon oft versucht und es bis heute nicht geschafft. Und ich konnte nur zu gut nachvollziehen warum. Sein bester Freund war im wahrsten Sinne des Wortes echt schwer von Begriff was unsere Freunde,die Zahlen anging. "Ich habs geschafft. Ein Wunder. Schatziii du hast mich mal wieder gerettet!" Mit diesen Worten umarmte er mich von hinten während ich mein Heft, das ich ihm als Hilfe gegeben hatte um sich die Formeln abzuschreiben, wieder einsteckte. "Ja, schon gut. Aber du, ich frag mich langsam echt, wie du die Mathearbeit überstehst, die wir noch vor der Klassenfahrt schreiben sollen. Es sind nur noch zwei Wochen bis dahin.", erwiederte ich auf Lukas Worte. "Hmm, ja das frage ich mich auch. Ich will sie auf keinen Fall verhauen.", antwortete er. "Wenn ich noch schlechter werde muss ich in den Extraunterricht. Das würde bedeuten...", er unterbrach und fuhr sich verlegen durch die Haare. "Hm? Ja was denn?", wollte ich wissen. Da wuschelte er mir wieder durch die Haare, weswegen ich ihn ein wenig anbrummte. "Lukaaa, meine Haare!" Er lächelte lieb und schon war ich wieder hin und weg. "Na das ist doch klar. Dann hätte ich 90 Minuten weniger Zeit für dich an zwei Tagen in der Woche.", meinte er empört, verzog das Gesicht zu einer schmolligen Schnute. Ich kicherte. "Ja, das wäre wirklich schrecklich. Dann wollen wir mal sehen, dass wir das in den Griff kriegen bis dahin.", wollte ich ihn aufmuntern. "Ja, das wäre klasse. Ich glaube nur, das ich da ein hoffnungsloser Fall bin.", dazu hätte ich nur nicken können, denn da schien er wohl Recht zu haben. Doch das konnte ich nicht. Das würde wohl wenig zur Ermutigung beitragen. Mittlerweile hatte er sich komplett hinter mich gesetzt und ich saß zwischen seinen Beinen während er mich mit einem Arm umarmte. Luka hatte sich die Fernbedienung geschnappt und seppte durch das TV-Probgramm. Irgendwann blieb er bei irgendeiner Comedysendung hängen. Solche Sendungen gehörten eindeutig zu seinen Lieblingssenungen. "Du Luka, ich hab gestern eine SMS von Eli bekommen, er will sich mit Benni, dir und mir am Freitag treffen. Hast du da Zeit?", lengte ich ein. Luka legte seinen Kopf auf meine Schulter. "Ja, klar... weißt du auch schon wo und welche Uhrzeit?" "Nein noch nicht, aber er meinte wir sollen ihn heute abend mal anrufen, damit wir das bereden können.", antwortete ich. "Okay, das machen wir. Das wird bestimmt lustig." Ich konnte förmlich spüren, wie er ziemlich breit grinste. Das brachte mich innerlich zum Seufzen. Ich hatte mich immer noch nicht daran gewöhnt. Und dann..wurde plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Es war Laura, Lukas kleine, 14-jährige Schwester. Aber was heißt klein, die war mindestens 17o cm und ragte mir daher schon über den Kopf. "Hey ihr zwei Turteltauben. Es ist ja schön das ihr eure Zweisamkeit genießt, aber Mama hat bereits drei Mal zum Essen gerufen. Also marsch, marsch.", zittierte sie uns nach unten und nun brummelte Luka. "Jaaa, schon gut, wir kommen ja. Gleich!", meinte er nur. "Nicht gleich,jetzt! Sonst wird das Essen kalt.", brummte sie zurück und bewarf ihren Bruder mit einem kleinen Kissen mit dem sie sich scheinbar vorsorglich bewaffnet hatte und traf ihn direkt am Hinterkopf. Auch sie schien ziemlich sportlich zu sein. "Wuaa...Laura!", gab Luka ungehalten zurück. Sie grinste ihn nur an und streckte ihn die Zunge raus, mich lächelte sie liebenswert an und zwinkerte mir zu. "Los Doofi, jetzt steh auf und hilf deinem Freund gefälligst auf!", waren ihre letzten Worte mit denen sie dann auch wieder nach unten verschwand. Ja, auch Laura wusste mittlerweile, das wir zusammen waren und war gleich begeistert gewesen. Ich war doch immer wieder erstaunt wie tollerant diese Familie doch mit diesem Thema umging. Das waren alles Dinge, die meine Eltern nie akzeptieren könnten. Unsere Familien waren das genaue Gegenteil zueinander. Das war doch schon ziemlich eigenartig. Noch eine kurze Weile sagte Luka nichts, sondern starrte scheinbar nur stur zur Tür. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie Luka seine Schwester innerlich verfluchte. Aber ich wusste, dass er sie eigentlich sehr liebte. Ich beneidete ihn ja schon um seine Schwester. Ich hatte mir auch immer Geschwister gewünscht. Doch ich blieb ein Einzelkind. Noch ein Kind, so sagten meine Eltern mal, würde ihnen bestimmt noch den letzten Nerv rauben. Scheinbar war die ganze Familie dieser Meinung, denn die Wenigsten aus meiner Familie waren wirklich reich beschenkt mit Kindern gewesen, es blieb bei 99 Prozent bei ein bis zwei Kindern. Die übrig gebliebenen ein Prozent waren eine Cousine zweiten grades und ein entfernter Verwanter, die hatten jeweils drei und vier Kinder. Davon waren sogar schon Enkel entsprungen. Als Luka dann fertig war mit starren, stand er langsam auf und hielt mir die Hand hin. So wie seine Schwester es befohlen hatte. Ich nahm seine Hand und er zog mich mit einem Ruck hoch. "Ihr versteht euch ja wirklich super.", meinte ich und lächelte ihn an. "Wie kommst du denn darauf ?", wollte er mit einer langen Schnute wissen. "Na, nur wenn man sich gut versteht kann man so streiten. Ich mag deine kleine Schwester.", erwiederte ich darauf. Da stemmte Luka seine Fäuste in die Hüfte. "Hm? Wirklich?" "Ja, klar, ich wollte auch immer Geschwister haben, aber ich hab nie welche bekommen." "Oh, sei froh, kleine Schwestern sind echt anstrengend. Besonders wenn sie wieder angängt von ihrem tollen Typen da von ihrer Schule zu schwärmen. Oder wenn sie mal wieder total zickig drauf ist. Ich sag dir, die hat echte Schwankungen. Schrecklich.", jammerte er. "Hihi, aber, Mädchen sind doch sowieso anders als Jungs, oder? Und jeder Typ ist anders. Und sie finde ich noch sehr sympatisch. Sei froh, dass sie nicht ist wie Angelina und ihre Freundinnen. Außerdem ist für jeden mal die Zeit sich zu verlieben, auch für Laura.", grinste ich, klopfte ihm auf die Schulter und ging Richtung Tür. Da tapste er mir schnell hinterher. "Ja, das stimmt schon...Oh mein Gott, wie Angelina? Sicher nicht! Angelina und Co sind viel zu dümmlich, so ist Laura nicht. Und...WAS? V...verlieben? Laura? Niemals!", entfuhr es ihm plötzlich, so als sei es ihm gerade erst klar geworden. Er war manchmal wirklich lustig. Und er jummpte an mir vorbei. "Warum nicht?" "Weil das so ist!", entschied er sich einfach. Er hatte ganz eindeutig einen Schwesterkomplex. Und ich hatte wieder recht. Er liebte seine Schwester. Auch wenn er sich das vielleicht nicht eingestand, wusste er das selbst nur zu gut. Er war eben der große Bruder und er beschützte sie sicher wo es ging. Ich beneidete sie fast schon ein wenig. Laura kannte Luka schon ihr ganzes Leben. Sie wusste sicher genau wie ihr Bruder war. Hatte mit ihm gute und schlechte Zeiten durchgemacht, hatte das Privileg in die Wiege gelegt bekommen, einen großen Bruder wie Luka zu haben, der sie beschützte. Sie hatte all das, was ich mein ganzes Leben vermisst hatte. Klar war Elias auch immer sowas wie ein großer Bruder gewesen, aber dennoch hatte mir das immer gefehlt. Und ich kam mir sehr dumm vor bei der Tatsache, das ich das nicht nicht eher bemerkt hatte. Es hätte alles so einfach sein können. Aber was war schon einfach? Liebe war wohl eine der kompliziertesten Dinge der Welt. Manchmal taten wir Dinge, die man einfach nicht erklären kann. Die Woche verging fast wie im Flug. Das Wochenende kündete sich schon wieder an und damit auch unser Besuch bei Eli. Luka und ich hatten ihn, wie vorgenommen angerufen und ihn gefragt wann er sich mit Benni, Luka und mir treffen wollte. Er schlug vor, dass wir uns alle am Freitag bei ihm trafen, so gegen 17 Uhr. Dazu kam noch das er und Benni uns irgendwas sagen wollten. Mir schwante Böses. Die beiden zusammen, da konnte nur irgendwas komisches bei rauskommen. Sie passten einfach zusammen. Wie gut sie sich verstanden war fast schon unheimlich. "Hach.", ich seufzte tief, als ich mit meiner Tasche über der Schulter, an Lukas Hand in Richtung der Bushaltestelle lief. "Was ist los?" "Ach es war mal wieder ein Kampf mit meiner Mutter. Sie wollte mich einfach nicht bei Eli übernachten lassen. Es hat eine Stunde gedauert bis sie zugestimmt hat. Sie wird immer schwieriger. Ich glaub sie ist sogar schon misstrauisch, weil ich so viel bei dir bin. Sie meint, ich solle wieder mehr zu Hause sein und lernen damit was aus mir wird und so. Es ist immer das Gleiche.", murrte ich. Darauf seufzte auch Luka und drückte meine Hand. "Schon wieder? Das stell ich mir auch nicht sehr angenehm vor.", meinte er besorgt,"Hmm, aber immerhin hat sie zugestimmt. Genieße den Tag mit uns einfach so gut es geht.", fuhr er dann fort. In seiner Stimme vernahm ich, das er mich ein wenig aufheitern wollte. Ich nickte dazu. Doch das war gar nicht so einfach. Für Luka schien alles immer so leicht zu sein, doch für mich war es das nicht. Im Gegensatz zu Luka hatte ich keine Familie die alles so locker nahm. Wenn meine Mutter richtig schlecht drauf war konnte das von Hausarrest bis über zu Handyentzug und Telefonverbot führen. Das hatte sie auch zu jener Zeit getan, als sie mir den Kontakt zu Eli verboten hatte. Da konnten wir nur von Glück reden, das wir andere Möglichkeiten gefunden hatten uns irgendwie zu treffen und meine Mutter einsehen musste, das sie uns so nicht einfach trennen konnte. Und dann viel mir noch ein, das Luka und ich ja auch noch beschlossen hatten unseren beiden besten Freunden mitzuteilen, dass wir nun ein Paar waren. Bei dem Gedanken glühlte ich schon wieder feuerot. Meine Wangen mussten wie so oft zwei überreifen Tomaten ähnlen. Nun drückte auch ich die Hand meines Freudes. "Ja, hoffen wir das Beste.", das bachte Luka wie üblich zu seinem Perlweißlächeln,welches mich so anstrahlte, das ich fast geblendet wurde. Ich brummte leise.Musste das jetzt sein? Das passte jetzt wirklich nicht zu meiner Stimmung. Doch leider hatte Gott auch heute kein Erbarmen mit mir. Verdammt! "Puh, wie gut das wir nur fünf Minuten Fahrt haben. Da sind wir schnell da.", meine Luka, der vor mir im Bus stand und seine eine Hand neben meinen Kopf gestämmt hatte, während er sich mit der anderen an der Haltestange festhielt. Ich lehnte an der Glaswand neben der Eingangstür. Für die kurze Strecke mussten wir uns wirklich nicht setzten. "Ja, das stimmt wohl. Das ist das Praktische bei Eli. Wir haben keine weite Fahrt und könnten notfalls auch laufen.", Luka nickte. "Aber du, Luka, kannst du dir vorstellen, was uns die Beiden sagen wollen?", ich legte nachdenklich den Kopf schief. Ich wusste es wirklich nicht. Eli hatte in letzter Zeit nie etwas erwähnt was darauf hinweisen könnte. Unsere Gespräche liefen fast nur abends mal über das Telefon ab, weil ich ja so oft bei Luka war. Doch ich freute mich trotzdem über den Besuch bei meinem besten Freund und natürlich freute ich mich auch drüber Benni mal wieder zu treffen. "Hm, ja, ich glaube ich ahne da etwas, ich kann mich auch irren, aber ...", er brach ab,mitten im Satz, rieb sich bedächtig das Kinn. Jetzt wollte ich es aber wissen. "Wirkich? Was denn? Womit könntest du dich irren?", fragte ich neugierig und schaute ihm dabei direkt in seine leuchtenden Augen. Auf seinem Mund machte sich mal wieder ein breites Grinsen breit, das doch sehr verschwörerisch aussah. Allen Anschein nach, hatte ich wohl wieder mal was nicht mitgekriegt. Teufel noch mal. Wieso war ich nur so schwer von Begriff? Während der Fahrt versuchte ich Luka immer wieder zu löchern, doch er verriet mir kein Wort, lächelte mich nur seelig an. Irgendwann gab ich es dann auf. Ich verschrenkte nur die Arme vor der Brust und schmollte vor mich hin. "Du bist gemein!", brummte ich. "Ach komm schon, so schlimm ist es nicht. Mio, sei wieder lieb. ", versuchte er mich wieder gnädig zu stimmen, doch ich schaute weiter stur aus dem Fenster. Luka seufzte. "Baustraße", hörte ich die Ansage des Busses. "Mio, wir müssen hier raus." "Hm! Weiß ich!", brummte ich immer noch ein wenig verstimmt. Als der Bus anhielt und seine Türen öffnete, griff Luka wieder nach meiner Hand, doch ich entzog sie ihm dann gleich wieder. Ganz eindeutig, ich war eingeschnappt. Doch Luka fragte mich deswegen nicht weiter aus, sondern lief einfach nur still neben mir her. Folgen musste er mir ohnehin, da er den Weg nicht kannte. Das ärgerte mich irgendwie. Keine Ahnung warum. Es war nur noch eine Straße zu überquären, dann waren wir da. Wir hatten die ganzen letzten fünf Minuten nicht mal mehr ein Wort gewechselt. Mein Freund tapste nur still, stehts einen Schritt hinter mir her. Langsam machte mich das nervous. Diese Stille war ja nicht zum Aushalten. So kannte ich Luka einfach nicht. Er fühlte sich doch nicht schuldig? Obwohl...ja genau...eigentlich war es ja meine Schuld. Wieso war ich noch gleich so muffig drauf? Weil er mir nicht verraten wollte was er vermutete über das, was Eli und Benni anging. Eigentlich war das Alles total sinnlos. Plötzlich fühlte ich mich nicht mehr so gut. Wieso verhielt ich mich nur schon wieder wie ein Idiot? Kurz vor dem Haus in dem Eli mit seinem Vater wohnte, blieb ich stehen. Luka ebenfalls. "Was...ist los?", fragte er etwas zögerlich und auch etwas überrascht. Ich schluckte. Dabei fragte ich mich warum es nur immer so schwer war sich zu entschuldigen. "H...hör mal, ich... also...", nervous rieb ich die Hände aneinander, versuchte fast krampfhaft ihn anzusehen. Doch es war mir so peinlich. Mein Herz pochte wie verrückt. Wenn ich nicht entlich sagen würde, was mit mir los war, würde es wohl in meiner Brust zerplatzen. Mein Gegenüber sah mich auf einmal nur noch ernst an. Jegliches Grinsen oder Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. Doch war in diesem Gesicht auch kein Anschein von Vorwurf zu erkennen. Etwas, was ich eigendlich verdient hatte. "L...Luka...", stotterte ich peinlich vor mich hin. Das war wohl die Strafe dafür, das ich vorhin so gemein zu ihm war. Der Angesprochene schaute mich erwartungsvoll an. "E...es tut mir leid! We...wegen vorhin. Ich war nur so...", brach ich ab, als er meine Lippen mit einem sanften Kuss versiegelte. Erst war ich noch ein wenig überrumpelt, doch dann schloss ich einfach nur die Augen und erwiederte den Kuss. Ich ließ meine Tasche fallen und klammerte mich an ihn, denn ich fühlte wie meine Knie butterweich wurden. Zum Glück hielt er mich mit beiden Armen fest. Seine Tasche hatte er auf dem Rücken festgeschnallt. "Hm.", kam es leise von mir. Womit hatte ich nur so einen Kuss verdient, wo ich doch so gemeinsam war? Noch einige Minuten standen wir so da in denen er mich küsste und ich diesen Kuss nur gern erwiederte. "Schon gut...du hast dich ja entschuldigt, das ist die Hauptsache.", meinte er darauf und lächelte wieder so sanft, das es mir beinahe die Sprache verschlug. Mein Bauch kribbelte schon wieder. Es fühlte sich so gut an in seinen Armen gehalten zu werden. "Alles wieder gut Mio?", fragte er noch eben, was mich zum Lächeln brachte. "Ja!" "Dann lass uns mal reingehen, sonst wird Elias noch ungeduldig, nachher denkt er noch ich habe dich entführt.", kicherte er. Dann hob er meine Tasche auf und überreichte sie mir. "Äh...j...ja.",stotterte ich mit hochrotem Kopf. Luka nahm meine Hand und schliff mich dann zu dem Haus, in dem Eli wohnte. "Ist es das?", vergewisserte er sich noch mal. "Ja, das ist es." Wir gingen durch die kleine Gartentür, den schmalen Weg entlang zur Haustür. Gerade als ich den Klingelknopf betätigen wollte, hörte ich wie jemand meinen Namen rief. Die Stimme klang, als würde sie vor Freude nur so überquellen. "Mioooo!", es war die Stimme meines besten Freundes, der um die Ecke gehüpft kam. Scheinbar war er gerade auf der Terasse gewesen und hatte uns gehört, oder aber er hatte seine eigenartigen Fähigkeiten spielen lassen, mich überall aufzuspüren. Diese Gabe hatte er schon als Kind, das machte mir ja schon manchmal Angst. Doch ich kannte ihn nicht anders und so wie er war, so liebte ich ihn auch. Er war einfach mein bester Freund. "Eli!", rief ich ihm entgegen und wurde dabei fest vor Freude umgerannt. Eli drückte mich einfach fest an sich. "H...hey, nicht so fest, ich krieg keine Luft mehr.", jammerte ich. "Oh, sorry, aber ich hab dich doch so vermisst. Hey Luka, lange nicht mehr gesehen.", begrüßte er meinen Freund, ohne mich dabei loszulassen. Aus meinem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Luka ein wenig das Gesicht verzog. Ich kannte diese Miene nicht. Was war denn los? "Ja.", und er lächelte wieder, ganz so, wie es für ihn üblich war. "Lass uns doch rein gehen, wir können hinten durch die Gartentür gehen. Übrigens Luka, Benni ist auch schon da.", verkündete er und zog mich hinter sich her. Luka folgte uns gemächlich mit seinen langen Beinen. "Hm? Oh, na dann lassen wir ihn mal nicht warten.", antwortete er. Kaum das wir durch die Terassentür waren, sprang uns auch schon Benni entgegen. Er viel mir direkt in die Arme. "Miooo, wie schön dich mal wieder zu sehen. Elias, ich hoffe doch schwer, das du Mio nicht zu sehr überrumpelt hast.", meinte er nur mahnend zu ihm. Eli grinste. "Nein,nein,ich doch nicht.", er winkte mit einem Grinsen ab. "Ach ja, stellt eure Taschen doch erstmal da an der Seite ab.", Luka nahm mir meine Tasche ab und stellte sie wie ihm gesagt an der Seite ab. "Äh, danke. Ich...freu mich auch dich zu sehen.", meinte ich zu Benni. Der lächelte mich an und schaute dann geradewegs in Lukas Richtung. Sogleich lies er mich los und stürmte auf ihn zu, sprang sofort auf seinen Arm. "Schätzchen, ich hab dich ja so vermisst!", waren seine Worte, die genau wie Elis vor Freunde übersprangen. Luka fing ihn gekonnt auf. Das war scheinbar Bennis allgemeine Begrüßungszeremonie. Also für meinen zahnpastalächelnden Freund nichts Ungewöhnliches. "Hehe, schon gut, ich hab dich auch vermisst Benni.", kicherte er vergnügt. Er hielt ihn fest und achtete sehr darauf ihn nicht fallen zu lassen. So wie sie aussahen, kam es mir fast so vor, als seien sie mehr als nur Freunde. Ein bisschen neidisch war ich ja schon. Nur zu gerne wäre ich jetzt da, wo Benni saß. Direkt auf dem Arm meines Freundes. Irgendwas war hier doch falsch. Oder? Das machte mich irgendwie nervous. Bei dem Anblick der Beiden fing ich an auf meinem Piercing rumzukauen. Am liebsten hätte ich Benni einfach von ihm gerissen. Was war das nur für ein seltsames Gefühl? Eli sah das wohl. "Mio, komm doch mal mit.", hörte ich meinen besten Freund sagen. Dieser zerrte mich mit sich, ohne das ich etwas erwiedern konnte. "E...Eli...", bevor ich mich versehen konnte, standen wir auch schon in der Küche. Dort angekommen, begann er Milch in Becher umzufüllen und sie heiß zu machen. Dann holte er das Kakaopulver aus dem Schrank. "Hmm, sag mal Süßer, kann es sein, das du irgendwie nervous bist?", er stemmte die Fäuste in die Hüften. "Hm? Wie kommst du darauf ?" "Na du kaust so auf deinem Piercing rum, das machst du immer, wenn du nervous bist, oder dich etwas auf eine bestimmte Weise ärgert.", er hatte mich durchleuchtet, nur anhand daran, das ich auf meinem Piercing herumkaute. "J...ja, also...ich habe mich gefragt, ob Luka und Benni vielleicht mal mehr als nur Freunde waren.", ich senkte den Kopf und seufzte tief. Eli legte den Kopf schief. "Hm? Ja, so kann es Einem schon mal vorkommen, aber sie sind einfach nur sehr gute Freunde. Sie kennen sich schon ihr leben lang. Da ist das doch kein Wunder, das sie sich so gut verstehen. Wir verstehen uns doch auch so gut.", antwortete er mir mit einem seeligen Lächeln. Ein Piepen. "Oh, die Milch.", er holte sie raus und stellte die nächsten beiden Tassen rein, stellte die fertigen auf ein Tablett. "Machst du den Kakao rein? Drei bis vier Löffel, dann schmeckt es am Besten.", ich nickte und tat das, worum er mich bat. "Übrigens, kann es sein, das du ein wenig eifersüchtig bist Mio?", wollte Eli wissen. Ich lief rot an. Eifersüchtig? Darüber hatte ich gerade noch gar nicht nachgedacht. "Äh,...k...kann sein, immerhin...", schnell hielt ich mir den Mund zu. "Hmmm? Immerhin was?", er schob sein Ohr direkt in die Richtung meines Kopfes, um zu hören, was ich zu sagen hatte. Ich konnte ein Grinsen vernehmen. "N...Nichts!", antwortete ich schnell. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. "Da bist du ja. Ich hab mich schon gewundert wo du bist.", Luka stand neben mir. Eli und ich schauten ein wenig erschrocken hoch. "Luka, erschreck uns doch nicht so!", tadelte Eli meinen Freund. Der darauf ein "Sorry.", von sich brachte. Wie er Luka so von unten anschaute, hatte er wieder so einen Blick drauf, der sehr nachdenklich wirkte. Er grübelte schon wieder über irgendetwas nach. "Benni lässt fragen wie lange ihr noch braucht.", meinte Luka. "Oh, nicht mehr lange. Sind gleich fertig.", pling, das nächste Klingeln. "Siehst du? Passt ja wie die Faust aufs Auge." "Eli macht gerade heiße Schokolade für uns alle.", fügte ich noch hinzu, während Eli die beiden Tassen rausholte und das Pulver hinein schüttete. Luka beobachtete jeden Handgriff. "Fertig.", kam es von Eli. "Oh, das riecht wirklich lecker.", meinte Luka dazu. "Soll ich es tragen?", wollte er wissen. "Oh gerne, das wäre nett.", und so geschah es. Keine fünf Minuten später waren wir dann wieder im Wohnzimmer. "Ah, da seid ihr ja. ", winkte uns Benni entgegen. Der saß immer noch auf dem Sofa. Luka lächelte und stellte das Tablett mit den Tassen auf dem Tisch ab. "Mio, Luka setzt euch.", meinte Eli während der sich neben Benni setzte. Wir nickten und taten, wie uns gesagt. "Okay, jetzt wo wir ja alle zusammen sind, wollten wir euch unbedingt was sagen.", Benni schlug den Ton an. Beide fingen an breit zu grinsen. "Genau, wir wollten es euch eigendlich schon bei Mecces sagen, aber da bemerkten wir, das sie Stimmung da irgendwie nicht so passend war." "Und deshalb haben wir bis heute gewartet. Also folgendes...", Eli nahm auf einmal Bennis Hand und gab ihm einen Kuss auf den Mund, den Benni erwiederte. Moment! Halt! War das jetzt das, wonach es aussah? Beinahe wäre mein Mund aufgeklappt, da ließen sie auch schon wieder von einander ab. Beide lächelten uns an. "Hmm...Elias, du bist so ein Nimmersatt." Er kicherte, "Hehe, aber ...wie ihr seht...", fuhr er fort. "Jab, wir sind zusammen.", erhob Elias wieder das Wort. Ich schaute zu Luka und der schaute mich an. "Und du...hast es die ganze Zeit geahnt?", Luka nickte. "Ja, Benni hat mir mal von Elias erzählt, er war ganz hin und weg. Und als ich die Beiden dann bei Mecces so zusammen sah, da war es mir irgendwie klar. Ich war mir nur noch nicht 100 prozentig sicher. Ich wollte keine falschen Gerüchte streuen.", antwortete er gelassen. Und wieder kam ich mir so dumm vor. Wieder war ich der Einzige, der von nichts wusste. Mein Gedanke appellierte an mein Gehirn: "Hirn, schalt dich doch mal an, du kriegst echt nix mit." Ich seufzte tief. "Oh man, und ich hab das gar nicht gemerkt, aber du Eli, wieso hast du mir denn nichts gesagt?", wollte ich wissen. Eli seufzte nur und lächelte verlegen. "Naja, irgendwie dachte ich, das du gerade einfach genug mit dir selbst beschäfftigt warst. Ich wollte dir einfach keine Umstände machen oder so." Ich sah ihn etwas baff an. "Aber Eli, dafür sind beste Freunde doch da. Ich freu mich doch für dich." Da stand Eli auf und schlängelte sich zu mir durch. Er umarmte mich. "Ja, das weiß ich doch. Aber du...", erflüsterte mir ins Ohr. "Willst du mir nicht auch entlich was sagen?" Als mir bewusst wurde, was er meinte, wurde ich wieder knallrot. "E...Eli! Ich....", seine Mundwinkel glitten beide nach oben. "Also stimmt es, ihr seid also auch zusammen.", fädelte Benni sich in das Gespräch ein, stützte sich an Lukas Schulter ab. "Du hast es also auch gewusst.", meinte Luka. "Klar, du weißt doch, das ich deine Gedanken lesen kann.", und zwinkerte Luka und mir zu. "G...Gedanken lesen? " "Ja, ich habe ihm schon zig mal gesagt, das er es lassen soll, doch da treffe ich immer wieder auf taube Ohren.", er verschrenkte die Arme vor der Brust. "Hihi, Benni ist eben einfach toll.", lobte Eli ihn, da strahlte Benni meinen besten Freund an, als gäbe es nichts Schöneres auf der Welt. So, wie sie untereinander waren, war ich mit Luka noch nicht mal annähernt. Immerhin kannte ich Eli praktisch mein ganzes Leben lang und er war nicht der Typ, der sich mit seiner Beziehung versteckte. Er ging mit solchen Dingen ganz locker um, er sah seine Homosexualität, als das Normalste der Welt an. Und so wie ich Benni kennengelernt hatte sah er das offentsichtlich ähnlich. Ich hingegen war immer noch viel zu schüchtern. Wir hielten zwar auch Händchen und gaben uns Küsschen, doch insbesonders in der Schule achteten wir darauf, das uns niemand dabei sah. Auch was meine Eltern anging, konnten wir nicht offen damit umgehen. Es war so zu sagen ein Versteckspiel. "Ja, das ist wohl wahr.", antwortete Luka. "Aber....", dann zog er mich an sich und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Mio ist viel süßer." "L...Luka...", gab ich ein wenig überrumpelt und knallrot zurück. "Oh Gott, Mio du bist ja ganz rot, wie süüüß.", gackerte Benni und zog mich zu sich. "Äh...", ich war ganz verwirrt. "Leihst du ihn mir vielleicht mal aus Luka?", da verzog Luka das Gesicht zu einer grimmigen Miene, gab Benni eine Kopfnuss und zog mich wieder zurück in seine Arme. "Auf keinen Fall!", er zog mich demonstrativ auf seinen Schoß und hielt mich fest umarmt. Sobald ich die Wärme seines Körpers verspürte, fing es wieder an zu kribbeln wie verrückt, mein Herz hämmerte wieder gegen meine Brust, meine Röte wurde immer intensiver. "Hihi, ich habs doch gewusst. Ihr zwei seid einfach zu niedlich. Aber Luka ich glaube das du deinen Mio mal wieder loslassen solltest, damit er mal wieder etwas atmen kann.", erwiederte Benni, während Eli ihn von hinten umarmte und in seinen Rücken kicherte. "Und ich glaube, das wir langsam mal unsere Schokolade trinken sollten, ehe sie kalt wird.", meinte Eli. "Stimmt.", bemerkte Luka. Ich schaute zu ihm hoch, dann zwischen ihm und den anderen Beiden hin und her, bis sich unsere Blicke trafen und wir alle anfingen zu lachen. Wir verbrachten noch eine ganze Weile so zusammen, tranken unsere heiße Schockolade und hatten unseren Spaß. Irgendwann gegen 23 Uhr kam dann Peter, Elias Vater, nach Hause. Er klopfte an den Rahmen der Wohnzimmertür. Alle schauten in seine Richtung. "Na Jungs? Alles klar?" "Papa...ja, alles wunderbar. Wie war die Arbeit?" "Na das freut mich doch. Hehe anstrengend wie immer, aber es hat Spaß gemacht. ", und jedes Wort war wahr, denn seine Augen leuchteten. Peter war Altenpfleger von Beruf. Nach dem Tod von Sarah, Elias Mutter, hängte er sich noch mehr in die Arbeit als ohnehin schon. Der Wunsch anderen Menschen helfen zu können und ihnen das Leben etwas schöner zu gestalten war noch größer geworden. Er arbeitete mit Leib und Seele und war zufrieden mit dem was er tat. Anfangs kam Elias da etwas zu kurz, da Peter fast nur noch am arbeiten war um den Tod seiner Frau zu verkraften. Doch mit der Zeit hatte alles wieder geregelte Bahnen angeommen und ihr Verhältnis zu einander war besser dennje. "Also alles wie immer. Ach ja Papa, ich muss dir unbedingt noch Luka vorstellen. ", und zeigte auf diesen. "Oh, hallo Luka. Freut mich dich kennenzulernen. Oh und wie ich sehe ist Mio auch da. Schön dich mal wieder zu sehen.", begrüßte er uns herzlich. "Hey, Peter ich freu mich auch dich mal wieder zu sehen, ist ja auch ne ganze Weile her.", grüßte ich zurück. "Jab. Tja, Benni war ja schon etwas öffter hier in letzter Zeit. Wie lange seid ihr jetzt zusammen?", sein Blick fuhr zu Eli. "Morgen seid einem Monat.", quatschte Benni dazwischen. Luka und ich schauten die Beiden verdattert an. "Seid einem Monat?", riefen wir im Duet. "Ja, wusstest ihr das nicht?", fragte Peter, der scheinbar, wie so oft, von Allem wusste. Peter war wie Elias jemand, der einfach alles aus einem herrauskriegte. Das hatte sein Sohn eindeutig von ihm. Diese Überbesorgtheit hatte Eli jedoch von Sarah. Seine Eigenschaften waren gut verteilt. Ich hingegen konnte eher mit den schlechten Eigenschaften meiner Mutter glänzen. Das war nicht gerade motivierend. "Nicht ein Wort hab ich davon gehört.", brummte ich. "Ich habs mir schon gedacht, aber das es schon so lange ist, hätte ich nicht vermutet. Immerhin hat Benni mir ja erst vor kurzem von ihm erzählt und nur über eine Bekanntschaft gesprochen mit der er schon einige Worte gewechselt hat.", mit hochgezogener Augenbraue schaute Luka seinen besten Freund an. Der pfeifte nur unschuldig. Peter versteckte ganz klar ein Lachen. "Ach Schätzchen, das sollte eine Überraschung sein. Elias und ich dachten, das wir euch zwei, so liebenswert wie wir nun mal sind, erst mal die Zeit geben euch zu finden. Hätten wir das nicht getan, hätte das ja noch Ewigkeiten dauern können. So wie ihr auf dem Schlauch gestanden habt.", gab er sicher zurück. Luka verschrenkte die Arme vor der Brust und schaute gespielt böse. "Ihr seid unmöglich!" Eli und Benni umarmten sich. "Wissen wir." Ich seufzte. "Na ich wünsch euch dann noch viel Spaß. Ich geh dann mal schlafen.", verabschiedete sich Peter und verzog sich lachend in Richtung seines Schlafzimmers. Na toll, jetzt hatte Peter auch noch seine Spaß an uns. Auch Eli und Benni verabschiedeten sich von ihm. Wir standen wie angewurzelt da und schüttelten nur die Köpfe. Ja, unsere besten Freunde hatten sich wirklich gesucht und gefunden. Und das, das noch heiter werden konnte war somit bestätigt. "So, dann lass uns mal eure Sachen nach oben bringen und eure Matratze aufbauen.", schlug Eli vor. "Ihr habt gehört was er gesagt hat, auf, auf. Ich wasch noch eben die Tassen ab ja?", meinte Benni. "Oh, ja danke, das ist lieb von dir.", Eli gab Benni einen kurzen Kuss und zerrte uns dann sammt Taschen nach oben in sein Zimmer. "Stellt das erstmal da ab. Luka hilfst du mir eben mit der Matratze und die Pumpe schleppen? Mio, du könntest schon mal Kissen und Decke aus der Schublade unter meinem Bett holen." "Ja.", gesagt getan. Doch da waren ja nur eine Decke und ein Kissen. Ich schaute noch mal nach. Moment mal. Ich wusste ja, dass auf der Matratze locker zwei Leute platz hatten. Doch eine Decke und ein Kissen? "Eli? Da sind ja nur je eine Decke und ein großes Kissen." Er steckte seinen Kopf als Erster durch die Tür, gefolgt von Luka. "Ja, achja, stimmt ja, die haben wir ja nie gebraucht, aber...naja ich dachte, das du dir eine Decke mit Luka teilst. Jetzt wo ihr zusammen seid ist das doch kein Problem oder?" Ich schaute zu Luka, dann wieder zu Boden. Verdammt, daran hatte ich gar nicht gedacht. Seid meiner unfreiwilligen Übernachtung, war das ja nicht mehr der Fall gewesen. Es gab ja noch kein weiteres Wochenende in unserer Beziehung und in der Woche würde meine Mutter das nicht erlauben. In anbetracht der Tatsache, das ich Luka die ganze Nacht so nah sein würde, machte mich nervouser als je zuvor. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Die Hand meines besten Freundes. "Mach dir keine Sorgen Süßer, wenn er zu aufdringlich wird, kriegt er es mit mir zu tun. Ich werde mich wie ein Held dazwischen werfen.", dann machte er noch eine heldenhafte Bewegung, die vermutlich Superman darstellen sollte und nahm seine Schlepparbeit wieder auf. Luka warf ihm einen bösen Blick zu. "Na ihr traut mir ja was zu, ich würde nie etwas tun, was er nicht will. Ich bin sehr geduldig.", grummelte er beleidigt. "Ach Schätzchen, nun sei doch nicht gleich beleidigt. Du musst das verstehen. Mio ist noch wesentlich unerfahrener als wir. Da musst du eben besonders vorsichtig sein.", meinte Benni, der gerade aus der Küche kam. Luka wollte gerade was sagen, da gab Benni ihm einen Kuss auf die Wange. "Sei lieb." Moment Mal, war das eben nicht meine Aufgabe gewesen, die Benni da einfach so übernommen hatte? Irgendwie lief da was falsch. Ich legte den Kopf schief und beobachtete meine Freunde dabei wie sie die Matratze aufpumpten. Als das dann erledigt war, holte Eli mich wieder aus meinen Gedanken. "Hey, Mio pennst du schon? Wir brauchen die Decke und das Kissen." "Äh, ja." Ich zog also beides aus der Kiste unter Elis Bett. Das war glaub ich das erste Mal seid ich Eli kannte, das ich nicht mit ihm in seinem Bett schlief und wir uns die Decke teilten, wenn ich bei ihm übernachtete. Das war für mich normal gewesen. Doch mit Luka war das wieder was ganz Anderes. Er war mein fester Freund. Er war die Person, bei dessen Blick mein ganzer Körper schon anfing verrückt zu spielen. Ich konnte nicht denken, nicht atmen, nicht mal mehr richtig sprechen. Mein Herz spielte verrückt, alles kribbelte, trieb mich fast in den Wahnsinn. Das Alles verwirrte mich so, aber es war mir auch nicht unangenehm. Trotzdem machte es mich so nervous. Ich schleppte alles zu dem überdimensionalen Kissen und packte es darauf. "So, das wärs dann." "Sieht gemütlich aus.", meinte Luka. Ich schaute nur verschämt zu Boden. Wieso konnte ich nicht einfach normal darauf reagieren? Ein einfaches, "Ja", hätte es ganz sicher auch getan. Ich hätte mich schlagen können für meine Blödheit. "Mio, alles okay?", wollte Luka dann wissen. "Hm? Ja, a...alles okay.", Benni und Eli unterhielten sich im Hintergrund. "Bist du dir sicher?" "Ja, ganz sicher.", ich wurde wieder rot. Luka seufzte resigniert. "Hmm, Ich weiß nicht...Elias, kann ich hier irgendwo mal kurz ungestört mit Mio reden?" "Hm? Ja klar, Benni und ich gehen einfach mal nach unten, machen was zu essen und so. Dann könnt ihr euch unterhalten.","Ja, das ist ne gute Idee. Komm Schatz.", Benni schob Eli nach draußen und schloss die Tür hinter sich. Und plötzlich da waren wir allein in Elis Zimmer. Luka setzte sich auf unser "Bett". Mit einer Hand schob er sich die Haare aus dem Gesicht. Er klopfte mit einer Hand neben sich. Das hieß wohl das ich mich neben ihn setzen sollte. Zögerlich ging ich auf ihn zu und setzte mich neben ihn. "Also Mio,...was ist los?", er schlug einen sehr vorsichtigen Ton an, so als würde er mit dem Schlimmsten rechnen. "N..." "Bitte sag nicht "nichts", das stimmt nicht.", unterbrach er mich, ehe ich das Wort aussprechen konnte. Mein Blick senkte sich erneut. Tief atmete ich durch. "Ich,...ich weiß nicht...irgendwie fühle ich mich so komisch." "Komisch? Hey, sieh mich an." Er legte einen Finger unter meine Kinn und schob es nach oben. So war ich gezwungen ihn anzusehen. "Als du hörtest, das du mit mir in einem Bett schlafen sollst, da warst du aufeinmal so seltsam. Ist die Vorstellung denn so schlimm? Magst du mich nicht mehr?" "Ja, komisch,..Hm? Nein, nein das stimmt nicht. Die Vorstellung ist nicht schlimm." "Wirklich? Warum ist es denn komisch?", wollte er wissen. "Irgendwie kommst du mir so vor, als hättest du vor irgendwas angst." "Ja...weil...naja, irgendwie hab ich mich immer noch nicht daran gewöhnt. Und ich hab ständig das Gefühl irgendwas nicht mitzukriegen. Ich bin doch total neben der Spur. Und ...ich fühle mich...manchmal so dumm. Ich versteh nicht warum du ...ausgerechnet mit...mit mir zusammen bist und...ich hab angst...vor...vor dem was kommt..." Verdammt, konnte er mich nicht einfach zum Schweigen bringen? Ich machte mich schon wieder zum Affen. Luka schaute mich verdattert an. "Hm? Achso, es ist also einfach noch ungewohnt. Aber...Mio...du bist doch nicht dumm. Du bist weitaus intilligenter als die meisten anderen Menschen und du hast einen gesunden Menschenverstand.", er legte einen Arm um meine Schulter und gab mir einen Kuss auf die Wange. Das ließ mich zucken, denn das löste wieder all diese Dinge aus, die mich ganz verrückt machten. Mein Herzklopfen, dieses Kribbeln... "Mio...alles okay? Magst du meine Berührung etwa nicht?", er schaute mich sehr ernst und auch ein wenig enttäuscht an, rückte wieder ein Stück von meiner Seite. Dabei war es das, was ich am allerwenigsten wollte. Wieso konnte ich mich nur nicht ausdrücken? Wieso konnte ich nicht einfach sagen wie ich fühlte? Und dann...dann stand er auf. "Ich ...bin ein Idiot...ich hätte es bemerken müssen, wenn dir etwas unangehm ist...ich sollte gehen." Was? Nein! Das wollte ich doch nicht! Mund wieso bewegtest du dich nicht? Er nahm seine Tasche und war dabei zu gehen. "L...Luka! Geh nicht! So ist es doch nicht!", ich fühlte schon die Tränen. Er drehte sich zu mir um, schaute mich so überrascht an. Als ich seinem Blick begegnete, wollte ich schon wieder runter schauen, weil ich fühlte wie ich rot wurde. Doch nicht dieses Mal. Dieses eine Mal...musste ... Ich stand auf, rannte auf ihn zu und umarmte ihn so fest ich konnte. "Geh...geh nicht! Ich...ich liebe dich doch! Ah...", als ich bemerkte, was ich da gerade sagte, war ich ein wenig von mir selbst überrascht. Ich konnte es aussprechen. Mit Tränen in den Augen schaute ich zu ihm hoch. Augenblicklich lies Luka wieder seine Tasche fallen und umarmte mich ebenso. "Da...bin ich aber froh. Ich liebe dich auch Mio.", sanft fühlte ich wie seine warme Hand über meinen Kopf streichelte. "Aber warum,...hast du denn so gezuckt, wenn es dir nicht unangenehm ist?" Ich brauchte eine Weile um mich zu sammeln. "Weil...weil jede Berührung von dir...da klopft mein Herz auf einmal so verrückt, es kribbelt überall, ich kann... nicht mehr klar denken, nicht atmen..., nicht mal einen vernüpftigen Satz...kriege ich mehr raus. Du machst mich einfach...total nervous.", gestand ich. "Wirklich?", ich nickte. "Aber,...das ist doch bei mir nicht sehr viel anders. Mio,...denkst du etwa, mein Herz macht mich nicht verrückt, oder das es bei mir nicht kribbelt? Ich hab jedes Mal das Gefühl ich würde keine Luft mehr bekommen. Manchmal denke ich sogar drei mal darüber nach, was ich sage... Mio...das alles passiert mit mir, weil ich total in dich verliebt bin. Und ich war so froh, als du mir auch deine Gefühle gestanden hast...Ich dachte...das du mein Herz bis nach draußen hörst, so wild hat es gehämmert.", er wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht. "Mach dir...also keine Gedanken darüber...das ist ganz normal, wenn man verliebt ist. Außerdem...tu ich nichts, was du nicht willst, Dummi.", dann lächelte er mich sanft an und tippte meine Nase. "Hm...Okay.", er beugte sich ein Stück zu mir runter. "Darf ich dich küssen?" "Hm? Ja!", antwortete ich schnell und schon spürte ich seine Lippen auf den Meinen. Ich schlang nach Halt suchend meine Arme um ihn, erwiederte seinen Kuss. "Hm." Zärtlich bewegte er seine Lippen gegen Meine. Sie waren so weich, so warm, so angenehm. Ich spürte wie unser Kuss immer intensiver wurde. Wir bewegten uns in Richtung "Bett". Luka hielt mich fest und lies mich sachte darauf sinken. Dafür unterbrachen wir unseren Kuss kurz. Die Zeitspanne kam mir vor wie eine Ewigkeit. Luka legte sich neben mich, zog mich wieder an sich herran und küsste mich weiter. Ich konnte gar nicht mehr aufhören ihn zu erwiedern, spürte wie ich immer gieriger wurde. Lukas Zunge forderte Meine zu einem Spiel auf, erforschte meinen ganzen Mund. Irgendwann drehte Luka mich komplett auf den Rücken. Ich spürte wie er seinen Körper langsam auf den Meinen sinken lies, fühlte sein angenehmes Gewicht auf mir ruhte. Er stützte sich mit den Armen rechts und links ab. Wieder schlag ich meine Arme um ihn. Dann ließ er von meinem Mund ab, küsste meine Wange, meinen Hals. Dann knabberte er an meinem Ohr, küsste eine Stelle dahinter. Das ließ mich einen Laut von mir geben. Peinlich. "Oh...da bist du scheinbar empfindlich.", flüsterte er. "Du bist so süß." Ich wurde knallrot und ehe ich etwas sagen konnte, verschloss er wieder meinen Mund. "Hm..." Wir lagen wieder eine ganze Weile so rum und küssten uns. Dann ließ Luka von mir ab und drehte sich wieder mit mir auf die Seite. "Hm? Was ist los?" Luka nahm meine Hand und drückte sie gegen seine Brust. "Spürst du es?", ich schaute zu ihm auf. Unter meiner Hand polterte sein Herz mindestens genauso wie mein eigenes. "Es klopft so...schnell." "Das ist deinetwegen Mio...", das lies auch mein Herz noch einen Takken schneller schlagen und alles in meinem Körper kribbeln. Plötzlich hörten wir Benni und Eli. Sie kamen die Treppe hoch. Unser Blick glitt zur Tür. Luka lies von mir ab und rollte sich neben mich. Schade, es war gerade so schön gewesen. Doch es war gerade noch rechtzeitig, denn da wurde die Tür auch schon von den Beiden aufgerissen. "Na ihr Beiden? Alles geklärt?" Benni hielt ein Tablett mit Schnitten in der Hand und Eli hatte ein Tablett mit Bechern und was zu trinken. "Klar haben sie das, sie haben es sich immerhin schon gemütlich gemacht. Hihi. Und ihre Gesichter sehen viel entspannter aus als vorhin noch.", Eli lächete zufrieden. "Also habt ihr hunger?" "Ja, klar, nur her damit." Luka schaute auf die Wanduhr. "Schon null Uhr. Wollen wir uns dann gleich pennen legen? Ich bin irgendwie total müde.", er gähnte. "Ja, da bin ich auch für.", stimmte ich ihm zu. "Hm, ihr seid also schon müde hm? Okay, dann legen wir uns schlafen. Aber erst essen. Die Schnitten hat Benni gemacht. Lasst sie euch schmecken." "Ja." Und so aßen wir brav die Schnitten. Und sie schmeckten wirklich lecker. Als unsere Mägen dann gefüllt waren gingen wir nacheinander ins Bad und machten uns fertig. Ich ging als Dritter. Schnell den Rest der von den Tränen verwischten Schminke abtragen. Eli und Benni hatten es sicher gesehen, doch kein Wort darüber verloren, wofür ich ihnen auch sehr Dankbar war. Noch eben kämmte ich das Haarspray aus den Haaren, dann noch Zähne putzen. Zum Schluss zog ich mich bis auf die Boxershorts aus und zog mir ein Schlaf- T-shirt an, das mir Luka für heute gegeben hatte. Das war so wunderbar weit, perfekt zum Schlafen. Dazu roch es noch so herrlich nach ihm. Ich packte meine Sachen zusammen und ging wieder ins Zimmer. Benni und Eli lagen bereits im Bett aneinander gekuschelt. "Oh, das bist du ja...ich gehe noch eben Zähne putzen.", hörte ich Luka sagen. Der hatte sich schon komplett ausgezogen und war nur noch in seiner Boxershorts bekleidet. Dieser Anblick war doch einfach...unglaublich...heiß. Ja, mir wurde richtig warm, wenn ich mir das mal so ansah. Er hatte so einen schönen, schlanken Körper. Auf seinem Bauch zeichneten sich einige Bauchmuskeln ab. Zum dahinschmelzen und ich war mit ihm zusammen. Noch eine kleine Weile hatte ich ihm noch hinterher gestarrt, obwohl er schon längst ihm Bad verschwunden war. Ich schüttelte den Kopf. "Er hat einen tollen Körper nicht?", hörte ich Benni sagen. "Hm? Ja,...schon.", gab ich erschrocken zurück. "Hihi, schon gut, ich wollte dich nicht erschrecken. Aber du, kuschel dich lieber schon mal unter die Decke, sonst erkältest du dich.", zwinkerte er mir zu. Just in diesem Moment kam Luka auch schon wieder ins Zimmer. Unsere Blicke fielen alle auf ihn. "Was? Hab ich irgendwo n' Fussel oder was?" "Nein, nein. Wir haben nur eben entdeckt, was für einen tollen Körper du doch hast.", grinste Benni. "Benni...", jammerte Luka. Eli kicherte im Hintergrund. "Ja, schon gut. Ich sag ja nichts mehr. Aber leg du dich lieber hin. Das ist viel kuschliger. Und Elias lach mich nicht aus." "Tu ich doch gar nicht. Und nun komm her, ich will kuscheln." "Ja, Schatz, bin ja schon da." Es machte Spaß den Beiden beim Reden zu zuhören. Ich lächelte bei dem Anblick. Dann kam Luka direkt auf mich zu und kroch zu mir unter die Decke. Er hatte tatsächlich nichts weiter an, als seine Boxerschorts. Das hieß also, das ich die ganze Nacht seinen Nackten Körper spüren würde. Haut auf Haut. "Ich mach dann das Licht jetzt aus.", meinte Eli. "Okay.", antworteten Benni und Luka. Knips, das Licht war aus und es wurde dunkel. "Dann gute Nacht und träumt schön.", meine Elias dann und wir erwiederten. "Hey, willst du dich an mich kuscheln?", flüsterte Luka in meine Richtung. Ich lag etwas zur anderen Seite gedreht. "Oh...ja...", antwortete ich leise,drehte mich wieder in seine Richtung. Luka schlug die Decke etwas nach oben, so das ich problemlos an ihn herran rutschen konnte. Zögerlich legte ich meinen Kopf auf seine Brust, spürte sofort seine nackte Haut und wie mein Herz dabei zu rasen begann. Er legte die Decke wieder über uns beide. Ich fühlte erst eine gewisse Unruhe in meinem Körper. Das schien Luka zu spüren. Vorsichtig legte er den Arm im mich und küsste mich sanft auf die Stirn. "Hey...du musst keine Angst haben. Kuschel dich einfach an mich. Bei mir ist es schön warm.", flüsterte er mir beruhigend ins Ohr und meine Unruhe schien auf einmal wie weggeblasen. Ich fühlte mich plötzlich so wohl. Auch seine nackte Haut störte mich nicht mehr. Ich empfand es nun eher als angenehm. Ich konnte ihn spüren, sein Herz hören. "Gute Nacht, Mio.", wünschte er mir. "Gute Nacht...Luka.", wünschte ich zurück und irgendwann schlief ich ein, angekuschelt an Luka. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sooo das wars auch schon mit dem 14 Kapitel. Auch dieses ist etwas länger geworden, also viel Lesestoff. Ich hoffe es hat euch Spaß gemacht beim Lesen. Ich habe mich bemüht so viele Fehler wie möglich zu korrigieren und ich hoffe das es sich langsam noch etwas bessert. Wenn nicht bitte ich vielmals um Verzeihung! Diesmal, mal wieder eine Geschichte mit Benni und Eli irgendwie wollte ich mal noch ein bisschen was von Eli erzählen, da er ja leider immer etwas zu kurz kommt wie ich finde. Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel und hoffenlich auf ein baldiges Wiedersehen. LG Midnight Kapitel 15: Vergangenheit, heiße Schockolade und Mathearbeiten -------------------------------------------------------------- "Hm...", machte ich leise, als ich wie so oft des Nachts aufwachte. Ich rieb mir die Augen und schaute verschlafen nach oben an die Decke. Die Anzeige des Weckers, der seine Uhrzeit an die Decke reflecktierte zeigte 4:13. Ich seufzte verzweifelt. "Nicht schon wieder...", murmelte ich leise. Auch heute schaffte ich es nicht durch zu schlafen. Dabei waren wir noch relativ spät ins Bett gegangen. Hoffenlich konnte ich nur wieder einschlafen. Das war schon schwer genug. Meine Laune am Morgen, wenn ich nicht ausgeschlafen war, war einfach gruselig. Nicht auszudenken, wenn ich an die Augenringe dachte, die ich haben würde. "Mh..", hörte ich Luka unter mir, der irgendwas unverständliches murmelte. Ich spürte wie sich seine Brust auf und ab bewegte, hörte wie er leise und gleichmäßig atmete. Der hatte natürlich einen gesegneten Schlaf. Den wünschte ich mir auch nur zu sehr. Ich streckte mich ein wenig und drehte mich etwas auf die andere Seite. Lukas Arm hatte sich im Schlaf gelockert. Ich schaute in Richtung der Balkontür und sah wie Regen auf den Boden des Balkons prasselte, der leicht von einer Außenleuchte beschimmert wurde. Jetzt konnte ich es auch durch die auf "kipp" gestellte Tür hören. "Schon wieder Regen.", dachte ich. Das würde Eli sicher gar nicht gefallen. Er fuhr doch so gerne Skateboard, was bei der Nässe einfach unpraktisch war. Langsam erhob ich mich und war gerade im Begriff auf zustehen, da hörte ich wie es auf dem anderen Bett neben uns raschelte. "Mio?", hörte ich die Stimme meines besten Freundes leise flüstern. "Elias?", fragte ich leise zurück. "Ja, kannst du nicht schlafen?", wollte er wissen. Ich nickte, was er ja nicht sehen konnte, weil es so dunkel war, aber Eli kannte mich ja und wusste es auch ohne weitere Worte. "Also ja. Wollen wir kurz rausgehen?" "Ja.", murmelte ich, aber Eli verstand es wieder und rutschte so leise wie es ging aus dem Bett. Noch kurz, kramte er in einer Schublade neben dem Bett, dann machte er sich auf den Weg zu mir. Als er bei mir angekommen war, zog er mich an der Hand nach oben und wir schlichen leise nach draußen vor seine Zimmertür. Im dem kleinen Flur knipste er das Nachtlicht an. "Lass uns auf die Terasse gehen. Die ist überdacht. Dann werden wir wenigstens nicht nass.", meinte er. "Lass mich raten, du willst eine rauchen.", murmelte ich. Das tat er immer, wenn er nachts wach wurde. Er war zwar keineswegs ein Kettenraucher, doch hin und wieder brauchte er seine Zigarette. Ich persönlich fand diese Angewohnheit schrecklich. Ich war ja Nichtraucher. Er hatte damit vor zwei Jahren angefangen, als Sarah,seine Mutter gestorben war. Seid dem hatte er immer mal wieder eine geraucht. Wie nannte er das noch gleich? Achja, er war Gelegenheitsraucher so wie Luka. Bei dem Gedanken an ihn, wollte mein Herz wieder anfangen verrückt zu spielen, doch es hielt sich noch zurück. "Hehe, du hast mich durchschaut.", verlegen kratzte er sich am Kinn, dann wuschelte er mir durch die Haare. "E...Elii...", fiebste ich leise. "Hehe, du bist so niedlich Süßer.", mit diesen Worten tapste er leise die Treppen runter. "Kommst du?" "Äh...Ja!", antwortete ich und schlich ihm hinterher. "Willst du ne heiße Schockolade ehe wir rausgehen? Vielleicht schläfst du danach besser.", ich nickte müde. "Ja, gerne.", und so verschwanden wir noch eben in die Küche und er machte mir eine heiße Schockolade. Das war sowas wie unser nationales Einschlafgetränk. Immer wenn ich nicht einschlafen konnte machte er dieses leckere Getränk für mich, weil er wusste, dass ich danach meistens besser schlief. "Pling.", machte die Mikrowelle. Eli holte die Tasse heraus, rüherte das Pulver herein und drückte sie mir mit einem Stück Küchenpapier umwickelt in die Hand. "Vorsicht heiß." Vorsichtig nahm ich sie entgegen. Dann gingen wir ins Wohnzimmer, wo sich Eli eine große Wolldecke vom Sofa schnappte und dann die Terassentür öffnete. Er zeigte nach draußen, wo der Regen die Überdachung herunter tropfte. Es war eine dieser Rollplanen, die man je nach belieben per Knopfdruck ein und ausrollen konnte. Da diese schon die ganze Nacht so ausgerollt war, war der Platz wo der Tisch mit dem Aschenbecher und einer kleinen Sitzbank mit ein paar Stühlen stand, trocken. Eli legte die Decke über seine Schulter und setzte sich auf einen der bequemen, großen Stühle direckt vor den Tisch. Dann klopfte er auf seine Oberschenkel, womit er mich zu sich zittierte, mich auf seinen Schoß zu setzen. Das hatten wir schon lange nicht mehr gemacht, hier bei ihm so zu sitzen während er rauchte und ich eine heiße Schokolade trank. Doch ich tat wie mir angewiesen. Barfüßig tapste ich zu ihm rüber, stellte kurz meine Tasse auf dem Tisch ab und krabbelte auf seinen Schoß. Dann schlug er die Decke über mich, so das unsere Arme noch frei waren. So mit der Decke und an meinen besten Freund gekuschelt war es so schön warm. Ich fühlte mich zum ersten Mal seid einiger Zeit richtig leicht. Kein Herzklopfen, kein knallrotes Gesicht, kein Kribbeln, das mich wahnsinnig machte. Es tat einfach mal gut mit Eli ganz allein zu sein, mich an ihn zu kuscheln und alle Sorgen zu vergessen. Zumindest für diesen Moment. Als ich die richtige Position gefunden hatte, griff ich nach meiner heißen Schockolade und pustete, dann nahm ich einen Schluck. Doch ich zuckte. "Heiß!" "Hihi, Doofi, das ist doch klar, du musst natürlich noch ein wenig warten ehe du sie trinkst." "Aber so schmeckt sie doch am Besten. Wenn sie zu sehr abgekühlt ist, schmeckt es nicht mehr so gut wie, wenn sie heiß ist." "Das stimmt, aber ich glaube, das es nicht so schön ist, wenn du dir die Zunge verbrennst." "Das ist wohl wahr.", ich stellte die Schockolade ab. "Hihi...das erinnert mich jetzt irgendwie an früher. Weißt du noch?", begann Eli zu erzählen. "Du meinst als Sarah, deine Mutter noch lebte?", er nickte. Auch ich erinnerte mich noch genau daran. "Ja, als wir noch Kinder waren...da hat sie uns auch immer heiße Schocklade gemacht, als wir nicht schlafen konnten." "Stimmt. Ich war glaub ich immer der Erste der wach war und kurz darauf warst du es auch. Dann hast du mich gefragt, ob ich nicht schlafen kann." "Genau und dann hab ich dich an die Hand genommen und wir sind runter zu meiner Mutter zum Schlafzimmer gelaufen, weil du Angst hattest sobald ich deine Hand loslies, wenn wir nachts nach unten schlichen. Doch irgendwie stand sie schon immer an der Treppe.", kicherte er. "Hmm, irgendwie hatte sich das wohl schon bei ihr eingepregt.", er nickte. "Aber...sie war nie böse auf uns und hat immer gelächelt. Als wir unten ankamen hat sie sich zu uns runtergehockt und uns gefragt, ob wir noch eine heiße Schockolade trinken möchten. Sie sagte, die Schockolade habe Zauberkräfte und würde dafür sorgen...das wir auch schöne Träume haben. Sie saß so oft mit uns hier auf der Terasse, hatte uns in Wolldecken eingewickelt, damit wir nicht frohren...", er brach ab. Er wirkte auf einmal so schrecklich traurig. Das hatte ich schon eine ganze Weile nicht mehr erlebt. Zwar merkte ich ihm des Öffteren mal an, dass er seine Mutter vermisste, was ja nur verständlich war, doch war er lange nicht mehr so niedergeschlagen. "Eli...", er schaute mich kurz traurig an, dann nahm er mich fest in den Arm. So verharrte er eine ganze Weile. Ich konnte sogar ein leises Schluchzen vernehmen. Behutsam streichelte ich über seinen Rücken und krauelte etwas seinen Kopf. Das beruhigte ihn immer so gut. Sarahs Tod hatte ein riesiges Loch in sein Leben gerissen und heute wurde es wieder deutlich sichtbar. Ich weiß noch wie er sich in seinem Zimmer vergrub und tagelang kein Wort redete. Er war nur noch eine leblose Hülle gewesen, die in den eigenen Tränen zu ertrinken drohte. Wenn ich kam um ihn zu besuchen, klammerte er sich an mich und ließ mich für Stunden nicht los, manchmal überwand er sich sogar und weinte. Er tat es nicht oft, weil er seinem Vater nicht so viele Sorgen bereiten wollte. Er versuchte immer stark zu sein. Sorgte sich immer mehr um andere, viel zu wenig um sich selbst. Es war okay das er weinte. Es war schon immer so traurig, wenn ein geliebter Mensch starb, weil es immer jemanden gab, der um ihn weinte. Das war das Gesicht, das hinter dieser fröhlichen Fassade steckte. Und dennoch wusste ich, das sein Lächeln immer auch ehrlich gemeint war, selbst wenn er traurig war. Noch eine ganze Weile verlor ich mich in den Erinnerungen an die Zeit mit Sarah, während sich mein bester Freund an mich klammerte und ich ihn festhielt, ihn streichelte und krauelte. So lange, bis es ihm besser ging. Der Regen hatte immer noch nicht aufgehört und prasselte weiter auf das dünne Dach. Die Zeit verging und er beruhigte sich wieder. Langsam richtete er sich wieder auf und schaute mich an. Ich schaute ihn an, wischte ihm die letzten Tränen aus dem Gesicht. Darauf lächelte er mich wieder so an, wie ich es von ihm gewohnt war. Dieses fröhliche Lächeln, das er von seiner Mutter geerbt hatte. Eli hielt seine Stirn gegen meine. "Ich hab dich lieb Mio. Danke das du jetzt da bist.", flüsterte er. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Schon gut Eli, dafür sind beste Freunde doch da. Ich hab dich auch lieb.", ich lächelte ihn auch an. Schließlich fingen wir an zu kichern. Erst jetzt viel uns wieder ein, was wir eigendlich machen wollten. "Du Mio, ich glaub jetzt ist deine Schockolade ganz kalt." "Hm,kann sein.", ich tastete die Tasse ab. "Und?" "Nein, die Tasse ist noch warm. Man hab ich ein Schwein.", meinte ich zu meinem besten Freund. "Hihi, stimmt. Dann kannst du gleich ja vielleicht doch noch einschlafen. Wie Mama immer gesagt hat. Die Schockolade ist bestimmt verzaubert." "Wenn Sarah das gesagt hat, dann ist ganz bestimmt was Wahres dran." Eli nickte zufrieden. Dann zog er eine Zigarette hervor, steckte sie in den Mund und zündete sie an. Er zog einige Male an dem dünnen Stängel. Ich sagte diesmal nichts dazu. Schließlich wollte ich ihn jetzt nicht noch mit meiner Abneigung zu Kippen nerven. Das konnte ich machen, wenn wieder alles klar war. Luka hatte ich seid dem einen Mal, als ich ihn dabei sah, keine mehr rauchen sehen. Er war wie gesagt auch Gelegenheitsraucher. Ob er das immer tat, wenn ich nicht da war? Irgendwie roch er trotz der Kippen nie danach. Selbst seine Zähne waren im einbandfreien Zustand, was schon an ein Wunder grenzte. Und da war ich auch schon wieder beim Thema Luka. Das war doch einfach nicht zu fassen. Langsam bemerkte ich erneut, wie mein Herz anfing einen Satz nach dem anderen zu machen. Mensch und es hörte gar nicht mehr auf. "Du Mio?" "Hm?..ja?" Eli sah mich so nachdenklich an, legte den Kopf schief und zog belustigt eine Augenbraue hoch. "Du bist so rot ihm Gesicht. Kann es sein...das du schon wieder an Luka denkst?" Und ich spürte wie mir die ganze Hitze ins Gesicht stieg. Wieder wurde ich klallrot wie eine Tomate. Das nannte man dann wohl: Schlechtes Timeing oder so. "W...was? I...Ich doch nicht.", er tippte meine Nase und grinste breit und fröhlich. "Du Nase! Sicher denkst du an ihn. Das sehe ich schon daran, wie nervös du wirst. Aber das ist doch so niedlich.", er drückte die Zigarette aus. "E...Eli...du bis so gemein.", ich zog eine Schnute und schlürfte meine jetzt nichtmehr ganz so heiße Schockolade endlich mal aus ehe sie kalt wurde. Dabei würdigte ich ihm keines Blickes mehr. Dann plötzlich umarmte mich Eli wieder. "Komm schon Süßer, sei wieder lieb ja? Ich wollte doch nicht gemein sein." Noch kurz tat ich so, als sei ich sauer auf ihn, dann schaute ich ihn wieder an. "Okay." So etwa 10 Minuten saßen wir noch da und kuschelten noch ein wenig. Danach standen wir auf, brachten die Tasse in die Küche und schlichen wieder hoch. Langsam wurde ich wirklich müde. Eli lies das Nachtlicht an, für den Fall, dass jemand auf Toilette musste und den Weg fand. Hoffentlich waren Luka und Benni nicht aufgewacht. Und ich hoffte inständig auf mein Glück. Leise machten wir die Tür auf, schlichen so leise wie möglich rein und schlossen die Tür hinter uns relativ lautlos. Es war noch immer noch genauso dunkel wie zu der Zeit, als wir uns davon geschlichen hatten. Eli kroch wieder in sein Bett zu Benni, der murmelte nur kurz irgendwas und kuschelte sich, dem Rascheln nach, gleich wieder an ihn. Dann kletterte ich wieder auf das riesiege Kissen zu Luka, der ebenfalls immer noch zu schlafen schien. Erleichtert seufzte ich. Kaum hörbar. Doch ich hatte mich zu früh gefreut. Sobald ich neben Luka lag,streckte er sich und drehte sich zu mir. "Hey...wo warst du denn?", flüsterte er leise in mein Ohr. Verdammt! Warum ließ mich das jetzt so erschaudern? War das jetzt noch von der Kälte von draußen? Nein, daran lag es nicht. "Ich komm von draußen." "Hm...von draußen?Na kein Wunder das du ganz kalt bist.", murmelte er, rückte wieder ein Stückchen näher und flüsterte weiter in mein Ohr. "Was hast du denn da gemacht?" Das machte mich ganz kribbelig und jagte mir erneut einen Schauer über den Rücken. "Naja, ich konnte nicht einschlafen, deshalb ...hat Eli mir eine... Schockolade gemacht und wir haben uns draußen... hingesetzt, während er noch eine geraucht hat.", murmelte ich und fing dabei schon wieder so an zu stottern. "Achso...dann ist ja gut. Soll ich dich wärmen?" "...ah...ja...", murmelte ich leise, wurde leicht rot. Plötzlich fühlte ich wie ich auf die Seite gerollt wurde und Luka direkt hinter mich rutschte. Wie nannte man diese Stellung noch mal? Löffelchen? "L...Luka?" "Schon gut bleib einfach so liegen, ich musste mich mal drehen, und so kann ich dich noch etwas besser wärmen. Heb deinen Kopf mal bitte an.", und ich tat es. Dabei schob er seinen Arm unter das Kissen auf dessen Seite ich lag und legte den anderen Arm um mich.Mein Kopf senkte sich wieder in die Kissen. Mit einem Mal spürte ich seinen Atem so nah an meinem Ohr. Und da war ja noch sein nackter Oberkörper, der sich jetzt so nah an meinen Rücken schmiegte. Zudem konnte ich noch etwas anderes spüren. Sobald mir klar wurde was es war lief mein Gesicht noch röter an, denn mein Blut wurde wohl extra schnell in mein Gesicht gepumpt. Ich fühlte mich auf einmal so butterweich, wie bei dem Kuss, den er mir vorhin noch gegeben hatte. Ganz eindeutig. Durch diese Liegeposition, in der wir lagen, spürte ich wie seine Hüfte sich ein wenig an mich drückte so eng lag er neben mir angekuschelt. "Luka?", kein Wort. Er war wohl schon eingeschlafen. So ein Blödmann. Sicher war er sich gar nicht mehr bewusst, was gerade in meinem Körper abging. Sein Atem an meinem Ohr und meinem Hals. Sein unbedeckter Körper so dicht an meinem Rücken und seine Hüfte die sich so dicht an mich drückte. Irgendwie machte mich diese Liegeposition wieder so nervös. So mochte ich nicht liegen bleiben. Und... Innerlich machte ich mir auf einmal Gedanken über ganz andere Dinge, als kuscheln und küssen. Wenn ich Lukas Nähe so spürte, seinen Atem an meinem Hals vernahm. Da fiel mir auf, dass, das noch gar nichts war. Luka war mir, als mein fester Freund körperlich näher als jeder andere Mensch. Früher hatte Elias diesen Part. Und trotzdem war die körperliche Nähe meines besten Freundes wieder etwas ganz Anderes, als die von Luka. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie so etwas wie eine feste Beziehung. Ich war noch nie wirklich verliebt gewesen. Luka war der Erste für den ich so empfand und der diese Gefühle bei mir erst auslöste. Ja, es gab noch mehr als kuscheln und küssen. Eines Tages würde Luka das nicht mehr reichen, das war mir klar. Doch irgendwie hatte ich Bammel vor dem was noch kommen konnte. Ich fragte mich wie es wohl war mit jemandem zu schlafen, ob es sehr wehtat? Ob es genauso schön war, wie Elias mir das immer erzählte. Immerhin war der Körper des Mannes ja nicht dafür gebaut mit einem anderen Mann zu schlafen, trotzdem war es möglich. Ich wurde immer unruhiger bei dem Gedanken und auf einmal vernahm ich ein Rascheln. Luka hatte sich ein wenig aufgerichtet. "Hey...was ist denn los? Du bist so unruhig.", seine Stimme war ruhig und sanft. Ich drehte mich ein wenig zu ihm um. "Luka...", murmelte ich. Luka streichelte sanft und beruhigend über meine Wange. Schließlich beugte er sich wieder zu mir runter und gab mir einen kurzen Kuss, den ich erwiederte. Mir wurde dabei so warm ums Herz und plötzlich war die Unruhe wie weggeblasen. Das war ein komisches Gefühl. Wie ein einziger, kleiner Kuss mir jegliche Angst nehmen konnte und das nur, weil Luka es war, der mich da küsste. Warum dachte ich eigendlich so viel nach? Verdammt noch mal...Dazu kam noch, das ich wegen dieser Nachdenkerei wieder keinen Schlaf bekam. Toll gemacht Mio. "Willst du's mir nicht sagen?" Ich brachte nur ein leises Seufzten von mir, schüttelte den Kopf. Dabei konnte er es ja gar nicht sehen. "Irgendwie hat die Schockolade wohl nicht geholfen was?", murmelte er amüsiert. "Scheint so..." Mit einer kurzen Bewegung drehte ich mich in seine Richtung und kuschelte mich an ihn. Ich vergrub mein Gesicht etwas peinlich berühert in seine Brust. Jetzt war es mir einfach mal egal, ob sie nackt war oder nicht. Immerhin war es Lukas Brust und in wirklichkeit fühlte sie sich so gut,das ich darin hätte versinken können. Nun konnte ich auch sein Herz hören, dass auf einmal wieder genauso schnell schlug wie meines. Es tat gut das zu hören. Er legte gleich wieder einen Arm um mich und kicherte. Lachte er mich etwa aus? "Hm...kann es sein, das du wieder zu viel nachgedacht hast?" "Kein Kommentar...!", murmelte ich etwas schmollig, innerlich über meine eigene Doofheit fluchend und genoss einfach seine Nähe. "Hey ihr Zwei. Wollt ihr nicht langsam mal aufstehen?" "Hmm....", brummte ich. Die letzte Nacht hatte sichtlich Spuren hinterlassen. Ich war müde und vermutlich schlecht gelaunt, sobald ich wach war. Ich wollte nicht aufstehen. Hier war es so warm und kuschelig. Immerhin hatte ich fast die ganze Nacht nicht geschlafen. "Da fällt mir ein, was Lu mir mal erzählt hat. Mio ist ja wirklich ein ziemlicher Klammeraffe.", hörte ich Bennis Stimme. "Oh, ja das war er schon als kleines Kind. Süß oder?", kicherte Eli amüsiert. "Du musst es wissen, du kennst ihn ja schon deine ganzes Leben lang. Ich bin fast ein bisschen neidisch.Ich würd ihn mir wirklich gern mal ausleihen.", meinte Benni. "Hmm aber Schatz, so was darfst du nicht sagen, sowas hört Luka bestimmt nicht gern. Er ist doch immer so eifersüchtig." "Hm stimmt, aber ich hab ja dich, du bist noch viel süßer." "Benni...", hauchte mein bester Freund. Ich wusste gar nicht, dass er so leidenschaftlich klingen konnte. Er war wirklich total verknallt. "Hey, ihr da...könntet ihr euch das vielleicht aufheben für eine Zeit wo ihr allein seid?", hörte ich auf einmal Lukas Stimme, die sichtlich genervt klang. Um ehrlich zu sein, hatte er in meiner Gegenwart noch nicht einmal so geklungen. Die Sache mit den Hoppern mal ausgenommen. "Ah, Lu ist wach und er ist genervt. Ihr zwei Hübschen hattet wohl nicht viel Schlaf.", Bennis gute Laune war nicht zu überhören und er war ziemlich gut darin andere zu necken. Besonders Luka. Ich persönlich war noch zu müde um mich darüber aufzuregen. "Benni...du..." Mit dem Arm der frei war griff er irgendwo hin und machte eine schnelle Bewegung. "Uaaa...ausweichen...!" hörte ich Benni. Bumm. Ein dumpfes Geräusch. Okay, jetzt war ich auch wach. Ich schreckte hoch. "Wa, was?", ich schaute in die Richtung, aus der, der Knall kam. Dort sah ich ein Kissen, das auf dem Boden, an der Wand lag. Hatten die Beiden Komiker Luka etwa die Freunden der Kissenschlacht nahe gebracht? "Ah und Mio ist auch aufgewacht, na dann wären wir ja endlich vollzählig und können frühstücken.", bestimmte Benni. Luka gähnte. "Wie spät ist es eigendlich?", fragte er. "Hm? Es ist elf Uhr.", antwortete Eli. "Jub, ihr zwei wart einfach nicht wach zu kriegen und Mio hat ja förmlich an dir geklebt. Das war total süß." Diese Worte machten mich total verlegen, als ich sie hörte und schaue knallrot nach unten. Ich bemerkte noch wie Luka erst zu mir dann zu Benni schaute. Sein Gesicht nahm eine verärgerte Miene an. "Benni!", erhob er dann seine Stimme. Benni schaute mich dann auch an. "Oh...tut mir leid.", murmelte er. "Hm, sch...schon gut.", stotterte ich. "Bennilein, jetzt hast du den Süßen verlegen gemacht.", Eli hielt mir die Hand hin. "Komm, ich glaub, du kannst eine heiße Schockolade vertragen.", ich nahm seine Hand entgegen, und er zog mich hoch. Anschließend fiel sein Blick auf Luka und Benni. "So ich werde jetzt mit Mio das Frühstück vorbereiten und ihr macht hier ein bisschen Ordnung klar? Wir rufen euch dann.", zittierte er die Beiden zur Arbeit und zog mich mit sich nach unten. Die Beiden anderen blieben in seinem Zimmer zurück. In der Küche angekommen, seufzte Eli. "Eli? Ist alles okay?" "Hm? Ja klar...aber die Beiden sind zusammen anstrengender als ich dachte.", er kratzte sich an der Stirn "Ja...wie ein schwer zu hütender Sack Flöhe. " Eli dachte kurz nach und musste grinsen. "Hihi, da hast du wohl recht. Aber du, lass uns das Frühstück vorbereiten, wenn wir alle etwas im Magen hatten, geht es vielleicht wieder besser." "Stimmt. Hast die wieder Brötchen zum aufbacken?" "Klar, hab ich extra nur für dich besorgt.", mit der Hand wuschelte er mir mir durch die Haare. "E...Eliii...", jammerte ich darauf. "Das ist typisch mein Mio. Du und deine Haare...bist du mit ihnen verheiratet?" "Noch nicht, hatte ich aber noch vor." Jetzt mussten wir beide lachen. "Okay, den Ofen müssen wir nur noch eben vorheizen, ausgeräumt hab ich den vorhin schon. Holst du schon mal die Sachen aus dem Schrank? Du weißt ja wo alles steht." "Ja..." und so machten wir uns ans Werk. Als dann die Brötchen endlich fertig waren,roch es herlich nach den leckeren Gebäcken. Alles war vorbereitet, der Tisch war gedeckt, nun mussten wir nur noch wissen wer was trank. Bald hörten wir wie sich etwas die treppen herunter bewegte. Es waren Benni und Luka, die meiner Vermutung nach von dem Geruch der Brötchen angelockt wurden. "Hmm, das riecht aber gut. Frische Brötchen?", fragte Luka. "Ja, sag mal, was wollt ihr denn trinken?", wollte Eli wissen. "Habt ihr nen Früchtetee da?", wollte Luka wissen. "Klar, Himmbeer-Vanille oder Erdbeer?" "Erdbeer." "Ich hätte gern eine heiße Schockolade." meinte Benni. "Ich auch.", fügte ich hinzu. "Okay..." Als dann alle ihre Getränke hatten, setzten wir uns an den Tisch und aßen gemütlich unser Frühstück. Das war so lecker und es machte Spaß. Wir unterhielten uns über Gott und die Welt und was uns noch so einfiel. Mit meinen Eltern hatte ich nie so viel Freunde an dem Frühstück. Das verlief entweder mit dem Thema Schulnoten, oder schweigend und endlos langsam. Daher nahm ich auch nur sehr selten daran teil. "Hm? Du Mio, wie schmeckt der Pflaumenmuß?", fragte Luka. "Oh, der ist total lecker. Willst du mal probieren?", fragte ich. Da strahlte er mich an, das ich abermals fast geblendet wurde, aber ich ertrug es, der Liebe willen. "Klar...", er rückte ein Stück zu mir rüber, umfasste sanft mein Handgelenk, zog es etwas zu sich und biss ein Stück von meinem Brötchen ab. Das machte mich natürlich verlegen wie immer. "Stimmt, der ist wirklich lecker. Hm? Was schaut ihr so doof?", unsere Blicke gingen rüber zu den anderen Beiden. Oh nein...das hatte ich ja ganz vergessen. Die Beiden reagierten genauso wie ich es vermutete. Sie begannen ein wenig zu kichern. Das war so typisch. "Was denn, wir? Wir schauen doch ganz normal.", grinste Benni breit, Eli kicherte weiter im Hintergrund. "Oh man...ihr zwei seid einfach unmöglich. Benni, du hast Elias sicher angesteckt oder?", Luka seufzte tief. Ich schüttelte den Kopf. "Nein Luka, das hat er nicht. Eli ist wirklich so." "Hm? " "Ja, das stimmt, manchmal ist er sogar noch schlimmer.", gab Benni seinen Senf dazu. "Findest du?", Eli legte den Kopf schief. "Ja, ich find es so süß, wenn du dich aufregst. Die Kassiererin von neulich, das war ein Bild für die Götter.", gackerte Benni. "Ach Mensch, was sollte ich denn machen? Die hat mich einfach genervt mit ihrer Dummheit.", brummte Eli. "Was ist denn passiert?", wollte Luka wissen. "Ach die Frau hat sich über unsere Skateboards aufgeregt, die sie nicht im Laden haben wollte. Da meinte Elias, dass die sich nicht so aufregen solle. Es stehe ja draußen kein Schild, das sie verbietet und da wir ja nicht damit fuhren, sie auch nichts sagen könne. Tja am Ende wollte sie auf ihn losgehen, da ist sie auf einer kleinen Wasserpfütze ausgerutscht. Es war eben nass, weil es so viel geregnet hatte an dem Tag. Aber der Flug dieser Frau, war einfach göttlich, sie hat sich ja nichts getan.", erzählte Benni. Luka musste schmunzeln, verkniff sich ein Lachen. "Sowas machst du wohl öffter was?" "Wenn mich was nervt schon. Naja, dafür hatte Benni wieder was zum Lachen.",kommentierte Elias. "Was denn? Ich fands lustig." "Du hast aber auch nen schrägen Humor.", antwortete Luka und seufzte tief. Er kannte das sicher schon. So vergingen die Stunden und die Zeit des Abschieds war gekommen. Luka und ich machten uns wieder auf den Weg nach Hause. Ich musste mit ihm ja noch für die Mathearbeit lernen, die am kommenden Freitag geschrieben werden sollte. "Und ihr müsst wirklich schon gehen?", fragte Eli. "Ja leider. Ich muss noch mit Luka für die Mathearbeit lernen.",hinter mir vernahm ich ein tiefes, tiefes Seufzten. "Hihi, ach komm schon Luka, das überlebst du schon.", Benni pattete seinem besten Freund auf die Schulter. Luka schaute nur betrübt, verzog gequält das Gesicht. "Benni...du weißt, das ich Mathe hasse! Ich werde ganz elendlich zu Grunde gehen. Miolein, komm schon, zeig ein bisschen Erbarmen ja?", jammerte er. "Kommt nicht in frage. Wenn du das nicht schaffst, musst du zum Extraunterricht. Du hast doch so rumgejammert, das du das nicht willst, also wirst du wohl oder übel für die Arbeit lernen müssen!", erklärte ich streng. "Mio hat ein Machtwort gesprochen. Du kommst wohl nicht drum rum Lu.", erwiederte Benni. "Benni...!", grummelte Luka. "Hm, aber es ist doch wahr. Wäre doch doof, wenn du zum Extraunterricht musst. Das würde weniger Zeit mit Mio bedeuten.", warf Eli schon fast verspielt ein. Das machte Luka hellhörig. Typisch. "Stimmt, darüber haben wir auch schon geredet. Zwei mal in der Woche 90 Minuten weniger Zeit für Mio.", er umarmte mich."Lass uns nach Hause gehen und lernen.", die beiden Anderen verkniffen sich eindeutig ein Lachen. "O... okay...", murmelte, wärend ich rot anlief. Lukas Blick wendete sich den anderen Beiden zu. "...und ihr da lacht nicht, das ist nicht lustig!", nun musste auch ich kichern. Ich löste mich etwas von Luka. "Mio, lachst du mich jetzt auch aus?", er schaute leicht eingeschnappt. "Nein, ich lache dich nicht aus.Komm mal her." "Hm?", er beugte sich zu mir runter und ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Wieder gut?", er nickte und lächelte mich lieb an. Benni und Eli erwiederten darauf nichts mehr, sondern blieben einfach nur still und hielten sich im Arm. Ob Luka und ich auch eines Tages so innig miteinander waren? Ich hoffte es inständig. "Nun lass uns gehen, sonst kommen wir hier gar nicht mehr weg.", meinte ich, wozu Luka nickte. Auch wenn mir selbst noch nicht so wirklich nach gehen zumute war. Ich hätte nur zu gern noch etwas mehr Zeit mit allen zusammen verbracht. Ich machte mir auch noch ein wenig Sorgen um meinen besten Freund, doch ich wusste, das er bei Benni sicher bestens aufgehoben war. Darüber war ich sehr erleichtert. Ich hatte ihn so lieb, wollte, das er glücklich war. Ich war so froh, das er Benni gefunden hatte. Gestern hatte es sich bestätigt, wie gut er ihm tat. "Gut, dann lasst euch noch mal umarmen, bevor ihr geht.", meinte Benni. Und so geschah es. Ich drückte zuerst Eli und Luka, Benni. "Machs gut Süßer, ich wünsch dir viel Erfolg mit der Mathearbeit. Und schreib mir, wenn ihr losfahrt, wegen der Klassenfahrt.", zwinkerte er mir zu. Ich kicherte. "Ja, vielen dank. Klar mach ich das.", dann tauschte ich mit Luka und er verabschiedete sich von Eli und ich mich von Benni. "Machs gut Mio und pass mir gut auf Luka und sein Zahlenproblem auf.", flüsterte er mir ins Ohr. Ich grinste. "Klar.", und Benni tat es mir gleich. "Na dann lass uns mal los gehen.", meinte Luka missmutig, seinem Schicksal ergebend. Nur noch ein kurzes Winken und schon waren wir durch das kleine Gartentor. Etwa eine Woche später, am Freitag stand auch schon die Mathearbeit an. Mit Mühe und Not hatte ich versucht, Luka die Woche über dieses Fach ein wenig näher zu bringen. Nun stellte sich nur noch die Frage, ob meine Bemühungen auch fruchteten. Es war weißgott nicht einfach gewesen. Doch Luka hatte sich die größte Mühe gegeben, sich die Formeln und Rechenwege einzuprägen. Auch, wenn er immer wieder darüber verständnislos den Kopf schüttelte. Jedoch gab es nun kein zurück mehr. Zum fünften Mal in dieser Woche betraten wir unsere Klasse voller eingebildeter Tussen, den drei Hoppern, die ungewöhnlicher Weise schon da waren und den anderen ach so coolen Klassenkameraden. Kaum das wir den Raum betreten hatten, wurden wir auch schon angestarrt. Daran hatten wir uns aber auch schon gewöhnt. Das war nu wirklich nichts ungewöhnliches mehr. "Ah, sieh mal einer an, da sind ja die beiden Schwuchteln wieder. Und? Heute schon rumgemacht? ", rief Robert querbet durch die Klasse, die uns alle mit einem Mal gabannt ansahen. Tuscheln. Auch das war nichts Neues. "Oh, nur kein Neid Robert. Bist du etwa immernoch angepisst, das du gestern beim Basketball verloren hast? So ein schlechter Verlierer.", Luka zuckte mit den Schultern und beachtete ihn nicht länger, sondern schob mich nur zu meinem Platz. "Du kleiner...!" "Hey, beruhig dich Robert, er wird dafür bei der Mathearbeit voll durchrasseln. Dann kannst du ihm immer noch fertig machen.", und Robert war still. So ein Kindergarten, dachte ich. Ein leises Grummeln meinerseits. Luka lies sich wie immer nicht beeindrucken. Der setzte sich nur hin und packte seine Sachen aus, die er für die Mathearbeit brauchte. "Du Mio, hast du noch einen Bleistift für mich?" "Hm? Ja, warte.", ich kramte in meiner Federtasche nach und fand noch einen zweiten Bleistift, die Luka für Nebenrechnungen benutzen konnte. "Hier." "Danke. Der wird mir sicher Glück bringen.", Luka strahlte bis über beide Ohren. Im Hintergrund hörten wir das Kichern, des Deppentrios. Die Hopper hatten wohl immer noch nicht genug. Zum Glück aber sagten sie nichts mehr. Es gongte und Herr Schierling, unser Mathelehrer betrat das Klassenzimmer. Er hatte eine kleine Papkiste unter dem Arm. Die kannte ich nur zu gut. Immer wenn er die mit hatte, dann schrieben wir Mathearbeiten. Ich fragte mich, ob Luka innerlich schon seinen Untergang plante. "Guten Morgen.", begrüßte er die Klasse und die tat es ihm gleich. "Also, wie ihr sicher wisst schreiben wir gleich eine Klassenarbeit. Darum bitte ich euch, euch auseinander zu setzten. Also stellt bitte alle Tische auseinander und zum Lehrerpult gerichtet!", wies Herr Schierling an. Ein genervtes Stöhnen ging durch die Klasse. Doch der Lehrer kannte kein erbarmen und setzte alle auseinander, nur uns nicht. Im Gegensatz zum Rest der Klasse, zogen wir unsere Tische ohne wenn und aber auseinander. Nur so kam man stressfrei durch den nervigen Schulalltag und je eher wir anfangen konnen, desto eher war es auch wieder vorbei. Als auch die Anderen es geschafft hatten, ihre Tische nach den Wünschen des Lehrers zu richten, konnen wir endlich anfangen. Herr Schierling verteilte die Arbeitsblätter. A und B verteilte er. So war es einfach unmöglich vom Anderen abzugucken. Ich hoffte nur inständig, das Luka sich die Formeln und Rechenwege in sein Hirn eingebrannt hatte. Denn für diese Zeit des Lernens musste ich ihn auf Kussentzug setzen, da er sonst nur damit beschäftigt gewesen wäre, sich über mich her zu machen und mich in Grund und Boden zu knutschen. Bei zu viel Nähe seinserseits hätte sich mein Hirn ausgeschaltet und ich hätte ihm nicht mehr helfen können. Ich wollte nicht wissen wie das Wochenende werden sollte. "Und die Zeit läuft. Ihr habt ab jetzt 90 Minuten Zeit.", verkündete der Lehrer. Im nu war es stockstill. Nur noch die Geräusche von Stifen auf Papier war zu hören und hin und wieder tiefes Seufzen. Luka war wohl nicht der Einzige, der Probleme mit Mathe hatte. Für mich war das allerdings kein Problem. Ich schaute mir die Aufgaben an und löste sie. Nur musste ich darauf achten auch alle Rechenwege komplett aufzuschreiben, denn das brachte die meisten Punkte. Wenn man das Meiste im Kopf rechnen konnte, vergaß man schnell die noch aufzuschreiben. Das war nicht schwer, eher nervig, wegen der ganzen Schreibarbeit. Neben mir, nicht weit weg, hörte ich wie Luka tief seufzte. Ob er Schwierigkeiten hatte? Das würde ich erst nach der Klassenarbeit erfahren. Nach nur einer halben Stunde war ich dann komplett fertig. Eigendlich hätte ich jetzt abgeben können, doch ich zögerte dies noch etwas herraus, da Malte und Dennis auch gerade abgaben. Wenn sie das taten entschieden sie sich meistens nach draußen zu gehen. Dort war ich dann nicht mehr sicher vor ihnen. Doch in letzter Zeit richteten sie ihre Sprüche mehr an Luka und machten einen Bogen um mich so gut es ging. In der Regel war ich jetzt jedoch fast ununterbrochen mit Luka zusammen. Mit ihm war ich sicher und ich hatte jemanden zum Reden. Die Pausen waren nicht mehr so langweilig. Denn wenn ich mal in Ruhe gelassen wurde, da waren die sehr öde und wenn ich schickaniert wurde, waren sie die Hölle.Ich konnte mich nur zu gut erinnern an die Zeit, wo mir das Trio aufgelauert war und mich aufs übelste schikanierte. Besonders zu Anfang, als ich in diese Klasse kam, war es besonders schlimm. Nun waren bereits 60 Minuten um. Ich hörte ein Aufartmen. Es war Luka. Er stand auf und gab seine Zettel ab. "Oh, du bist schon fertig? Und? kamst du zu recht?", überrascht nahm Herr Schierling die Zettel entgegen. "Ja, es ging.", gab er ruhig zurück und setzte sich wieder auf seinen Platz. Dort suchte er seine Sachen zusammen. Ich nutzte dies als Zeichen und schieb meinen Namen und das Datum auf meinen Zettel. Dann stand ich auch auf und ging zu Herr Schierling, um meine Zettel abzugeben. "Ah, da bist du ja, ich hab mich schon gewundert. War es diesmal so schwer?" "Nein, überhaupt nicht, ich hab mir nur besonders Mühe gegeben alle Rechenwege aufzuschreiben.", erklärte ich. Ein Türklacken. Luka war bereits verschwunden. "Okay. Du kannst dann jetzt gehen.", meinte Herr Schierling. Ich drehte mich daraufhin um und ging zu meinem Tisch um alles zusammen zu sammeln. Danach verschwand auch ich durch die Tür. Wenige Meter weiter hockte Luka und sah in meine Richtung. Als ich ihn sah, lächelte er mir entgegen. "Mio." "Luka.", ich lief auf ihn zu, blieb kurz vor ihm stehen. "Wie ist es gelaufen?", wollte ich wissen. "Hmm, besser als ich erwartet habe. Das Üben hat wohl doch geholfen. Nun muss es nur noch richtig sein, was ich da hingekritzelt hab." "Stimmt. Aber wenn du mindestens ne Drei schreibst, entkommst du der Nachilfehölle." "Na das sind ja schon mal gute Aussichten.", mit den Händen stieß er sich von der Wand ab und erhob sie wieder in seine Originalgröße. "Was machen wir die letzten 30 Minuten?", fragte er. "Weiß nicht...hmm, was hälst du vom Schulcafe', da verkaufen sie heiße Schockolade und heute ist Waffeltag." "Okay, dann gehn wir dahin.", erklärte er sich einverstanden. Eben noch schnappte er sich seine Sachen und wir machten uns auf den Weg in Richtung des Schulcafe'. Dort angekommen saßen auch schon einige Schüler die vermutlich gerade eine Freistunde hatten oder aber das gleiche Glück hatten wie wir, früher entlassen worden zu sein. Bevor wir uns setzten stellten wir uns in die kleine Schlange vor dem Verkaufstresen. Die war nicht sehr lang, da es ja noch mitten im Unterricht war. Daher ging es auch recht schnell. "Ja? Was kann ich denn für euch tun?", fragte die Verkäuferin, als wir dran waren. Gerade wollte ich etwas sagen, da drängelte sich Luka vor. "Zwei mal heiße Schockolade und zwei Waffeln mit Puderzucker bitte. Ich zahl alles zusammen.", die Verkäuferin nickte, während sie sich ans Werk machte. Ich grummelte leise vor mich hin, verschrängte die Arme vor der Brust. Dabei wusste Luka, das ich es nicht mochte, wenn er mir immer was ausgab. "So das wären dann vier Euro.", erklärte sie und Luka kramte das Geld rasch aus seiner Geldbörse. "Vielen dann." "Nichts zu danken. Mio, wo willst du dich hinsetzen?" Ich brummte nur, zeigte mit den Fingern auf irgendeinen freien Tisch in der Ecke. Luka setzte sich in Bewegung. Am Tisch angekommen, setzte er sich auf einen der freien Stühle. Ich folgte ihm. "Hey, was ist denn los? Wie brummst du auf einmal so? Hab ich was falsch gemacht?", eine seiner Augenbrauen schob sich nach oben. "Du weißt ganz genau, das ich das nicht mag." "Hm? Sag bloß, du bist sauer, weil ich dir was ausgegeben hab?" "Ja...ich hätte das auch selbst zahlen können.", grummelte ich. "Das weiß ich doch. Seh es als eine Art Dank für die Mathenachhilfe.", und schon lächelte er zufrieden. "Aber..." "Kein aber. Ich schlag dir vor die Waffel zu essen bevor sie kalt wird, so wie jetzt, schön warm, schmeckt sie doch am besten.", meinte er. Ich nickte ergeben mit einem tiefen Seufzen auf den Lippen. Luka war manchmal mindestens so unmöglich wie sein bester Freund. Das färbte wohl ab, obwohl seine Art und Weise ja doch wieder noch etwas anders war. Luka machte mich manchmal einfach wahnsinnig. Hin und wieder fragte ich mich sogar, ob er das vielleicht mit Absicht machte. Etwas angefressen kaute ich an meiner Waffel, wechelte ab und zu zu der heißen Schockolade. Zumindest schmeckte es. "Hmm, es scheckt dir gut oder?" "Woher willst du das wissen?", gab ich etwas kratzbürstig zurück. "Na wenn es dir nicht schmecken würde, würdest du es nicht essen. Außerdem weiß ich, das du heiße Schockolade und Waffeln liebst." In seinem Gesicht machten sich seine Mundwinkel zu einem breiten Grinsen bereit. Es strahlte wie üblich, wieder so unnatürlich hell, das ich fast geblendet wurde. Natürlich. Und das am Morgen. "Luka, was hast du schon wieder genommen, das du so gut drauf bist?", quängelte ich. "Hihi, na das wüsstest du wohl gern was?" "Klar. Ich habs schon des Öffteren mal versucht, aber ich krieg son Strahlen am Morgen einfach nicht hin.", brummte ich. "Das ist geheim." Diese Worte sprach er mit einem geheimnisvollen Lächeln aus, das sich nicht so wirklich ergründen ließ. Seine Augen strahlten dabei, doch auch in ihnen fand ich keine Antwort. Stattdessen schwiegen wir eine Weile, während wir unsere Waffeln aßen und unsere Schockolade tranken. Um uns herum waren nur die anderen, wenigen Gäste zu hören. Deren Blicke sich wie so oft Luka zuwendeten, obwohl er gar nicht viel dazu tat. Er saß nur ruhig auf seinem Platz. Seine Wiederstandsfähigkeit gegenüber dem Hoppertrio jedoch, hatte sich herrum gesprochen. Die waren dafür bekannt, jeden fertig zu machen, der ihnen nicht passte. Doch Luka gehörte zu denen, an dem sie sich die Zähne ausbissen. Von Zeit zu Zeit vernahm ich ein Tuscheln und Flüstern. Luka kümmerte sich aber nicht darum. Ganz so, wie er es immer tat. Er hatte zwar nicht ununterbrochen die Aufmerksamkeit der Leute, aber mit seinem Außsehen und seiner Größe stach er schon aus der Menge heraus. Heute verlief der Rest des Tages aber relativ ruhig. Bis auf die wenigen Blicke hier im Schulcafe' gab es mal keine weiteren Komplikationen. Selbst die Hopper verhielten sich verhältnismäßig ruhig. Dieser Tag endete mit der letzten, gemeinsamen Klassenstunde in der wir, noch mal zu hören kriegten, wo und wann wir uns am Montag zu versammeln hatten. Herr Scholz erhob seine Stimme, da die Klasse mal wieder wild durcheinander quasselte. "Ich bitte um Ruhe! Es sind nur noch fünf Minuten, die werdet ihr ja wohl schaffen ruhig sitzen zu bleiben und noch einmal zuzuhören. Wer das nicht schafft, bleibt fünf Minuten länger!", mahnte er mit einer strengen Stimme. Ich seufzte tief, aber kaum hörbar. Konnten diese Idioten nicht einmal still sein? Wären sie es, hätten wir vielleicht schon draußen sein können. Ich wusste genau, das unser Klassenlehrer nicht so streng war, wenn die Klasse einfach die Klappe hielt. So war es mit vielen Lehrern. Es verlief oftmals nach dem gleichen Chema ab. Klappe auf, Stunde überzogen, Stress. Klappe zu, Stunde eher beendet, weniger Stress, Lehrer entspannter. Diese Idioten hatten das aber ganz offentsichtlich immer noch nicht in ihr viel zu kleines Hirn hineinbekommen. Da war wohl irgendwas abgestorben. Besonders bei Robert und seinen Freunden. Die hatten so oder so nur Partys, Alkohol, Rauchen und Weiber im Kopf. Nach der dritten Vermahnung Roberts und Angelinas, die sich wieder mal ganz anderen Dingen zuwendeten, als zuzuhören, funktionierte es dann doch. "Also, Frau Richter, Herr Scholz und ich erwarten euch dann am Montag um zehn Uhr auf dem Schulhof. Um elf fahren wir los. Bitte achtet darauf, das ihr euch genügend Fahrtverpflegung mitnehmt. Wir werden in jedem Fall einige Pausen machen. Und nun ein schönes Wochenende und bis Montag.", Frau Richter war unsere Deutschlehrerin. Sie hatte sich bereit erklärt mitzukommen. Da wir ja auch Mädchen dabei hatten,musste wohl oder übel auch eine Frau dabei sein. Und weil unsere Klasse, als besonders schwierig gald, waren drei Lehrer dabei. Sobald das letzte Wort gesprochen war, wurde es wieder lauter und alle stürmten aus dem Klassenzimmer. Nur Luka und ich nicht. Wir hatten es nicht sonderlich eilig. Lieber warteten wir ab, bis der größte Sturm vorbei war. Dann konnten wir uns gemütlich auf den Weg nach Hause machen, ohne von den Massen verschluckt zu werden. "Okay, dann lass uns Mio." "Ja." Wir verabschiedeten uns noch eben von unserem Klassenlehrer und gingen dann hinnaus. "Mio, gehen wir erst zu dir?" "Ja, ich hab schon gepackt, wir müssen es nur noch abholen." "Du warst ja schon ganz schön fleißig. Und? Wie hat deine Mutter denn diesmal darauf reagiert?" "Klar, wäre doch blöd, wenn ich erst packen würde, wenn wir ankommen? Meine Mutter? Mittelmäßig gut. Sie erhofft sich, das ich zu mindestens pünktlich zur Klassenfahrt erscheine und mich endlich besser in die Klasse intigiere. Das war zudem auch der Grund, das sie der Klassenfahrt zugestimmt hat.", erklärte ich. "Na da haben wir ja noch mal Schwein gehabt. Hat dein Vater denn eigendlich gar nichts zu sagen?" "Ach.Der ist ja fast nie da. Der arbeitet fast nur.", murmelte ich. "So ist das." Nachdem die Busfahrt überstanden war, gingen wir erst zu mir um meine Tasche abzuholen. Meine Mutter sah uns durchs Küchenfenster, machte uns daraufhin die Tür auf. "Hallo Schatz, kommst du um die Tasche abzuholen? Ich hab sie schon neben der Treppe platziert. Auch ein paar Sachen zum knabbern für die Fahrt habe ich auch in deinen Rucksack eingepackt. " "Ja, danke. Dann muss ich ja nur noch was für die Unterhaltung einpacken." Luka nickte. "Hallo Luka, kommst du um tragen zu helfen?", fragte meine außergwöhnlich gut gestimmte Mutter. "Hey. Ja, bin ich. Ist es denn in Ordnung, wenn Mio heute bei mir übernachtet?" "Aber sicher. Mein Mann und ich sind sowieso übers Wochenende nicht zu Hause. Da passt es uns ganz gut. Dann muss er nicht allein zu Hause bleiben.", erzählte sie ihm. Ich war in der Zwischenzeit nach oben in mein Zimmer hochgerannt, um meinen I-pot, was zum zeichnen und was zu lesen einzupacken. Dann dürfte ich alles haben. "So fertig, wir können los.", wante ich mich an Luka, dann an meine Mutter. "Gut Milo, dann wünsch ich euch viel Spaß und kommt gut wieder nach Hause." "Ja, Mama.", erwiederte ich. "Keine Sorgen, ich werde schon auf ihn aufpassen.", meinte Luka. "Na da bin ich ja beruhigt. Dann sehen wir uns am Freitag.", sie drückte mich noch mal kurz und verabschiedete sich von uns. Ich nahm meinen Rucksack und Luka nahm meine große Tasche. Gemeinsam verließen wir dann das Haus. Nun würde ich ganze 7 Tage mit Luka zusammen verbringen. Ganze sechs Nächte mit ihm in einem Zimmer verbringen. Das war das erste Mal das ich mit ihm solange fast ununterbrochen zusammen sein würde. Das machte mich zwar etwas nervös, aber auf eine Weise freute ich mich auch darauf. Dennoch verursachte das ein unglaubliches Herzklopfen. Mein ganzer Körper war schon wieder in heller Aufruhe, alles kribbelte, machte mich fast verrückt. Und es wurde immer schlimmer je näher wir Lukas Haus kamen. Na das konnte ja heiter werden. Kapitel 16: Eine liebevolle Mutter, neue Erfahrungen und der Beginn der Klassenfahrt ------------------------------------------------------------------------------------- "Oh, hallo ihr Beiden, da seid ihr ja.", begrüßte uns Lukas Mutter, die uns schon erwartete. "Hallo." "Hey Mom.", grüßte Luka ebanfalls zurück und stellte erstmal meine Tasche beiseite um sich die Schuhe auszuziehen. Ich tat es ihm gleich. "Hört mal Jungs, das Essen ist so in zehn Minuten fertig, also bringt die die Sachen in Ruhe nach oben, und kommt dann bitte runter. Okay?", erklärte sie freundlich mit einem Lächeln auf den Lippen. "Klar kein Problem. Soll ich Laura bescheit sagen?" "Nein das brauchst du nicht, sie übernachtet heute bei ihrer Freundin. Sie kommt erst morgen wieder." "Achso, gut. Komm Mio, bingen wir deine Sachen nach oben, dann stehen sie nicht im Weg.", hörte ich Luka, der wieder meine große Tasche nahm. "Oh, ja ich komme. ", und schon nahm ich meinen kleinen Rucksack und folgte ihm auf sein Zimmer. Luka stellte meine Tasche in einer Ecke, neben seiner eigenen ab, wo sie nicht störten, meinen Rucksack parkte ich gleich daneben. "Du hast deine Tasche ja auch schon gepackt." "Ja, klar, das hab ich am Donnertag gemacht, nachdem du weg warst. Ich mag keinen Stress. Das ist nur nervgig. Ich denke es wird genügen, wenn die drei Hopper und Angelina uns fünf Tage nerven. " "Hihi, da hast du wohl recht. Du Luka, lass uns runter gehen. Wir sollten deine Mutter nicht warten lassen." "Hmm. Okay.", willigte Luka ein und so machten wir uns gemächlich auf den Weg nach unten in die Küche. Der Tisch war bereits gedeckt. Es roch herrlich nach frisch gebratenem Fleisch. Es gab panierte Schnitzel, mit Souße, Nudeln und grünen Bohnen. "Bitte setzt euch. Ich bin gleich fertig.", Lukas Mutter stellte alles auf den Tisch. "Das sieht ja lecker aus. Aber sag mal, arbeitet Dad heute wieder länger?" "Oh danke.", sie seufzte tief, dann lächelte sie aber wieder. "Ja, er hat noch einen Notfall reingekriegt und weiß nicht wie lange es dauert. So ist das eben, wenn man mit einem Arzt verheiratet ist.", erzählte sie. "Ja, das ist wohl wahr.Kann man nichts machen.", antwortete Luka. "So, nun langt aber zu, ehe es kalt wird. Ich hoffe ihr habt großen Hunger mitgebracht. " "Okay Mom, aber du musst zugeben, das du mal wieder so viel gekocht hast, das doch glatt 2 Familien davon satt werden.", fiel Luka auf. Ich begutachtete die Berge von Essen, die seine Mutter aufgetischt hatte. Luka hatte ganz eindeutig recht. Das war wirklich viel. "Stimmt, wer soll das alles essen?", fragte ich verwundert. Für drei Personen war das wirklich nicht gerade wenig. Selbst für Luka, der ja schon ganz schön verfressen war, war das mehr als reichlich. "Ach macht euch keine Sorgen, das wird schon gegessen. Du kennst ja deinen Dad. Der hat sich angewöhnt zu jeder Tages und Nachtzeit zu essen, weil er ja andauernt unterwegs ist.", plauderte sie munter amüsiert vor sich hin. "Da hast du recht, aber ich kann mir nicht vorstellen das er so viel isst. Naja, notfalls essen wir morgen noch mal was davon." "So ist es." Schließlich fingen wir an zu essen. Ich musste zugeben, das Lukas Mutter wirklich eine ausgezeichnete Köchen war. "Und? Schneckt dir dein Essen?", fragte die Mutter dann, lächelte mich dabei sehr liebenswert an. "Ja, es schmeckt echt gut. Danke." "Ach nichts zu Danken Mio. Das hab ich gern gemacht." "Stimmt, Mom kocht sehr gern für andere. Bisher hat sich noch nie jemand beschwert.", fügte Luka stolz in einer Essenspause hinzu. "Das kann ich gut verstehen. " So lecker hatte ich schon lange nicht mehr gegessen. Jedenfalls keine warme, selbstgekochte Mahlzeit. Meine Mutter kochte zwar auch nicht schlecht, aber irgendwie schien darin die berühmte Liebe zu fehlen.Die konnte man in dem Essen von Lukas Mutter ganz eindeutig schmecken. Sie gab sich wirklich sehr viel Mühe. Nach dem Essen halfen wir noch beim Aufräumen. Danach verzogen wir uns in Lukas Zimmer. Sobald wir drin waren hörte ich wie Luka die Tür hinter sich zu drückte. Ich machte mich in Richtung seines Bettes auf. So sah ich nicht mehr was hinter mir passierte, nachdem ich meinen Blick von meinem Freund abgewendet hatte. Etwa bis in die Mitte des Zimmer kam ich, da hielt Luka mich fest. Er umarmte mich von hinten. "Luka...was...ah...",ich kniff eines meiner Augen zu. Zwei Lippen drückten sich sanft in meine Halsbeuge. Mir stockte der Atem. "Mio...ich liebe dich.", hauchte er mir anschließend leise ins Ohr. Die Stelle auf der sein Atem und seine Lippen mich dabei trafen, fing an zu kribbeln. "Ich...ich liebe... dich auch...", brachte ich noch heraus, da spürte ich plötzlich, wie sich eine seiner Hände flink unter mein Shirt schlich. Sie streichelte meinen Bauch. "Wa...was tust du... da?", fragte ich. Diese plötzliche Berührung, hatte mich etwas durcheinander gebracht. Luka hatte sowas noch nie mit mir gemacht. "Hey, ... keine Sorge...ich mach nichts, wovor du Angst haben musst." Es folgte ein Kuss auf die Wange. Dann zog er seine Hand langsam heraus, drehte mich zu sich und gab mir einen Kuss auf den Mund. "Hm...", ich konnte nichts anders als zu erwiedern. Meine Augen schlossen sich wie automatisch. Meine Hände suchten ihren Weg zu einer Umarmung, krallten sich an den Stoff des Shirts, welches Luka trug. Es dauerte nicht lange, da intensivierte sich der Kuss. Luka wurde immer fordernder. Mein Herz fing an wie wild zu klopfen. Meine Beine wurden weich, verloren an Halt. Doch Luka hielt mich fest. Alles kribbelte und prickelte. Ein Schauer überkam mich nach dem Anderen. Mein ganzer Körper fühlte sich auf einmal so warm an. Es fühlte sich...so unbeschreiblich gut an. Luka unterbrach den Kuss kurz. "Luka?...", ich war ganz atemlos. Er lächelte mich an und hob mich hoch. "Was...Uaah.." "Und hep." Ich konnte gar nicht so schnell gucken, da lag ich auch schon auf dem Bett. Luka beugte sich über mich. "Mio...", hauchte er. Ich wurde schon wieder rot. Seine Hand streichelte über meine Wange, zeichnete meine Lippen nach. Dann küsste er mich wieder. Er begann wieder mit kleinen, kurzen Küssen. Doch bald lagen wir wieder eng umschlungen auf seinem Bett und die Küsse wurden immer leidenschaftlicher und fordernder. Ich war schon ganz atemlos, aber Atmen war jetzt definitiv überbewertet. Nebenbei kraulte er meinen Nacken, wärend ich über seinen Rücken streichelte. Nach einer Weile schob er seine Hand wieder unter mein Shirt. Seine langen, schlanken Finger strichen über meinen Bauch, meine Seiten. Ein Keuchen. Mit einem Mal ließ er von meinem Mund ab, küsste meine Wange und dann eine Stelle hinter meinem Ohr. Das ließ mich einen kleinen Laut von mir geben. "Na sieh mal an...da bist du ja wirklich empfindlich...", ein leises Kichern. "M...mach dich nicht lustig über mich.", murmelte ich noch etwas außer atem. "Mach ich doch nicht, ich finde das total süß.", nachdem er das sagte, küsste er mir meine Verlegenheit weg. Seine Zunge drängelte sich wieder ungeduldig zu meiner Zunge durch und forderte sie zu einem Spiel auf. Wärend er das machte, schob er mein Shirt etwas hoch und fuhr mit der flachen Hand über meinen Bauch, wanderte ein Stück nach oben, bis er an meiner Brust ankam. Dort machte er sich an meinen Brustwarzen zu schaffen. Er massierte sie mit seinen Fingern, drückte und zog an ihnen. "Ah..." Was er da tat, ließ mich wieder einen Laut von mir geben. Seine Finger jagten eine Wärme durch meinen Körper. Warum fühlte sich das nur so gut an? Peinlich berühert hielt ich mir den Mund zu. Doch Luka lächelte nur und schob vorsichtig meine Hände von meinem Mund. "Hey...hat dir das gefallen?", schüchtern und knallrot schob ich den Kopf beiseite. "J...ja..." "Gut,...dann lass mich deine Stimme hören. Lass es raus...es muss dir nicht peinlich sein.", er gab mir einen Kuss auf die Stirn. Er schaute mich abwartend und geduldig an. In seinen Augen war keinerlei Hektik zu sehen. Es war ganz so, wie er gesagt hatte. Er tat nichts, was ich nicht wollte. Das veranlasste mich zu einem Nickten. "Okay...", flüsterte er, küsste mich dann wieder und ich legte meine Arme um seinen Hals und Rücken um Halt zu suchen. Ich wollte ihm so nah wie möglich sein. Luka fuhr mir erneut über meine Brust und meinen Bauch, liebkoste wieder meine Brustwarzen mit seinen geschickten Fingen. Auch diesmal gab ich wieder leise Laute von mir. Erneut fuhr er mir über die Seiten, streichelte sie sanft. Nun ließ er von meinem Mund ab. Er fing an, an meinem Ohr zu knabbern und küsste sich dann meinen Hals entlang, bis er an meinem Schlüsselbein ankam. Dieses zeichnete er mit seiner Zunge nach. Wo diese war hinterließ sie brennende Spuren. "Uhm...", ich keuchte. Meine Arme lösten sich etwas und eine Hand krallte sich in seine Haare, die andere in sein Shirt. Seine Finger arbeiteten fließig weiter und jagten mir einen Schauer nach dem Anderen durch meinen gesammten Körper. Ich fragte mich wie mir so kleine Streicheleien, solche Gefühle und Laute entlocken konnten...das es mich beinahe süchtig machte. Irgendwann sah Luka mich dann mindestens genauso außer Atem an, wie ich ihn. Mittlerweile spielte mein Herz wieder so verrückt, das es vermutlich bis nach draußen zu hören war. Dabei hatte Luka mich zum Schluss nur noch in den Arm genommen und geküsst. Es war auf einmal wie in einem Rausch. Die Welt um uns herum war egal gewesen, so sehr waren wir in unsere Küsse vertieft gewesen. Und nun sahen wir uns an, atemlos, mit klopfenden Herzen. Diese Gefühl war so unbeschreiblich...es gab in diesem Moment nichts Schöneres als bei ihm zu sein. Langsam richtete ich mich auf und gab ihm einen Kuss auf die Wange und kuschelte mich an seine Brust. Das nahm er gleich zum Anlass mich wieder in seine Arme zu schließen. "Du...Luka?" "Ja Mio?" "Das...hat sich...g...gut angefühlt.", stotterte ich wieder peinlich vor mich hin. Herje. Ich war wohl ein hoffnungsloser Fall. "Na dann bin ich ja beruhigt. Aber ...wenn du was nicht willst oder ich dir irgendwie zu schnell bin, musst du das sagen ja?", er fuhr mir mit seinen Händen durch die Haare. Sei es ihm verziehen, dachte ich. Außnahmsweise. "Ja...das tue ich." "Gut.Oh...Schatz, was hälst du davon, wenn wir uns schon mal Bettfertig machen und noch ein wenig fern sehen. Ist zwar noch nicht so spät, aber das ist bequemer, als in den Alltagsklamotten. " "Meinst du?" "Jab. Irgendwie hab ich grad Lust ein wenig rumzugammeln und einfach nur zu kuscheln. Bei dem Wetter das herrscht kann man eh nicht viel machen." "Okay." "Ich...geh mich dann schnell umziehen." "Okay." Ich kramte meine Sachen zusammen und verschwand im Badezimmer. Dort zog ich mich aus.Gerade wollte ich das Schlaf-T-Shirt anziehen, da viel mir so ein Fleck an meinem Hals auf. Er war nicht groß, doch er war da. Ich beugte mich noch etwas näher an den Spiegel um mir das genauer anzusehen. "Verdammt!", fluchte ich. Das war doch nicht das, wonach es aussah. So etwas hatte ich selbst noch nie. Nur bei Eli hatte ich sowas schon mal gesehen. Das war...wie nannte Eli das noch mal... doch es fiel mir nicht ein. Mensch langsam hatte ich das Gefühl vom Mars zu kommen. So viel Doofheit auf einem Haufen konnte es doch gar nicht geben. Schnell zog ich das T-Shirt über, das so herrlich nach Luka roch und mir bestimmt fast bis an die Knie ging und meine Boxershorts noch überdeckte. Dann noch Zähne reinigen und schon machte ich mich mit meinen Sachen wieder auf in Lukas Zimmer. Der saß schon da in Boxershorts bekleidet auf seinem Bett und seppte durchs Programm. Diesmal hatte er noch ein T-Shirt übergezogen. Zu meiner Erleichterung. Nach der ganzen Knutscherei auch noch seinen Nackten Oberkörper zu sehen und zu fühlen, wäre wohl nicht gerade gut gewesen für mein armes, Liebeskrankes Herz. Nur musste ich zugeben, das sich sein muskolöser, nackter Körper nicht gerade schlecht anfühlte. Verdammt, ich spürte wieder die Rröte in meinem Gesicht und das Kribbeln in meinem Bauch. "Luka ...Luka, schau mal was du angerichtet hast.", entfuhr es mir, als ich ins Zimmer kam. Der sah mich nur verdattert an und legte den Kopf schief. "Hm? Was denn? " Ich ging auf ihn zu und zeigte ihm die Stelle am Hals. "Oh... Da ist ja ein Knutschfleck.", genau, das war das Wort das ich suchte. Knutschfleck. "Ja, genau. Was mach ich denn jetzt? Wenn die das Montag sehen, haben die erst recht einen Grund uns zu piesaken." "Hmm, mach dir keine Sorgen...der verschwindet wieder. Und der ist so klein, das man ihn fast gar nicht sieht. Ansonsten borge ich dir ein Halstuch, wenn es dich so sehr stört." "Hmm...okay.", murmelte ich mehr in mich selbst hinein, als zu Luka. Ich stand nun direkt vor ihm, da zog er mich zwischen seine Beine und verschränkte seine Hände hinter mir. "Ehrlich, niemand wird es bemerken, aber sollte dich jemand ärgern, bekommt er es mit mir zu tun.", ich nickte und ließ mich langsam auf seinen Schoß sinken. Luka drückte mich an sich und ich legte meine Arme um seinen Hals. "Hmm...ich bin ja mal gespannt wie das werden soll, wenn wir mit diesen Deppen die nächsten fünf Tage verbringen sollen.",sagte ich mit einem Seufzen in der Stimme. "Ich auch. Am besten wird es bestimmt im Bus, wenn wir Robert hören, wie er mit Angelina rummacht.", lache Luka. Auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. "Stimmt, das wäre bestimmt lustig." "Jab, dann hätten wir was zum Lachen. Diese Reise hat also doch noch einen positiven Faktor." "Hm, aber das ist auch das Einzige.", grummelte ich. "Da liegst du aber nicht ganz richtig." "Nicht?" "Nein, ich finde das positivste ist, das wir immer noch uns haben. Sag bloß, das hast du vergessen?" Ich sah, wie er eine Augenbraue nach oben zog und mich ein wenig enttäuscht ansah. Verdammt! Jetzt wo er das sagte...da viel mir ja wieder ein, das wir auch die nächsten sechs Nächte zusammen in einem Raum schlafen würden. Schon wieder lief ich knallrot an und wurde zunehmend nervös. Hatten wir das nicht schon? "Oh...stimmt ja..tut...mir leid. Verzeihst... du mir?" Oh man, konnte ich mir dieses Stottern nicht endlich mal abgewöhnen? Reichte es nicht, das ich schon so rot war? "Hm...mal überlegen...", Luka ließ sich Zeit mit seiner Antwort und ließ mich mich bestimmt eine gefühlte Ewigkeit schmoren. Langsam wurde ich hibbilig. Das war wohl die Strafe dafür, das ich das vergessen hatte. "Lukaaa, bitte sag doch was.", quengelte ich. Das brachte ein Schmunzeln auf Lukas Gesicht zum Vorschein. Er gab mir einen Kuss auf die Wange "Okay." Es folgte dieses strahlende Zahnpastalächeln, das mich fast wahnsinnig machte. "Moment, ich muss ja noch Zähne putzen...warte, bin gleich wieder da." Wo ich gerade bei Zahnpasta war, das passte doch wirklich wunderbar. Ich sah nur noch wie Luka mich von seinem Schoß hob, mich auf dem Bett absetzte und im Badezimmer verschwand. Kaum fünf Minuten war er weg. "So, da bin ich wieder. Und? Hast du Lust zu kuscheln?" "Klar. " Kuscheln war toll. Luka war so schön warm und vor allem bequem. Das perfekte Kopfkissen. Er schnappte sich sogleich die Fernbedienung und schlüpfte unter die Bettdecke und ließ einen Teil der Decke an seiner Seite noch aufgeschlagen. Ich krabbelte vom Bettende direkt an seine Seite und zog die Decke nach oben. Sofort kuschelte ich mich an Lukas Brust. Luka ließ nicht lange bitten und legte einen Arm um mich. Das gab mir irgendwie so ein Gefühl von Sicherheit. Zwar machte mich die Tatsache, das wir uns für fünf Tage ein Zimmer teilten immer noch nervös, aber wenn ich daran dachte, mit ihm jede Nacht kuscheln zu können, war das schon etwas verlockend. Also warf ich meine Bedenken einfach über Bord. Woher das plötzlich kam, wusste ich auch nicht. "Du Luka,...wenn wir da in der Herrberge sind...darf ich dann auch bei dir schlafen?",fragte ich," Nur, wenn ich Angst habe natürlich..., wenn ein Gewitter kommt zum Beispiel.", fügte ich noch hinzu. "Hm? Ich denke schon. Von mir aus kannst du auch bei mir schlafen, wenn du keine Angst hast. Nur...müssen wir natürlich erstmal abwarten, wie sich da alles entwickelt. Ob und wann die Lehrer die Zimmer kontrollieren, wenn Schlafenszeit ist und so.", mit seiner freien Hand strich Luka mir eine Haarsträne aus dem Gesicht. "Ja, das stimmt. Aber das regelt sich bestimmt." "Jab, das denke ich auch." Nachdem wir noch etwa 2 Stunden so aneinander gekuschelt dalagen und Fern schauten, bemerkten wir, wie wir nach und nach immer müder wurden. "Hmm...", verschlafen rieb ich mir die Augen. "Mio, was meinst du, sollen wir schlafen?" "Bist du denn auch müde?" "Jab, irgendwie schon.", aus Lukas Mund war ein Gähnen zu hören. "Hmm..", murmelte ich leise. Zu mehr war ich nicht mehr in der Lage. Zu müde war ich. "Du Nase...du bist ja schon fast am pennen.", sein Finger tippte meine Nase. "Hmm...lass meine Nase...in Ruhe...", murmelte ich verschlafen. Die Fernbedinung in Richtung Fernsehr haltend, schaltete er den Kasten aus und legte sie beiseite. Nun war es schon deutlich dunkler. Ich hatte gar nicht bemerkt, das sich der Tag so langsam dem Ende zuneigte. Da das Zimmer vorhin noch von Tageslicht erhellt wurde, hatten wir auch kein Licht angemacht, also konnten wir gleich im Bett bleiben und einschlafen.Gut so. Nur keine unnützen Bewegungen. Neben mir vernahm ich ein Geräusch. Luka hatte sich ein bisschen aufgerichtet und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Gute Nacht Mio.", dann legte er sich wieder hin. "Gute Nacht Luka.", auch ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ich kuschelte mich wieder an ihn und er legte seine Arme um mich. Nach und nach merkte ich wie meine Nervosität immer weniger wurde . Und so schlief ich in seine Arme gekuschelt ein. Der nächste Morgen brach an. Ein einzelner Sonnenstrahl, der sich durch eine Lücke der Jalousie geschlichen haben musste, kitzelte meine Nase. Ich musste nießen. Noch leicht schläfrig öffnete ich meine Augen so halb, die sich nach und nach an die Helligkeit gewöhnten. Ich schaute auf den Wecker auf dem Nachtisch. Es war acht Uhr morgens. Moment...acht Uhr morgens? Ich schaute noch mal hin, um es glauben zu können. Und ja, es bestätigte sich. Ich hatte das erste Mal seid Jahren durchgeschlafen, ohne mitten in der Nacht aufzuwachen. Das merkte ich auch daran, das ich nicht halb so geschlaucht war wie sonst. Auch meine Laune war definitiv besser als sonst. Zumindest hatte ich das im Gefühl. Meine Arme streckten sich nach oben und meine Beine in die Länge. Dann fiel mein Blick neben mich. Dort lag immer noch Luka, der sich mittlerweile auf die andere Seite gedreht hatte. Er schien noch fest zu schlafen. Auf meinen Lippen formte sich ein Lächeln, als ich das sah. Kurz beugte ich mich vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange, dann versuchte ich so leise wie möglich vom Bett zu rutschen. Es gelang mir. Luka hatte wie immer einen begnadet guten Schlaf, für den ich ihn beneidete. Leise kramte ich in meiner Tasche nach meiner Kulturtasche, einer frischen Boxershorts und was zum Anziehen. Ich hatte extra ein bisschen mehr eingepackt. Unter anderem auch ein, zwei große Badehandtücher. Eines schnappte ich mir und verschwand mit allem im Badezimmer. Es war eines von zwei großen Badezimmern und es erinnerte mich mehr an eine Wellnessoase, als an ein Badezimmer. Es war wirklich sehr großzügig geschnitten und hatte alles was das Herz begehrte. Von Lukas Mutter hatte ich die Erlaubnis bekommen zu duschen, wenn ich hier übernachtete. Das nutzte ich natürlich aus und nahm gleich eine Dusche und machte mich schon mal fertig für den Tag. Das hatte gut getan. Als ich fertig war, schlich ich wieder in Lukas Zimmer und packte alles wieder in meine Tasche. Das große Handtuch breitete ich über meiner Tasche aus. Danach krabbelte ich wieder zu Luka ins Bett. Der schlief immer noch tief und fest. Zumindest dachte ich das. Denn plötzlich wurde ich zu ihm runtergezogen. "Hua...Luka..." "Guten morgen Mio...", er gab mir einen kurzen Kuss. "Guten morgen...du bist wach?", ich wurde rot und war ein wenig verwirrt von dieser plötzlichen Aktion. "Jab...", er ließ mich wieder los und richtete sich auf. "Seid eben. Ich hab gehört wie du reingekommen bist, aber ich wär fast wieder weggepennt, wenn du nicht wieder aufs Bett gekrabbelt wärst." "Achso. Bist du noch müde?" "Hmm, es geht. Aber sag mal, hast du geduscht?" "Ja, wieso?" "Du riechst so gut und deine Haare sind noch etwas nass.", wieder spürte ich wie mir noch mehr Röte ins Gesicht stieg. "L...Luka, du machst mich verlegen." "Ok, tut mir leid.", er gab mir einen Kuss auf die Wange und stand dann auch auf. "Ich geh dann jetzt auch duschen.", sagte er, wärend er sich frische Boxershorts und Klamotten aus dem Schrank fischte. "Okay." Danach verschwand er ins Badezimmer. Etwa zehn Minuten später, stand seine Mutter in der Tür. "Guten Morgen Mio, ihr seid ja schon wach.", sie lächelte mich an. Auch sie stahlte wie der junge Frühling. "Guten morgen. Ja, Luka ist duschen. " "So ist das...dann wird er ja sicher auch gleich kommen. Hast du lust mir beim Frühstück zu helfen?" "Ja klar.", ich stand auf und ging mit ihr in die Küche. "Das ist nett von dir, das du mir hilfst." "Oh, das tu ich gern." "Du hilfst wohl auch viel zu Hause." "Naja, wir frühstücken eigendlich recht selten zusammen.", gab ich als antwort. Und wenn, dann machte es einfach keinen Spaß. Immer wieder gab es nur ein Thema. Meine Schulnoten. Es war einfach nervig. "Achso. Weißt du, wie auch immer es bei dir zu Hause ist, hier bist du immer herzlich willkommen Mio.", sie lächelte mich wieder an. Doch diesmal fast so, als würde sie etwas ahnen, aber sie sagte nichts weiter dazu und schwieg. Lukas Mutter war eine sehr freundliche Persönlichkeit, so herzlich. Das kannte ich gar nicht von zu Hause. "Vielen Dank.", antwortete ich ehrlich. "Ach kein Problem, aber nun frisch ans Werk. Wenn Luka zum Frühstück kommt, soll er an einen Gedenkten Tisch kommen." "Ja." Und so machten wir alles fertig. Irgendwie wurde ich in letzter Zeit zum Küchengehilfe, erst bei Eli und nun bei Lukas Mutter. Als Luka im Türrahmen stand, war der Tisch bereits gedeckt und es duftete nach Brötchen. "Da bist du ja. Komm setz dich. Dann können wir frühstücken.", lud seine Mutter ihn ein. Es war wieder ein wunderbares Frühstück. Der Sonntag verging sehr schnell. Wir nutzten den Tag, um uns noch ein wenig auszuruhen, spazieren zu gehen, und ein wenig zu zocken. Alles in einem war es wirklich ein gelungenes Wochenende. Doch nun stand der Montag an. Lukas Mutter hatte uns rechtzeitig aus dem Bett gescheucht und uns gefahren. Nun standen wir pünktlich am Treffpunkt. Einige wenige unserer Klassenkameraden waren schon da und wurden von ihren Eltern verabschiedet. Auch Lukas Mutter verabschiedete uns noch. "Also dann machts mal gut, wir sehen uns dann am Freitag." "Ja, holst du uns wieder ab?", wollte Luka noch wissen. "Natürlich. Schreib mir doch einfach eine SMS, kurz bevor ihr ankommt." Sie lächelte liebenswert vor sich hin. "Ja mach ich Mom." "Okay, dann lasst euch noch mal umarmen, bevor ich euch gehen lasse.", meinte sie sanft und schloss mich sogleich in ihre Arme. Dabei kam so ein nie gekanntes Gefühl in mir auf. So musste es sich anfühlen von einer liebenden Mutter umarmt zu werden. Danach herzte sie Luka. "M...Mom!", entkam Luka ein leicht gepeinigter Ton. "Ach Schatz nun stell dich doch nicht so an.", sie kicherte amüsiert und Luka warf ihr einen leicht bösen Blick zu, dann seufzte er aber. Gleich neben uns standen die drei Lehrer. Herr Scholz hatte die Anwesentheitsliste in der Hand. Er kratzte sich nachdenklich an der Stirn. Ganz offentsichtlich fehlten noch einige unserer liebenswerten Klassenkameraden. Und wie sollte es anders sein, waren es natürlich die drei Hopper und Angelina. Angelinas Freundinnen hatten sich bereits eingefunden und standen nun da mit bis zu zwei riesigen Koffern pro Person. Ich fragte mich, ob die vielleicht nicht gleich ihren ganzen Hausstand mitgenommen hatten. So viel hatte selbst ich nicht mitgenommen. Unsere ganze Klasse bestand eigendlich nur aus kleinen Grüppchen. Die Hopper, die Skater, die Tussen, die Supercoolen und so weiter. Luka amüsierte sich prächtig darüber. Schön, das er wieder was zum Lachen gefunden hatte. "Also, dann wären wir ja vollzählig.", meinte Herr Schierling und zeigte auf die Hopperfreunde, samt Angelina. Die wurden ebenfalls noch von ihren Müttern geherzt und umarmt. Dabei sahen sie nicht gerade glücklich aus. Luka fand das natürlich wieder lustig, auch seine Mutter war amüsiert. Und dann war auch unser Bus langsam eingetrudelt. "Erstaunlich.Das ist ja sehr gut.", meinte Herr Scholz neben uns und harkte ab. Die Deutschlehrerin nickte und richtete sich an die Klasse. "Okay, dann begebt euch bitte der Reihe nach zum Bus, damit eure Taschen verstaut werden können.", erklärte sie, wärend der Busfahrer die Gepäcklappe öffnete. "Hmm, ob da auch alles reinpasst, was Angelina und Co so mitgenommen haben? Was meinst du?", flüsterte Luka. "Ich weiß nicht. Vielleicht sind die Zweittaschen auch nur das Handgepäck.", meinte ich. "Hihi, das ist natürlich auch möglich. Komm, lass uns schnell die Taschen wegbringen.", sagte Luka und zeigte in Richtung des Busses. "Jab..., bis dann und vielen Dank noch mal.", sagte ich noch zu Lukas Mutter. "Kein Problem Mio.", sie lächelte erneut und drückte mich noch ein mal. Jetzt wurde ich aber rot. "Hehe, schon gut Mom, du machst ihn ja ganz verlegen.", grinste Luka. "Pass du lieber gut auf Mio auf.",meinte seine Mutter dann und pattete behutsam seine Wange. "Nun aber los ihr zwei." und so gingen wir los in Richtung Bus und sie in Richtung Auto. Da die Anderen so trödelten gehörten wir zu den Ersten. Der Busfahrer begrüßte uns freundlich. "Guten Tag, ist das alles was ihr habt?" "Jab, diese Beiden Taschen, die Rucksäcke sind unser Handgepäck.", erklärte Luka ihm. "Okay, dann könnt ihr schon mal rein." "Danke.", bedankte ich mich. Im Bus angekommen, setzten wir uns möglichst weit nach vorne. Die erste Reihe war ja für die Lehrer reserviert. "Hier ist es gut, rutschst du zum Fenster durch? Ich sitz lieber am Gang, dann kann ich meine Beine hin und wieder strecken.", erklärte Luka. Das konnte ich voll verstehen. Mit seinen langen Beinen war es für ihn im Bus manchmal schon etwas eng. Die waren aber auch üblicherweise eher für kleinere Leute ausgerichtet zumindest was die Sitze anging. Am Besten war man im Bus klein und schmal. Die Sitze solcher Gefährte waren ja auch meist eher schmaler Natur. Ich hatte das Glück nicht nur klein, sondern auch schmal zu sein. Ich passte also ganz wunderbar an die Fernsterseite, auch wenn ich mir manchmal wünschte als Junge etwas größer und kräftiger zu sein. Ich rutschte also durch, parkte meinen Rucksack vor meinen Füßen, so wie Luka es tat. Nach und nach schlängelten sich auch die Anderen durch den Gang. Einige von ihnen sahen mehr als nur verschlafen aus. Vielleicht war das ja ein gutes Zeichen dafür, das die Fahrt ein wenig ruhiger verlaufen würde. Doch da waren ja noch die Hopper, die in letzter Zeit verdächtig ruhig waren. Zwar gaben sie immer mal einige Kommentare von sich, doch war nichts Aufregendes mehr passiert. "So ich werde jetzt nochmal die Liste abharken um zu sehen, ob alle im Bus angekommen sind. Ich möchte nochmal darauf hinweisen, das Drogen Zigaretten und Alkohol jeder Art verboten sind!", verkündete Herr Scholz und es war ein lautes Stöhnen zu hören. Es war klar das sich ganz sicher die Wenigsten daran halten würden. Der Lehrer harkte die Liste ab. "Okay, wir sind vollzählig. Dann können wir ja los.", Herr Scholz gab dem Fahrer ein Handzeichen und der Motor wurde gestartet. Nun waren wir offiziell auf Klassenfahrt. Der Bus fing an sich zu bewegen und steuerte auf die Kreuzung zu. "Hey, was machst du denn da?", fragte Luka. "Ich schreibe Eli, das wir losfahren." "Oh, dann grüß ihn mal von mir." "Okay.", schnell tippte ich den Text ein und drückte auf "senden". Bald schon kam eine Antwort. "Er bedankt sich, Gruß zurück, er sagt Benni bescheid." "Okay, dann muss ich ja Benni keine Nachricht mehr schicken.", antwortete er. "Jub." * "Hey, hab ihr das gesehen? Der kleine Milo wurde vorhin von einer Frau geherzt. Ich kanns immer noch nicht glauben.", ertönte es von den hinteren Sitzen. Robert konnte es einfach nicht lassen. "Aber das musste du, du hast es doch mit eigenen Augen gesehen. Und wir waren Zeuge.", erwiederte Dennis. "Vielleicht ist die kleine Emoschwuchtel ja doch nicht so schwul wie wir immer dachten.", ein lautes Lachen war zu hören. Die Blicke richteten sich zum Teil zu den Hoppern und zum Teil zu uns. "Ohh, dann muss der arme Luka wohl weinen, weil der kleine Milo nichts mehr von ihm will.", und sie spielten eine künstliche Heulscene vor. "Los, verzieh dich in eine Ecke und heul!", fordete Robert, Luka auf. Na klasse. Da waren wir nicht mal eine Stunde unterwegs und schon fing das wieder an. Vermutlich war das die Rache dafür, das Luka ihnen die Stirn bot. Und dieser war schon wieder im Begriff etwas zu sagen. Er sah sichtlich genervt aus. Doch Herr Schierling kam ihm zuvor. "Robert, Dennis! Wenn ihr solche Sprüche nicht unterlasst werdet ihr von der Klassenfahrt ausgeschlossen!", mahnte der Lehrer. "Ach Herr Schierling, stellen sie sich nicht so an. Wir erleutern hier doch nur Tatsachen.", die gesamte letzte Reihe lachte. Tuscheln und Kichern breitete sich in dem engen Raum aus. Das hatte Robert ja wieder wunderbar hingekriegt. Nun würden Luka und ich sicher keinen Moment mehr unbeobachtet sein, weil die Blicke unser gesammten Klasse auf uns heften würden. Das taten sie zwar auch so schon fast unentwegt, doch jetzt würde es nur noch schlimmer werden. "Robert! Es ist mir egal, ob ihr Tatsachen oder sonst was erleutert! Wir dulden solche Sprüche nicht! Ihr dürft euch gleich als Erstes bei der Küche melden, sobald wir angekommen sind.", drohte er und Robert war still. Doch sicher würde es bald weitergehen. So wie ich das Deppentrio kannte, würde das sicher noch nicht das Ende sein. Zumindest brachte Luka ein Grinsen zustande, als er hörte wie sie bestraft wurden. Trotzdem machte mich die ganze Situartion so nervös, das ich begann an meinem Piercing zu kauen und an dem Halstuch zu zupfen, das Luka mir geliehen hatte, um den Knutschfleck zu verstecken. Ich wusste, das ich gelieftert war, sobald ich allein war, wenn Luka nur einen Sekunde nicht bei mir war und ich fragte mich, warum ich nur so verdammt schwach war. Ich seufzte tief. "Hey,...alles okay?", flüsterte Luka zu mir. Ich wollte nicken, doch ich konnte nicht. Ich konnte nur stumm zu Boden schauen. Ein Seufzten war von Luka zu hören. "Keine Sorge...ich pass schon auf dich auf.", sagte Luka. "Hm..Ja...", murmelte ich und tastete nach seiner Hand in einem unbeobachteten Augenblick. Kapitel 17: Neue Freunde ------------------------ Der Bus hielt an. "So wir haben jetzt schon so ca. die Hälfte des Weges geschafft und werden jetzt eine kleine Pause machen. Ihr könnt euch hier auf der Raststätte etwas die Beine vertreten und auch was essen, wenn ihr wollt. Wir sehen uns spätestens in einer halben Stunde hier wieder. Und seid bitte pünktlich!", erklärte Frau Richter. "Und...bevor ich es vergesse. Es werden keine Dummheiten angestellt!", fügte sie noch mahnend hinzu. Ihr Blick richtete sich schnurgerade ganz nach hinten. Sicher waren insbesonders die drei Hopper mit diesem Blick bedacht. Wer auch sonst. Sie waren meistens diejenigen, die den Ärger anstachelten. Neben mir vernahm ich ein herzhaftes Gähnen. "Hmm, super, entlich mal die Beine strecken.", meinte Luka gequält. "Jab, wollen wir rausgehen? Ich könnte auch mal etwas frische Luft vertragen." "Klar. Wir könnten ja mal sehen, was diese Raststätte essenstechnisch so hergibt. Ich könnt ein Pferd verdrücken.", sagte Luka. Dabei fing sein Magen auch gleich mal an zu knurren. "Hihi, das glaub ich dir, vor allem deinem Magen." "Tja...das kann ich nicht leugnen.", grinste er fröhlich. Wir warteten noch einen kurzen Moment darauf, dass die Anderen austiegen. Auch Robert und seine Hopperfreunde quetschen sich an uns vorbei. Sie gaben sich auch nicht die geringste Mühe ein wenig vorsichtig zu sein, bei dem Gedrängel. Schnell hatte Luka fast Maltes Ellenbogen im Gesicht, den er gerade noch abwähren konnte. "Pass doch auf!", meinte Luka genervt und warf Malte einen bösen Blick zu. Doch von Malte kam nur ein dummes Gesicht und ein unfreundlicher Kommentar. Ganz so wie wir es von den Hoppern gewohnt waren. "Dann sitz halt nicht im Weg, scheiß Emo!", blöckte Malte dümmlich. "Nein, man kann auch einfach mal etwas vorsichtiger sein!",kommentierte Luka. Zurück kam jedoch keine Entschuldigung, sondern nur weitere Grimmassen und blöde Sprüche. Mein Freund war mehr als genervt. Verständlich. Mir ging das auch auf den Keks, doch leider konnten wir da nichts machen. Sicher wäre das Leben ohne diese Vollhonks sehr viel besser. "Dann lass mal aussteigen, wenn ich nicht gleich was zu essen kriege, sinkt meine Laune noch mehr." Da konnte ich Luka nur Recht geben. Ich wusste nur wie Eli manchmal so war, wenn er hunger hatte. Er sagte dann Dinge wie: "Hunger kann manchmal echt grausam sein." Damit meinte er grausam im Sinne von: Wer hungrig ist, wird auch schneller wütend. So wie Luka gerade drauf war, so traf das auf ihn voll und ganz zu. Wir schnappten uns also unsere Rucksäcke und stiegen dann langsam aus. Nur nicht zu schnell, hetzen war auch trotz Hunger nicht angebracht. Irgendwie mussten wir die Zeit ja eh totschlagen. Vom Bus machten wir uns auf in Richtung der Tankstelle. Dort standen auch schon einige unserer liebenswerten Mitschüler. Zum Glück schienen sich die drei Deppen erstmal zum Rauchen verdünniesiert zu haben. Ob das nun verboten war, war denen natürlich egal. Schade nur, wenn einer der Lehrer es roch. Besonders Frau Richter hatte ein ausgesprochen gutes Riechorgan. Damit hatte sie schon so manch einen Rauchsünder in der Raucherecke der Schule überführt. Sie konnte Zigaretten nicht ausstehen. Mit Mühe und Not schlängelten wir uns durch die kleinen Grüppchen unserer Mitschüler, bis wir dann im Laden der Tankstelle angekommen waren. "Mensch, das die aber auch immer direkt vor der Tür stehen müssen, anstatt mal etwas Platz zu machen.", grummelte Luka. Ich lächelte kurz und klopfte ihm ein aufmunternd den Rücken. "Hihi, ach Luka, ich glaube, dass es wirklich Zeit wird, das du was zu Essen kriegst." Seine Laune sank mit jeder Minute. Es wurde also höchste Zeit, sein Dauergrinsen wieder zum Leben zu erwecken. Doch dazu brauchte es nicht lange. Einen Schritt vor die Kühlabteilung mit den belegten Brötchen, belebte sein Lächeln von neuem. "Boaa, das sieht ja lecker aus.", und er griff zu. "Willst du auch eins? Die sind recht groß, davon wirst du gut satt.", meinte er zu mir. "Hmm, ja ich schon, aber für dich wird eins nicht reichen.", bemerkte ich. "Da könntest du recht haben, vielleicht sollten wir vielleicht was Anderes essen. Ich glaub ich hab da draußen ne Frittenbude gesehen. Was hälst du von Pommes und Würstchen? Ich glaub ich brauche etwas fettiges.", schlug er vor. "Ja, das klingt gut. Dann auf, auf, bevor du mir verhungerst.", und schob ihn wieder zur Tür heraus. Im selben Moment, kamen die Hopper auf uns zu in Richtung des Ladens. Sie waren gerade mitten in einem Gespräch, da viel Dennis Blick direkt auf uns. "Hey, seht mal, die Schwuchteln.", kommentierte er gleich. "Hey, kommt denen ja nicht zu Nahe, sonst steckt ihr euch noch an.", lautes Lachen. Angewiedert schauten sie uns an. Robert, der ganz außen lief, ging direkt an Luka vorbei und wollte Luka volle Breitseite von der Seite anrempeln. Luka jedoch, reagierte gerade noch rechtzeitig und wich ihm aus. Dabei stolperte Robert über seine eigenen Füße und legte sich einmal der Länge nach auf den Boden. Es war nur noch ein kurzer schrei zu hören, dann richtetete sich Robert wieder auf. Er hatte sich die Handfläche etwas aufgeschürft. Sein Blick fiel auf Luka und fuhr ihn wütend an. "Hey, du Penner, gehts noch?", regte sich der Hopper auf. "Pass gefälligst auf!" Luka schaute nur unbeeindruckt. "Das Selbe könnte ich dir sagen. Was kann ich dafür, das du zu dämlich zum Laufen bist.", zuckte mit den Schultern und deutete mit seinem Kopf in Richtung der Frittenbude. Ich nickte und folgte ihm stumm, ohne meinen Blick noch mal an Robert und seine Freunde zu richten. Von hinten konnte ich noch hören, wie er noch einige Male laut fluchte. "Scheiß Emo!", Luka winkte ab. "Was kann ich denn für euch tuen?", fragte der Verkäufer. "Bitte zwei mal Pommes mit Bratwürstchen." "Okay, Ketschup oder Mayo?" Mein Freund sah mich fragend an. "Äh...Mayo bitte." "Für mich bitte auch. Wie viel macht das?", fragte er dann. "Fünf Euro 80 bitte." Luka zückte seine Geldböre und zahlte. "L...Luka...", versuchte ich noch dazwischen zugehen, doch als er mich mit hoch gezogener Augenbraue anschaute, ließ mich mein Sprachzentrum im Stich. Verflucht noch mal. "Danke Guten Appetitt.", wünschte der Verkäufer freundlich. "Werden wir haben.", meinte Luka und drückte mir meine Portion in die Hand. "Mio...was war denn los?", wollte er wissen. "Das...weißt du ganz genau.", grummelte ich. "Hm?...", machte er, so als wüsste er es nicht, dann klatschte er sich mit der freien Hand jedoch an die Stirn. "Oh...ich hab wieder bezahlt...aber...bitte sei mir nicht böse. " "Ich,... ich bin dir nicht böse, aber ich fühle mich einfach...naja nicht gut dabei...wenn du immer alles zahlst. Das weißt du doch.", mit den Fingern nahm ich die Pommes nach und nach, tauchte sie in Mayonaise. Hin und wieder biss ich auch ein Stück von der Bratwurst ab. Wo ich sie schon mal hatte, würde ich sie bestimmt nicht verlümmern lassen. Etwas Hunger hatte ich ja auch. Auch Luka, tat dies. "Ich weiß, tut mir leid.", er seufzte tief, schaute dabei auf sein Essen. "M...muss es nicht...", murmelte ich. Wären wir nicht auf dieser blöden Klassefahrt,würde er mich jetzt bestimmt umarmen, aber hier konnten wir das nicht tuen. Das würde nur noch mehr die Aufmerksamkeit auf uns lenken. Vielleicht würde man uns sogar in unterschiedliche Zimmer aufteilen. Nicht auszudenken. Das wäre Horror! Den Rest der Zeit verbrachten wir schweigend. Etwa fünf Minuten vor Ende der Pause, waren wir wieder beim Bus. Mehr als gesättigt. Zumindest ich. Luka hätte sicher noch drei solcher Portionen verdrücken können, doch dazu reichte die Zeit nicht mehr. Für den Aufenthaltin der Herberge, hatten wir ja noch jede Menge Knabberzeug von meiner Mutter bekommen. "Leute, es geht weiter! Sagt bitte allen bescheid.", rief Herr Schierling zu einigen aus der Klasse. Die nickten und sagten den Anderen bescheid. Klasse, wie das klappte. "Ah, Milo, Luka, der Bus ist auf, steigt schon mal ein.", meinte er, als allmälich auch die Anderen ankamen. Wir setzten uns wieder auf unsere Plätze und parkten unsere Rucksäcke zwischen den Füßen. Luka seufzte auf. "Oh man, jetzt noch 2 Stunden in diesem engen, stickigen Raum.", jammerte Luka. "Ach was , da überlebst du. Du hast doch den ersten Teil der Fahrt auch geschafft." "Ja, aber die letzten beiden Stunden werden ganz bestimmt quälent langsam an uns vorrüber ziehen. Nicht auszudenken, die Rückfahrt." "Rückfahrt? Die steht doch erst in fünf Tagen an." "Erinner mich bloß nicht dran.", sprach er wärend er sich mit der Hand Luft zufächerte, was aber auch nicht viel brachte, da sich die Luft trotz lüften verbraucht anfühlte. So war es doch immer, wenn zu viele Leute auf so engen Raum reisten. Mir kam es so vor, das sich da noch niemand so wirklich Gedanken gemacht hätte. Schließlich hörte man ja immer wieder von Zügen, wo schon Leute umgekippt waren, weil die Klimaanlage defekt oder ganz kautt war. Es dauerte noch etwa zehn Minuten, da rauschten die Hopper an uns vor bei. In ihren Gesichtern war ganz deutlich noch das Ärgernis von vorhin zu sehen. Besonders Robers Gesicht, sah nicht gerade freundlich aus. Das war ein wenig beunruhigend. Es blieb aber nichts weiter, als abzuwarten und Tee zu trinken, was noch so passierte. Verfluchte Klassenfahrt! Als dann endlich alle eingetrudelt waren, fuhren wir mit etwa 15 Minuten Verspätung weiter. Die zwei Stunden vergingen wirklich schleichend. Obwohl das ja rein theoretisch gar nicht so viel Zeit war. "So steigt bitte alle aus und holt eure Taschen. Und stellt euch bitte der Reihe nach auf, jeder bekommt sein Gepäck ausgehändigt. Danach gehen wir zur Rezeption um uns anzumelden und die Schlüssel für eure Zimmer zu holen. Ich hoffe jeder hat sich gemerkt mit wem er sich das Zimmer teilt.", meinte Herr Schierling und zeigte auf die Tür, die sich gerade öffnete. "Ja Herr Schierling." So stiegen alle der Reihe nach aus dem Bus. Wir beschlossen als Letzte auszusteigen, da unser Gebäck ganz hinten lag. Wir waren ja als Erste eingestiegen. Bis sich alle aus dem Bus bewegt hatten, waren bestimmt zehn Minuten vergangen. "Hast du alles?", fragte Luka. "Ja, hab ich und du?" "Auch, dann können wir ja aussteigen.", ich nickte. * "So das sind die Schlüssel zu den Zimmern. Sie befinden sich im zweiten Stock auf der linken Seite. Die Zimmernummern und die Anzahl der Betten stehen auf den Türen und auf den Schlüsseln. Jede Gruppe erhält einen.", erklärte die Frau an der Rezeption. Die befand sich in einem riesigen riesigen Einfangsbereich. Es waren drei Durchgänge zu sehen, einmal links und rechts und einmal an der Rezeption vorbei geradeaus. Dort stand ein Schild: Zum Speisesaal. So wie es aussah, würden wir dort wohl essen. Der Eingang sah schon von außen beeindruckend groß aus. Das Gebäude an sich, war jedoch äußerlich eher trist und grau. Nur die Fenster erstrahlten in einem grellen Weiß. Erinnerte mich an ein bisschen an Lukas Zähne. Na klasse. Die Frau reichte unserem Klassenlehrer einen Zettel wo er noch etwas unterschreiben musste, überreichte uns die Hausordung und einige Informationen. "Wie ich gehört habe sind die Corridore unterteilt.Werden mehrere Klassen in einem untergebracht sein?", wollte Frau Richter wissen. "Ja, so ist es, ihre Klasse hat die rechte Seite des Corridors." "Gut, dann wäre ja soweit alles geklärt. Ich schlage vor, wir machen uns dann auf den Weg. Die Schlüssel gebe ich euch dann wenn wir oben sind.", meinte sie. Herr Scholz und Herr Schierling nickten dazu und forderten uns dann auf ihnen zu folgen. Der Weg führte uns zu einem Treppenhaus mit dunklen Stufen aus Mamor. Die einzelnen Stufen waren in der Mitte mit einem grauen Teppig ausgelegt. An den weißen Wänden entlang des Treppenhauses hingen Bilder von der Gegend ,der Jungendherrberge, und Naturbilder. Auf den Zwischenstücken, wo keine Treppe war, war der graue Teppig komplett ausgelegt. Durch die Fenster schien das Sonnenlicht herrein. Besonders Wohnlich fand ich das nicht. "So hier sind wir im zweiten Stock. Dort durch die Tür und dann die rechte Seite. Recht groß und breit hier.", meinte Herr Scholz. "Ja, wir haben also viel Platz.", antwortete Frau Richter. "Aber ganz schön viel zu latschen und trist ist es auch.", fügte Robert hinzu. "Ja, da kommt für die beiden Emos bestimmt keine romantische Stimmung auf.", ergänzte Dennis. "Stimmt, aber schade ist es schon, ich hätte sie gern beim Rummachen gesehen.", meinte Robert und machte ein angewiedertes Gesicht. Sie lachten und brachten auch die anderen zum kichern, und die die Blicke vielen mal wieder zu uns. Juchu. Diese Aufmerksamkeit war ja einfach klasse. Noch bevor Herr Scholz seinen Mund aufmachen konnte um etwas zu sagen, verschrenkte Luka die Arme vor der Brust und grinste. "Es ist ja wirklich ganz toll das du uns erzählst, was dich so anmacht, aber das interessiert hier wirklich niemanden!", ich musste auch leicht grinsen. Luka wante sich dann Herrn Scholz zu. "Vergessen sie nicht Robert, Malte und Dennis beim Küchendienst anzumelden. Die freuen sich bestimmt da auf ein wenig Hilfe.", Robert wollte gerade etwas sagen, "DU Kleiner...!!", da unterbrach ihn Herr Scholz. "Robert!", sagte er einmal mit fester Stimme , "Stimmt, das hatte ich ja fast vergessen. Danke das du mich daran erinnert hast.", und Robert schäumte fast vor Wut. Ich meinte zu hören wie er sogar knurrte. "Was? Das ist doch nicht ihr ernst...", meinte Dennis. "Doch, das ist mein voller ernst, Dennis. Wir hatten euch gewarnt und es fängt schon wieder an..., als, Robert, Dennis, Malte, ihr werdet euch nachher bei mir melden..." "Ja, Herr Scholz.", murrten sie und schauten uns mit einem verachtenden Blick an. Luka hob den Daumen und grinste. "Frau Richter, es wäre nett, wenn wir unsere Schlüssel bekämen, damit wir uns einrichten können.", meinte Luka. "Oh ja, ihr habt ja das Zweier...", die suchte den Schlüssel herraus. "Hier... und kommt um 13:00 bitte alle zum Eingangsbereich. dann gibt es Mittagessen. Bis dahin habt ihr erstmal Freizeit.", ihr Blick richtete sich auf den Rest der Klasse. Die nickten oder antworteten mit einem "Ja". Luka nahm den Schlüssel entgegen und schob mich mit sammt meinem Koffer an den drei Hoppern vorbei, die bestimmt wieder irgendeinen Kommentar auf der Zunge hatten, doch der mahnende Blick von Herrn Scholz hielt sie davon ab. Nach und nach holten sich alle ihre Schlüssel ab und gingen an uns vorbei. "Welche Nummer haben wir?" "Hmm, 104. Das muss ganz am Ende sein, das hier ist 90." Wir liefen ganz bis nach hinten zum letzten Zimmer des Corridors. 104 und darunter stand eine zwei. "Das muss es sein.", Luka schloss die Tür auf. Wir stellten unsere Taschen ab. "Woaa, das ist ja größer als ich dachte. Schau, wir haben sogar ein eigenes Bad.", er schloss die Tür hinter sich und deutete auf die geöffnete Badezimmertür. "Ich hatte schon befürchtet, das es nur ein großes Bad gibt, das wir teilen müssen. "Stimmt. Auf eine gemeinsame Dusche mit diesen Deppen hätte ich auch keine Lust." "Grusel....", Luka verzog das Gesicht. Ich kicherte. "Hmm... aber zum Glück sind wir noch mal drumrum gekommen. Und schau, das Fenster geht in Richtung der Wiese.", bemerkte ich. "Ja, da haben wir ja Glück. Das Zimmer ist sogar recht Hell. Von draußen lässt es das nicht vermuten. Alles ist so grau.",sagte er. "Das hab ich auch gedacht...", fügte ich hinzu und fühlte plötzlich einen warmen Körper, und zwei Arme die mich von hinten umarmten. Da mein Blick fast ausschlißlich durch das Zimmer gewandert war, hatte ich gar nicht bemerkt, das Luka so dicht hinter mir stand. Mein Herz machte einen Satz...und ich wurde rot..., denn er hatte mein Halstuch geschickt entfernt und mir einen Kuss an den Hals gedrückt. "L...Luka...hm...was,...wenn jemand reinkommt...?" "Mach dir keine Sorgen, ich hab abgeschlossen.", flüsterte er mir ins Ohr. Das machte mich ganz kribbellig. Es jagte mir einen Schauer über den Rücken. "Aber...", ich drehte mich in seiner lockeren Umarmung um und schaute ihn an. Er lächelte sanft. Seine Hand fuhr sanft über meine Wange, dabei streichelte sein Daumen meine Lippen. Dann beugte er sich zu mir runter und gab mir einen Kuss auf die Lippen. "Kein Aber...", er schubste mich aufs Bett "Woa...",und legte sich neben mich. "Das war hinterhältig.", jammerte ich. "Sry...aber es ist gar nicht so leicht, immer so vorsichtig sein zu müssen. Dich fast fünf Tage nicht zu küssen zu umarmen, stell ich mir schrecklich vor. Das schaff ich nicht." "Ja...aber...wir müssen uns zurückhalten...damit wir nicht getrennt werden.", das zu sagen war auch für mich nicht leicht, aber ich wollte nicht von ihm getrennt werden. So konnte ich wenigstens bei ihm sein. "Jab, aber jetzt...nutzen wir erstmal die uns verbleibenden zwei Stunden.", Er grinste...was hatte er vor? Ich konnte gar nicht so recht darüber nachdenken, denn sein Kuss schaltete mein Denkvermögen erstmal aus. Sobald ich seinen Kuss auf meinen Lippen fühlte, schloss ich die Augen und legte mein Arme um seinen Rücken. Er nahm mich fest in den Arm und drückte mich an sich. Sein Körper war so warm. Sein Kuss war so fordernt, verlangend. Er raubte mir den Atem. Seine Zunge hatte sich schon längst zwischen meine Lippen geschoben und fordete meine Zunge immer wieder zu einem Spiel auf. Irgendwann spürte ich eine Hand unter meinem Shirt, sie streichelte meinen Rücken. Seine Fingerspitzen hinterließen eine kribbelnde Spur auf meinem Rücken, überall dort, wo sie über meine Haut streichelten. Ich keuchte in den Kuss..., meine Hände krallten sich in den Stoff seines Shirts. Mit einem Mal spürte ich seine Lippen an meiner Wange und wie sie sich meinen Hals entlang küssten. "L...Luka...", entfuhr es mir leise. Mir wurde so warm...Seine Finger zeichneten meine Schulterblätter nach, dann schoben sie sich nach vorne, machten sich an meinem Bauch zu schaffen. Mein Shirt wurde dabei immer weiter hochgeschoben. Mein Herz raste. Es fühlte sich auf einmal so seltsam anders an. Ich spürte diese Unruhe. Luka schien das zu merken, denn deine Hand kam wieder hervor und legte sich um meinen Rücken. Danach küsste er mich einfach nur. So machte er das öffters, wenn ich mich unbehaglich fühlte. Er hatte wohl herrausgefunden, das sich mein Körper dabei entspannte. Seine Küsse taten so gut. Nach einer Weile ließ er von mir ab und lächelte. Er lagte seine Stirn gegen Meine. "...Mio...ich liebe dich..." "...Ich... dich auch...Luka.", gestand ich atemlos. Ein lautes Geräusch. Müde rieb ich mir die Augen. Es dauerte etwa zwei Minuten, bis ich einigermasen wach wurde um zu realisieren, das es an der Tür klopfte. "Hey! Hört ihr schlecht?", die Stimme an der Tür erklang laut und streng und sie war eindeutig weiblich. Das musste Frau Richter sein. "Milo! Luka!" Ich erhob mich und stubste Luka an. "Hey, wach auf, da ist wer an der Tür." Langsam wachte er auf. "Hmm, was ist?" "Frau Richter ist an der Tür, wo hast du den Schlüssel?" Noch etwas unbeholfen zog er den Schlüssel aus der Hosentasche. "Hier.", ich nahm ihn entgegen. "Steh schon auf...", meinte ich noch und lief zur Tür um aufzuschließen. Es machte ein Klacken und vor mir stand eine leicht angesäuerte Frau Richter. "Da seid ihr ja, es ist schon 13:15 und das Essen hat schon angefangen. Ihr seid die Einzigen die noch nicht da sind.", erzählte sie mit strenger Mine. "Oh sorry, wir sind einfach eingeschlafen. Waren so müde von der Fahrt.", dachte ich mir schnellst eine glaubhafte Lüge aus. Naja das mit dem Müde war ja nicht ganz gelogen. "So ist das, aber bitte seid ab jetzt pünktlich!", mahnte sie. "Machen sie sich keine Sorgen, wir stellen uns ab jetzt den Wecker.", ertönte plötzlich Lukas Stimme im Hintergrund. "Gut, dann macht das, aber jetzt geht es ab zum Essen. Danach sammelt bitte eure Sachen zusammen, wir werden einen Rundgang durch den Ort machen, wenn alle fertig mit Essen sind. "Okay, wird gemacht.", sagte Luka darauf hin. Wir machten uns auf den Weg zum Speisesaal. Nur langsam trotteten wir hinter Frau Richter hinterher. Mir war nicht so wirklich nach Essen zu Mute. Viel lieber wollte ich jetzt noch ein wenig mit Luka kuscheln. Er war so schön warm. Ich hatte gar nicht gemerkt, das wir eingeschlafen waren. Es war aber auch zu kuschlig. Dennoch würde ich auf ein weiteres Kuschelerlebnis bis zum Abend warten müssen. Mist! Ich war süchtig! "Ah, da seid ihr ja, wir haben schon gedacht, ihr seid verschwunden.", meinter Herr Scholz. "Nein, nein, wir haben nur die Zeit vergessen und sind dann eingepennt.", Luka gähnte, um all dem noch ein wenig Nachdruck zu verleihen. "Schon gut, schon gut, nun setzt euch, dort sind noch zwei Plätze frei. Um 14:00 geht es weiter.", erklärte der Lehrer. "Jab Frau Richter hat uns schon alles erzählt.", ergänzte Luka und schob mich zu einem der freien Plätze. Direkt zischen einer der Tussen und einem der Skater. Klasse. Jetzt saßen wir zwischen einer Tussi, die sich auch am Tisch noch schminkte und einem Skater, der die ganze Zeit, seine Füße auf seinem Skatebord rollte. Gegen Skater im allgemeinen hatte ich nichts. Eli selber war ja auch einer, aber er stellte sein Skateboart immer weg, wenn er irgendwo war. Der Höfligkeit wegen. Doch bei denn Skatern aus meiner Klasse war natürlich alles ein wenig anderes. Vor uns auf dem Tisch standen weiße Schüsseln mit Nudeln, Soußen, Gemüse und kleine, silberne Platten mit Fleisch, wahlweise Bratwurst auf den weißen Wegwerf- tischdecken, mir dem weißen Geschirr. Der ganze Tisch sah ziemlich trist aus, und machte nicht viel Lust auf mehr, auch wenn dass Essen ganz genießbar zu sein schien. Auch gut, ich hatte, wie erwähnt, eh keinen großen Hunger. Luka dafür umso mehr. Der griff gleich zum Fleisch und schöpfte sich zu dem Erstaunen unserer Mitschüler den Teller reichlich voll. "Bist du sicher, dass du das alles essen willst?", flüsterte ich ihm zu. Der nickte. "Klar, ich hab einen Mordshunger. Du solltest auch etwas essen.", meinter er. "Ne hab nicht so wirklich hunger.", meinte ich leise. In meinem Rücken spürte ich den Blick von Jelena, einer der Tussenfreundinnen von Angelina, die neben mir saß. "Luka hat schon irgendwie recht, du bist ziemlich klein und dürr. So wirst du nie gut bei den Frauen ankommen." meinte sie und zwinkerte mir zu, als mein Blick durch ihr plötzliches Gequatsche auf sie fiel. Hatte ich eigendlich darum gebeten mich voll zu labern? "Ja Milo, ist doch kein Wunder das schon immer alle denken, das du schwul bist. Und da du immer mit Luka zusammenhängst, denken natürlich auch alle, dass er schwul ist und das macht ihn total zum Opfer.", mischte sich einer der Skater in das Gespräch ein. Wenn man keine Ahnung hat...dachte ich mir. "Hm? Wieso Opfer? Sollen die Leute doch denken, was sie wollen.", meine Luka mampfend, und mehr als gut gelaunt. "Sag bloß das stört dich nicht?", wollte der Skater dann wissen und die Blicke von noch einigen anderen unserer werte Mitschüler vielen auf Luka. Luka kratzte sich nur am Kinn und zuckte mit den Schultern. "Nö. Und wenn ich schwul bin, das macht mich nicht zu einem besseren oder schlechteren Menschen. Ich bin so wie ich bin, egal ob ich schwul bin oder nicht.", damit war das Gespräch für Luka beendet und er haute noch einmal ordentlich rein. Die Blicke vielen auf mich, dann wieder auf Luka. Alle schüttelten ungläubig den Kopf. Nach und nach waren alle fertig mit essen und gingen nacheinander los um ihre Sachen zu holen. Der Tisch wurde immer leerer. Ein Stuhlrücken neben mir. "Komm Mio, wir holen auch unsere Rucksäcke.", meinte Luka nachdem er fertig gegessen hatte. "Oh, ...ja.", ich stand auf und lief hinter ihm her. "Luka, Milo! Bitte seid pünktlich!", mahnte Frau Richters Stimme. "Jub.", antwortete Luka und hob kurz die Hand. * "So, ich habe nochmal nachgezählt und die bin die Namen durchgegangen.", meinte Herr Scholz. "Sind alle da?", fragte Frau Richter. "Ja, wir können los.", Herr Scholz machte eine Handbewegung in Richtung des Ausganges und die ganze Klasse setzte sich in Bewegung. "Herr Scholz, wo geht es denn genau hin?", fragte einer der Mitschüler. "Wir werden ein wenig den Ort begutachten, dort soll zudem ein kleiner Jahrmarkt sein, wo wir auch mal vorbeischauen könnten.", erklärte der Lehrer. "Achso, hey Leute, das klingt doch ganz gut.", der Blick unseres Mitschülers ging in die Masse. "Könntest du recht haben. Das ist auf jeden Fall ne Abwechlung zu diesem tristen Gebäude.", sagte Malte. "Und perfekt zum Rummachen.", ergänzte Robert. "Stellt euch das vor, Luka und Milo auf einem rosa Karussellpferd.", und schon ging das Gelächter wieder los. Der mahnende Blick des Lehrers störte Robert nicht im Geringsten. "Oh man, hört das denn nie auf?", seufzte ich leise, kaum hörbar. "Mach dir nichts draus, sie können nichts dafür, das sie kein Hirn haben.", erwiederte Luka ebenso leise und grinste. Ich nickte. "Bitte alle zuhören! Wie ihr seht sind wir an unserem Ziel angekommen. Ihr habt nun zwei Stunden Zeit um euch hier ein wenig umzusehen. Wir treffen uns um halb 4 wieder hier. Im Anschluss gehen wir vielleicht noch auf den Jahrmarkt. Und nun viel Vergnügen.", verkündete Herr Schierling. Die Klasse teilte sich langsam in kleine Grüppchen. Auch Luka und ich verzogen uns so schnell es ging, damit die Lehrer ja nicht auf die Idee kamen, uns noch aufzuteilen oder in eine andere Gruppe zu stecken, weil wir nur zu Zweit waren. Alles wäre so einfach, wenn Eli und Benni in unserem Alter wären und die gleiche Schule besuchten. Aber das war leider nicht der Fall und so mussten wir uns allein durchschlagen. "Hm und was wollen wir in diesen zwei Stunden machen?", wollte ich wissen. "Weiß nicht, schauen wir uns erstmal ein wenig um, vielleicht findet sich ja was Interessantes.", meinte Luka. "Okay.", nicht lange dauerte es, da zog Luka an meinem Ärmel. "Du Mio, was hälst du davon?", Luka zeigte auf ein Schild, auf dem stand " "Skaterpark", klingt gut, aber...kannst du denn skaten?" "Ja, ein bisschen, aber mir liegt der Basketball eher, kennst mich ja, aber da ist auch ein Basketballplatz daneben.", er zeigte auf den Platze daneben, wo einige Jugendliche ein wenig übten." "Vielleicht haben die da ja einen Ball für uns übrig, dann könnte ich mit dir werfen und fangen üben.", grinste Luka "Mensch Luka, du weißt, das ich in Sport ne Niete bin.", grummelte ich ein wenig beleidigt. "Jab, aber Übung macht den Meister. Komm schon, das kriegen wir schon hin." Ganz eindeutig, Luka musste sich austoben. Ich spürte nahezu, wie hibbellig er war. Dieser große Mensch, hatte einen gewissen Bewegungsdrang. In etwa so wie mein bester Freund, der hatte auch manchmal so Fasen in denen er einfach mal abheben musste. Nur glaubte ich, das, dass bei Eli oftmals noch viel intensiver war. Ich stimmte zu. "Okay." "Supi.", hörte ich nur noch und schon schob Luka mich in Richtung des Skaterparks, direkt in Richtung der Basketball spielenden Jugendlichen. Von unseren Klassenkameraden war weit uns breit nichts mehr zu sehen. Gut so! "Heeey, Leute wie gehts? Habt ihr noch n' Platz für mich frei?", rief Luka ihnen gut gelaunt zu. Einige der Kids schauten in unsere Richtung. Sie sahen erstmal ein wenig verwirrt aus, doch das schien schnell vorbei zu sein, denn schon kam einer von ihnen auf uns zu und begrüßte uns freundlich. "Hey. Ja klar, unbedingt. Ich bin Jessi." Ein schlank gewachsener Junge, mit einem blauen Bandana in den blonden Haaren, deren Pony lang ins Gesicht fresiert war, hielt Luka die Hand hin. Luka nahm sie entgegen. "Ich bin Luka und das hier ist Mio." "Oh, hey Mio, freut mich dich kennen zu lernen.", begrüßte er auch mich mit der Hand. Ich brachte nur ein stammelliges: "Hey.", von mir. "Na sowas, scheinst ja ganz schön schüchtern zu sein.", Treffer versenkt und Jessi kicherte ein wenig amüsiert. "Spielst du auch Mio?", fragte er. "Äh...nein, das ist nicht so mein Ding." Von der Seite konnte ich erkennen, wie Luka ein wenig grinste. "Naja, ich hatte eigendlich vor ein wenig fangen und werfen mit ihm zu üben.", mischte sich Luka ein. "L...Luka!", sagte ich entsetzt und versuchte möglichst böse zu gucken, doch das gelang mir nicht. "Ach so ist das, kein Problem. Hey, Jungs habt ihr einen Ball übrig?", Jessi, hob die Hand und wedelte damit in der Luft herum. Es dauerte keine zwei Sekunden, da warf einer der Jungs ihm einen Ball zu und er fing ihn elegant aus der Luft. Das hatte ich noch nie so hingekriegt. Als ich es das erste Mal versucht hatte, war mir der Ball durch die Hände, direkt in mein Gesicht geflogen. Das hatte ne kleine Beule gegeben. Als er den Ball hatte, wanderten seine Augen durch den Park, bis er einen weiteren Jungen entdeckte. Luka und ich sahen seinem Blick nach. "Suchst du noch was?", fragte Luka. "Jub, Moment. Heyyy, Pat, du alte Schnarchnase komm mal her!", rief er dem Jungen, der weiter hinten auf einer der Bänke ausgereckt in der Sonne faulenzte. Neben ihm lagen ein Skatebord und zwei Rucksäcke. Doch er rüherte sich nicht. "Pat, jetzt hör auf tot zu spielen und komm her!", kam es fast in einem befehlenden Ton. Wenn wir daneben gestanden hätten, hätten wir vermutlich ein mürrisches Geräusch vernommen. Denn Pat setzte sich auf und sah nicht gerade begeisert aus. "Was willst du Jessi?" "Frag nicht so doof und komm einfach mal her.", meinte er. Luka neben mir lachte leise. "Ist das ein Freund von dir?", Jessi nickte. "Jab, das ist Pat. Lasst euch von seiner grimmigen Miene nicht beeindrucken, er ist eigendlich ganz lieb.", meinte Jessi und kassierte so gleich einen bösen Blick von Pat, der langsam und gemächlich auf uns zukam. "Erzähl ihnen keinen Blödsinn! Ich bin nicht lieb! Und hör auf in diesem Mädchenhaften Schmachtton zu quasseln!", beschwerte sich Pat, was Jessi nicht sehr beeindruckte. "Ich hab dich auch lieb.", Jessi grinste, wärend Pat ihn wieder mit bösen Bicken strafte. "Hey, hat euch diese Quasselbirne etwa belästigt?", fragte Pat. "Oh, nein, nein, alles klar. Wir haben ihn angequatscht und er hat sich uns nur vorgestellt. Ich bin Luka und das ist Mio.", Luka reichte ihm die Hand, doch Pat nahm sie nur zögerlich an. Er schien noch immer etwas verärgert. Nachdem er Luka begrüßte, schaute er auch mich an. Sein Blick war fast ein wenig grusellig. "Also, was willst du Jessi?", fragte er knurrig. "Luka will mit Mio, fangen und werfen üben und da du schon mal da bist, kannst du gleich mitmachen. Du faulenzt schon in der Sonne, seid wir hier sind und danach beschwerst du dich wieder, das du nicht schlafen kannst." "Was geht dich das an, wenn ich nicht schlafen kann?", grummelte Pat. "Ne Menge, weil du deine schlechte Laune dann jedes mal an mir auslässt.", sagte Jessi fast schon in einem beherzten Ton, ...an was erinnerte mich das nur? Die Zwei Stunden waren unglaublich schnell vergangen. Mit der Zeit, hatte es zu meinem eigenen Erstaunen richtig Spaß gemacht mit den Dreien zu üben. Die drei Jungs hatten mir Schritt für Schritt einige Tricks gezeigt und ganz langsam und mit viel Gedult mit mir fangen und werfen geübt. Zum Schluss konnte ich sogar einige Körbe werfen. Diese kleinen Erfolgserlebnisse hatten mich sogar richtig glücklich gemacht. "Super Mio, jetzt kannst du sogar schon Körbe werfen.", gratulierte mir Luka. "Ja, hätte ich nie gedacht, das das so einfach ist.", murmelte ich. "Tjaaa, alles ist einfach, wenn man den richtigen Trainer hat.", meiner Jessi. Von Pat war nur ein murren zu hören. "Ihr müsst los...", grummelte er daraufhin. Was das nicht mein Job? Das Grummeln? Luka schaute auf sein Handy. "Oh, du hast recht...wir sollten uns wirklich beeilen. Du Jessi, gibst mir deine Nummer?" "Ja klar...wenn ihr wieder zu Hause seid, adde mich bei ICQ, warte ich geb dir noch meine ICQ - Nummer." "Ja...", Luka gab Jessi sein Handy, der sogleich seine Nummer in einem beeindruckenden Tempo dort abspeicherte. "So bitte schön. Kannst mir ja gleich ne SMS schreiben, wenn du Zeit hast, dann speicher ich deine Nummer bei mir gleich ab." "Geht klar. Dann machts mal gut, bist denn.", verabschiedete sich Luka und wurde noch mal von Jessi umarmt, dann wurde ich umarmt. Von Pat kam nur ein grummelnder Gruß. Doch eines wusste ich...Dieser Tag hatte Spaß gemacht und wir hatten zudem noch Jessy und Pat kennengelernt. Bis wir mit dem Tagesprogramm endlich fertig waren, war es nun bald halb neun. Auf den Jahrmarkt waren wir nicht mehr gegangen, weil unsere drei Hopper sich mal wieder daneben benommen hatten. Das wurde nun auf morgen vertagt. Stattdessen machten wir am Abend ein kleines Volleyballtunier, bei dem die Teilnahme glücklicher Weise freiwillig war, nur musste jeder da sein. Und so saßen wir noch eine ganze Weile blöd am Volleyballfeld der Jugendherberge rum. "So, ihr habt jetzt frei, wir sehen uns morgen um neun beim Frühstück und ab zehn ist nachruhe. So nun seid ihr entlassen.", erklärte Frau Richter und die Klasse machte sich auf sich auf die Zimmer zu verteilen. Auch wir machten uns auf den Weg, kassierten dabei noch einige Dumme Sprüche von den Hoppern und verschwanden dann auf unser Zimmer, das wir auch sicher den ganzen Abend nicht verlassen würden. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Boaaa, entlich ist dieses Kapitel fertig. Tut mir schrecklich leid, dass es so lange gedauert hat. Nur hatte ich nicht so viel Zeit, weil ich arbeiten musste usw. Dieses Kapitel ist glaub ich auch nicht so lang wie die anderen, aber ich hoffe es macht trotzdem ein wenig Spaß beim lesen. :) Fehler korrigiere ich wenn ich Zeit habe XD Kapitel 18: Schwimmbad, Burgbesichtugung und Heimkehr ----------------------------------------------------- Der Wecker klingelte. Langsam bewegte sich meine Hand über Luka hinweg zum Wecker um ihn auszuschalten. "Hmmm." brummte ich. "Ich will nicht aufstehen.", murmelte ich leise. Ein herzhaftes Gähnen überkam mich. Ich war noch so müde, das ich am liebsten einfach weiter geschlafen hätte. Luka hatte die Augen noch geschlossen. Es sah ganz so aus, als hätte er wie üblich einen gesegneten Schlaf. Nachts musste ich mich wieder wie ein Klammeraffe an ihn geklettet und an ihn gekuschelt haben, so verharkt wie meine Beine in seine waren, wie ich soeben feststellte. Dabei waren wir in getrennten Betten schlafen gegangen, wegen der Kontrolle. Das hielt aber nicht lange an. Etwas ganz tief in mir sagte, das es nicht allein in diesem Bett schlafen wollte. Nach einigem hin und her überlegen, hatte ich meine Schüchternheit überwunden, aus meinem Bett zu klettern und mich innerlich dazu überredet, Luka zu fragen, ob ich nicht bei ihm schlafen dürfe. Trotzdem war es immer noch nicht leicht. Das einzig Gute daran war, das es dunkel war, denn sonst hätte er bestimmt gesehen, wie mein Gesicht dem Rot einer Verkehrsampel glich. Ich war unglaublich nervös und zappellig gewesen, als ich mich an ihn kuscheln durfte. Luka hatte das zur Kenntnis genommen und beruhigte mich mit einem Kuss und streichelte noch etwas meinen Rücken bis ich schließlich eingeschlafen war. Es fühlte sich einfach wunderbar an ihn so nah bei mir zu spüren. Es war so schade, das die Nacht so schnell vorbei war. Auf den Tag mit den Hoppern und dem Rest der Klasse freute ich mich eher weniger. Wieder fast ein ganzer Tag, an dem wir uns nicht umarmen, oder küssen konnten.Es war wie eine unwiederstehliche Sucht geworden. Daher fand ich es schon höchst seltsam, das Luka mich an dem Abend bis zur Bettruhe nicht mehr geküsst hatte. Da war einzig und allein der Kuss gewesen, den er mir gegeben hatte, als ich zu ihm ins Bett gekrochen war. Doch viel Zeit darüber nachzudenken blieb mir nicht. Ich sah auf die Uhr und entdeckte, das es schon halb neun war. Uns blieb also nicht einmal mehr die Zeit noch zu duschen. Für mich gehörte es eindeutig zu den unangenehmsten Sachen auf Zeitdruck zu duschen. Also vertagte ich das zu meinem Ärger auf später, wenn etwas mehr Zeit war. "Hey, Luka, wach auf, wir müssen aufstehen und uns fertig machen." Vorsichtig rüttelte ich ihn ein wenig an der Schulter. Luka machte erst keine Anstalten sich auch nur ansatzweise zu zu rühern, bis ich plötzlich zu ihm runter gezogen wurde und mich kurzerhand auf seiner Brust wiederfand. "Hm? Luka...", mein Herz schlug mir plötzlich bis zum Hals. Lukas Hand wanderte von meiner Schulter weiter runter und schob sich unter mein Schlaf-Shirt. "Mio...", flüsterte er mir leise ins Ohr. Ich wurde rot, und mein Ohr begann zu kribbeln. "Lass uns noch ein wenig kuscheln.", murmelte er verschlafen. Verdammt! Er machte das scheinbar nicht mal wirklich bewusst, denn er war noch im Halbschlaf. "L...Luka, lass das...! Wir müssen aufstehen!", versuchte ich mich eher zaghaft zu wehren. Denn eigendlich war die Vorstellung hier mit ihm liegen zu bleiben deutlich besser, als die aufzustehen und einen schrecklich langen, öden Tag zu verbringen und die ganze Zeit darauf zu warten, dass es wieder Nacht wurde. Und dabei war gerade mal der zweite Tag angebrochen. "Okay, okay...ich habs ja schon verstanden.", murmelte er unwillig, ließ mich los und setzte sich auf. Seine Langen Arme streckten sich in die Höhe. Laut gähnte er. "Oh man es ist ja schon fünf nach halb neun. Ich hab so schön geschlafen." Mit einem Ruck, hatte er die Beine aus dem Bett geschwungen und stand auf. Doch es kam noch viel besser. Er begann sich vor meinen Augen das Shirt auszuziehen. Der Anblick seines nackten Oberkörpers machte mich ganz verrückt. So verrückt, das ich die Flucht ergriff. "Äh...Ich geh schon mal ins Bad.", meinte ich noch, wuselte mich vom Bett und verschwand im Badezimmer. Als die Tür geschlossen war, klopfte Luka an die Tür. "Mio? Alles klar?" "Äh...ja, alles in Ordnung, ich wasch mich eben und putz mir die Zähne. D...du kannst gleich rein.", meinte ich eher mit erstickter, nervöser Stimme. "Okay.", sagte er. Was machte mich denn nur so nervös? Luka war doch ein Junge, genau wie ich. Wir konnten uns doch eigendlich nichts abgucken, oder? Als ich die Zähne geputzt und mich gewaschen hatte, kam ich wieder raus. Luka saß auf dem Bett und schaute in meine Richtung. Er hatte schon seine Hose, seine Socken und seine Chucks an. "Da bist du ja, darf ich jetzt auch ins Badezimmer?" "J...ja, beeil dich, es ist schon viertelvor." "Jub.", er sprang auf und verschwand im Bad. Ich atmete einmal tief durch und machte mich auf, mich schnell anzuziehen und meine Haare ein wenig in Ordnung zubringen. Zum Glück hatte die Schranktür einen Spiegel, so das ich sie noch ein wenig frisieren konnte. Leider kam auf die Schnelle nicht unbedingt das Ergebnis dabei herraus, wie ich es mir gewünscht hätte. Meine geliebten Haare, sahen verhältnismäßig schrecklich aus. Doch da konnte ich jetzt nichts gegen machen. "So bin fertig.", Luka kam aus dem Badezimmer, und schnappte sich sein Shirt, um es anzuziehen. "Dann aber mal los, es ist gleich neun.", sagte ich. Luka brachte noch eben seine Haare in Ordnung und schob mich zur Tür. "Ja, komm Mio. Ich schließ ab." "Okay." Und so rannten wir los. "Oh, guten morgen ihr Beiden.", begrüßte uns Frau Richter. "Guten morgen.", grüßte ich zurück. "Es ist aber noch ganz schön leer hier.", stellte Luka fest. "Ja, ein paar sind schon da, aber es fehlen noch einige. Setzt euch doch schon mal." "Okay. Da haben wir ja Glück, heute können wir uns an den zweier Tisch setzten." "Ja. Ich hoffe nur die Anderen brauchen nicht so extrem lange, irgendwie habe ich grad total hunger.", stellte ich fest. "Hihi, ich glaube, das dauert noch ein paar Minuten." "Das befürchte ich auch.", ich seufzte. "Aber das ist doch immer so, wenn man etwas braucht, dauert alles länger, und wenn man etwas gar nicht braucht, geht alles viel schneller. Das ist ein Teufelskreis.", meinte Luka mit einem Grinsen. Bis auch die Letzten eingetrudelt waren, dauerte es bestimmt noch zehn bis 15 Minuten. Wenn ich das geahnt hätte, wäre ich noch ein paar Minuten länger im Bett geblieben und schwor mir, das Wochenende über ordentlich auszuschlafen. Ganz zum Schluss liefen die Hopper an uns vorbei. Robert sah wie üblich aus, als wolle er wieder einen seiner Sprüche raushauen, auch Luka sah mehr als kampfbereit aus. Ehe der Hopper allerdings einen Spruch reißen konnte, latschte Herr Scholz an uns vorbei und zeigte mi ernstem Blick auf einen freien Platz an einen der Tische, ganz in der Nähe der Lehrer. Damit wieß er Robert an, sich wohl dort hinzusetzten. Luka machte ein zufriedenes Gesicht. "Der hat ihn ja ganz schön auf dem Kieker.", hörte ich einen der Skater flüstern. "Na kein Wunder, so oft , wie der immer Sprüche reißt. Aber mal ehrlich, ich finde es zum Teil echt lustig ihm dabei zu zusehen, wie Luka ihn immer wieder eins drauf gibt." Ein leises Kichern. "Ja, seid der in unserer Klasse ist, ist er viel ruhiger geworden.",kam es noch etwas weiter aus dem Hintergrund. Ein flüchtiger Blick zu Robert sagte mir, das er es vernommen hatte und er sah dem nicht gerade mit einem Lächeln entgegen, ganz im Gegenteil. Dieser Blick, der sich auf seinem Gesicht versteckte, machte mir irgendwie Angst. Dieser Blick hatte bestimmt etwas zu bedeuten. Ich seufzte. * "So in einer halben Stunde machen wir uns auf ins Schwimmbad dieser Anlage. Bitte gebt uns alle eure Schwimmerlaubnis. Wir werden dort circa zwei, bis drei Stunden verbringen, danach habt ihr erstmal Freizeit. Nach dem Mittagessen werden wir auf den Jahrmarkt gehen, danach sehen wir weiter. Also bereitet eure Sachen vor und seid pünktlich!", verkündete Herr Schierling. Schwimmbad...ich hasste Schwimmbäder. Ich konnte die schon als Kind nicht ausstehen und seid ich wusste woher dieser Schwimmbadgeruch rüherte, ekelte ich mich nahezu vor davor. Ich bevorzugte da ein heißes Bad in der Badewanne, was aber auch selten vorkam, da duschen viel schneller ging. Ich grummelte leise vor mich hin, während ich mit Luka in unser Zimmer ging. "Hey, sag mal wieso grummelst du die ganze Zeit so vor dich hin?" "Hmmm...", brummte ich laut. "Ich hab keine Lust auf schwimmen. Ich mochte es noch nie sonderlich." "Achso, aber es macht doch Spaß. Hehe. Komm schon, versuch es doch einfach." Ich schüttelte den Kopf. "Ne...lieber nicht. Dabei wird man doch nass." Luka schmunzelte. "Ja, das hat Wasser so an sich, das es nass ist. Aber das wirst du beim Duschen doch auch oder nicht?" "Das ist was anderes, das ist kein stinkendes Chlorwasser." "Ach das meinst du, aber so schlimm wird es nicht werden. Ich habs nachgelesen. Dieses Schwimmbad soll zu den reinsten gehören. Ein bisschen ist durch die vielen verschiedenen Besucher vielleicht immer, aber es hält sich in Grenzen. Und wenn es nur darum ginge, könnte man nirgendwo mehr Spaß haben, es gibt immer etwas, woran man was zu meckern hat, egal wo man ist.", erklärte Luka. Und irgendwie hatte er damit ja auch ein wenig Recht. Ich packte also meinen Rucksack mit einem großem Badehandtuch und was zum Duschen und meiner Badehose, die meine Mutter forsorglich in meine Tasche geschmuggelt hatte. Sie wusste ganz genau, das ich das nie von selbst täte. "Gut, ich hätte dann auch alles gepackt. Wir haben noch ca zehn Minuten." "Stimmt, die halbe Stunde verging echt wie im Flug." "Ja. Aber...",Luka nahm mich in den Arm, " Fünf Minuten haben wir noch.", mein Herz schlug schneller. Dann küsste er mich und ich erwiederte kurz, doch dann unterbrach ich. "Hm...Luka...w...wir müssen gleich los,...",begann ich schon wieder zu stammeln, doch er küsste mich weiter, und es war so schön..., ich fühlte auf einmal wieder, wie meine Beine weich wurden...oh nein, wenn er so weiter machte...dann...dann...! Ich drückte ihn weg, hielt den Atem an. "Was...was ist denn los?",Luka schaute mich mit schief gelegtem Kopf an. "Tut mir leid, aber...wir sollten jetzt wirklich los und außerdem...w...wenn das so weiter gegangen wäre dann,...", mein Kopf fühlte sich so heiß an, schon von diesem, kleinen, kurzen Kuss. Blamierte ich mich etwas schon wieder? Plötzlich fühlte ich wie Luka mir vorsichtig die Schulter tätschelte. Mein Blick viel direkt ins sein Gesicht, dessen Mundwinkel zu einem milden Lächen verzogen waren. "Schon gut,...machen wir eben in der Pause weiter.", nun grinste er breit und seine Zahnpasta-weißen Zähne erstrahlten durchs ganze Zimmer. Scheiße! Das konnte nichts Gutes bedeuten. "Luka!", sagte ich etwas verärgert, doch der kicherte nur. "Keine Angst...ich werd ganz lieb sein.", was sollte das nun wieder? Klasse! * Herr Schierling sammelte die Schwimmerlaubnis ein und wir gingen nach und nach in die Eingangshalle, des Schwimmbades, auch hier war alles riesig. "Sieht ja nicht schlecht aus, vor allem weil hier alles viel moderner zu sein scheint.", meinte Dennis. "Endlich mal was Anderes als dieses triste Grau.", bemerkte Malte. "Ja, aber sehr viel bringt das auch nicht, wo der Rest, des Hauses ja so grau ist." "Auch wieder wahr. Hey, Robert jetzt lös dich mal von Angelina und komm her. Wir müssten in die Jungenumkleide.", teilte Malte seinem Hopperkumpel mit, der sich mit der Tussi in einer der Ecken verkrümelt hatte und erstmal rumknutschte. Nur eine Tussi wie Angelina konnte so einem Typen verfallen. Ansonsten wäre sie wohl schreiend davon gelaufen, wenn sie auch nur ein wenig auf Sympatie und Tolleranz setzte. "Ja, bin ja schon da, jezz brüllt mal nicht so rum.", er gab ihr noch einen Kuss und wendete sich dann wieder seinen achso tollen Freunden zu, mit denen er sich schon mal auf den Weg zu den Umkleiden machte. "Mio, Luka eure Schwimmerlaubnis bitte.", unterbrach Herr Schierling meinen Blick in die Richtung der Hopper. "Äh...ja....", wir zeigten beide unsere Erlaubnis. Hätte Luka mich nicht daran erinnert, hätte ich es absichtlich vergessen. Mit einem ernsten Blick flog der Lehrer übr die Erlaubnis und winkte uns dann zu den anderen durch. "Na ihr Mädchen, ist es euch nicht peinlich euch so freizügig vor den ganzen Kerlen zu zeigen?", kam es von Robert, der mehr als verheisungsvoll grinste. "Nein wieso sollte es? Ihr solltet euch viellieber mal Gedanken machen, ob IHR euch vielleicht so freizügig zeigen solltet. Vieleicht, wird dabei ja etwas deutlich, was nicht halb so groß ist wie euer ach so tolles Ego." Das war....unter der Gürtellinie. Luka zuckte nur mit den Schultern und ging gemächlich an ihnen vorbei. Ich folgte ihm rasch. Ein kurzer Blick zu Robert sagte mir abermals, das er vor Wut kochte. Luka hatte doch nicht etwa einen wunden Punkt getroffen? Oh Gott, wollte ich das eigendlich wissen? Sicher nicht! "Meinst du nicht, das das etwas ZU häfftig war? Jetzt hat er dich bestimmt noch mehr auf dem Kika.", flüsterte ich ihm zu. "Kann sein, aber...er ist doch selbst schuld, wenn er seine Kommentare nicht lassen kann.", meinte er recht emotionslos. "Schon aber..." "Mach dir nicht so viele Gedanken darüber, okay?" "Okay." "Hier, ich bin gleich nebenan.", er hielt mir die Kabinentür auf und ich ging hinein. Darauf hin verriegelte ich die Tür und zog mich um. Auf der anderen Seite, wo die andere Tür war, ging es zu den Schließfächern. Mein Freund war bereits vor einem der Fächer. Da stand er nun, halb nackt, in einer dieser engen Boxershorts-Badehosen. Er sah so...umwerfend aus...das ich beinahe einen Herzinfakt bekommen hätte. "Gib mir deine Sachen, ich schließ sie bei mir ein.", er nahm meine Sachen entgegen und packte Alles sorgfältig in das Fach, dann schloss er ab und band sich den Schlüssel ums Fußgelenk. Ich erwischte mich dabei, wie ich ihn die ganze Zeit über anstarrte, wie mein Blick nahe zu an seinem für mich perfekten Körper klebte. Hoffenlich bekam ich nich noch Nasenbluten. "Hey Milo, steh nicht so im Weg herum.", mein Starren wurde unterbrochen, als ich ein wenig unsanft von Malte zur Seite geschoben wurde und fast gegen eine der Fächertüren knallte. "Uaaahh...H...hey! Sagt mal spinnt ihr?", erhob ich meine Stimme. "Hast du irgendwas zu sagen Knirps? Halt ja die Klappe!", fragte Dennis mehr als unfreundlich, wollte an mir vorbei gehen und stolperte plötzlich.Luka hatte einen seiner Füß in seinen Weg gestellt. "Hey!" "Ubs...", entfuhr es Luka und schob mich an ihm vorbei. Dennis zeigte uns noch den Stinkefinger. Luka streckte sich der Länge nach, nach oben wärend er unter der Dusche des Schwimmbades stand. "Wann man die antrifft, sie sind niemals auch nur etwas schlauer geworden.", murmelte er vor sich hin. "Bist du fertig?" "Ja,...lass uns los gehen." "Hey, ihr Beiden, macht ihr auch gleich beim Wettschwimmen mit?", fragte einer der Skater. "Ein Wettschwimmen?" "Ja, einfach um ein bisschen Spaß zu haben, achja und der Gewinner bekommt ein Eis ausgegeben." "Hm, klingt gut. Ich bin dabei, was meinst du Mio? Hast du auch Lust?", Luka schaute mich fragend an. Ich schüttelte den Kopf. "Was? Wieso denn nicht Milo, das macht doch Spaß.", meinte ein anderer Skater. "Hey, Kup du machst doch auch mit oder?" "Klar, für ein Eis doch immer. Machen wir auch Ringetauchen?", "Klar. Außerdem Brustschwimmel, Kraueln, und Rückenschwimmen." "Mensch, das wird ja was, ich verlier bestimmt, aber hauptsache es macht Spaß. Was ist nun Milo?" Hatten sich meine Mitschüler je so für mich interessiert? Daran konnte ich mich nun wirklich nicht erinnern. Ob es an Luka lag? Vielleicht, weil ich immer an ihn klebte, wie eines dieser typischen Anhängsel? Keine angenehme Vorstellung. Ich dachte daran den Kopf zu schütteln. Doch dann würde Luka vermutlich auch nicht mitmachen, und wegen mir keinen Spaß haben. Es war ein Zwiespalt, also nickte ich. "Cool, dann bis gleich, komm wir schwimmen uns warm.", die Skater huschten aus der Dusche geradewegs zum Becken. "Ja, bis gleich.", murmelte ich. "Sag mal bist du sicher, das du Lust dazu hast?" "Ja klar,...", mein Tonfall war nicht gerade glaubwürdig, denn Luka schaute mich an als wüsste er genau, das es eher eine Art Kurzschlussreaktion war. "Oh man, wenn du wirklich nicht willst, musst du da nicht mitmachen. Wenn du willst können wir auch zusammen ins Außenbad, da ist es meist etwas ruhiger. " "A...aber...ich will nicht, das du auf deinen Spaß verzichtest, nur weil du immer auf mich Rücksicht nehmen willst.", versuchte ich ihm zu erklären. Es war ein tiefer Seufzer zu hören. "Okay, dann machen wir beide mit.", bevor ich nicken konnte vernahm ich ein Lachen. "Mensch, Mensch der kleine Milo macht beim Wettschwimmen mit. Dabei ist er doch unsprotlich wie ein Stein.", meinte Malte, der mit Robert und Dennis an uns vorbeiging. "Na dann lasst uns mal zusehen, wie er kläglich verliert.", noch ein Lachen. "Robert, Malte und Dennis! Unterlasst diese Scherze, oder ihr könnt eure Sachen packen.", ertönte es derweil aus dem Hintergrund. Die Stimme gehörte Herr Scholz,der nicht gerade gut gelaunt aussah. "Schon gut, schon gut, wir sind ja still.", meinte Robert und lief grinsed an uns vorbei. Herr Scholz seufzte tief. "Wann lernen sie endlich mal was dazu?", er schüttelte verärgert den Kopf. Vermutlich nie? Dachte ich. "Irgendwann bestimmt. Komm Mio, lass uns gehen, bevor sie ohne uns anfangen." "Ja.", antwortete ich und folgte ihm. Die Zeit im Schwimmbad verging überraschend schnell. Der Wettkampf war zwar wie erwartet nicht so mein Ding, da ich so gut wie keine Kondition im Wasser hatte, aber es machte dennoch Spaß hin und wieder vom Beckenrand zuzuesehen, wie meine Klassenkameraden um die Wette schwammen. Zuzusehen, wie Angelina empört das Gesicht verzog, als sie nassgespritzt wurde, denn sie lag mit ihren Freundinnen auf den Liegen, wo man die Handtücher ablegen konnte, um sich mit ihnen über sinnloses Zeug zu unterhalten und einfach...gut beziehungsweise tussig auszusehen. Und dabei zuzusehen, wie Robert sich schwarz ärerte, weil Luka ihn im Schwimmen besiegte. Luka war einfach supersportlich und machte so ziemlich überall eine gute Figur. "Los Milo, jetzt bis du wieder dran, gib dein Bestes!", rief mir meine Klasse zu und riss mich so von meiner Wolke Nummer 7. Auch Luka nickte und lächelte mir aufmunternt zu. Konnte ein Menschen so gut aussehen? ...Zurück zum Thema... Ich war dran mit Ringe tauchen. Zum Glück hatten wir vereinbart, die Ringe nach Möglichkeit nur ins flachere Wasser zu schmeißen, damit jeder eine Chance hatte. Diesmal war Robert mit schmeißen dran und ich musste tauchen. Klasse Aussicht. Denn er grinste schon wieder so gemein. "Drei, zwei, eins, los Robert schmeiß.", und der rote Ring wurde ins das helle Chlorwasser geschmissen. Vom Beckenrand konnte ich sehen, wie er immer tiefer hinunter sank. Ich schluckte. Im Tauchen, war ich noch schlechter, als im schwimmen. Als ich meine Silbereprüfung machen sollte, hatte ich auch kläglich versagt, als ich als letzte Disziplin noch tauchen sollte. Mein Hintern hing derweil nämlich beim Streckentauchen immer über Wasser. Zu der Zeit war ich in der 6 Klasse. Robert hatte sich darüber noch Wochen später lustig gemacht. Ich war eben schon immer sein Lieblingsopfer. Ich machte mich bereit und stieg ins Becken. Dann begann ich langsam die Luft anzuhalten und herunter zusinken. Wo ich hinsah, sah ich Beine von verschiedenen Leuten,die meisten waren weiter weg, dort wor es dunkler wurde. Dann sah ich mich um, nach dem roten Ring und fand ihn, doch so sehr ich mich auch bemühte, kam ich nicht heran, es kam mir beinahe so vor, als würde der Ring immer weiter von mir weg rutschen und dann war meine Luft auch am Ende und ich hatte Mühe wieder aufzutauchen. Ich strampelte so schnell ich konnte. Verdammt das Wasser war doch gar nicht so tief, oder doch? Plötzlich bemerkte ich, wie ich irgendwie von der flachen Stelle abgekommen war. Wie war das nur passiert? Ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, sah ich jemanden auf mich zuschwimmen und binnen Sekunden wurde ich hochgezogen. Ich holte tief Luft, sobald ich über dem Wasser war. Als ich wieder besser sehen konnte, sah ich Luka neben mir. "Mio, alles okay? Wir waren richtig erschrocken, als du nicht mehr hochkammst und immer weiter ins tiefe schwammst." "Luka...ja alles okay, ich glaub ich hab etwas von dem Wasser in die Nase bekommen. Und etwas schwindellig ist mir auch." "Milo...mein Gott, da haben wir ja Glück gehabt.", hörte ich Frau Richters Stimme, die mitsammt der anderen beiden Lehrer auf uns zu gelaufen kam. "Soll dich ein Sanitäter untersuchen, ob alles in Ordnung ist?", fragte sie. "Nein, schon gut,...", murmelte ich. "Ich bringe ihn in unser Zimmer, wenn das in Ordnung ist.", schritt Luka ein, nachdem wir beide wieder an Land waren. "Ja, das ist in Ordnung. Ich schlage auch vor, das ihr vorsichtshalber auch heute in der Herrberge bleibt, damit Milo sich ausruhen kann. Wir werden dann nachher noch mal nach euch sehen.", meinte sie. "Jab....", kam es nur noch von Luka und er zog mich hinter sich her, sammelte unsere Handtücher ein und wir gingen wieder in Richtung unseres Zimmers. "Klack", und schon war die Tür abgeschlossen. "Oh man, hast du mir einen Schrecken eingejagt." "Tut mir leid.", murmelte und stand mit gesenktem Kopf in der Mitte des Zimmers. Luka hatte sich wie üblich aufs Bett gesetzt. "Muss es nicht..., willst du erstmal ausgibig duschen?", fragte Luka. "Ja, wäre wohl ganz gut." "Okay, ich warte dann hier.", ich nickte und verschwand mit einem großen Handtuch,frischen Boxer-Shorts und einem T-shirt im Badezimmer. Dort duschte ich erstmal. Danach fühlte ich mich wirklich besser. Als ich zur Tür herauskam stand Luka schon in Boxer-Shorts und ebenfalls mit Handtuch bewaffnet an seinem Schrank, wo er sich schon frische Sachen für morgen heraussuchte. "Da bist du ja, ich beeil mach ja?" "Ja, du Luka.." "Ja? Was ist Mio?" "W...wenn du fertig bist...kuscheln wir dann wieder?", fragte ich etwas nervös und knallrot angelaufen. Mein Herz machte einen Sprung. Mein Freund lächelte. "Natürlich, bin gleich wieder da, trockne dir so lange die Haare, damit du dich nicht erkältest ja?" "Okay." und er verschwand im Badezimmer. Ich setzte mich auf mein Bett und trocknete sie gründlich mit dem Handtuch. Danach versuchte ich sie mit der Bürste durch zukriegen. Das war gar nicht so einfach, trotz Spülung, waren meine Haare wiederspenstig. Damit war ich so lange beschäftigt, bis Luka fertig war. Er kam mit nacktem Oberkörper und dem Handtuch halb über seinem Kopf, worunter noch einige nasse Stränen seines Haares hervorlugten. Einige Wassertropfen fielen auf seine Brust, oder bahnten sich ihre Wege von seinem Haaransatz, über seinen Hals zu seinem Schlüsselbein. Er sah so...unglaublich aus...es war kaum zu beschreiben. Irgendwie war ich immer mehr von ihm angetan, je mehr länger wir zusammen waren. "Mensch, das hat vielleicht gut getan.", er rubbelte sich die Haare trocken und bürstete sie sorgfältig. Seine Haare trockneten wirklich erstaunlich schnell. "Ja, das ist wahr." "Hm, deine Haare sind noch etwas nass.", meinte er und setzte sich auf sein Bett. "Komm her.", er zeigte auf seine Beine zwischen denen er ein Kissen auf den Boden legte. "Setz dich hier hin.", ich nickte. Luka nahm das Handtuch und machte sich daran meine Haare zu trocknen. "So trocken. Jetzt noch mal bürsten....okay, jetzt sieht es wieder ansehnlich aus." "Danke. ...", ich stand auf und packte alles wieder weg, dann klopfte es an der Tür. "Moment, ich komme....", Luka stand auf und lief zur Tür, während er sich ein T-shirt überstreifte. "Na ihr Beiden? Ich wollte noch mal sehen, wie es Mio geht. Darf ich kurz reinkommen?" "Sicher..." Frau Richter betrat das Zimmer und lief auf mich zu. "Wie geht es dir?" "Ganz gut...hab eben geduscht und jetzt wollte ich mich noch etwas hinlegen, bis zum Mittagessen." "Na dann bin ich ja erleichtert. Willst du heute denn in der Herberge bleiben? Luka kann auch hierbleiben um ein bisschen auf die aufzupassen." "Ja, das wäre ganz gut glaube ich." "Okay, ich geb euch meine Nummer, für den Fall das was ist. Wir gehen ja nach dem Mittag noch mal runter zum Jahrmarkt." "Jab, moment, sagen sie an, ich speicher die Nummer.", meinte Luka. "Okay....017xxxxxxxx... gut, dann werde ich mal wieder, und ruh dich aus Mio." "Geht klar." und die Lehrerin verschwand wieder durch die Tür. Als die Schritte nicht mehr zu hören waren, wurde ich von Luka umarmt. "Und jetzt...lass uns kuscheln.", flüsterte er mir ins Ohr. Sein Atem jagte mir einen Schauer über den Rücken und verursachte eine Gänsehaut. Alles kribbelte so in meinem Körper und spielte verrückt, doch das machte nichts, denn es fühlte sich so gut an. Mit einem Schubs landete ich auf dem Bett und spürte so gleich die angenehme Wärme des Körpers der sich neben mir niederlies und seine Arme behutsam um mich legte. Ich kuschelte mich an seine Brust und ließ dieses angenehme Gefühl durch meinen Körper ströhmen. * "Nun wäre auch der Vierte Tag so gut wie vorbei, morgen früh gehts wieder los nach Hause. Das letzte was mir heute machen, ist eine Burg und Kirchenbesichtigung. Der Teil der Stadt in den wir unterwegs sind, ist sehr alt und wird eigendlich nur noch für das Turistentum verwendet. Die ganze Burg ist praktisch wie eine kleine Stadt aufgebaut und mitten drin im Herzen, werden wir eine uralte Kirche besuchen. Sie ist wirklich sehr sehenswert.", erkärte her Schierling. Wir saßen im Bus und waren auf den Weg zu der beschriebenen Burg. Ein genervtes,nicht gerade begeistertes Geräusch ging durch den Bus. Um ehrlich zu sein, war ich erst auch nicht von dieser Idee angetan, doch das war der letzte Tag, den ich mit ihnen ertragen musste, morgen früh schon, würde es wieder nach Hause gehen. Die Landschaft durch die wir fuhren war äußerst ländlich und somit sehr grün. Von Wiesen und kleineren Wäldchen umgeben. Nach und nach machte die Gegend tatsächlich einen sehr mittelalterlichen Eindruck. Je näher wir der Burg kamen, desto mehr hatte ich das Gefühl in eine ganz andere Welt einzutauchen. Es war schon faszinierend. Auch Luka sah gebannt aus dem Fenster. "Wow, sieh mal. Wenn das hier schon so aussieht, wie wird es dann erst in der Burg aussehen?", meinte Luka. "Sag, du hast doch ein Rad ab, Luka. Sag jetzt nicht du findest diese Gegend hier nicht grusellig. Wir sind hier mitten in der Einöde." "Ach mach dir nichts draus Malte, der spinnt so oder so.", quasselten die Hopper blind drauf los. "Wieso, ist doch spannend mal in eine fremde Welt einzutauchen. Weit weg von all dem ganzen technischen Schnickschnack. Ist mal was ganz anderes.", harkte ein anderer ein. "Tja...Das nennt sich dann wohl Kulturschock.", meinte Luka. "Boa, sei bloß ruhig Emo!", brüllte Robert. Am Parkplatz angekommen wartete schon ein ein älterer Herr auf uns. Seine Haare waren ergraut, er hatte einen langen Bard, der zu einem geflochtenen Zopf gebunden war. Der Herr war lang und hatte einen kleinen Bierbauch, und er war in ein Mittelalterliches Gewand gekleidet. Irgrndwie erinnerte er mich ein wenig an den alten Druiden aus Asterix. Er hatte ein freundliches Lächeln und hatte etwas Uriges an sich. "Herzlich Willkommen auf unserer Burg. Hier gibt es viel Spannendes zu entdecken. Ich bitte darum bei der Führung beieinander zu bleiben, damit ihr euch nicht verlauft, besonders im Stadtteil, dort gibt es viele Wege, und kleine Gassen in denen man sich leicht verirren kann.", begrüßte und erklärte der Alte. Die Klasse bejate das und wir gingen durch das große, alte Tor. Es war ganz genauso wie man sich das Tor einer Ritterburg vorstellte. Alles sah aus als sei es hunderte von Jahren alt. Alsbald wir den Burggraben überquert hatten, kamen wir auf einen großen Marktplatz, alles war voller alter Stände, bei denen viele Marktschreier standen und ihre Ware anpriesen. Ringsum einige Besucher,Turisten die kauften und handelten. Mehrere Gruppen waren unterwegs um mitten im Spaktakel des Spiels zu stehen und in eine andere Welt einzutauchen. Es gab die lauter verschiedener Dinge zu sehen von einfachen Buden, bis zur Schmiede und Artisten, die auf der Straße ihre Kuststücke aufführten. Sogar die Hopper und der Rest der Klasse schien davon imponiert. Denn alle gingen ohne Mux hinter dem Führer her. Erstaunlich. Die Führung war wirlich interessant. Luka machte lauter Fotos mit seinem Handy und wir bekamen sogar die Chance Fotos in Mittelalterlicher Kleidung zu machen. Luka lachte leise und amüsiert. "Sie dir das an, das ist doch wirklich lustig. Das dürfe wir Benni auf keinen Fall vorenthalten." "Benni warum?" "Na, weil er sich sicher schlaplachen wird. Kennst ja seinen Humor.",meint er. Allerdings. Ich musste feststellen, das er wirklich über die seltsamsten Dinge Lachen konnte. Er hatte einen sehr speziellen Humor. Das war wohl auch der Grund, warum Luka ihn immer als 'unmöglich' bezeichnete. Aber das schien einen sehr wichtigen Teil seiner Freundschaft auszumachen. "Hmm...wäre bestimmt lustig, wenn wir mal eins mit ihm und Eli in dieser Tracht machen könnten.", fiel mir so ein, wärend wir hinter der Gruppe her gingen. Ein grinsendes Gesicht neben mir sagte mir. "Hehe, ich glaube das Benni sich gar nicht mehr einkriegen würde, wenn er vor dem armen Fotographen stehen würde." Das stimmte wohl, aber die Vorstellung war schon ziemlich lustig. Ich schmunzelte. "Schaut, schaut, die Emos scheinen sich ja prächtig zu amüsieren.", kam es von Malte, der geradewegs an uns vorbei ging mit Angelina im Arm haltend. Die mussterte uns mit einem herrabsehenden, arogannten Blick. Die beiden anderen waren gerade mit einer Karte beschäftigt, die sie sich von der Burg gekauft hatten. "Ja, was dagegen? Ubs ich hatte ja vergessen, das keinen Humor besitzt.", sagte er frech zu Robert, der ihn schon wieder ansah wie ein Raubtier, das ihn anfallen wollte. "Ha, ha sehr witzig, was haben wir wieder gelacht." "Na du musst doch zugeben, das ich wesentlich mehr Humor besitze als du. Schau dich nur um, die Klasse ist am Lachen." "Mach dich ja nicht über mich witzig!", Robert schaute rings um in die amüsierten Gesichter, die alle dabei zusahen, wie er sich mal wieder zum Affen machte. Robert hatte wieder die gesammte Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Auch seine Freunde schauten auf einmal auf. "Du legst es wohl drauf an was? Scheiß Emo", meinter er zornig, schubste dabei sogar seine heißgeliebte Freundin zu Seite. "Ich doch nicht.", Luka kratzte sich unbeteiligt am Hinterkopf. Robert schäumte schon vor Wut, wollte gerade auf meine Freund losgehen. "Hey Robert, hör so auf!" schritt er Scholz ein, der gerade von einer Besprechung mit dem Führer zu uns trat. "Können wir nicht einmal unterwegs sein, ohne das du Probleme machst!?" Das war doch wohl offentsichtlich. "Was? Der macht sich über mich Lustig!", fauchte Robert leicht. Da wurde er von seinen Freunden festgehalten. "Hey, Rob, beruhig dich mal, der ist es nicht wert." "Nana, bitte nicht solche Sprüche.", mahnte der Lehrer, dann wendete sich sein Blick auf Luka. "Und dich möchte ich bitten ihn nicht immer noch mehr anzustacheln.", sagte Herr Scholz kopfschüttelnd, so als würde er die Welt um sich nicht mehr verstehen. Luka und Robert hatten sich immer wieder in den Haaren. Dabei war es jedes Mal Robert, der anfing uns zu beleidigen. Und Robert gehörte ganz eindeutig zu der Sorte Mensch, die einen Rückschlag nicht verkrafteten. Das war schon immer so. Anders kannte ich ihn gar nicht. Der Führer schüttelte auch nur den Kopf darüber und sah ein wenig verärgert aus. Danke Robert. Einge stichelnde Blicke später kamen wir in der riesigen Kirche an. Die war eine Besichtigung durchaus wert. Wir kamen durch eine kleine Tür, die in mitten einer riesigen Pforte war, in die Kirche, die, die Größe eines gigantischen Ballsaals hatte. Gerade druch über einen roten Teppig, hing ein großes Kreuz mit dem gekreutigten Jesus in der Mitte des erhöten Bereiches, wo sicher immer die Predigten stattfanden. Über uns schwebte eine Riesige Kuppel die kunstvoll verziert war und in der Mitte hinter dem riesigen Kreuz war ein buntes Fenster zu sehen, das ein das ich über einen erstaunliche Fläche zog. wenn man hinauf sah wieder Richtung ausgang war der offene erste Stock zu sehen, sich Galerieartig erstreckte auf dem eine riesige Orgel zu sehen war. Sie war wirklich wunderschön. Man konnte förmlich sehen wie viel Arbeit in der Erbauung dieser Kirche gesteckt haben musste. Der Führer erklärte noch einige Dinge über die Kirche, die früher ein Zufluchtsort war, wie sie entstand, und vieles mehr,...und schließlich neigte sch der Tag dem Ende zu. "Wir sind jetzt wieder draußen angekommen, damit ist die Reise durch die Zeit zuende. Ich hoffe ihr hattet ein weinig Spaß." "Ja, vielen dank, es war sehr spannend.", meinter Frau Richter. "Gut, dann verabschiede ich mich nun, vielleicht bis zum nächsten Mal.", verabschiedete sich der Alte und wir machten uns wieder auf den Weg zur Herrberge. * Luka schmiss sich aufs Bett und gähnte laut. Wir hatten nach dem Abendbrot geduscht und schon mal unsere Koffer gepackt, damit wir morgen nicht auf den letzten Drücker alles packen mussten. "Mensch, Mensch, was für ein Tag. Mir tun die Füße weh.", jammerte er. "Hihi, ja mir auch. Kein Wunder, so viel wie wir gelaufen sind. Aber bis auf die Sache mit Robert, war es doch ein sehr spannender Tag oder?" Ich setzte mich neben Luka auf den Bettrand und schaute in sein Gesicht, das sich gespielt schmerzhaft verzog. Es war ein lustiger Anblick. "Jab, aber trotzdem freue ich mich, das wir morgen endlich wieder nach Hause fahren. Noch einen Tag mit diesem Spinner und ich krieg die Kriese." "Da hast du recht, lass uns schlafen ich bin so müde.", ich rieb mir die Augen. "Okay, kommst du kuscheln?", fragte Luka, der unter die Decke kroch und die eine Hälfte einladend aufschlug. Da sagte ich natürlich nicht nein. Rasch knipste ich das Nachttischlicht an und das große aus, dann kroch ich zu ihm unter die Decke. "Hmm...schon warm.", flüsterte ich. "Natürlich...ich bin doch deine wandelnde Heizung." "Ja...", murmelte ich, ehe ich ihm noch einen Kuss auf die Wange aufdrückte, was mir wieder einen Rotschimmer auf der Wangen brachte. "Gute Nacht...Luka.", flüsterte ich und kuschelte mich mit klopfenden Herzen an ihn. * Es waren nur noch etwa fünf Minuten zu fahren, dann waren wir da. Wir waren wieder zu Hause. Ich konnte also wieder durchatmen und iregndwie war ich total zappellig, wärend mein geliebter Sitznachbar wieder mal die Ruhe weg hatte. "Sag mal Mio, warum bist du denn so hibbellig?" "Hibbellig? Ach...ich... freu mich nur, das wir gleich zu Hause sind." "Achso...,ich freue mich auch darüber.", er kicherte. Wären wir allein, würde er jetzt sicher wieder sagen, wie süß ich doch war. Der Gedanke machte mich irgendwie ganz kribbellig. Der Gedanke wieder mit Luka allein zu sein. Mensch jetzt durfte ich nur nicht rot werden. Ehe ich mich versag fuhr der Bus in die Einfahrt der Schule ein, wo auch schon einige Eltern und Schüler warteten. Dort waren auch Lukas Mutter, Benni und Eli. Ob sie die Schule schwänzten? Egal, ich freute mich darüber, dass sie da waren. Ich konnte sehen, wie uns föhlich zuwunken, wie Lukas Mutter lächelte. Als der Bus endlich hielt und wir aus dem stickigen Ding ausstiegen, kamen sie auf uns zugelaufen. "Heyyy Mioo, Lukaaa." UFF, Eli rannte mich fast um. "Aaahhrr...ha... hallo...Eli..." "Hihihi, hallo mein Großer, tut mir leid, da sich dich fast umgeworfen hab, aber ich konnte meine Freude einfach nicht mehr unterdrücken." "Das stimmt, er hat gestern Nacht kein Auge zugemacht und war heute morgen so hibbellig, das er keinen Moment still sitzen konnte, hatten mir einige aus seiner Klasser erzählt, als ich ihn abgeholt hab.", erklärte Benni. "Du Plaudertasche.", Eli pixte Benni in die Seite, der sogleich anfing zu kichern. In ihrer Welt schien auch heute wieder alles roserrot zu sein. "Tjaaa...", er pixte ihn zurück. "Hihi, manchmal frag ich mich, wo ihr eure gute Laune herholt.", wollte Luka wissen, der seine Hände in die Seiten gestämmt hatte. "Die beiden verbreiten immer gute Laune, wo sie auch sind.", meinte Lukas Mutter angetan. "Schätzchen, das kann man nicht irgendwo herholen, das ist unsere Natur. Und wir, als eure besten Freunde, haben es uns zur Aufgabe gemacht euch mit unserer Fröhlichkeit anzustecken, wo ihr doch gerade diese anstrengend Klassenfahrt hinter euch habt.", verkündete Benni mehr als gut gelaunt. "Aber wollt ihr nicht eure Taschen holen?", fragte Eli. "Hihi...okay, das machen wir, aber dann gehts auf nach Hause." "Klar, und wir kommen mit.", grinste Eli. Na das konnte ja was werden. Wir holten unsere Taschen, verfrachteten sie im Auto von Lukas Mutter und fuhren nach Hause. Erst zu mir, damit ich meine Tasche wegbringen konnte. Drinnen musste ich feststellen, das meine Eltern mal wieder nicht zu Hause waren. Sie hatten mir nur einen Zettel hinterlassen, das sie über das Wochenende bei meinen Großeltern verbrachten, die in einer ländlichen Gegend ein kleines Ferienhaus besaßen. Es war schon seltsam. Irgendwie hatte ich erwartet, das es einmal anders sein würde, dass sie sich freuen würden,das ich wieder da war. Mich mit offenen Armen empfangen würden. Doch...was hatte ich da denn erwartet? Dass sie mich vielleicht auch nur ein bisschen vermissten? So ein Quatsch. Oben in meinem Zimmer angekommen, legte ich meine Tasche ab und kramte die Schmutzwäsche herraus. Dann holte ich eine kleine Tasche in die ich meinen Kulturbeutel, was zum Schlafen und Wechelwäsche einpackte und rannte die Treppe herunter, schloss die Tür ab und stieg wieder zu Lukas Mutter ins Auto. "Da bist du ja...übernachtest du heute wieder bei uns?", sie zeigte auf meine kleine Tasche. "Ja...bei mir ist niemand zu Hause..." Allein...mochte ich nicht zu Hause sein... Kapitel 19: Das erste mal ~..♥ ------------------------------ Hallo meine Lieben, da bin ich wieder und diesmal mit dem 19 Kapitel heute geht es heiß her umd um das zur Feier, des Tages habe ich einen Satz aus einem zweiteligen Film eingebaut. Der/Die Erste, der/die den Titel errät bekommt von mir 10 Karotaler (bitte in den Kommi schreiben)XD Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Ich hoffe es gefällt euch. >____< und bitte verzeiht mir meine vielen Fehler!!! LG ♥ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Das kann doch nicht ihr ernst sein!", ertönte Elis Stimme verärgert. "Scheinbar doch...", antwortete ich. Benni, Eli, Luka und ich saßen in Lukas Zimmer, bei einer heißen Schockolade und einem Stück selbstgebackenen Kuchen ala' Lukas Mutter. "Deine Eltern werden wirklich immer bescheuerter.", bemerkte er. "Ist das denn schon immer so gewesen?", wollte Benni wissen. "Naja, es geht...es gab eine Zeit wo's besser war.", meinte ich. "Besser schon, aber nicht viel besser." "Wie meinst du das?", fragte Luka. "Mios Eltern haben schon immer viel zu hohe Erwartungen an ihn gehabt. Es ging immer nur um Schule, Noten und dem Ansehen in der Familie." "Ohje...dann sind das solche die nie zufrieden sind?" "Genau so ist es...es gab schon Tage wo seine Mutter ihn regerecht eingesperrt hat.", sagte Eli. "...aber, das ist doch vorbei." "Ja jetzt, aber wer weiß, ob es wieder mal so wird. Du kennst deine Mutter doch von allen am besten.", kam es wieder von Eli. "...Ja...", murmelte ich. Ich konnte Eli genau ansehen, wie verärgert er über die Situartion war. Meine Mutter und er konnten sich noch nie besonders gut leiden. Verdenken konnte ich es ihm nicht, bei all dem, was passiert war. "Das bedeutet, das du ganz besonders gut acht auf Mio geben musst Luka.", wendete Benni sich an Luka. "B...Benni...!", kam es stotterig aus meinem Mund. "Hihi, nur nicht so bescheiden Mio, du kannst Lukas starke Arme ruhig als rettendes Ufer ansehen.", grinste er. Sah ganz so aus, als hätte er das schon mal ausprobiert. Sollte mir das Bedenken geben? Er kassierte dafür einen pixer von Elias und kicherte leise. "Was denn? Was hab ich denn jetzte wieder gemacht?" "Schatzi, du machst Mio ganz verlegen. Sieh doch nur wie rot er ist." "Also ich finds süß." "Benni!", kam es von Luka, der ihn ansah als wolle er ihn am liebsten anknurren. "Oho, Luka ist eifersüchtig.", meinte Benni. "Bin ich nicht!", wiedersprach er nicht besonders überzeugend. "Das glaub ich dir nicht.", Benni schüttelte den Kopf, während er breit grinste. "...wenn du nicht eifersüchtig bist, kann ich ihn mir ja mal ausleihen.", jetzt sah Eli aus, als würde er gleich loslachen. "Eh,...", und ich kam gar nicht mehr zu Wort. "Benni! Du bist..." "Unmöglich. Ich weiß.", stichelte Lukas bester Freund. "Hmm...Ihr zwei seid einfach göttlich..., wenn ihr euch streitet.", warf mein bester Freund ein. "Ja, das könnte stimmen.", Benni faste sich am Kinn und machte ein Gesicht als sei er sehr überzeugt von sich. "Wie bitte? Ihr spinnt doch...!", meckerte Luka, die Eifersucht war ihm deutlich anzusehen. Irgdnwie hatte das was... "Wissen wir...", dann lachten sie. Auch ich musste lächeln. Luka war wirklich eifersüchtig. Es war so selten, das er mal die Fassung verlor. Er fasste sich an die Stirn und schüttelte den Kopf. "Ihr raubt mir noch mal den letzten Nervt." "Hihi..." Mein Freund schaute mich ernst und ein wenig angefressen an. "Sag mal, machst du dich jetzt auch noch lustig über mich oder was?" "Nein, nein...hihi...", es war einfach so. Das Lachen ließ sich einfach nicht abschalten. Es war einfach göttlich... Es war nur noch ein leises, grummelndes, "Na warte...", zu hören, dann packte er mich und zog mich an sich, hielt mich fest und wuschelte mir gehörig durch die Haare. Ich begann zu quietschen. "IIIhhh...Luka! Lass daaasss...Meine Haare, meine Haaräää!!!", dann ließ er mich wieder los und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Das war die Strafe dafür, das du mich ausgelacht hast." Darauf fingen die anderen Beiden wieder an zu lachen. "Aber Luka, das darfst du nicht falsch verstehen...", bekann Benni, der einen Arm um Eli legte, ihn an sich zog und ihm einen Kuss auf die Wange gab. "Ganz genau, wir lachen nicht über dich, sondern mit dir. Hihi Benni...", beendete Eli den Satz und kicherte leise als er den Kuss auf die Wange bekam. Es war schon erstaunlich wie gut sie sich bereits kannten, sodas sie sogar die Sätze des anderen ergänzten. "Oh je...ihr macht mich echt fertig...", Luka sah die beiden etwas missmutig an. "Tjaaa...so kanns gehen.", antworteten sie im Duet und standen auf. "So, wir gehen dann mal, haben noch was vor. Ihr müsst uns nicht zur Tür begleiten.", meinte Benni. "Jab...grüß deine Mutter von uns.", sagte Eli, der mich so gleich umarmte. "Mach ich...", brummte Luka, während er Benni verabschiedete, dann wechselten sie und der jeweils andere verabeschiedete sich. Dann schnappten sie sich ihr Skateboards. "Bis dann ihr Beiden.", und sie verschwanden. Kaum fünf Minuten später, war das Klicken der Tür zu hören. Seufzend ließ Luka sich auf sein Bett fallen. Mit einer Hand strich er sich das Haar aus dem Gesicht. Ich schaute ihm nach, erhob mich und krabbelte neben ihn aufs Bett. "So schlimm?", fragte ich, während ich mich in den Schneidersitz setzte. Er schüttelte den Kopf. "Nein...sie meinen es ja nicht böse,...nur irgendwie habe ich langsam echt das Gefühl, das sie sich wirklich gesucht und gefunden haben. Ich hätte nie vermutet das...es jemanden gibt, der Benni so gut ergänzen kann....das ist schon unheimlich." "Hihi, aber sie scheinen zusammen glücklich zu sein.", antwortete ich. Luka nickte, dann erhob er sich ein wenig, streckte seinen Arm hinter mir aus und zog mich an seine Brust, dabei vielen wir zu zweit hinten über in die Kissen. Langsam drehte er seinen Kopf noch ein wenig an mein Ohr. "Ja, aber nicht so glücklich wie ich.", flüsterte er. Ich wurde rot und mein Herz wummerte wie ein Presslufthammer. "I...ich...", verdammt, mein Hirn schaltete sich aus... Plötzlich schlug Luka sich an die Stirn und atmete tief durch. "Mist...warum bist du nur so...verdammt süß...", und auf einmal, wurde ich auf den Rücken gedreht und Luka war über mir. Seine Augen schauten mich so verheißungsvoll an. Dieser Blick machte mich ganz kribbelig. Und dann...spürte ich nur noch, wie sich sich seine Lippen auf meine drückten und mich küssten. Sie waren so fordernt und dennoch so sanft und weich. "..." Ich schloss die Augen und legte meine Arme um seinen Rücken. Und schließlich bemerkte ich wie seine Hüften auf den meinen ruhten. Nach und nach konnte ich spüren, wie die angenehme Schwere, seines Unterleibs vollends auf meinem lag. Dabei küsste er mich immer weiter und weiter, raubte mir den Atem, bis ich keuchte. Mein Herz pochte schnell. Mir wurde warm, seine Küsse immer intensiver. Sie waren irgendwie anders als sonst. Sie vereinnahmten mich, machten mich süchtig. Ich wollte mehr! Ja, ich wollte mehr davon! So kam es, das auch mein Mund sich immer gieriger gegen seinen presste. Meine Zunge leistete sich ein nicht enden wollendes Spiel mit seiner. Keuchen. Meine Finger vergruben sich in seinem Shirt. Seine Hand streichelte zärtlich durch meine Haare. "Mio...Ich liebe dich...", säuselte er leise zwischen den Küssen. "Hm...ich...dich auch...", brachte ich gebrochen hervor, so vereinahmt war ich von seiner Wärme, seinen Küssen und seiner Stimme, dessen Worte wie Sterne in meinen Ohren erklangen. "Ah...Luka...", ich vernahm seine Hand, die sich unter mein Shirt stahl und es langsam nach oben schob. Nebenbei verschloss er wieder meinen Mund, mit einem Kuss, der mir den Atem raubte, meine Sinne vernebelte. Mit seinen Fingerspitzen streichelte er vorsichtig über die nackte Haut meines Bauches, meine Seiten und über meine Brust. Erneutes Keuchen. Seine Finger begannen meine Brustwarzen zu bearbeiten. Sie wurden umkreist, gezogen und massiert. Es jagte mir einen Schauer über den Rücken. "Ah...", ein leises Stönen. Luka ließ von meinem Mund ab und küsste sich an meinem Hals entlang. Überall dort, wo sein Mund meine Haut berüherte hinterließ er eine kribbelnde Spur. Mein Herz pochte schon wieder so laut, das Luka es hätte hören müssen. Doch es kam noch besser. Er knabberte an meinem Ohr und küsste diese eine bestimmte Stelle hinter diesem. Verdammt! Alles kribbelte, es zog sich durch meinen gesammten Körper. Ich krallte mich noch mehr an ihn, atmete schneller. Immer wieder gab ich kleine Laute von mir, die mir peinlich waren. Ich versuchte sie sogar zu unterdrücken, in dem ich von meiner Umklammerung losließ und mir den Mund zuhielt. Doch wie immer underbot Luka mir dies. Kurz ließ er von mir ab, zog meine Hand saft und vorsichtig von meinem Mund. "Hab keine Angst...lass mich deine Stimme hören..." "A...Aber was ist...wenn deine ...M...Mutter uns hört?", stotterte ich peinlich vor mich hin. Doch Luka schien sich daran keineswegs zu stören. Mein Gesicht hingegen musste mitlerweile so rot sein wie eine überreife Tomate. Das Gesicht über mir lächelte und die dazugehörige Hand streichelte über meine Wange. "Keine Sorge, die ist doch vorhin noch zu ihrer Freundin gefahren. Wenn sie einmal dort ist, dauert es eine Weile bis sie wieder auftaucht." Er küsste mich wieder und ich erwiederte den Kuss. Er beruhigte mich irgendwie. Dieses beruhigende Gefühl war vielleicht auch gerade ganau richtig, denn just in diesem Moment zog Luka mir geschickt mein Oberteil über den Kopf, ohne wirklich zu wissen, wie mir geschah. "L...Luka...was...machst du da?", darauf war ich jetzt nicht vorbereitet. "Na...ich zieh dich aus.", er lächelte frech und gab mir erneut einen Kuss bevor ich noch etwas dazu sagen konnte. Dann zog er auch sich selbst sein Shirt aus. Wieder konnte ich seinen wohlgeformten Oberkörper sehen, der mich fast wahnsinnig machte. Doch nicht lange, denn er beugte sich wieder über mich und küsste sich an meinem Schlüsselbein entlang, über meine Brust. Bald spürte ich wie seine Lippen und seine Zunge sich mit meinen Brustwarzen beschäfftigten. Mal wurden sie von seinem Mund komplett umschlossen, und sog an ihnen,mal knabberte er zärtlich an ihnen und mal wurden sie nur von seiner Zunge umkeist. Wieder kam ein Stöhnen aus meinem Mund. Seine Berührungen ließen mich immer wieder erschaudern und das machte sich auch irgendwann weiter unten bemerkbar. Noch nie hatte ein solchen Gefühl erlebt. Und obwohl Luka so vorsichtig und zärtlich war, machte es mich irgendwie nervös, ich bekam Angst. Angst vor dem, was noch kommen könnte. Plötzlich brannten meine Augen. Warme Tränen flossen über meine Wangen herunter und ich schluchzte. Wie aus Reflex verbarg ich mein Gesicht hinter meinen Händen. Sofort ließ Luka von mir ab und legte sich wieder neben mich. Dann streichelte er mir durchs Haar und zog wieder vorsichtig seine Hände von meinem Gesich, das übersäht war von Tränen. "Hey...Mio, was ist denn los? Wieso weinst du?" Ich schluchzte. "Ich...es...es tut mir so leid..." "Was tut dir leid? ", erstreichelte weiter durch mein Haar. "Ich...", ich weinte plötzlich bitterlich. Ich konnte es mir nicht erklären. Die Tränen flossen einfach. Ich schämte mich so. Ich mochte Luka gar nicht mehr ins Gesicht schauen. Mein Körper drehte sich von Luka weg. Luka seufzte und beugte sich über mich. Er gab mir einen Kuss auf die Wange. "Hast du Angst?", flüsterte er. Ich nickte vorsichtig. "Ich auch...", darauf drehte sich sich mein Kopf ein wenig zu ihm rüber. "D...Du?..." "Ja klar...immerhin...will ich dir nicht wehtun...und da es dein erstes Mal ist,...hab ich Angst, das du dich vielleicht nicht wohlfühlst, das ich vielleicht nicht vorsichtig genug bin...das es dir nicht gefallen könnte..." Vorsichtig legte er einen Arm um mich und schliegte sich an mich. Diese Wärme, die sein Körper ausstrahlte wirkte wie Balsam. Mit seinen Fingern streichelte er meine Tränen fort. "D...das wusste ich nicht....", ich drehte mich langsam um und schaute leicht zu ihm auf. "Du wirkst immer...so sicher, ich konnte mir nicht vorstellen...das....das du...", er legte einen Finger auf meine Lippen. "Schhht.", dann gab er mir einen kurzen Kuss. "Hm." "Darf ich weitermachen?", fragte er und wartete dabei geduldig meine Antwort ab. "J...Ja...", darauf lächelte er und gab mir einen Kuss, den ich erwiederte. "...Ich bin ganz vorsichtig...versprochen.", flüsterte er zärtlich in mein Ohr und küsste erneut die Stelle dahinter, die mir einen schauer über den Rücken jagte. Dabei streichelte er meinen Oberkörper liebevoll mit seinen Händen. Nach und nach küsste er sich an meinem Hals entlang zu meiner Brust und fuhr mit seiner Tätigkeit, die er soeben abgebrochen hatte weiter. Ein warmer, wohliger Schauer nach dem Anderen jagte über meinen Rücken. Schmetterlinge tanzten in meinem Bauch und je mehr er mich streichelte und liebkoste, desto mehr spürte ich wie erregt ich wurde. Mein ganzer Körper schien in heller Aufruhe, dabei hatte er doch erst angangen. Wie konnte ein einziger Mensch nur so anziehend sein? Wie konnte ein einziger Mensch einen nur süchtig nach mehr machen? Mein Körper bebte unter seinen Berührungen. Immer öffter entfuhr mir ein leises Stöhnen. Es fühlte sich so gut an. Seine Lippen glitten tiefer und mir wurde heiß. Meine Finger krallten sich nach Halt suchend in seine Haare und ins Bettlaken. Seine Zunge umkreiste nun meinen Bauchnabel und war einer gewissen Stelle meines Körpers gefährlich nah. "Ah...", mein Unterleib kribbelte es wurde eng in der Hose. Noch nie war Luka dieser Stelle so nah. Ich atmete schneller. Als er an meinem Hosenbund angekommen war, kam Luka wieder zu mir nach oben. Sein Gesicht sah ebenfalls sehr erregt aus. Sein Atem auf meiner Haut fühlte sich so heiß an. Seine Lippen umschlossen meinen Mund und meine Arme schlangen sich augenblicklich um seinen Hals. Gierig fielen unseren Lippen übereinander her. Atmen war gerade definitiv überbewertet. Sein Unterkörper reibte sich ein wenig an meinem und erregte mich noch mehr. Mein Stöhnen unterbrach den Kuss. Luka kicherte leise. "L...Luka...l...lach nicht...", murmelte ich leise unter hochrotem Kopf und peinlich berühert. "...Deine Stimme...ist so süß...lass mich noch mehr hören..." Langsam glitt seine Hand meinen Bauch entlang nach unten. Seine Finger zerrten leicht an meinem Hosenbund. Dann tasteten sie sich dort entlang, bis sie den Knopf der Hose erreichten und öffneten ihn. Langsam und vorsichtig schob sie seine Hand hin meine Hose. Dort verharrte sie kurz. Ich hielt den Atem an. Lukas Hand fing an die Stelle ein wenig zu massieren. Das erregte mich noch mehr und entlockte mir ein weiteres Stönen. Luka machte weiter und begann schließlich noch mich nebenbei zu Küssen. Gierig drang seine Zunge in meinen Mund und erforschte ihn, fordete meine Zunge auf mit ihr zu spielen. Ich konnte nichts anderes mehr tun als seinen Kuss zu erwiedern und dem Drängen seiner Zunge nachzugeben und je länger seine geschickte Hand mein Unten bearbeitete, desto mehr krallten sie meine Finger an seinen Rücken. Schließlich kam es, das er meine Hose nach unten schob, noch ein Kuss und er ließ kurz von mir ab um mir die Hose ganz auszuziehen. Danach Zog er sich seine eigene Hose aus. Nun lagen wir beide fast nackt neben einander. Ich schaute ihn mit knallrotem Gesicht an. So viel nackte Haut. Körper an Körper und diese unbeschreibliche Hitze. "Luka...sei...bitte vorsichtig...",er nickte mit einem lieben Lächeln gab mir noch einmal einen leidenschaftlichen, hingebungsvollen Kuss. "Hm...", meine Hand krallte sich in seine Haare. Seine Hand fuhr nach und nach in meine Boxershorts und arbeitete weiter. Immer wieder entfuhr mir mal eine leiseres, mal ein lauteres Stönen. Und schließlich sah es so aus,als würde auch Luka nicht mehr lange durchhalten und innerhalb kürzester Zeit befreite er mich auch von meiner Boxershorts. Nun war ich splitterfaser nackt. Ich schämte mich ein wenig. Aus verschwommenen Augen sahe ich ihn an. Luka kramte in der Schublade seinen Nachtschrankes herum und holte ein Kondom und eine kleine Tube hervor. "Was...was ist das für ein Zeug?", fragte ich außer Atem. "Das ist Gleitgel. Damit reibe ich dich unten ein. Da Männer nicht feucht werden so wie Frauen, ist es ein sehr gutes Mittel um es ein wenig erträglicher zu machen. Das erste Mal kann sehr schmerzhaft sein. Da der Männliche Körper ja der Regel nicht dafür gemacht ist. Aber...mach dir sorgen, ich bin ganz vorsichtig...", antwortete Luka. Er streichelte kurz über meine Wange und gab mir wieder einen Kuss. Dann fuhr seine Hand wieder nach unten. Sofort spürte ich wieder deutlich meine Erregung, die auch deutlich zu sehen war. Verdammt es war so peinlich. Ein Blick zu Lukas Shorts sagte mir, das es ihm nicht viel anders ging...das hatte ich noch nie bei ihm gesehen. Ich schämte mich fast ein wenig für meine Neugierde. "Mio, mach die Beine etwas auseinander, damit ich etwas besser rankomme." "Äh...j...ja...", ich tat wie mir gesagt und spreizte die Beine. So hatte Luka einen einen freien Blick zu meinem Unterleib. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie er etwas von der Tube auf seine Finger drückte. Kurz darauf spürte ich das Zeug an meinem Hinterteil, es war kalt, doch das war nicht das unangenehme...Sogleich spürte ich einen Schmerz und zuckte. Gab einen Gequälten Laut von mir. "A...Ahhh..., Luka! Das...das tut weh...!", ich verkrampfte mich. "Hm!" verzweifelt versuchte ich ihn weg zudrücken. Doch Luka ließ sich nicht abbringen. Er hielt meine Hand fest und gab mir einen Kuss. "Hey, schht...Alles ist gut, du musst dich entspannen...wenn du dich verkrampfst, tut es mehr weh...Atme tief durch...", ich nickte, verzog ein wenig das Gesicht, atmete tief durch und entspannte mich ein wenig. Und schon spürte ich, wie sein Finger immer weiter in mich eindrang. Je tiefer erging, desto besser wurde es...es schmerzte immer noch ein wenig und mir wurde heiß. Ich klammerte mich an ihm fest. Er bewegte seinen Finger in mir. Das Gefühl schien immer stärker zu werden. Es ließ mich erschaudern. Ein zweiter Finger...nun bewegte er seine beiden Finger wie eine Schere in mir und lockerte die Stelle noch etwas ehe er mit einem dritten Finger eindrang. Ein Schmerz und ich klapperte noch mehr, unterdrückte ein Jammen. "Luka...!", es war so ungewohnt und ich verzog erneut das Gesicht. Ich hatte wieder ein wenig Angst. "Keine Angst...es geht los.", er beruhigte mich mit seiner sanften Stimme. Er machte noch eine Weile so weiter, bis es sich besserte. Je mehr ich mich entspannte, desto besser fühlte es ich an. Ich gab einige kleine Laute von mir. "...ich scheine richtig zu sein." er drückte mir erneut einen Kuss auf, den ich erwiederte. Die Finger wurden vorsichtig heraus gezogen. Luka drängelte sich währenddessen zwischen meine Beine. Er packte das Kondom aus und streife es sich über. Er nahm meine Beine rechts und links, neben sich, das eine drückte er ein wenig mehr zur Seite. Dann drang er in mich ein. "Ah!", ich verzog das Gesicht. Es schmerze wieder ein wenig. Kurz verharrte er. Schließlich begann er sich langsam in mir zu bewegen. Es fühlte sich erst ein wenig komisch an. Luka beugte sich noch ein wenig vor und machte weiter. Ich umklammerte seinen Rücken und seinen Nacken. Nach und nach fühlte ich wieder diese Hitze in mir aufsteigen, alles tanzte,...mein Herz pochte immer schneller...und meine Hüften begannen sich dem Takt seiner Bewegungen anzupassen. Es fühlte sich plötzlich so gut an. Luka wurde ein wenig schneller und stieß immer wieder zu...und plötzlich...ja, da fühlte ich etwas, das mich unglaublich erregte.Da mischten sich so viele Gefühle. Der Schmerz wurde bittersüß. Es fühlte sich so gut an,das ich auf einmal ein lautes Stöhnen von mir gab. Das schien Luka zum Anlass zu nehmen, immer wieder auf diese Stelle zuzustoßen. Er wurde schneller, blieb aber dennoch sanft. Zwischendurch küsste er mich und ich erwiederte den Kuss. Ich bemerkte dabei, wie ich immer gieriger wurde. Diese Gefühle, die ich plötzlich empfand waren unbeschreiblich. Ich stöhnte laut und nahm wahr, wie ich immer hemmungsloser wurde. Sogar Luka stöhnte. Die Laute die er von sich gab, machten mich ganz verrückt. Ich ließ mich fallen. Mein Rücken bäumte sich, mein Kopf legte sich genießerisch in den Nacken. Ich fühlte seine Haut unter meinen Fingern. Sie war so warm.Wir waren beide verschwitzt und keuchten. Mein Herz hämmerte mitlerweilse so häftig das Luka es hätte hören müssen und das Kribbeln, dieses unglaubliche Gefühl durchströhmte meine ganzen Körper. Die Hitze und das pochen meine Blutes wurde immer häftiger. "Aahhhaa...Luka!" "Mio...ich liebe dich...", flüsterte er mir viel zu zärtlich ins Ohr. "I...Ich dich auch!" und plötzlich, "Luka ich...", "Ja, ich auch...", gab ich noch ein weiteres Stöhnen von mir. Und es war geschehen... fast gleichzeitig. Dieses Gefühl...war nicht zu beschreiben. Erschöpft ließ Luka sich auf mich sinken und wir atmeten beide schwer. In meinem ganzen Leben war ich noch nie so in Atemnot. Nach einer kurzen Weile rollte Luka sich auf die Seite und zog mich an sich heran. Er war genauso nackt wie ich. Wann hatte er seine Shorts komplett ausgezogen? Bei dem Anblick wurde ich wieder knallrot. Ich mochte ihm gar nicht in die Augen sehen. Also vergrub ich mein Gesicht an seiner Brust. Ich spürte eine Hand die mir liebevoll durch die Haare streichelte und mir schließlich den Nacken kraulte. Nur kurz ließ sie von mir ab, um die Decke nach oben zu ziehen, danach wurde ich wieder gekrauelt. "Was ist los Mio...schämst du dich etwa?" "E...ein bisschen...", stotterte ich. "Hihi, Dummi, das musst du doch nicht...du warst so süß..." "S...Sag sowas nicht! Aber...du Luka..." "Hihi...Ja, Mio?" "E...es hat sich wirklich...schön angefühlt...", gab ich zu und wollte mich geradewegs wieder vergraben. Doch Luka ließ das nicht zu und zog mein Gesicht ein wenig zu sich hoch, so das ich ihn ansehen musste. Dann gab er mir einen Kuss,den ich wie automatisch erwiederte. Ich schmiegte mich an seinen Körper und wir küssten uns zärtlich eng umschlungen. Danach kuschelten wir nur noch etwas...bis wir einschliefen und ich hoffte, das es kein Traum gewesen war... Kapitel 20: Das erste mal ~..♥ ( entschärfte Version) ----------------------------------------------------- "Das kann doch nicht ihr ernst sein!", ertönte Elis Stimme verärgert. "Scheinbar doch...", antwortete ich. Benni, Eli, Luka und ich saßen in Lukas Zimmer, bei einer heißen Schockolade und einem Stück selbstgebackenem Kuchen ala' Lukas Mutter. "Deine Eltern werden wirklich immer bescheuerter.", bemerkte er. "Ist das denn schon immer so gewesen?", wollte Benni wissen. "Naja, es geht...es gab eine Zeit wo's besser war.", meinte ich. "Besser schon, aber nicht viel besser." "Wie meinst du das?", fragte Luka. "Mios Eltern haben schon immer viel zu hohe Erwartungen an ihn gehabt. Es ging immer nur um Schule, Noten und dem Ansehen in der Familie." "Ohje...dann sind das solche die nie zufrieden sind?" "Genau so ist es...es gab schon Tage wo seine Mutter ihn regelrecht eingesperrt hat.", sagte Eli. "...aber, das ist doch vorbei." "Ja jetzt, aber wer weiß, ob es wieder mal so wird. Du kennst deine Mutter doch von Allen am Besten.", kam es wieder von Eli. "...Ja...", murmelte ich. Ich konnte Eli genau ansehen, wie verärgert er über die Situartion war. Meine Mutter und er konnten sich noch nie besonders gut leiden. Verdenken konnte ich es ihm nicht, bei all dem was passiert war. "Das bedeutet, das du ganz besonders gut acht auf Mio geben musst Luka.", wendete Benni sich an Luka. "B...Benni...!", kam es stotterig aus meinem Mund. "Hihi, nur nicht so bescheiden Mio, du kannst Lukas starke Arme ruhig als rettendes Ufer ansehen.", grinste er. Sah ganz so aus, als hätte er das schon mal ausprobiert. Sollte mir das bedenken geben? Er kassierte dafür einen Pixer von Elias und kicherte leise. "Was denn? Was hab ich denn jetzt wieder gemacht?" "Schatzi, du machst Mio ganz verlegen. Sieh doch nur wie rot er ist." "Also ich find's süß." "Benni!", kam es von Luka, der ihn ansah als wolle er ihn am liebsten anknurren. "Oho, Luka ist eifersüchtig.", meinte Benni. "Bin ich nicht!", wiedersprach er nicht besonders überzeugend. "Das glaub' ich dir nicht.", Benni schüttelte den Kopf, während er breit grinste. "...wenn du nicht eifersüchtig bist, kann ich ihn mir ja mal ausleihen.", jetzt sah Eli aus, als würde er gleich loslachen. "Eh,...", und ich kam gar nicht mehr zu Wort. "Benni! Du bist..." "Unmöglich. Ich weiß.", stichelte Luka's bester Freund. "Hmm...Ihr zwei seid einfach göttlich..., wenn ihr euch streitet.", warf mein bester Freund ein. "Ja, das könnte stimmen.", Benni faste sich am Kinn und machte ein Gesicht als sei er sehr überzeugt von sich. "Wie bitte? Ihr spinnt doch...!", meckerte Luka, die Eifersucht war ihm deutlich anzusehen. Irgdnwie hatte das was... "Wissen wir...", dann lachten sie. Auch ich musste lächeln. Luka war wirklich eifersüchtig. Es war so selten, dass er mal die Fassung verlor. Er fasste sich an die Stirn und schüttelte den Kopf. "Ihr raubt mir noch mal den letzten Nerv." "Hihi..." Mein Freund schaute mich ernst und ein wenig angefressen an. "Sag mal, machst du dich jetzt auch noch lustig über mich oder was?" "Nein, nein...hihi...", es war einfach so. Das Lachen ließ sich einfach nicht abschalten. Es war einfach göttlich... Es war nur noch ein leises, grummelndes, "Na warte...", zu hören, dann packte er mich und zog mich an sich, hielt mich fest und wuschelte mir gehörig durch die Haare. Ich begann zu quietschen. "IIIhhh...Luka! Lass daaasss...Meine Haare, meine Haaräää!!!", dann ließ er mich wieder los und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Das war die Strafe dafür, das du mich ausgelacht hast." Darauf fingen die anderen Beiden wieder an zu lachen. "Aber Luka, das darfst du nicht falsch verstehen...", bekann Benni, der einen Arm um Eli legte, ihn an sich zog und ihm einen Kuss auf die Wange gab. "Ganz genau, wir lachen nicht über dich, sondern mit dir. Hihi Benni...", beendete Eli den Satz und kicherte leise, als er den Kuss auf die Wange bekam. Es war schon erstaunlich wie gut sie sich bereits kannten, sodas sie sogar die Sätze des Anderen ergänzten. "Oh je...ihr macht mich echt fertig...", Luka sah die beiden etwas missmutig an. "Tjaaa...so kanns gehen.", antworteten sie im Duet und standen auf. "So, wir gehen dann mal, haben noch was vor. Ihr müsst uns nicht zur Tür begleiten.", meinte Benni. "Jab...grüß deine Mutter von uns.", sagte Eli, der mich so gleich umarmte. "Mach ich...", brummte Luka, während er Benni verabschiedete, dann wechselten sie und der jeweils Andere verabeschiedete sich. Dann schnappten sie sich ihre Skateboards. "Bis dann ihr Beiden.", und sie verschwanden. Kaum fünf Minuten später, war das Klicken der Tür zu hören. Seufzend ließ Luka sich auf sein Bett fallen. Mit einer Hand strich er sich das Haar aus dem Gesicht. Ich schaute ihm nach, erhob mich und krabbelte neben ihm aufs Bett. "So schlimm?", fragte ich, während ich mich in den Schneidersitz setzte. Er schüttelte den Kopf. "Nein...sie meinen es ja nicht böse,...nur irgendwie habe ich langsam echt das Gefühl, das sie sich wirklich gesucht und gefunden haben. Ich hätte nie vermutet das...es jemanden gibt, der Benni so gut ergänzen kann....das ist schon fast unheimlich." "Hihi, aber sie scheinen zusammen glücklich zu sein.", antwortete ich. Luka nickte, dann erhob er sich ein wenig, streckte seinen Arm hinter mir aus und zog mich an seine Brust, dabei vielen wir zu zweit hinten über in die Kissen. Langsam drehte er seinen Kopf noch ein wenig an mein Ohr. "Ja, aber nicht so glücklich wie ich.", flüsterte er. Ich wurde rot und mein Herz wummerte wie ein Presslufthammer. "I...ich...", verdammt, mein Hirn schaltete sich aus... Plötzlich schlug Luka sich an die Stirn und atmete tief durch. "Mist...warum bist du nur so...verdammt süß...", und auf einmal, wurde ich auf den Rücken gedreht und Luka war über mir. Seine Augen schauten mich so verheißungsvoll an. Dieser Blick machte mich ganz kribbelig. Und dann...spürte ich nur noch, wie sich sich seine Lippen auf meine drückten und mich küssten. Sie waren so fordernt und dennoch so sanft und weich. "..." Ich schloss die Augen und legte meine Arme um seinen Rücken. Und schließlich bemerkte ich wie seine Hüften auf den meinen ruhten. Nach und nach konnte ich spüren, wie die angenehme Schwere, seines Unterleibes vollends auf meinem lag. Dabei küsste er mich immer weiter und weiter, raubte mir den Atem, bis ich keuchte. Mein Herz pochte schnell. Mir wurde warm, seine Küsse immer intensiver. Sie waren irgendwie anders als sonst. Sie vereinnahmten mich, machten mich süchtig. Ich wollte mehr! Ja, ich wollte mehr davon! So kam es, das auch mein Mund sich immer gieriger gegen seinen presste. Meine Zunge leistete sich ein nicht enden wollendes Spiel mit seiner. Atemlosigkeit. Meine Finger vergruben sich in seinem Shirt. Seine Hand streichelte zärtlich durch meine Haare. "Mio...Ich liebe dich...", säuselte er leise zwischen den Küssen. "Hm...ich...dich auch...", brachte ich gebrochen hervor, so vereinahmt war ich von seiner Wärme, seinen Küssen und seiner Stimme, dessen Worte wie Sterne in meinen Ohren erklangen. "Ah...Luka...", ich spürte seine Hand, die sich unter mein Shirt stahl und es langsam nach oben schob. Nebenbei verschloss er wieder meinen Mund, mit einem Kuss, der mir wieder den Atem raubte, meine Sinne vernebelte. Mit seinen Fingerspitzen streichelte er vorsichtig über die nackte Haut meines Bauches, meine Seiten und über meine Brust. Pochende Herzen. Seine Finger begannen meine Brust zu bearbeiten. Sie zogen ihre Bahnen, kreisten und streichelten sie liebevoll. Es jagte mir einen Schauer über den Rücken. "Ah...", ein leises Geräusch. Luka ließ von meinem Mund ab und küsste sich an meinem Hals entlang. Überall dort, wo sein Mund meine Haut berüherte hinterließ er eine warme Spur, die ein wenig prickelte. Mein Herz pochte schon wieder so laut, das Luka es hätte hören müssen. Doch es kam noch besser. Er knabberte an meinem Ohr und küsste diese eine bestimmte Stelle hinter diesem. Verdammt! Alles kribbelte, es zog sich durch meinen gesammten Körper. Ich krallte mich noch mehr an ihn, atmete schneller. Immer wieder gab ich kleine Laute von mir, die mir peinlich waren. Ich versuchte sie sogar zu unterdrücken, in dem ich von meiner Umklammerung losließ und mir den Mund zuhielt. Doch wie immer wusste Luka dies zu verhindern. Kurz ließ er von mir ab, zog meine Hand saft und vorsichtig von meinem Mund. "Hab keine Angst...lass mich deine Stimme hören..." "A...Aber was ist...wenn deine ...M...Mutter uns hört?", stotterte ich peinlich vor mich hin. Doch Luka schien sich daran keineswegs zu stören. Mein Gesicht hingegen musste mittlerweile so rot sein wie eine überreife Tomate. Das Gesicht über mir lächelte und die dazugehörige Hand streichelte über meine Wange. "Keine Sorge, die ist doch vorhin noch zu ihrer Freundin gefahren. Wenn sie einmal dort ist, dauert es eine Weile bis sie wieder auftaucht." Er küsste mich wieder und ich erwiederte den Kuss. Er beruhigte mich irgendwie. Dieses beruhigende Gefühl war vielleicht auch gerade ganau richtig, denn just in diesem Moment zog Luka mir geschickt mein Oberteil über den Kopf, ohne wirklich zu wissen, wie mir geschah. "L...Luka...was...machst du da?", darauf war ich jetzt nicht vorbereitet. "Na...ich zieh dich aus.", er lächelte frech und gab mir erneut einen Kuss bevor ich noch etwas dazu sagen konnte. Dann zog er auch sich selbst sein Shirt aus. Wieder konnte ich seinen wohlgeformten Oberkörper sehen, der mich fast wahnsinnig machte. Doch nicht lange, denn er beugte sich wieder über mich und küsste sich an meinem Schlüsselbein entlang, über meine Brust. Bald spürte ich wie seine Lippen und seine Zunge sich zärtlich mit meiner Brust beschäftigten. Liebevoll wurde sie mit Küssen bedeckt.Wieder kam ein leiser Laut aus meinem Mund. Seine Berührungen ließen mich immer wieder erschaudern und das machte sich auch irgendwann weiter unten bemerkbar. Noch nie hatte ein solches Gefühl erlebt. Und obwohl Luka so vorsichtig und zärtlich war, machte es mich irgendwie nervös.Ich bekam Angst. Angst vor dem, was noch kommen könnte. Plötzlich brannten meine Augen. Warme Tränen flossen über meine Wangen herunter und ich schluchzte. Wie aus Reflex verbarg ich mein Gesicht hinter meinen Händen. Sofort ließ Luka von mir ab und legte sich wieder neben mich. Dann streichelte er mir durchs Haar und zog wieder vorsichtig meine Hände von meinem Gesicht, das übersäht war von Tränen. "Hey...Mio, was ist denn los? Wieso weinst du?" Ich schluchzte. "Ich...es...es tut mir so leid..." "Was tut dir leid? ", er streichelte weiter durch mein Haar. "Ich...", ich weinte plötzlich bitterlich. Ich konnte es mir nicht erklären. Die Tränen flossen einfach. Ich schämte mich so. Ich mochte Luka gar nicht mehr ins Gesicht schauen. Mein Körper drehte sich von ihm weg. Luka seufzte und beugte sich über mich. Er gab mir einen Kuss auf die Wange. "Hast du Angst?", flüsterte er. Ich nickte vorsichtig. "Ich auch...", darauf drehte sich sich mein Kopf ein wenig zu ihm rüber. "D...Du?..." "Ja klar...immerhin...will ich dir nicht wehtun...und da es dein erstes Mal ist,...hab ich besonders Angst, das du dich vielleicht nicht wohlfühlst, das ich vielleicht nicht vorsichtig genug bin...das es dir nicht gefallen könnte..." Vorsichtig legte er einen Arm um mich und schmiegte sich an mich. Diese Wärme, die sein Körper ausstrahlte wirkte wie Balsam. Mit seinen Fingern streichelte er meine Tränen fort. "D...das wusste ich nicht....", ich drehte mich langsam in seiner lockeren Umarmung um und schaute leicht zu ihm auf. "Du wirkst immer...so sicher, ich konnte mir nicht vorstellen...das....das du...", er legte einen Finger auf meine Lippen. "Schhht.", dann gab er mir einen kurzen Kuss. "Hm." "Darf ich weitermachen?", fragte er und wartete dabei geduldig meine Antwort ab. "J...Ja...", darauf lächelte er und gab mir einen Kuss, den ich erwiederte. "...Ich bin ganz vorsichtig...versprochen.", flüsterte er zärtlich in mein Ohr und küsste erneut die Stelle dahinter, die mir einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte. Dabei streichelte er meinen Oberkörper liebevoll mit seinen Händen. Nach und nach küsste er sich an meinem Hals entlang zu meiner Brust und fuhr mit seiner Tätigkeit, die er soeben abgebrochen hatte weiter. Ein warmer, wohliger Schauer nach dem Anderen jagte über meinen Rücken. Schmetterlinge tanzten in meinem Bauch und je mehr er mich streichelte und liebkoste, desto mehr spürte ich wie sehr es mir gefiel. Mein ganzer Körper schien in heller Aufruhe.Dabei hatte er doch erst angangen. Wie konnte ein einziger Mensch nur so anziehend sein? Wie konnte ein einziger Mensch einen nur so süchtig nach mehr machen? Mein Körper bebte unter seinen Berührungen. Immer öffter entfuhr mir ein leiser Laut. Es fühlte sich so gut an. Seine Lippen glitten tiefer und mir wurde heiß. Meine Finger krallten sich nach Halt suchend in seine Haare und ins Bettlaken. Seine Zunge umkreiste nun meinen Bauchnabel und war einer gewissen Stelle meines Körpers gefährlich nah. "Ah...", mein ganzer Unterleib kribbelte. Noch nie war Luka dieser Stelle so nah. Ich atmete schneller. Als er an meinem Hosenbund angekommen war, kam Luka wieder zu mir nach oben. Sein Gesicht sah ebenfalls so aus, als hielte er es nicht mehr lange aus. Sein Atem auf meiner Haut fühlte sich so heiß an. Seine Lippen verschlossen erneut meinen Mund und meine Arme schlangen sich augenblicklich um seinen Hals. Gierig fielen unseren Lippen übereinander her. Atmen war gerade definitiv überbewertet. Sein Unterkörper bewegte sich leicht gegen meinem. Wusste er, was er damit auslöste? Mein Laut aus meinem Mund unterbrach den Kuss. Luka kicherte leise. "L...Luka...l...lach nicht...", murmelte ich leise unter hochrotem Kopf und peinlich berühert. "...Deine Stimme...ist so süß...lass mich noch mehr hören..." Langsam glitt seine Hand meinen Bauch entlang nach unten. Seine Finger zerrten leicht an meinem Hosenbund. Dann tasteten sie sich dort entlang, bis sie den Knopf der Hose erreichten und öffneten ihn. Langsam und vorsichtig schob sich seine Hand hin meine Hose. Dort verharrte sie kurz. Ich hielt den Atem an. Seine Hand massierte die Stelle sanft.Erneut entlockte er mir weitere ungewöhnliche Laute. Luka machte weiter und begann schließlich noch mich nebenbei zu Küssen. Stürmisch schob sich seine Zunge in meinen Mund und erforschte ihn, fordete meine Zunge auf mit ihr zu spielen. Ich konnte nichts anderes mehr tun als seinen Kuss zu erwiedern und dem Drängen seiner Zunge nachzugeben und je länger sich seine geschickte Hand mit der Stelle weiter unten beschäftigte, desto mehr krallten sich meine Finger an seinen Rücken. Schließlich kam es, das er meine Hose nach unten schob. Noch ein Kuss und er ließ kurz von mir ab, um mir die Hose ganz auszuziehen. Danach Zog er sich seine eigene Hose aus. Nun lagen wir beide fast völlig entblöst neben einander. Ich schaute ihn mit knallrotem Gesicht an. So viel nackte Haut. Körper an Körper und diese unbeschreibliche Hitze. "Luka...sei...bitte vorsichtig...",er nickte mit einem lieben Lächeln, gab mir noch einmal einen leidenschaftlichen, hingebungsvollen Kuss. "Hm...", meine Hand krallte sich in seine Haare. Seine Hand fuhr nach und nach in meine Boxershorts, wo sie ihren Dienst tat. Immer wieder entfuhren mir mal leisere, mal einige lautere Laute. Und schließlich sah es so aus,als würde auch Luka nicht mehr lange durchhalten und innerhalb kürzester Zeit befreite er mich auch von meiner Boxershorts. Nun war ich splitterfaser nackt. Ich schämte mich ein wenig. Aus verschwommenen Augen sah ich ihn an. Luka kramte in der Schublade seines Nachtschrankes herum und holte ein Päckchen und eine kleine Tube hervor. "Was...was ist das für ein Zeug?", fragte ich außer Atem. "Das Gel benutze ich, damit es nicht so schmerzhaft wird. Das erste Mal kann sehr unangenehm sein. Da der männliche Körper ja der Regel nicht dafür gemacht ist wie du weißt. Aber...mach dir sorgen, ich bin ganz vorsichtig...", antwortete Luka. Er streichelte kurz über meine Wange und gab mir wieder einen Kuss. Dann fuhr seine Hand wieder nach unten. Sofort spürte ich wieder deutlich wie erregt ich war. Verdammt es war so peinlich. Ein Blick zu Lukas Shorts sagte mir, das es ihm nicht viel anders ging...das hatte ich noch nie bei ihm gesehen. Ich schämte mich fast ein wenig für meinen neugierigen Blick. "Mio, bist du so lieb?" Er zeigte auf meine Beine. "Äh...j...ja...", ich tat ihm den gefallen und nahm die Beine auseinander. So hatte Luka einen einen freien Blick zu meinem Unterleib. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie er etwas von der Tube auf seine Finger drückte. Kurz darauf spürte ich das Zeug an meinem Hinterteil, es war kalt, doch das war nicht das Unangenehme...Sogleich spürte ich einen Schmerz und zuckte. Gab einen Gequälten Laut von mir. "H...HM! Luka! Das...das tut weh...!", ich verkrampfte mich. "Gnn!" Verzweifelt versuchte ich ihn weg zudrücken. Doch Luka ließ sich nicht abbringen. Er hielt meine Hand fest und gab mir wieder einen Kuss. "Hey, schht...Alles ist gut, du musst dich entspannen...wenn du dich verkrampfst, tut es mehr weh...Atme tief durch...", ich nickte, verzog ein wenig das Gesicht, atmete tief durch und entspannte mich ein wenig. Und schon spürte ich, wie sein Finger immer weiter in mich eindrang. Je tiefer er ging, desto besser wurde es...es schmerzte immer noch ein wenig und mir wurde heiß. Ich klammerte mich an ihm fest. Er bewegte seinen Finger in mir um die Stelle zu lockern. Das Gefühl schien immer stärker zu werden. Es ließ mich erschaudern. Ein zweiter Finger...nun bewegte er seine beiden Finger wie eine Schere in mir und lockerte die Stelle noch etwas ehe er noch einen dritten Finger hinzufügte. Ein Schmerz und ich zuckte noch mehr, unterdrückte ein Jammern. "Luka...!", es war so ungewohnt und ich verzog erneut das Gesicht. Ich hatte wieder ein wenig Angst. "Keine Angst...es geht los.", er beruhigte mich mit seiner sanften Stimme. Er machte noch eine Weile so weiter, bis es sich besserte. Je mehr ich mich entspannte, desto besser fühlte es ich an. Ich gab einige kleine Laute von mir. "...ich scheine richtig zu sein." er drückte mir erneut einen Kuss auf, den ich erwiederte. Die Finger verliesen die stelle wieder. Ganz langsam und vorsichtig. Luka drängelte sich währenddessen zwischen meine Beine. Noch eben schützte er sich zur Sicherheit. Er nahm meine Beine rechts und links neben sich, das eine drückte er ein wenig mehr zur Seite. Dann spürte ich ihn in mir. "Ah!", ich verzog das Gesicht. Es schmerzte wieder ein wenig. Kurz verharrte er. Schließlich begann er sich langsam in mir zu bewegen. Es fühlte sich erst ein wenig komisch an. Luka beugte sich noch ein wenig vor und machte weiter. Ich umklammerte seinen Rücken und seinen Nacken. Nach und nach fühlte ich wieder diese Hitze in mir aufsteigen, alles tanzte,...mein Herz pochte immer schneller...und meine Hüften begannen sich dem Takt seiner Bewegungen anzupassen. Es fühlte sich plötzlich so gut an. Luka wurde ein wenig schneller und und bewegte sich vor und zurück...und plötzlich...ja, da fühlte ich etwas, das mich noch viel mehr erschaudern ließ. Da mischten sich so viele Gefühle. Der Schmerz wurde bittersüß. Es fühlte sich so gut an,das ich auf einmal ein lautes Stöhnen von mir gab. Das schien Luka das zum Anlass zu nehmen, sich immer wieder auf diese Stelle zuzubewegen. Er wurde schneller, blieb aber dennoch sanft. Zwischendurch küsste er mich und ich erwiederte den Kuss. Ich bemerkte dabei, wie ich immer mehr und mehr wollte. Diese Gefühle, die ich plötzlich empfand waren unbeschreiblich. Ich wurde laut und nahm wahr, wie ich immer weniger Angst hatte. Sogar Luka machte sich bemerkbar. Die Laute die er von sich gab, machten mich ganz wahnsinnig. Wahnsinnig vor Glück. Ich ließ mich fallen. Mein Rücken bäumte sich, mein Kopf legte sich genießerisch in den Nacken. Ich fühlte seine Haut unter meinen Fingern. Sie war so warm.Wir waren beide verschwitzt und atmeten nun deutlich schneller. Mein Herz hämmerte mittlerweilse so häftig das Luka es hätte hören müssen und das Kribbeln, dieses unglaubliche Gefühl durchströhmte meinen ganzen Körper. Die Hitze und das Pochen meine Blutes wurde immer häftiger. "...Luka!", rief ich laut unter dem lauten Klang meiner Stimme, die wieder diese Laute von sich gab. "Mio...ich liebe dich...", flüsterte er mir viel zu zärtlich ins Ohr. "I...Ich dich auch!" und plötzlich, "Luka ich...", "Ja, ich auch...", gab ich noch einen weiteren Laut von mir von mir. Ich hatte meine Stimme nicht mehr unter Kontrolle. Und es war geschehen... Dieses Gefühl...war nicht zu beschreiben. Erschöpft ließ Luka sich auf mich sinken und wir atmeten beide schwer. In meinem ganzen Leben war ich noch nie so in Atemnot. Nach einer kurzen Weile rollte Luka sich auf die Seite und zog mich an sich heran. Er war genauso nackt wie ich. Wann hatte er seine Shorts komplett ausgezogen? Bei dem Anblick wurde ich wieder knallrot. Ich mochte ihm gar nicht in die Augen sehen. Also vergrub ich mein Gesicht an seiner Brust. Ich spürte eine Hand, die mir liebevoll durch die Haare streichelte und mir schließlich den Nacken kraulte. Nur kurz ließ sie von mir ab, um die Decke nach oben zu ziehen, danach wurde ich wieder gekrauelt. "Was ist los Mio...schämst du dich etwa?" "E...ein bisschen...", stotterte ich. "Hihi, Dummi, das musst du doch nicht...du warst so süß..." "S...Sag sowas nicht! Aber...du Luka..." "Hm?...Ja Mio?" "E...es hat sich wirklich...schön angefühlt...", gab ich zu und wollte mich geradewegs wieder vergraben. Doch Luka ließ das nicht zu und zog mein Gesicht ein wenig zu sich hoch, so das ich ihn ansehen musste. Dann gab er mir einen Kuss,den ich wie automatisch erwiederte. Ich schmiegte mich an seinen Körper und wir küssten uns zärtlich, eng umschlungen. Danach kuschelten wir nur noch etwas...bis wir einschliefen und ich hoffte, das es kein Traum gewesen war... Kapitel 21: Danach...und die Liebe und Fürsorge einer Familie ------------------------------------------------------------- "Hey, Mio...", hörte ich eine sanfte Stimme nach mir rufen."Wach auf, kleine Schlafmütze.", ein Sonnenstrahl kitzelte meine Nase und ich konnte neben mir ein leises Kichern hören. Ich nießte. "Gesundheit!" "Hmm.", brummte ich. Ich rieb mir die Augen, ehe ich sie öffnete und in dieses lächelnde Gesicht schaute. Es war erst noch verschwommen, doch ich wusste nur zu gut wer sich hinter dem verschwommenen Vorhang verbarg. Seine Hand streichelte mir liebevoll eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Guten Morgen Mio." "M...morgen...Luka..." Nun war sein Gesicht ganz zu erkennen. Ich musste mich erstmal besinnen, bis ich kapierte, was gestern eigendlich genau passiert war. Als ich es mir wieder einfiel, lief ich erstmal knallrot an. Stimmte ja. Wir hatten...wir hatten...oh Gott...in der nachfolgenden Sekunde, wäre ich am liebsten erstmal im nächsten Erdboden versunken, oder ich hätte mir irgendwo ein Loch gebuddelt in das ich mich hätte eingraben können. Wir...wir hatten... "Wir haben... mit... einander ....", ich schluckte, wagte es nicht aus zusprechen. "Genau, wir haben miteinander geschlafen.", dieser Mensch,...dieser wundervolle Mensche sprach es mit einer Leichtigkeit aus, so als sei es etwas vollkommen alltägliches. Und er hatte mit mir geschlafen. Luka, der von so vielen Mädchen und sicherlich auch von einigen Jungs, angehimmelt wurde. Noch einige Minuten später bemerkte ich, das wir beide nackt waren. Ich Blitzmerker, das war ja wohl klar, wenn man so eine Nacht hinter sich hatte und dann zu müde war sich wieder anzuziehen. Das wäre jetzt sicher auch nicht so kuschlig gewesen. Mensch... Lukas warmer, nackter, perfekter Körper lag so nah neben meinem, dass es mir sämmtliche Sprache verschlug. Mein Herz machte mich ganz verrückt und ich war einem Infakt nahe, so schnell schlug es bei dem Anblick dieses Menschen. Jede seiner Berührungen ließ meinen ganzen Körper kribbeln und so herrlich erschaudern. Ich erinnerte mich nur zu gut an das Gefühl, so von ihm verannahmt zu sein. Nun war ich mir sicher. Es war das schönste Gefühl, das es gab. Auch, wenn es hier und da ein wenig schmerzte, war der Schmerz weniger bitter und mehr süß. "Was ist los? Hat es dir die Sprache verschlagen?", holte er mich aus meinen Gedanken zurück. Ich schaute ihn ein wenig schüchtern und ganz rot im Gesicht an. "Äh...n...nein...ich, also...", er legte mir einen Finger auf den Mund. "Schon gut, lass uns duschen gehen. Danach fühlst du dich bestimmt erfrischter.", meinte er, und ich nickte, wenn auch etwas zaghaft. Luka zog sich wärenddessen seine Boxerschorts über. Und dann... "Hm?...Luka!", rief ich, als er mir seinen Bademantel überwarf und mich geradewegs zur Zimmertüre hinaus beörderte. Ein flüchtiger Bick auf die Wanduhr sagte mir, das es bereits elf war. Hatten wir wirklich so lange geschlafen? Oh Gott! Wir waren ja bei ihm! Was wenn... "Hallo Honey, da seid ihr ja...habt ihr noch Wäsche? Ich werd nachher in die Waschküche runtergehen." "Guten Morgen Mom. Ja, ich bringe sie gleich nach unten." "Ist gut, achja, in der Küche, sind noch ein paar Brötchen zum aufbacken, wenn ihr wollt." "Jab, vielen dank.", lächelte er ihr entgegen. Ich wiederum verbarg mein knallrotes Gesicht peinlich berühert in seiner Halsbeuge. Jetzt war mir klar, das es sie wirklich nicht störte, dass ihr Sohn schwul war. Ich aber schämte mich ein wenig dafür, dass sie uns so gesehen hatte, auch wenn sie darauf gar nichts mehr sagte, sondern einfach nur die Treppe runterging. Ich konnte nicht wie Luka einfach so locker damit umgehen. Für mich war es noch immer gewöhnungsbedürftig. Ich kannte so etwas nicht. Wie ich schon mal erwähnte, wären meine Eltern sicher nicht so locker mit dem Thema umgegangen. "Hey,...alles klar?", fragte Luka mich, als wir im Badezimmer angekommen waren. Ich klammerte mich noch immer wie ein ängstliches kleines Kind an ihn und nickte in seinen Hals hinein. "Das glaub ich dich nicht.", die Tür fiel ins Schloss. Luka setzte mich auf dem Toilettendeckel an und kniete sich vor mich. Was anderes war mich auch gar nicht möglich. Denn ich hatte noch immer meine Arme um seinen Hals geschlungen. Irgendwie hing ich wie einen Klette an ihm. Ich wollte ihn gar nicht erst wieder loslassen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich nicht wollte, das er mein peinlich berühertes Gesicht sah, oder meine unsichere, stotternde Stimme hörte, sobald ich versuchte einen Ton von mir zu geben. Was war es nur? Luka verharrte nich einen kleinen Moment so mit mir, ehe er wieder von seiner Stimme gebrauch machte. Ich meinte dabei ein tiefes Seufzen gehört zu haben. "Mio? Hey...Schatz...", langsam aber sicher befreite er sich von meiner Umklammerung. Plötzlich sah ich ihm in die Augen, die mich ansahen, so als wüssten sie ganz genau, was mit mir los war. Typisch Luka, dachte ich. Wie üblich, versuchte ich den Blick von ihm abzuwenden. Doch Luka ließ sich das nicht bieten. Hatten wir das nicht gestern erst? Immer das gleiche Spiel. Mit seinen Fingern schob er mein Gesicht wieder ein seine Richtung. Ich wagte es nicht mehr den Blick abzuwenden. Meine Lippen bewegten sich, doch die Worte, die sie formten, waren ohne Ton, ob er sie erriet? "Ich liebe dich auch.", flüsterte er und gab mir einen Kuss, denn ich sofort erwiederte. Meine Arme legten sich wie automatisch um ihn, so wie sich seine um mich legten. Die Umarmung wurde immer fester. Ich rutschte dicht an ihn heran, konnte gar nicht mehr aufhören ihn zu küssen und seine Wärme zu spüren. Seine Finger zeichneten meine Schulterblätter nach. Jede Berührung seiner Fingerspitzen, machte mich wahnsinnig. Sie hinterließen eine wohlig warme Spur auf meinem Rücken. Ich seufzte zufrieden. Dann nach und nach löste er den Kuss mit kleinen Küssen, ehe er sich wieder ganz von mir löste. "Hm?", machte ich. Zugegeben, war ich so in diesen Kuss vertieft, das ich die Welt um mich herum vergessen hatte. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Wir wollten doch duschen.", erklärte er mit einem leichten Grinsen im Gesicht. Er sah ein wenig amüsiert aus. "Oh, stimmt... ja... , m...mach dich nicht lustig über mich." "Hihi, das mich doch nicht. Du bist einfach nur zu süß.", meinte er darauf. "Luka...!" "Schon gut, schon gut...", erwiederte er darauf und stand auf. Er zog sich die Boxershorts aus. Das präsentierte mir einen freien Blick auf seinen nackten Hintern. Oh Gott...machte er das etwa mit Absicht? Ich war schon wieder fast einem Herzinfakt erlegen und mein Gesicht glühte. Ich war ganz starr, wagte nicht mich zu bewegen. "Mio, willst du etwa im Bademantel duschen?", fragte er. Achja, duschen...wir wollten ja duschen, dachte ich. "Äh...! Ja...ÄH Nein! Ich meine...", ich war ganz durcheinander. Luka kicherte leise. Mann, wieso benahm ich mich nur wieder so oberpeinlich? Luka kam auf mich zu und zog mich an den Händen nach oben. Dann gab er mir noch einen Kuss und ließ den Bademantel von meinen Schultern fallen. "Hm?...", klasse Ablenkung... "Los komm...ab unter die Dusche, bevor sich einer von uns erkältet." Und schon wurde ich unter die Dusche geschoben. "Sag mir, wenn es zu kalt oder zu heiß ist." "Ja.", antwortete ich leise und Luka machte das Wasser an. Bald prasselte das Wasser über unsere Köpfe. Luka nahm ein Haarshampoo. "Darf ich deine Haare einseifen?" "Ja,...aber sei vorsichtig.", murmelte ich. "Jab...mach die Augen zu, damit du keine Schaum in die Augen bekommst." Ich tat wie mir gesagt und mein Freund, massierte die schaumige Masse in meine Haare. Wie seine Finger so meinen Kopf massierten, tat es wirklich gut. Es war sehr entspannend. Das erinnerte mich irgendwie an die Hände von Elias Mutter. Die waren auch gute darin. Als wir noch klein waren, badeten Eli und ich oft zusammen und Sarah wusch uns immer die Haare. Das war so schön gewesen. Luka war auch ausgezeichnet darin, wie ich feststellte. "So ich schieb dich jezz wieder unters Wasser." Mit einem sanften Schubs, schob er mich unter die Brause der Dusche. Der Schaum floss von meinem Kopf und meine Haare hingen nass in meinem Gesicht. Mit den Händen, schob ich sie mir aus diesem. "So jetzt du.", er drückte mir die Flasche mit dem Shampoo in die Hand und beuge sich mit seinem Kopf zu mir runter. "Oh...okay...", meinte ich und shampoonierte seine Haare ebenfalls ein. Dann stellte er sich unter die Duschbrause und wusch sie den Schaum wieder aus den Haaren. Das Wasser lief dabei seinen Körper herunter. Er sah...einfach umwerfend aus. Und mir verschlug es wieder die Sprache. "Hmm...etwas fehlt ...", bemerkte er, während mein Blick nahezu an seinem Körper klebte. Und da ich ganz offentsichlich wieder so von ihm angetan war, hörte ich seine Worte gar nicht wirklich. Erst, als er mich an sich zog, mich fest in seine Arme schloss und mir einen Kuss gab, kam ich wieder ein wenig zu mir. Doch das hielt nicht lange an. Sein Kuss schaltete mein Hirn einfach aus. Wahnsinn! Das hatten wir ja lange nicht. "Hm...Luka...was.." "Mio...du bist...so wahnsinnig süß.", murmelte er und küsste mich weiter. Wie oft wollte er das eigendlich noch sagen? Doch ich konnte gar nicht weiter darüber nachdenken. Er war so hingebungsvoll und zärtlich, das mir wieder ganz warm wurde und das lag nicht am Wasser. Er konnte so gut küssen. Ich konnte nicht anders, als ihm nachzugeben. Ich ließ mich fallen. Allein Lukas Armen war es zu verdanken, das ich nicht auf den Boden sank. Ich drückte mich an ihn und gab mich seinem Kuss hin. Luka hielt mich fest. Das Wasser rieselte warm und angenehm über unsere Körper. Seine streichelnde Berührung machte es noch besser. Wie seine Hand über meinen Körper glitt. "Ich liebe dich.", säuselte Luka in den Kuss. "I...ich dich ...auch...hm...L...Luka.", erwiederte ich, während sich meine Fingerspitzen in seine weiche Haut drückten und sicher rote Streifen hinterließen. Sicher war ich wieder knallrot, doch das war jetzt sowas von egal. Denn ich bekam grob wieder Lust auf mehr. Oh Gott, wo sollte das nur enden? Oder war das erst der Anfang? Konnte man so verkallt sein? Bevor meine Fragen eine geeignete Antwort fanden, wurde das Wasser abgedreht und ich wurde aus der Dusche gezerrt. Dann spürte ich nur noch wie mich der viel zu große Bademantel bedeckte. Es folgten zwei starke Arme, die mich auf den Arm zogen. Ein Türklacken, das nächste Türklacken und schon lag ich wieder auf dem Bett. Luka stützte sich über mich. Er lächelte mich an und drückte mir wieder einen Kuss auf die Stirn. Dann ließ er sich neben mir sinken und atmete einmal tief durch. "W...was ist los?", wollte ich wissen. Irgendwie war ich jetzte wieder ein wenig neben der Spur. Er hatte sich ein Badehandtuch um die Hüften gewickelt. "Tut mir leid Mio,...fast hätte ...ich dich wieder...einfach hemmungslos...vernascht...", er schaute nun selbst ein wenig peinlich berühert. Ehrlich, das selbst Luka ein solches Gesicht machen konnte... "Eh...Du...", ich spürte die Wärme in mein Gesicht stieg und damit auch die nicht zu verdrängende Röte. Jetzt wo ich es verstand, kribbelte wieder alles. Ich drehte mich zu ihm und gab ihm zum ersten Mal, ganz von mir aus einen kleinen, wenn auch zaghaften Kuss. "Ich hab...doch genauso gedacht...ich meine...naja...ich...", ich bekam kein Wort mehr heraus. Das war auch gar nicht nötig. Luka hatte es bereits verstanden. Er streichelte über meine Wange, zeichnete mit seinem Daumen meine Lippen nach. Einen kurzer Kuss folgte darauf, den ich erwiederte. Sein Lächeln verriet mir, das er zufieden war. Also schenkte ich ihm auch eines... Es war Mittwoch und wir hatten grade eine Freistunde, von der wir gestern noch nichts wussten. Luka und ich hatten uns einen der leerstehenden Räume verdrückt, die nicht abgeschlossen waren. Ein Handy klingelte. Es war nicht meines. Ich hatte einen ganz anderen Klingelton. Nein hier erklang "Queen- A kind of magic". Ich glaubte, das es kaum jemanden gab, der den Song nicht kannte. Doch war mir noch nie aufgefallen, das Luka den als Klingelton hatte. Aber ich hatte ja auch nie bemerkt, das er rauchte, ehe ich es mal gesehen hatte. Nun wusste ich, das er "Queen" hörte. Doch so wie ich Luka kannte, war sein Musikgeschmack ohnehin recht gemischt und konzentrierte sich nicht auf eine Richtung. Er war für vieles zu begeistern. Das machte ihn sehr interessant. Er nahm ab. "Hey Jessi, nächstes Wochenende? Moment mal...", er drehte sich zu mir. "Mio, hast du nächstes Wochenende schon was vor?", ich schaute ihn an während ich noch von meinem Brötchen abbiss, es kaute und schließlich runterschluckete. Reden mit vollem mund war schließlich unhöflich. "Hm? Nein, wieso?" "Jessi lässt fragen, ob wir zu ihm fahren, er lässt ne Party bei sich steigen. Hat sturmfreie Bude. Hast du lust?" "Hört sich cool an...sag ja.", und ich biss wieder hingebungsvoll in mein Brötchen. "Okay...er sagt ja. Super.Bist du heute abend on? Dann können wir die Details besprechen. Mio pennt heute bei mir. Bei Pet? Okay, gib mir mal seine Nummer. Mio hast du mal Zettel und Schift?" "Hmhm...", nickte ich und schob ihm meinen Block und einen Bleistift hin. "Danke.",er nahm den Stift und notierte Pats ICQ-Nummer. "Ich hoffe,er nimmt es dir nicht übel. Ich kann mir schon sein Gesicht vorstellen.", Luka kicherte und grinste verschwörerisch. Was ging nur in seinem Kopf vor sich? Dabei war seine Welt nicht mal annähernt so verwirrend, wie die meines besen Freundes. Die war definitif noch verrückter. Ich fragte mich wie es wohl werden würde, wenn Benni und Eli auf auf Jessi treffen würden. Wie es aussehen würde, wenn sie Pat aufmischten und ihn mit ihrer ewig guten Laune nervten. Pat war meiner Meinung nach, eine Person, die eine Weile brauchte um aufzutauen. Er war ein bisschen wie ich. "Okay, bis dann.", er legte auf. "Lass uns gehen, gleich haben wir Reli..." "Job.", wir standen auf und machten uns auf den Weg in unser Klassenzimmer. Zu meinem Erstaunen waren die Hopper schon da. Sie hatten uns schon die ganzen ersten Stunden genervt und es sollte weitergehen. Robert hatte schon wieder einen angewiederten Blick in seinem Gesicht. Der galt ganz eindeutig uns. Besonders in den letzten beiden Tagen, war er unausstehlich gewesen. So wie es aussah, hatte er sich ganz gewaltig mit seiner Tussifreundin gestritten. Die saß mit ihren Freundinnen schon seid Montag in ihrer Ecke und tratschte. Das musste er natürlich jetzt an uns auslassen. Seine Freunde unterstützten ihn natürlich tatkräftig dabei. "Hey, da sind ja die beiden Emo-Schwuchteln.", kam es lautstark von Malte, der zurückgelehnt, an seine Stuhllehne saß und die Füße auf dem Tisch plazierte. Roberts Blick huschte sofort zu uns und er grinste breit. "Habt ihr euch mal wieder vedrückt um rumzumachen?" "Hm, kann es sein, das du einfach nur frustriert bist, weil dein Liebesleben nicht mehr so läuft, wie du es dir wünschst?", grinste Luka zurück. "Was geht dich mein Liebesleben an, Schwuchtel!?" "Was geht dich mein Liebesleben an?", Luka zuckte mit den Schultern und lief an Robert vorbei. Ich lief hinter ihm her, wagte den Blick nicht an Robert zu wenden. Doch der lies das Alles nicht auf sich beruhen. Mit einem Mal wurde ich am Arm gepackt. "H...hey! Was soll das? Lass mich los?", ich versuchte mich von der Umklammerung der Hand zu lösen. Doch Dennis, der wie auf Komando, Roberts Blick folgte, ließ mich nicht los. Luka drehte sich um. "Hey! Lass Mio los!", rief er laut, auffordernt. Die Wenigen, die schon aus der Pause, in den den Klassenraum gekommen waren, schauten in unsere Richtung. Der Griff wurde immer fester. "Aua! Das...tut weh!", jammerte ich leise. Robert grinste. "Wollen wir doch mal sehen, was der kleine Milo so unter seinem Halstuch zu verbergen hat, das er schon seid Montag trägt?", meinte er spöttisch. Malte machte Anstalten mir das Tuch vom Hals zu reißen. Wenn er das tat, würden alle den Rest der Knutschflecke sehen, die Luka auf meinem Körper hinterlassen hatte. "L...lass mich los! L...Luka!", verzweifelt sah ich in seine Richtung. "Habt ihr nicht gehört? Lasst ihn los!", brüllte Luka. "Ja, brüll nur rum. Raste aus und schlag uns, dann wissen alle wie du wirklich tickst.", meinte Robert. Luka sah nicht gerade erfreut aus. "Wer nicht hören will...Schluss mit dem Kinderkram.",seine Hand packte Dennis Arm, dessen Hand mich festhielt, anschließend holte er zu einem Tritt aus und traf dabei einmal direkt ihn direkt Magengegend. Das reichte aus um mich loszulassen. Da mein Freund den Arm fest gehalten hatte, viel ich nicht mit dem schwankenden Dennis mit. Der wurde nun einfach losgelassen und kippte nach hinten. Das sorgte für weiteres Getuschel. Luka zog mich direkt zu sich rüber und schenkte dem Deppentrio noch einen bösen Blick. Die Klasse staunte mal wieder nicht schlecht. Ich hatte sogar mal davon gehört, dass sie sogar zum Teil schon Wetten abschlossen, wann Robert und Co das nächste Mal eins reingewürgt bekamen. "Ist ja nicht auszuhalten. Kommt uns bloß nicht zu nahe, nachher steckt ihr uns mit eurer Dummheit noch an.", sagte er dann kurz. Das hätte auch von Eli kommen können. Dennis, lag auf dem Boden und sah zu Luka auf. Für ihn, musste er wirklich beeindruckend ausgesehen haben, denn Luka war ja nicht gerade klein. Kaum auszudenken, das er ja erst 16 war und damit noch nicht auswachsen. "Du kleiner...!", kam es eher kleinlaut aus Roberts Mund. "...hast du noch irgendwas zu sagen?", sagte Luka. "Du langweilst mich, also lass mich in Ruhe.", damit zog er mich hinter sich her an dem Lehrer vorbei, der gerade den Raum betrat. "Luka und Mio, wo wollt ihr denn hin?" "Mir geht es nicht gut und Mio begleitet mich nach Hause.", log er ohne rot zu werden. Der Lehrer sah mich streng an. "Ist das wahr?" "Ja...", gab ich schnell kleinlaut von mir. "Also gut, dann macht das ihr nach Hause kommt.", meinte er. Luka machte keine weiteren Anstalten noch weiter zu warten und wir gingen nach Hause. "Was macht ihr denn schon hier? Ist die Schule schon vorbei?" Lukas Mutter kam gerade aus der Küche, als Luka und ich zur Tür herein kamen. "Nein noch nicht..." "Ohje, ist wieder was vorgefallen?" "Jab." "Wieder Robert und seine Freunde?", sie machte ein besorgtes Gesicht und ihr Sohn nickte. "Hm. Sie werden immer nerviger.", sagte Luka. "Na hoffentlich wird das mal besser. Wenn nicht, sollten wir vielleicht mal über einen Schulwechel nachdenken." "Schulwechel? Und was ist mit Mio? ", er schaute mich an. "Hm...ich weiß nicht, ob meine Eltern das erlauben...außerdem kümmert es sie recht wenig, wie es mir in der Schule geht. Für sie zählen nur meine Noten. Und da gäbe es nur die Schulen auf denen Elias und Benni sind. Elias Schule hatten sie erst gar nicht in Erwägung gezogen, weil er angeblich ein schlechter Umgang für mich war. Das würden sie nie erlauben.", meinte ich und versuchte dabei nicht zu angeschlagen zu wirken. "Das ist natürlich ein Problem." Lukas Mutter sah sehr nachdenklich aus. "Vielleicht kriegen wir das ja irgendwie geregelt. In der Regel müssten dir deine Eltern das doch gestatten. Denn wenn man in der Schule nicht klar kommt, kannst du dich doch nicht richtig aufs Lernen konzentrieren." "J..Ja...", mein Kopf senkte sich, da legte mein Freund einen Arm um mich. "Lass den Kopf nicht hängen. Wir überlegen uns was.", Lukas Mutter nickte dazu. "So, ich mache euch jetzt eine heiße Schockolade. Was meinst du dazu Mio." "Hm? Oh ja...nimmst du auch eine Luka?" "Na klar.", er lächelte. "Geht schon mal nach oben, ich bring sie euch hoch. Ach ja, Luka, Benni hat vorhin angerufen, er ließ fragen, ob du ihn nacher anrufen würdest. Er meinte, er sei gegen 16:00 zu Hause." "Benni? Ja klar, das mach ich. Ich nehm gleich das schnurlose Telefon mit." "Okay." Wir stapften nach oben. Ich ließ mich auf dem Bett fallen und Luka machte den Fernsehr an. Er setzte sich auf ein riesiges Kissen, das vor dem Fernsehr lag und drehte sich zu mir um. "Komm her, setz dich zu mir.", er zeigte zwischen seine Beine. Ich wurde rot. Mensch, Mensch, dabei war doch noch gar nichts passiert. Ich sollte mich doch nur zu ihm setzen. Ich brauchte eine Weile, ehe ich mich gesammelt hatte. Danach stand ich auf und tapste zu ihm. Vor ihm blieb ich stehen und kniete mich herunter zwischen seine Beine. Kaum, das meine Knie den Boden berüherten, zog er mich zu sich und küsste mich kurz. Im Anschluss, legte er behutsam die Arme um mich. Ich kuschelte mich an ihn. Er war so herrlich warm und er ließ mich den Vorfall des heutigen Tages vergessen. Im Fernsehr lief eine dieser Comedysendungen. Die waren wirklich lustig. Dabei konnte man gut abschalten. Perfekt, denn draußen begann es zu regnen. "Schon wieder regen." "Jab, aber das macht es irgendwie noch etwas gemütlicher." "Stimmt. Oh...vergiss nicht Benni nacher anzurufen." "Jab, vergess ich schon nicht. Hehe. Es sei denn...du lenkst mich ab.", flüsterte er in mein Ohr. Das jagte mir einen Schauer über den Rücken. Genießerisch schloss ich die Augen, als er mir einen Kuss auf den auf den Hals drückte. "Luka...ich..." Es klopfte an der Tür. "Schade..."seufzete er leise." Ja?" "Da bin ich, ich bringe euch die heiße Schockolade." "Danke Mom." "Gern geschehen." "Sag mal riecht es hier nach Kuchen?" "Ja, ich bin grad einen in den Ofen geschoben. Heute bekomme ich Besuch von Bennis Mutter. Sie wollte um 15:00 da sein.", erzählte sie mit einem Lächelnden Gesicht. "Achso... Okay, lasst uns auch was über ja?" "Natürlich. So ich geh dann mal, muss noch die Wäsche abnehmen.", dann war sie wieder durch die Tür verschwunden. "Bennis Mutter kommt zu Besuch?" "Jab, sie ist öffters mal hier. Unsere Mütter kennen sich schon seid Ewigkeiten. Sie sind beste Freundinnen." "So ist das.", ich seufzte. "Was ist los?" "Naja, das war bei Elias und meiner Mutter so ähnlich. Ich erinnere mich daran mal Fotos von ihnen von früher, noch aus ihrer Schulzeit gesehen zu haben. Sarah, Elis Mutter hatte sie uns gezeigt. Sie sah so glücklich aus, als sie uns von ihrer Freundschaft erzählte. Wie unzertrennlich sie beide waren." "...und was ist dann passiert?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht genau. Meine Mutter war immer ein wenig so wie ich sie jetzt kenne. Doch mit den Jahren ist es immer mehr geworden. Als ich noch ein kleines Kind war, ging es noch, doch mit den Jahren stellten sie und mein Vater immer höhere Erwartungen an mich. Und dann war da ja noch der Rest der Familie. Sie tragen die Nasen alle ziemlich hoch...sie sind schrecklich eingebildet. Ich glaube, das das abgefärbt hat. Vielleicht hat meine Mutter als Kind ja noch ganz anders gedacht als heute, zumindest vermute ich das. Als Kind sieht man die Welt noch anders,...vielleicht war das der Grund, was unsere Mütter verbunden hat. Wenn ich nach meinem Gefühl gehe, hatte ich immer das Gefühl, das Sarah, meine Mutter bis zu ihrem Tod nicht aufgegeben hat. Doch dann ist sie gestorben und alles veränderte sich erneut...Ich glaube, das mit ihrem Tod nicht nur ein Stück, von der Welt ihrer Famile herausgerissen wurde, sondern, dass auch meine Mutter insgeheim sehr darunter gelitten hat. Auch wenn sie es nicht zugab." "So war das also. Es ist gut möglich, dass sie sich irgendwann einfach von ihrer Familie hat mitreißen lassen.", Luka sah mich ernst an. "Ja." "Hm, schwierige Angelegenheit...aber sag mal, war deine Mutter nach Sarahs Tod eigendlich je wieder im Haus, in dem Elias jetzt mit seinem Vater lebt?", ich schüttelte den Kopf. "...hmm und deine Mutter mag Elias auch nicht sonderlich oder?", sein Gesicht sah fragend aus. "Ja...äh...nein..." "Vielleicht liegt es ja einfach daran, dass Elias, sie an seine Mutter erinnert. " "Meinst du?", ich schaute auf und mit Lukas Worten ergab vieles erst einen Sinn. Es musste ja nicht stimmen, was er da sagte, doch es wäre eine Möglichkeit gewesen. "Jab...man könnte es in Erwägung ziehen. Das muss noch nicht ihr abwertends Verhalten dir gegenüber erklären, aber zumindest ihr Verhalten, Elias gegenüber. Das Verhalten dir gegenüber könnte man durch deine hochnäsige Familie erklären. Mir kam in den Sinn, das deine Mutter und dein Vater einfach einfach etwas brauchten, auf das sie stolz sein konnten. Was für sie aber nicht möglich war, weil du eben so total anders bist, als deine Famile. Da mir deine Familie nicht gerade liebenswert erscheint, haben sie es wohl nicht besser kennengelernt. Ihr seid zwar keine herausrand wohlhabende Familie, aber so wie mir scheint, haben einige aus eurer Famile ein höheres Ansehen." "Das könnte zutreffen. Meine Eltern versuchen immerzu den Erwartungen der Familie gerecht zu werden. Dann hacken sie alle gemeinsam auf mir rum.", ich verzog angewiedert das Gesicht. Das war sozusagen ihr gemeinsames Hobby. "Hihi, mach dir nichts draus Mio, du bist anders. Das wollen sie nur nicht wahrhaben. Sicher können sie es nur nicht ertragen, das du eben du bist. Und...du hast an nichts von alledem Schuld. Genausowenig, wie Elias an dem Tod seiner Mutter schuld hat. Es ist nur leider so...das die meisten Menschen einen Sündenbock brauchen, dem sie die Schuld zuweisen können.", mein Freund seufzte tief. Er hatte mich wieder an sich gezogen und krauelte mich hinter den Ohren. "Meinst du...wir kriegen das hin? ...Meine Eltern zu überzeugen meine ich..." "Aber natürlich mein Schatz,...zusammen schaffen wir das.", ermutigte mich Luka. "Und wenn nicht, suchen wir eben ne andere Möglichkeit. So kann es jedenfalls nicht weitergehen." Er hatte recht.Luka war der Erste außer meinem besten Freund, der je so mit mir gesprochen hatte. Mit ihm konnte ich wirklich über alles reden. Sowas kannte ich von meinen Eltern gar nicht. Fast meine ganze Kindheit bestand aus Erwartungen. Nicht annähernt aus Liebe und Fürsorge. Ich gabs innerlich zu, dass ich immer ein wenig neidisch auf all die anderen Kinder war, die eine Familie hatten, die sich um sie kümmerte. Die einfach so bedingungs geliebt wurden, auch wenn sie keine guten Noten nach Hause brachten. Die...Egal wie sie aussahen, welche Musik sie hörten, oder welchen Menschen sie liebten, einfach geliebt wurden. Gerade weil sie die Kinder ihrer Eltern waren. So wie Lukas Familie...ich fühlte mich hier so wohl... Es war wie das zu Hause, dass ich nie hatte... Kapitel 22: Haut auf Haut, Wochenendplanung und Wehmut ------------------------------------------------------- Mitlerweile saß ich Luka gegenüber auf seinem Schoß. Meine Beine erstreckten sich links und rechts neben ihm und seine Beine hatte er zu einem Schneidersitz verschrenkt. Das machte die Sitzposition recht bequem. Er hatte seine Arme um mich gelegt und angefangen mich zu küssen. Ohne zu zögern hatte ich einfach erwiedert. Eine meiner Hände ruhte auf seiner Brust, wärend die Andere sich in seinen Nacken gelegt hatte und ihm denselben krauelte. Luka schnurrte dabei. Es schien ihm zu gefallen. Nach und nach wurde er immer fordernder und ließ mein Herz wieder schneller schlagen. All die Sorgen, die ich vor wenigen Minuten noch hatte waren plötzlich wie weggefegt. Ich hatte nämlich plötzlich angefangen leise zu weinen. Erst küsste Luka mir nur zart die Tränen weg, dann sahen wir uns kurz in die Augen und Luka setzte zu einem vorsichtigen Kuss an. Nun saßen wir hier, eng umschlungen und küssten uns und konnten nicht mehr voneinander lassen. Immer öffter musste ich feststellen wie sehr ich Luka liebte. Ohne ihn wollte ich gar nicht mehr sein. Die Vorstellung ohne ihn in dieser Schule zu sein, oder mich gar von ihm trennen zu müssen, wäre für mich schon unterträglich geworden. So versank ich noch eine Zeit lang in diese heile Welt dieses Kusses. "Hm...Was ...tust du da?", fragte ich atemlos bei einer kurzen Unterbrechung. Luka hatte eine Hand unter mein Shirt geschoben und streichelte meine nackte Haut. Das ließ den Teil der Haut, den er berüherte angenehm kribbeln. "Ich will dich einfach nur ein bisschen intensiver spüren, wenn das okay für dich ist." Ich lief wieder rot an und nickte. Mir fehlten erst die Worte, bis ich es dann schaffte einige von ihnen hervorzupressen. "D...dann lass uns aufs Bett legen...d...das ist bequemer.", murmelte ich. Luka lächelte und ließ mich aufstehen. Dann tapste ich zum Bett und krabbelte hinauf. Luka folgte mir und setzte sich aufs Bett. Dann zog er sein Shirt aus und zeigte sich wie so oft mit seinen perfekt gebauten Oberkörper. Ich schluckte. Luka lächelte jedoch immer noch und kam nun auf mich zu. Er drückte mir einen Kuss auf den Mund und kurz darauf hatte er mir mein Shirt ausgezogen. Das ging schneller als ich gucken konnte. Es folgte das Geräusch der Decke, die er über sich und mich zog. Dann zog er mich an sich und küsste mich wieder zeilstrebig. Er legte seine Arme um mich und hielt mich fest. Ich spürte wie sich unsere nackten Oberkörper aneinander presten und sich gegeseitig wärmten. Luka fuhr mit seinen Fingerspitzen über meinen Rücken. Streichelte und krauelte ihn, während ich wieder seinen Nacken kraulte. Er machte nichts was mir irgendwie Angst hätte machen können. Er streichelte mich einfach nur und küsste mich so zärtlich, das ich wie im siebten Himmel schwebte. Ich keuchte. Dieses Haut auf Hautgefühl war einfach so angenehm, das ich am liebsten ewig so weitergemacht hätte. "Hmm...", ich rieb mir verschlafen die Augen. Nach einer Weile hatten wir einfach nur noch dagelegen und gekuschelt, bis wir dann eingeschlafen waren. Wie meistens fiel mein erster Blick auf den Wecker. Es war bereits viertel vor vier. "Ohje... das hätten wir ja fast vergessen.", murmelte ich und schaute in Lukas schlafendes Gesicht. Ich beugte mich zu ihm vor und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Hmm...Mio?" "Ja, ich bins...du musst langsam wach werden. Du wolltest Benni noch anrufen." "Schon so spät? Wie lange haben wir denn geschlafen?" Ich überlegte kurz. "Ungefähr drei Stunden." "Kein Wunder das ich so geschlaucht bin.", jammerte er leise. "Hihi, also ich fühle mich jetzt richtig gut und gestärkt." Luka setzte sich auf und gab mir einen Kuss. "Dann bin ich zufrieden." Er rutschte zur Bettkannte und angelte unsere Shirts vom Fußboden. Meines reichte er mir rüber. "Danke. ", ich schaute mich kurz um und entdeckte das laufende Telefon auf dem kleinen Nachschrank und reichte es Luka, der sich gerade sein Shirt wieder übergezogen hatte. "Danke." Sogleich ließ er sich wieder in die Kissen sinken und zog mich mit sich zurück auf seine Brust und legte mir gleich wieder einen Arm um mich und wählte mit der freien Hand Bennis Nummer. Es dauerte keine zwei Minuten, da war Benni auch schon dran. Luka stellte auf laut. "Hey Lu, ich hab schon auf deinen Anruf gewartet.", ertönte die fröhliche Stimme seines besten Freundes. "Hey Benni. Was gibts?" "Folgendes. Elias und ich wollen am Freitag ins Kino und wir wollten euch fragen ob ihr mitkommt." "Am Freitag ins Kino? Klingt gut, aber leider können wir noch nicht sagen, ob wir da zeit haben, weil wir eingeladen wurden zu Jessi und Pat zu fahren übers Wochenende. Werden vermutlich gegen Freitag abend den Zug nehmen." "Jessi und Pat? Die kenn ich ja noch gar nicht. Hey Schatz, die Beiden haben neue Freunde von denen wir noch nichts wissen.", rief Benni, scheinbar einmal querbet durch den Raum in dem er war. Plötzlich hörte ich wie jemand dazu kam. "Waaas? Und das sagt ihr uns nicht?", es war Elis Stimme. "Sorry wir haben die Beiden auch erst bei der Klassenfahrt kennengelernt." "Aber dann hattet ihr doch genug Zeit uns davon zu erzählen." Bennis Stimme klag fast schon schmollig. Luka grinste nur. "Hätten wir können, aber irgendwie sind wir nicht dazu gekommen. Aber sagt mal, warum kommt ihr nicht auch einfach vorbei?" "Wir wären nur zu gern noch als Nachzügler gekommen, aber wir müssen heute noch für ein paar Prüfungen lernen. Wir werden die ganze Woche damit beschäfftigt sein, aber Freitag abend wollten wir uns ne kleine Auszeit gönnen." "Achso ist das. Ich hab mich schon gewundert, das ich dich anrufen sollte. Aber da du gerade dran bist...könntest du mir mal die Nummer von deiner Schule geben?" Kurz herrschte Stille. "Hm? Von meiner Schule? Klar, aber wie kommst du denn jetzt darauf?" Luka atmete einmal tief durch. "Wir denken über einen Schulwechel nach. In unserer Schule geht es überhaupt nicht mehr. " "Einen Schulwechel? Ohje ist wieder etwas vorgefallen?", fragte Benni bedächtig. "Ja, es wird irgendwie nicht besser. Ich glaube, das da auch ein Klassenwechsel nicht helfen würde.", Luka drückte mich noch etwas mehr an sich. Ich schwieg, konnte einfach nichts dazu sagen. "Das wäre sicher schon längst fällig gewesen, aber Mios Mutter wird sich dagegen auflehnen.", sagte Eli dazu. "Ja, das könnte tatsächlich ein Problem sein. Darüber haben wir auch schon diskutiert. Bei der Überlegung kam uns aber nur Bennis Schule in den Sinn, weil Mios Mutter es bestimmt nicht zulassen würde, das Mio in seine Schule wechselt.", antwortete Luka. "Das stimmt. Dazu ist sie einfach viel zu stur. Aber ihr müsst unbedingt mit Mios Eltern reden, damit alles in die Wege geleitet werden kann. Diese Idioten lernen aber auch nichts dazu. Das Problem mit den Hoppern ist ja nicht erst seid gestern.", meckerte Eli. "Dann wird es aber höchste Zeit für einen Wechel. Aber Luka, deine Eltern stehen euch doch bestimmt bei oder? Vielleicht kann deine Mutter Mios Mutter ja dazu überreden, wenn ihr euch einfach mal alle zusammensetzt.", fügte Benni hinzu. "Ja, probieren könnten wir es mal, aber dazu müssten seine Eltern mal zu Hause sein." "Dann übernachtest du heute also bei Luka?", fragte Eli, der es offenbar bemerkt hatte, das ich auch da war. Er hatte einfach dieses Gespür dafür. "J...Ja, zu Hause....hätte ich es nicht ausgehalten...", murmelte ich mehr in mich hinein, doch Elias hatte sicher jedes meiner Worte verstanden. Sicher machte er gerade ein ernsthaft besorgtes Gesicht. Ich hingegen vergrub mein Gesicht in Lukas Brust. Ich fühlte mich schon wieder so hilflos. Wieso war ich nur so schwach und konnte das Alles nicht allein regeln? Ich kam an meine Eltern einfach nicht mehr heran. Sie waren beide einfach viel zu stolz um zuzugeben, das nicht alles so perfekt lief, wie sie es sich vorstellten. Luka wendete seinen Blick in meine Richtung. Ich war mal wieder im Begriff zu weinen. Ich war ganz zittrig. "Benni? Ich glaube es ist besser, wenn wir den beiden jetzt die Nummer geben und auflegen. Mio? Mach dir keine Sorgen, wir schaffen das. Und wenn irgendwas ist kannst du zu uns kommen, okay? Das wird schon.", wendete mein bester Freund sich nochmal an mich, so als hätte er genau gespürt, wie es mir gerade ging. Ich nickte. "E...Eli?", mir liefen schon die Tränen über die Wange. "Ja,...was ist Süßer? Weinst du schon?", fragte er mit ruhiger, sanfter Stimme. "Ja...", ich schniefte, krallte meine Finger in Lukas Brust. "Kann ich dich...morgen sehen? Bitte...nur ganz kurz.", ja, ich wollte ihn wirklich sehen. Meinen besten Freund. Irgendwie brauchte ich ihn gerade. Und wenn es nur für einen kleinen Moment war. "Okay, wie viele Stunden hab ihr morgen?" "Sechs..." "Gut, ich hab morgen nur vier. Ich hol dich morgen von der Schule ab, wenn du willst und wir gehen zu mir. Ist das in Ordnung für dich Luka?", fragte Eli meinen Freund. "Klar. Mio, was ist dir denn lieber? Soll Elias dich morgen dann zu mir bringen? Oder soll ich dich abholen kommen?" Luka schaute mich an und wartete geduldig auf eine Antwort. Ich sah ihn an, dann presste ich kurz die Lippen zusammen. "Ich möchte, dass Luka mich abholt." "Okay Süßer, dann sehen wir uns morgen, Benni übernimm mal bitte." "Bis morgen.", murmelte ich noch eben, dann übernahm Benni wieder das Gespräch. "Okay, dann wäre das ja schon mal geklärt. Also Lu hast du Zettel und Stift?" Kurz lies Luka mich los und stand auf, um sich beides zusammen zu suchen. "Jab, sag an.", so sagte Benni noch irgendeine Nummer an, die ich nicht mehr hörte. Ich war am weinen. Als Luka den Hörer wieder aufgelegt hatte, nahm er mich wieder in den Arm und streichelte über meine Schulter. Ich schluchzte. "Hey Schatz, mach dir keine Sorgen...wir kriegen das hin.", versuchte er mich so sanft mit seinen Worten zu beruhigen. Aber ich konnte nicht anders, als mich an ihn zu klammern und zu weinen. Ich verstand nicht einmal genau warum. Doch mir war einfach danach. Luka beschwerte sich jedoch nicht, sondern blieb die ganze Zeit an meiner Seite und hielt mich fest. "Na mein Schatz? Fühlst du dich jetzt besser?" Verschlafen schaute ich zu Luka hoch und nickte. "Da bin ich aber beruhigt.", hauchte er mir zu und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Kommst du mit mir zum Schreibtisch? Wir wollten doch noch mit Jessi schreiben.", fragte er. "Ja...Das hätte ich fast vergessen." "Das macht doch nichts. Du hast so schön geschlafen, da wollte ich dich nicht wecken." Langsam erhoben wir uns und rutschten vom Bett. Wir gingen rüber zu Lukas Schreibtisch, wo er seinen Leptop anschaltete und online ging.Dann klopfte er auf seinen Schoß. "Komm her.", sagte er kurz und ich setzte mich auf seinen Schoß. Luka wand die Arme um mich und tippte eine Nummer in die "Suche" ein. Dort erschien "Pat". "Pat?" "Jab, Jessi sagte, das er heute bei Pat ist und das wir ihn auch adden sollen." "Achso. Ich hoffe er ist ...nicht sauer...", ich senkte kurz den Kopf um nachzudenken. Luka legte sein Kinn auf meine Schulter und grinste. "Hihi, das hab ich mich auch schon gefragt. Er ist so muffellig." "...w...war ich nicht auchmal so?", fragte ich. "Du? Ja, ein wenig brummig, aber du bist viel süßer dabei." Wieder wurde ich rot. Musste er denn so etwas peinliches sagen? "Hihi...schämst du dich etwa?", ich schüttelte heftig den Kopf. "Nein!", entfuhr es mir bestimmt und ich verzog kurz das Gesicht. "Okay...ah er antwortet." Ich schaute auf den Bildschirm, da öffnete sich ein Fenster. Wir wurden gleich begrüßt. //Da seid ihr ja. Ich dachte schon ihr kommt gar nicht mehr on. .___. //, schrieb Jessi. "Sry, wir hatten noch was zu erledigen." //Achso, na dann...Pat ist heute irgendwie schlecht drauf. Er wollte mich gerade vom PC wegschubsen. Das hat ihm alles zu lange gedauert. Dabei ist es gerade erst 19:00. =D // "Hihi...ihr versteht euch ja bestens. Wo ist er denn gerade?Und warum ist er schlecht drauf?" //Och, der sitzt jetzt auf dem Sofa und grummelt vor sich hin. Ich glaube er hat schlecht geschlafen und ist dann mit dem falschen Fuß aufgestanden...naja und ich habe ihm sein letztes Stück Schockolade geklaut. >___< Fast hätte er er mich vor die Tür gesetzt.Wenn sich wer an seiner Schockolade vergreift wird er zum Tier.// " =D Danke das du uns vorwarnst.", Luka grinste und kicherte. //Lachst du mich aus? XD// "Nein, ich lache mit dir xD", gab er zur Antwort. //Ja klar =D Aber mal was Anderes, wisst ihr schon, ob ihr am Freitag kommen könnt?// "Wir waren uns einig, das wir fahren wollten. Meine Eltern sind einverstanden, und Mios Eltern konnten wir am Montag mit ach und krach auch überreden. Das war ein Kampf." Meine Eltern, insbesondere meine Mutter, hatte sich fast wehement dagegen gesträubt mich fahren zu lassen. Wieder kam das Thema lernen zur Sprache und der schlechte Umgang, das ich doch am Wochenende lieber mit zu meinen Großeltern kommen sollte, die sich ja so freuen würden, wenn sie mich mal wieder zu Gesicht bekommen würden. Ich hätte mich, nett ausgedrückt, übergeben können. Meine Großeltern verachteten mich seid dem Tag an dem ich von dem kleinen niedlichen Jungen, zu einem dunkel gekleideten Etwas wurde, das sich schminckte, sich die Fingernägel schwarz lackierte und so gar nicht in ihre Welt passte. Doch, das Thema hatten wir schon mehr als einmal durchgekaut. //Ein Kampf? So richtig mit Mord und Todschlag? Oo// "Ja, so in etwa v___v" Luka seufzte tief. //Strenge Eltern was?// "Das ist noch milde ausgedrückt. Aber du, jetzt sag uns doch mal mit welchem Zug wir fahren müssen?" //Okay...also ihr müsst den xy nach xx nehmen und dann noch mal in xx umsteigen. Wenn ihr den Zug zur vollen Stunde nehmt habt ihr nur knapp zehn Minuten Wartezeit. Am Bahnhof warten wir dann auf euch. Am besten ist es, wenn ihr so gegen 19 Uhr da seid. Denn bis 18:00 muss ich leider noch arbeiten.// Teilte er uns mit. "Okay, dann müssen wir den Zug um 17:00 nehmen." //Genau ihr braucht gut circa 2 Stunden. Aber hey, ich muss langsam off. Pat hat sich geregt und meckert, weil meine Tasche noch im Eingang steht. =D // "Ohje...XD..." //Keine Sorge, wenn er meckert geht es ihm gut ^^ Aber ich muss jetzt wirklich off. Wir sehen uns dann am Freitag.//, erklärte er. "Okay, dann schlaft mal schön, bis Freitag." //Ihr auch. // Und dann ging Jessi off und mein Freund lehnte sich ein wenig zurück. "Na auf das Wochenende bin ich ja mal gespannt." "Und ich erst. Pat scheint gerne zu meckern.", kicherte ich. "Ja, das habe ich auch schon gemerkt. Aber Jessi scheint sich nicht viel daraus zu machen. Er scheint sogar regelrecht Spaß daran zu haben.", Luka grinste. Ich nickte. Dabei viel mir wieder ein, das das mit Luka so ähnlich war. Auch ich war mal sehr muffig drauf in seiner Gegenwart. Und er hatte sich nichts anmerken lassen. Er war immer so gut drauf, versprühte gute Laune, aber ich glaubte auch, das Jessi noch etwas sprunghafter war, was seine gute Laune anging. Und Pat schien mir nach außen noch ein wenig verschlossener als ich, aber nicht ganz so schüchtern. Auch wenn wir Jessi und Pat noch nicht sehr lange kannten, waren sie irgendwie sympatisch auf ihre ganz eigene Art. Und etwas sagte mir, das die Beiden etwas verband, das niemand außer ihnen zu erkennen vermochte. Ich konnte es noch nicht deuten, aber vielleicht würde ich mehr über die Beiden erfahren, wenn wir uns sahen. Vielleicht hatte ich aber auch wieder was nicht mitbekommen. "Denkst du nach?", ich erschrack. "Hm? Äh...ja, nein...äh..." Ich fuchtelte verwirrt mit den Händen in der Luft herum, wärend ich, rot wie ich plötzlich war, ein wenig zu ihm sah. Das musste irre komisch ausgesehen haben. Luka lächelte nur dazu, so wie er es nur so oft tat, dass ich es gar nicht mehr zählen konnte. Dieses Lächeln konnte mich noch immer wahnsinnig machen. Der Unterschied zu früher lag nur darin, das es mich nun wahnsinnig vor Glück machte. Manchmal hatte ich noch Tage, wo mich seine Zähne zu früher Morgenstunde noch ein wenig blendeten. Sie waren nämlich immer noch die weißesten, strahlensten Zähne, die ich je gesehen hatte. Und ich dachte noch immer daran, das ich der Einzige Mensch auf diesem Planeten war, dem das so vorkam. Das machte mich dann schon ein wenig verrückt. Ich seufzte tief. "Bist du sicher?", Luka zog eine Augenbraue hoch. Ich nickte nur hastig und peinlich berühert und schaute dabei stur nach unten. * "Na ihr beiden? Wie war die Schule?", fragte mein bester Freund, der wie versprochen bereits auf uns wartete. Zu meiner Überraschung, war Benni auch dabei und sie standen beide vor unserer Klassentüre. "Eli, Benni. Ich hatte nicht gedacht das ihr gleich beide herkommen würdet. "Naja, Benni hatte sich gedacht gleich mal bei Luka vorbeizuschauen, wo wir schon dabei waren. Dann kommen die Beiden nacher vorbei und Benni bleibt gleich bei mir.", erklärte Eli. Hinter uns kamen die drei Hopper aus der Klasse. Einer der drei machte sich so breit, das er mich zur Seite schubste, so das ich einmal direkt gegen Eli fiel. Der sah gleich zu den Drein rüber und sah dabei nicht gerade begeistert aus. Er verzog verärgert das Gesicht. "Hey ihr da! Könnt ihr nicht aufpassen? Ihr hättet ihn fast umgerannt!", rief er ihnen zu und die Hopper grinsten ihn überlegen an. Auch Luka schaute zu Eli, dann zu den Hoppern. "Oh, das tut uns aber leid.", rief Robert. "Gott ey, das werden ja immer mehr von diesen Scheiß-Emos.", fügte Dennis hinzu. "Der kleine versucht sich gegen uns aufzulehnen, Kampf der Emozwerge!", sagte Malte hönisch. Dann lachten sie und noch einige Andere, die an uns vorbei gingen starrten uns an. Elias verschränkte die Arme vor der Brust und seufzte. "Oh man, ich hasse dumme Menschen wie euch. Wenn ihr auch nur ein bisschen was im Hirn habt, dann entschuldigt ihr euch jetzt vernümpftig.", kommentierte Elias. "Hey, halt die Fresse du Mädchen und geh in deine Ecke zum Heulen!", erwiederte Malte agressiv und ging dabei auf ihn zu. Luka wollte gerade einschreiten, da ging Benni dazwischen und setzte ihm mit der Faust häftig eine unters Kinn. Malte flog zurück, direkt auf den Boden. Die anderen Beiden schauten nur entsetzt zu ihm. "Geht uns bloß aus der Sonne ihr Vollidioten! ", schaute Benni mit einem Blick in ihre Richtung, das einem eiskalt werden konnte. Ich hatte ihn noch nie so erlebt. Dabei war er doch immer so gut drauf und ließ sich durch nichts beirren. "Sag mal spinnst du? Du hättest ihm beinahe den Kiefer gebrochen!", brüllte Robert. "Ups, ..Das tut mir aber leid.", dann zuckte er mit Schultern und zog Elias an der Hand mit sich. Luka grinste und zog mich mit sich. "Gehen wir.", ich folgte ihm. Die Hopper schauten derweil nur noch Dumm aus der Wäsche und die Schülermenge löste sich auf. Am Schultor blieben Benni und Elias dann neben uns stehen. Elias schob ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Benni lächelte dazu. "Tut deine Hand auch nicht weh?" "Doch, ein wenig...das musst du nachher aber wieder gut machen.", er nahm seine Hand und hielt sie sich an die Wange. Dann schaute er ihn so verheißungsvorll an und grinste. Die Beiden waren wirklich total verknallt und scheuten sich keineswegs, es auch in der Öffentlichkeit zu zeigen. "Jey, aber sicher doch, ich weiß auch schon wie.", Elias Augen leuchteten. Ich musste mir ein lachen verkneifen. Luka stand daneben und grinste. "Sagt mal ihr beiden, könntet ihr das vielleicht auf später verschieben? Ihr seht euch ja nacher." "Okay.", antworteten Eli und küsste Benni noch einmal, der legte seine Arme um ihn und erwiederte. Bei dem Anblick wurde ich rot. Luka schien das zu merken und tätschelte mir durchs Haar. Ich sah zu ihm auf und verzog das Gesicht. "L...Luka, meine Haare!", jammerte ich und die beiden Anderen ließen darauf hin von einander ab und kicherten. "Was gibt es da zu lachen?", fragte ich empört. "Ach Mio, du bist so süß, wenn du dich aufregst.", meinte Benni. "Da hast du recht." "Hey! Ich bin nicht süß! Und wenn das jemand sagen darf dann nur... nur..." Luka...das wollte ich sagen, doch das brachte ich nicht mehr herraus. Denn plötzlich wurde mir so heiß. Mein Gesicht gleichte sicher einer überreifen Tomate. Benni und Elias schmunzelten. "Äh..." "Ja?", fragten die beiden im Duet. Ich schüttelte den Kopf. Dabei bemerkte ich erst gar nicht wie Luka näher gekommen war und schon war sein Atem direkt an meinem Ohr. Mein Atem stockte. "Wir sehen uns später.", flüsterte er leise, dann wendete er sich an Benni mit einer Kopfbewegung in seine Richtung. Der nickte und löste sich von Elias. "Bis später dann." "Ja, ist gut...Komm Mio.", sagte er und ich nickte. Das war das erste Mal seid einiger Zeit, das wir mal wieder ganz allein unter uns waren. Bei Benni und Luka war das ebenso. "Ich hoffe nur...ich habe euch nicht beim Lernen gestört.", murmelte ich daraufhin. Etwas Anderes viel mir gerade leider nicht ein. "Hm? Ach was. So schlimm ist das nicht. Wir haben ja noch das ganze Wochenede und wenn du mich sehen willst, dann bin ich natürlich für dich da. Wir haben ja auch lange nicht mehr wirklich allein Zeit miteinander verbracht." "J...Ja. Das stimmt. Ich habe dich wirklich vermisst." "Ich dich auch. Weißt du...ich hab mich richtig auf diesen Tag gefreut. Es war schon schlimm genug, das ich dich an Luka abgeben musste." "Hm?", ich wurde wieder rot. Nur der Name genügte, das mein Herz anfing zu wummern und mir fast die Brust durchschlug. "Hihi, ...Luka ist natürlich ein Superkerl. Ich bin froh, das er du ihn jetzt an deiner Seite hast. Erst hat es mich ja ein wenig gewurmt, das es nun einen anderen Menschen an deiner Seite gab...aber im entefekt, bin ich sehr froh darüber, das du das Alles nicht mehr allein durchstehen musst.Das ich mir einfach nicht mehr so viele Sorgen machen muss.", er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Ich nickte dazu. Der Rest des Weges, verlief schweigend. Kurz vor Ende des Weges hatte er meine Hand ergriffen und ich hielt die Seine ebenfalls fest. So wie wir es früher immer getan haben. Diese Zeit vermisste ich schon ein wenig. Es hingen so viele Erinnerungen in der Luft, das es mich ganz wehmütig machte. Und dann viel es mir wieder ein, warum das so war. Sarahs Todestag rückte unaufhörlich näher. An diesem Tag war Elias immer sehr still, sagte nichts, hing seinen Gedanken nach. Wie es wohl diesmal werden würde? Kapitel 23: Wahre Freundschaft, vergange Zeiten und eine Auseinandersetzung --------------------------------------------------------------------------- Eli schloss die Tür auf. "Hast du hunger? Ich hab noch ein paar Spagettis da." "Au ja. Machst du auch wieder diese leckere Souce dazu?", fragte ich. "Klar, das ist ja auch das Einzige, was ich einigermaßen gut kann.", grinste er. "Ja, da hast du recht.", ich kicherte. "Aber immerhin etwas. Zumindest musst du nicht verhungern. Du weißt ja wie grausam der Hunger sein kann." "Ja, besonders, wenn er dich plagt." "Hihi, du kennst mich einfach zu gut." "Ich bin ja auch dern bester Freund.", erwiederte ich. "Das stimmt. Mein allerbester Freund." Mit diesen Worten gingen wir zur Tür hinein. Ich zog mir die Schuhe aus. Elias tat es mir gleich. "Komm rein wir haben die Fußbodenheizung an. Das ist kuschlig. Es hat doch so viel geregnet in letzter Zeit." Ich trat in den Flur. Er hatte recht es war wirklich herrlich warm auf dem Boden. Besonders im Winter war es immer sehr schön gewesen, wenn unsere Füße nicht frieren mussten. Sarah kaufte uns immer zu dieser Jahreszeit Kuschelsocken in den verschiedensten Farben. Heute besaß ich nicht mehr ein Paar davon. Meine Mutter hatte sie alle weggeschmissen, nachdem Sarah gestorben war. Ich hatte sie eines Tages im Mülleimer gefunden. Es war nicht gerade leicht Eli das zu beichten. Ich wusste, das er betroffen war, aber er lächelte dazu, und sagte: "Ist nicht schlimm, du kannst ja nichts dafür.", danach wuschelte seine Hand einmal durch meine Haare und damit hatte sich das Thema gegessen. Trotzdem war es kein Kavaliersdelikt von meiner Mutter gewesen, sie einfach wegzuschmeißen. Schließlich waren sie eine Geschenk von ihrer ehemals besten Freundin gewesen. "Deckst du schon mal den Tisch? Die Souße braucht noch etwas.",meinte er und machte sich daran sie eben zu kochen. Ich holte das Geschirr aus dem Schrank und stellte alles an seinen Platz. "Heben wir noch eine Portion für deinen Vater auf?" "Ja, er ist bestimmt hungrig, wenn er nach Hause kommt.", stimmte er mir zu. Er seufzte leise. Sicher hatte er seinen Vater schon wieder Tage nicht gesehen. Bestimmt arbeitete er wieder bis spät in die Nacht. Und stand auf, wenn Eli schon schlief. Oder aber sie sahen sich nur kurz zum "Hallo" und "Tschüß" sagen. Ich konnte mir auch vorstellen, das Eli deshalb so oft bei Benni war. Besonders jetzt, wärend dieser Zeit. Nur für mich war er heute zu Hause, weil ich geweint hatte und ihn sehen wollte. Ich fühlte mich ein wenig schuldig an seiner Stimmung, obwohl ich wusste, das es hauptsächlich an diesem Tag lag, der nähr rückte. Nun stand ich vor dem Schrank mit den Gläsern. Mist! Das hatte ich ja ganz vergessen, der war ja viel zu hoch. Ich hüpfte vor dem Schrank herum. "Eliii, kannst du zwei Gläser aus dem Schrank holen? Da komme ich so schlecht an.", er drehte sich zu mir um und grinste breit. "Das hatte ich ganz vergessen. Geh mal bitte zur Seite." Ich machte platz und Elias holte zwei Gläser heraus. "Was möchtest du trinken?" "Habt ihr Eistee?" "Klar. Gehst du welchen holen? Ich Portioniere schon mal." "Ja." Ich verließ die Küche und lief direkt in den Flur. Ganz am Ende war eine Tür in den Keller. Die öffnte ich und machte das Licht an. Dann stieg ich die Stufen herunter und holte den Eistee. "Da bin ich, ich hab Pfirsich genommen." "Ist okay. Darf ich? Ich schenke ein." "Jab.", antwortete ich und überreichte ihm den Eistee. Er öffnete die Packung und schenkte uns beiden ein. "Setz dich doch, das Essen ist fertig." Mit dem Finger zeigte er zum Esstisch auf dem nun zwei Teller reichlich gefüllt mit Spagetti und dieser leckeren Tomatensouce dampften. "Das sieht echt lecker aus. Danke." Rasch plazierte ich mich auf einem der Plätze. "Ja, das ist doch dein Lieblingsessen." "Da hast du recht." Mit der Gabel nahm ich einige Spagetti und rollte sie dann auf dem Löffel auf. Schließlich schob ich mir diese Köstlichkeit in den Mund. Jeden Happen, der in meinem Mund landete, genoss ich. Einfach lecker. Auch Eli sah beim Essen sehr zu frieden aus. "Bist du auch fertig?", fragte er. "Ja.", antwortete ich. "Okay." Eli nahm meinen und seinen Teller, spülte sie einmal sorgfältig ab, ehe er sie wusch. Ich nehm mir ein Geschirrhandtuch und trocknete das gewaschene Geschirr ab. Zum Schluss wurde alles wieder ordentlich im Schrank verstaut. "Geschaft. Lass uns jetzt hoch in mein Zimmer gehen." "Ja. Du Eli?" "Ja?" "Können wir gleich kuscheln?" Eli sah mich so sanft an und kam auf mich zu. Eine seiner Hände hoben sich in die Höhe und streichelte durch meine Haare. "Klar, hast du Lust ein bisschen Mario zu spielen?" "Au ja! Das haben wir ewig nicht gemacht." "Ja, ich wette ich besiege dich!" "Waaas? Kommt nicht in Frage! Ich besiege dich!", rief ich entschlossen und pixte ihn in die Seite. Er zuckte und grinste. "Na warte ich kriege dich!" Nachdem er das sagte, lief ich so schnell mich meine Füße tragen konnten. Ich flüchtete in Richtung Treppe, doch ehe ich dort ankam, hatte er mich auch schon eingefangen. Meine Beine waren halt einfach zu kurz. Mit seinem Finger pixte er mich immerzu in die Seite. Ich gackerte und lachte. Er hielt mich fest und kitzelte meinen Bauch und unter den Acheln. Ich musste so lachen, das ich schon nach Luft jabste. "E...Eliii...", fiebste ich. "Ja? Gibtst du auf?" Da gab es nicht viel zu überlegen. "Natürlich nicht!Ah...iiiihh...hihihi...du bist gemein!" "Das nehme ich in Kauf!" Mich festzuhalten war für ihn nicht gerade schwer. Ich war ja ein Fliegengewicht im Gegensatz zu ihm. Es kam sogar noch besser. Mit einem Mal stand alles Kopf. Er hatte mich über seine Schulter gehoben. "E...Eli, was hast du jetzt wieder vor?" "Na ich trage doch nach oben und dort werden wir sehen, wer im Mario gewinnt." "Na ich gewinne, das habe ich doch vorhin schon gesagt." "Das werden wir ja sehen." Oben angekommen ließ er mich wieder runter. Er lief zum Fernsehr und stöpselte alles ein, dann machte er das Spiel an und drückte mir den Controler in die Hand. "Los gehts.", sagte er und schon spielten wir um die Wette. Es war ein Rennen. Der Bildschirm war geteilt und unsere Marios saßen in ihren Autos. Es waren verschiedene Hindernisse und Spraßenverhältnisse zu überwinden und zu umfahren. Es machte Spaß. Das Beste war, ich war am Gewinnen. "Ha! Hab ichs nicht gesagt? Ich gewinne.", rief ich meinem besten Freund zu. "Ja, hast du gesagt, aber noch ist nichts entschieden.", er bewegte seine Finger über den Controler. "Aber du hast nur noch ein Leben und ich nich drei.", erwähnte ich stolz. "Das sagt gar nichts." Just in diesem Moment schaffte er doch glatt einen Bonuspunkt und somit auch gleich ein neues Leben. "Jey, ein Leben gewonnen!", jubelte er begeistert. "Waaas? Wie gemein! Dabei bin ich doch gerade am Gewinnen.", ich war nah dran eine lange Schnute zu ziehen. Elias fing an zu kichern. "Wieso lachst du?" "So wie du gerade so dasitzt, siehst du aus, als würdest du jeden Moment anfangen zu schmollen.", er war wirklich ein guter Gedankenleser. Respekt! Ob das bei Benni auch so gut funktionierte? Benni erschien mir da ein wenig undurchsichtiger. Er war so weit ich ihn kannte eigendlich immer gut gelaunt. Er grinste immer und teilte fröhlich munter seiner Umwelt seine Meinung und seine gute Laune mit. Er war dabei fast schon ein wenig Hemmungslos. Luka sagte dann immer "Du bist unmöglich." und Benni antwortete darauf einfach "Ich weiß.". Neuerdings war aber auch mein bester Freund damit gemeint. Zusammen waren sie unschlagbar. Ich dachte bei Benni daran, das man vielleicht nicht immer genau erkennen konnte, wie er wirklich drauf war, da er das Gesicht an und für sich nie verzog. In Elis Gegenwart war es sicher anders und auch in Lukas Gegenwart war er wesentlich enthemmter. Kein Wunder. Sie kannten sich ja auch schon viele Jahre, genau wie ich Elias schon seid meine Geburt kannte. Er war darmals gerade zwei Jahre alt geworden. Sarah sagte mir zu ihren Lebzeiten einmal, wo sie mit mir allein war: "Als er dich das erste Mal sah, war es Liebe auf den ersten Blick, er wollte schon immer bei dir sein und hat dich schrecklich vermisst , als deine Mutter dich wieder mit nach Hause nahm." Meine Mutter war darmals noch voll berufstätig. Sie hatte nach der Babypause gleich wieder angefangen zu arbeiten. Da auch mein Vater auf Vollzeit arbeitete und Sarah ihren Beruf auch zu Hause ausüben konnte, nahm sie mich immer zu sich und Elias spielte immer mit mir. Als sie diese Worte sagte, war es das erste Mal gewesen, das ich rot anlief. Ich war zehn und himmelte meinen besten Freund nahezu an. Er war so groß und stark. Ich schaute zu ihm auf. Heute war das nicht viel anders, aber es hatten sich ein paar Dinge geändert. Wir waren älter geworden und Elias hatte seinen ersten festen Freund. Ich war innerlich immer wie zermürbt, wenn er sich mit ihm traf. Es war ein seltsames Gefühl ihn mit jemand anders zu teilen. Immerhin hatte ich ihn 12 Jahre immer nur für mich allein gehabt. Zwar hatte er einige Freunde, aber das war immer noch was Anderes, als eine feste Beziehung. Dazu kamen noch die Launen meiner Mutter,die Hochnäsigkeit meiner Familie, all die Erwartungen, die unterschiedlichen Schulen auf die wir kamen, weshalb wir uns eine Zeit nur noch selten sahen und schließlich Sarahs Tod. Da reiten sich so viele Dinge aneinander, das es schon an ein Wunder grenste, das wir uns nicht aus den Augen verloren. Doch Elias hielt tapfer durch und war immer für mich da gewesen, trotz allem was geschehen war. "Worüber denkst du nach?", unterbrach mich mein bester Freund wärend meines Ausfluges in die Vergangenheit "Hm?" "Du warst so abgelenkt, das dein Mario gegen ne Wand gefahren ist." Ich starrte immer noch ein wenig neben der Spur auf den Bildschirm. Er hatte recht. "Oh... du hast gewonnen." "Hihi, nicht wirklich, immerhin warst du eben abwesend. Sagen wir. Es ist unentschieden." Mit seiner Hand strubbelte er mir durch die Haare. Dann grinste er breit. Was war denn jetzt? Ich schaute ihm hinterher, als er zum Fernsehr lief und alles wieder aus machte und schließlich nun durch das TV-Programm seppte. "Aber die Belohnung möchte ich trotzdem haben." HÄ? "Belohnung? War denn was abgemacht? Hab ich etwa wieder was verpasst?" Elias schüttelte den Kopf. "Nein hast du nicht, aber ich dachte ich krieg ein kleines Küsschen von dir.", er zeigte mit dem Zeigefinger auf seine Wange und lächele lieb. Ich lächelte auch. "Achso, okay, aber nur wenn ich auch einen von dir bekomme." "Sicher, immerhin ist unentschieden." In diesem Moment fühlte ich mich ein wenig in die Vergangenheit versetzt. So hatten wir es frühr auch oft gemacht. Der Gewinner bekam einen Kuss auf die Wange. Ich stand auf und kniete mich dann neben ihn auf dem Fußboden. Mit einer Hand stützte ich mich an seiner Schulter ab und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und er gab mir einen auf meine. Dabei legte er einen Arm um meinen Rücken um mich zu halten. Diese eine, kleine, winzige, zärtliche Berührung war lange eines unserer Rituale gewesen. Als Gewinn für ein gewonnenes Spiel, als Trost für die Tränen die wir vergossen, wenn wir traurig waren, als Freundschaftsbeweis. Ich hatte mich immer darüber gefreut. Auch jetzt fühlte ich mich besser. Die letzte Zeit war alles andere als einfach, und wir sahen uns kaum noch. Eli fehlte mir oft sehr. "Und? Kriege ich nun eine Antwort?",fragte er mit einem Lächeln im Gesicht. "Hm? ", ich war doch tatsächlich schon wieder abgedriftet. "Na worüber du nachdenkst?" "Oh...ich...ich denke über vergangene Dinge nach...es ist...so viel passiert in den letzten Jahren...sogar in der letzte Zeit. Und jetzt, wo wir wieder Zeit für uns haben fällt es mir wieder ein.", sagte ich leise. Elias nickte . "Komm mit.", er stand auf und zog mich mit zu seinem Bett. Dort kuschelten wir uns aneinander. "Du hast schon recht, es ist wirklich viel passiert. Mehr als ich je erwartet habe...und vieles ist irgenwie so ganz anders gekommen, als wir es uns als Kinder vorgestellt haben." "Ja...aber ist es denn nicht immer so? Gerade wenn man sich etwas vornimmt, ...ist das Ergebnis meist anders als man sich vorstellt." "Stimmt." Ich überlegte kurz. Da war etwas, das ich noch unbedingt wissen wollte. "Sag mal..." "Ja?", erschaute zu mir. "Stimmt es eigendlich, das du mich als Kind immer so wahnsinnig vermisst hast...und...das du schon immer bei mir sein wolltest?" In diesem Augenblick sah er mich erst ein wenig aus dem Konzept gerissen an, dann aber seufzste er leise und lächelte mich dann an. "Hat dir meine Mutter das mal erzählt?", mein Kopf bewegte sich zu einem Nicken. Eli sah ein wenig nachdenklich aus, so als würde er sich jedes seiner Worte genau zu rechtlegen. "Um ehrlich zu sein...bin ich vor Sehnsucht manchmal fast gestorben. Zumindest als ich schon etwas älter war und das genauer einordnen konnte. Immer wenn du nicht da warst, hat was gefehlt." Er war vor Sehnsucht fast gestorben? So sehr hatte er mich vermisst? Dabei viel mir auf, das es mir nicht sehr anders ergangen war. Ich hatte nur nie wirklich darüber nachgedacht. Mir gingen immer so viele Dinge durch den Kopf, das ich die wichtigen Dinge dabei oft gar nicht wahrnahm. Plötzlich war da wieder so eine Erinnerung, dir mir schon fast entfallen war. Das woran ich mich erinnerte war schon zwei Jahre her. Es geschah einige Monate nach Sarahs Tod. Elias hatte den Tod seiner Mutter einigermaßen verkraftet und taute langsam wieder auf. Er redete wieder mehr, ging wieder zur Schule und traf sich mit Freunden. Davor war ich der Einzige, den er überhaupt an sich ranließ. Immer wenn ich bei ihm war klebte er die ganze Zeit an mir und ließ mich kaum eine Sekunde los. Fast den ganzen Tag über folgte er mir auf Schritt und Tritt und wollte immerzu meine Hand halten. Er war so anhänglich gewesen, wollte kuscheln und wartete sogar vor dem Badezimmer auf mich. Das ging eine ganze Zeit lang so, bis er eines Tages wieder zu seiner alten, anfänglichen Frische zurückkam. Dennoch hatte ich seither immer das Gefühl gehabt, das da noch etwas war, wovon ich nichts wusste. Er hatte sich von seinem Verhalten mir gegenüber in geringen Maße verändert. Seine Umarmungen mir gegenüber schrenkten sich ein. Wenn ich ihn umarmte erwiederte er diese, auch wenn es mir nicht gut ging nahm er mich in den Arm. Doch im Allgemeinen, wurden diese Gesten, die üblicherweise immer zu unserer Freundschaft dazu gehörten,weniger. Das hatte mich erst irritiert. Ich tat es immer mit der Tatsache ab, das es vielleicht an Sarahs Tod lag. Das er sich damit einfach veränderte, oder das er vielleicht langsam zu alt war für dieses Klettenverhalten. Immerhin war er darmals schon 15 und ich 13. Er war zwei Jahre älter als ich und hattte da sicher mit der Zeit andere Ansichten bekommen. Trotzdem sagte mir etwas, das, das sicher nicht der Grund war. Im Nachhinein hatte ich es einfach in meinem Unterbewusstsein begraben und nicht weiter darüber nachgedacht. Unsere Freunschaft hatte darunter nicht gelitten und wir verstanden uns trotzdem noch ausgezeichnet. Mitlerweile hatte sich das auch wieder gelegt und nahm wieder zu. Dennoch wollte ich wissen woran das gelegen hatte. Diese Veränderung hatte sich ganz einfach eingeschlichen, von heute auf morgen. An dem einen Tag war er noch verschmußt und anhänglich, wollte den ganzen Tag nur kuscheln und am nächsten Tag war er plötzlich fast wieder so wie vor diesem Schicksalsschlag. "Du Mio..." "Ja?" Er streichelte meine Schulter. "...hast du eigendlich schon je mal darüber nachgedacht, mich richtig zu küssen?" Bei dieser Frage sah ich zu ihm auf. Wie kam er denn jetzt darauf? Was sollte ich drarauf antworten? Er war doch für mich immer der beste Freund gewesen, den man haben kann. Er war mir so lange der liebste Mensch auf der Welt, weil er für mich immer wie ein großer Bruder war. Er war immer da, passte auf mich auf... "N...nein habe ich nicht..." Ich hatte selbst diese Küsschen immer für selbstverständlich gehalten. Doch das waren sie nicht. Erst jetzt bemerkte ich, das sie eine Geste waren, die man auf diese Weise nur Menschen gab, die man so gern hatte, das man sie nie verlieren wollte. Dazu gehörte auch ein guter Freund wie Eli. Für zwei Jungen war es zwar ungewöhnlich, aber Eli war ein Mensch den ich nie verlieren wollte! Aber diese Frage war nicht auf ein kleines Küsschen auf die Wange bezogen. "W...wie kommst du darauf?" Eli seufzte. "Früher, als wir noch jünger waren...nachdem meine Mutter gestorben ist...da hast du an diesem einen Wochenende bei mir übernachtet. Das war das Wochenende nachdem ich wieder zur Schule gegangen war. Da ist etwas, das ich dir schon lange mal sagen wollte. Ich habe mich nur nie getraut.", sprach mein bester Freund. "...Ja....an dieses Wochenende erinnere ich mich noch...um ehrlich zu sein...habe ich auch gerade über diese Zeit nachgedacht...du...du hast dich von dem einen auf den anderen Tag irgendwie verändert." Eli nickte. Mit der freien Hand fuhr er sich über das Gesicht. "Ja...da gab es auch einen Grund.", er machte eine Pause. Dabei sah er so aus, als müsste er sich erstmal sammeln um dann mit den richtgen Worten weiterzusprechen. "Damals war ich... in dich verliebt." Nun brauchte ich eine Weile um mich zu sammeln. Was hatte er da gesagt? Ich richtete mich auf und sah ihm direkt ins Gesicht. "D...Du warst...v...verliebt? In mich?" Diese Beichte brachte mich durcheinander. Jetzt viel es mir wie Schuppen von den Augen. "Ja...aber ich konnte es dir nicht sagen...du warst doch gerade 13 und du hast mich immer so angehimmelt, wie einen großen Bruder. Für dich war ich immer dein bester Freund gewesen und das wollte ich auch weiterhin sein. Selbst als ich eine Beziehung eingegangen war, warst du für mich die wichtigste Person...in dieser einen Nacht zum Sonntag hin, da habe ich mich nicht mehr beherrschen können und...habe dich im Schlaf geküsst." Meine Finger legten sich auf meine Lippen. Kurz hielt ich den Atem an. "Dann war das der Grund für deine Veränderung?" "Ja...ich hatte Angst, ich könnte mich bald nicht mehr beherrschen. Mit der Zeit aber...wurden diese Gefühle immer weniger. Bald waren es nur noch freundschaftliche Gefühle, die ich für dich hegte. Du bist für mich immer noch so wahnsinnig wichtig....ich hab dich so lieb Mio... ich möchte dich nie verlieren. Lass uns für immer die besten Freunde bleiben.", er hatte Tränen in den Augen. "Du weinst ja...", murmelte ich...Eli gab mir darauf einen Kuss über die Augen. "Du doch auch.", flüsterte er sanft. Ich fuhr mir über die Augen. Es stimmte, sie waren ganz nass vom Weinen. In mir stieg so ein Gefühl auf. Dieses Gefühl wuchs mit jedem Tag, den ich mit Eli verbrachte, in dem wir Freunde waren. Das war ein Gefühl, das mich so erleichterte. Ich war froh...darüber, das er all die Zeit bei mir geblieben war. "Verzeihst du mir?", fragte er noch. Ich schüttelte den Kopf. "Nicht?", flüsterte er. "Doch, es gibt nichts zu entschuldigen. Ich war nur so verwrirrt, das du so anders warst, aber irgendwann habe ich nicht weiter drüber nachgedacht. Du kennst mich doch...hihi...Ich hab dich auch lieb Eli." "Okay...ich hätte dich aber trotzdem nie einfach küssen dürfen.", meinte er. Ich lächelte. "Du Eli weißt du was? Ich hab jetzt lust auf eine heiße Schockolade, was meinst du?", fragte ich. Er schaute mich erstaunt an, dann lächelte er wieder zufrieden. "Das ist eine wirklich gute Idee." "Sag ich ja." Nun richtete auch er sich auf und zog mich hoch. Zusammen gingen wir die Treppe herunter in die Küche. Dort setzte ich mich auf einen Stuhl und Eli machte sich dran uns beiden das süße Getränk zuzubereiten. Er konnte das so gut. Bei ihm schmeckte es wirklich am besten. "Hier bitte, möchtest d noch etwas Sahne dazu?" "Klar, hast du auch noch Schockostreusel?" "Ja hab ich...warte." Er kramte in einem der Küchenschränke herum und holte rasch die Schockoladenstreusel heraus, anschließend holte er die Sahne aus dem Kühlschrank. "So, sag stopp, wenn es dir reicht.", er sprühte die Sahne auf meine Schockolade. "Stopp...und jetzt die schockostreusel..." "Jab..." "Aww, das ist ein echtes Kunstwerk. Und nun du.", er nickte und sprühte und streuselte nun auf seine eigene Schockolade. Die sah zum Schluss mindestens genauso toll aus, wie die von mir. "Lass es dir schmecken." "Jaa...", sagte ich. "Hihi...du strahlst ja wieder übers ganze Gesicht." "Hm? Ja sicher. Das ist doch klar, wenn man sowas leckeres vor sich hat, kann man doch nur strahlen. Meinst du nicht?" "Da hast du wohl recht." Er hielt seine Nase über den großen Becher und schloss genießerisch die Augen. "Göttlich." "Du sagst es." Zusammen schlürften wir unsere Becher leer. Das ging ziemlich schnell, denn keiner von uns konnte der Versuchung, dieses heißen, himmlischen Getränks wiederstehen. "Sag mal...wer sind eigendlich diese Beiden Jungs von dennen Luka sprach. Jessi und Pat." "Das sind zwei die wir bei einem Ausflug auf der Klassenfahrt kennengelernt haben. Sie sind sehr nett. Jessi ist der totale Spring ins Feld und Pat ist eher murrig und nicht sehr gesprächig, aber er ist ein sehr guter Basketballspieler. Er hat mir gezeigt, wie man den Ball besser in den Korb wirft. Er hat wirklich jedes Mal getroffen, wenn er den Ball warf. " Mein bester Freund hörte mir aufmerksam zu. Sein Gesicht zeichnete Zufriedenheit aus. "Das muss sehrbeeindruckend gewesen sein. Glaubst du, das er Luka schlagen könnte?" "Ja, das war es auch. Das ist gut möglich...wenn sie richtig gegeneinander spielen, wäre er sicher in der Lage auch zu gewinnen. Jessi hat so von seinen Spielkünsten geschwärmt und hat von Pat lauter tötliche Blicke geerntet und er hat immerzu gemeckert. Das war schon fast unheimlich, aber auch lustig. Jessi scheint das schon zu kennen und sich nicht mehr viel daraus zu machen." Meine kleine Ansprache schien Eli sichtlich amüsant zu finden. Sie entlockte ihm ein leises Lachen. "Interessant. Scheint ganz so, als verstünden sich sich ausgezeichnet. Das erinnert mich ein wenig an dich und Luka. War es bei euch nicht auch mal so ähnlich?", verdammt! Wieso sprach er das nur wieder an. Sobald er zu diesem Thema schritt, das die Erinnerung an unsere Anfangszeit auffrischte, wurde ich knallrot. Ich hatte mich wirklich aufgeführt wie der letzte Idiot. Erst durch Eli war mir bewusst geworden, das ich in ihn verknallt war. Ohne ihn, wäre mir das vielleicht nie aufgefallen und ich würde Luka heute noch anmurren, oder gar komplett ignorieren. "J...ja...aber ich glaube...so extrem wie bei den Beiden war es nie." "Hihi,das kann ich nicht beurteilen, da ich die Beiden nicht kenne, aber es klingt sehr interessant. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, können Benni und ich die Beiden ja auch mal kennenlernen. Ihr müsst unbedingt Fotos machen. Benni will unbedingt wissen wie sie aussehen. Er war ganz schmollig weil ihr nichts erzählt habt. Du hättest sein Gesicht sehen müssen, das war so süß." Eli sah ganz begeistert aus. Man konnte ihm nahezu ansehen wie verknallt er in Benni war und er machte keine Anstalten es vor irgendwem geheim zu halten oder es anderweitig zu verstecken. Benni ging damit genauso um. Sie schrieen es nicht in die Welt hinaus, aber sie gingen ganz natürlich damit um, so wie es andere "normale" Paare auch taten. Sie hielten Händchen, küssten und umarmten sich. Sie hatten aber auch ein wesentlich angenehmeres Umfeld als ich. Sie hatten Eltern und Klassenkameraden, die sich nichts daraus machten. Bei Luka und mir war das anders. Zwar war es für Lukas Eltern kein Problem, aber ich hatte da wesentlich größere Schwierigkeiten. Wenn wir zumindest die Schule wecheln könnten, hätten wir, wenn wir ganz viel Glück hatten auch eine angenehmere Klasse. Das würde vieles erleichtern, aber zunächst mussten wir noch mit meinen Eltern sprechen und versuchen sie zu überreden. Nach demWochenende bei Jessi und Pat wollten wir das in Angriff nehmen. "Du bist wirklich total verknallt.", grinste ich. "Ja, du hast es erfasst undzwar so richtig. Wie läuft es eigendlich mit dir und Luka?", fragte er so ganz nebenbei. "Äh...ganz gut...denke ich,..", ich tippte die Zeigefinger aneinander und wurde rot und mein Herz wummerte plötzlich wieder so. Just in diesem Moment musste ich an das denken, was nach der Klassenfahrt passiert war. "Denkst du?", Eli hob eine Augenbraue, darauf folgte ein alles verstehender Blick und und ein Faustschlag in die eigene Hand. "Sag bloß, ihr habt miteinander geschlafen." Volltreffer. Langsam machte er mir Angst. Dieser Mensch kannte mich wirklich so gut, das er mir fast alles vom blosem Ansehen, aus den Gedanken heraus lesen konnte. Aber...mein Gesicht sagte wohl auch schon alles. "Hihi,...Mensch du bist ja total rot. Gott wie niedlich. Das denkt Luka bestimmt auch jedes Mal, wenn er dein rotes Gesicht sieht." "M...mach dich... nicht lustig.", stotterte ich vor mich hin. "Mach ich doch nicht, ich sage nur, was ich ehrlich denke." "Schon klar.", mein Mund verzog sich zu einer Schmollschnute. "Jetzt schmoll doch nicht." Mit der Hand Tätschelte er mir durch die Haare. Meine geliebten Haare. "Lass meine Haare in ruhe!", fauchte ich. "Hihi, du bist ja immer noch total verknallt in deine Haare.", gackerte mein bester Freund. Damit traf er es jedoch ganz genau auf den Punkt. Meine Haare waren, das, was mir von allem am besten an mir gefiel und die waren mir heilig. "Ja und? Ich mag sie eben.", sagte ich mit einem versuchten ernsten Blick, der mir jedoch nicht wirklich gelang. "Schon gut, schon gut. Ich sag ja nichts mehr, aber sei wieder lieb ja?" Ich überlegte nicht lange. "Okay...", murmelte ich, da klingelte es auch schon an der Haustüre. Mein Blick zur Uhr sagte mir, das es bereits 18:30 war. "Mensch, wie die Zeit vergeht.", meinte Eli. "Hihi, da hast du recht. Lass uns zur Tür gehen.", er nickte. Wir gingen gemeinsam zur Tür und öffneten. Erwartet hatten wir Benni und Luka, aber sie waren nicht da. Direkt vor der Haustür schaute ich in die Gesichter meiner Eltern , die nicht gerade begeistert aussahen. "M...Mama...Papa..." Oh nein, ich hatte ja ganz vergessen, das meine Eltern heute um 18:00 zu Hause sein wollten und ich war nicht da. "Hier steckst du. Das hätte ich mir ja denken können. Du weißt ganz genau, das wir nicht wollen, das du dich mit Elias herumtreibst! Kaum das wir aus dem Haus sind machst du Dummheiten. Du kommst jetzt sofort nach Hause.", rief meine Mutter laut und mein Vater packte mich. "Papa...aua, du tust mir weh!", rief ich. "Wenn du nicht so ziehst, tut es auch nicht weh!", sprach er im ernsten Ton. "Mio!", rief mir Eli noch hinterher. "Last ihn los!" "Nein das tun' wir ganz bestimmt nicht, wegen dir kommt er noch auf dumme Gedanken." Ich sah ein Stück zurück und sah verzweifelt in Richtung des Weges in die mich mein Vater zerrte. Am Bürgersteig stand das Auto. Wo war Luka nur? Ich wollte zu ihm, sofort! Ich wollte den Mund öffnen um etwas zu sagen, doch meine Kehle war trocken. Aber dann ...kam er mit Benni angelaufen und schaute in meine Richtung. "Luka!!!Lukaaa...",ich streckte meine Hand nach ihm aus, fing wieder an zu weinen und er bewegte sich in meine Richtung. "Mio!" Sofort viel das Augenmerk meiner Eltern auf ihn. Luka rannte direkt auf sie zu und riss mich von meinem Vater los. "Hey!", rief meine Vater. "Sag mal geht es dir noch gut?", fauchte meine Mutter ihn an. Lukas Blick verfinsterte sich auf der Stelle. "Ja mir geht es blendend, danke der Nachfrage, ihnen ganz offentsichtlich aber nicht. So wie ich das eben gesehen habe, sind sie nicht gerade freundlich mit Mio umgegangen. Jedenfalls ist Elias sicher nicht der Grund, warum er jetzt weint." Luka drückte mich an sich und hielt meine Eltern auf Abstand. "Das sehe ich auch so.", meinte Benni. "Mio hat sich so auf den Tag mit Elias gefreut." "So ist es und ihr macht wieder alles kaputt. Dabei ging es ihm gerade so gut. Dann kommt ihr und schreit ihn einfach an. Es ist immer das selbe." Das Gesicht meiner Mutter sah sehr verärgert aus. "Was geht es euch bitteschön an, wie wir mit unserem Sohn umgehen? Das ist doch einfach eine Unverschämtheit!" "Falsch! Eine Unverschämtheit ist das, was ihr Mio antut!", rief Elias laut. "Was wir ihm antun? Du bist doch der jenige, der daran schuld ist, das er jetzt "so" ausieht und sich von seiner Familie distanziert. Er sollte sich endlich mal auf die Schule konzentrieren und nicht mit dir und "denen" rumhocken. Nacher wird er auch noch schwul, das fehlte ja noch.Dann sind wir ja noch schlechter dran, als ohnehin schon. Alle sprechen schon von unserem missratenem Sohn." Was meine Mutter da sagte...brachte auf der einen Seite irgendwas in mir zu bruch und auf der anderen Seite, brachte es mein Blut so in Wallung, das ich gar nicht mehr anders konnte... "Ihr seid...das Allerletzte!", rief ich in die Richtung meiner Eltern. "Bitte was?", fragte meine Mutter. Sie stemmte die Fäuste in die Seiten. Meine Freunde schauten in meine Richtung. "Und hört endlich auf Elias alles in die Schuhe zu schieben! Ihn trifft keine Schuld! Die Einzigen, die sich immer aufführen wie die letzten Idioten, das seid ihr!" "Komm mir ja nicht in diesem Ton! Du kommst jetzt sofort nach Hause! Da sehen wir ja wieder was dabei rauskommt." "Und ob ich so rede! Ihr habt immer nur meine Noten im Kopf und euer Ansehen in der Famile, was ich will, interessiert euch kein Stück! Ihr behandelt mich wie den letzten Dreck, nur weil ich nicht das Erscheinungsbild der Familie passe und ihr macht meinen besten Freund dafür verantwortlich, das ich so bin wie ich bin. Dabei ist das euer eigenes Verschulden! Ihr seid doch nie da und wenn wenn ihr mal da seid meckert ihr an mir herum, verbietet mir mich mit Elias zu treffen, sperrt mich ein und,... ich ertrag das nicht mehr.....Macht bitte nicht andere für eure Taten verantwortlich! Elias war ganz im Gegensatz zu euch immer für mich da." Ich schrie es heraus und weinte dabei. Fast verlor ich den Halt, ich wäre zusammengeklappt,hätte Luka mich nicht festgehalten. Ich schniefte, sah in das entsetzte Gesicht meiner Mutter und das meines Vaters, der wortlos neben ihr stand. Meine Freunde machten alle einen ernsten Blick. Ich rang nach Luft. So viel hatte ich sicher noch nie nacheinander geschrienen. Luka umarmte mich noch sanfter, fester und ich klammerte mich nahe zu an ihn. Als nächstes ergriff mein Vater das Wort. "Jetzt wo du es sagst... Milo du hast mit allem recht, was du gesagt hast." Diese Worte sorgten dafür, da sich den Blick wieder hob. Meine Mutter schaute meinen Vater entsetzt an. "Du hälst zu "denen"? Solltest du nicht..." "Lass gut sein Tia! Ich glaube Milo hat für heute genug durchgemacht...komm, lass und nach Hause gehen und das morgen klären.Ich glaube, wir müssen mal ein ernstes Gespräch führen.", seid so langer Zeit rang sich mein Vater dazu durch das Wort zu ergreifen. Klasse...das hatte aber auch lange genug gedauert. Doch zumindest sorgte es dafür das meine Mutter fürs Erste Mundtod gemacht wurde. "Dann schlage ich vor, das Mio heute bei Luka bleibt.", meine Eli und Benni nickte. "Jab, er wohnt nur ein paar Häuser weiter und er ist dort gut aufgehoben." "Gut...", der Blick meines Vater schaute zu Luka. Luka nickte. Dann stiegen meine Eltern in das Auto und fuhren davon. Ich blieb in Lukas Armen zurück und schaute ihnen noch kurz nach. Luka wischte mir zärtlich die Tränen aus dem Gesicht und mit einem Mal spürte ich Elis Hand auf menem Kopf und Benni, der nun ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte. Wie würde es wohl anfangen, diese Gesräch und wie würde es enden...? Kapitel 24: Dinge, die wir nicht erklären können, uns aber glücklich machen... ------------------------------------------------------------------------------ Nachdem wir uns von Benni und Eli verabschiedet hatten, brachte Luka mich zu sich nach Hause. Auf dem Weg hatte ich wieder angefangen zu weinen und meine Beine wurden so zitterig, das er mich auf seinem Rücken tragen musste. "Gehts wieder?", fragte Luka besorgt. "Ja...", sagte ich leise und schmiegte mich an seinen Rücken. Das Haus war schon in Sicht. "Okay, ich setze dich jetzt ab." "Ja.", antwortete ich leise und Luka ging langsam in die Hocke, bis meine Füße wieder den Boden berüherten. Dann nahm er meine Hand und ging die letzten Meter mit mir bis zur Tür. Er kramte in seiner Jackentasche nach seinem Schlüssel und schloss die Tür auf. Kaum das wir drin waren, schoss auch schon seine Mutter aus einem der Zimmer. "Lukaaa, wo warst du und was ist denn mir dir passiert Mio?", sie schaute besorgt zwischen uns hin und her. "Mio geht es nicht so gut. Er hat sich gerade mit seinen Eltern gestritten. Morgen wollen sie mit ihm reden." "Ohje, armer Mio.", seine Mutter kam auf mich zu und legte mir eine Hand auf meine Schulter. "Wann immer etwas ist, du kannst jederzeit hierherkommen.", sagte sie mit so einem sanften Lächeln auf dem Gesicht, wie es nur eine echte Mutter haben konnte. Ich hatte mir sowas immer von meiner eigenen Mutter gewünscht. Dieser Wunsch blieb bis heute unerfüllt. Es war schon unfassbar, das eine mir mehr oder weniger fremde Person anbot hierher zu kommen und mir somit einen Platz zur Zuflucht gab. Es war so ähnlich wie mit Sarah. Sie war auch immer für mich da gewesen, bis zu ihrem Tod, der für alle wie ein Schlag ins Gesicht war. Er hatte eine größere Lücke hinterlassen, als es auf den ersten Blick vermuten ließ. Sarah war die Person gewesen, die alles irendwie zusammen hielt. Als sie nicht mehr war, rissen die Nähte. "Hm, möchtest du was essen?", wollte Lukas Mutter wissen, aber ich schüttelte den Kopf. Ich wollte eigendlich nur noch bei Luka sein. Ich wollte mit ihm kuscheln und in seinen Armen einschlafen. Schließlich wusste ich nicht, ob das nach meinem Gespräch mit meinen Eltern noch möglich war. In dem Moment, als mein Vater mich in das Auto zerren wollte und Luka nicht da war, hatte ich eine schreckliche Angst. Ich hatte Angst gehabt Luka vielleicht nicht mehr sehen zu können und das saß tief. Der Gedanke daran mich von ihm trennen zu müssen, war einfach schrecklich. Deshalb wollte ich auch nicht weiter darüber nachdenken. Bis vor einiger Zeit hätte ich noch ganz anders gedacht. Ich wollte Luka loswerden und heute verstand ich nicht mehr warum das so war. Ich hatte mich wie der letzte Idiot auf Erden verhalten, aber seltsamer Weise nahm Luka mir das nicht krum. Ganz im Gegenteil. Er nahm mich einfach so an wie ich war, mit meine Fehlern, mit meinen Problemen und allem drum und dran. Dieser Mensch hatte es sogar fertig gebracht, das ich nachts wieder schlafen konnte und das ich mich gut fühlte. Das war schon erstaunlich. Das hatte selbst mein bester Freund nicht so hingekriegt, obwohl Eli wirklich alles für mich tat. Vielleicht lag das ja an der Macht der Liebe oder so. Selbst ich bemerkte nach und nach, das dieses Gefühl tatsächlich Berge versetzte. "Kommst du mit hoch?", hörte ich Lukas Stimme fragen. "Ja...", mit diesem einen, kleinen, winzigen Wort klemmte ich mich an Lukas Arm und wir gingen nach oben. Bei ihm fühlte ich mich grad am sichersten und am wohlsten. "Du Mio, was hälst du davon, wenn wir ein Schaumbad nehmen?", fragte Luka und als ich das hörte wurde ich rot. Ein Bad? A...Aber da waren wir doch beide...nackt. Ich würde Luka nackt sehen. Irgendwie hatte ich mich immer noch nicht daran gewöhnt. Seid unserem ersten, gemeinsamen Mal hatte Luka mich nie mehr auf diese Weise angerühert. Zwar lagen wir mal mit freiem Oberkörper nebenenander und streichelten uns, aber viel mehr war nicht mehr gewesen. Zudem sah ich Luka seiddem nicht mehr ganz nackt. Er zog sich immer dann um, wenn ich im Bad war. Sicher bemerkte er, dass mir das immer noch peinlich war und hielt sich deswegen zurück. Das konnte auch der Grund sein, warum er mich jetzt mit einem Schaumbad lockte. Bei so viel Schaum, konnte man nicht so viel sehen und vielleicht schämte ich mich dann auch nicht mehr so. Aber auf der anderen Seite, würde ich alles genau fühlen können. Wenn Luka mich in der Wanne in den Arm nahm...waren wir immer noch beide nackt. Das war sicher ein noch viel intensiveres Gefühl, als wenn er mich angezogen in den Arm nahm.Ich überlegte noch eine kurze Weile. Mein Herz klopfte wie wild. Ich schluckte. "Äh...o...okay...", entschied mein Mund. Ich war einfach zu rot, und zu aufgeregt, als das ich hätte auf eine Weise klar denken können. "Bist du dir ganz sicher?", fragte Luka noch einmal. Mein Kopf bewegte sich vorsichtig zu einem Nicken. Mein Gesicht musste immer noch knallrot sein. Ein wenig spürte ich das Zittern in meinen Knochen. Ich war so aufgeregt und nervös, dass ich es nicht fertigbrachte in sein Gesicht zu sehen. Plötzlich spürte ich, wie seine Hand behutsam meinen Kopf streichelte. Ich war so überrascht in dem Moment, dass ich doch noch nach oben schaute. Lukas Lippen verformten sich zu einem milden, lieben Lächeln. Er beugte sich zu mir herunter und küsste mich. Ich schloss die Augen und legte meine Arme um seinen Nacken. Dabei musste ich mich ein wenig strecken und stand auf den Zehenspitzen. Was zählte, war aber nur das Gefühl, das ich bei diesem Kuss empfand. Es war angehm und warm. In mir schütteten sich die Glückshormone aus und schließlich...unterbrach Luka den Kuss. "Ich lass dann mal das Wasser ein.", sagte er noch und ging dann aus dem Zimmer. Mit den Fingern einer Hand berüherte ich meine Lippen und mit der anderen tastete meinen Bauch ab. Alles war ganz kribbellig. Oje...ich war so aufgeregt. Luka betrat wieder das Zimmer. "Die Wanne ist gleich voll, ich hab extra viel Schaum reingemacht." Er lächelte und streichelte wieder meinen Kopf. "O...okay.", fast automatisch legte ich meine Arme um Luka und drückte meinen Kopf in seine Brustgegend. Er kicherte amüsiert. "Was ist denn jetzt los?" "Es ist...mir immer noch etwas peinlich.", diese Worte schlüpfen einfach so aus meinem Mund. "Es...es tut mir so leid, dass ich dir so viele Probleme bereite." "Hm? Probleme?", er seufzte und streichelte wieder behutsam meinen Kopf. "Aber du machst mir doch keine Probleme. Du bist einfach nur süß. Ich mag deine Art und Weise. Ich liebe dich so wie du bist...Mio." Kaum das ich diese Worte hörte, schaute ich lansam auf. Luka... mochte mich so wie ich war.Das waren seine Worte. Ich war ja so gedankenlos...dabei hatte er mir das schon sooft bewiesen. In diesem Moment begriff ich noch mehr, dass...Luka mein Glück war und noch etwas....das wir manchmal Dinge tun, die wir nicht erkären können. Liebe hing nicht vom Geschlecht ab. Liebe ging vom Herzen aus. Sie...war nicht immer ganz klar deutlich. Manchmal...da brauchte es eine Weile, bis man es begriff. Die Liebe war noch nie Etwas, das man erklären konnte. Sie einfach da. Gegen diese Macht konnte ich mich nicht wehren. Deswegen, war ich jetzt mit Luka zusammen und deswegen...liebte ich ihn so sehr, das ich mir eine Welt ohne ihn nicht vorstellen konnte. Nicht mehr. Dieses Gefühl wurde immer stärker. Jede noch so winzige Berührung war so wunderbar, so unbeschreiblich wertvoll. Wieso brauchte ich nur solange, bis ich so wichtige Dinge ...erst begriff, sie wahrnahm. Bis ich sie selbst in Angriff nehmen konnte? Luka war es, der mich stärker und glücklicher machte. Für ihn war es nicht wichtig, wie Welt über unsere Beziehung dachte. Für ihn war nur ich wichtig...nur ich...nicht meine Noten oder irgendein Ansehen...er liebte mich und ich, ich liebte ihn. Um meine Augen herum wurde es warm. Ich schluchzte. "M...Mio? Hey, was ist los? Wieso weinst du? Hab ich was falsch gemacht?", er schien so aufgeregt, ich konnte ihm sein besorgtes Gesicht ansehen, selbst durch die Tränen. Sein immer so cool wirkendes Gemüt, wurde butterweich. Ja, das war Luka. "Ich liebe dich.", flüsterte ich mit Tränen in den Augen. Er sah mich überrascht an, aber es dauerte nicht lange, bis er lächelte. "Ich liebe dich auch." Er beugte sich wieder zu mir runter, um mir einen Kuss zu geben, da betrat seine Mutter das Zimmer. "Luka? Das Bad ist fertig...oh, ...entschuldig.", die Mutter lächelte. "Geht schnell rein, ehe das Wasser kalt wird.", meinte sie noch und ging wieder, ohne noch weiter ein Wort darüber zu verlieren. Ich wurde rot. Luka und ich sahen uns an und mussten anfangen zu kichern. "Wollen wir?", ich nickte verlegen. Luka legte zwei große Badehandtücher bereit und schaute dann zu mir rüber. "Mio, sollen wir uns gegenseitig ausziehen? Oder willst du das selber machen und ich dreh mich um, bis du ins Wasser gestiegen bist?", fragte er. Ich schluckte. Erst dachte ich, das ich lieber auf die zweite Variante zurückgriff, aber...auf der anderen Seite, da wollte ihm auch irgendwie noch näher kommen. Ich wollte meine Angst überwinden. "Äh...Gegenseitig...", flüsterte ich. "Okay, aber wenn dir was unangenehm ist, musst du was sagen." "Ja." Luka war so lieb. Es kam mir ein bisschen vor, wie bei unserem ersten Mal. Er beugte sich wieder zu mir runter und küsste mich, dabei nahm er mich in den Arm. Ich wiederte den Kuss. Dabei fuhr er mir unter mein Shirt und schob es nach oben. Ganz langsam und streichelte etwas meinen Rücken. Der Kuss stoppte und ich hob ganz automatisch die Arme, sodass er mir das Shirt ausziehen konnte. Nun war ich an der Reihe. Es war noch etwas ungewohnt, aber irgendwie reizte es mich auch ein wenig ihn auszuziehen und diesen Körper zu berühren, der ja zu dem Menschen gehörte der...daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Der ja,...mir gehörte. Der Gedanke machte mich noch verlegener, aber auch glücklich. Luka ging vor mir auf die Knie und Küsste meinen Bauch. Wie das kitzelte. Ich musste leise nachen, dann schaute er mich an und grinste zufrieden und zum ersten Mal musste ich auch grinsen und schon fuhr ich mit meinen Händen unter sein Shirt. Die langen Arme gingen nach oben und ich zog es ihm aus. Da zeigte er sich. Der nackte, so perfekte Oberkörper, der mein Herz so zum rasen brachte. Er war schlank, aber keineswegs dürr. Ich konnte Muskeln spüren. Sie gaben dem Körper eine schöne Form. Ich konnte da nicht mithalten. Ich war eher dünn und nicht so kräftig. Nun stand Luka wieder auf und machte sich an meiner Hose zu schaffen. Er knöpfte sie auf und zog sie langsam herunter, bis sie von selbst meine Knie herunter rutschte. Ich stieg heraus und schob sie zur Seite. Wieder war ich an der Reihe, aber meine Hände zitterten ein wenig. Luka merkte das sofort und nahm meine Hände und führte sie zu seinem Hosenbund. Langsam beugte er sich zu meinem Ohr herunter. "Hab keine Angst.", ich nickte vorsichtig und knöpfte seine Hose auf. Ich schob sie herrunter. Schnell schob er sich zur Seite und zog sich die Socken aus. Dann zeigte er auf meine Füße. Ich schaute herrunter und wurde rot. Ich hatte ja auch noch meine Socken. Ich beeilte mich sie auszuziehen. Und nun... Nun die Boxershorts. Luka fakelte da nicht lange und grinste. Ich schluckte. Was...? Luka zog mich zu sich, küsste mich, hielt mich mit einem Arm fest und schob mir dabei die Boxershorts herunter. Ich fühlte nur noch, wie sie meine Beine herunter segelte. Ich war nackt. Mein nackter Körper war nur noch durch Lukas Körper bedeckt. Um ehrlich zu sein, fühlte sich das gar nicht mal so schlecht an. Ich kicherte und fuh mit meiner Hand, wenn auch schüchtern an seinen Hintern. Er grinste. "Magst du meinen Hintern so sehr?", fragte er dann noch und küsste, frech wie er war, diese Stelle hinter meinem Ohr, wo ich so empfindlich war. Ich musste direkt einen kleinen Laut von mir geben, zuckte ein wenig. "Hihi, wie süß. Nun aber ab ins Wasser, mein süßer Mio." "L...Luka...was...!", er hob mich hoch und setzte mich im Wasser, der großen Badewanne ab, wo locker drei Personen platz hatten. Kein Wunder, Luka war ja auch nicht gerade klein und wenn ich so bedachte, das er noch im Wachstum war, war das auch gut so. Jedenfalls befand ich mich nun in dem warmen Wasser, umgeben von Schaum und vor mir ein Luka, der sich einfach seine Boxershorts auszog und zu mir setzte. Knallrot schaute ich erstmal zur Seite. Schon fühlte ich Lukas Hand auf meinem Kopf und ich schaute wieder zu ihm. Er lächelte und zog mich direkt in seine Arme, ehe ich es in Erwägung ziehen konnte, mich in die hinterste Ecke der Wanne zu verziehen. "Keine Mattenflucht mein Schatz." Ma...Mattenflucht? Was hatte er vor? Irgendwie wurde ich etwas nervös. Lu...Luka...? Er kicherte. "Hey, keine Angst. Du weiß, das ich nichts tue, was du nicht willst." Ich nickte, wenn auch zaghaft. Wollte ich meine Angst nicht bekämpfen? Irgendwie musste ich doch mal vorrankommen. So viel Gedult würde sicher nicht jeder aufbringen und Luka war doch auch nur ein Mann. Er hatte Bedürfnisse, auch wenn wir Beide noch sehr jung waren. Ich war einfach zu schreckhaft und zu schüchtern. Aber was machte ich mir nur wieder so viele Gedanken? Dabei war das doch gar nicht nötig. Seine Nähe fühlte sich doch so gut an. Ich wollte doch bei ihm sein und ihn fühlen. Eigendlich musste ich nur etwas aus mir herrauskommen und ihm sagen, was ich wollte. Ich wollte einen Kuss, der mir meinen Atem raubte. Ich wollte dieses Gefühl! "K..küss mich.", brachte ich stotternt hervor. "Sicher.", sagte Luka leise und langsam drehte er mich um, dann zog er mich an sich und küsste mich. Ich erwiederte den Kuss sofort. Er legte seine Arme um mich, drückte mich an sich. Sofort spürte ich ihn ganz deutlich. Diese Situartion war wesentlich intimer, als das, was wir die letzte Zeit nach unserem ersten Mal hatten. Die intimen Stellen unserer Körper waren nur durch den Schaum bedeckt. Trotzdem gab mir das ein wenig Sicherheit und diese Arme die mich festhielten. Mir war so warm. Immer wieder erwiederte ich Lukas Kuss und umgekehrt. Unsere Zungen spielten miteinander. Irgendwann dann setzte Luka sich von der mehr liegenden Position auf. Mit dieser Bewegung forderte er mich mehr oder weniger auf meine Beine auseinander zu nehmen und sie rechts und links um seinen Körper zu legen. Das war wesentlich bequemer, als vor ihm zu knien und natürlich auch noch wesentlich intensiver. Unsere unteren Hälften rieben sich so ein wenig aneinander. Das erregte mich so sehr das ich leise stönte. Noch ehe es mir es mir auch nur annähernt peinlich sein konnte, zog Luka mich direkt auf seinen Schoß, verschränkte seine langen Beine zu einem Schneidersitz und küsste mich so leidenschafftlich, das ich alles andere vergaß. Er streichelte mir den Rücken und über die Seiten. Alles prickelte. Bein Bauch schien voller Schmetterlinge zu sein. Meine Arme schlangen sich um seinen Nacken. Wir küssten und küssten uns und es sollte nicht aufhören. Ich spürte wie seine Hand sich langsam nach vorne schob und mein Unten bearbeitete. Ich keuchte auf. Jetzt nur keinen Rückzieher machen, dachte ich. Es stimmte mich ein wenig nervös, aber es es fühlte sich auch gut an. Ich wollte mehr. Meine Angst war unbegründet. Luka war so vorsichtig, nicht hastig, nicht ungeduldig. Er ließ sich Zeit und sorgte dafür, das ich mich gut fühlte. "Lass mich deine Stimme hören.", hauchte er mir so wohlwollend und sanft ins Ohr, dass es mich noch mehr erregte und ich spürte auch deutlich wie sehr Luka es war. Meine Stimme ertönte. Er küsste mich, küsste meine Halsbeuge, die Stelle hinter dem Ohr, die mich so reizte. Dann bearbeitete er meine Brust, fuhr mit der Hand wieder nach unten. Ich war so atemlos, war sicher rot wie eine überreife Tomate. Mit meinen dünnen Armen klemmerte ich mich fast, an diesem warmen, wohligen Körper, an diesem Menschen, den ich so liebte, von dem ich geliebt wurde. "Darf ich?", fragte er leise. Er knabberte so probozierend an meinem Ohr. "Ah!...Ja...b...bitte! Tu es!" "Okay..." Seine Hand streichelte mein Hinterteil und seine Finger fuhren langsam weiter um nach und nach die Stelle zu lockern. Kurz verzog ich das Gesicht. "Auaa...", jammerte ich leise, da es erst noch ein wenig schmerzte. Aber das ging vorbei und ich versuchte mich zu entspannen. Das wirkte und es fühlte sich langsam immer besser an. "Bist du bereit?", ich nickte und ließ mich noch einmal küssen. Dann hob ich den Po und Luka drang vorsichtig ein. "Langsam...", sagte Luka. "Beweg dich vorsichtig." Ich nickte und bewegte meine Hüften, auf und ab, kreiste. Es dauerte nicht lange bis wir beide den Höhepunkt fanden, und wie von einem Rausch vereinnahmt waren. Wir beide Stöhnten. Es fühlte sich so gut an. Mehr! Ich wollte mehr! Diese Hitze...das Glück. Alles war egal...ich wollte ihn! Ich lag erschöpft auf Lukas Bett. Er lag neben mir und streichelte meine Haare, die noch leicht feucht waren. Ich drehte mich direkt zu ihm und kuschelte mich noch mehr an ihn. Er legte seine Arme um mich. Ich war ein wenig beschämt und überracht darüber, wie hemmungslos ich wurde. Aber dieser Rausch ließ sich einfach nicht aufhalten. Es war wie eine Sucht, der ich nur zu gerne nachgab. Wir lagen so da in T-Shirt und Boxershorts und sahen uns einfach nur an und lächelten. Hin und wieder ein kleiner Kuss, eine zarte, streichelnde Berührung. Wir waren zusammen, eng aneinander gekuschelt. Es fühlte sich so wunderbar an und ich wusste, es war kein Traum. * Es klingelte zur letzten Stunde. Wir hatten Mathe. Lukas vermeintliches Lieblingsfach. Ich konnte deutlich spüren, wie er neben mir verzweifelte. Er war schon dabei sich die Haare zu raufen und sah mich verzweifelt und bittend, ja fast flehend an. Ich kicherte leise, so das es niemand hörte und erklärte ihm worum es ging. Mein Tag wurde zur Überraschung meiner geliebten Mitschüler von extrem guter Laune begleitet. Sogar die Hopper waren heute erstaunlich ruhig. Ganz zu Anfang des Schultages versuchten sie es noch mit blöden Sprüchen, die ich aber nicht weiter beachtete. Ich lächelte einfach nur und Luka tat es mir gleich. Ich wusste nicht wieso, aber ich fühlte mich einfach befreit und besonders solange Luka bei mir war,da wusste ich, das mir nichts passieren konnte. Es gab natürlich ein wenig Getuschel, aber das war mir egal. Ganz zum Ende der Stunde war Luka sichtlich erleichtet. "Du hast es überstanden Luka." "Ja, dank dir. Lass uns schnell nach Hause gehen.", ich nickte. Und musste gleichzeitig seufzen. Heute war Freitag und das war der Tag an dem ich mich mit meinen Eltern aussprechen musste. "Alles klar?", fragte Luka. "Ja...ich bin nur etwas nervös, wegen meinen Eltern." "Achso, das wird wird schon. Mach dir nicht altzu viele Gedanken." "Ich versuchs.", murmelte ich und Luka pattete mir den Kopf. Ich lächelte verlegen. Just in diesem Moment kamen die Hopper an uns vorbei. "Oh Gott, ist ja ekelhaft, wie die sich verhalten. Kein Wunder, das die für schwul gehalten werden. Scheiß Emos!", ich schaute zu Luka und er schaute mich an. Dann grinste ich und klemmte mich an Lukas Arm. Der schaute mich etwas überrascht an. Viel besser aber, waren die Gesichter der Hopper. "Mio...", meinte Luka noch kurz. Anschließend schaute ich zurück zu den drei Idioten. "Na lieber schwul, als total verblödet." In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie so etwas gewagtes gesagt, oder getan. Ich war immer viel zu schüchtern und zurückhaltend gewesen. Aber nun konnte ich es endlich aussprechen. Die Hopper wollten noch etwas sagen,"Du kleines...", doch da schaute Luka noch einmal kurz zurück und sie waren still. Ich wusste immer noch nicht, wie er das machte, aber er hatte wohl so eine Art magischen Blick drauf, der jemanden einfach Mundtod machen konnte. Die Fahrt nach Hause verlief schleichend. Luka hielt die ganze Zeit über meine Hand und ich lehnte an seiner Schulter. "Wir müssen raus.", hörte ich ihn nur sagen und ließ mich von ihm mitziehen. Gemeinsam gingen wir Richtung meines Hauses und blieben vor der Haustür stehen. Luka schaute mich an und gab mir noch einen Kuss. "Du schaffst das.", sagte er noch. Ich nickte und drückte mich noch ein letztes Mal an ihn. Dann schloss ich die Tür auf und verschwand darin. Ich hatte mich entschlossen, meinen Eltern allein gegenüberzutreten. Das war der letzte Schritt. Der letzte Schritt, um alles ein wenig zu ändern, um selbstbewusster zu werden. Auch um meinen Eltern vielleicht etwas näher zu kommen, oder zumindest den Mut zu beweisen, den ich ohne Luka niemals hätte aufbringen können. Ich lief durch den Flur. Mein Weg führte mich ins Wohnzimmer. Meine Eltern waren schon da. Ich klopfte an den Türrahmen. Sie schauten auf. "Hey...", brachte ich herraus. "Hallo Milo, wie geht es dir?", fragte mein Vater und schaute mir dabei zum ersten Mal richtig ins Gesicht. Meine Mutter war da etwas verhaltener. Ich schritt hervor. "Mir...geht es ganz gut." "Das ist gut. Also, dann komm mal zu uns und sag uns, was du uns mitteilen willst.", wieder war es die Stimme meines Vaters, die sich meldete. Ich nickte und setzte mich auf eines der kleinen Sofas. Erst herschte eine Stille in diesem Raum. "Mutter, Vater, ich möchte die Schule wechseln.", sprach ich sie gleich auf dieses Thema an. Meine Mutter schaute auf und ihr Gesicht bekam gleich wieder einen verbitterten Ausdruck. "Ach und wieso auf einmal?" "Nicht auf einmal, ich wollte das schon lange, aber ihr wart nie da oder hattet nicht das geringste Interesse mir mal richtig zuzuhören. Diese Schule ist die Hölle für mich. Schon immer. Ich hab mich dort noch nie so wirklich wohlgefühlt." "Kommt nicht in Frage. Du willst doch nur zu Elias auf die Schule. Jetzt begreif doch endlich, das er dich nur verdirbt. Sieh dich doch an.",mein Vater wollte eingreifen, da ergriff ich das Wort. "Das habe ich Mutter! Und ich bin sehr zufrieden mit meinem Äußeren und mit meinen Freunden auch! Elias ist total in Ordnung! Und das du mit Sarahs Tod nicht zurecht kommst, ist nicht seine Schuld! Es ist nicht seine Schuld, das sie tod ist!", verteidigte ich meinen besten Freund lautstark. Meine Mutter saß plötzlich da wie angewurzelt. "Das..." "Nein Mutter! Du musst endlich lernen damit klarzukommen. Du musst lernen mir zuzuhören. Dir ist immer nur das Ansehen in der Familie und meine Noten wichtig, aber nicht ich! Und seid Sarah gestorben ist, bist du noch viel kälter geworden als früher. Seid meiner Kindheit, habe ich mir so sehr gewünscht, eine Mutter zu haben, die mich in den Arm nimmt, die mir zuhört. Eine Mutter, die mich einfach liebt, weil ich ihr Kind bin und aus keinem Anderen Grund!" "Milo...!", presste sie hervor. Da legte mein Vater seinen Arm um ihre Schulter. Sie schaute ihn an, er schaute sie an. "Unser Sohn hat recht.", stimmte er mir zu. "Tia, Sarah war deine beste Freundin und als sie gestorben ist, ist nicht nur für Elias, oder seinen Vater eine Welt zusammengebrochen, sondern auch für dich. Und wir haben uns unseren Sohn gegenüber wirklich nicht wie Eltern verhalten, so wie wir es hätten tun sollen. Besonders in dieser Zeit. Milo, es tut mir leid, das wir dich so behandelt haben." Meine Mutter krallte ihre Hände in ihren Rock. Sie fing an zu zittern. "Mutter, bitte hör auf Elias die Schuld daran zu geben. Er kann nichts dafür! Und es geht mir nicht mal darum an seine Schule zu gehen, sondern einfach von meiner jetzigen wegzukommen. Ich kann das einfach nicht mehr. Ich will neu anfangen. Auf einer anderen Schule, mit Luka.",preste ich hervor. Meine Eltern schauten auf. "Luka?", fragte mein Vater. Ich nickte, auch auf die Gefahr hin mich zu verplappern. Ich wollte meine Beziehung nicht mehr verheimlichen müssen. "Ja, Luka." "Ist das der Junge von gestern?", wollter er wissen nd meine Mutter schaute mich fragend und etwas schockiert an, so als wüsste sie schon, was die Antwort war. "Ist dieser Luka etwa...", begann sie. Ich nickte. "Ja, Luka ist mein Freund, mein fester Freund.", dabei schaute ich meine beiden Elternteile so ernst an, das es ihnen anscheinend die Sprache verschlug. Meine Mutter war noch etwas entsetzt, aber mein Vater lächelte. Ich glaube, das dass innerste meiner Mutter noch mächtig gegen diese Tatsache rebellierte und das sie am liebsten wütend werden wollte, doch sie schwieg still und schüttelte nur den Kopf. "Also doch Milo...", doch mein Vater schüttelte nur den Kopf. "Nein Tia, Milo scheint sehr an diesem Jungen zu hängen. Das stimmt doch oder?" "Ja, ich liebe ihn, mehr als alles andere auf der Welt.", sagte ich gerade herraus und wurde dabei fast ein bisschen rot. "Na dann..." "Aber Schatz!" "Tia, sieh dir deinen Sohn doch mal an. Er ist verliebt und da spielt das Geschlecht keine Rolle. Wir können das vielleicht nicht so nachvollziehen, weil wir nie gleichgeschlechtlich geliebt haben, aber wenn er verliebt ist, können wir nichts dagegen ausrichten. Und wenn wir ihm den Kontakt zu Luka und zu seinen Freunden weiterhin verweigern, wird er irgendwann weglaufen, und nichts mehr von uns wissen wollen." Das waren die Worte meines Vaters. Das waren die Worte des Mannes, der sich sonst nie äußerte und sich immer nur aus allem raushielt. Unglaublich! "Du wirst in der Schule gehänselt oder?" Ich nickte. Woher wusste er das, er hörte doch nie zu. "Ich muss gestehen, das ich immer gedacht hatte, das das alles nicht so schlimm ist und wollte es nicht wahrhaben und anstatt dir zuzuhören, sind wir immer weggewesen. Wir hätten wirklich besser auf die aufpasse müssen.", er schaute zu meiner Mutter. Die nickte. Ich das sie wirklich viel Mut brauchte, sich zu überwinden, als die die erlösenden Worte sprach. "Also gut Milo. Du darfst die Schule wecheln und mit Luka und deinen Freunden...kannst du auch kontakt haben. Du...hast recht, es ist wirklich nicht Elias schuld. Ich konnte es einfach nicht verkraften. Als sie plötzlich gestorben ist, wusste ich noch weniger was ich tun sollte, wie ich mit dir und der ganzen Situtartion klarkommen sollte. Ich hatte Angst ohne sie, meine beste Freundin nicht leben zu können. Und wenn ich dann Elias und dich zusammen sah, da wusste ich von Anfang an, das euch Beide eine genauso enge Freundschaft verband wie Sarah und mich darmals. Sie war doch immer da und dann war sie weg und ich wurde wütend auf Elias...er ist ihr so ähnlich. Und wenn ich in dieses Gesicht sah, musste ich sofort an Sarah denken.", sie schniefte. Meine Mutter, die sonst nie ihre Gefühle zeigte weinte. Ich glaubte, das das auch dringend mal nötig war. Ihre Jahrelange Trauer endlich mal Ausdruck zu verleihen, war sicher das Beste, was den Stein in ihr zerbröcken ließ, der sie so starr machte. "Milo..es,... es tut mir so leid. Wir können das alles nicht rückgängig machen...und es fällt mir schwer zu glauben, das du mit einem Jungen glücklich wirst, aber ich werde versuchen es zu akzeptieren." Mein Vater nickte und ich konnte endlich aufatmen. "Geh nur, ich bleibe bei deiner Mutter.", sagte er. Noch einmal schaute ich zu ihr. Da zwar nicht die Umarmung, die ich mir wünschte, aber zumindest konnte ich jetzt endlich die Schule wecheln und hatte Eltern, die mir nun hoffentlich besser zuhörten. Das war ja schon mal ein riesiger Schritt. Noch bis vor einger Zeit, hätte ich nicht so mit ihnen reden können, aber jetzt hatte ich den Mut aufgebracht. Ich trat nach draußen und hielt Ausschau. Wie erwartet stand da Luka. Ich lächelte und rannte auf ihn zu. "Luka!" "Mio! Wie ist es gelaufen?" "Ich darf die Schule wechseln und ...unsere Beziehung werden sie auch akzeptieren." "Echt? Das ist ja der Wahnsinn!", rief er und umarmte mich und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Achja...Mio, ich hab das Treffen mit Jessi und Pat auf zwei Wochen verschoben." "Oh,...", stimmte ja, nächsten Sonntag, war ja Sarahs Todestag. "Benni hats mir gesagt. Elias ist schon die ganze Zeit so anhänglich, meinte er." "Ja, das ist er immer, wenn dieser Tag näher rückt." * Wir standen auf dem Friedhof. Etwas abseids. Benni und Eli waren noch bei Sarahs Grab. Wir alle hatten Blumen auf ihr Grab gelegt. Luka und ich waren dann einige Schritte gewichen um die Beiden allein zu lassen. Benni hielt Eli den Arm um die Schulter gelegt und beide starrten gen Himmel. Ein zarter Windhauch huschte an uns vorbei und ich dachte... Mein bester Freund drehte sich zu uns um und grinste breit. "Mio! Luka! Das war Mama. Sie wünscht uns allen Glück und außerdem will sie das Luka ganz besonders auf Mio aufpasst!", brüllte er so laut, das es auch der Rest, der Leute hören konnte, die hier waren, wenn es auch wenige waren. Auf seinem Gesicht zeichnete sich Glück und Zufriedenheit ab. So viel Freude strahlte er an so einem Tag noch nie aus. Das war sicher Bennis verdienst. "Das tue ich doch sowieso schon!", rief Luka und ich musste lächeln, als er mich in den Arm nahm und mich so gleich provokativ an sich drückte. Ich kicherte. "Hey, du lachst ja...", sagte er. "Ja Luka...ich lache...weil ich der Glücklichste Mensch der Welt bin." Ja, das stimmte wohl. Es war nicht viel was man brauchte um glücklich zu sein, wenn es nur Menschen gab, die einen liebten so wie man war...Ich hatte die besten Freunde auf der Welt und den besten Schatz auf der Welt, ich hatte Luka, dessen Art und Weise mich wahnsinnig machte...wahnsinnig vor Glück dann waren da noch Eli und Benni... ...und manchmal taten wir eben Dinge, die wir nicht erklären konnten... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Supiii, das is jetzt das offizielle Ende der Hauptstory. Ich habs geschafft, trotz Schnupfen =,= Aber ich habe mir überlegt, das das einfach noch nicht das Ende dieser Gesichte sein kann. Daher dachte ich noch an eine Bonusstory, wo ich noch das Wochenende mit Jessi und Pat unterbringe =D Ich hoffe, euch gefällt dieses Ende. Ich weiß, es wurde viel gelabert, aber das musste nun einmal sein. Ich weiß es ist etwas...naja...komisch das Ende, aber ich mags so. Bis bald See ya vielleicht beim nächsten Mal. Als Nächstes folgt ein Kapitel von Jessi und Pat. Ich freue mich schon PS:Mensch Mensch ich habe in letzter Zeit so 34 Kapitel geschrieben. Ein echter Maraton also, wenn man bedenkt, das das nicht nur je 4,5 Seiten waren. Ich bin eeeeecht geschafft! *umfall* XD GGGLG Midnight Ich hoffe ihr hattet F*U*N XDDD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)