Du & Ich...bis in alle Ewigkeit von x_Uka_Ageha_x ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Ich musste noch knapp zwei Stunden warten bevor es, wie jeden Morgen bei mir klingelte. Mittlerweile habe ich mich schon ins Wohnzimmer verzogen und ein bisschen Fernsehen geschaut um mit dir Zeit zu vertreiben. Ich brauchte Ablenkung von meinem Traum. Also war ich schon vor einer Stunde mit meinem Hund draußen. Die kühle Luft tat gut. Doch kaum war ich wieder zu Hause, musste ich an den Traum denken, also machte ich mir den Fernseher an. Doch er lief seit circa einer Stunde umsonst. Ich konnte mich nicht konzentrieren, nicht klar denken. Ok. Ich konnte denken, aber nur noch an den Traum. Ich fuhr geistesabwesend mit einem Finger über meine Lippen, wie schon so oft davor. Ich habe sie geküsst. Wirklich geküsst, im Traum. Kaoru. Wie kann ich ihr jetzt noch gegenüber treten? Was soll ich zu ihr sagen? Ich schüttelte den Kopf, nur ein Traum. Nur ein Traum. Versuchte ich mir selber einzureden. Endlich klingelte es an der Tür. Ich sprang vom Sofa auf, schnappte meine Tasche und öffnete die Tür. „Guten Mooooorgen!“ Yue fiel mir um den Hals. Sie holte mich jeden Morgen ab, sie wohnte ja nur ein paar Häuser weiter. „Morgen.“ Murmelte ich. Ich schob sie ein bisschen weg von mir um die Tür ab zu schließen. Ich drehte mich wieder um zu Yue. Sie schaute mich geschockt an. „Was ist? Hab ich irgendwas im Gesicht?“ sie schüttelte den Kopf. „Nein, du siehst einfach nur schrecklich aus. Heute schon mal in den Spiegel geschaut?“ ich überlegte. Nachdem ich geduscht habe? Nein, ich glaube nicht. „Nein, warum denn?“ Yue suchte etwas in ihrer Tasche, einen Spiegel, den sie mir in die Hand drückte. „Schau selber.“ Sie klang leicht besorgt. Ich schaute in den Spiegel. „Oh..shit..“ ich hatte tiefe Augenringe und sah aus wie ein Zombie. „Bin das ICH?“ sie nickte. „Was hast du heute Nacht gemacht?“ „Naja, auf jeden Fall nicht geschlafen.“, ich verdrehte die Augen. Sie schaute mich weiterhin besorgt an. „Egal, lass uns erst mal gehen. Du hast doch sicher etwas Schminke, womit ich das abdecken kann, dabei oder?“ sie nickte wieder. Ich wollte jetzt nicht darüber reden, vielleicht nachher. Wir gingen zusammen zur S-Bahn. An Kaorus Haus vorbei. Ich blieb stehen und starrte das Haus an. Yue folgte meinem Blick. „Kanae? Was hast du?“ ich schüttelte den Kopf. „Nichts. Gar nichts. Lass uns weiter gehen.“ Ich packte sie am Arm und zog sie mit. „Wir verpassen sonst unsere Bahn.“ Yue sagte nichts weiter und folgte mir. Das war, dass gute an Yue. Sie merkte, wenn etwas nicht stimmte, aber fragte auch nicht unnötig nach, sobald man nicht reden wollte. Ich ließ Yue ihren Arm erst los, als wir an der S-Bahnstation waren. Wir redeten nicht weiter. Ich schaute auf die Uhr, noch 15 Minuten bis die Bahn kam. Ich setzte mich auf eine Bank. Yue setzte sich neben mich. Sie kramte wieder in ihrer Tasche rum. „Hier.“ Sie hielt mir ihren Spiegel und ihre Schminke hin. „Danke.“ Ich versuchte zu lächeln „Auf dich kann man immer zählen.“ Sie musste lachen. „Ach was?“ ich nickte und versuchte nun meine Augenringe zu überdecken. Es klappte, naja so halbwegs. Wir hörten die Durchsage von der Einfahrt des Zuges. Wir standen auf, ich schaute mich nochmals um. Kaoru ist nicht da. Nein, nicht an sie denken. Ich schüttelte den Kopf. Yue schaute mich fragend an, sagte aber nichts. Wir stiegen ein. Ich sah wir eine blonde Person noch zu der Bahn rannte und einen Wagon weiter vorne einstieg. Blond? Kaoru! Nein, nur weil jemand blond ist, heißt es noch lange nicht, dass diese Person gleich Yue ist. Aber das waren doch lange Haare? Ich sah zu Yue die aus dem Fenster schaute. Also hat sie nichts gesehen. Wir schwiegen für die restliche Fahrt. Als wir an der S-Bahnstation in der Nähe unserer Schule ankamen, wartete Subaru bereits auf uns, besser gesagt auf Yue. „Ist irgendwas Besonderes? Oder warum wartet er?“ fragte ich Yue leise. Sie zuckte mit den Schultern. „Ein Laune der Natur, vielleicht.“ gab sie zurück. Ich musste lachen. Wir gingen zu ihm hin und er umarmte Yue sofort. „Sind die Beiden nicht süß?“ ich drehte mich erschrocken um. „Kaoru!?“ sie lächelte mir zu. Yue und Subaru schaute genauso erschrocken wie ich zu Kaoru. „Hab ich euch erschreckt?“ sie wurde rot und schaute verlegen zu Boden. Ich schüttelte den Kopf. „Kommt, wir müssen Daichi noch abholen.“ Sagte Subaru schließlich. Ich atmete erleichtert auf. Doch nicht so schlimm wie erwartet. Was nicht ist kann noch werden, der Tag ist lang. Trotzdem klopfte mein Herz wieder schneller als Kaoru mich anlächelte. Wir gingen zu Daichi, der gerade gehen wollte. „Ach, ihr habt mich nicht vergessen?“ Yue und ich mussten lachen. „Anscheinend nicht!“ gab Subaru zu. Zu fünft gingen wir zur Schule und unterhielten uns noch ein wenig. Schule war wie immer, zum Glück keinen Test oder sonst was. Ich hatte nicht einmal meine Hausaufgaben. Ich war gestern wirklich zu aufgelöst gewesen. Zum Glück konnte ich nebenbei mitschreiben. In der Pause standen wir auch wieder alle zusammen, ich war trotzdem etwas abseits. Ich beobachtete Kaoru. Sie sah hübsch aus. Sie schaute zu mir herüber und als sich unsere Blicke trafen, schaute ich verlegen weg. Ach verdammt, wieso kann ich ihr jetzt wieder nicht in die Augen schauen. Sie kam zu mir. „Was ist heute mit dir los? Du bist so komisch.“ „Komisch? Wie meinen.“ „Du redest kaum und lachst wenig.“ Na klasse, scharfsinnig ist sie auch noch. „Ach quatsch. Das bildest du dir sicher ein. Ich bin nur müde.“ Ich versuchte überzeugend zu lächeln. Sie misstraute mir immer noch. Der Schulgong läutete. Meine Rettung. Wir gingen wieder rein. Wir hatten jetzt zum Glück nur noch Kunst für zwei Stunden, dann ab nach Hause. Unsere Kunstlehrerin stellte unser neues Thema vor. Wir mussten ein Bild in Partnerarbeit zeichnen zu einem Gedicht. Jedes Pärchen bekam ein anderes Gedicht. Ich sah nach rechts zu Yue, diese jedoch sofort zu Subaru. Verdammt. Dann sah ich nach vorne zu Daichi. „Psst. Daichi!“ er drehte sich um. „Wollen wir beide zusammen arbeiten?“ er schüttelte den Kopf und zeigte auf seinen Vordermann. Ich knallte meinen Kopf auf den Tisch. Wie gemein. Jemand zupfte von hinten an meinem Oberteil. „Ja?“ ich drehte mich um. „Darf ich mit dir zusammen zeichnen?“ sie schaute verlegen auf ihren Tisch. „Natürlich, warum nicht. Aber, ich denke nicht das ich künstlerisch so begabt bin wie du.“ Ich grinste sie an. „Egal.“ Sie legte den Kopf schief. „Hat jeder einen Partner? Ja? Gut dann teile ich eure Gedichte aus.“ Sie legte jedem Pärchen einen Zettel auf den Tisch. Ich schaute auf unseren Zettel. Ein Gedicht von Anakreon mit Titel „An die Geliebte“. Ne jetzt oder? Ich schaute Kaoru an. Sie war leicht rot im Gesicht. „Gut, jetzt lest es euch durch und besprecht wie oder was ihr zeichnen wollt. Ihr habt bis nächste Woche Zeit, eine Skizze anzufertigen.“ Wir lesen uns das Gedicht durch. Ok. Sehr süß. „Das erinnert mich an Romeo und Julia.“ Sagte ich in Gedanken. „Genau! Das könnten wie zeichnen!“ ich schaute sie verwirrt an. „Ok!“ Wir fingen an, wurden aber nicht ganz fertig. Nach der Stunde fragte mich Kaoru: „Wollen wir heute bei mir weiter machen?“ Ich nickte. „Aber ich muss vorher nach Hause zu meinem Hund.“ „Ok, dann fahr ich vorher nochmal in das Zeichengeschäft und hole ein bisschen Farbe.“ Ich nickte erneut. Um drei Uhr sollte ich bei ihr sein. Bei ihr? Oh Gott. Was soll ich nur machen? Ich musste wieder an den Traum denken und mein Herz schlug wieder schneller. Nein nicht dran denken. Ich fuhr nach Hause. Hosted by Animexx e.V. 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