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Gefühle hinter der Maske; Haruka x Michiru
von

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Kapitel 1: Zuneigung

Hi ^^

Das hier ist das erste und längste von drei Kapiteln. Es ist eine relativ kurze Geschichte, vielleicht kommen manche Handlungen deswegen etwas übereilt.

Ich wünsche euch viel Spaß. ^^
 

~* Kapitel 1: Zuneigung *~
 

Sie war wunderschön.

Von eleganter Schönheit und Grazie, in allem was sie tat. Ihre Augen strahlten Güte aus und sie hatte wundervolle Haare, die ihr leicht gewellt auf die Schultern fielen und einen Eindruck von im Meer treibenden Locken hinterließen.

Die Geige beherrschte sie wie kein anderer. Ihre Musik war tief, tief wie ihr Blick und sie selbst, sie war bezaubernd, faszinierend, ob nun traurig oder hoffend, die Musik war ihr Leben.

Den Pinsel beherrschte sie wie kein anderer. Ihre Bilder waren beeindruckend, fantasievoll, ob nun bedrohlich oder harmonisch. Immer mit einer versteckten Botschaft.

Unnahbar und nahezu perfekt verweilte sie auf dieser Erde, geboren um bewundert zu werden.
 

Sie war wunderschön.

Von ausgelassener Wildheit und Freiheit, dennoch sehr charmant. Ihre Augen strahlten Zielstrebigkeit aus. Kurze Haare, die golden in der Abendsonne schimmerten, ließen sich vom Wind tragen.

Den Rennsport beherrschte sie wie kein anderer. Ob nun beim Laufen oder beim Autofahren, sie gewann jedes Rennen. Bei jedem Sport war sie mit ihrer ganzen Kraft dabei, hingebungsvoll, bis zum Äußersten. Der Rennsport gab ihr ein Gefühl von Freiheit und Selbstbestimmung. Auch das Klavier war ihr vertraut, sie konnte wunderbare Stücke spielen, ob temperamentvoll oder melancholisch.

Unnahbar und durch nichts aufzuhalten verweilte sie auf dieser Erde, geboren um bewundert zu werden.
 

Zusammen das perfekte Paar.

Völlig verschieden und doch gleich.

Die eine traf gerne Entscheidungen und handelte überstürzt, während die andere ihr die Hand auf die Schulter legte und sie zur Ruhe brachte.

Die eine war rücksichtsvoll, zärtlich, ließ sich aber auch leicht verletzen, während die andere unempfindlich war und beschützend einen Arm um sie legte.

Sie waren beide bereits sehr reif und distanziert für ihr Alter und es umgab sie eine Aura der völligen Harmonie und des Gleichklangs. Zwei Seelenverwandte, die anscheinend immer darauf gewartet hatten, dass er den anderen treffen würde. Beide besaßen viel Talent und schönes Aussehen. Perfekte Wesen, niemand wagte sich an sie heran. Jeder bewunderte sie von der Ferne.
 

Beide bedeuteten dem jeweils anderen mehr als das eigene Leben.
 

~*~
 

"Wir müssen los..."

"Wirklich? Jetzt schon?"

"Hey~ hey, hör auf..!"

"Nur noch ein bisschen.."

"Das reicht jetzt~!"
 

"Du hast genug geschlafen!", meinte Michiru leicht entrüstet. Haruka befand sich noch verschlafen im Bett und versuchte Michiru wieder an ihre Seite zu ziehen, um ja nicht die schöne Wärmequelle loszuwerden. [Was habt ihr erwartet.. |D]

"Aber das Bett ist so schön warm~"

Michiru sah sie innerlich seufzend an. Haruka lächelte leicht. "Ohne dich ist es viel zu kalt..."

Jetzt musste die lächeln. Sie setzte eine stichelnde Tonlage auf. "Das erinnert mich gerade an eine Situation im Auto, wo du gesagt hast, dir wäre kalt. Ich hab vorgeschlagen dich zu wärmen. Und du meintest, du wolltest nur noch einen heißen Kaffee, der tut es auch"

Ein Grummeln verließ Harukas Mund und endlich machte sie die Augen auf. "Na schön. Aber einen Kaffee könnte ich tatsächlich vertragen."

Belustigst sah Michiru sie an und konnte sich den Unterton nicht verkneifen. "Nach *der* Nacht habe ich sowieso nichts anderes erwartet...", meinte sie nur, stand vom Bett auf und entfernte sich Richtung Küche.

Haruka wurde leicht rot um die Nase. Tatsächlich hätte sie selbst auch nichts anderes erwartet. Sie war nur heilfroh, dass Michiru sie nicht auch in der Öffentlichkeit so stichelte. Aber wenn die blondhaarige ehrlich war, sie mochte solche Arten von Zweideutigkeiten insgeheim~
 

Mit einem gequälten Laut stand sie nun auf und sah zum Wecker. Es war tatsächlich schon sehr spät. Sie hatten nur noch eine Stunde, bis sie los mussten. Und Haruka verbrachte doch immer so viel Zeit am Essenstisch.

Sie ging ins Bad und stieg sofort unter die Dusche. Michiru musste schon geduscht haben, denn das Bad roch angenehm nach ihrem Parfüm.
 

Wie viele Jahre waren es jetzt nun eigentlich, die die beiden zusammen lebten? Haruka kam es vor wie eine Ewigkeit, die Zeit davor schien ihr weit entfernt. Sie drehte den Wasserhahn auf und ließ erfrischendes Wasser über ihre Haut gleiten.

Dabei waren es vielleicht drei Jahre? Etwas mehr..? Haruka hatte sich nie um solche Daten gekümmert. Netterweise erinnerte Michiru sie immer daran.

Ein leichtes Lächeln glitt über ihr Gesicht, als sie nach ihrem Shampoo griff. Michiru~

Wer könnte besser zu ihr passen als dieses Mädchen~

Niemand außer ihr hatte es je geschafft, so weit in Haruka vorzudringen.

Psychisch, versteht sich...

Als dieser Gedanke in Haruka auftauchte, legte sich ein leises Grinsen auf ihr Gesicht.

Physisch aber wohl auch...
 

Sie stellte das Wasser nun wieder ab, stieg aus der Dusche, griff sich das nächste Handtuch und begann sich abzutrocknen. Danach verließ sie auch gleich wieder das Bad.

Sie hatten wirklich nicht viel Zeit. Haruka hatte glatt den ganzen Tag verpennt. Eigentlich waren sie auf einem Fest eingeladen. Hohe Herrschaften, viel Sekt, Tanz, langweilige Unterhaltungen. Eigentlich hatte Haruka gar keine Lust darauf. Aber sie und Michiru waren eben beide eingeladen.

"Michiru? Hast du meinen Anzug irgendwo gesehen?", fragte Haruka dann, als sie nur in Unterwäsche vor ihrem Kleiderschrank stand. Überwiegend Hosen und Oberteile, die nicht unbedingt ihre Figur betonten, zeigten sich ihr entgegen. Schon wieder leicht genervt durchsuchte sie den Schrank.

"Den hier vielleicht?", fragte Michiru dann plötzlich von hinten und Haruka drehte sich um. Sie stand im Türrahmen, den Anzug in der Hand, anscheinend frisch gewaschen. Haruka musste lächeln.

"Ja, genau der. Danke", sagte sie. Michiru ging zu ihr, aber anstatt Haruka den Anzug zu geben, landete er einfach auf ihrem gemeinsamen Bett.

"Ich weiß, du fühlst dich in diesen Sachen wohler. Aber manchmal könntest du wirklich mehr aus dieser Figur machen~", sagte sie dann und legte eine Hand an Harukas Seite, streichelte sie sanft, fuhr dann vor zu ihrem Bauch.

"Hey~", erwiderte Haruka leise, "Hast du nicht vorhin noch gesagt, wir haben keine Zeit?"

Michiru lachte nur und nahm ihre Hand wieder zurück. "Stimmt. Aber bevor du dich fertig anziehst, iss doch erstmal was."
 

Eigentlich war zwischen ihnen nie ein wirkliches Versprechen gewesen. Sie hatten sich nie gesagt, jetzt sind wir zusammen, oder hatten Pläne für eine gemeinsame Zukunft gehabt. Sie brauchten keine Absprachen, hatten nie Worte solcher Art gewechselt. Es hatte sich irgendwie ergeben. Sie waren eben ganz einfach zusammen.

Natürlich kam es dann auch ab und zu vor, dass Haruka viel mit anderen Mädels flirtete, denn sie fühlte sich durch die fehlende Absprache auch nicht unbedingt verpflichtet, nur bei Michiru zu sein, außerdem hätte es sie sowieso zu sehr eingeschränkt. Und weil sie oft so männlich angezogen war und so einen unverschämten Charme hatte, kam sie auch gut an. Michiru machte es eigentlich nicht anders, auch wenn sie weniger offensiv war und es auch nicht so oft provozierte. Aber im Grunde wussten sie doch beide, dass sie zu dem jeweils anderen gehörten. Denn nur ein Blick Michirus in die falsche Richtung.. ließ Haruka bereits eifersüchtig werden.
 

Beide hatten sich wieder vom Essenstisch erhoben. Haruka ging erneut ins Schlafzimmer. Michiru musste sich nur noch ihr Kleid anziehen, dann war sie fertig. Eigentlich brauchte sie Stunden. Vorm Spiegel zum Beispiel. Schließlich mussten die Haare sitzen.

Haruka waren ihre Haare zum Beispiel egal. Sie lagen sowieso immer irgendwie. Und ohne angeben zu wollen; Sie sah damit auch meistens gut aus.

Fünf Minuten bevor sie hätten losfahren müssen, war Haruka fertig. Sie kam zu Michiru ins Wohnzimmer und lächelte sie an. "Du siehst gut aus", sagte sie.

"Oh, danke. Ich höre selten Komplimente von dir."

Haruka beugte sich zu ihrer Freundin hinunter und gab ihr einen Kuss, den Michiru auch gleich erwiderte. Die Hände der größeren wanderten um Michirus zierliche Taille und drückten sie sanft an sich. Ihr Gegenüber legte ihre Arme auf Harukas Schultern ab. Einen Moment lang vergaß Haruka alles andere.

Als sie sich wieder von dem Kuss lösten, musste Michiru lachen. "Sag mal, was ist denn heute mit dir los~"

"Wie meinst du das?", fragte Haruka zurück.

"Du bist doch sonst nicht so anschmiegsam~"

"Mh~ auch ich brauche ab und zu mal so etwas."

Michiru lächelte leicht. „Ich weiß. Ich finde es nur verwunderlich, dass du das auch noch zugibst".
 

Mit Harukas Fahrstil brauchten sie eine halbe Stunde, um das Anwesen zu erreichen. Es sollte der Geburtstag eines Jungen in etwa ihrem Alter gefeiert werden, der ähnlich wie Michiru bereits fantastisch Violine spielen konnte. Organisiert hatte das alles dessen Vater, ein großer und reicher Mann. Die Villa, in der sie lebten, war dementsprechend eindrucksvoll.

Michiru kannte den Jungen. Sie waren sich öfters bei der einen oder anderen Festlichkeit begegnet. Er mochte das Violine-Spielen genauso sehr wie sie und deswegen fühlte sich Michiru auch mit dem doch recht netten Jungen auf eine gewisse Weise verbunden.

"Ein Freund von dir, nicht wahr?", fragte Haruka dann, als sie fast da waren. Das große Anwesen konnte man bereits von weitem sehen.

"Ja. Allerdings hab ich ihn schon seit fast über einem Jahr nicht mehr gesehen", antwortete Michiru dann. "Er scheint sich von der Öffentlichkeit etwas zurückgezogen zu haben".

"Was? Wieso veranstaltet er dann so ein Fest?", fragte die blonde zurück.

"Ich weiß nicht. Anscheinend gibt es da Komplikationen".

"Vielleicht will er ja gar nicht öffentlich auftreten..."

"Das kann sein", meinte Michiru nachdenklich. "Er war eigentlich ein sehr stiller Junge gewesen~"
 

Aber das lag immerhin ein Jahr zurück. Immer wenn sie miteinander sprachen, waren die Gespräche erstaunlich tief gewesen. Sie hatten viel über ihre Vorlieben gesprochen, über ganz alltägliche Dinge, aber auch über die Zukunft, über ihr Wesen, über ihr Innerstes, was sie zur Musik bewog.

Zu der Zeit war Michiru wie auch Haruka noch aktiv Sailor Kriegerin gewesen. Aber nun, da schon seit einer Weile keine Gefahr mehr von Fremden drohte, hatte Michiru langsam wieder gelernt was es hieß, ein normales Leben zu führen.
 

Und ihr Leben verlief nun wirklich nicht schlecht. Sie stiegen aus dem Sportwagen aus, den Haruka auf dem Stellplatz nahe der Villa geparkt hatte und hörten bereits formelle Musik und viele Stimmen zu ihnen rüberwehen. Haruka seufzte schwer. Michiru musste jedoch unweigerlich lächeln. Es wurde gerade Beethovens Symphonie gespielt. Und sie hatte nun mal ein Faible für klassische Musik. Einer der Gründe, warum sie es liebte, auf Feierlichkeiten zu gehen.
 

Bereits am Eingang empfing sie der Hausherr. Er sah Haruka und Michiru von weitem und streckte ihnen willkommen die Hände entgegen.

"Michiru Kaio und Haruka Tenoh. Welch Freude, Sie hier zu sehen!", begrüßte er die beiden auch gleich. Sie lächelten zurück. "Guten Abend, Herr Tanada", begrüßte auch Michiru ihn, die einen Strauß Blumen in der Hand hielt.

Er war ein Mensch der gemütlichen Sorte. Sein Lächeln war sehr warm und herzlich und sein Bauch verriet, dass er ein Feinschmecker war. Er tat keiner Fliege etwas zu leide.

"Meine Damen und Herren, wenn Sie mich entschuldigen würden.", sagte er zu den anderen anwesenden Gästen, "Ich möchte diese beiden Damen gerne in mein bescheidenes Heim geleiten".

Haruka musste sich stark zurückhalten, keine Miene zu verziehen.

Es sah wirklich nach einem langweiligen Abend aus.
 

Die beiden begleiteten den Herrn in die Eingangshalle und dann gleich weiter direkt in den Hauptsaal.

"Ich bin wirklich froh, gerade Sie hier zu sehen, Miss Kaio. Ich habe die Hoffnung gehabt, mein Sohn würde etwas mit Ihnen ins Gespräch kommen, wenn er sieht, dass Sie da sind. Denn ehrlich gesagt lässt er sich nicht oft blicken, obwohl es doch seine Feier ist.", sagte er etwas unglücklich.

Michiru konnte es dem Jungen nicht verübeln. Auch sie brauchte ab und zu ihre Ruhe, musste sich zurückziehen, wollte nicht immer unter Leuten sein. Sie fragte sich, was mit ihm los war, dass er sich so davor scheute, der Öffentlichkeit entgegenzutreten.

Sie befanden sich nun also am Saum einer wundervoll geschwungenen und verzierten Marmortreppe und der Festsaal zeigte sich ihnen in voller Pracht entgegen. Ganz typisch war in der Mitte eine Tanzfläche aufgebaut, auf der schon viele Pärchen tanzten. Am Rand gab es einige Tische mit den feinsten Gerichten. Und allerhand Kellner gingen immer wieder durch die Reihen und boten Gästen etwas zu trinken an. Direkt gegenüber auf der anderen Seite sahen die beiden, dass man über eine weitere weiße Treppe in den Garten gehen konnte. Auch dort waren einige Gäste zu sehen.

"Ich hoffe, Sie werden sich amüsieren", meinte Herr Tanada und lächelte die beiden aufrichtig an. "Bedienen Sie sich und tanzen Sie. Es gibt einige Herren, die heute allein erschienen sind".

Haruka zog ihre Augenbraue etwas in die Höhe. "Danke. Und jetzt kümmern Sie sich doch wieder um ihre neu angekommen Gäste", meinte sie kühl.

Michiru, die ihn bis jetzt höflich angelächelt hatte, verzog leicht ihr Gesicht. Herr Tanada schien der Unterton entweder nicht interessiert zu haben oder er hatte es einfach überhört. "Ja, sicher. Vielleicht können wir ja später noch einmal miteinander reden".

Und damit entschwand er auch wieder. Der Mann war sehr aktiv und sich keines Laufes zu faul, wie man vielleicht anfangs hätte denken können.

"Haruka~", sagte Michiru in einem mahnenden Ton. "Wir sind hier Gäste, du kannst dich nicht so aufführen.."

Die angesprochene war schon wieder dezent genervt. Diese langweiligen Partys mit ihrer langweiligen Gesellschaft. "Ja, ja, tut mir Leid.", meinte sie einfach nur.

Michiru seufzte leise und blickte dann durch die Reihen. Immer noch hatte sie die Blumen in der Hand. Sie sah sich nach dem Geburtstagskind um.
 

Und tatsächlich. Er kam gerade eine Seitentreppe runter. Michiru stockte der Atem.

Er hatte einen sehr grazilen und gleichzeitig festen Gang. Seine Haare waren rabenschwarz, seine Augen leuchteten in einem wunderschönen smaragdgrün und er hatte einen geschmackvollen Anzug an, der seine Statur gut hervorhob. Er schien Michiru bemerkt zu haben und ging auf sie zu.

"Michiru~!", sagte er auch gleich, als er bei ihr ankam. Die Angesprochene fragte sich innerlich gerade, ob seine Stimme schon immer so kraftvoll gewesen war. Er sah zu Haruka. "Ah, ich erinnere mich. Haruka Tenoh, nicht wahr? Freut mich", meinte er und lächelte auch sie offen an.

"Es ist auch schön, dich zu sehen, Takumi. Ich wollte dir die Blumen persönlich überreichen.", sagte Michiru und hielt ihm nun diese entgegen. Dankend nahm er sie an. "Lilien~ du hast dich noch daran erinnert?", fragte er überrascht. Michiru lachte leicht. "Natürlich".

"Danke~ wirklich sehr nett von dir", sagte Takumi dann auch. Er wandte sich halb ab und sah die beiden lächelnd an. "Folgt mir doch bitte. Ich möchte die Blumen nur schnell in eine Vase stellen." [Diese eewigen Floskeln.. x.x]
 

"Hey, Michiru. Scheint wohl nicht mehr so still und zurückgezogen zu sein, wie du ihn in Erinnerung hast", meinte Haruka dann leise an sie gewandt, beide folgten dem vorangehenden Takumi. "Er scheint mir doch recht selbstsicher geworden zu sein." Michiru gab daraufhin nur einen halb nachdenklichen, halb bejahenden Laut von sich. Aber so richtig überzeugt...
 

Sie kamen in eine Ecke, in der viele Menschen in Gruppen zusammenstanden und sich unterhielten.

"Seit wann seid ihr denn schon hier?", fragte er dann an die beiden gerichtet, als er die Blumen schön drapiert und gut sichtbar auf einem Tisch abgestellt hatte, auf der auch schon viele andere Geschenke standen. Es hatte sich bereits einiges zusammengefunden, über Blumen und Geburtstagskarten zu Weinflaschen, Uhren oder Parfüm. Schien teilweise sehr teuer auszusehen.

"Nicht sehr lange. Eigentlich sind wir gerade erst gekommen", sagte Haruka dann auch. Doch ehe noch jemand etwas sagen konnte.. trat plötzlich jemand an Haruka heran.

"Ent... entschuldigen Sie", sagte sie dann auch schüchtern. Ein Mädchen, sehr hübsch und mit glühend roten Wangen. Im Hintergrund sah Haruka einige Mädchen kichern. Sie wirkte ziemlich aufgeregt. "Dürfte.. ich vielleicht... um.. um diesen Tanz bitten?"

Haruka sah sie überrascht an. Dann lächelte sie leicht. "Hn, wieso nicht~" Sie sah noch mal Michiru an. "Das ist doch okay, oder?"

Takumi sprang ein, bevor Michiru antworten konnte. "Wenn das so ist, würde ich auch gerne einen Tanz mit dir wagen, Michiru."

Diese musste lächeln, sah dann zu Haruka. "Nein, kein Problem".
 

Wann hatte er diesen Glanz in seinen Augen bekommen? Michiru sah ihn an, als sie auf dem Parkett standen und Haltung einnahmen. Er hatte ein wunderschönes und leicht verschmitztes Lächeln. Irgendwie frech, herausfordernd, aber auch sehr offen, warm und... sehr sympathisch~

Natürlich hatte Michiru auch vorher schon erkannt, dass er ein sehr netter und zuvorkommender junger Mann war, der anscheinend auch einen großen weiblichen Freundeskreis besaß. Und Michiru konnte es keinem verübeln. Seine Augen waren wirklich faszinierend..
 

"Was ist los, Michiru?", fragte er dann plötzlich. Michiru kehrte in die Wirklichkeit zurück.

Dann musste sie lächeln. "Ich habe nur gerade überlegt, dass du sicher viele Verehrerinnen hast, kann das sein?", fragte sie zurück.

Er lachte. "Nun, vielleicht. Ich selber merke das immer relativ spät"

Auch sie lachte, während sie sich langsam zur Musik drehten. Sie sah ihn amüsiert an. "Ja, so kenne ich dich."

Nun sah er sie verwundert an. "Wie meinst du das?"

"Ich habe nur das Gefühl, du hast dich verändert."

Sein Gesichtsausdruck wurde etwas anders. "Kann sein. Ich glaube, dass ist automatisch in mir passiert. Ich wollte jemanden wohl einfach beeindrucken".

"Tatsächlich?", fragte sie zurück. "Ein Mädchen? Sie hat wirklich Glück". Er sah sie unverwandt an. "Glück?"

Sie lachte wieder. "Ja, dass du dich so ins Zeug für sie legst. Jemand wie du verdient ein nettes Mädchen."
 

Sie hatten noch einige Male miteinander getanzt und viel geredet, viel gescherzt. Haruka war manchmal noch dazugekommen, aber sie merkte, dass die beiden wohl viel miteinander zu reden hatten. Außerdem hatte sie wohl genug mit anderen Gästen zu tun. Denn nicht wenige wollten mit ihr tanzen und unweigerlich folgte meistens ein kleiner Flirt. Michiru sah Haruka ab und zu nach, sah sie lachen. Auch wenn sie eifersüchtig war, war sie doch froh, dass sie zumindest augenscheinlich Spaß hatte.
 

"Michiru, ich habe auch ein Geschenk für dich", sagte Takumi dann irgendwann, ihm plötzlich wieder einfallend. Die angesprochene sah ihn überrascht an.

"Ein Geschenk für mich?", fragte sie verwundert zurück.

"Ja.. ich hätte es fast vergessen", meinte er und sah sie verlegen an. "Es liegt auch oben in meinem Zimmer. Würdest du vielleicht mit mir mitkommen?"

Sie legte ihren Kopf etwas schief und lächelte leicht. Seine selten verwirrte Art war schon immer irgendwie süß gewesen. "Natürlich~"
 

Wieso hegte sie eigentlich plötzlich Gedanken solcher Art? Vorher war Takumi ein ganz normaler Junge gewesen, aber jetzt sah Michiru ihn irgendwie in einem anderen Licht. Und ihr fiel das auf, aber sie konnte auch nichts dagegen machen. Denn sie musste zugeben, dass er wirklich.. verdammt gut aussah...

"Hier ist es", sagte er und riss sie somit wieder aus ihren Gedanken, als sie vor einer Tür angekommen waren. Er machte sie auf und wies einladend in sein Zimmer. "Nach dir."

Michiru trat ein und sah sich um. Ein großes und geräumiges Zimmer, in warmen Farben gehalten, viele Bücherregale, viel moderner Technikkram. Ein großer Spiegel an der Seite. Aber alles in allem sehr gemütlich eingerichtet.

„Oh“, entkam es ihr, als sie ein Bild.. von ihr selbst gemalt an seiner Wand entdeckte. Doch bevor sie noch etwas sagen konnte, nahm eine Hand die ihre und geleitete sie zum Spiegel.
 

"Mach bitte einen Moment die Augen zu", sagte er dann. Kurz sah Michiru über den Spiegel zu Takumi hinter ihr, dann schloss sie ihre Augen.

Einen Moment später spürte sie etwas Kaltes an ihrem Hals. Michiru stockte leicht. Doch nicht etwa..?

"So, jetzt.", hörte sie seine Stimme wieder. Und sie machte die Augen auf.

Sie sah nun eine wunderschöne Kette an ihrem Hals hängen. Ihre Augen weiteten sich leicht.

"Ich wusste, dass sie dir passen wird", meinte er und lächelte sie über den Spiegel hinweg an. Der Anhänger war eine blaue, glänzende Perle, die in einem hübsch verzierten und verschlungenen Faden eingebettet war. "Sie passt zu deinen Augen."
 

Sie drehte sich zu ihm um. Wie tief sein Blick war... "Das kann ich nicht annehmen...", flüsterte sie. "Ich bitte dich, behalte die Kette.", erwiderte er leise. Sie sahen sich einen Moment lang in die Augen. Michiru war gefangen von diesem Anblick.

Dann spürte sie eine Hand an ihrem Kinn. Ihr Verstand realisierte was hier gerade geschah, aber sie war zu keiner Reaktion fähig. Und vielleicht wollte sie auch gar nicht irgendwie reagieren.

Er näherte sich ihrem Gesicht, seine Augen halb geschlossen, kam immer näher heran und auch sie merkte, wie sie etwas auf ihn zukam~ bis sich schließlich ihre Lippen zu einem Kuss schlossen.

Er legte seine kraftvollen Hände um ihre Taille und drückte sie sanft aber bestimmt an sich. Sie legte ihre Hände auf seiner Brust ab. Wann war er nur so verdammt attraktiv geworden...

Es war so.. atemberaubend~ noch neu, so gut~ so aufregend...
 

Und es war ganz anders als mit Haruka. Auch wenn man es ihr nicht ansah, sie konnte unglaublich zärtlich sein und war tatsächlich manchmal ziemlich schüchtern. Aber er... er packte sie ganz anders an. Er war eben.. ein Mann...

Sie lösten sich schlussendlich wieder voneinander, er strich ihr lächelnd durch die Haare. "Schon lange..", meinte er leise.

"Was meinst du..?"

"Schon lange wollte ich das tun", antwortete er auch und lächelte sie weiter an. Auch sie musste leicht lächeln. "Wirklich? Wieso hast du es nicht schon vorher getan?"

"Ich hab mich nicht getraut.", meinte er auch ganz einfach und löste sich nun vollständig von ihr. "Vorher wäre mir auch nie eingefallen so zu tun, als hätte ich dein Geschenk vergessen, um dich hierher zu locken"

Ein verschmitztes Lächeln entwich Michiru.

"Ich hoffe, ich habe dich nicht verschreckt... lass uns bitte einfach weiterhin Freunde bleiben", meinte er dann auch und sah leicht zur Seite. Sie konnte in seinem Gesicht ablesen, dass das eigentlich nicht alles war, was er gewollt hätte. Sie sah ihn berührt an. Jetzt verstand sie...

"Du meinst..."

"Sprich es nicht aus. Wenn du es laut aussprichst, ist es wie eine Tatsache. Und dann wird es für mich noch schwerer sein, zu verkraften, dass ich dich sowieso nicht haben kann."

Mitfühlend sah sie ihn an, biss sich leicht auf die Unterlippe. Sie hatte nie gewusst.. war das Mädchen, von dem er gesprochen hatte, etwa...?
 

Er sah sie an und lächelte nun wieder. "Natürlich wäre ich überglücklich, wenn es zu mehr kommen würde.. aber das soll genügen. Der Kuss hat mich glücklich gemacht, wirklich."

Zweifelnd sah sie ihn an. Nein, das stimmte so nicht~ das stimmte nicht...

Sie kam zu ihm und sah ihn an. "Du belügst dich nur selbst", sagte sie. Takumi sah sie verwundert an.

Und dann stellte sie sich ganz leicht auf Zehenspitzen und küsste ihn erneut.
 

Takumi reagierte schnell. Er erwiderte den Kuss, wenn auch etwas zögernd, als könnte er gar nicht fassen, was hier gerade passierte. Vielleicht machte er sich nun, da Michiru das von sich aus getan hatte, weniger Gedanken darum, sie verletzen zu können. Er machte sich keine Gedanken um die Zukunft, denn die hätten die beiden sowieso nie gehabt. Er wollte jetzt wohl einfach nur... dieses Mädchen.

Michiru ihrerseits hätte es nicht getan, wenn ihr der erste Kuss nicht gefallen hätte. Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie es aus Mitleid tat oder weil sie ihn mochte. Aber das sollte nicht seine Sorge sein. Sie wusste, auf was das hier hinauslaufen würde. Aber es war nur diese Nacht~

Ihre Hände wanderten über Takumis Schultern um seinen Hals und sie lehnte sich leicht an ihn. Sie sollte sich einfach fallen lassen. Es war nichts alltägliches, so mit jemandem zu stehen, bei weitem nicht~ aber es tat auch irgendwie gut.. und Michiru vertraute ihm~

Takumi öffnete leicht seinen Mund und strich mit seiner Zunge über Michirus Lippen.
 

Langsam fragte sie sich, wo Michiru eigentlich war. Haruka stand an der Seite und trank einen Schluck aus einem Cocktailglas. Sah derweil durch die Reihen. Weder Takumi noch Michiru waren hier zu sehen. Sie hatte die beiden ins Innere des Hauses verschwinden sehen.

Seit einer Weile nun hatte sie sich mit vielen Mädchen unterhalten und bei der ein oder anderen ihre verführerische Stimme spielen lassen. Für Haruka war das manchmal fast wie eine Übung. Um in Form zu bleiben.

Hoffentlich würden die beiden bald wieder gehen, denn Haruka wurde es langsam zu viel. Sie wollte hier weg. Aber Michiru hatte sich gut mit dem Jungen verstanden. Die würden wohl noch eine weile miteinander zu tun haben.

Haruka seufzte. Sie musste sich irgendwie beschäftigen. Aber ohne Michiru war es langweilig hier.
 

Eine Etage weiter oben landete gerade Michirus Kleid auf dem Boden. Es entflammte zwischen den beiden, der Kuss hatte sich aufgeheizt. Takumi strich Michirus zarte Haut entlang, erkundete das fremde Gebiet, hatte es eigentlich noch nicht vollständig realisiert. Michiru lächelte ihn freundlich an. Doch innerlich wurde sie nun etwas nervös.

Sie hatte noch nie zuvor mit einem Mann geschlafen und er würde es merken. Vielleicht sollte sie ihm das lieber vorher sagen...

"Takumi, ich..", sagte sie leise, als er gerade ihren BH aufmachte. "Ja~?", sagte er leise, die Augen geschlossen. Sie biss sich auf die Unterlippe. "Ich habe vorher nie.. mit einem Mann...."

Jetzt öffnete er die Augen und ein Hauch von Ungläubigkeit lag darin. Dann jedoch lächelte er sanft.

"Es traut sich eben keiner an dich heran..", sagte er leise und mit diesem tiefen Ton in der Stimme.
 

Wo war sie denn nur?

Haruka stieß einen Seufzer aus. Vielleicht suchen gehen?

Aber noch war gar nicht so viel Zeit vergangen. Sie sollte noch warten.

Langsam durchquerte sie die Halle und ging raus in den Garten. Es war eine sehr warme Nacht und der Wind blies erfrischend durch Harukas Haare. Sie schloss genießend die Augen. Wind..~
 

Ein leises Stöhnen entwich Michiru, als ihr Gegenüber seine Hände nun zu ihren Brüsten wandern ließ und diese begann zu massieren. Sie fühlte sich plötzlich so unwissend. Sie hatte keine Ahnung, wie es war, mit einem Mann zu schlafen...

Er küsste sie erneut. Sie zog ihm den Anzug aus. Aber auch wenn sie nicht viel wusste, sie wollte das. Oder war es doch nur aus Mitleid?

Beide landeten sanft auf seinem großen Bett, er legte sich über sie.

"Du machst mich glücklich damit...", sagte er leise und sah sie lächelnd an.

Sie lächelte zurück, strich durch seine Haare, seinen Hals entlang. Sagte aber nichts.
 

Das reichte jetzt.

Haruka stellte ihr Glas ab und lief los. Es wurde langsam wirklich spät und eigentlich hatten sie vorgehabt, nicht lange zu bleiben. Zudem war sie nun wirklich leicht angefressen, dass Michiru sich so lange nicht blicken ließ. Sie waren immerhin zu zweit hier. Hatte Michiru sie vergessen?

Und zugleich war sie irgendwie besorgt. Vielleicht war ihr was passiert?

Sie folgte dieselbe Treppe hinauf, die sie Michiru und Takumi vorhin entlang gehen sah. Tja. Aber das Haus war schließlich groß genug.

Wo konnten sie nur sein?
 

"Aah..."

Sie kniff ihre Augen leicht zusammen. Ein völlig neues Gefühl. Und noch etwas ungewohnt. Aber.. schön...

Takumi überkam eine Welle des Glücks. Das hier zu tun.. wünschte er sich schon so lange...

Michiru konnte es selbst noch nicht ganz fassen. Zudem fühlte sie sich in dieser Position irgendwie vollkommen.. ungeschützt. Mit Haruka war das anders, da war das Gefühl anders. Da fühlte es sich so an, als wären sie füreinander bestimmt.

Haruka...

Sie öffnete leicht die Augen.

War das vielleicht ein Fehler...?

Nein, es war alles okay.

Es gab kein Versprechen zwischen ihnen.

Das hier war in Ordnung.
 

... "Michiru?!"
 

Fassungslos stand Haruka in einem Türrahmen. Michiru riss ihre Augen auf, schwer atmend und sah zur Zimmertür, die nun weit offen stand.

Einen Moment war es totenstill.

"Haruka..!", sagte Michiru dann. Ihr fiel dieser unheimlich platt getretene Spruch 'Es ist nicht so wie es aussieht' ein und fast wäre er ihr rausgerutscht.

"Nein..", sagte Haruka leise. Sie stand einfach nur da, konnte es nicht realisieren. Ihre dunklen Augen waren geschockt aufgerissen.

"Nein, Haruka, bitte...", flehte Michiru.

Haruka wandte sich ab und verließ den Türrahmen.

'Oh Gott.'

"Haruka! HARUKA!!"

Kapitel 2: Zwiespalt

~* Kapitel 2: Zwiespalt *~
 

Schnell raffte sich Michiru ihre Sachen zusammen und zog sich so schnell es ging ihr Kleid wieder an.

"Tut mir leid, Takumi", sagte sie noch ohne sich noch einmal zu ihm umzudrehen, dann rannte sie auch schon aus dem Zimmer.
 

Pure Angst ergriff sie, kein Gedanke erreichte ihr Gehirn. Was hatte sie getan.

Das konnte es doch jetzt unmöglich gewesen sein..

Warum war Haruka nur aufgetaucht..??

Einen Moment später sah sie Haruka vor sich gerade die Treppe zum Hauptsaal betreten. Wollte sie.. gehen..??

"Haruka!", rief sie, rannte das letzte Stück zu ihr hin und hielt sie an ihrem Handgelenk fest.

Haruka drehte sich zu ihr um und Michiru erschrak.

Sie hatte Haruka... noch nie so verletzt gesehen.

"Was denn?", fragte sie dennoch in einem schroffen Tonfall und riss sich los, wandte sich wieder ab.

"Haruka bitte, hör mir zu.."

"Ich weiß, was los ist, okay!? Verschon mich mit Ausflüchten!", rief sie gereizt und sah sie wütend und traurig zugleich an. Michiru starrte sie fassungslos an.

"Ha.. Haruka... lass uns bitte reden.."

"Danke, mir ist nicht danach."

"Lass mich doch erklären.."

"Hat es dir wenigstens Spaß gemacht?", sagte sie spöttisch und sah ihr dabei schonungslos und unbarmherzig in die Augen. Die Worte bohrten sich erbittert in Michirus Herz. "War er gut?? Ich hoffe, ich hab euch nicht zu sehr gestört. Geh wieder zurück, er wartet sicher auf dich."

Michiru konnte nicht fassen, was hier passierte, war wie betäubt. "Nein, das tut er nicht."

"Ach, ist mir doch egal."

"Haruka, jetzt lass mich doch wenigstens erklären!!"

"Gut! Ich höre!", rief die andere wütend. Mitten auf der Treppe fingen sie an zu streiten. Wenn die Musik nicht gewesen wäre, hätte es vermutlich der ganze Saal mitgekriegt. Aber so bekamen es nur die Gäste mit, die am nächsten zur Treppe standen. Aber das waren ja auch schon genug.

Zum ersten Mal kümmerte es Michiru nicht, was andere über sie dachten. Und Haruka war es sowieso egal.

"Ich habe es nicht getan, weil ich ihn liebe. Wir haben uns unterhalten und ihm war eingefallen, dass er mir noch etwas schenken wolle."

Michiru fiel ein, dass sie die Kette ganz vergessen hatte. Möglicherweise war das auch ganz gut so, Haruka hätte vielleicht noch einen Tobsuchtsanfall gekriegt, wenn sie es an Michiru gesehen hätte.

Die blonde sah Michiru vernichtend an. Ihr Blick sagte 'Und weiter!?'

Michiru gehorchte auch. "Wir sind zusammen in sein Zimmer gegangen. Und dann hat er mich plötzlich geküsst. Er hat gesagt, er.. er liebt mich..." Ihre Stimme erstarb. Es war seltsam, das so auszusprechen.

"Wie schön für euch. Ihr seid glücklich zusammengekommen, hab ich Recht?", fragte die andere höhnisch. Michiru riss nun langsam der Geduldsfaden. "Jetzt hör auf damit!"

"Aufhören? Wer hat denn angefangen?!"

"Du benimmst dich wie ein kleines Kind!"
 

Haruka traten tatsächlich Tränen in die Augen. Sie konnte es selbst kaum glauben.

Die beiden sahen sich direkt an. Michiru konnte die erste Träne Harukas Gesicht herunter rinnen sehen.

"UND WENN SCHON!! VERDAMMT, WIESO??"

Dann holte die größere aus und schlug Michiru in einer Art Kurzschlussreaktion ihre Hand ins Gesicht.

Von der Wucht und ihrer Stärke getroffen, warf es Michiru auf den Boden.

Ungläubig sah sie zu Haruka hoch, zu keiner Reaktion fähig. Sie spürte den Schmerz, hob eine Hand an ihre Wange. Nun sammelten sich ihrerseits Tränen in Michirus Augen.

Haruka war anscheinend selber darüber geschockt, aber nicht minder wütend.

"Wieso... wieso, Michiru...", flüsterte Haruka leise. Michiru hätte es fast nicht verstanden.

Einen Moment blieb Michiru nur so am Boden. Plötzlich fühlte sie sich irgendwie, als hätte sie das schon längst verdient.

Sie wurde seltsam ruhig und erhob sich wieder.

Dann sah sie Haruka an, Tränen rannen über ihr Gesicht und trotzdem war ihr Blick gefasst.

"Schlag zu, Haruka. Wenn es dir dann besser geht, schlag noch mal zu."

Und sie meinte es vollkommen ernst.
 

Die Augen der blonden weiteten sich entgeistert. Diese Worte machten ihr klar, was hier gerade passiert war, wer ihr hier eigentlich gegenüberstand.

Sie hatte... Michiru geschlagen.

Beide standen sich gegenüber, die Musik auf einmal wie aus weiter Ferne, in den Hintergrund gerückt, alles schien langsamer zu verlaufen, wenn die Zeit nicht gänzlich stehen geblieben war.
 

Doch der Moment hielt sich nicht lange. Dann kroch wieder Wut aus Haruka hervor.

"Wie du das sagst klingt es, als müsste *ich* mich jetzt entschuldigen!", sagte sie nur zornig. Michirus Augen bekamen einen verzweifelten Ausdruck.

"Haruka, bitte, sei mir nicht... ich wollte nicht...", wollte sie sagen, brach dann jedoch ab. Beides, was sie sagen wollte, stimmte nicht ganz. Haruka hatte allen Grund so wütend zu sein und wollen war bei Michiru in diesem Augenblick so eine Sache gewesen....

Haruka konnte den Zweifel ihrer Freundin im Gesicht ablesen und verzog schief lächelnd die Miene.

"Das reicht. Bleib die Nacht meinetwegen hier. Aber ich gehe."
 

Und mit diesen Worten verschwand sie so lautlos wie der Wind.

Michiru stand an der Treppe und hatte das Gefühl, gleich zusammenzubrechen.
 

~*~
 

Perfekte Wesen, niemand wagte sich an sie heran. Jeder bewunderte sie von der Ferne.
 

Zwei Seelenverwandte, die anscheinend immer darauf gewartet hatten, dass er den anderen treffen würde.
 

Beide bedeuteten dem jeweils anderen mehr als das eigene Leben.
 

~*~
 

Weinend saß Haruka im Auto und wäre am liebsten gegen den nächsten Baum gefahren. Das war doch alles nie und nimmer passiert. Warum konnte es nicht ein Traum sein? Ein blöder Traum?

Verzweifelt klammerte sie ihre Hände um das Lenkrad und weinte. Warum war sie auch nach ihr suchen gegangen? Hätte sie nicht einfach unten stehen bleiben können? Dann hätte sie das nicht sehen müssen.
 

So ein Quatsch. War das nicht das Beste gewesen? So waren doch gleich alle Fronten geklärt. Sie wischte sich mit ihren Händen die Tränen vom Gesicht und stieg aus dem Auto. Haruka hatte keine Ahnung, wie sie es hier her geschafft hatte. Und eigentlich vergeudete sie auch gerade keinen Gedanken daran. Sie wollte sich nur noch verkriechen.

Sie wollte einfach nur noch ihre Ruhe. Alleine sein und weinen. Einen Moment stockte sie in ihren Gedanken, als sie die Haustür öffnete. Nein, eigentlich war das sonst nicht ihre Art. Sie stellte sich lieber Herausforderungen, anstatt davonzulaufen.

Aber bei Michiru war das wohl alles etwas anders...
 

Sie betrat das Haus, alles um sie herum war dunkel und sie machte sich auch nicht die Mühe, das Licht anzuschalten. Sie ging sofort ins Bett, in ihres und Michirus Bett und erneut rannen Tränen über ihr Gesicht, als sie das Schlafzimmer betrat und Michirus Parfüm roch, das noch in der Luft hing.

Vielleicht war das alles auch nur ein Traum. Sie legte sich ins Bett, ohne sich auszuziehen. Ja, vielleicht war das alles nur ein Traum und morgen würde sie aufwachen, neben Michiru, ganz einfach, als sei nichts gewesen..
 

Würde es jemals wieder so wie vorher werden? Michiru saß weinend irgendwo auf einer Treppe, weit weg von Musik und Tanz, weit weg von den alkoholischen Getränken und weit weg von ihm.

Wieso war das nur passiert? Wie sollte sie Haruka nun jemals wieder unter die Augen treten?

Das war doch alles nicht fair...

"Nein, das ist nicht fair...", sagte sie leise und verbarg ihr Gesicht in den Händen. Sie hatte schon längst aufgegeben, den Tränenfluss zu unterdrücken oder aufzuhalten. Zwecklos.

Haruka bedeutete ihr so viel. Wieso nur. Wieso hatte sie das getan.
 

"Michiru..?", hörte sie plötzlich jemanden sagen und Michiru sah verheult auf. Sie musste gerade wohl schrecklich aussehen. Selbst in der dunkelsten Stunde ihres Sailor-Kriegerin-Daseins, geschwächt und verblutet, am Boden zerstört, musste sie noch besser ausgesehen haben.

Takumi sah sie erschrocken und besorgt an. Michiru legte ihren Kopf wieder auf ihre Knie ab. "Lass mich.. sieh mich nicht an...", sagte sie leise, versuchte Fassung zu wahren.

Takumi seinerseits fragte sich gerade, ob er es wagen konnte, zu fragen, was genau eigentlich passiert war. Aber er hatte so eine Ahnung, dass er es besser nicht tun sollte.

Zögernd setzte er sich neben sie. "Ich habe Haruka wegfahren sehen.. und.. wenn du willst, kann ich dich nach Hause fahren lassen~"

Für Michiru war es schwer, etwas zu begreifen. In ihrem Kopf war gerade kein Platz für Nachdenken. Sie riss sich zusammen.

Zu Haruka. Sollte sie..? Sollte sie einfach so.. nach Hause gehen...?

Sie biss sich auf die Unterlippe. Nein... zu früh...

"Nein... lass mich einfach hier sitzen...", meinte sie leise.

Ihr Gegenüber sagte einen Moment nichts. "Ich kann dir ein Gästezimmer vorbereiten.", schlug er dann vor.

"Mach dir keine Umstände.. ich werd schon irgendwann gehen..", meinte sie leise und irgendwie erschöpft. Langsam hörte sie auf zu weinen. Doch immer noch war der Schmerz da.

"Du bist mein Gast und ich lasse nicht zu, dass du die Nacht auf der Straße verbringst", meinte er bestimmt, denn er hatte natürlich erkannt, worauf Michiru hinauswollte. Sie wollte eigentlich nicht hier bleiben. Aber er konnte sie auch nicht einfach rausschicken.

Michiru sah ihn einfach nur an. Schließlich sagte sie dann, "Ja gut.. danke..."
 

Sie konnte es noch nicht wirklich begreifen. Die Nacht über hatte sie nicht eine einzige Sekunde die Augen zumachen können. Hoffnungslos. Sie würde nicht einschlafen können und sie wusste es.

Michiru stand auf und lief an das Fenster des Gästezimmers. Draußen war die Nacht sternenklar, keine Wolke trübte den Himmel. Die Sterne funkelten hier noch mehr als zu Hause. Als würden sie sagen, "Komm schon, mach dir nichts draus." Oder aber vielleicht auch, als würden sie sagen, "Ach, du armes kleines Mädchen.."

Michiru biss sich auf die Unterlippe und wandte ihren Blick ab. Was sollte sie denn nur tun....
 

Sie konnte es noch nicht wirklich begreifen. Die Nacht über hatte sie nicht eine einzige Sekunde die Augen zumachen können. Hoffnungslos. Sie würde nicht einschlafen können und sie wusste es.

Haruka stand auf und lief an das Fenster des Schlafzimmers. Draußen war die Nacht sternenklar, keine Wolke trübte den Himmel. Die Sterne funkelten heute irgendwie schöner als sonst. Als würden sie sagen, "Komm schon, mach dir nichts draus." Oder aber vielleicht auch, als würden sie sagen, "Ach, du armes kleines Mädchen.."

Haruka biss sich auf die Unterlippe und wandte ihren Blick ab. Was sollte sie denn nur tun....
 

Sie wusste nicht, was sie sich mehr wünschte. Abstand von Michiru oder, dass sie sofort wieder zurückkam und mit ihr sprach, sie in die Arme nahm. Haruka konnte so sensibel sein... diese Seite hatte sie nie vielen anvertraut...
 

Und jetzt...? Jetzt, wo es nun im Streit auseinander gegangen war, was passierte nun~?

Würde Haruka Michiru eigentlich irgendwann wieder sehen..?

Kapitel 3: Zweisamkeit

Dies ist das Letzte Kapitel.

Wie ich bereits sagte, habe ich nicht lange daran gesessen. Um ehrlich zu sein, hatte ich die FF schon länger fertig, war aber zu faul sie hochzuladen. xD Tut mir Leid ^^"

Aber jetzt wünsche ich euch viel Spaß mit dem letzten Kapitel. Hoffentlich gefällt es euch.
 

~* Kapitel 3: Zweisamkeit *~
 

Es vergingen einige Tage.
 

Haruka unternahm nichts. Sie hatte beschlossen, dass sie nichts tun würde. Sie wollte nur noch Zuhause bleiben und sagte so manchen wichtigen Termin ab oder erschien zu Auftritten nicht mehr. Weil die ständigen Anrufe sie nervten, hatte sie den Stecker gezogen.
 

Ihr wurde klar, dass Michiru irgendwann zurückkommen würde. Denn sie hatte hier ihre Kleidung, ihre Wertgegenstände, das hier war immerhin.. auch ihr Zuhause.

Haruka verbrachte die meiste Zeit im Bett oder im Bad unter der Dusche. Vielleicht wollte sie einfach diese ganzen Gedanken wegwaschen. Vielleicht dachte sie, das würde irgendetwas ändern. Aber so einfach war es natürlich nicht.

Haruka wollte Michiru nicht sehen.. sie wollte irgendwie nur noch allein bleiben.
 

Manchmal fragte sie sich, wieso sie wegen so was in ein so tiefes Loch fiel. Es war doch bloß Michiru.

Ein bitteres Lächeln umschlich ihren Mund und gleichzeitig musste sie wieder anfangen zu weinen.

Ja, wieso konnte sie nicht einfach so was denken...

Diese Welt war nicht fair~ Es war ungerecht, dass sie jetzt solche Schmerzen erlitt. Und dass sie jetzt diejenige war, die sich verkroch.
 

Sie stand auf und lief langsam wieder Richtung Bad. Kam an großen Fenstern vorbei, die immer viel Licht hereingelassen hatten. Jetzt waren Gardinen davor und kein Sonnenstrahl gelangte ins Haus. Sie tastete sich an der Wand bis zum Bad und machte dort gedämpftes Licht an. Sie sah in den Spiegel und dachte, eine Leiche vor sich zu sehen.

Sie rieb sich müde die rotgeränderten Augen und ging wieder mal zur Dusche.
 

Wieso kam Michiru nicht...
 

~*~
 

Wieder waren einige Tage vergangen. Haruka wusste langsam nicht mehr, welcher Tag heute war. War das denn auch so wichtig?

Eigentlich wusste sie gar nichts mehr. Sie wusste nicht mal, wann sie das letzte Mal etwas gegessen hatte.
 

Sollte sie nicht vielleicht doch Michiru suchen gehen..?

Haruka saß in ihrem Bett, die Vorhänge zugezogen, es war dunkel. Kein Licht drang in dieses Zimmer. So konnte keiner das Elend sehen, was hier herrschte. Haruka hatte nun unheimlich tiefe Augenringe und sehr fahle Haut. Sie sah einfach nur schlimm aus.

Haruka hätte nie geglaubt, dass es so mit ihr enden würde.
 

Sie spürte, wie die Sehnsucht zu Michiru immer größer wurde. Sie wollte sie sehen.. sie wollte sie so unbedingt sehen...~

Sollte sie nicht doch aufstehen und sie suchen gehen? Aber wo sollte sie suchen? Und hatte sie überhaupt die Kraft, aufzustehen? Wollte sie eigentlich aufstehen? Hatte sie nicht eigentlich.. schon aufgegeben~? Michiru.. würde nicht mehr kommen...
 

Michiru war nun schon zu lange weg. Wahrscheinlich hatte sie sich bereits ein neues Zuhause gesucht oder zumindest neue Klamotten gekauft, vielleicht war sie sogar in ein anderes Land gezogen, weit weg von ihr, von Haruka, um alles zu vergessen... Michiru war keine Person, die Dinge in die Hand nahm... Im Zweifelsfall, und auch als sie noch Sailor Kriegerinnen waren, hatte Michiru immer neben Haruka gestanden und die wichtigen Entscheidungen ihr überlassen.
 

Vielleicht war ihr auch etwas zugestoßen..? Vielleicht hatte sie einen Unfall, vielleicht hatte sie ja hierher zurückkommen wollen und einen Unfall erlitten, war nun im Krankenhaus, schwer verwundet.. Horrorszenarien tauchten vor Harukas Auge auf. Sie kniff die Augen zusammen. Nein, nein. Bitte...
 

Harukas Hände krallten sich in die Bettdecke. Sie war leichenblass, hatte ewig keine Sonne mehr gesehen und ihr temperamentvolles Wesen hatte keinen Auslauf bekommen. Sie... litt. Sie litt an ihrer eigenen Ohnmacht. Für sie hatte das alles irgendwie keinen Sinn mehr. Sie spürte, wie abhängig sie von Michiru war. Sie konnte sie nicht loslassen, Michiru sie aber offensichtlich schon.

Sie konnte nicht ohne sie. Sie wollte ohne sie nicht essen, nicht schlafen, nicht trinken, wollte nur noch allein sein.. Es war hoffnungslos. Hatte es überhaupt noch einen Sinn zu leben? Ohne sie...?
 

Sie kam nicht mehr.

Sie würde nicht mehr kommen.

Nie mehr.
 

Eine einzelne Träne rann ihre Wange herunter. Nein.. das durfte doch nicht wahr sein... Michiru konnte doch nicht so einfach für immer aus ihrem Leben treten... das konnte sie ihr nicht erlauben...
 

In diesem Moment klingelte es an der Haustür. Haruka sah verheult auf. Wer...

Einen Moment lang hatte sie tatsächlich die Hoffnung gehabt, es wäre Michiru gewesen. Sie legte ihren Kopf wieder auf ihre Knie. Aber sie war es nicht. Sie würde nicht klingeln. Sie hatte einen Schlüssel. Also interessierte es sie auch nicht..

Es klingelte abermals. Haruka schüttelte den Kopf. "Ich will niemanden sehen..", sagte sie leise. "Wahrscheinlich ist es für Michiru..."

Michiru...

Wieder entkam ihr eine Träne, dann noch eine.. und noch eine...
 

Sie weinte sich aus, merkte gar nicht, dass der Besucher anscheinend wieder verschwunden war, denn es klingelte nicht mehr. Eigentlich war es ihr auch egal. Sie wollte nur noch –
 

"Haruka..?"
 

Ein leises, zögerndes Wort ließ Harukas Herz stehen bleiben.

Sie kannte diese Stimme. Das konnte nicht sein.

Hatte sie halluziniert..?
 

"Haruka..."
 

Flehend sah sie auf. Konnte es sein...?
 

Und da stand jemand. Anscheinend waren die Rollläden im Flur wieder hochgezogen worden, denn Licht flutete nun ins Zimmer. Haruka sah blinzelnd und mit zusammengekniffenen Augen ins Licht. Wie ein Engel stand eine Person im Türrahmen, sie konnte nur die Silhouette erkennen. Ein Mädchen in einem Kleid.

"Mi.. Michiru..?"
 

Sie hörte schnelle Schritte und im nächsten Moment umhüllte Haruka schon ein Wust aus Haaren und unheimlich viel samtiger Stoff.

"Haruka.. oh Gott, Haruka...", hörte Haruka die verzweifelte Stimme.. ihrer Freundin.
 

Michiru. Das war Michiru.

Sie spürte ihre Wärme, roch ihr vertrautes, eigentlich schon längst verwehtes Parfüm und war zu keiner Reaktion fähig. Michiru löste sich von ihr und sah ihr in die Augen, Tränen liefen über ihr Gesicht. „Wie siehst du nur aus..“, sagte Michiru leise lächelnd und legte eine Hand an ihre Wange.

"Michiru.. bist du's wirklich...?", fragte Haruka leise.
 

Michiru musste lächeln, glücklich wie schon so lange nicht mehr. "Ja.. ja, ich bin's..", antwortete sie leise.

"Du.. ich.." Haruka fuhr sich über die Augen, als sie merkte, wie Michiru sie nun sehen musste. "Was soll das?! Du.. tauchst wochenlang nicht auf.. ich dachte schon, dir sei was passiert oder.. oder... und dann... kommt du so ganz einfach zurück, als seist du eben einkaufen gewesen...", sagte Haruka, unheimlich verwirrt und wieder begannen ihr Tränen über das Gesicht zu laufen. Sie schaffte es nicht, sie versuchte sie zurückzuhalten, aber.. es gelang ihr nicht...
 

"Haruka, ich bin da.. ich bin jetzt da und mir ist nichts passiert.. ich bin wieder zurück, zu dir zurück.. ich will zu dir zurück", sagte sie leise und umarmte sie wieder.

Und das war es, was Haruka brauchte. Michiru an ihrer Seite. Sie schluchzte los, jetzt war es endgültig vorbei und weinte sich an Michirus Schulter aus.
 

Endlich.. sie war wieder da...~ das war alles, was zählte.

So oft sie auch behauptet hatte, ohne Michiru ebenfalls bestens klarzukommen, so erleichtert und glücklich war sie nun, wo Michiru endlich wieder da war.. und nie wieder wollte sie, dass irgendetwas zwischen ihnen stand...~

Bitte.. nie wieder...
 

"Ich...", sagte Haruka, als sie es geschafft hatte, sich wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bringen. Sie lösten sich aus der Umarmung und sie sah Michiru aus verheulten Augen an.

"Ich liebe dich..."
 

Die Augen der anderen weiteten sich leicht. Haruka.. hasste Liebeserklärungen...

Doch dann lächelte sie glücklich, legte ihre Stirn an Harukas und flüsterte ein, "Ich dich auch..."
 

Sie neigte leicht ihren Kopf, stupste sanft Harukas Nase an und küsste sie dann sachte und zärtlich auf ihren Mund. Sie schmeckte das Salz Harukas Tränen, vor allem jedoch spürte sie ihre Lippen, die sie so vermisst hatte..
 

Und nie wieder vermissen wollte.
 


 

~ * ~
 

Fin
 

~ * ~
 


 

~ last words ~
 

Diese FF spiegelt die beiden wider, wie sie – so denke ich – wirklich sind oder zumindest sein könnten. Am Anfang, als Prolog sozusagen, war ein Einleitungstext, der voll mit Thesen aufgestellt war und die ich alle in den nachfolgenden Kapiteln erläutert habe. Diese Thesen umfassten alles, was man zu den beiden sagen kann, sie sind perfekt, sie sind wunderschön, sie können alles, sie wissen alles, sind angesehen, haben übermenschlich tolle Charakterzüge. Und ich habe alle widerlegt.
 

Sie sind nicht perfekt und sie machen Fehler. Es gibt Menschen, die sind vielleicht besser als sie. Michiru ist nicht immer wunderschön, Haruka ist nicht frei, wenn sie doch von Michiru abhängig ist und es bloß nicht akzeptieren will. Sie sind nicht unnahbar. Auch sie haben Schwächen, zeigen es aber eben nie. Das Leben ist eine riesige Schauspielerei, ein großes Theaterstück, und sie distanzieren sich von anderen, um die Maske aufrecht erhalten zu können. Für andere sind sie perfekt. Sind es aber eigentlich nicht. Sie schützen so nur sich selbst.
 

"Sie musste gerade wohl schrecklich aussehen. Selbst in der dunkelsten Stunde ihres Sailor Kriegerin-Daseins, geschwächt und verblutet, am Boden zerstört, musste sie noch besser ausgesehen haben."

Das stimmt. Denn selbst dort hatte Michiru ihren Stolz, auch mit Schürfwunden und Verletzungen hatte sie noch ihren Glanz in den Augen. In dieser Szene, als Takumi sie irgendwo in einer Ecke des riesigen Gebäudes findet, ist da kein Platz mehr für Stolz und der Glanz ist weg, denn Haruka war immer diejenige, die sie zum Glänzen gebracht haben. Und Haruka war immer da, wenn Michiru als Sailor Neptun am Boden lag.
 

Beide haben sich ihre Welt aufgebaut, die aber schnell kaputt gehen kann. Es gibt bei den beiden kein schwarz und weiß, beide kann man nicht in zurückgezogen und aufbrausend unterteilen. So wie sie sich normalerweise geben, hab ich sie eben versucht, *nicht* darzustellen. Dass es auch völlig andere Seiten von ihnen geben kann, dass Haruka auch mal schwach und nicht immer wütend sein kann und das Michiru, meiner Meinung nach der Engel auf Erden, eben auch mal.. Sünden begeht.
 

Ich wollte die Vielschichtigkeit darstellen, wollte zum Nachdenken anregen. Wollte die beiden eben einfach mal anders darstellen.

Nur eine These ist eigentlich am Ende übrig geblieben.
 

Beide bedeuteten dem jeweils anderen mehr als das eigene Leben.
 

Die ist aber zugegebenermaßen eben nur übrig geblieben, weil ich ein Happy End haben wollte. Ich hätte zwar oft genug Lust gehabt, alles in einem Drama enden zu lassen, aber ich kann das dann doch nicht so einfach. xD;
 

In dem Sinne..
 

"Auch nicht perfekt zu sein, kann bedeuten, perfekt zu sein."
 

~*~
 

Nala



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  badSoul999
2011-04-15T08:25:45+00:00 15.04.2011 10:25
Hallo,

im Grunde finde ich deine Geschichte gut, aber das letzte Kapital finde ich nicht so gut, da wir das wirkliche Ende fehlt. Die beiden haben so einen riesen Streit und dann steht Michiru einfach vor der Tür und alles ist gut. Läuft mir ein bisschen zu glatt?

lg badSoul999
Von:  Yu_B_Su
2010-12-23T15:14:58+00:00 23.12.2010 16:14
Es ist echt krass, wieviele Gedanken du dir um die beiden gemacht hast! Allerdings

fand ich das Ende etwas zu kurz - ich hätte gern gelesen, wo Michiru war, wie auch

sie zu der Erkenntnis gekommen ist, dass sie bei Haruka bleiben will. Und Haruka

hat tw. zuviel rumgeheult. Es geht nicht um die Trauer an sich, aber du beschreibst

zweimal dieselbe Person, nur noch verfallener - und es ist trotzdem dunkel..

Dennoch hast du dein Ziel erricht, die beiden anders als in der Serie darzustellen,

ohne sie zu verleugnen - sie sind die Personen aus der Serie, nur sind sie jetzt

vollständig, vom Chara her :-D

Die Rechtschreibung war gut, ein paar Schusselchen waren drin, aber trotzdem ist es

eine tolle Geschichte!
Von:  Yu_B_Su
2010-12-23T15:14:15+00:00 23.12.2010 16:14
Diese parallele Schreibeweise um klarzumachen, dass die beiden zusammengehören,

finde ich ein tolles Stilmittel, wundervoll! Auch die Szene mit der Ohrfeige war

gut, zwar etwas klischeemäßig, aber sehr gut ausgeführt, man sprürt die Ruhe danach

und die Gedanken sind gut nachvollziehbar.

Ich erlebe das selten, aber ich konnte einfach ihre Gefühle gut nachvollziehen...

Der Schreibstil huckelt manchmal etwas, aber naja...

Von:  Yu_B_Su
2010-12-23T15:13:50+00:00 23.12.2010 16:13
Ziemlich gut. Die Beschreibungen am Anfang sind echt toll! Das, was man aus der

Serie schon kennt, nämlich die Harmonie zwischen den beiden, dass sie füreinander

bestimmt sind, merkt man hier auch - und das ist wundervoll!

Auch die Spannung, die du erzeugst, in dem du zwischen Haruka und Michuru hin- und

herwechselst, ist gut, man spürt die Dynamik und bei dem Kalten dachte ich spontan

an einen Angriff - aber es war ja nur eine Kette :-D

Außerdem mag ich die beiden Grundgedanken: einerseits Was ist, besser - Sicherheit

oder Neugier? und andererseits: Wenn man etwas nicht ausgesprochen hat, heißt das

dann, dass es nicht da ist? Und den Gedanken, dass simples Geflirte wirklich mal

schief gehen kann, finde ich gut!

Sprachlich sind mir besonders die Beschreibungen am Anfang positiv aufgefallen,

wenngleich es ein paar Wortwiederholungen gibt, aber sie klingen einfach toll!

Ansonsten beschreibst du tw. ein bisschen zuviel, aber im großen und ganzen ist

alles sehr flüssig.
Von:  Ant_Alf_Ein_Dinozzo
2010-11-07T10:44:37+00:00 07.11.2010 11:44
wunder schoen kapitel
richtig schoen
danke schoen
hab ich mt freuden gelesen :)
Von:  KittyGrey
2010-11-07T00:07:34+00:00 07.11.2010 01:07
Drei super Kapitel *__*
Unglaublich schön, wie Du hinter diese perfekt erscheinende Maske der beiden schaust und das im Epilog noch super treffend erklärst!

>>"Auch nicht perfekt zu sein, kann bedeuten, perfekt zu sein."<<

Hab ich so noch nie gesehen. Danke für eine neue Erkenntnis und für 3 tolle Kapitel.
Habs mit Freude (mehmals xD) gelesen :3

LG
Grey


Von:  Tanja-chan
2010-11-06T14:34:32+00:00 06.11.2010 15:34
*____*
*hat gerade so ihre probleme mit passenden worten xD*
ich finds einfach nur toll
herzschmerz, leid und argh.. es passt einfach so gut zu den beiden
richtig super
und soooo schön

Von:  Origami
2010-10-07T23:40:14+00:00 08.10.2010 01:40
Dein schreistyl ist wirklich gut!Freu mich schon auf die Fortsetzung.
Nach all den Jahren liebe ich das Pairing immer noch :D
Von:  das-schrecken
2010-09-26T01:12:49+00:00 26.09.2010 03:12
Super FF bis jetzt!
Bin gespannt wie es weiter geht, daher hoffe ich, dass das nächste Kapitel nicht so lange auf sich warten lässt ~_^
Von:  Finya
2010-09-24T22:55:26+00:00 25.09.2010 00:55
Ja, stimmt! Das ist sooo dramatisch! Q__Q
Auch wenn Michiru mein Liebling ist tut mir hier Haruka mehr leid.
Der Schluss gefällt mir sehr gut, gleiche Szene je mit Haru und Michi.
Da sieht man dran, wie sie doch zusammen gehöhren *__*

Schreib schnell weiter, bin total gespannt!


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