Gone Forever von Lilian-Angel (Memorial Story für den Produzenten Kim Manners) ================================================================================ Kapitel 1: I don't know how to get me out of this one ----------------------------------------------------- Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Paring kam blOOdyLee und mir gestern, nachdem ich „In my time of dying“ gesehen hatte. Wie genau man auf so eine Idee kommt, weiß ich allerdings nicht. Dieses Kapitel ist total kurz. Es war eigentlich nur ein OS, aber ich habe jetzt noch mehr geschrieben. Die Kapitel werden also länger^^ Paring: einseitig Kim/Jensen oder wie wir es nennen "Kimsen" und später auch J² Disclaimer: Das ist alles nur zum Spaß und nicht aus Profitgier entstanden. I don't know how to get me out of this one Als Kim von seinen Notizen aufblickte, blieb für einen kurzen Moment die Welt stehen. Jensen stand nur wenige Meter entfernt und erholte sich von der letzten Szene. Seine Haut glitzerte leicht im fahlen Licht des Mondes. Gebannt beobachtete Kim wie Jensen sich nervös auf die schon leicht geröteten Lippen biss, sich mit einer Hand übers Gesicht fuhr und so für einige Sekunden seine wunderschönen grünen Augen bedeckte. Schon bei ihrer ersten Begegnung hatten sie Kim in ihren Bann gezogen. Genau wie Jensens weiche Hände, die Kim schon für so viele Begrüßungen in seinen gehalten hatte. Ein PA reichte Jensen eine Wasserflasche. Dieser bedankte sich mit einem kurzen Nicken und setzte sie dann an seine Lippen. Langsam ließ er seinen Kopf in den Nacken fallen. Kim starrte gebannt auf Jensens Kehle, beobachte wie dieser schluckte. Ein paar Tropfen fanden ihren Weg an Jensens Mundwinkel vorbei, glitzerten leicht auf der hellen Haut des jungen Mannes. Inzwischen hatte Jensen die Flasche wieder abgesetzt und blickte nun Kim geradewegs in die Augen. Kim fühlte sich ertappt, war aber nicht fähig den Blick abzuwenden. Für einen Moment hielten sie Kontakt bevor Jensen kurz lächelte und sich wieder seinem Gespräch mit Jared zuwandte. Kim sog noch einmal Jensen Anblick in sich ein und wendete schließlich den Blick ganz ab. Ich hoffe es war nicht allzu schlimm… Jetzt sagt mir eure Meinung zu diesem doch recht eigensinnigen Paring. Kapitel 2: I'd turn the sky to fall into your dreams ---------------------------------------------------- So auch wenn das hier niemand liest, gebe ich nicht auf… I'd turn the sky to fall into your dreams Er tat es schon wieder. Er starrte. Jared hatte sofort bemerkt, dass sich etwas in Kims Blick verändert hatte, und dies war bei weitem nicht das erste Mal. In den letzten Monaten hatte er Kim immer wieder dabei erwischt wie er Jensen beobachtete. Am Anfang dachte Jared noch, es wäre nichts besonders, einfach ein Teil von Kims täglicher Arbeit. Doch der Blick veränderte sich mit der Zeit, wurde bewundernder und schließlich sogar liebevoll. Jared glaubte nicht, dass Jensen nichts bemerkte. Zwar sagte dieser nie etwas, aber die Art wie er Gesten manchmal einfach hinauszögerte, als wüsste er genau, was er damit in Kim auslöste, und er schien es zu genießen. Eigentlich sollte Jared das Ganze ja wenig kümmern, aber… Es störte ihn. Er wusste zwar nicht genau warum, wie Kim Jensen behandelte, so als würde er ihn schon Jahre kennen, so wie es eigentlich Jared vorbehalten war… Schnell schob er diesen Gedanken beiseite. Eineinhalb Jahre war es her, seit er Jensen zum ersten Mal begegnet war. Seitdem waren die beiden nonstop zusammen. Die Zeit am Set beanspruchte immerhin fast ihren gesamten Tag. Da blieb kaum noch Zeit für ein Privatleben, also wurde auch die wenige Freizeit zusammen verbracht. Er hatte geglaubt Jensen bräuchte nicht mehr Aufmerksamkeit. War er normalerweise schon bei dem kleinsten Lob sofort verlegen und ertrug es kaum, wenn Eric ihn mal für eine Szene lobte. Mit Kim war das anders. Jensen ertrug Kims Blicke, sehnte sich regelrecht nach ihnen. Jared hasste es. Er würde das selbst unter Folter nie zugeben, aber er hasste es. Heute war es wieder besonders schlimm. Kim blickte schon seit geschlagenen zehn Minuten zu ihnen herüber. Nein, nicht zu ihnen. Nur zu Jensen. Wie Kim ihn mit seinen Augen auszog, das war einfach nicht mehr angemessen. Jared war kurz davor auf Kim los zugehen, als plötzlich ein PA vor ihm auftauchte und ihm eine Flasche Wasser reichte. Jared löste seinen Blick von Kim und wandte sich wieder Jensen zu… Was sich als fataler Fehler herausstellte, denn das erste was Jared sah war der kleine Wassertropfen, welcher sich Jensens Kinn hinunter stahl. Fasziniert beobachtete Jared wie er langsam seinen Hals hinunter lief und schließlich im Kragen seines Hemdes verschwand. Es erschien Jared, als hätte jemand das Thermostat um 50 Grad nach oben verstellt. Draußen. Moment, draußen bedeutete andere Menschen… Schnell hob Jared seinen Blick und sah direkt in Jensens Augen. Dieser lächelte leicht und Jared fühlte sich, als würden seine Knie von einer unbekannten Macht mir Pudding angefüllt werden. Zwar registrierte er, wie sich Jensens Lippen, oh diese Lippen, bewegten, doch konnte er die Worte nicht ausmachen. Jared schluckte einmal, holte tief Luft und versuchte zu sprechen. „Was hast du gerade gesagt?“ „Hört mir heute eigentlich irgendjemand zu? Erst Kim, dem ich alles dreimal sagen muss und jetzt fängst du auch noch an.“ Genervt stapfte Jensen davon. Die zwei Blicke, welche sich dabei in seinen Rücken bohrten nicht bemerkend oder einfach ignorierend. Kapitel 3: All I want is to be near you, but I push you away ------------------------------------------------------------ Einen riesigen Dank an meine Betaleserin BlOOdyLee. Ohne dich würde die Geschichte vor Fehlern explodieren und ich hätte mit dem Schreiben gar nicht erst wieder angefangen. Hab dich lieb Schatzi. *knuddel* Viel Spaß euch allen. All I want is to be near you, but I push you away Genau drei Jahre war es jetzt her, seitdem sie das erste Mal am Set von Supernatural gestanden hatten. Für Eric war dies Anlass genug, um eine mehr oder minder kleine Party zu veranstalten. „Teilnahme ist Pflicht“, hatte Eric gesagt, „auch für dich Kim.“ Dieser hatte daraufhin nur genickt. Eigentlich hatte er immer genossen, solchen Feiern für zumindest ein paar Stunden beizuwohnen, doch in letzter Zeit hatte sich das geändert. Inzwischen versuchte er, so wenig Zeit wie möglich am Set zu verbringen. Zumindest wenn Jensen sich auch dort befand. Ihn zu sehen, fiel Kim mit jedem Tag schwerer. War es am Anfang noch Bewunderung gewesen, so waren die Gefühle mit der Zeit einfach immer stärker geworden. Da ihm aber nach Erics Ansprache nichts anderes übrig geblieben war, als an dieser Party teilzunehmen, konnte er immerhin versuchen sich zu amüsieren. Also besorgte er sich ein Bier und suchte sich einen Gesprächspartner. So würde die Zeit gleich viel schneller vergehen. Sein Plan funktionierte sehr gut. Er hatte einige interessante Unterhaltungen führen können. Bis vor einigen Minuten war er noch in ein tiefes Gespräch mit Bobby vertieft gewesen, zugegeben Katzen waren nicht unbedingt Kims Lieblingsthema, aber was tat man nicht alles um sich abzulenken. Bobby hatte sich inzwischen auf den Heimweg gemacht und auch Kim wollte endlich wieder nach Hause. Vorher musste er nur noch Eric finden und sich verabschieden. Das war leichter gesagt als getan, bei rund 500 Leuten auf dieser Party. Langsam aber stetig durchwanderte er den Raum, schüttelte dabei ein paar bekannte Hände, ließ sich aber nicht mehr auf längere Gespräche ein. Er war wirklich müde. Solche ausgelassen Feiern waren in seinem Alter nicht mehr so leicht weg zustecken. Endlich, nach gefühlten zwei Stunden des Suchens, machte er Eric in einer kleinen Nische aus. Er unterhielt sich mit jemandem, den Kim nicht erkennen konnte. Gedanklich war er schon zu Hause, als er Jensen auf der anderen Seite des Raumes erblickte, wie dieser in ein Gespräch mit Jared vertieft war. Den ganzen Abend war Kim ihm so gut es ging aus dem Weg gegangen und da er sowieso gleich gehen wollte, würden ein paar kurze Worte sicherlich nicht schaden. Je näher er den beiden kam, desto greifbarer wurde die Anspannung, welche von Jensen ausging. Wenn das nicht vollkommen unmöglich gewesen wäre, hätte Kim schwören können, dass sie sich stritten. Noch bevor Kim die Szene genauer beobachten konnte, verschwanden beide in einem kleinen abgegrenzten Raum, der eigentlich als Lager diente. Kim war sich nicht sicher, was er nun tun sollte. Er konnte wohl schlecht hinterher laufen, noch konnte er an der Tür lauschen. Gehen war jedoch auch keine Option, zu neugierig war er geworden. Also setzte er sich auf eines der Sofas und wartete. ~~~***~~~ Jared hatte sich wirklich auf diese Party gefreut. Eric gab sie inzwischen jedes Jahr und bisher war sie immer ein voller Erfolg gewesen. Nun sah das Ganze allerdings anderes aus. Sein Gespräch mit Jensen hatte ungefähr fünf Minuten gedauert, bevor dieser angefangen hatte wütend zu werden. Jared wusste nicht einmal so genau, worum es eigentlich ging. Jensen hatte ihm etwas gesagt. Doch er konnte sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, was das gewesen war. Jensen schien jedenfalls auf eine Antwort zu warten und als Jared diese nicht geben konnte, verfinsterte sich dessen Blick schlagartig. „Das ist wieder so typisch.“ Jensen klang beleidigt und definitiv sauer. „Sorry, es ist bloß so laut hier.“ Jared log nicht, auch wenn der wahre Grund für seine Unwissenheit natürlich ein anderer war. Nur würde er Jensen das bestimmt nicht auf die Nase binden. „Ja klar.“, war dessen einzige Reaktion, bevor er Jared packte und in einen Lagerraum zog. Jared war diese Seite Jensens völlig neu. Er konnte nicht anderes, als ihn anzustarren, brachte er doch vor Schock kein Wort heraus. „Kannst du nicht einmal für zehn Sekunden aufhören mich anzustarren und mir zuhören?“ Jensens Stimme war lauter, als Jared erwartet hatte. Er versuchte etwas zu sagen, aber Jensen war noch nicht fertig „Ich hab es so satt. Du machst das ständig. Nie hörst du mir zu.“ Jensen schubste Jared ein wenig. „Jensen, was soll das?“ Eigentlich wollte er irgendetwas Schlaues sagen, doch sein Verstand war komplett leer gefegt. Was passierte hier eigentlich? „Ich zeig dir, was das soll“, erwiderte Jensen und stieß dabei Jared gegen die nächste Wand. „Ich geb dir, was du willst.“ Seine Stimme klang jetzt anders. Immer noch voller Wut, aber da war auch etwas anderes, das Jared nicht ganz ausmachen konnte. Sein Gehirn arbeitete einfach zu langsam. Er verstand nicht, was hier vor sich ging. Erst als Jensen sich vor ihm auf die Knie sinken ließ, begann das Puzzle in seinem Kopf sich zu vervollständigen. Als er hörte, wie sein Gürtel und seine Hose geöffnet wurden, sah er sich endlich wieder im Stande zu reagieren. „Jensen, hör auf!“, schrie er. Jensen ignorierte ihn einfach und zog Jareds Hose zu seinen Kniekehlen hinunter. Als dieser jedoch in seine Shorts greifen wollte, unternahm Jared endlich den Versuch ihn von sich zu schieben. Der gehobene Alkoholspiegel machte diese Handlung jedoch zunichte. Jensen krallte seine Finger einfach fest in Jareds Hüfte, so fest dass sie bestimmt Blutergüsse hinterlassen würden und drückte ihn wieder gegen die Wand. „Das ist es doch, was du willst. Deswegen hast du die ganze Zeit auf meine Lippen gestarrt.“ „Nein, Jensen, ich...“ Die Worte verloren sich in dem Augenblick in dem Jensen auch noch Jareds Shorts entfernte und sich seine Hand sich fest um Jareds halbharte Männlichkeit legte. Geschockt und erregt zugleich ließ Jared seinen Kopf in den Nacken fallen. Sein Verstand sagte ihm, er solle Jensen von sich Stoßen. Nur dieses Gefühl… „Sag ich doch.“ Jensen leckte einmal über die Spitze, bevor er Jared schließlich langsam in seinen Mund gleiten ließ. In Sekunden war dieser hart. Die feuchte Wärme, die ihn plötzlich umgab, Jensens Zunge die ihn neckte. Zu viel. Sein Verstand meldete sich endgültig ab und er genoss einfach. Keinen Gedanken an das Danach verschwendend, während Jensen ihn immer tiefer aufnahm. Als Jared schließlich die Kraft aufbrachte seinen Blick wieder auf den anderen zu richten, war es um ihn Geschehen. Wie sich Jensen Lippen um seinen Schaft dehnten, wie sich die leichten Schluckbewegungen auf seiner Kehle abzeichneten. Das brachte ihn schließlich über die Klippe. Mit einem leisen Stöhnen ergoss er sich heiß in Jensens Mund. Dieser bemühte sich, alles zu schlucken, doch ein kleines weißes Rinnsal lief seine Lippen hinunter. Jared, damit beschäftigt wieder zu Atem zu kommen, konnte nicht so schnell reagieren, wie Jensen aufgesprungen und zur Tür hinaus gerannt war. Nackt und allein bleib er zurück, während ihm langsam klar wurde, was er gerade zugelassen hatte. ~~~***~~~ Kim wurde langsam ungeduldig. Was machten die beiden denn nur? Vielleicht sollte er nachsehen? Eric wäre sicher wenig erfreut, wenn morgen einer seiner beiden Hauptcharaktere tot aufgefunden würde. Gerade als er aufstehen wollte sah er Jensen aus dem Zimmer stürmen. Mit schnellen Schritten machte dieser sich auf den Weg nach draußen, die anderen Gäste ignorierend. Kim überlegte nicht lange und lief ihm hinterher. Durch die Menge an Menschen war das allerdings nicht so einfach. Ständig musste er jemanden anrempeln, er hatte jetzt schließlich keine Zeit für Höflichkeiten. Endlich an der frischen Luft, brauchte er einen Moment bis er Jensen ausgemacht hatte. Der Junge saß auf einer Bank und starrte ins Nichts. Ohne ein Wort zu sagen, setzte Kim sich neben ihn. Jensen zuckte kurz zusammen, bevor er Kim erkannte und sich ein kurzes Lächeln erlaubte. Die Tränen, die sich in Jensens Augen angesammelt hatten, blieben Kim nicht verborgen. Genauso wenig wie die offensichtliche Spur an seinem Kinn. Für einen Moment war er drauf und dran Jared umzubringen. Was zum Teufel war nur in diesem Raum passiert? Doch dann besann er sich und fischte ein Taschentuch aus seiner Tasche. Behutsam wischte er die verräterischen Spuren aus Jensens Gesicht. Dieser sah für einen Moment schockiert aus, bevor sich wieder ein kleines Lächeln über sein Gesicht stahl. „Ist alles in Ordnung?“, fragte Kim schließlich leise. Jensen nickte nur. „Alles ok, ich will nur ins Bett…“ bei seinen letzten Worten hatte Jensen gestockt. Kim wusste auch warum. Zuhause bedeutete seit einigen Wochen bei Jared. „Besser in ein Hotel…“ fügte er schließlich an, sein Blick unendlich traurig. „Du kannst bei mir schlafen, ich hab immerhin ein Gästezimmer, das nie benutzt wird.“ Kim wusste wirklich nicht, wo dieser Satz hergekommen war. Da versuchte er einen ganzen Abend verzweifelt Jensen aus dem Weg zu gehen und nun lud er ihn zu sich ein. Prima gemacht. „Bist du sicher, das geht in Ordnung?“ Manchmal vergaß Kim, wie schüchtern Jensen sein konnte. „Wen sollte das denn stören? Mir wirst du schon nicht mehr zur Last fallen als sonst.“, neckte Kim. Jensen nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu Kims Wagen. Hat es euch gefallen, oder soll ich schon mal Fackeln bereitstellen? Kapitel 4: The only way out is letting your guard down ------------------------------------------------------ Heute ohne großes Vorblabla XD Jensen muss leiden, aber Jared auch ^^ The only way out is letting your guard down Als sie endlich in Kims Wohnung angekommen waren, verschwand Jensen beinahe sofort unter der Dusche. Langsam begann Kim, sich wirklich Sorgen zu machen. Er wollte zwar beim besten Willen nicht daran glauben, Jared hätte Jensen etwas angetan, auf der anderen Seite sprachen die Indizien definitiv gegen ihn. Verzweifelt schüttelte er den Kopf. Das hatte keinen Sinn. Er würde einfach auf Jensens Antwort warten müssen. Nachdem dieser eine halbe Stunde später immer noch nicht aus dem Bad zurückgekehrt war, wurde es Kim zu bunt. Gerade wollte er nach ihm sehen, da hörte er, wie das Wasser ausgestellt wurde. Einige Minuten später trat Jensen heraus. Kim verschlug es fast die Sprache. Jensen hatte sich nicht die Mühe gemacht, sich komplett anzuziehen und stand nur in seinen Shorts bekleidet vor ihm. Immer wieder fanden kleine Wassertropfen den Weg aus seinen nassen Haaren und landeten sanft auf der roten Haut. Kim war wie gebannt. Moment, rote Haut. Was zum… Er ließ seinen Blick noch einmal über Jensen gleiten. Beinahe seine gesamte Haut war gerötet, an einigen Stellen konnte Kim sogar Kratzspuren ausmachen. „Jensen, was ist passiert?“ Der angesprochene blickte beschämt zur Seite. „Das ist nichts. Ich hab es nur mit dem heißen Wasser übertrieben. Ich denke, ich sollte schlafen gehen.“ Jensen war schon fast aus der Tür, als Kims Worte ihn einholten. „Was hat er dir nur angetan?“ „Nein, niemand hat mir etwas getan. Es war nur… ein anstrengender Abend.“ Immer noch vermied Jensen den Augenkontakt. Starrte stattdessen angestrengt auf das Muster im Teppich. „Es ist okay, wenn du nicht reden willst, aber bitte lüg nicht. Ich hab gesehen, wie du mit Jared im Lagerraum verschwunden bist und ich hab dich gesehen, als du wieder hinausgestürmt bist. Erzähl mir nicht, es wäre nichts gewesen. Wenn er dir etwas getan hat…“ „Kim, wir reden von Jared. Du weißt selbst am besten, dass er nie jemandem etwas antun würde.“ Jensen seufzte leicht und hob dann seinen Blick. „Können wir diesen Abend bitte einfach vergessen?“ Kim zögerte einen Moment, aber der flehende Blick ließ ihn schließlich nicken. „Mach dir keine Sorgen um mich.“ Mit diesen Worten war Jensen endgültig im Gästezimmer verschwunden. Kim blieb allein zurück. Natürlich wollte er nicht glauben, Jared hätte Hand an Jensen gelegt, nur was sollte sonst passiert sein? Er würde Jared in der nächsten Zeit nicht mehr aus den Augen lassen und sollte er etwas Verdächtiges bemerken, würde dieser das bereuen. Am nächsten Morgen, als Kim nach Jensen sehen wollte, war dieser schon verschwunden. Auf seinem Bett lag lediglich ein Zettel mit dem Wort Danke. ~~~***~~~ Jared erwachte mit einem höllischen Dröhnen in seinem Kopf. Es dauerte einen Moment, bis er registrierte, wo er sich befand. Langsam, ganz langsam versuchte er sich aufzurichten und seinen Weg ins Badezimmer zu meistern. Zwar drehte sich die Welt um ihn herum viel zu schnell, doch sein Mageninhalt blieb wo er hingehörte, auch wenn der Blick in den Spiegel dabei nicht sehr hilfreich war. Er brauchte dringend eine Dusche. Eric hatte zwar gesagt, sie würden erst gegen Abend einige Szenen drehen, aber so wir er sich gerade fühlte, wusste er nicht, wie er das anstellen sollte. Vorsichtig stieg er unter den heißen Wasserstrahl und beinahe sofort kamen die Erinnerungen an den gestrigen Abend zurück. An den Streit mit Jensen. An den Blowjob. bevor er diesen Gedanken zu Ende denken konnte, übergab er sich. Als er sich endlich wieder beruhigt hatte, wusch er sich und stieg aus der Dusche. Sein Spiegelbild sah immer noch nicht besser aus, aber daran konnte er jetzt auch nichts mehr ändern. Nur mit einem Handtuch um die Hüften machte er sich auf den Weg in sein Zimmer. Ein Geräusch aus dem Flur ließ ihn jedoch innehalten. War Jensen etwa wieder zurückgekommen? Tatsächlich tauchte dieser ein paar Minuten später vor ihm auf. Das war unfair. Jared hatte nicht mal ansatzweise genügend Zeit gehabt, sich auf diese Konfrontation vorzubereiten. Was sollte er denn sagen? „Jensen, wegen gestern… ich…“, stotterte Jared, aber Jensen unterbrach ihn. „Es ist nicht wichtig. Lass es uns einfach vergessen. Okay?“ „Nein,…ich…“ Fuck, wenn er doch nur wüsste, was er sagen sollte. „Nein?“ Jensen näherte sich Jared vorsichtig, legte schließlich seine Hand auf dessen blanke Brust und schob ihn beinahe zärtlich gegen die Wand. „Heißt das, du willst es wiederholen?“, hauchte Jensen. Jared schüttelte energisch den Kopf. Das wollte er nun wirklich nicht. „Nicht? Heißt das, du willst noch mehr?“ Seine Lippen berührten nun fast Jareds Ohr, jagten ihm heiße Schauer über die Haut. Er war unfähig sich zu bewegen. Nur undeutlich spürte er, wie Jensen das Handtuch von seinem Körper gleiten ließ und sich dessen Hand sanft um seinen Schaft legte. „Gib es zu. Gib zu, dass du mich ficken willst. Ich sehe es dir an. Du kannst mich haben, wenn du willst.“ Vorsichtig ließ Jensen seine Zunge über Jareds Ohrmuschel gleiten. „Komm schon. Nimm mich.“ Irgendetwas setzte bei diesen Worten in Jared aus. In sekundenschnelle hatte er Jensen bäuchlings gegen die Wand gedrückt. Seine Hände fummelten beinahe verzweifelt an Jensens Hose herum, rissen sie schließlich auf. Mit einem Ruck zog er sowohl sie als auch die Shorts herunter. Dann zögerte er einen Moment. Seine Hand glitt über Jensen Rücken, blieb schließlich auf dessen Po liegen. „Du willst es Jared. Und du kannst es haben. Du kannst mich haben.“ Von diesen Worten angestachelt, platzierte Jared sich vorsichtig zwischen Jensens gespreizten Beinen. Die ersten kräftigen Stöße brachten jedoch nicht den gewünschten Erfolg. Immer wieder stieß er deshalb gegen die Öffnung des anderen. Versuchte so, sich seinen Weg zu bahnen. Die Art, wie sich Jensen Backen um ihn schlossen, reichte schon beinahe aus um ihn kommen zu lassen, doch er wollte mehr. Hastig griff seine Hand nach Jensens Männlichkeit, wollte diesen etwas entspannen, um sich selbst das Eindringen zu erleichtern, doch wo er Erregung vermutete, fand er nur schlaffes Fleisch. In Sekundenschnelle setzte sein Verstand wieder ein und er ließ von Jensen ab, als hätte er sich an dessen Haut verbrannt. Dieser sackte daraufhin beinahe leblos in sich zusammen. Kurz bevor er unsanft auf dem Boden aufschlagen konnte, fing Jared ihn auf. Schockiert blickte er auf das tränenverschmierte Gesicht seines besten Freundes. „Jens…“, hauchte Jared, während Jensen ihn einfach nur von sich schieben wollte. „Nenn mich nicht so!“, schrie er, versuchte dabei verzweifelt, sich aus Jareds festem Griff zu befreien. Erfolglos. „Lass mich los, verdammt!“ „Sicher nicht.“ Jared würde den gleichen Fehler bestimmt nicht ein zweites Mal machen. Nach ein paar Minuten sah auch Jensen ein, dass er diesmal nicht so leicht davonkommen würde. Resignierend lehnte er seinen Kopf an Jareds Schulter, legte seine Lippen sanft an dessen Hals. „Was…?“ Weiter kam er nicht, da sich ein scharfer Schmerz durch seinen gesamten Körper zog. Jensens Zähne gruben sich unaufhörlich in sein Fleisch. Jared konnte sich vor Schmerz kaum rühren. Jensen nutzte diese Situation zu seinen Gunsten. In einer raschen Bewegung schob er Jared von sich, zog seine Hose an und verschwand. Jared blieb allein zurück und versuchte verzweifelt die Blutung zu stillen. lebt ihr noch? Kapitel 5: All these wounds only heal when I'm home --------------------------------------------------- So, hier ein neues Kapitel ^^ Als Spezialgast habe ich Michael Rosenbaum eingeladen. Also nicht erschrecken. Nun wünsche ich euch viel Spaß :) All these wounds only heal when I'm home Jensen konnte nicht länger als zwei Stunden weg gewesen sein, da klingelte es plötzlich an Kims Tür. Noch verschlafen, immerhin hatte er sich die halbe Nacht lang vor Sorge nur im Bett herumgewälzt, öffnete er die Tür. Der Anblick ließ ihm das Herz stehen bleiben und sein Blut in den Adern gefrieren. Hatte er eigentlich angenommen, Jensen wäre gestern in seiner schlimmsten Verfassung gewesen, so wurde er nun eines Besseren belehrt. Sein Gesicht war aschfahl, nur seine Augen blutunterlaufen, als hätte er stundenlang geweint. Sein Hemd saß schief und als Kim auch noch die zerrissene Hose sah, brannte bei ihm endgültig eine Sicherung durch. Schnell trat er einen Schritt zur Seite, um Jensen Einlass zu gewähren, doch kaum war die Tür geschlossen, griff er das Telefon und reichte es diesem. Dieser blickte ihn verwirrt an. „Entweder du rufst die Polizei, oder ich tue es.“ Jensens Augen weiteten sich vor Schreck. „Kim, das ist anders als–“ „Also war es nicht Jared, der dir das angetan hat? Dann sag mir wer und wir zeigen den an. Irgendetwas wird jetzt passieren. Ich lasse dich nicht weiter in dein Verderben rennen.“ „Es ist nicht Jareds Schuld. Ich… Ich wollte das… glaube ich. Zumindest dachte er das. Es ist nicht seine Schuld. Bitte Kim, ich habe…“ weinend sackte Jensen auf dem Teppich zusammen. Kim brach es fast das Herz. Jensens Schultern zuckten unkontrolliert und er verbarg sein Gesicht in seinen Händen. Trotzdem konnte Kim die Tränen deutlich erkennen. „Hey, Jensen, das wird schon wieder.“ Behutsam zog er den jungen Mann in seine Arme, streichelte ihm tröstend über den Rücken und flüsterte Nichtigkeiten in sein Ohr. Schließlich grub Jensen sein Gesicht in Kims Nacken und weinte leise weiter. Eine Zeitlang saßen sie so da, während Jensen sich langsam beruhigte und die Tränen versiegten. „Es tut mir leid, ich…“ „Das muss es nicht. Ich bin immer für dich da. Du kannst erstmal hier bleiben. Wir kriegen das schon wieder hin Okay? Ich besorg jemanden, der dir ein paar Sachen abholt und…“ „Oh Gott, Jared… Ich hab ihn gebissen, da war soviel Blut… Jemand muss nach ihm sehen… wenn ihm was passiert–“ „Wäre das nicht deine Schuld. Du hast dich gewehrt und das war richtig so. Aber ich schicke trotzdem schnell jemanden hin.“ Jensen nickte leicht gegen seine Schulter. „Und dann erzählst du mir, was genau passiert ist.“ „Kim, bitte…“, doch dieser ignorierte ihn. Vorsichtig erhob er sich und half Jensen auf die Beine. „Ruh dich etwas aus. Morgen sieht alles schon ganz anders aus.“ Mit einer letzten kurzen Umarmung verschwand Jensen im Gästezimmer. Noch einmal atmete Kim tief durch und nahm dann den Hörer zur Hand. ~~~***~~~ Jared brauchte einige Minuten, bevor er es schaffte sich wieder zu erheben. Den stechenden Schmerz ignorierend, taumelte er ins Bad. Vor dem Spiegel angekommen, betrachtet er die blutende Wunde, die Jensen ihm zugefügt hatte. Das Fleisch um den Biss war geschwollen und unaufhörlich quoll neues Blut aus ihm hervor. „Nicht, dass ich es ihm verübeln würde…“ Jared betrachtet sich einen weiteren Moment. Wie hatte er das Jensen nur antun können. Er hätte ihn fast vergewaltigt. Und Jensen hätte es zugelassen… Die Wut, die in diesem Augenblick in ihm aufstieg, drohte sein Herz zu zersprengen. Ohne sich kontrollieren zu können, rammte er seine Faust in sein Spiegelbild, bis dieses unter einem lauten Klirren in seine Einzelteile zerbrach. Er spürte den Schmerz in seiner Hand nicht, genauso wenig wie den in seiner Schulter, oder den in seiner Brust. Also machte er weiter. Seine Hände griffen nach allem, was sie zu fassen bekamen. Deo, Gläser, Rasierer, alles zerschellte auf dem Boden. Auch vor den Möbeln machte er nicht halt. Der Badezimmerschrank knackte einmal laut, als sein Fuß ihn traf, bevor Jared ihn durchs Fenster warf, welches er schon Minuten zuvor eingeschlagen hatte. Als seine Wut endlich verraucht war, brach er weinend auf den kalten Fliesen zusammen. Glasscherben bohrten sich, von ihm unbeachtet, in seinen Körper, während er langsam in die ersehnte Schwärze hinab glitt. Er bemerkte die Person nicht mehr, die plötzlich in der Tür aufgetaucht war. ~~~***~~~ Jared erwachte mit einem höllischen Dröhnen in seinem Kopf. Es dauerte einen Moment, bis er registrierte, wo er sich befand. Diese Situation kam ihm bekannte vor. Er sollte wirklich nicht mehr soviel trinken. Langsam versuchte er sich aufzurichten, als ihn ein furchtbarer Schmerz durchzog. „Verdammt…“, zischte er, ließ sich dabei wieder in die Kissen gleiten. Mit einem Mal, war alles wieder da. Jensen, die Wut, der Schmerz, alles. „Ich würde liegen bleiben an deiner Stelle.“ Erschrocken drehte Jared seinen Kopf der fremden Stimme zu, was sich als Fehler herausstellte. Der Schmerz in seinem Nacken war kaum zu ertragen. „Was tust du hier?“ „Dich zusammenflicken, würde ich sagen. Was zum Teufel ist hier passiert?“ „Nichts.“ „Gut, ich bin eigentlich auch nicht deinetwegen hier. Wenn du mir nicht sagen willst, was da zwischen dir und Jensen abgeht, bitte, aber dann komm später nicht an und beschwer dich, wenn du ganz alleine dastehst. Ihr seid unglaublich, alle beide.“ Mit diesen Worten verschwand er einfach. „Hau doch ab.“, rief Jared ihm hinterher. Gott, wann war denn dieser Tag endlich zu Ende? Vielleicht sollte er aufstehen und das Chaos im Bad beseitigen. Jensen würde sonst… Mit einem Mal wurde ihm klar, dass Jensen womöglich nicht zurückkommen würde. So schnell er konnte sprang er auf und rannte in Jensens Zimmer, wo sich seine Vermutung bestätigte. Die Schranktüren waren geöffnet. Offensichtlich fehlten viele seiner Sachen. „Nein…“, hauchte Jared. „Das kann nicht….“ Zögernd bewegte er sich auf das nicht gemachte Bett zu. „Das wollte ich nicht…“ Seine Hände fuhren sanft über die Kissen. „Komm zurück…“ Er war bereits eingeschlafen, ehe sein Kopf zum Liegen kam. Gefangen in seinen Alpträumen. ~~~***~~~ Nachdem Kim sein Telefonat beendet hatte, betrat er leise das Gästezimmer. Jensen lag zusammengerollt auf dem Bett. Seine Augen waren geschlossen, sein Atem ging ruhig. Vorsichtig setzte Kim sich auf die Bettkante. Liebevoll betrachtete er den schlafenden Jungen. Jensens Gesicht wirkte viel entspannter als noch Minuten zuvor. Wie konnte man nur so einem wundervollen Geschöpf Leid zufügen wollen? Wenn er Jared in die Finger bekam… Plötzlich begann Jensen sich zu regen, schlug schließlich seine Augen auf. Verschlafen fuhr er sich durchs Gesicht, bevor er Kim erkannte. Ein sanftes Lächeln stahl sich auf seine Lippen. „Kim…“ Jensens Stimme klang rau und verschlafen und doch hörte Kim deutlich die Freude, die in seiner Stimme mitschwang. Ein unbeschreibliches Gefühl des Glücks durchfuhr seinen Körper, ehe er das Lächeln erwiderte. „Hey, Schlafmütze. Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe. Michael bringt nachher deine Sachen vorbei…“ er zögerte kurz, „Und ihm geht es gut.“ Kim erkannte deutlich, wie Jensen sich bei seinen Worten beruhigte. Für einen Moment saßen sie still zusammen, ehe Kim sich erhob um Jensen noch etwas Ruhe zu gönnen. „Ich hab Eric angerufen. Wir müssen heute nicht mehr ans Set. Du kannst also ruhig noch schlafen.“ Gerade als er das Zimmer wieder verlassen wollte, begann Jensen noch mal zu sprechen. „Bitte bleib…“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, so zart und zerbrechlich. Kim war sich fast nicht sicher, ob er das wirklich gehört hatte. Doch der flehende Blick in den Augen des Anderen, wusch all seine Zweifel beiseite. Er nickte leicht und nahm wieder auf dem Bett Platz. Jensen lächelte erneut, sein Gesicht war rot angelaufen, aber er lächelte. „Schlaf jetzt.“ Schnell schloss der angesprochene seine Augen, doch bevor er endlich einschlafen konnte, griff er nach Kims Hand. Hielt sie fest, wie einen rettenden Anker. Kim beugte sich leicht vor und hauchte einen sanften Kuss auf dessen Stirn. Hat es euch gefallen ? @-@ Kapitel 6: Hopes and dreams are shattering apart and crashing to the ground --------------------------------------------------------------------------- Okay, dieses Kapitel ist leider etwas kürzer ausgefallen. Ich versuche, die nächsten wieder länger zu gestalten. Versprochen. Hopes and dreams are shattering apart and crashing to the ground Jensen wurde am nächsten Morgen von einem kleinen Sonnenstrahl geweckt, der sich durch die geschlossenen Vorhänge geschlichen hatte. Er brauchte einen Moment, um sich an seine Umgebung zu gewöhnen. Plötzlich wurde ihm die eindeutig menschliche Wärme um ihn herum bewusst. Panisch sprang er auf, wobei sich seine Beine in der Bettdecke verwickelten, er ins straucheln geriet und schließlich auf dem Boden landete. Noch während er versuchte, frei zu kommen, war auch schon Kim neben ihm aufgetaucht und half ihm, sich wieder zu entwirren. Kim, Richtig. „Jensen, was machst du denn?“ Behutsam strich Kim über dessen Wange. „Tut mir leid, ich… erschrocken“, stammelte er und versuchte aufzustehen. Vergebens. Seine Beine wollten ihm einfach nicht gehorchen. Kim half ihm schließlich. „Du musst dich nicht ständig entschuldigen. Ich bin auch nur aus Versehen eingeschlafen.“ Kim lächelte leicht, doch Jensen konnte nicht darauf reagieren. Sein Körper befand sich immer noch im eisigen Griff der Angst. Oder der Freude. Wie auch immer. „Ich mach jetzt erstmal Frühstück. Michael müsste deine Sachen im Flur abgestellt haben.“ Jensen nickte nur. ~~~***~~~ „Du schuldest mir immer noch eine Erklärung.“ Sie saßen nun schon einige Zeit am Frühstückstisch und Kim war einfach zu angespannt, um noch länger warten zu können. „Kim…“ „Nein, nicht Kim, erzähl mir was passiert ist! Bitte…“ Das Flehen in seiner Stimme ließ Jensen tatsächlich anfangen. „Es war eigentlich gar nichts. Ich hab versucht Jared zu verführen und… es hat halt nicht funktioniert.“ Kim hätte ihm wirklich gerne geglaubt, doch Jensens eiserner Griff um die Kaffeetasse verhinderte dies. „Jens, keine Lügen mehr.“ „Es ist die Wahrheit, Kim. Ich hab angefangen, ich hab gesagt er könnte das tun, und dann… dann hab ich… Gott, ich hoffe es geht ihm wirklich gut.“ Schon wieder hatten sich Tränen in seinen Augen gebildet. „Du hast was gemacht? Warum… Ich meine, wieso tust du so etwas?“ Kim konnte es nicht glauben. Wie konnte Jensen nur? „Ich weiß es nicht. Jared wollte es und–“ „Und was? Das ist Grund genug dir so wehtun zu lassen?“ Jensen wimmerte leise, antwortete aber nicht. „Was hat man dir nur angetan?“ Kim nahm seine Hand in die eigene und drückte sie leicht. „Keine Sorge, ich bin für dich da.“ Diesmal erwiderte Jensen Kims Lächeln, wenn auch nur sehr zaghaft. „Du solltest dich in Zukunft besser von Jared fernhalten. Er ist nicht… ihr seid nicht gut füreinander.“ „Aber ich–„ „Nein! Wäre das wahr, würdest du dich nicht so behandeln lassen. Wach endlich auf!“ Kim schrie nun schon fast. Irgendwie musste er Jensen doch erreichen können. „Womöglich hast du recht…, aber das ändert auch nichts daran, dass wir in einer Stunde am Set sein müssen.“ Das Lächeln hatte Jensens Züge wieder verlassen und war einem schmerzvollen Gesichtsausdruck gewichen. ~~~***~~~ Am Set angekommen, verzog Jensen sich sofort in seinen Trailer. Das war zwar nicht die beste Lösung, immerhin musste er Jared auf jeden Fall noch über den Weg laufen, aber für den Moment sollte es reichen. Fünf Minuten nach seiner Ankunft klopfte es an der Tür. Er vermutete Kim, doch tatsächlich öffnete Jared die Tür. „Was..?“ Jensen wurde leicht schwindlig und er wünschte sich, heute Morgen nicht aufgestanden zu sein. „Hey… uhh... wir sollten uns unterhalten… über gestern… und…“ Jared zögerte, wollte nichts Falsches sagen, den Anderen nicht noch weiter von sich stoßen. „Über uns…“ „Es gibt kein uns. Wir sollten das Ganze einfach vergessen. Ich werde in der nächsten Woche meine restlichen Sachen abholen. Dann könne wir den Teil endlich vergessen.“ Jensens Worte waren kalt und grausam, bohrten sich gewaltsam in Jareds Herz. „Aber… Jensen, das kann doch unmöglich dein Ernst sein. Und was ist dann mit unserer Arbeit?“ „Wir sind doch Schauspieler. Also spielen wir eben von jetzt an vor und hinter der Kamera. So schwer wird das schon nicht werden. Unsere Freundschaft ist zu Ende. Werd endlich erwachsen.“ Jared setzte noch einmal an etwas zu sagen, besann sich aber schließlich eines Besseren und stürmte aus dem Trailer, bevor Jensen seine Tränen bemerken konnte. Hexenverbrennung? Kreuzzüge? Inquisition? Heiratsanträge? Morddrohungen? Kinderwünsche? Irgendwas. Lasst es mich wissen. Lilian Kapitel 7: This time things will be different, I promise -------------------------------------------------------- Heute versteck ich mich mal lieber vor euch... This time things will be different, I promise 96 Tage. Jareds Leben war zum Kotzen. Wirklich zum Kotzen. Er tat nichts anderes mehr, als zu arbeiten oder zu schlafen. Vielleicht noch essen, aber das war es. Zugegeben, vor ein paar Monaten hatte das auch nicht viel anders ausgesehen. Der Dreh hatte schon immer viel Zeit gefordert. Das Privatleben hing hinterher. Aber damals war er nicht allein gewesen. Damals hatte er Jensen. Der wohnte nun bei Kim. Kim. Dieser geile, alte Sack benutzte Jensen doch nur. Wahrscheinlich ging ihm dabei auch noch einer ab. Widerlich. Erstaunlicherweise hatte sich nach Jensens ziemlich deutlicher Abfuhr vor drei Monaten gar nicht soviel verändert. Zumindest nicht, solange andere Menschen um sie herum waren. Sie spielten ihre Rollen perfekt. Lachten an den richtigen Stellen, verbrachten zwischen den Szenen Zeit zusammen. Und doch war es falsch, gespielt. Es hinterließ einen schalen, faulen Geschmack auf Jareds Zunge. Wie er es hasste. ~~~***~~~ 124 Tage. Inzwischen verbrachten sie tatsächlich mal mehr als ein paar Minuten zusammen in einem Raum. Alleine. Sie unterhielten sich auch wieder. Nicht über die wichtigen Dinge. Nicht über das, was sie wirklich beschäftigte, aber sie redeten. Manchmal konnte Jared fast glauben, alles wäre so wie früher. Dass sie wieder Freunde wären. Doch da waren auch die Momente, in denen Jensen ihn anblickte, seine Augen völlig ohne Gefühl, als wäre Jared nur irgendjemand. Ein Fremder, den man auf der Straße passiert. Er versuchte, diese Dinge aus seinem Verstand zu verdrängen. Meistens scheiterte er. ~~~***~~~ 153 Tage. Jensen nahm ihn tatsächlich in Schutz. Eric malträtierte ihn nun schon seit zwei Stunden und war noch immer nicht zufrieden. Jared war müde und wollte nur noch schlafen. Jensen schritt daraufhin ein und erzählte Eric irgendetwas von nächtlichem Fieber und Überarbeitung. Dieser nickte nur kurz und entließ Jared schließlich aus seinem Martyrium. „Dass du dich ja gut erholst. Morgen will ich dich ausgeruht hier auf der Matte stehen sehen!“ Jensen fuhr mit Jared nach Hause und steckte ihn sofort mit einer Tasse Tee und einem Teller Suppe ins Bett. „Warum machst du das?“ Jared konnte sich Jensens Fürsorge nicht so ganz erklären. Immerhin waren sie doch eigentlich zerstritten. „Weil du mein Freund bist.“, erwiderte Jensen und ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen. „Schlaf jetzt.“ ~~~***~~~ 164 Tage „Jensen, ich weiß, ich habe dich verletzt, aber…“ Jared atmete einmal tief durch, suchte neuen Mut, bevor er weitersprach. „Ich will meinen besten Freund zurück. Ich will, dass wir wieder wir sind. So wie früher. Ich will nicht mehr in ein leeres Haus zurückkommen. Ich vermisse dich.“ Jensen hatte seinen Worten still gelauscht. Hatte sie auf sich wirken lassen. Er wollte das alles auch. Er vermisste Jared, aber war er wirklich schon bereit, wieder nach Hause zu ziehen? Nach Hause. „Ja…“, hauchte er schließlich, obwohl seine Gedanken noch immer wild durch seine Kopf fegten. Er wollte nicht mehr denken, er wollte nur wieder nach Hause. Wieder fühlen. Zu Jared. ~~~***~~~ 165 Tage „Ich werde wieder bei Jared einziehen.“ Jensens Blick war starr auf den Tisch gerichtet, verzweifelt versuchend, Kims verletzten Blick nicht sehen zu müssen. Er wartete auf eine Antwort, eine Reaktion, irgendetwas. Doch Kim blieb stumm. Plötzlich legte sich eine Hand auf sein Bein und Kim kniete vor ihm. „Du musst dich nicht vor mir verstecken. Niemals. Du bist erwachsen, Jensen. Wenn du es für richtig hältst, werde ich dich nicht aufhalten. Ich weiß, wie sehr du unter all den Streitereien gelitten hast. Ich will doch nur, dass du glücklich bist. Sicher, ich bin nicht unbedingt in Jareds Fanclub, aber er ist dein Freund und er bedeutet dir viel. Also unterstütze ich dich.“ „Danke…, du weißt nicht, was mir das bedeutet.“ Er lächelte leicht und legte seine Hand auf Kims. „Doch, das weiß i–“ Kim wurde von einer Sekunde auf die andere von einem kräftigen Husten durchschüttelt. Jensen hielt ihn fest und versuchte ihn zu beruhigen. Leider wollte das so gar nicht funktionieren. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als abzuwarten. Erst Minuten später kam Kim wieder zu Atem. „Geht’s wieder?“, fragte Jensen und reichte Kim ein Glas Wasser. Der Angesprochene nickte nur. „Das sollte sich wirklich mal ein Arzt ansehen. Ich mach mir langsam richtig Sorgen. Diesen Husten hast du jetzt schon so lange.“ Bedacht ließ er seine Hände durch Kims Haare fahren. Dieser antwortete nicht, sondern genoss einfach das Gefühl von Jensens Fingern. Was sollte er auch sagen. Die Wahrheit? Wohl kaum. ~~~***~~~ 171 Tage. Es war ein merkwürdiges Gefühl, nach so langer Zeit wieder in seinem alten Zimmer zu sein. Jared hatte wirklich kaum etwas verändert. Es fehlten lediglich Jensens Sachen. Langsam setzte er sich auf das Bett. Wie sehr er diesen Raum, dieses Haus doch vermisst hatte. „Was machst du denn hier? Wir müssen deine Sachen einräumen. Ist alles okay?“ „Ja, klar. Ich hab nur nachgedacht.“ „Bereust du es schon?“ Jared versuchte zwar, witzig zu klingen, doch die Angst in seiner Stimme war nicht zu überhören. „Nein. Ich freue mich, wieder hier zu sein.“ Jensen suchte Jareds Blick und lächelte leicht. Diesen schien das zu beruhigen. „Dann lass uns Mal loslegen.“ Jared verschwand wieder und auch Jensen erhob sich Der Blick in Jareds Augen reichte aus, um Jensen seine eigene Dummheit vor Augen zu führen. Es würde nicht funktionieren. Sie konnten keine Freunde sein. Er konnte nicht Jareds Freund sein. Das hier war ein Fehler. ??? *aus Versteck schiel* Wie war's? Lilian Kapitel 8: The trouble with love is it's always blind ----------------------------------------------------- Erstmal Danke an meine völlig überlastete Beta blOOdyLee, die trotz Stress immer wieder die Zeit findet meine Fehler zu korrigieren. (und davon mach ich einige >.<) Hab dich lieb Schatzi. So, jetzt würde ich sagen, wir fangen einfach an. Viel Spaß The trouble with love is it's always blind „Ich bin so verdammt müde, warum genau liegt mein Zimmer im ersten Stock?“ Eric hatte sie mal wieder bis aufs Blut ausgesaugt. Wortwörtlich. Jared bezweifelte, dass er den Weg bis nach oben noch schaffen würde. Seine Füße brannten wie Feuer und jeder Muskel in seinem Körper schrie nach Erholung. Jensen sah auch nicht viel besser aus. Die beiden saßen im Moment auf dem Sofa im Wohnzimmer und versuchten Kraft für den beschwerlichen Weg, welcher vor ihnen lag, zu sammeln. „Wem sagst du das. Vielleicht sollten wir unsere Betten generell hierher stellen. Dann wäre der Weg einfach nicht so weit.“ Jensen gähnte und streckte sich. Jared konnte nur nicken, während ihm langsam die Augen zufielen. „Hey, nicht einschlafen.“, Jensen trat ihm einmal gegen sein Bein, doch Jared war schon im Reich der Träume versunken. Jensen würde auch für ein paar Minuten die Augen schließen. Das schien ihm eine gute Methode, um anschließend ins Bett zu gehen. ~~~***~~~ Als Jared wieder aufwachte, bemerkte er als erstes die angenehme Hitze, die ihn umgab. Gemächlich öffnete er die Augen. Bei dem Anblick, der sich ihm bot, musste er leicht schmunzeln. Auf ihm lag ein zusammengerollter Jensen. Dessen Gesicht war tief in Jareds Nacken vergraben, so dass er jeden heißen Atemzug auf seiner Haut spüren konnte. Zärtlich strich er ihm über die Wange. Jensens Haut war weich und warm unter seinen Fingern. Er ließ sie behutsam weiter wandern, über Jensens Stirn, seine Augen und schließlich auch seine Lippen. Als seine Hand schließlich in dessen Nacken zum Liegen kam und dort über die feinen Härchen fuhr, schlug der Andere die Augen auf. Jared wollte schon seine Finger zurückziehen, doch Jensens Lächeln hielt ihn davon ab. „Morgen“, nuschelte Jensen verschlafen und rieb sich durchs Gesicht. „Morgen würde ich das nicht nennen. Es ist drei Uhr nachts…“ „Warum weckst du mich dann?“ Grummelnd vergrub er sein Gesicht wieder in Jareds Halsbeuge. Der konnte es nicht fassen. Er hatte erwartet, Jensen würde panisch aufstehen oder zumindest knallrot anlaufen, stattdessen machte er es sich jetzt auf ihm bequem und versuchte wieder einzuschlafen. Jared hätte eigentlich nichts dagegen gehabt. Im Gegenteil, Jensens warmer Körper auf seinem, dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich, aber auf der anderen Seite war dieses verdammte Sofa einfach zu klein. Sein Rücken schmerzte und seine Beine verließ so langsam jegliches Gefühl. „Hey, wach bleiben, Dornröschen.“ Jared schüttelte den Anderen leicht, doch dieser machte keine Anstalten, sich zu bewegen. Daraufhin griff Jared schlicht nach dessen Kinn und drehte Jensens Gesicht zu ihm. Dieser blickte verschlafen zurück. Jared verschlug es plötzlich die Sprache. Er verlor sich in den grünen Augen. Er wollte… er musste… aber… „Darf ich… darf ich dich… küssen?“ Die Worte waren heraus, ehe er sie hätte aufhalten können. Sein Herzschlag war plötzlich auf 180. Sein Mund fühlte sich staubtrocken an und seine Hände zitterten wie Espenlaub. Was, wenn er nein sagen würde? Was, wenn er wieder gehen würde? Damit könnte Jared nicht umgehen. Er durfte ihn nicht wieder verlieren. Nie wieder. In seinen Gedanken versunken, verpasste er beinahe das winzige Nicken des anderen. Zögerlich, aus Angst diese ganze Szene würde jeden Moment wie eine Seifenblase zerplatzen, schloss er die kurze Distanz zwischen ihnen. Jensens Lippen waren weicher, als Jared vermutete hätte. Einen Augenblick genoss er einfach nur das Gefühl, bevor er den Mut fasste und seine Zunge sanft über sie gleiten ließ. Jensen reagierte nicht sofort, doch das leise Stöhnen ließ Jared nicht aufgeben. Schließlich gab Jensen nach und Jared bahnte sich seinen Weg. Ihre Zungen berührten sich und verfielen sofort in einen heftigen Kampf. Seine Hände krallten sich in Jareds Haare und zogen ihn immer näher an sich heran. Jared hatte indes Schwierigkeiten, sich auf dem Sofa zu halten. So sehr er diesen Kuss auch genoss und unter keinen Umständen jemals wieder aufhören wollte, musste er sich doch von Jensen lösen, bevor sie beide unsanft Bekanntschaft mit dem Boden machten. Ihr Atem ging heftig und Jensens Lippen waren blutrot. Seine Augen strahlten, wie Jared es lange nicht mehr gesehen hatte. Zu lange. Doch auch den Schatten der Unsicherheit, der kurz über sein Gesicht huschte, blieb von Jared nicht unbemerkt. „Sorry… ich kann uns nicht mehr halt–“ Bevor er seinen Satz beenden konnte, landeten sie tatsächlich auf dem Boden. Einen Moment starten sie sich an, dann brachen beide in schallendes Gelächter aus. Es dauerte einige Minuten, bis sie sich beruhigt hatten. „Wir sollten ins Bett gehen.“, schlug Jared schließlich vor und erhob sich. Jensen tat es ihm gleich. Gemeinsam stolperten sie die Treppe hoch. Nachdem sie sich eine „Gute Nacht“ gewünscht hatten, verschwanden beide in ihrem eigenen Zimmer. Jared gefiel das zwar überhaupt nicht, aber er würde sich Jensen bestimmt nicht aufzwingen. Nicht noch mal. Nie wieder. Diesmal wollte er alles richtig machen. Er wollte das Strahlen in Jensens Augen für immer aufrechterhalten. Das änderte allerdings nichts daran, dass er einfach nicht wieder einschlafen konnte. Seine Gedanken kreisten um Jensen, um den Kuss, um ihre Freundschaft. Er konnte nur hoffen, nicht alles zerstört zu haben. Gerade als er endlich in seinen wohl verdienten Schlaf gleiten wollte, wurde plötzlich seine Tür geöffnet. Im Dunkeln konnte er nur Jensens Silhouette ausmachen, die sich langsam auf sein Bett zu bewegte. Unsicher blieb Jensen vor dem Bett stehen. Das hier war eine ganz schlechte Idee. Er hätte in seinem Bett bleiben sollen. Was tat er hier nur? „Ich…“ Schnell drehte er sich um und wollte das Zimmer verlassen. Doch etwas packte nach seinem Handgelenk. „Nein, geh nicht…“ Jareds Worte waren nicht mehr, als ein Flüstern. Doch sie brannten sich wie Feuer in Jensens Haut. Ohne einen weiteren Gedanken an mögliche Konsequenzen zu verschwenden, stieg er zu ihm ins Bett. Jared zog ihn sanft in seine Arme und lächelte. Jensen erwiderte dieses Lächeln scheu und ließ seinen Kopf auf Jareds Brust sinken. Sekunden später waren die Beiden in einen friedlichen Schlaf gesunken. Träumten vom jeweils anderen. ~~~***~~~ Jensen wusste, dass es schwer werden würde, Kim von dem Vorfall zu erzählen, aber mit einem Wutanfall hätte er nun wirklich nicht gerechnet. „Ich hab Jared geküsst.“ „Du hast was gemacht?“ Kim konnte es einfach nicht glauben. Jensens Vorhaben, wieder bei Jared einzuziehen, war schon keine besonders gute Idee gewesen. Aber das ging eindeutig zu weit. „Hat er dir denn noch nicht genug angetan. Musst du dich unbedingt verletzen lassen? Warum tust du dir das an? Ich kann es einfach nicht verstehen. Dabei ward ihr gerade auf dem Weg, wieder Freunde zu werden.“ Kim konnte kaum an sich halten. Erst als er Jensens tränengezeichnetes Gesicht sah, hörte er auf. Behutsam schloss er den jungen Mann in seine Arme und strich ihm leicht übers Haar. „Hey, ist okay… Ich bin nicht sauer auf dich. Ich versteh es nur nicht. Warum lässt du dir immer wieder wehtun? Ich kann es nicht ertragen, dich leiden zu sehen. Dafür bedeutest du mir zu viel.“ Er nahm zärtlich Jensens Gesicht in seine Hände und wischte mit seinem Daumen die Tränen hinfort. „Kim… Ich…“ „Erzähl mir, was passiert ist. Dann finden wir eine Lösung. Sag mir, wer dich so verletzt hat. Lass mich dir helfen.“ Als Kims Lippen seine Stirn berührten, brach Jensen vollends zusammen und begann zu erzählen. So, nach diesem ganzen Rumgeknutsche geht es dann im nächsten Kapitel so richtig zur Sache… oder auch nicht hihihihih ^^ Lilian Kapitel 9: I've got to remember this is just a game --------------------------------------------------- Es tut mir wahnsinnig leid, dass dieses Kapitel soo lange gedauert hat. Aber die Asylum Europe hat mich aufgehalten... Beta: Kazztou und Sephiroth... weil blOOdyLee leider überhaupt keine Zeit hatte :( (ich hab dich trotzdem lieb, hon. ) So, dann lasst uns beginnen: I've got to remember this is just a game “Bist du dir sicher, dass du das auch willst? Wir müssen das nicht tun.“ Jared strich behutsam über Jensens Wange. Vor drei Wochen hatten sie sich das erste Mal geküsst, doch seit dem waren sie kaum einen Schritt weiter gegangen. Jared wollte. Und wie er wollte, aber er hatte sich geschworen, Jensen zu nichts zu drängen, ihn zu nichts zu zwingen. Er wollte den Andern einfach glücklich sehen. Auch, wenn das viel Zeit mit seiner rechten Hand bedeutete. Jensen war definitiv eine Sehnenscheidenentzündung wert. „Das fragst du mich schon zum dritten Mal. Hör endlich auf, dir Sorgen zu machen.“ Jensen beugte sich leicht vor und küsste Jared kurz. „Ich weiß, dass mein Verhalten dir gegenüber nicht richtig war, aber bitte glaub mir. Ich will das hier. Ich liebe dich.“ Jensen sah Jared während seiner Worte tief in die Augen, versuchte so, ihnen mehr Nachdruck zu verleihen. „Ich liebe dich auch.“ „Nichts an dir ist es wert, geliebt zu werden.“ Jared zog den Anderen in einen erneuten Kuss. Jensen schloss seine Augen und versuchte, sich von dem Gefühl der fremden Lippen überwältigen zu lassen. Jared verweilte jedoch nicht lange an seinen Lippen. Stattdessen küsste er sich seinen Weg an Jensens Hals hinunter, saugte kurz an seinem Schlüsselbein, hinterließ kleine Male. Jensen stöhnte wohlig auf, was ein kleines Lächeln auf Jareds Gesicht zauberte. Seine Hände fuhren sanft über Jensens Oberkörper. Auf und ab. Umspielten Jensens Brustwarzen, bevor er schließlich seine Zunge an das weiche Fleisch setzte. Zärtlich saugte er an ihnen, was Jensen ein weiteres Stöhnen entlockte. „Jared…“ Dieser grinste leicht und suchte Jensens Blick. „Gott, wenn du dich sehen könntest, Jensen. So heiß…“ „Du bist nur für eine Sache gut, nicht wahr?“ Ohne seine Augen von Jensens abzuwenden, wanderten seine Hände zu dessen Hosenbund. „Darf ich…?“ „Du willst es. Jetzt zeig mir, wie sehr!“ Jensen nickte und Jared befreite ihn von seiner Hose, ehe er sich ebenfalls auszog. Scheu glitt seine Hand über Jareds Brust, immer tiefer, blieb schließlich am Bund seiner Shorts hängen. Wartete dort unsicher. Jared sagte nichts, nahm dafür Jensens andere Hand in seine und küsste sie leicht. „Tu es endlich!“ Jensen fuhr schließlich unter den weichen Stoff, tiefer, bis seine Finger auf Jareds hartes Fleisch stießen. Dieser keuchte laut auf. „Jens…“ „Genau, Kleiner, zeig mir, was du kannst!“ Sein Griff wurde fester und er begann, einen schnellen, harten Rhythmus. Jared hatte Mühe, sein Gleichgewicht zu halten. Langsam spürte er seinen Höhepunkt in sich aufwallen. „Jensen… Stopp… Gott…“ Es kostete ihn all seine Willenskraft, sich loszureißen. Keuchend blickte er zu Jensen hinüber. „Willst du noch immer?“ „Nicht so stürmisch. Beinahe hätten wie den besten Teil verschieben müssen. Das wäre doch zu Schade.“ „Ja, nun frag doch nicht dauernd.“ Jensen lächelte und zog Jared zu sich. Zärtlich küsste er ihn, ließ seine Zunge über die Lippen des Anderen wandern. Seine Hände ruhten auf Jareds Rücken, während ihre Zungen um die Vorherrschaft kämpften. Erst Minuten später trennten sie sich schwer atmend wieder voneinander. Jareds Hände glitten Jensens Seiten hinab. Krallten sich in den Stoff seiner Shorts und zogen diese Jensens Beine hinab. Andächtig strich sein Blick über Jensens nun vollständig entkleideten Körper. Jensens Atem beschleunigte sich unter diesem feurigen Blick. Am Ende blieb Jareds Blick in seinem Schritt hängen. Er senkte seinen Kopf und Jensen brauchte einen Moment, um zu verstehen, was genau Jared vorhatte. „Jared… was soll…“ weiter kam er nicht, da plötzlich eine vorwitzige Zunge seine Spitze entlang leckte. Seine Hände krallten sich in das Bettlaken und sein Kopf fiel tief in seinen Nacken. Jared, durch Jensen Reaktion ermutigt, nahm ihn nun langsam in sich auf. Zentimeter für Zentimeter verschwand Jensens Erregung in seinem heißen Mund. Jensen spürte, wie Jareds Zunge seine Länge entlangfuhr, sie umspielte, neckte. Immer weiter versank er, bis er schließlich an Jareds Rachen stieß. Jensen konnte kaum noch an sich halten, und als Jared auch noch anfing, kleine Schluckbewegungen zu machen, war es um ihn geschehen. Er ergoss sich tief in Jareds Rachen. Jared bemühte sich, alles zu schlucken. Nur ein paar Tropfen schafften ihren Weg an seinen Lippen vorbei. Er ließ Jensens nun erschlafftes Glied aus seinem Mund gleiten und fing die letzten Spuren mit seiner Zunge auf. Langsam beugte er sich über Jensen. Der hatte seine Augen geschlossen und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Jared lächelte und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss, ließ ihn sich selbst schmecken. Als sie sich wieder voneinander lösten, waren Jensens Wangen tiefrot, aber er lächelte. „Bereit?“ fragte Jared. Seine Hand fuhr durch Jensens kurzes Haar. „Jetzt, wo du deinen Spaß hattest, habe ich mir doch eine Belohnung verdient.“ Jensen nickte und Jared platzierte sich zwischen seinen Beinen. „Hast du schon Mal…“ „Nein.“ Jensen errötete noch ein wenig mehr. Jared lächelte. „Keine Angst. Ich kümmere mich um dich. „Eine kleine Jungfrau haben wir hier. Sehr schön. Dann werde ich dich Mal zum Mann machen.“ „Also hast du…“ „Es ist schon etwas her. Bei mir war es die typische Schwule-College-Phase.“ Nun grinste auch Jensen. Jared griff nach dem Gleitmittel und einem Kondom vom Nachtisch. Er öffnete die Tube und tropfte etwas von der Flüssigkeit auf seine Finger. Seine Augen suchten Jensens. Suchten die letzte Bestätigung, bevor er vorsichtig einen Finger in ihn gleiten ließ. Dieser zuckte kurz, doch Jared konnte sehen, dass Jensen keine Probleme hatte. Langsam bewegte er seinen Finger, versuchte Jensen weiter zu dehnen. Dann nahm er einen zweiten hinzu. Diesmal zog Jensen scharf die Luft ein. „Alles okay?“, fragte Jared besorgt. „Komm schon, stell dich nicht so an. Eine kleine Hure wie du hat eigentlich gar keine Vorbereitung verdient.“ „Ja. Nur ungewohnt.“, brachte Jensen zwischen seinen zusammengepressten Zähnen hervor. Jared hörte die Lüge sofort heraus. Seine andere Hand begann daher, Jensen inzwischen wieder halbharte Erregung zu massieren. Davon abgelenkt entspannte sich Jensen um Jared, so dass auch ein dritter Finger problemlos seinen Weg fand. Jensen hatte seine Augen wieder geschlossen und keuchte und stöhnte nur noch unkontrolliert. Durch dieses Bild wurde sich Jared seiner eigenen Härte schmerzlich bewusst. Er zog seine Finger aus Jensens Körper zurück, was diesem ein flehendes Wimmern entlockte. Ohne kostbare Zeit zu verlieren zog er sich das Kondom über und verteilte soviel Gel wie möglich auf seiner Erregung, ehe er sie an Jensens Eingang ansetzte. „Sie mich an.“, bat Jared leise. „Sie mich gefälligst an, wenn ich dich ficke!“ Jensen gehorchte sofort. „Sag mir, wenn ich dir weh tun sollte.“ „Je weiter du die Beine spreizt, desto weniger Schmerz für dich. Deine Entscheidung, Kleiner.“ So langsam und behutsam wie er nur konnte, drang er durch Jensens Muskelring. Stück für Stück. Jensen atmete heftig. Es brannte, aber der Schmerz war auszuhalten. Dennoch verharrte Jared sofort, als er Jensens Schmerz bemerkte. „Soll ich aufhören?“ „Nein. Es geht schon. Wirklich.“ Doch er zögerte weiterhin. Erst als Jensens Gesichtsausdruck sich entspannte, glitt er vollständig in ihn hinein. „Fuck, Jensen.“ Die heiße Enge, die ihn plötzlich umgab, reichte ihm fast aus, um auf der Stelle zu kommen. Er zog Jensen in einen Kuss und begann sich leicht in dem fremden Körper zu bewegen. Beide stöhnten auf. „Ich liebe dich, Jensen.“ Der Angesprochene barg seinen Kopf in Jareds Halsbeuge. Wollte so die aufkeimenden Tränen verstecken. „Du hast doch darum gebeten, gebettelt. Also heul hier jetzt nicht rum!“ Jared schlang seine Arme um Jensen Oberkörper und küsste seinen Hals, sein Ohr. Jeden Zentimeter Haut, den er erreichen konnte. Sein Rhythmus wurde schneller. Er griff zwischen ihre verschwitzten Körper und schoss seine Faust um Jensens Länge. Pumpte sie im Takt seiner Stöße. Der Raum war erfüllt von ihrem Stöhnen. Jensens Tränen verloren sich, als er von seinem Höhepunkt hinfort gerissen wurde und sich über Jareds Hand ergoss. Das plötzliche Zusammenziehen von Jensens Muskeln war zu viel für Jared und er kam ebenfalls. Erschöpft zog er sich aus dem Anderen zurück und zog Jensen in seine Arme. „Alles in Ordnung?“, fragte er liebevoll. Jensen lächelte und küsste ihn nur. „Könnte nicht besser sein.“ Erschöpft fielen Jared allmählich die Augen zu. Er hauchte noch einen kleinen Kuss auf Jensens Lippen, dann war er eingeschlafen. Jensen blieb mit seinen Gedanken alleine. „Siehst du, Kleiner, war doch nur halb so schlimm. Ich wusste gleich, dass du ein Naturtalent bist. Vielleicht solltest du das professionell machen. Dann hätten alle was davon. Obwohl, wenn ich so darüber nachdenke, gefällt es mir ziemlich gut, dein kleines Loch für mich alleine zu haben. Wann immer ich will.“ So vorsichtig, wie er nur konnte und nachdem er sichergestellt hatte, dass dieser auch wirklich schlief, löste Jensen sich aus Jareds Umarmung. Binnen Minuten stand er unter der Dusche, versuchte das Gefühl von Dreck und Schmutz von seiner Haut zu bekommen. Es wollte ihm einfach nicht gelingen. Er schrubbte weiter, bis das Wasser sich rot verfärbte. Doch erst, als das Wasser eiskalt geworden war, hörte er auf. Schnell zog er sich an und verließ sein Zimmer, das Haus. ~~~***~~~ Sein Weg führte ihn direkt zu Kims Wohnung, auch wenn er diesen Weg nicht bewusst eingeschlagen hatte. Zuerst klopfte er leise, doch als niemand reagierte, benutzte er seinen Schlüssel. Eigentlich hatte er diesen schon längst an Kim zurückgeben wollen. Nachdem er zu Jared zurückgezogen war, brauchte er ihn ja nicht mehr. Kim hatte allerdings darauf bestanden, dass Jensen ihn behielt. Für Notfälle. Die Wohnung war dunkel, kein Wunder, um fast drei Uhr nachts. Er öffnete vorsichtig die Tür zu Kims Schlafzimmer, wo er einen friedlich schlummernden Kim vorfand. Eigentlich hatte er reden wollen, aber schlafen war auch keine schlechte Idee. Er zog seine Schuhe und Jacke aus und schlüpfte zu Kim unter die Decke. Der grummelte kurz, wachte aber nicht auf, sondern zog Jensen schlicht in seine Arme. Dieser schmiegte sich eng in die Umarmung und schlief dann selbst ein… Da mir diesmal sogar das Beta Feedback fehlt, müsst ihr halt herhalten. Also bitte.... bei allem was euch heilig ist... sagt mir eure Meinung lg Lilian Kapitel 10: You're hiding regret in your smile ---------------------------------------------- You're hiding regret in your smile Kim erwachte am nächsten Morgen, als ein leises Schnarchen an sein Ohr drang. Er brauchte einen Moment, bevor er völlig wach war und realisieren konnte, wessen Hände sich da in sein Hemd krallten. Was zum Henker tat Jensens hier? Behutsam glitten Kims Finger durch Jensens kurzes Haar, strichen leicht über seine Wange. Irgendwann öffnete dieser verschlafen die Augen. Beinahe erwartete Kim, Jensen würde wieder panisch werden, doch diesmal schien er zu wissen, wo er sich befand. Müde rieb er sich durch die Augen und lächelte Kim dann warm an. Leider konnte Kim sich nicht an diesem Lächeln erfreuen. Zu besorgt war er. „Was hat er getan?“ Jensen vergrub sein Gesicht in Kims Nacken, versuchte so, der Frage auszuweichen. Und um Gottes Willen, beinahe hätte es auch funktioniert. Der heiße Atem, der seine Haut berührte, die Hände, die noch immer auf seiner Brust lagen, Jensens Körper, fest an seinen gepresst… Doch er musste sich konzentrieren. Jensen brauchte ihn. Mehr als Kim Jensen brauchte. Sanft, aber bestimmt schob er Jensen von sich. Dessen Augen waren blutunterlaufen, so als würde er jeden Moment anfangen zu weinen. „Jens, bitte. Du musst mir erzählen, was passiert ist.“ „Ich wollte dich nur sehen.“ Wie sehr Kim sich doch wünschte, dies wäre die Wahrheit… „Sag es mir. Wenn ich dir irgendwas bedeute–“ „Das tust du. Mehr als das…“ „Dann sei ehrlich zu mir.“ Jensen nickte und atmete tief ein, bevor er zu sprechen begann. „Ich habe mit Jared geschlafen.“ Jensens Blick war starr auf einen Punkt auf der Decke gerichtet, um bloß nicht in Kims Augen blicken zu müssen. Aber dem reichte es jetzt langsam. Etwas zu grob griff er nach dessen Kinn, zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. Kim bereute seine Handlung sofort. Jensens Augen waren vor Schreck weit aufgerissen und Tränen wallten in ihnen auf. „Shh, jetzt beruhige dich erst Mal. Es lief doch ganz gut mit euch. Du schienst glücklich zu sein. Was ist passiert? Hat er dich bedrängt? Dich gezwungen?“ Jensens schüttelte vehement mit dem Kopf. „Nein, er hat… es war… er war… liebevoll…“ „Warum bist du dann heute Morgen nicht in seinem Bett aufgewacht, sondern in meinem? Warum bist du hier, wenn du auch bei ihm sein könntest?“ „Ich… Ich konnte nicht. Es war einfach alles… zu viel.“ „Hast du ihm das gesagt? Ich bin sicher, er hätte aufgehört, wenn du noch nicht bereit dazu gewesen bist.“ „Ich wollte nicht, dass er aufhört. Das heißt, irgendwie schon… ich meine…“ frustriert schloss Jensen seine Augen und fuhr sich durch die Haare. „Jared war nicht das Problem. Jared war großartig… wirklich…“ „Aber?“ „Er wollte einfach nicht aus meinem Kopf. Teilweise wusste ich nicht mehr, wer wer ist. Kim, bitte… Ich will nur, dass es aufhört. Mach, dass es aufhört…“ Kim wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Was er tun konnte, um Jensens Qualen zu lindern. Also zog er erstmal den weinenden Jungen in seine Arme. „Du solltest ernsthaft mit Jared reden. Wie soll er dich verstehen, dir helfen, wenn du ihm nicht sagst, was mit dir los ist?“ Jensens schüttelte heftig seinen Kopf. „Nein, nein, nein! Er darf es nicht wissen, er würde–„ „Er macht sich Sorgen. Was glaubst du, wie es ihm jetzt gerade geht? Du schläfst mit ihm und am nächsten Morgen bist du einfach weg. Wie würdest du dich fühlen?“ „Ich… daran hab ich nicht… Ich muss zurück.“ Schnell, beinahe panisch sprang Jensen aus dem Bett auf. Doch seine Beine wollten mal wieder nicht so, wie er das gerne gehabt hätte. Also landete er buchstäblich auf seinem Hintern. Kim grinste. „Wird das jetzt bei dir zur Gewohnheit? Ich habe immer gedacht, Jared wäre der tollpatschige von euch beiden.“ Jensen grummelte etwas, während er sich mühsam wieder aufrichtete und seine Sachen anzog. Kurz umarmte er Kim, hauchte ein „Bis dann und Danke.“ Bevor die Haustür hinter ihm ins Schloss fiel. „Pass auf dich auf, Kleiner.“ Müde fiel Kims Kopf wieder zurück auf die Kissen, auf welchem noch vor kurzem Jensen geruht hatte. Sog langsam seinen Geruch ein. Doch bevor er einschlafen konnte, wurde sein Körper von einem kräftigen Hustenanfall durchschüttelt. ~~~***~~~ Leise öffnete Jensen die Tür zu ihrem Haus. Darauf bedacht, Jared nicht aufzuwecken. Vielleicht hatte er Glück und konnte sich einfach zu ihm ins Bett legen. So tun, als wäre nichts gewesen. Doch als er an dem Wohnzimmer vorbei ging, ertönte plötzlich Jareds Stimme. „Wo bist du gewesen?“ „Jared–“ Noch bevor er zu Ende sprechen konnte, schlangen sich Jareds Arme um ihn. Hielten ihn fest. „Du bist wieder hier. Ich dachte du wärst wieder abgehauen.“ „Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich brauchte nur etwas Luft. Sei mir nicht böse.“ „Nein, bin ich nicht. Ich habe mir nur Sorgen gemacht.“ Jared nahm Jensens Gesicht in seine Hände und küsste ihn zärtlich. „Vielleicht… vielleicht schreibst du nächstes Mal einen Zettel oder so….“ Jensen antwortete nicht, sondern verschloss Jareds Lippen mit seinen. Seine Hände legten sich wie von selbst in dessen Nacken, spielten dort mit den kurzen Haaren. Jared umschlang daraufhin Jensens Hüfte, zog ihn fest an sich. Eine kleine Ewigkeit standen sie einfach nur so da, mitten in ihrem Flur. Genossen einfach das Gefühl des Zusammenseins. Jensen konzentrierte sich nur auf Jared. Seine Lippen, seine Hände, sein Körper. Es fiel ihm leicht, in solchen Momenten, in denen sie sich nahe waren ohne sich wirklich nahe zu sein. Manchmal, wenn er sich viel Mühe gab, konnte er sogar fast glauben, Jared liebte ihn wirklich. Zumindest ein wenig… Schließlich beendeten sie ihren Kuss, trennten sich jedoch nicht voneinander, sondern blieben Arm in Arm stehen. Küssten sich immer wieder leicht, bis Jensen schließlich seinen Kopf auf Jareds Brust sinken ließ und leise seufzte. Der stützte sein Kinn auf dem Kopf des Anderen ab und schloss seine Augen. Dieser friedliche Moment wurde jäh gestört, als sich plötzlich Jareds Magen zu Wort meldete. Das laute Knurren ließ ihn sofort rot anlaufen. Er murmelte ein leises „Sorry“. Jensen lachte nur. „Wir sollten eventuell frühstücken. Zumindest um deinen Magen etwas zu beruhigen.“ Jared nickte, hielt Jensen aber trotzdem weiter fest. „Jared, komm schon. Du musst mich loslassen, wenn du etwas essen willst.“ „Hmm… Will nicht.“, grummelte er. Jensen schubste ihn daraufhin leicht von sich. „Wir können erst essen und danach kannst du weiter klammern.“ Jensen war schon fast in der Küche, als er Jareds Stimme vernahm. „Ist das… Bin ich… Ist dir das zu viel? Du musst mir sagen, wenn–“ „Nein, so meinte ich das nicht. Lass uns was essen. Du wirst mürrisch, wenn du Hunger hast.“ „Ja, okay…“ „Hey… Es ist wirklich alles in Ordnung.“ Jensen legte behutsam seine Hand an Jareds Wange. „Ich bin gerne mit dir zusammen.“ Jared lächelte schließlich und schob Jensen in die Küche. Hoffe es hat euch gefallen Bis zum nächsten Mal Lilian Kapitel 11: I used to think that I was strong, until the day it all went wrong ------------------------------------------------------------------------------ Danke an kazztou und blOOdyLee für ihre beta ^^ I used to think that I was strong, until the day it all went wrong Die nächsten Wochen verliefen relativ ereignislos. Jensen versuchte, sich an das Leben mit Jared zu gewöhnen, doch es wollte nicht so recht klappen und so fand er sich mehr als einmal in Kims Gästezimmer wieder. Jared sagte nie etwas dazu. Im November jedoch erschütterte er Jensens gesamte Welt mit einer Frage. “Ich dachte mir, vielleicht könnten wir ja Weihnachten zusammen feiern. Wir könnten unsere Familien einladen. Ihnen von uns erzählen.“ Jared hatte während seiner Worte nervös mit dem Stoff seines Hemdes gespielt. Er hatte mit Jensen noch nicht darüber gesprochen, wann sie ihren Familien von ihrer Beziehung erzählen sollten. Weihnachten schien ihm eine gute Möglichkeit. Das Essen, die Geschenke und die Fröhlichkeit würden ihr Coming-Out sicherlich einfacher machen. Wer konnte bei Weihnachtsgans und Punsch schon schlechte Laune haben. „Ich…“ Jensen Worte rissen Jared jäh aus seinen Gedanken. Dieser stand da, sein Blick starr auf den Boden gerichtet, während er sich unsicher auf die Unterlippe biss. Jared bereute seine Frage sofort. Jensen schien offensichtlich noch nicht bereit für diesen Schritt. „Wir müssen nicht, es war nur ein Vorschlag.“ Obwohl er sich bemühte, die Enttäuschung aus seiner Stimme zu verbannen, merkte er sofort, dass ihm dies nicht wirklich gelang. Er wollte noch etwas sagen, aber Jensen unterbrach ihn. „Nein, die Idee ist gut. Ich bin sicher, sie würden sich freuen.“ Jensen blickte seinem Gegenüber fest in die Augen und lächelte. Jared musterte ihn einen Moment argwöhnisch, bevor sich auch über seine Züge ein Grinsen legte. Stürmisch schloss er Jensen in seine Arme. „Das wird genial. Ich liebe dich.“, hauchte er in dessen Ohr. Jensen erwiderte ein leises „Ich dich auch.“, während in seinem Kopf immer wieder die gleichen Worte erklangen. „Nein, tust du nicht.“ „Ich werde gleich meine Eltern anrufen. Hoffentlich haben sie Zeit.“ Jared küsste Jensen noch kurz, dann war er auch schon aus der Küche verschwunden. Jensen wäre am liebten in dem nächsten Abgrund versunken. Was sollte er nur tun? Sein Vater würde ausrasten, sollte er jemals etwas von Jensens Beziehung zu Jared erfahren. Warum hatte er nicht einfach „nein“ gesagt? Er spürte die Wut in sich aufsteigen und mit ihr auch die Tränen, seine Hände zitterten und langsam verschwamm sein Blick. Jared durfte ihn so auf keinen Fall sehen. Wie sollte er sein Verhalten denn erklären? Schnell stürmte er ins Bad und verriegelte die Tür hinter sich. Er entledigte sich seiner Kleidung und stieg unter die Dusche. Das heiße Wasser schwemmte seine Tränen und seine Wut davon. ~~~***~~~ Weihnachten kam und ging und mit ihm verlor Jensen seinen letzten Halt. Jared hatte bis zum großen Essen gewartet, bevor er schließlich Jensens Hand nahm und anfing zu sprechen. Der andere bekam die Worte kaum mit, sah nur dass bestürzte Gesicht seiner Muter und die Wut in den Augen seine Vaters. Alan wartete nicht einmal, bis Jared zu Ende gesprochen hatte, sondern stand sofort auf und verließ das Haus. Der Rest seiner Familie warf Jensen einen mitleidigen Blick zu, bevor auch sie gingen. Jensen hatte zwar damit gerechnet, nein, hatte gewusst, dass dies passieren würde, aber die Reaktion schmerzte trotzdem. Jareds Griff um seine Hand hatte sich verfestigt und in Jensen stieg die blanke Wut auf. Er riss sich grob los und stürmte ebenfalls hinaus. Jared hatte ihm das eingebrockt. Es war alles seine Idee gewesen. „Und du dachtest, er könnte dich lieben. Sieh endlich ein, niemand wird dich je lieben.“ Jensen rannte durch die schneebedeckten Straßen, so schnell er konnte. Einfach nur weg von Jared. Zwar hatte er kein Ziel, aber es wunderte ihn nicht, als er plötzlich vor Kims Tür stand. Was ihn allerdings überraschte, war die Tür, die sich öffnete, noch bevor er geklingelt hatte und Kim, der ihn sofort in seine Arme schloss. Nur Sekunden nachdem sich die Tür geschlossen hatte, brach Jensen weinend zusammen. Er braucht eine Weile, aber schließlich traute er seiner Stimme wieder genug um zu sprechen. Kim hat noch kein Wort gesagt, sondern nur gewartet. Jensen könnte ihm nicht dankbarer sein. „Sie… sie sind einfach gegangen. Sie haben Jared nicht einmal zu Ende reden lassen… Ich weiß nicht… Was soll ich denn jetzt machen?“ „Du wartest. Warte bis sich deine Familie etwas beruhigt hat, dann rufst du sie an und erklärst ihnen alles. Ich bin sicher, sie werden es verstehen.“ Jensen nickte leicht gegen Kims Schulter. „Und in der Zwischenzeit redest du mit Jared.“ „Kim… wie oft-“ „Diesmal wirst du gefälligst auf mich hören. Wenn du von Anfang an ehrlich zu ihm gewesen wärst, würdest du jetzt nicht in diesem Schlamassel stecken. Außerdem mag Jared vielleicht ein kompletter Trottel sein, aber er liebt dich und hat nicht verdient-“ „Das tut er nicht.“ Die Worte waren nur gemurmelt, doch Kim hörte sie. „Jensen…“ „Bitte… Ich kann nicht…“ Kim wusste nicht mehr, was er noch sagen sollte, um Jensen klar zu machen, wie wichtig es war, Jared die Wahrheit zu sagen. Schließlich löste er sich von Jensen. „Du solltest etwas schlafen. Morgen sieht die Welt bestimmt schon anders aus.“ Jensen nickte erneut und schlurfte schließlich ins Gästezimmer. Kim fragte sich ernsthaft, wie lange er es wohl noch so bezeichnen konnte. Wenn das so weiter ging, würde Jensen über kurz oder lang bei ihm einziehen. So sehr Kim ihn auch liebte, das durfte er einfach nicht zulassen. Nachdem er sich versichert hatte, dass Jensen auch wirklich schlief, nahm er das Telefon zur Hand und wählte Jareds Nummer. „Jensen?“ ertönte eine aufgebrachte Stimme am anderen Ende. Kim musste leicht schmunzeln. Jared machte sich offensichtlich Sorgen. Das war Grund genug, an seinem Vorhaben festzuhalten. „Nein, Jared, hier ist Kim.“ „Kim.“ Die Art, wie sein Name von Jareds Lippen fiel, ließ keinen Zweifel an der Eifersucht, die Jared gerade empfinden musste. Kim konnte es ihm nicht verübeln. „Wir sollten uns unter-“ „Du weißt es, nicht wahr? Du weißt, was mit ihm passiert ist.“ Es war keine wirkliche Frage. mehr eine Feststellung und doch fühlte Kim sich genötigt zu antworten. „Ja.“ „Wunderbar. Natürlich redet er mit dir.“ Der Zorn ließ sich deutlich aus Jareds Stimme hören. „Er hat Angst, du würdest ihn verlassen. Er-“ „Warum sollte ich?“ Jared klang nun eher verzweifelt als wütend. „Er… er glaubt, du würdest ihn nicht lieben.“ „Wie kann er…?“ Noch bevor Kim antworten konnte, legte Jared einfach auf. Kim wurde das Gefühl nicht los, gerade einen großen Fehler begangen zu haben. ~~~***~~~ Es dauerte fast zwei Wochen, bis Jensen sich wieder nach Hause traute. Erstens wollte er warten, bis Jareds Familie abgereist war und zweitens wollte er die Konfrontation so lange hinausschieben wie möglich. Als Kim ihm von dem Telefonat erzählt hatte, war er unbeschreiblich wütend gewesen. Doch inzwischen hatte er Kims Beweggründe verstanden. Er hatte helfen wollen. Auch wenn er dadurch womöglich alles noch schlimmer gemacht hatte. Vor seinem Haus angekommen, zögerte er kurz, bevor er die Tür aufschloss. Auf den ersten Blick schien alles ruhig zu sein. Allerdings war es auch erst sechs Uhr morgens. Es wäre also nicht ungewöhnlich gewesen, hätte Jared noch geschlafen. Leise stahl Jensen sich durch den Flur. „Lässt du dich auch mal wieder blicken?“ Jared tauchte plötzlich hinter ihm auf. Die Arme verschränkt und der Blick verärgert. „Jared…Ich-“ begann Jensen, doch Jared unterbrach ihn sofort. „Nein. Ich hab die Schnauze voll von deinen Entschuldigungen. Ich hab wirklich versucht, Rücksicht auf dich zu nehmen. Dabei weiß ich nicht mal, warum. Mir sagst du ja nichts. Stattdessen rennst du zu diesem alten Sack und lässt dich von ihm vögeln und schüttest ihm danach dein Herz aus. Ist das irgend so ein krankes Spiel von euch? Erst lässt du mich ran und dann läufst du schnell zu ihm? Damit er keine Arbeit mehr damit hat, dich vorher zu weiten. Hast du gedacht, ich merke nicht, dass du jede Nacht verschwunden bist, nachdem wir Sex hatten?“ „JARED!“ schrie Jensen aufgebracht. Ohne Erfolg. Jared hörte nicht auf ihn. „Was? Das ist es doch, oder? Aus welchem anderen Grund solltest du immer wider zu mir kommen, wenn du dir doch so sicher bist, ich würde dich nicht lieben. Ich frage mich so langsam, ob du überhaupt weißt, was das heißt. Du tust nichts anderes, als immer nur zu nehmen, und ich für meinen Teil habe nichts mehr, was ich dir geben könnte. Glaubst du, du bist der einzige hier, der verletzt ist?“ „Jay…“ Jensens Stimme klang verloren und gebrochen, doch Jared war noch nicht fertig. „Und weißt du, was das Schlimmste ist? Ich dachte wirklich, wir wären Freunde. Warum hast du es nicht einfach dabei belassen? Warum musstest du mit diesem ganzen Beziehungsmist anfangen. Jetzt haben wir nicht mal mehr unsere Freundschaft.“ Auch Jareds Worte hatten ihre Wut verloren, steckten jetzt nur noch voller Trauer. „Bitte nicht…“ Jensen schüttelte vehement seinen Kopf. Tränen rannen seine Wangen hinunter, aber nichts davon brachte Jared dazu, seine nächsten Worte nicht auszusprechen. „Ich will, dass du ausziehst.“ Da waren sie, die Worte, die sowohl Jensen, als auch Jared gefürchtet hatten. „Und bis auf Weiters, will ich dich hier auch nicht mehr sehen. Ich bin sicher, du kannst bei deinem Zuhälter oder was auch immer-“ Ein stechender Schmerz zog sich plötzlich durch Jareds Gesicht und er spürte Blut seine Lippen benetzten. Seine letzten Worte hatten bei Jensen eine Sicherung durchbrennen lassen und er hatte einfach zum Schlag ausgeholt. „Es ist mir egal, wie du über mich redest. Aber wenn du noch einmal so etwas über Kim sagst, dann-“ „Dann was?“ Jared ließ sich von einem Schlag nicht einschüchtern. Jensen wollte gerade ein weiteres Mal ausholen, als plötzlich sein Handy klingelte. Einen Moment überlegte er, nicht abzuheben. Aber dazu bestand einfach kein Grund. Was tat er hier überhaupt? Welchen Sinn hatte es, sich jetzt mit Jared zu prügeln? Eigentlich war er mit dem Vorsatz hergekommen, ihre Beziehung zu retten. Nicht, sie endgültig zu zerstören. Dafür schien es nun allerdings zu spät. Mit einem letzten Blick in Jareds Augen, die nun deutlich dessen Trauer zeigten, hob er schließlich ab. „Ja?“ „Jensen? Hier ist Kelly. Kims Bruder.“ Jensen nickte und brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass der andere seine Bewegung nicht sehen konnte. „Ja? Was ist passiert?“ „Kim. Er ist vor einer halben Stunde ins Krankenhaus eingeliefert worden und-“ Jensen hörte die nächsten Worte nicht mehr, da er plötzlich buchstäblich den Boden unter den Füßen verlor. Er bekam nur noch wage mit, wie Jared ihn auffing, ehe er komplett in die Schwärze entschwand. TBC Kapitel 12: You got to lose to know how to win ---------------------------------------------- Erstens: Ganz lieben Dank an meine Kommischreiber. Zweitens: Danke an meine Beta bloodylee Drittens: Es ist mir nicht leicht gefallen, dieses Kapitel zu schreiben. Ich hoffe, es gefällt euch. You got to lose to know how to win Jensen spürte starke Arme seinen Körper umschließen. Für einen Moment gab er sich komplett dem Gefühl der Sicherheit hin, dass ihn umgab. Er wusste nicht genau, wo er war, aber das war auch nicht so wichtig. Irgendwo aus der Ferne hörte er jemanden seinen Namen rufen, doch er wollte nicht antworten. Das Rufen wurde lauter und als sein Körper plötzlich auch noch geschüttelt wurde, öffnete er schließlich die Augen. „Jensen.“ Irgendwie kam es ihm merkwürdig vor. Die Art, wie Jared seinen Namen aussprach. So anders als sonst. Wieso- Mit einem Schlag war alles wieder da. Ihr Streit, ihre Trennung, Kellys Anruf. „Kim.“ Panisch sprang er auf. „ Kim. Er ist im Krankenhaus. Wir-“ „Ich weiß.“, erwiderte Jared nur. „Ich hab dein Telefonat mit Kelly beendet. Er hat mir gesagt, wo wir hinmüssen.“ Jared blickte ihn während seiner Worte nicht an, sondern stand einfach auf und verließ das Wohnzimmer. Jensen folgte ihm, so schnell er konnte. Er hatte keine Zeit mehr, sich jetzt mit Jared zu streiten. Erstmal musste er erfahren, was mit Kim passiert war. Er registrierte kaum, dass sie mit Jareds Auto losfuhren. Sonst hätte er sich bestimmt gewundert, warum Jared überhaupt hier war. Nach dem, was er über Kim gesagt hatte… Das war jetzt nicht wichtig. Jensen musste einfach nur so schnell es ging ins Krankenhaus. Und um ehrlich zu sein, er war froh, dass er nicht selbst fahren musste. Wahrscheinlich hätte er vor lauter Anspannung noch einen Unfall gebaut. Davon hätte wirklich niemand etwas gehabt. Als sie endlich am Krankenhaus ankamen, Jensen war es wie Stunden vorgekommen, war es Jared der zur Anmeldung lief und sich nach der Zimmernummer erkundigte. Jensen hätte wahrscheinlich den halben Tag mit Suchen verbracht. Er konnte einfach keine klaren Gedanken fassen. „Zweiter Stock.“ Jensen blickte sein Gegenüber verwirrt an, bis er endlich verstand und Jared zu den Aufzügen folgte. Vor Kims Zimmer angekommen, wurden sie bereits von Kelly erwartet. „Wie geht es ihm?“ Jensen Stimme klang viel aufgelöster, als er vermutet hätte. „Ein Arzt ist gerade bei ihm.“ „Was ist denn überhaupt passiert?“ Kellys Augen weiteten sich vor Schreck und er blickte unsicher um sich. „Du weißt es nicht?“ „Weiß, was nicht? Was zum Teufel ist hier los?“ Jensen verlor so langsam die Geduld. „Er hat Krebs, Jensen. Lungenkrebs. Es sieht nicht– “ Kelly stoppte und wandte sein Gesicht von den beiden Männern vor ihm ab. Dieses Mal spürte Jensen das Blut seinen Kopf verlassen. Er lehnte sich an die Wand, um nicht noch einmal umzufallen. Kim konnte nicht… Gerade als Jensen etwas auf Kellys Worte erwidern wollte, trat der Arzt aus dem Krankenzimmer. Er blickte die drei an. „Sie können ihn jetzt sehen. Aber fürs Erste immer nur einer.“ Kelly nickte und betrat das Zimmer. Es war nur fair, dass er seinen Bruder zuerst besuchen durfte. Jensen wusste das. Und doch wäre ein Teil von ihm am liebsten an Kelly vorbeigerannt. Er wollte, musste Kim sehen. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass Jared sich gesetzt hatte, bis der Andere ihn auf den Stuhl neben sich zog. Eine Zeit lang herrschte Stille zwischen ihnen. Jensens Kopf war wie leergefegt. Er wusste nicht, was er denken oder tun sollte. Am liebsten wäre er einfach zu Kim gerannt und hätte in seinen Armen allen Kummer vergessen. Aber das ging jetzt nicht. Jetzt musste er für Kim stark sein. Ob Kelly seinen Besuch extra kurz gehalten hatte oder ob die Zeit einfach viel zu schnell vergangen war, wusste er nicht. Aber als Jared ihn anstupste und auf Kims Tür wies, verlor er keine Zeit aufzuspringen und es zu betreten. Kim sah nicht viel anderes aus als sonst, wie er da in dem Bett lag, und irgendetwas sagte Jensen, dass das kein gutes Zeichen war. Wie lange hielt Kim seine Krankheit denn schon vor ihm geheim? Wieso vertraute er ihm denn nicht. Nachdem Jensen ihm doch alles über sich erzählt hatte. Hatte er da nicht auch ein bisschen Vertrauen verdient? Langsam trat er auf den Anderen zu und setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand. Er griff behutsam nach Kims Hand und hielt sie fest, nicht sicher ob er sich oder Kim dadurch Beistand verschaffen wollte. Vermutlich beides. Eine Zeitlang saß er nur stumm da, nicht sicher was er sagen sollte, bis Kim schließlich das Wort ergriff. „Es tut mir leid. Ich hätte es dir erzählen sollen.“ „Warum hast du nicht?“ Jensen gab sich besondere Mühe, nicht zu enttäuscht zu klingen. Es schien ihm auch zu gelingen. „Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Du hast selbst genug Probleme.“ „Nicht mehr…“, hauchte Jensen, sein Blick starr auf den Boden gerichtet. Kim seufzte. „Was ist passiert?“ „Er hat Schluss gemacht…“ Jensen fühlte sich schlecht. Kim lag im Krankenhaus und er konnte nur an seine eigenen Probleme denken. „Jensen…“ „Nein… Erstmal wirst du wieder gesund. Vorher reden wir nicht mehr über mich.“ Vielleicht wäre das ein guter Zeitpunkt für Kim gewesen, Jensen endlich die Wahrheit zu sagen, aber er konnte dem Jungen nicht jede Hoffnung nehmen. Also entschied er sich dafür, zu schweigen. Jensen blieb noch einige Zeit an Kims Seite sitzen, bis der Arzt ihn schließlich darum bat zu gehen, um Kim seine Medikamente verabreichen zu können. Er versprach so bald wieder hier zu sein wie möglich, bevor er hinaus in den Flur trat. Er hätte wirklich nicht erwartet, dass Jared immer noch dasitzen und auf ihn warteten würde. Schon gar nicht in Anbracht des inzwischen violetten Feilchens um sein rechtes Auge. Ohne etwas zu sagen erhob dieser sich und sie gingen stumm zum Wagen zurück. Erst als sie ihr Haus betreten hatten, [style type="italic"]nein, nicht mehr ihr, nur noch Jareds Haus. Was zum Teufel machte er überhaupt hier. Vielleicht sollte er in ein Hotel gehen. Jared hatte ihn immerhin rausgeworfen,[/style] ergriff Jared das Wort. Jensen erwartet eine Aufforderung seine Sachen zu packen, doch er wurde überrascht. „Es tut mir leid.“ Okay, definitiv nicht, was Jensen vermutet hatte. „Ich hätte nie so über Kim oder dich reden dürfen.“ „Das hast du aber.“ „Ich hab nicht nachgedacht. Ich war wütend und–“ „Das bist du ziemlich häufig, findest du nicht?“ Zwar war Jensen wütend auf Jared, aber die Worte waren dennoch viel harscher gesprochen als er beabsichtigt hatte. „Ich–“ „Nein. Ich hab jetzt keine Lust mich wieder mit dir zu streiten. Im Moment gibt es wichtigere Dinge, um die ich mich sorgen muss.“ „Ja, du hast recht.“ Er schluckte. „Aber bleib wenigstens hier. Ich will nicht, dass du ausziehst. Bitte.“ Jared blickte Jensen aus großen Augen an und Jensen konnte nicht anders, als zu nicken. Ohne ein weiteres Wort ging er in sein Zimmer. Er setzte sich aufs Bett und ihm wurde bewusst wie lange er nicht mehr hier geschlafen hatte. Verbrachte er doch fast jede Nacht bei Jared, und bei Kim. Vielleicht war es wirklich nicht fair von ihm. Er hatte Jared niemals erklärt, warum er sich so merkwürdig verhielt und trotzdem hatte dieser sich immer bemüht. Doch anstatt das zu würdigen, rannte er bei jeder Gelegenheit zu Kim. Oh Gott, Kim. Was, wenn–? Nein, daran durfte er nicht denken. Kim würde bald entlassen werden. Ganz sicher. Kim würde ihn nicht einfach verlassen. Nie. Erst als plötzlich etwas Feuchtes auf seine Hand tropfte, merkte er, dass er weinte. Er rollte sich auf seinem Bett zusammen und vergrub seinen Kopf im Kissen. Weinte sich in den Schlaf. Als er wieder aufwachte, war die Nacht bereits hereingebrochen. Sein Kopf hämmerte und er fühlte sich wahnsinnig ausgelaugt. Langsam schlurfte er in die Küche auf der Suche nach Aspirin. Als er das Licht in der Küche anschaltete, erblickte er ein paar belegte Brote und einen Zettel auf der Anrichte. Er erkannte Jareds Schrift sofort. http://tiny.cc/046ji Wollte dich nicht wecken. Die Brote sind für dich. Dachte mir, du hast vielleicht Hunger. L J Jensen lächelte. Besonders als er den einen Buchstaben ausmachte, den Jared wieder durchgestrichen hatte. Er wusste genau, warum Jared keinen neuen Zettel genommen hatte. Er wollte Jensen wissen lassen, dass er ihn noch liebte, dass er warten würde. Jensen spürte neue Tränen in ihm aufwallen. Okay vielleicht interpretierte er etwas zu viel in ein simples Post-it, aber vielleicht, nur vielleicht, ja auch nicht. Möglicherweise liebte Jared ihn wirklich. Wenn sein Kopf nicht so wehgetan hätte, wäre ihm sicher aufgefallen, dass keine kleine Stimme in seinem Kopf ihn vom Gegenteil überzeugen wollte. Obwohl das natürlich auch an seine Kopfschmerzen liegen konnte. Er musste ein lustiges Bild abgeben, wie er in ihrer Küche stand und auf ein Stück Papier weinte, aber er konnte einfach nicht aufhören. Plötzlich wurde er in sanft gepackt und in fremde Arme gezogen. Jareds Hände strichen zärtlich über seinen Rücken. „Shh. Es wird alles wieder gut. Kim wird wieder gesund.“ „Jared…“ „Es ist okay. Ich bin hier.“ Jensen ließ sich von Jared zur Couch leiten ohne den Anderen loszulassen. Auch als Jared versuchte sich von ihm zu lösen, behielt Jensen seine Arme fest um Jareds Nacken geschlungen. Jared lächelte leicht. „Ich will nur dein Essen holen. Du musst am Verhungern sein.“ Jensen nickte abwesend und entließ Jared endlich aus seinem Griff. Dieser hetzte in die Küche zurück und Jensen war sich sicher einen unterdrückten Schmerzenschrei zu hören. Wahrscheinlich war er in seiner Eile irgendwo gegen gerannt. Jared kam kurz darauf, humpelnd, mit einem Tablett zurück. Darauf befanden sich neben den Broten auch noch Wasser und Aspirin. Er stellte es auf dem Tisch ab und nahm neben Jensen platz. Dann reichte Jared ihm die Schmerztabletten und das Wasser. Ohne zu zögern schluckte Jensen sie hinunter. „Danke.“ Jared grinste nur und reichte ihm ein Brot bevor er sich selbst eins nahm. Er schaltete den Fernseher an und nach guten zehn Minuten umschalten, ließ er einfach irgendeine Talkshow laufen. Sie aßen, machten Witze über die merkwürdigen TV-Gäste und lachten sogar. Beinahe wie früher. Als sie noch Freunde waren. Nur Freunde, ohne den Schatten den ihre Beziehung über sie geworfen hatte. Bis zu diesem Moment hatte Jensen gar nicht bemerkt, wie sehr er das vermisst hatte. Doch ehe er sich versah, lag er wieder in Jareds Armen. Er hatte keine Ahnung, wie genau das passiert war, aber das war auch nicht so wichtig. Wichtig war nur Jareds Herzschlag in Jensen Ohr, Jareds Hand in seinem Haar und Jareds Arme um seinen Körper. Egal wie schön die Freundschaft zu Jared auch war, das hier war einfach besser. Und er würde alles tun, um Jared für immer an seiner Seite behalten zu können. Er spürte wie ihm langsam die Augen zufielen und mit einem leisen Seufzer schlief er schließlich ein, sein Gesicht fest auf Jareds Brust gepresst, während der Andere ihm immer wieder sanft durchs Haar streichelte. Kapitel 13: When Love and Death Embrace --------------------------------------- Keine große Vorrede, weil ich heute Nacht nur eine Stunde geschlafen habe. (stupid SDCC [OMG er hat ihm Wasser nachgeschenkt *grins* .... wie auch immer....]) *gähn* Danke an bloodyLee, die nicht nur eine ganz tolle Beta ist, sondern mich auch erst zu dieser Story gebracht hat. Dann wollen wir mal anfangen. When Love and Death Embrace Die nächsten Wochen waren nicht unbedingt einfach. Nach dem ersten Schock darüber, dass Kim im Krankenhaus lag, hatten sie schon am nächsten Tag wieder am Set sein müssen. Jensen hasste es. Er wäre am liebsten bei Kim geblieben. Aber er verstand auch, dass der Dreh weitergehen musste. Kim wollte das so. Das hatte er ihm zumindest versichert. Trotzdem machten die 17 Stunden Dreh es Jared und ihm nicht wirklich leicht, Kim jeden Tag zu besuchen. Wenn sie nachts nach Hause kamen, hatte die Klinik bereits geschlossen, also vereinbarten sie mit Eric, ihre Drehpausen etwas zu verlängern, sodass sie zumindest kurze Abstecher zu Kim machen konnten. Das bedeutete natürlich, dass der gesamte Dreh sich noch länger hinzog und sie noch später zu Hause waren. Dort fielen sie dann vor Müdigkeit fast um. Irgendwie war es zur Gewohnheit geworden, die Nächte zusammen auf dem Sofa zu verbringen. Zwar war das überhaupt nicht bequem, aber immerhin waren sie zusammen. Es schien fast wie eine kleine Grauzone zu funktionieren. Anders, als wenn sie ins gleiche Bett gestiegen wären. Hier war das Einzige, was sie taten, wirklich zu schlafen. Jensen genoss jede Sekunde. Neben Jared aufzuwachen, war alles, was er sich je gewünscht hatte. ~~~***~~~ Das Wochenende bot eine willkommene Abwechslung. Sie konnten endlich ausschlafen. Als Jensen die Augen öffnete, nicht, wie sonst, um den schrillen Wecker auszustellen, strahlte ihm bereits die Sonne ins Gesicht. Jared schlief noch tief und fest und Jensen hatte zum ersten Mal Gelegenheit, ihre Schlafsituation zu betrachten. Jared hielt ihn fest, damit Jensen nicht über Nacht Bekanntschaft mit dem Boden machte. Jensen Hände spielten dafür mit dem Rand von Jareds Shirt. Als Jensen das bewusst wurde, zog er sie schnell zurück. Er wollte auf keinen Fall etwas tun, was er später bereuen würde. Stattdessen begann er, Jared zärtlich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht zu streichen. Der Andere sah so friedlich aus, wenn er schlief, dass es Jensen wirklich unglaublich Leid tat, ihn wecken zu müssen. Aber sie hatten Kim versprochen, ihn heute etwas länger besuchen zu kommen. Gerade weil seine Töchter am Vorabend wieder hatten abreisen müssen. Jared zuckte unter der Berührung leicht zusammen und öffnete schließlich seine Augen. Einen Moment blinzelte er um sich, bis er erkannte, wo er sich befand. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er Jensen erblickte. „Morgen.“, nuschelte er verschlafen. „Morgen.“, lächelte Jensen zurück und wollte aufstehen, doch Jared hatte ihn noch immer nicht losgelassen. „Lass mich aufstehen. Wir wollten doch gleich los.“ „Aber… ausschlafen.“ Jared zog einen Schmollmund und ohne darüber nachzudenken, küsste Jensen ihn. Jareds Lippen waren weich und vom Schlaf noch warm. Verdammt. Was tat er hier eigentlich? Er löste sich von dem Anderen und sprang auf. „Sorry. Ich–“ „Nein. Ist okay.“ ~~~***~~~ Die Fahrt zum Krankenhaus war von einer peinlichen Stille gezeichnet. Jensen wusste, dass er einen Fehler begangen hatte. Er hätte Jared heute Morgen nicht einfach so küssen dürfen. Warum musste er nur ständig alles kaputt machen? Kim sah heute schon viel besser aus, als an den Tagen zuvor. Offensichtlich hatte auch Kelly das eingesehen. Denn Ausnahmsweise war der mal nicht in fünf Meter Reichweite von Kims Bett aufzufinden. Kim hatte ihn heute Morgen einfach rausgeworfen. Und vor heute Abend wollte er ihn auch nicht mehr sehen. Sie verbrachten den ganzen Vormittag zusammen, bis irgendwann Jensens Handy klingelte. „Mist, ich dachte, ich hätte das ausgeschaltet.“ Er entschuldigte sich und verließ das Zimmer. Kim nutzte die Gelegenheit, um sich ungestört mit Jared zu unterhalten. „Wie geht es euch?“ „Anstrengende Woche. Aber sobald du hier wieder raus bist–“ Kim schüttelte den Kopf. „Ich meine, wie geht es euch?“ Jared blickte den Anderen einen Moment an, ehe er antwortete. „Ich weiß es nicht. Ich hab ein paar miese Sachen gesagt und wir haben uns gestritten. Aber jetzt… er hat mich heute geküsst. Ich werde einfach nicht schlau aus ihm.“ „Er hat Schlimmes erlebt. Gib ihm einfach etwas Zeit. Er liebt dich und wenn er dazu bereit ist, wird er auch mit dir reden.“ „Glaubst du?“ „Ich bin mir sicher.“ Jensen kam kurz darauf zurück und beendete so ihr kleines Gespräch. Jared war sich sicher, dass Kim Recht hatte. Jensen würde ihm vertrauen. Irgendwann zumindest. Und so lange würde Jared warten. ~~~***~~~ Gegen Nachmittag ließ Jared die beiden alleine, um endlich ein paar Lebensmittel einkaufen zu können. Okay, sicher nicht der bester Vorwand, aber ihm war einfach nichts Besseres eingefallen. Und die beiden verdienten ein bisschen Zeit allein. Er hatte versprochen, Jensen später abzuholen und war dann gegangen. Noch Minuten nachdem Jared den Raum verlassen hatte, starrte Jensen die Tür an. Kim blieb das nicht unbemerkt und er lächelte leicht. Die beiden waren schon ein Fall für sich. „Alles in Ordnung?“, fragte er schließlich. „Was? Ja… klar.“ Kim blickte ihn bloß wissend an. „Nein… ich hab… vergiss es. Wie reden jetzt nicht über mich. Wir–“ „Ich liege jetzt lange genug hier. Rede mit mir.“ „Also gut. Ich hab ihn geküsst. Ich weiß nicht, wie das passiert ist.“ Jensen biss nervös auf seiner Unterlippe herum. „Ist das denn etwas Schlechtes?“ „Ich weiß nicht. Vielleicht… ich will nicht, dass er denkt ich wäre–“ „Das tut er nicht. Er liebt dich.“ Kim griff nach Jensens Hand und lächelte. Vielleicht hatte Kim ja sogar Recht. ~~~***~~~ Im Nachhinein fragte Jensen sich immer, ob er nicht vielleicht irgendetwas hätte bemerken müssen. Ob nicht die Stimmung anders war als sonst. Kim musste gewusst haben, was passieren würde. Er musste es einfach gewusst haben. Und Jensen hätte es merken müssen. Der Abend war inzwischen hereingebrochen und die Schwester hatte Jensen schon ein paar Mal auffordernd angesehen, bis er ihr versprochen hatte, er warte nur noch auf seine Mitfahrgelegenheit. „Jensen, kannst du mir vielleicht einen Gefallen tun und mir ein Buch aus meiner Wohnung holen? Es liegt in der obersten Schreibtischschublade.“, bat Kim ihn, ehe Jensen sich aufmachte, um zu gehen. „Klar. Ich bring es dir morgen mit.“ Er beugte sich vor, um Kim wie jeden Tag zum Abschied zu umarmen. Es war aufgrund der Schläuche, die Kim umgaben etwas schwierig, aber er schaffte es trotzdem, seine Arme fest um den Anderen zu schlingen. Er barg sein Gesicht in Kims Halsbeuge, atmete seinen Geruch ein und wollte sich wieder lösen. Doch Kims Arme hielten ihn fest, seine Hände gruben sich in Jensens Haare. „Ich liebe dich.“ Die Worte waren kaum mehr als ein Flüstern. So leise, dass Jensen sich nicht sicher war, sie wirklich gehört zu haben. Er weinte. Kim weinte. Jensen hatte Kim noch nie weinen gesehen. Behutsam löste er sich von diesem und nahm sein Gesicht in seine Hände, wischte ihm mit seinen Daumen die Tränen von den Wangen. „Shh… Es wird alles wieder gut. Mach dir keine Sorgen.“ Jensen blickte Kim an, ehe er sich vorsichtig vorbeugte, seine Augen schloss und Kim küsste. Seine Lippen fühlten sich rau, aber zugleich auch sanft an, wie sie sich gegen Jensens bewegten. Kim hatte seine Tränen nicht bemerkt, ehe Jensen sie ihm weggewischt hatte. Und plötzlich küsste er ihn. Einfach so. Jensens Lippen waren weich und Kim hätte am liebsten die Zeit angehalten. Er wollte diesen Moment festhalten. Für alle Zeit. Doch das konnte er nicht und so lösten sich diese süßen Lippen nach einiger Zeit wieder von seinen. Schweigend sahen sie sich an, bevor Jensen schließlich seine Hand losließ und ging. Kim ließ seine Finger an seine Lippen gleiten, wo er noch immer Jensens spüren konnte. Keiner von ihnen hatte Jared bemerkt, der inzwischen in der Tür aufgetaucht war und alles mit angesehen hatte. ~~~***~~~ Jared konnte es einfach nicht glauben. Wie konnte Jensen ihm das nur antun. Er hatte es doch gewusst. Natürlich hatten die beiden was miteinander. Wie hatte er nur so blind sein können. Jensen war– Stopp. Er würde jetzt sofort aufhören, so etwas zu denken. Immerhin hatte Jensen ihn heute Morgen auch geküsst. Langsam fing sein Kopf an zu schmerzen. Jensen sollte einer verstehen. Jared würde warten, bis Kim aus dem Krankenhaus entlassen wurde, dann würde er Jensen zur Rede stellen. So ging das mit ihnen nicht weiter. Sein Blick glitt zu dem Anderen, der auf dem Beifahrersitz neben ihm saß und schweigend aus dem Fenster sah. Auch Jensens Gedanken drehten sich. Wieso hatte er das gerade getan? Er liebte Kim, das ja, aber nicht so wie Kim ihn. Nicht so, wie er Jared liebte. Das war doch alles nicht mehr zum aushalten. Er wollte jetzt einfach nur noch duschen und dann schlafen. Vielleicht sah die Welt morgen schon ganz anderes aus. Zu Hause angekommen tat er das dann auch. Doch als er die Dusche wieder verließ und sich ins Wohnzimmer begab, war Jared nirgends in Sicht. Vermutlich war er selbst noch im Bad. Jensen setzte sich und schaltete den Fernseher ein, während er auf den Anderen wartete. Doch dieser tauchte auch nach einer weiteren Stunde nicht wieder auf. Jensen verwirrte das. Die letzten Tage hatten sie immer zusammen geschlafen. Nach weiteren 20 Minuten stand er auf und machte sich auf den Weg zu Jareds Zimmer. Die Tür war nur angelehnt und Jensen erkannte den Anderen deutlich, wie er das in seinem Bett lag und friedlich vor sich hin schnarchte. Jensen lächelte. Wahrscheinlich war er einfach vor Müdigkeit eingeschlafen. Das Problem war nur, Jensen wollte wirklich nicht alleine schlafen. Wirklich nicht. Aber er hatte auch Angst vor dem, was eventuell passieren würde, wenn er sich einfach zu Jared ins Bett legte. Auf der anderen Seite, Jared schlief bereits. Was sollte schon groß geschehen. Er wollte gerade die Tür ganz aufstoßen und hineingehen, als plötzlich das Telefon klingelte. Fluchend rannte er ins Wohnzimmer zurück und nahm ab. ~~~***~~~ Ein lautes Scheppern ließ Jared aus seinem Schlaf aufschrecken. Er sprang nahezu aus seinem Bett und rannte durchs Haus, um die Quelle dieses Geräusches zu lokalisieren. Er fand sie schließlich im Wohnzimmer. Oder dem, was davon noch übrig war. Überall lagen zerschmetterte Vasen und Glasscherben herum. Jared brauchte einen Moment, um Jensen in dem ganzen Chaos ausfindig zu machen. Der saß zusammengekauert in einer Ecke, seine Arme waren um seine Knie geschlungen und er wiegte sich immer wieder hin und her. Beim Näherkommen erkannte Jared deutlich, dass der Andere blutete. Wahrscheinlich hatte er sich an den Scherben geschnitten. „Jens…“ Jared streckte seine Hand nach dem zitternden Bündel aus und zog ihn behutsam hoch. Erst jetzt bemerkte Jared die unaufhörliche Flut Tränen, welche über Jensen Wangen lief, die offensichtlichen Kratzspuren an seinem Arm, sowie die Reste von Erbrochenem, das noch an Jensens Shirt hing. „Gott, Jens. Was ist denn nur los?“ Jensens Augen blickten ins Leere und sein Atem ging viel zu schnell. Jared zog ihn in seine Arme und hielt ihn fest, die Tatsache ignorierend, dass er wahrscheinlich gerade seinen Lieblingspyjama ruiniert hatte. Jensen war wichtiger. „Hey… Ganz ruhig. Shh…“ Beruhigend streichelte er dem Anderen über den Rücken, doch auch das schien nicht zu helfen. Jensen zitterte noch immer und Jared bekam es langsam mit der Angst zu tun. Wie lange saß der Andere wohl schon hier? Er manövrierte Jensen erst einmal in sein Schlafzimmer und setzte ihn aufs Bett. Dieser brauchte definitiv eine Dusche. Doch gerade als er dem Andern aus seinen Klamotten helfen wollte, klingelte das Telefon. Er ging zurück ins Wohnzimmer, fand auf dem Boden allerdings nur die Reste des Mobilteils wieder. Zum Glück hatten sie einen zweiten Apparat in der Küche. Ein Blick auf die Küchenuhr verriet ihm, dass es erst kurz nach zwei Uhr morgens war. Wer rief denn um diese Zeit bei ihnen an? „Ja?“ „Jared? Hier ist Eric. Ich hab es gerade erfahren. Wie geht es euch? Kann ich irgend–“ „Hast was erfahren? Was ist denn passiert?“ Jared verstand gerade die Welt nicht mehr, aber er hatte das Gefühl, Erics Antwort würde ihm Jensens Zustand erklären könne. „Oh… Ich… Ich dachte…“ „Was?“ „Kim. Kim ist tot.“ Jareds Kopf war mit einem Schlag wie leer gefegt. Er wusste nicht, ob er sich von Eric verabschiedet oder einfach aufgelegt hatte. Aber sein einziger Gedanke galt jetzt Jensen. Dieser saß immer noch apathisch auf Jareds Bett. Ohne ein Wort zu sagen, schloss Jared ihn wieder in seine Arme. „Shh. Es ist okay. Ich bin da.“ Die Wahrheit war aber, dass nichts okay war. Was sollte er nur tun, Jensen reagierte überhaupt nicht auf ihn. Wenn er nicht bald irgendeine Reaktion von ihm erhielt, würde er wohl einen Krankenwagen rufen müssen. Er löste sich soweit von Jensen, dass er ihn ansehen konnte. „Du musst mir antworten. Bitte.“ Jensens Augen waren starr auf einen Punkt weit in der Ferne gerichtet. Jared bekam langsam Panik. Er nuschelte ein leises „Sorry“, ehe er dem Anderen eine Ohrfeige verpasste. „Komm schon. Sag mir, wie du heißt.“ Nichts. Wieder ein Schlag. „Sag mir deinen Namen.“ Ein weiterer Schlag, diesmal zuckte Jensen leicht zusammen. War das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen? Ein Versuch noch, dann würde er Hilfe holen. „Weißt du, wie du heißt?“ Jared hatte ihn an den Schultern gepackt und schüttelte ihn nun. Langsam blinzelte Jensen und aufgequollene, grüne Augen blickten Jared an. „Jared…“ Die Worte klangen heiser, so als hätte er sich die Seele aus dem Leib geschrien. „Naja, nicht ganz, aber gut genug.“ Erleichtert schlang er seine Arme um den immer noch bebenden Körper Jensens. „Okay. Wir sollten dich wirklich unter die Dusche kriegen. Glaubst du, du kannst stehen?“ Jensen schien einen Moment zu brauchen, ehe er die Worte verarbeitet hatte. Dann versuchte er aufzustehen, wäre aber sofort wieder nach vorne umgefallen, hätte Jared ihn nicht festgehalten. „Offensichtlich nicht.“ Gemeinsam schafften sie es schließlich ins Bad, wo Jared Jensen dabei half, sich von seinen dreckigen Klamotten zu befreien. Behutsam setzte er den Anderen in die Dusche und stellte das Wasser an, ehe er sich selbst auszog und sich neben ihm niederließ. Er zog den weinenden Jensen zu sich und begann vorsichtig, ihn einzuschäumen. ~~~***~~~ Nach einer gefühlten Ewigkeit waren sie beide wieder sauber und trocken. Jensen schien seine Fähigkeit zu stehen allerdings völlig verloren zu haben, sodass Jared am Ende nichts anderes übrig blieb, als ihn hochzuheben. Unter normalen Umständen hätten Jensen ihn wahrscheinlich eher zusammengeschlagen, als so etwas zuzulassen. Andererseits, normalerweise hätte er auch selber laufen können. Umsichtig legte er Jensen schließlich aufs Bett, doch als er sich lösen wollte, um das Licht auszuschalten, wimmerte Jensen leise. „Geh nicht…“ „Ich bin hier.“ Er hielt Jensens Hand fest in seiner und verrenkte sich, um trotzdem an den Lichtschalter zu kommen. Nachdem er es endlich geschafft hatte, legte er sich neben Jensen. Dieser lag binnen Sekunden in seinen Armen, sein Gesicht tief in Jareds Nacken vergraben. Jared spürte deutlich, dass Jensen noch immer weinte. Er wollte gerade etwas sagen, als er Jensens brüchige Stimme ein weiteres Mal vernahm. „Ich liebe dich.“ Nun weinte auch Jared. Dieses Kapitel zu schreiben ist mir wirklich wahnsinnig schwer gefallen. Ich hab die Hälfte der Zeit nur geweint, was das Erkennen von Buchstaben relativ schwierig macht. Und natürlich musste Jensen ausgerechnet am Wochenende noch über Kim reden. >.<“ Das hat mir dann gleich noch mal die Tränen in die Augen getrieben. Wie dem auch sei. Ich hoffe es hat euch gefallen. Lilian Oh und btw. bloodyLee at ein super Icon gebastelt. http://i1028.photobucket.com/albums/y350/Lilian-Angel/Dean_Broken.jpg Sieht das nicht einfach klasse aus????? Kapitel 14: The Beauty of Silence Is the Noise of No Words ---------------------------------------------------------- The Beauty of Silence Is the Noise of No Words In Jensens Kopf herrschte vollkommenes Durcheinander. Er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Um ihn herum klirrte und krachte es. Vielleicht ein Gewitter? Sein Blick war getrübt und er sah nur Schatten um hin herum. Schatten gemischt mit rot. Blut. Woher– Wasser. Überall Wasser. Ertrank er? Wie war er hierher gekommen. Verzweifelt schnappte er nach Luft. Erleichtert, als sie seine Lunge füllte. Sanfte Hände strichen über seinen Körper. Sanft. Keine Angst. Jared. Er war hier, er war bei ihm. Jensen konnte ihn spüren. Doch seine Augen zeigten ihm, noch immer, nur dumpfe Bilder. Er flog. Wieso konnte er plötzlich fliegen? War er etwa ein Vogel? Jemand hielt ihn. Trug ihn. Jared. Weich. Alles so weich. Wie Federn. Wo die wohl herkamen? Es roch so vertraut. Nach Geborgenheit. Nach zu Hause. Nach Liebe. Liebe. Jared. Sein Herz schlug so schnell. Viel zu schnell. Es tat so weh. So unbeschreiblich weh. Als würde es jemand in kleine Stücke reißen. Es sollte aufhören. Warum hörte es denn nicht einfach auf. Plötzlich war das Wasser zurück. Anders diesmal. Salzig, als es gegen seine Lippen geriet. War er im Meer? Ein Fisch. Tränen. Weinte er? Es tat so weh. Alles tat weh. So warm. Jared. Liebe. Nein… Doch. Mehr Tränen. Seine Hände schmerzten. Waren feucht. Rot. Blut. Jared. Langsam wischte er seine Finger an der Decke, die ihn auf einmal umgab, ab. Jareds Blut. Er hatte Jared verletzt. Schon wieder. Immer wieder. Er musste hier weg. Er war eine Gefahr, er tat Jared weh. Seine Beine gehorchten ihm nicht. Tränen. Doch zwischen ihnen plötzlich wieder Farbe. Jared. Nein. Es schmerzte so sehr. Bitte es sollte aufhören. Starke Armen, die ihn sanft hin und her wiegten. Wie eine Mutter ihr Kind. Nein. Nicht diese Liebe. Liebe. Jared. Ja. Lippen auf seinen. Eine fremde Zunge, die durch seinen Mund tanzte. Mehr, immer mehr. Nicht aufhören. Niemals. Liebe. Jared. ~~~***~~~ Jared wusste keine Worte des Trosts für Jensens und so ließ er ihn einfach weinen. Hielt ihn fest und bot ihm im wahrsten Sinne eine Schulter zum ausweinen. Jensen Hände hinterließen dort wo sie sich in seine Haut gruben, blutige Spuren, doch das kümmerte ihn jetzt nicht. Jensen wimmerte und schluchzte, dass es Jared beinahe das Herz brach. Der Andere sah so unglaublich verletzlich aus. Als wäre gerade die ganze Welt über ihm zusammen gebrochen. Obwohl, wahrscheinlich war sie das auch. Seine Arme waren fest um Jensen geschlungen. Für einen Moment hatte er geglaubt, Jensen würde sich lösen wollen. Der andere Körper war plötzlich starr geworden, aber schon im nächsten Moment war es vorbei. Besorgt blickte er auf Jensen hinab. Der schien noch immer in seinen Gedanken gefangen zu sein. Auch wenn er ihm vorhin geantwortet hatte. Gerade, als er den Anderen ansprechen wollte, blickte dieser auf. Starrte direkt in Jareds Augen. Der Anblick nahm ihm augenblicklich die Luft zum Atmen. Noch nie hatte er so viel Schmerz auf einmal gesehen. So viel Trauer. Jensen musste Kim wirklich geliebt haben. Vielleicht mehr als ihn. Sicher mehr als ihn. Immerhin hatte Jensen mit Kim über seine Probleme geredet, nicht mit Jared. Vielleicht ja auch, weil er Jared mehr liebte. Weil seine Angst größer war, Jared zu verlieren. Würde Jensen genauso um ihn trauern, wie er es um Kim tat. Jensen küsste ihn. Oder küsste er Jensen? Wer hatte angefangen. Und wann? Jared wusste es nicht. Er spürte nur die weichen Lippen des Menschen, den er mehr als alles andere auf dieser Welt liebte. Und für einen Augenblick vergaß er all seinen Schmerz über den Verlust eines Freundes, all die Probleme, die ihre Beziehung hervorgerufen hatte, all seine Ängste, Jensen durch irgendein Wort oder eine Tat zu verschrecken, oder sogar für immer zu verlieren. Er ließ sich einfach in den Kuss fallen. Gab alles was er hatte und öffnete sein Herz für Jensen. Nur für Jensen. Hoffend, dass dieser das Gleiche auch für ihn tun würde. Irgendwann. Jensen liebte ihn. Soviel war sicher. Und Jensen wollte ihn. Wollte mit ihm zusammen sein. Jetzt war es an Jared, dem Anderen zu beweisen, dass es ihm genauso ging. Dass er bereit war mit Jensen gegen alles anzukämpfen, was ihre Beziehung gefährden könnte. Dass er ihn auch liebte. ~~~***~~~ Es mussten Stunden vergangen sein, ehe sie ihr Zungenspiel beendeten. Immer wieder trafen sich ihre Lippen, bis Jensen seinen Kopf schließlich auf Jareds Brust legte und seine Hand nahm. Der Schmerz in seiner Brust war noch immer da, machte ihm das Atmen noch immer schwer, doch nicht mehr unmöglich. Irgendetwas war an diesem Kuss anders gewesen. Er konnte nur noch nicht genau begreifen, was. Jareds Arme schlossen sich erneut um ihn und er strich sanft über seinen Rücken. Erst jetzt wurde Jensen bewusst, dass Jared sie nach ihrer Dusche nicht wieder angezogen hatte. Das wäre wahrscheinlich auch sehr kompliziert geworden, so schwach, wie Jensen sich fühlte. Er hatte sich ja nicht mal auf den Beinen halten können. Oh Gott. Jared hatte ihn tatsächlich getragen. Viel peinlicher ging es wohl nicht mehr. Jensen spürte sein Gesicht vor Scham rot anlaufen, doch sollte Jared das bemerkt haben, sagte er nichts. Sein Kopf fühlte sich wegen der vielen Tränen und der Gedankenfetzen schwer und benommen an. Er wollte einfach nur schlafen. Wollte sich für die Nacht sicher in Jareds Armen wissen. Denn egal ob dieser ihn liebte oder nicht, vertrauen konnte er ihm. Jetzt musste er nur noch mit der Wahrheit rausrücken. Jared würde ihn nicht verachten. Vielleicht würde er nicht mit ihm zusammen sein wollen, aber sein Freund würde er immer bleiben. Jensen würde ihm allerdings auch von den letzten Minuten, die er mit Kim verbracht hatte erzählen müssen. Kim, der ihm seine Liebe gestanden hatte. Liebe. Und Jensen, der ihn daraufhin geküsst hatte. Geküsst. Und jetzt hatte dieser ihn einfach verlassen. Wieso nur? Jensen brauchte ihn doch. Wie sollte er nur alleine weitermachen. Er war nicht allein. Jared war da, war bei ihm. Würde er gehen, wenn er erfuhr, dass Jensen ihn zu allem Überfluss auch noch betrogen hatte. Mit Kim. Ausgerechnet mit Kim. Gegen den Jared gerade erst genau diese Vorwürfe hervorgebracht hatte. Und Jensen hatte nichts Besseres zu tun, als sie auch noch wahr zu machen. Eigentlich brauchte Jared das gar nicht zu erfahren. Niemand wusste– Nein. Er schuldete ihm die Wahrheit. So viel Respekt sollte er dem Anderen schon entgegenbringen. Das hatte er verdient. Er würde Jared nicht anlügen. Nicht mehr. Nie mehr. ~~~***~~~ Erst als die Sonne bereits hoch am Himmel stand und Jensen einfach keine Tränen mehr zu vergießen hatte, holte ihn die Erschöpfung ein. Er hauchte einen letzen, bittersüßen Kuss auf Jareds Lippen, ehe er seine Augen schloss. Seine Hand noch immer fest mit Jareds verbunden. Jared hätte es nicht übers Herz gebracht, Jensen mit seinem Schmerz alleine zu lassen. Doch jetzt wo der andere endlich eingeschlafen war, konnte auch er sich etwas Ruhe erlauben. Er fiel in einen leichten Schlaf, immer damit rechnend, der Andere könnte aufwachen. Er könnte wieder gebraucht werden. So waren sie also nach einer langen Nacht endlich beide eingeschlafen. Und auch, wenn Alpträume und Tränen ungeduldig vor dem Fenster warteten, so hatten sie doch keine Chance. Nicht heute. Nicht solange die beiden Körper fest miteinander verbunden waren. In Liebe. TBC Hoffe, ihr lebt alle noch... Lilian Kapitel 15: All I can taste is this moment and all I can breathe is your life ----------------------------------------------------------------------------- Okay.... nächstes Kapitel würde ich mal sagen. XD Beta: blOOdyLee (Danke schön *knuddel*) All I can taste is this moment and all I can breathe is your life Die Sonne war bereits wieder untergegangen, als Jensen seine Augen aufschlug. Das Erste, was er bemerkte, waren seine Kopfschmerzen. Offensichtlich hatte der Schlaf nicht ausgereicht, um diese zu vertreiben. Er drehte sich auf die andere Seite, in der Annahme, Jared würde dort liegen. Doch er wurde enttäuscht. Der Platz neben ihm war kalt und leer. Verwundert richtete Jensen sich auf, aber auch im Rest des Zimmers oder im Bad konnte er Jared nicht finden. Vielleicht war der andere ja einfach in der Küche oder sonst wo im Haus. Das wäre doch möglich. Mit aller Kraft versuchte er die kleine Stimme in seinem Kopf zu vertreiben, die ihm sagte, Jared wäre womöglich seinetwegen gegangen. Schnell wollte er sich anziehen, um Jared endlich zu finden, da wurde ihm bewusst, dass er gar keine Kleidung hier hatte. Nicht in diesem Zimmer zumindest. Und er hatte wirklich keine Lust, nackt herumzulaufen. Der Weg zu seinem Kleiderschrank hätte ihn nämlich quer durchs ganze Haus geführt. Ohne weiter darüber nachzudenken, suchte er sich Shirt und Shorts von Jared heraus und zog diese an. Er würde die Tatsache einfach ignorieren, dass dieses T-Shirt ihm vier Nummern zu groß war. Immerhin roch es nach Jared. Jensen grinste leicht und machte sich schließlich auf die Suche nach dem Anderen. In der Küche war er nicht, dafür war allerdings der Tisch gedeckt. Nicht üppig, aber zumindest standen dort Cornflakes, Milch und Schüsseln. Dabei war es nicht einmal morgens. Schnell fischte er noch zwei Löffel aus der Schublade, die Jared wohl vergessen hatte und begab sich dann ins Wohnzimmer. Fast wäre er bei dem Anblick, der sich ihm bot, rückwärts wieder hinausgestolpert. Die Regale waren wie leergefegt und auf dem Boden stapelten sich Bücher, CDs, Zeitschriften und Glasscherben. Was hatte er nur angerichtet? Er erinnerte sich an nichts mehr. In einer Ecke saß Jared, bewaffnete mit einem Schwamm und Scheuermittel, und reinigte den Teppich von etwas, dass definitiv nach Erbrochenem aussah. Jensen brauchte keine Erinnerung um zu wissen, dass es seins war. Jared wischte wirklich sein– „Hey, du bist ja wach.“ Jared lächelte ihn an, so als würde er nicht gerade tun, was er tat. Jensen starrte nur, unfähig, etwas zu sagen. „Warum hast du meine Sachen an? Oh… klar, ich hatte dir gar keine geholt.“ Jared schmunzelte noch einmal und machte sich dann wieder ans Putzen. „Du musst das nicht… Ich kann auch…“ „Du kannst dich doch kaum auf den Beinen halten. Setz dich einfach in die Küche, okay? Ich bin eh gleich fertig.“ Jensen wollte protestieren, doch er musste gestehen, Jared hatte Recht. Auch jetzt konnte er sich nur aufrecht halten, weil er sich an den Türrahmen lehnte. Nur, sein Chaos zu beseitigen, war nun wirklich nicht Jareds Aufgabe. Mal ganz davon abgesehen, dass Jared nichts mehr hasste, als putzen. Warum machte er das dann? Er hätte auch einfach warten können. Jensen hätte nach dem Frühstück… oder Abendessen, wie auch immer man das bezeichnen sollte, sicherlich genug Kraft, um auf dem Boden zu sitzen. Jared wollte ihm einen Gefallen tun. Schmunzelnd ging er in die Küche zurück und setzte sich. Warten war allerdings erstens ziemlich langweilig und zweitens fühlte er sich schlecht, einfach gar nichts zu tun. Ein Blick verriet ihm, dass Jared noch keinen Kaffee gekocht hatte und so machte er sich daran. Er bemerkte nicht, wie der Andere plötzlich hinter ihm auftauchte und sein Kinn auf seiner Schulter abstützte. Beinah war er überrascht, dass er nicht zusammenschreckte, als Jareds Arme sich vorsichtig um seine Hüften schlangen. Jared hauchte nur ein leises Danke und ließ seine Lippen sanft über Jensens Wange streichen. Dieser erschauderte leicht, jedoch nicht aus Furcht. Einen Moment standen sie einfach so da. Jensen genoss den heißen Atem auf seiner Haut, ehe er sich einfach in der Umarmung umdrehte, seine Hände in Jareds Nacken legte und ihn zu sich zog. Ihre Lippen trafen sich in einem federleichten Kuss. Bewegten sich zärtlich gegen die des Anderen. Jensens Hände krallten sich in Jareds Haare und er sog dessen Unterlippe zwischen seine Lippen. Damit, dass Jared ihn plötzlich sanft von sich schob, hätte er nicht gerechnet. Verwirrt starrte er den Andern an, doch dieser beugte sich erneut zu ihm hinunter, diesmal küsste er jedoch seine Wangen. Jensen hatte nicht bemerkt, dass er angefangen hatte zu weinen. Und jetzt küsste Jared ihm tatsächlich die Tränen weg. Als Jared ihn schließlich erneut küsste, waren seine Lippen feucht und salzig, seine Zunge aber warm und weich. Jensen spürte, wie er langsam den Boden unter den Füßen verlor. Nein, nein, nein! Er wollte auf keinen Fall schon wieder umfallen. Erst, als sein Hintern Bekanntschaft mit etwas Hartem machte, wurde ihm bewusst, dass Jared ihn gerade auf die Arbeitsplatte gesetzt hatte. Abwesend spreizte er seine Beine, so dass Jared sich zwischen sie stellen konnte. Ihre Küsse wurden wilder, leidenschaftlicher. Ihre Zungen kämpften miteinander, ihre Zähne bissen zärtlich in die Lippen des Anderen, was sie beide aufstöhnen ließ. Bis Jensen schließlich Blut schmeckte. Er löste sich von Jared, nicht sicher, wer von ihnen blutete. Nicht, dass es wichtig gewesen wäre. Jareds Lippen waren tiefrot und geschwollen und Jensen sah gerade noch, wie seine Zunge eine kleine Blutspur hinwegleckte. Seine Wangen waren gerötet und sein Atem ging heftig. Jensen öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Jared legte ihm nur einen Finger auf die Lippen und zog ihn in seine Arme. ~~~***~~~ Es hatte eine Weile gedauert, aber schließlich waren sie mit ihrem späten, sehr späten, Frühstück fertig geworden. Jared hatte Jensen vorgeschlagen, er sollte sich wieder ins Bett legen, hatte sogar angeboten, sich dazu zu legen, doch Jensen bestand darauf, erst das Wohnzimmer wieder herzurichten. Jared willigte schließlich ein und so verbrachten sie die halbe Nacht damit, die Regale wieder einzuräumen und die Scherben zu entsorgen. Irgendwann waren sie erschöpft auf der Couch gelandet. Sie saßen nur nebeneinander, aber Jared hielt Jensens Hand fest in seiner. Jared wollte gerade den Fernseher einschalten, da ertönte Jensens Stimme. „Ich… Ich muss dir etwas sagen.“ Jensen atmete einmal tief ein und begann. „Im Krankenhaus… als du nicht da warst… Ich wollte mich von ihm verabschieden… so wie jeden Tag… aber… er hat etwas gesagt und dann– Ich… ich hab ihn geküsst, Jared.“ Jensen wollte Jared am liebsten nicht ansehen, aus Angst vor der Verachtung, die der Andere jetzt sicher empfand, aber das wäre unfair gewesen, also hielt er dem Blick stand. „Was hat er dir gesagt?“ Jareds Stimme ließ keine seiner Emotionen durchscheinen, also blieb Jensen nichts anderes übrig, als weiterzureden. „Er hat gesagt… Er hat mir gesagt, dass er mich liebt. Aber ich… ich liebe ihn nicht. Nicht auf diese Art.“ Jensen stockte kurz, ehe er weiter sprach. „Nicht so wie dich.“ „Ich hab euch gesehen. Ich bin zurückgekommen, weil ich dich abholen wollte und da hab ich euch gesehen. Warum hast du… Warum hast du ihn geküsst?“ Jared wollte wirklich eine Erklärung, auch wenn er Jensen am liebsten einfach in seine Arme gezogen und alles vergessen hätte. „Ich weiß es nicht. Er hat geweint und er hatte Angst und… er… er wollte es doch schon so lange.“ Jensen weinte nun auch wieder, doch Jared starrte ihn nur an. Kim wollte es? Er war zwar nicht immer gut auf Kim zu sprechen gewesen, aber gerade nach dem Gespräch, welches er mit Kim geführt hatte, war er sich ziemlich sicher, dass der Andere Jensen niemals um so etwas gebeten hätte. Das Jensen log stand allerdings auch außer Frage. Jensen würde niemals Kim die Schuld geben. Und es war nicht so, dass Jared böse war. Vielleicht war er es gewesen, aber jetzt fühlte er sich höchstens noch schlecht, weil seine letzten Gedanken über Kim nicht besonders nett gewesen waren. „Es ist okay, Jensen.“ Zärtlich umarmte er den Anderen und ließ ihn sich ausweinen. „Ich bin dir nicht böse. Es ist in Ordnung.“ Seine Hände fuhren durch Jensens Haar, während dieser sich langsam beruhigte. Schließlich löste Jensen sich und blickte Jared erneut an. „Ich will, dass wir funktionieren. Es tut mir leid, dass ich dir nicht alles erzählt habe. Es ist nur… es fällt mir unglaublich schwer. Aber ich verspreche dir, dass ich dir alles erklären werde. Alles. Damit wir zusammen sein können. Gib mir einfach noch etwas Zeit.“ Jared war überwältigt. Er hätte mit Allem gerechnet, aber nicht damit. Er nickte leicht. „Soviel Zeit, wie du brauchst. Versprochen. Und du musst mir nicht alles erzählen. Nur soviel, dass ich dich verstehen kann. Dass ich dir helfen kann.“ Jensen lächelte und barg seinen Kopf an Jareds Schulter. „Danke.“ Jared beugte sich zu dem Ohr des Anderen und hauchte ein leises „Ich liebe dich.“ Im ersten Moment erwiderte Jensen nichts. Jared dachte schon, er hätte es vielleicht wieder zu weit getrieben. Er spürte Jensens leichtes Schluchzen. „Ich weiß.“ TBC Das wars auch schon wieder. Nächstes Mal wird wieder etwas länger... denke ich ^.^ lg Lilian Kapitel 16: I'm too scared to move, too scared to lose. Tell me what I am supposed to do ---------------------------------------------------------------------------------------- I'm too scared to move, too scared to lose. Tell me what I am supposed to do „Verdammte Scheiße!“, wütend warf Jensen seine Krawatte auf den Boden. Genervt fuhr er sich durchs Haar. Er hatte jetzt eine halbe Stunde verzweifelt versucht, sich dieses Blöde Ding umzuschnüren, doch es wollte einfach nicht klappen. Seine Hände zitterten und waren schweißnass. Nicht die beste Vorraussetzung also. Vielleicht war das ja ein Zeichen, dass er lieber doch zu Hause bleiben sollte. Er wusste wirklich nicht, wie er die Beerdigung überstehen sollte. Eine kleine Träne fand ihren Weg seine Wange hinunter. Er hob seine Hand, um sie fortzuwischen, doch zu spät. Jared war plötzlich vor ihm aufgetaucht und hatte das für ihn getan. Dann beugte dieser sich zu der am Boden liegenden Krawatte, legte sie um Jensens Hals und band sie ihm. Mit seiner Arbeit zufrieden, hauchte er einen kleinen Kuss auf Jensens Lippen und nahm seine Hand. Diese kleine Geste sagte alles, was Jensen jetzt brauchte. Hab keine Angst. Du bist nicht allein. Ich bin bei dir. Ich liebe dich. Jensen nickte leicht auf die nicht ausgesprochenen Worte und folgte Jared hinaus zum Wagen, froh, dass Jared fahren würde. Er wäre dazu sicherlich nicht in der Lage gewesen. Nervös knetet er seine Hände. Alles in ihm schrie danach, einfach wieder umzukehren. Er wusste nicht, wie er es aushalten sollte. Wie er den Anblick von Kim in einem– Gott, er konnte es nicht einmal denken. Sein Atem wurde schneller und seine Finger gruben sich fest in seine Haut. Sie mussten umkehren, sie mussten– Gerade wollte er Jared anflehen, den Wagen zu drehen, da legte sich dessen Hand auf sein Knie, drückte es leicht. Er sagte nichts, aber Jensen beruhigte sich trotzdem. Er würde es schaffen, irgendwie. Für Kim. Und selbst wenn nicht, er war immerhin nicht alleine. ~~~***~~~ Jensen hatte es am Ende nicht gewagt, bis zum Grab vorzugehen. Stattdessen stand er abseits an einen Baum gelehnt und beobachtete die Trauergemeinde. Es waren wirklich viele Leute gekommen. Mit den meisten von ihnen, hatte Kim über die Jahre gearbeitet. Natürlich war auch ihr eigenes Set vertreten. Jensen sah auch aus der Ferne, wie Eric und Bobby mit ihren Tränen kämpften. Und sie waren nicht die Einzigen. Da war noch Kims Familie. Seine beiden Töchter, die rechts und links von ihrer Mutter, Kims Exfrau standen, sowie seine Eltern und seine Schwester. Alle weinten stumme Tränen. Alle, bis auf Kelly. Dieser stand da, seine Hände zu Fäusten geballt und starrte mit einem unendlich traurigen Blick auf das Grab. Zu wissen, dass es Kelly noch schlimmer erwischt hatte als ihn, brach Jensen das Herz. Auch Jensen weinte, während der Priester seine Rede hielt. Er verstand zwar kein Wort, aber das brauchte er auch nicht. Das Wissen, Kim niemals wiedersehen zu können, einen Freund und seine einzige Zufluchtsstätte verloren zu haben, reichte aus. Jared stand an seiner Seite und hielt seine Hand, sich nicht darum kümmernd, ob sie vielleicht jemand sehen konnte. ~~~***~~~ Es verging einige Zeit, bis sich die Trauernden langsam auf den Rückweg machten. Am Ende stand nur noch Kelly vor dem Grab seines Bruders. Jensen löste sich von Jared und schritt langsam auf den Anderen zu. Er wusste nicht, was er hätte sagen können, daher legte er ihm einfach eine Hand auf die Schulter. Kelly reagierte nicht. Eine Weile standen sie so da, ehe er sich umdrehte und Jensen in eine Umarmung zog. Im ersten Moment wollte dieser Kelly von sich schieben. Doch er kämpfte gegen die aufkeimende Panik an und erwiderte schließlich die Umarmung. Es war schon ziemlich seltsam, so mit jemandem auf einem Friedhof zu stehen, den man eigentlich gar nicht kannte. Bevor Kim ins Krankenhaus gekommen war, hatte er Kelly genau zweimal gesehen und ein einziges Mal ein paar Worte mit ihm gewechselt. Trotzdem hatte Jensen das Gefühl mit dem anderen verbunden zu sein. Immerhin hatten sie beide einen Menschen verloren, den sie liebten. Jared stand abseits und beobachtete die beiden. Er kam sich irgendwie überflüssig vor. Die anderen Männer waren tief in ihrer Trauer gefangen, und dort war kein Platz für Jared. Dort hatte Jared keine Möglichkeit, Jensen zu erreichen. Mit ihm zu trauern. Es war im Moment einfach nebensächlich, dass auch Jared einen Freund verloren hatte. Sie begleiteten Kelly noch zurück zu der kleinen Kapelle, verabschiedeten sich dann allerdings. Jensen war einfach nicht im Stande, noch länger an diesem Ort zu verweilen. Die Tatsache, dass er Kims Grabstein nicht einmal angesehen hatte, ignorierten sowohl Jared, als auch er. ~~~***~~~ Sie waren keine zehn Minuten zu Hause, da wollte Jensen auch schon wieder gehen. Er musste einfach noch einmal in Kims Wohnung, bevor seine Familie diese leergeräumt hatte. „Soll ich mitkommen?“ Jensen überlegte einen Moment. Auf der einen Seite wollte er wirklich nicht alleine sein, auf der anderen Seite wäre es eine gute Gelegenheit sich in Ruhe von Kim zu verabschieden. „Was hältst du davon, wenn ich dich fahre und dann einfach im Auto warte? Wenn irgendetwas ist, kannst du mich einfach rufen.“ Jensen ließ sich Jareds Worte kurz durch den Kopf gehen, ehe er zustimmend nickte. Jared schenkte ihm darauf ein erleichtertes Lächeln. Er hätte den Anderen wirklich nur äußerst ungern allein gelassen. Noch ein Nervenzusammenbruch war das Letzte, was er riskieren wollte. ~~~***~~~ Jensen atmete tief ein, bevor er die Tür zu Kims Apartment öffnete und langsam eintrat. Alles sah genauso aus, wie bei seinem letzten Besuch. Es sah aus, als würde hier jemand leben. Der Gedanke allein ließ ihn bitter schlucken. Niemand lebte mehr hier. Bald schon, würden die Möbel und Habseligkeiten abtransportiert werden und niemand würde sich mehr an den Menschen erinnern, der hier einst gewohnt hatte. Am liebsten hätte Jensen die Zeit angehalten, um so auch Kims Andenken auf ewig zu wahren. Oder besser noch, die Zeit zurückgedreht und Kim niemals gehen lassen. Doch Jensen war nicht ohne Grund hier. Zum einen, waren noch ein paar seiner Sachen im Gästezimmer verstaut und zum anderen…. Aber erst mal sollte er wirklich seine Tasche packen. Er öffnete die Tür zum zweiten Schlafzimmer und fand auch dieses genauso vor, wie er es verlassen hatte. Seine Klamotten lagen auf einem kleinen Stuhl und die Bettdecke war aufgeschlagen. Jensen schluckte erneut seine Tränen hinunter und packte schnell seine Sachen zusammen. Nur eine Sache wollte er noch erledigen, bevor er zu Jared zurückkehren würde. Jensen verließ das Zimmer und betrat Kims Arbeitszimmer. Auf dem kleinen Schreibtisch stapelten sich Haufen von Papieren, Mappen und Ordnern. Jensen beachtete sie jedoch nicht weiter, sondern öffnete die oberste Schublade. Seit Kim ihn um dieses Buch gebeten hatte, hatte ihn die Frage beschäftigt, um welches Buch es sich handeln konnte. Denn etwas sagte ihm, Kim hatte dieses nicht für sich selbst gewollt, sondern für Jensen. Doch in der Schublade befand sich kein Buch. Nur ein Brief. Jensen nahm diesen in seine Hand und drehte ihn um. Ein Wort war in Kims Handschrift darauf geschrieben. Jensen Mit zitternden Fingern öffnete er den Umschlag und entfaltete den Brief. Lieber Jensen, Es tut mir unendlich leid, dass ich dir nichts von meiner Krankheit oder der Wahrscheinlichkeit meines Todes erzählt habe. Ich weiß, ich hätte ehrlich mit dir sein sollen, aber ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dir noch mehr Leid zuzufügen. Und ich war einfach ein zu großer Feigling. Es auszusprechen, hätte es so real werden lassen. Hoffentlich kannst du mir irgendwann vergeben. Als erstes möchte ich mit diesem Brief klarstellen, dass du dir keine Sorgen um deine Bleibe machen musst. Ich möchte, dass du dieses Apartment bekommst. Nicht, weil ich glaube, Jared und du würden es nicht schaffen, sondern weil ich möchte, dass du einen Ort hast, an den du dich zurückziehen kannst. Ich möchte nicht, dass du bei Jared bleibst, weil du keine andere Wahl hast. Da ich nicht weiß, wann du diesen Brief lesen wirst, weiß ich nicht, wie es zwischen euch beiden aussieht. Du sollst nur wissen, dass auch wenn Jared oft ein großer Idiot ist und sich nicht immer anständig verhält, er dich doch aufrichtig liebt und dich niemals, niemals wegen dem, was man dir angetan hat, verlassen würde. Wenn du mir auch sonst nichts glaubst, so glaub mir wenigstens das. Eine solche Liebe, wie ich sie zwischen euch sehe, muss man festhalten, will man sie nicht für immer verlieren. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Auch ich war einmal jung. Es müssen jetzt schon über 40 Jahre vergangen sein. Damals war ich in einen Jungen aus meinem Heimatort verliebt. Wir kannten uns seit wir Kinder waren und eines Sommerabends, als wir zusammen auf der Wiese hinter seinem Haus lagen, gestanden wir uns unsere Liebe. Doch für uns gab es keine Zukunft. Nicht zu der damaligen Zeit und schon gar nicht in Anbetracht unserer Familien. Wir hatten trotz allem große Pläne, wollten die Welt verändern. Doch die Realität holte uns schnell ein. Wir begriffen, dass unsere Liebe keine Chance hatte. Also beendeten wir unter Tränen auf dem Feld, was wir einst dort begonnen hatten. Als Symbol unserer Liebe ließen wir uns Ringe anfertigen. Auf dass wir unsere gemeinsame Zeit niemals vergessen würden. Nicht, dass ich etwas gebraucht hätte um mich an ihn zu erinnern. Er ist bis heute mein engster Freund. Doch jetzt… Ich möchte, dass du diese Ringe bekommst. Gib den zweiten an den Menschen, den du liebst, der für alle Zeit in deinem Herzen sein wird. Das muss nicht Jared sein (auch wenn ich mir sehr sicher bin, dass er es ist). Ich will dich einfach nur glücklich sehen. Schenk ihn der Person, die dich auch in tiefster Betrübtheit noch zum Lachen bringt. Du hast es verdient, glücklich zu werden. Lass dir niemals etwas anderes einreden. Von niemandem. In Liebe, Kim Jensen stand wie angewurzelt da, beobachtete wie seine Tränen das Papier in seiner Hand aufweichten. Unsicher griff er in die Schublade hinein und fand dort tatsächlich eine kleine Schatulle vor. Er öffnete diese behutsam und fand in ihr zwei schlichte silberne Ringe. Beide mit einer kleinen Gravur versehen. Immer. Gerade noch rechtzeitig hörte er die Tür hinter sich aufgehen. Schnell steckte er die Schachtel in seine Tasche, da stand auch schon Jared hinter ihm und legte sanft seine Arme um Jensen. Dieser ließ sich in die Umarmung fallen und schloss erschöpft seine Augen. „Alles in Ordnung?“ „Ja… Er hat einen Brief hinterlassen. Das hat mich nur–“ Jensen brach ab und drehte sich zu Jared um. „Lass uns bitte heute nicht mehr darüber reden. Ich–“ „Schon okay. Was hältst du davon, wenn wir jetzt nach Hause gehen und uns eine riesige Pizza bestellen. Du hast seit Tagen nicht mehr ordentlich gegessen. Du musst am Verhungern sein.“ Jensen wollte ihm gerade erwidern, dass er tatsächlich etwas zu Essen vertragen könnte, da ertönte ein lautes Grollen. Jareds Wangen überzog ein leicht rosa Schimmer und er grinste verlegen. „Na gut, vielleicht hab ich auch etwas Hunger.“ Jensen lächelte und folgte Jared zurück zum Wagen. Die Schatulle war sicher in seiner Tasche verwahrt, während Kims Worte in seinem Kopf widerhallten. Schenk ihn der Person, die dich auch in tiefster Betrübtheit noch zum Lachen bringt. TBC Ich weiß, das Kapitel war nicht toll. sorry. Lilian Kapitel 17: You can try to run and hide, you'll always be the same inside ------------------------------------------------------------------------- You can try to run and hide, you'll always be the same inside Wieder ans Set zurückzukehren war schlimmer als jeder Alptraum. Schon der Gedanke daran, dass Kim einfach nicht da sein würde, nie wieder, brachte Jensen fast um den Verstand. Doch er konnte das Unvermeidliche auch nicht noch länger aufschieben. Das wusste er. Irgendwann musste er sich seiner Angst stellen. Das hieß jedoch nicht, es musste ihm gefallen. Erst das schrille Klingeln des Weckers riss ihn aus seinen Gedanken. Verdammt. Wieder eine Nacht ohne Schlaf. Und dabei wollte er doch nichts weiter, als sich in seinem Bett verkriechen. Die schlafende Gestalt neben ihm ließ ihn jedoch schmunzeln, hatte sie sich, vom Wecker gestört, gerade um ihn geschlungen. Jareds Gesicht war in Jensens Nacken gepresst und dessen warmer Atem kitzelte seine Haut. Wie gesagt, liegen bleiben klang einfach viel verlockender. Leider interessierte das den Wecker überhaupt nicht. Dieser klingelte noch immer. Jensen hätte ihn ja ausgestellt, aber Jareds fester Griff hielt ihn davon ab. Da Bewegen keine Option war, machte er es sich in Jareds Umarmung bequem und versuchte, das störende Geräusch auszublenden. Es musste ihm gelungen sein, denn als er seine Augen das nächste Mal aufschlug, war es still um ihn herum. Still, aber auch kalt. Enttäuscht stellt er fest, dass Jared nicht mehr neben ihm lag. Dieser Morgen wurde einfach nicht besser. ~~~***~~~ Grummelnd schlurfte Jensen in die Küche. Jared saß am Tisch, in seiner Hand ein Becher Kaffee und sein Blick mindestens genauso müde, wie Jensen sich fühlte. Als Jared ihn erblickte, hellte sich dieser allerdings auf und Jared lächelte ihm entgegen. Jensen ließ sich in den anderen Stuhl fallen und legte seinen Kopf auf der Tischplatte ab. Gott, er wollte wirklich nicht ans Set. Jared stupste ihn sanft an, woraufhin Jensen seinen Kopf hob. Der Andere stand mit großen Augen vor ihm, grinste und reichte ihm ebenfalls einen Kaffee, den er dankend annahm. ~~~***~~~ Kim war nicht der erste am Set von Supernatural, der gestorben war. Und sie hatten definitiv schon schlimme Tage gehabt. Aber heute, heute war alles anderes. Die Leute um sie herum wirkten wie im Halbschlaf. Gefangen in ihrer eigenen Trauer. Dementsprechend war es kein Wunder, wenn sie für alles doppelt so lange brauchten, wie an einem normalen Tag. Heute war nichts normal und ein Teil von Jensen fragte sich, ob es wohl je wieder so sein würde wie früher. Ob er hier jemals wieder in schallendes Gelächter ausbrechen konnte. Er bezweifelte es. Obwohl sie schon weit hinter ihrem Zeitplan hingen, arbeiteten sie ausnahmsweise nicht bis tief in die Nacht. Es hatte sowieso nicht viel Sinn. Keiner war richtig bei der Sache, also entließ Eric sie schließlich. Jensen und Jared waren wieder zu Hause, bevor die Sonne untergegangen war. Zu geschafft, um sich großartig zu bewegen, machten sie es sich einfach auf der Couch bequem und schauten Fernsehen. Jared bestellte Pizza und so genossen sie ihren freien Abend. Oder zumindest einen kleinen Teil davon, denn schon nach zwei Stunden waren die beiden fast eingeschlafen. Mit letzter Kraft schafften sie es schließlich, sich ins Bett zu begeben. Jared war beinahe eingeschlafen, da spürte er plötzlich Jensens Finger an seinem Bauch, seine Lippen an seinem Hals. Neugierig öffnete er seine Augen und blickte Jensen fragend an. „Was wird das?“ „Bist du wirklich so müde?“ Jensen wartete nicht auf eine Antwort, sondern presste seine Lippen fest auf Jareds. Der war zwar etwas überrascht, ließ sich davon jedoch nicht beirren und öffnete seinen Mund einen Spalt, um Jensens fordernder Zunge Einlass zu gewähren. Dieser nutzte die sich ihm bietende Gelegenheit sofort. Jensens Hände glitten weiter über Jareds Bauch, höher, bis sie über seine Brust strichen. Jared streckte sich den warmen Fingern entgegen. Er half Jensen dabei, sich von seinem Shirt zu befreien und ehe er sich versah, saß dieser auf seinem Schoß. Durch den dünnen Stoff ihrer Shorts spürte Jared deutlich Jensens Erregung gegen seine pressen. Er stöhnte in ihren Kuss und grub seine Hände in Jensens Haar. Etwas in ihm sagte ihm, er sollte sofort aufhören. Was tat er hier verdammt? Er hatte sich doch vorgenommen, mit genau dieser Art von Beschäftigung zu warten, bis er sich sicher sein konnte, Jensen dadurch nicht endgültig zu verlieren. Und bis jetzt hatte das auch ganz gut geklappt. Außer ein paar mehr oder weniger heftigen Küssen und ein bisschen Gefummel war zwischen ihnen tatsächlich nichts gelaufen. Diesmal schien es allerdings nicht dabei bleiben zu wollen. Oder eher, Jensen schien es nicht dabei belassen zu wollen. Seine Hände waren scheinbar überall auf Jareds Körper, hinterließen eine feurige Spur des Verlangens, während Jensens Zunge weiter durch seinen Mund tobte. Auch wenn Jareds Erregung inzwischen beinahe schmerzte, er musste jetzt aufhören. Sie mussten aufhören. Das Risiko, Jensen zu verlieren, war einfach zu hoch. Und er könnte sich immer noch unter eine kalte Dusche stellen. Daran hatte er sich inzwischen schon gewöhnt. Hatte er seine Hände auch bis jetzt noch dafür benutzt, um ihren Kuss zu vertiefen, so nutzte er sie nun dazu, den Anderen von sich wegzuziehen. Es dauerte einen Moment, bis Jensen diese Geste verstand und den Kuss unterbrach. Irritiert blickte er Jared an. Seine Lippen waren tief rot und geschwollen und Jared vergaß für einen Moment alle seine guten Vorsätze. Doch er musste sich jetzt zusammenreißen. Also ignorierte er schweren Herzens Jensens Hintern, der fest auf seinen Schritt gepresst war, genau wie Jensens Zunge, die erwartungsvoll über Jensens Lippen leckte. „Wir sollten– ahh!“ Jensen hatte begonnen, an Jareds Nacken zu knabbern, doch davon würde Jared sich nicht ablenken lassen. „Gott, Jens. Bist du dir sicher, dass du das hier willst?“ Er hätte seinem Gehirn wirklich nicht zugetraut, einen vollständigen Satz zu bilden. Nicht in dieser Situation. Jensen gab ihm keine Antwort. Stattdessen lächelte er einfach nur verschmitzt und setzte ihren Kuss fort. Energischer dieses Mal. Zusätzlich begann er, seine Hüfte immer wieder langsam zu heben und zu senken. Jared konnte nicht mehr an sich halten. Er stöhnte ungehemmt auf und reckte sich Jensens Becken entgegen. Dieser grinste in ihren Kuss hinein und verstärkte seine Bewegung. Jareds Hände ließen von seinem Kopf ab. Die eine krallte sich in Jensens Oberschenkel, die andere griff beinahe verzweifelt in Jensens Shorts, wo sie sich ohne Umschweife um dessen Härte legte. Jetzt stöhnte auch Jensen. Sein Rhythmus wurde schneller und unkontrolliert, während Jareds Hände mit seiner Erregung spielten. Jared ließ seinen Kopf in den Nacken fallen, unterbrach so ihren Kuss, und kam durch eine letzte kräftige Bewegung Jensens in seine Hose. Sein Griff um Jensens Schaft wurde stärker, bis Jensens schließlich leise aufschrie und sich über Jareds Hand ergoss. ~~~***~~~ Später, nachdem sie sich gesäubert hatten, unternahm Jared einen zweiten Versuch einzuschlafen. Jensen lag mit dem Rücken zu ihm in seinem Arm und obwohl Jared sein Gesicht nicht sehen konnte, wusste er doch, dass der Andere das eben Geschehene nicht bereute. Dass Jensen noch keinen Versuch unternommen hatte wegzurennen, unterstützte seine These. Glücklich schloss Jared also seine Augen. Er wäre auch sicherlich sofort eingeschlafen, hätte er nicht noch Jensens Stimme vernommen. So leise, dass er im ersten Moment dachte, er würde bereits träumen. „Es war damals in Texas.“ Jared brauchte einen langen Moment, um zu begreifen, worüber Jensen sprach. Als ihn die Erkenntnis traf, war er plötzlich wieder hell wach. „Bevor ich nach L.A. gegangen bin. Ich war mit diesem Jungen zusammen. Er war etwas älter als ich und hatte dementsprechend auch mehr Erfahrung. Naja, er wollte Sex und ich wollte nicht. Erst hat er gewartet, hat gesagt, er versteht mich. Aber nach ein paar Wochen wurde es ihm zu viel. Er wollte sich von mir trennen. Das wollte ich nicht, immerhin liebten wir uns doch. Zumindest dachte ich das. Also hab ich schließlich zugestimmt.“ Die Worte fielen von Jensens Lippen, ohne, dass er sie hätte stoppen können. Er atmete tief ein und fuhr fort. Er wollte das alles einfach nur hinter sich bringen. So schnell wie möglich. Jared verstärkte seinen Griff um Jensen, um ihm wenigstens etwas Beistand zu gewähren. Er ignorierte das kleine Stechen in seinem Bauch, dass er nicht der erste für Jensen gewesen war. Er hatte sich das ja schon gedacht, auch wenn Jensen etwas anderes behauptet hatte. „Er war nicht besonders einfühlsam und ich konnte die nächsten paar Tage nicht richtig sitzen. Aber er war zufrieden und wir sind zusammen geblieben. Das war alles, was für mich zählte. Von da an bestanden unsere Treffen eigentlich nur noch aus Sex. Ich hab das natürlich nicht sofort bemerkt. Er wollte immerzu neue Dinge ausprobieren und ich hab ihn machen lassen. Nicht, dass ich eine große Wahl hatte. Wenn ich mal etwas nicht wollte, ist er wütend geworden, hat gedroht, sich von mir zu trennen und meinem Vater von uns zu erzählen. Ich konnte das nicht zulassen, also hab ich ihn machen lassen.“ Jared hörte die Worte, doch sein Verstand konnte sie noch nicht richtig verarbeiten. Er hörte Jensens unregelmäßiges Atmen und spürte seinen Herzschlag unter seiner Handfläche, die irgendwann wohl auf Jensens Brust zum Liegen gekommen war. „Irgendwann reichte ihm das aber auch nicht mehr. Er hatte keine Lust mehr, mir ständig zu sagen was er wollte. Eine Beziehung könnte so nicht funktionieren. Ich sollte mir gefälligst selber Gedanken machen. Von da an hat er erwartet, dass ich den Sex verlange, darum bettele. Ich tat es. Es war alles soweit in Ordnung, bis sein Bruder seinen Job verlor. Er verbrachte daraufhin viel Zeit mit uns und irgendwann stand er plötzlich im Zimmer, während wir gerade dabei waren. Ich hab erwartet, dass mein Freund ihn rauswirft. Stattdessen hat er ihn angegrinst und… eingeladen.“ Das Zittern, welches durch Jensens Körper fuhr, spürte auch Jared. „Das war das erste Mal, dass ich mich gewehrt habe. Ich hab um mich geschlagen und getreten, aber sein Bruder hat einfach meine Hände festgehalten. Ehe ich mich versah, hatte er mir seinen Schwanz in den Mund geschoben, während mein Freund fröhlich weiter machte. Ich weiß nicht mehr, wie oft sie in dieser Nacht die Plätze getauscht haben und ich weiß auch nicht, wie sie es geschafft haben, mich gleichzeitig zu ficken. Aber am nächsten Morgen wachte ich auf und schälte mich unter ihren Körpern hervor. An meinen Beinen klebte Blut und Sperma, aber ich wollte einfach nur nach Hause. Ich zog mich an und ging. Eine Woche später verließ ich Texas und ging nach L.A. Das war’s. Du kennst den Rest.“ Jared wusste nicht, was er sagen sollte. Seine Arme waren inzwischen so fest um Jensen geschlungen, dass sie ihn schmerzten. Doch er brachte es nicht über sich, seinen Griff zu lockern. Wie konnte ein Mensch einem anderen Menschen nur so etwas antun? Noch dazu einem Menschen wie Jensen. Er begriff es einfach nicht. Jared war gefangen in seinen Gedanken und merkte nicht, wie die Zeit verging. „Soll ich gehen?“ Jensens Stimme klang unsicher und verängstigt. Wie sollte er das Schweigen des Anderen interpretieren? Wollte Jared ihn nicht mehr hier haben? Warum sagte er nichts? Jensen wollte nicht gehen. Er wollte in Jareds Armen liegen bleiben. Hier war er sicher. Jared erwachte schließlich aus seiner Starre und versuchte, Jensen zu sich zu drehen, ihm in die Augen zu sehen. Doch Jensen wollte nicht. Er wollte auf keinen Fall die Verachtung in Jareds Blick sehen. Jared ließ jedoch nicht locker und irgendwann drehte Jensen sich tatsächlich um. Jareds Züge überraschten Jensen allerdings. In seinem Blick lag keine Verachtung, sondern Liebe. In Jensens Augen sammelten sich Tränen, genau wie in Jareds. Dieser schloss seine Arme noch fester um ihn und hielt ihn fest. Ihre Lippen trafen sich zu einem verzweifelten Kuss, ungeachtet der Tatsache, dass sie beide weinten. „Ich liebe dich. Das werde ich immer.“, sagte Jared schließlich, als sie ihren Kuss beendet hatten. Seine Handfläche ruhte auf Jensens Wange und seine Lippen waren nur einen kleinen Spalt von Jensens entfernt. Jensen erwiderte nichts, nahm einfach nur Jareds Hand in seine und hielt ihn fest. Sein Verstand war wie leer gefegt und irgendetwas sagte ihm, dass es Jared ähnlich ging. Sie würden reden müssen, Jensen wusste das. Aber das hatte noch etwas Zeit. Für heute reichte die Nähe des jeweils anderen aus, um friedlich einzuschlafen. Zum ersten Mal ohne den Schatten der Vergangenheit zwischen ihnen. TBC LG Lilian Kapitel 18: Our Wrongs Remain Unrectified and Our Souls Won't Be Exhumed ------------------------------------------------------------------------ Our Wrongs Remain Unrectified and Our Souls Won't Be Exhumed Seit Jensen Jared von seiner Vergangenheit erzählt hatte, lief es zwischen ihnen tatsächlich besser. Sie hatten den nächsten Tag noch einige Stunden geredet. Jared hatte alles daran gesetzt, Jensen klar zu machen, dass er für die Geschehnisse nicht verantwortlich war. Dass es nicht seine Schuld war. Dass er ihn noch immer liebte. Und Jensen glaubte ihm. Das einzige Problem war noch immer der Sex. Naja, eher die Tatsache, dass sie noch immer keinen hatten. Es war nicht so, dass Jensen nicht gewollt hätte. Ganz im Gegenteil. Er wollte es wirklich noch einmal versuchen, aber er wollte Jared auch nicht enttäuschen, indem er ihn mittendrin von sich schob. Einmal hatte er Jared nicht weggeschoben, hatte tief eingeatmet und einfach darauf gewartet, dass seine Angst nachließ. Doch als Jared einen Finger über seinen Eingang hatte gleiten lassen, war er in so heftiges Zittern ausgebrochen, dass Jared ihn sofort losgelassen hatte und ihn auch den Rest des Abends nicht mehr berühren wollte, aus Angst ihn zu verschrecken. Leider führte das unweigerlich dazu, dass er es inzwischen gar nicht mehr probierte. Jared hatte die ersten Male immer wahnsinnig verständnisvoll reagiert, aber trotzdem konnte Jensen den Schmerz in seinen Augen sehen, die Verzweiflung, die der Andere empfand. Jared auf der anderen Seite verstand nicht, warum Jensen sich immer weiter vor ihm zurückzog, hatte er doch gehofft, Jensen Ehrlichkeit würde sie auch in diesem Teil ihrer Beziehung weiterbringen. Offensichtlich eine Fehleinschätzung. Langsam bekam er das Gefühl, er bräuchte Hilfe, oder zumindest eine zweite Meinung, um sie aus ihrer eingefahrenen Situation herauszuholen. Das Problem dabei war nur, dass er mit niemanden über Jensens Vergangenheit reden konnte. Es brauchte einen einsamen Nachmittag, den Jensen am Set verbringen musste, und eine halbe Flasche Whiskey, ehe ihm schließlich die Idee kam. Das Internet. Warum zum Teufel war er nicht früher darauf gekommen? Er war bestimmt nicht die einzige Person mit so einem Problem. Und tatsächlich, schon nach einer kurzen Suche hatte er etwas Brauchbares gefunden. Er verbrachte die nächste Stunde damit, sich Berichte und Foren durchzulesen, in den es um Sex nach einer Vergewaltigung ging. Ein Eintrag sprang ihm dabei besonders ins Auge. Wahrscheinlich, weil es sich auch hier um ein schwules Paar handelte. Ich hab keine Angst, mich von ihm berühren zu lassen, aber sobald wir zur Sache kommen wollen, geht einfach gar nichts mehr…. Das war genau ihr Problem. Und die Lösung schien so simpel, das er sich fragte, warum ihm die Idee nicht selber gekommen war. Manchmal war er schon ein ganz schöner Idiot… ~~~***~~~ „Ich will, dass du mit mir schläfst.“ Jared hatte für einen kurzen Moment aufgehört, Jensens Lippen zu beanspruchen und sah ihn stattdessen an. Dieser blickte ihm irritiert entgegen. Bis jetzt hatte Jared niemals versucht ihn zum Sex zu drängen. Warum jetzt? Er spürte, wie die Angst langsam in ihm hervorkroch. Panisch versuchte er von Jared wegzurutschen, doch der ließ ihn einfach nicht los. Wild schlug Jensen um sich, doch der Griff Jareds lockerte sich nicht. Gefangen in seinem Anfall dauerte es eine Weile, bis Jareds verzweifeltes flehen ihn erreichte. „Jensen, hey… Was ist denn los… Ich…“ Tränen sammelten sich in Jareds Augen. Er hatte nicht darüber nachgedacht, was seine Worte anrichten könnten. Behutsam strich er über Jensens Wange. „Ich meinte das nicht so. Ich würde dich nie zwingen. Jensen...“ Jensen beruhigte sich nur langsam wieder. Die Hände, die versucht hatten, Jared wegzuschubsen krallten sich nun fest in dessen Brust. Sein Atem ging noch immer viel zu schnell und auch ihm standen Tränen in den Augen. Eine Weile hielten sie sich einfach aneinander fest, ehe Jensen zu sprechen begann. „Ich weiß… Ich… Was meintest du dann? Warum sagst du das?“ „Es tut mir leid. Ich meinte…“ Jared zögerte einen kleinen Moment, beugte sich dann zu Jensens Ohr hinab und flüsterte: „Ich will, dass du mit mir schläfst. Nicht ich mit dir .“ Als er seinen Blick wieder hob, sah Jensen ihn verwirrt an. „Ich dachte… Warum?... Ich dachte du tust das nicht.“ „Ich hab nicht gesagt, dass ich das nicht tue. Ich hab es nur noch nie gemacht.“ Für einen Moment herrschte Stille zwischen ihnen. Jensen ließ sich Jareds Worte durch den Kopf gehen. Vielleicht war die Idee gar nicht so schlecht. Wenn Jared das denn auch wirklich wollte. „Bist du sicher?“ Jared grinste und versiegelte Jensens Lippen mit seinen. Ohne eine Antwort zu geben machte er sich daran, sie beiden von ihrer Kleidung zu befreien. Zwar wollte er Jensen nicht überrumpeln, doch er wollte auch nicht, dass Jensen zu viel nachdachte. Ohne ihren Kuss zu unterbrechen, griff er nach der Gleitcreme, welche er vorsichtshalber auf dem Nachttisch platzierte hatte. Er schmierte sich etwas davon auf seine Finger und griff dann nach Jensens Erregung. Dieser keuchte erschrocken auf, als das kühle Gel auf seine heiße Haut traf. Doch Jared verlor keine Zeit. Er setzte sich auf und platzierte Jensen Härte an seinem Eingang. Jensen löste sich von Jareds Lippen und versuchte, ihn aufzuhalten. Der Andere war noch gar nicht vorbereitet. Das würde Jensen ihm auf keinen Fall antun. Niemals. „Keine Angst. Ich wusste, du würdest mir nicht wiederstehen können.“ Er hatte nicht umsonst den ganzen Nachmittag mit sich allein im Badezimmer verbracht. All die Vorsorge machte sich bezahlt, als er sich schließlich auf Jensen niederließ. Stück für Stück ließ er den Anderen in sich eindringen. Es zog etwas, aber nur ein wenig. Er schloss seine Augen, um gegen den Schmerz an zuarbeiten, doch kaum hatte er das getan, spürte er Jensens Hand in seinem Nacken, die ihn sanft aber bestimmt zu diesem hinunterzog. „Sieh mich an.“, hauchte er leise. Jared atmete noch einmal tief ein und gehorchte. Seine Augen fest auf die seines Freundes gerichtet, glitt er schließlich weiter hinunter, bis er Jensen komplett in sich aufgenommen hatte. Jensens Hand, welche bis jetzt mit seinem Nackenhaar gespielt hatte, zog ihn zu sich hinunter, so dass er ihn sanft küssen konnte. Jared spürte den leichten Schmerz kaum noch. Doch Jensen ließ ihn nicht los, sondern vertiefte ihren Kuss weiter, während Jared versuchsweise seine Hüfte anhob. Beide Männer stöhnten lustvoll auf. Jared fühlte auch den letzten Rest Unwohlseins Verschwinden und begann daraufhin einen leichten Rhythmus, der die beiden schon nach kurzer Zeit Sterne sehen ließ. Immer schneller bewegte er seinen Körper auf und ab. Jensen Finger krallten sich in Jareds Nacken, pressten ihre Münder so immer fester zusammen. Jensen spürte, dass er nicht mehr lange durchhalten würde. Gerade wollte er nach Jareds Erregung greifen, da zog dieser sich plötzlich um ihn zusammen und kam mit einem lauten Stöhnen. Allein der Gedanke, dass er Jared nicht einmal hatte berühren müssen, ließ Jensen wahnsinnig werden. Es dauerte nicht mehr als zwei Stöße, ehe er sich tief in Jared ergoss. ~~~***~~~ „Und du bist sicher, dass du nicht mitkommen willst. Mike erwartet schließlich uns beide.“ Jared stand vor der großen Haustür ihres Hauses und war gerade dabei, sich seine Jacke anzuziehen. Jensen lehnte sich an den Türrahmen der Küchentür und schüttelte den Kopf. Der Dreh heute hatte ihn wirklich geschafft und er wollte einfach nur noch ins Bett und schlafen. Er würde schon nichts verpassen, immerhin feierte Mike fast jedes Wochenende eine Party. Und jedes Mal drohte er damit, nie wieder mit den Nichterscheinenden zu reden. Durchhalten tat er das allerdings höchstens bis zur nächsten Party. Jensen konnte eine Runde aussetzen. „Okay. Ich kann auch hier bleiben, wenn du willst.“ „Das brauchst du nicht. Ich will sowieso gleich schlafen gehen. Außerdem muss Mike ja nicht gleich uns beiden den Kopf abreißen.“ Jared grinste daraufhin leicht, öffnete die Tür und trat hinaus. „Bis später dann!“, rief er noch, dann fiel die Tür auch schon wieder ins Schloss. Nur Sekunden später hörte Jensen, wie Jared verzweifelt mit dem Schloss kämpfte und schließlich die Tür wieder aufstieß. Jensen blickte ihm irritiert entgegen, doch Jared lächelte nur und beugte sich hinunter um ihn zu küssen. „Hätte ich doch beinahe das Wichtigste vergessen.“ Nun grinste auch Jensen. Noch ein letztes Mal ließ Jared seine Lippen über Jensens gleiten, bevor er mit einem leisen „Ich liebe dich“ endlich das Haus verließ. Jensen blieb glücklich lächelnd zurück und starrte seinem Freund hinterher. ~~~***~~~ Jensen wachte erst wieder auf, als er die Schlafzimmertür aufgehen hörte. Er blinzelte einige Male, um seine Augen an das Licht zu gewöhnen, inzwischen musste es draußen tatsächlich hell geworden sein, bevor er sich umdrehte. Jared stand mitten im Raum und starrte Jensen an. „Muss ‘ne tolle Feier gewesen sein, wenn du erst jetzt wieder hier bist.“ Jensen lächelte, doch Jared reagierte nicht auf ihn, stattdessen begann er damit, sich auszuziehen. Das war generell nichts ungewöhnliches, doch dieses Mal schien er extreme Schwierigkeiten mir den Knöpfen seines Hemdes zu haben. Frustriet zog und zerrte er, doch die widerspenstigen Dinger wollten einfach nicht nachgeben. Jensen erbarmte sich schließlich, stand auf und half Jared dabei, sich von dem Shirt zu befreien. Schon vom Bett aus hatte Jensen den schweren Geruch des Alkohols bemerkt, welcher von Jared ausging, doch jetzt wo er ihm so nahe war, war es noch schlimmer. Als das Hemd endlich zu Boden glitt, machte Jensen sich an Jareds Gürtel zu schaffen. Jared versuchte, ihm dabei zu helfen, was das Ganze aber eher schwieriger machte. Schließlich griff Jensen nach Jareds Händen und schob sie zur Seite. Jared blieb ruhig stehen und zog einen Schmollmund, während Jensen ihm auch seine Hose auszog. Doch als Jensen ihn mit sich aufs Bett schieben wollte, regte er sich plötzlich wieder. Er packte Jensen und drückte ihn gegen die nächste Wand. Noch bevor Jensen reagieren konnte, presste Jared seine Lippen fest auf seine. Der scharfe Geschmack des Alkohols ließ Jensen leicht schummrig werden. Er drückte Jared von sich weg und sah ihn an. „Gott, du musst wirklich betrunken sein. Wir sollten zusehen, dass wir dich ins Bett bekommen.“ Dieses Mal schaffte Jensen es, den Anderen unter die Decke zu bekommen. Müde legte Jensen sich neben ihn, und wollte zumindest noch für ein paar Stündchen die Augen schließen. Jared hatte allerdings andere Pläne. Er robbte vorsichtig auf Jensen zu und begann, seinen Hals entlang zu lecken. „Jared, du bist betrunken. Hör auf damit!“ Statt sich wegzudrehen, krabbelte der Angesprochene jetzt jedoch über Jensen. Dieser stöhnte unter dem Gewicht seines Freundes leicht auf. Erneut versuchte er, Jared von sich zu schieben, aber dieses Mal blieb sein Versuch erfolglos. Jareds Hände und Lippen waren plötzlich überall auf Jensens Haut, küssten und neckten ihn. Er versuchte erneut, Jared wegzustoßen. Langsam bekam er Panik. Sein Atem hatte sich beschleunigt und er begann zu zittern. Jared schien davon nichts mitzubekommen. Er setzte sein Treiben weiter fort. Seine Hände waren nun schon am Bund von Jensens Shorts angekommen. Jensen hatte die Augen fest geschlossen, während seine Hände weiter gegen Jareds harte Schultern pressten. „Jared, bitte–“ Ein leises Stöhnen entfuhr ihm, als der Andere sich fest in seinen Hals biss. Jensen brauchte einen Moment, um seine Worte wiederzufinden. Erst als Jared sie ihrer Unterwäsche entledigt hatte und seine Finger vorsichtig Jensens Hintern entlangstrichen, flehte Jensen erneut. „Bitte, ich will das nicht. Nicht so. Hör auf.“ Wie vom Blitz getroffen waren Jareds Hände von seinem Körper verschwunden. Der Andere rollte sich sofort von ihm runter und zog sich soweit auf die andere Seite des Bettes zurück, dass er beinahe runtergefallen wäre. Jensen atmete tief ein und drehte sich dann auf die Seite, um Jared anzusehen. In dem Blick des Anderen lag so viel Schmerz, wie Jensen ihn sonst nur aus dem Spiegel kannte. „Es tut mir Leid…“ Jared Stimme lallte etwas, aber er brachte die Worte trotzdem verständlich heraus. Jensen schüttelte nur den Kopf und zog Jared wieder in seine Arme. „Ist schon okay. Du hast aufgehört, als ich stopp gesagt habe.“ Jensen ließ seine Finger leicht durch Jareds Haar streichen, ehe er ihn in einen sanften Kuss zog. Als sie sich wieder voneinander lösten, bemerkte Jensen sofort die Tränen, die über Jareds Gesicht liefen. „Du hast Angst vor mir. Du hast Angst vor mir und das ist allein meine Schuld. Ich hab dir wehgetan.“ Jared weinte noch immer und Jensen wusste nicht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. „Ich wünschte, ich könnte der Mensch sein, den du verdienst, dem du vertrauen kannst, mit dem du über alle deine Probleme reden kannst. Der Mensch, den du liebst.“ Jared hatte sein Gesicht in Jensens Nacken vergraben, doch Jensen drehte es sofort wieder zu sich. Behutsam wischte er Jareds Tränen weg. „Das bist du, Jared. Das und noch viel mehr. Ich vertraue dir. Dass weißt du. Ich habe dir von all meinen Problemen erzählt. Du weißt alles, was es über mich zu wissen gibt. Mehr als irgendjemand sonst je gewusst hat.“ Jared schnaubte leicht, aber Jensen fuhr einfach fort. „Mehr als irgendjemand je gewusst hat, Jared. Du kennst mich besser, als dich selbst. Du liebst mich mehr, als dich selbst. Es gibt keinen einzigen Tag, an dem du nicht perfekt für mich bist.“ Jensen strich behutsam über Jareds Wange. „Ich liebe dich.“ Jensen spürte, wie Jared gegen seinen Hals nickte. „Ich liebe dich auch.“ Jensen schlang seine Arme noch etwas fester um Jared und strich ihm beruhigend über den Rücken, bis sich Jareds Atmung schließlich regelmäßiger wurde und er einschlief. Doch Jensen bekam kein Auge mehr zu. Jareds Worte gingen ihm einfach nicht aus dem Kopf. Irgendwann, als sein Wecker bereits acht Uhr morgens zeigte, war Jensen schließlich mit seinen Gedanken am Ende. Vorsichtig, da er Jared auf keinen Fall wecken wollte, stand er auf und suchte seine Klamotten zusammen. Dann verließ er das Schlafzimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Er machte sich auf den Weg ins andere Badezimmer, wusch sich und zog sich schließlich an. Sein Entschluss stand fest. Er schrieb Jared einen kleinen Brief und legte diesen auf den Küchentisch, damit Jared ihn auch auf jeden Fall finden würde. Dann griff er nach seiner Jacke und den Autoschlüsseln und verließ das Haus. Jensen ließ Jared nichtsahnend zurück, während er sich auf den Weg in ein neues Leben machte. TBC Kapitel 19: Sometimes the Hardest Thing and the Right Thing are the Same ------------------------------------------------------------------------ Sometimes the Hardest Thing and the Right Thing are the Same Jared tigerte nervös durch das Haus. Das tat er nun schon seit er heute Morgen aufgewacht war und Jensens Brief gefunden hatte. Unzählige Male hatte er nach dem Telefon gegriffen, um Jensen anzurufen, ihm zumindest eine Nachricht zu schreiben. Doch er entschied sich dagegen. Jensens Brief war eindeutig gewesen. Also lief er jetzt zum hundertsten Mal den Flur auf und ab. Jedes noch so kleine Geräusch ließ ihn aufschrecken und zur Tür rennen. Doch da war niemand. Außer vielleicht eine streunende Katze, die sich einen Spaß daraus machte Jared zu verschaukeln. Er hatte es noch nicht über sich gebracht zu frühstücken und sein Magen knurrte inzwischen unüberhörbar. Doch Jared ignorierte ihn. Er hätte im Moment sowieso nichts herunterbekommen. Unter normalen Umständen hätte ihn so ein Gedanke sicherlich beunruhigt, gab es doch kaum Situationen, in denen er nicht essen konnte. Aber heute beließ er es bei einem kleinen Stirnrunzeln. Gerade hatte er sich auf die Couch fallen lassen, um wenigstens ein bisschen Ruhe zu bekommen, da hörte er plötzlich ein Auto. Schnell sprang er auf und rannte zur Haustür. In seinem Hinterkopf schrie schon wieder diese Stimme, dass sie dieses Spiel jetzt mindestens schon zwanzig Mal gespielt hatten und nie war es wirklich Jensens Auto gewesen. Jared ignorierte sie gekonnt. Vorsichtig spähte er durch den Spion und als er endlich etwas erkennen konnte, riss er die Tür auf und rannte Jensen entgegen. Der hatte es kaum geschafft aus dem Auto auszusteigen, da packte Jared ihn schon, drehte ihn zu sich und zog ihn in eine feste Umarmung. Jensen zuckte für einen winzigen Augenblick zusammen, bevor er seine Arme ebenfalls um Jared legte. Sie vergaßen für ein paar Sekunden, dass sie mitten auf ihrer Einfahrt standen, wo sie wirklich jeder sehen konnte. Jensen löste sich als erster wieder und lächelte Jared leicht an. „Lass uns reingehen.“ Jared nickte nur, schnappte sich Jensens Tasche vom Beifahrersitz und zog den Anderen mit sich ins Haus zurück. „Meine Tasche hätte ich auch allein tragen können.“, grinste Jensen, als die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war. „Ja…ja, wie auch immer“ Ohne weitere wertvolle Zeit zu verschwenden presste Jared Jensen gegen die nächste Wand und nahm seine Lippen in Besitz. „Ich hab dich vermisst.“, murmelte er leise gegen Jensens Mund. Dieser nickte leicht. „Ich dich auch.“ Er wich ein kleines Stück zurück, um Jared ansehen zu können. „Es tut mir leid, dass ich einfach so abgehauen bin.“ „Ich hätte dich begleitet, wenn du das gewollte hättest.“ Jareds Finger glitten behutsam über Jensens Wange. „Das weiß ich, Jared. Aber ich musste das erst alleine machen.“ „Schon okay. Das verstehe ich. Wie war deine erste Therapiestunde denn?“ Jareds Hand war inzwischen in Jensens Nacken gewandert, spielte dort mit den feinen Härchen. „Anstrengend.“, seufzte er leise. „Willst du darüber reden?“ „Ich hab den ganzen Morgen geredet.“ Ein schelmisches Grinsen legte sich auf Jensens Gesicht. Jared verstand ihn erst, als Jensen nach seiner Hand griff und ihn zurück ins Schlafzimmer zog. Mit einem Mal war sein Hunger vergessen. Zumindest der, auf echte Nahrung. ~~~***~~~ „Ich hab heute Morgen meine Eltern angerufen.“ Jensen blickte unsicher von seinem Frühstück auf, zu dem sie dann doch endlich gekommen waren. Jared verschluckte sich beinahe, als er Jensens Worte vernahm. Er hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass Jensen sich nach dem Weihnachtsdesaster noch einmal freiwillig mit seinen Eltern auseinandersetzten würde. „Was… was haben sie gesagt?“ „Dad war nicht zu Hause, aber Mom hat gesagt er hätte sich wieder einigermaßen beruhigt. Sie wären mir nicht böse, aber sie müssten den Schock erst noch verdauen.“ Jensens Blick glitt traurig zurück auf den Tisch. „Hey… das ist doch schon mal etwas. Immerhin versuchen sie es. Gib ihnen einfach noch etwas Zeit.“ Jared wusste nicht wirklich, was er sagen konnte, um den Anderen aufzubauen. Er konnte sich nicht vorstellen, wie er sich fühlen würde, wenn seine Eltern ihn so behandeln würden. „Es… es ist wirklich nicht so schlimm.“ „Jensen…“ „Nein, ich meine es ernst. Kurz nachdem ich aufgelegt hatte, rief deine Mom an. Sie hat geschimpft, weil wir uns seit zwei Wochen nicht mehr gemeldet haben.“ Ein winziges Lächeln stahl sich auf Jensens Lippen. Auch Jared grinste. „Du weißt doch, meine Mom liebt dich sogar noch mehr als mich. Sie würde sofort tauschen, wenn sie die Gelegenheit bekäme.“ „Ich dachte bloß… nach all dem…“ „Du dachtest, sie würde dich weniger lieben, weil ich dich liebe? Wohl kaum. Ich hätte an deiner Stelle eher Angst, dass sie bei ihrem nächsten Besuch versucht dich zu adoptieren.“ Jensen lachte laut auf und verdammt, wenn das nicht das beste Geräusch war, dass Jared je gehört hatte. „Lach nicht! Ich meine das ernst. Wenn deine Familie sich nicht so unglaublich verhalten hätte, hätte meine Mom ihr dickes Grinsen wahrscheinlich nie aus ihrem Gesicht bekommen.“ Jensen lachte einfach weiter, bis Jared schließlich anfing, ihn mit Lebensmitteln zu bewerfen. „Hey! Behalt dein Essen gefälligst für dich!“ „Dann hör auf, dich über mich lustig zu machen.“ Jensen blickte Jared einen Augenblick ruhig an und Jared glaubte schon, er hätte gewonnen, da traf ihn plötzlich ein Glas Milch mitten im Gesicht. Geschockt starrte er Jensen entgegen, der sich vor Lachen den Bauch hielt. „Na warte, wenn ich dich erwische.“ Er sprang auf und wollte nach Jensen greifen, doch der war schneller und verschwand einfach aus der Küche. Jared wollte ihm hinterher, da rief Jensen „Wenn du das Haus einsaust, musst du es danach putzen.“ Jared sah an sich herunter. Von seinem Hemd tropfte stetig Milch auf den Küchenfußboden herunter. „Toll… wie genau soll ich das jetzt anstellen? Ich tropfe!“, rief er zurück. „Zieh die Sachen doch einfach aus.“ Jensen Stimme war kaum noch zu hören. Jared grinste leicht, bevor er sich aus seinen Klamotten schälte und Jensen hinterherlief. ~~~***~~~ Jensen hatte nicht lange damit gewartet, Jared den Abschiedsbrief von Kim zu zeigen. Er wollte nicht, dass irgendwelche Geheimnisse zwischen ihnen standen. Genau das hatte er auch Jared gesagt. Dieser hatte den Brief gelesen, gelächelt und ihn Jensen zurückgegeben. Keiner von ihnen hatte über die Ringe gesprochen, die Kim in seinem Brief erwähnt hatte. Jensen war dankbar darüber gewesen. Doch jetzt, nachdem er eine halbe Ewigkeit darüber nachgedacht hatte, war er endlich bereit Jared den zweiten Ring zu geben. Und wenn er ehrlich war, hatte er das schon vom ersten Moment an tun wollen. Nur seine eigene Unsicherheit hatte ihn davon abgehalten. Damit war jetzt Schluss. Heute würde er Jared beweisen, dass er ihm vertraute, dass er ihn liebte. Denn, auch wenn Jared nie etwas über Kims letzte Worte gesagt hatte, so war Jensen sich doch sicher, dass er darüber nachgedacht hatte. Dass er sich wunderte, warum Jensen ihm wohl noch nicht gegeben hatte, was ihm Zustand. Jensen fragte sich das Gleiche. Er hatte zwei Wochen lang auf eine Gelegenheit gewartet, aber irgendwie schien das Schicksal ihm einen Streich zu spielen. Sie mussten fast durchgängig arbeiten, kamen immer erst nach Mitternacht zurück und dann mussten Sie am Wochenende auch noch auf so eine blöde Veranstaltung. Jensen war kurz davor, durchzudrehen. Dann, ganz plötzlich, bot sich ihm die perfekte Gelegenheit. Eric schickte ihn tatsächlich lange vor Jared nach Hause. Das passierte definitiv nicht oft. Normalerweise waren es immer nur noch ein paar Kleinigkeiten, die einer von ihnen erledigen musste, sodass der Anderer einfach wartete. Doch Jared hatte noch ein relativ großes Pensum vor sich und so fuhr Jensen schließlich alleine nach Hause. ~~~***~~~ Jared war nicht besonders gut gelaunt. Der Dreh hatte für seinen Geschmack viel zu lange gedauert. Er wollte jetzt nichts weiter, als nach Hause in sein Bett. Mit Jensen natürlich. Vielleicht, wenn er Glück hatte, würde er Jensen sogar zu einem gemeinsamen Bad überreden können. Als er mit einem kleinen Lächeln die Tür zur ihrem Haus öffnete, stieg ihm sofort der Geruch von Essen in die Nase. Irgendetwas stimmte hier nicht. In ihrem Haus roch es nicht nach Essen. Zumindest nicht nach frischem Essen. Nach Pizza oder chinesischem Take-out vielleicht. Oder in ganz, ganz besonderen Fällen, wenn sie Cliff dazu bekamen für sie zu kochen, aber nicht unter der Woche, einfach so, ohne jeden Grund. Ob etwas passiert war. Ein Einbrecher vielleicht? Jared schüttelte den Kopf. Was für einen Quatsch dachte er denn da. Niemand würde in ihr Haus einbrechen und zu kochen anfangen. Mal ganz abgesehen davon, dass der Einbrecher dann auch noch hätte einkaufen müssen. Beruhigt, aber dennoch vorsichtig betrat er die Küche. Was er da sah, ließ ihm beinahe das Herz stehen bleiben. Jensen stand am Herd und… Jared wagte kaum, es zu denken. Kochte. „Jensen!“ Jensen drehte sich halb erschrocken zu ihm um. Ein schüchternes Lächeln stahl sich auf seine Lippen. „Hey, ich hab dich gar nicht reinkommen hören.“ „Du… was tust du da?“ „Ich glaube im Volksmund heißt das Kochen. Hast du bestimmt schon mal gehört. Da kommt das Essen dabei heraus“ Grinsend drehte Jensen sich wieder um und beugte sich über einen der Töpfe. Oh Gott. Auch noch mehr, als nur ein Topf. Was war hier nur los. „Ich weiß, was kochen bedeutet. Aber du… du kochst nicht. Nie.“ „Offensichtlich doch.“, erwiderte Jensen, kümmerte sich dabei jedoch weiter um seine Töpfe. Verzweifelt ließ Jared sich auf einen Küchenstuhl sinken. Erst jetzt bemerkte er den hübsch gedeckten Tisch. Langsam wurde er nervös. Hatte er vielleicht irgendetwas Wichtiges vergessen? Das war schon möglich. Immerhin vergaß er ständig irgendetwas. Wann war ihr Jahrestag überhaupt? An welchem Tag waren sie denn zusammengekommen? Verdammt, er sollte diese Dinge wissen. Warum wusste er das nicht? „Hey, ich rede mit dir.“ Schnell hob Jared seinen Blick. Jensen stand vor ihm, seine Augenbrauen leicht zusammengezogen. „ Ist irgendetwas passiert? Du bist so merkwürdig.“ „Nein, ich… ich bin nur überrascht. Das ist alles.“ „Nur, weil du mich noch nie kochen gesehen hast, heißt das nicht, dass ich es nicht kann.“ Mit Hilfe von drei Kochbüchern und der Feuerwehr im Kurzwahlspeicher des Telefons, aber immerhin, fügte er gedanklich noch hinzu. „Okay… Und… warum hast du dich plötzlich dazu entschlossen, heute selbst etwas zu kochen?“ Jared war noch immer misstrauisch. Irgendetwas stimmte hier nicht. Vielleicht hatte Jensen endgültig genug von ihm und das hier war so etwas wie ein Abschiedsessen. Dieser Gedanke ließ Jared den ganzen Abend nicht mehr los. Er konnte kaum das wirklich leckere Essen genießen, das Jensen wider Erwarten zusammengestellt hatte. Bei jedem Bissen erwartete er, dass Jensen ihn gleich einfach rauswarf… Moment mal… Das war sein Haus. Jensen konnte ihn nicht einfach aus seinem Haus werfen. Sein Blick fiel auf Jensen, der in seinem Essen rumstocherte. Ja, er wirkte schon sehr nervös, aber der leichte Rotschauer auf seinen Wangen deutet eher daraufhin, dass ihm etwas peinlich war. Und das scheue Lächeln, welches auf seinen Lippen lag, zeugte definitiv nicht von irgendwelchen Trennungsversuchen. Er musste endlich aufhören, sich das ständig einzubilden. Sie aßen stumm weiter, bis Jensen schließlich ganz leise das Wort ergriff. „Ich… Gott, ich hab keine Ahnung, wie ich mich am besten ausdrücken soll.“ Jensen ließ sein Besteck sinken und blickte Jared an. Seine Hände wühlten allerdings nervös in seiner Hosentasche herum. „Du hast Kims Brief gelesen und ich weiß ich hab viel zu lange gebraucht, aber…“ Mit diesen Worten brachte er eine kleine Schachtel zum Vorschein. Jared betrachtete die beiden Ringe einen Moment, bevor er seinen Blick wieder auf Jensen richtete. „Aber was? Ist das etwa ein Antrag.“ Jareds Lippen formten sich zu einem neckischen Lächeln. Jensens Augen weiteten sich. „Was? Ich… ich wollte nur… Ich meine… das ist nur…“ Er brachte keinen zusammenhängenden Satz mehr zustande. „Also willst du mich nicht heiraten?“ Jared zogen einen kleinen Schmollmund. Jensen war einfach zu niedlich, wie er mit seinen Worten kämpfte. „Nein… Ich meine…“ Jensen fuhr sich durch die Haare und seufzte. Für einen Moment herrschte Stille zwischen ihnen. „Und… rein hypothetisch gesprochen… wenn es einer wäre?“ Jensen spielte unruhig mit seinen Fingern und blickte Jared nicht an. „Oh nein. So nicht. Man bekommt auf so eine Frage keine Antwort im Voraus. Das würde dir so passen. Wenn du eine Antwort willst, dann frag auch.“ Jared hatte offensichtlich sein Gehirn vollkommen ausgestellt. Er hatte Jensen doch nur eine wenig auf den Arm nehmen wollen. Wie zum Teufel waren sie jetzt hier gelandet? Jensen biss sich auf die Unterlippe und schluckte. Er hob seinen Blick, um Jared in die Augen sehen zu können. „Also… willst… willst du?“ Super, musste er ausgerechnet jetzt stottern? „Will ich was?“ Okay, Jared wollte es Jensen wirklich nicht noch schwerer machen, aber etwas mehr Mühe durfte er doch wohl erwarten. „Jay…“ „Nichts Jay!“ Jensen nahm die Schachtel wieder an sich und für einen Moment glaubte Jared, er hätte es vielleicht zu weit getrieben. Doch Jensen packte die Schatulle nicht wieder ein, sondern hielt sie fest und stand auf. Wollte er jetzt etwa einfach gehen? Jared wollte schon etwas sagen, da fiel Jensen plötzlich vor ihm auf die Knie. Als er seinen Blick hob, erkannte Jared deutlich die Tränen, die sich in Jensens Augen gesammelt hatten. Der Anblick verschlug ihm beinahe die Sprache. Jensen schluckte ein weiteres Mal, atmete tief durch und griff nach Jareds Hand. „Ich… ich liebe dich… und… du liebst mich… und… Gott, bitte… willst du… willst du mich heiraten?“ „Ja.“ Die Antwort war heraus ohne, dass er darüber nachdenken hätte müssen. Jensens Hand zitterte in seiner, als er ihm den Ring ansteckte. Doch er schaffte es trotzdem. Ohne weitere Zeit zu verlieren, stürzte Jared sich auf Jensen und zog ihn in einen feurigen Kuss. „Das war mit Sicherheit der bizarrste Heiratsantrag in der Geschichte.“ Jensen schüttelte leicht den Kopf über sich selbst. Jared grinste nur. „Ich gebe ihm eine 2+. Und hey, immerhin hab ich Ja gesagt.“ Jensen lächelte und ließ sich von Jared zurück auf den Boden drücken. TBC *geht sich verstecken* Kapitel 20: Sacrifice yourself, and Let me Have What's Left. ------------------------------------------------------------ Sacrifice yourself, and Let me Have What's Left. Die nächsten Monate vergingen fast wie im Flug. Obwohl die Arbeit einen großen Teil ihrer Zeit einnahm, schafften sie es irgendwie, ihre Hochzeit zu planen. Datum, Blumen, Gäste, Anzüge und was nicht noch alles. Jared hatte mehr als nur einen Beinahe-Zusammenbruch erlitten, weil sie so viele Dinge beachten mussten. Erstaunlicherweise blieb Jensen relativ ruhig. Ihm schien es nicht so wichtig zu sein, welche Farbe die Blumen hatten, oder ob diese zur Tischdeko passte. Leider hatte auch das zu einem kleinen Nervenzusammenbruch seitens Jared geführt. Bedeutete Jensens Gelassenheit am Ende etwa Desinteresse. Wollte er Jared gar nicht heiraten? Jensen seufzte nur und fragte sich, wann genau Jared eigentlich die Braut geworden war. „Es ist mir egal, ob wir Rosen oder Tulpen auf weißen oder grünen oder meinetwegen auch lilafarbenen Tischdecken haben. Mir ist egal, ob wir in einem Saal feiern oder einfach in unserem Garten. Und wenn du willst, kannst du auch einen Bademantel anziehen. Es kümmert mich nicht, weil es nicht wichtig ist, Jared. Wir haben ein Datum, wir wissen, dass sowohl deine als auch meine Eltern kommen werden und wir haben unsere Trauzeugen und engsten Freunde dabei. Ich werde da sein und du wirst da sein und wir werden heiraten. Das ist das Einzige, was wirklich zählt.“ Nach dieser Ansprache fühlte Jared sich etwas besser. Zumindest ging sein Herzschlag wieder normal. Das hielt für ganze 40 Minuten, dann rief der Caterer an. Jensen hörte ein panisches VEGETARISCH? von Jared und entschloss sich, dieser Unterhaltung nicht beizuwohnen. Er machte es sich stattdessen auf der Couch gemütlich und zappte ein wenig durch die Kanäle. Ihm mussten kurz die Augen zugefallen sein, denn das nächste was er mitbekam, war Jareds Hand, die behutsam über seine Wange strich. Er öffnete die Augen und erblickte Jared sofort. Der Andere war über ihn gebeugt, seine zweite Hand neben Jensens Kopf abgestützt. „Hey. Sorry.“ Jensen Stimme war rau und er räusperte sich kurz, bevor er weitersprach. „Was war den los?“ Jared schüttelte den Kopf. „Ach, nur irgendwas wegen des Essens. Ist nicht so wichtig.“ „Nicht?“ Jensen zog neckisch eine Augenbraue hoch. Anstatt ihm allerdings zu antworten, glitt Jareds Hand in seinen Nacken und zog Jensen zu sich. Ihre Lippen trafen sich und sofort verließ Jared auch der letzte Rest Anspannung. Er krabbelte auf das Sofa und kniete sich über Jensen, ohne ihren Kuss dabei zu unterbrechen. Jensens Finger wanderten wie von selbst in Jareds Haare, strichen immer wieder hindurch, während er sich völlig in Jareds Künsten verlor. Ein leises Seufzen entwich ihm, welches sogleich von Jareds Lippen erstickt wurde. Dieser schmunzelte leicht, richtete sich dann jedoch abrupt auf und blickte Jensen an. Dieser seufzte, richtet sich auf und nahm Jareds Hand in seine. „Was ist dir jetzt wieder eingefallen?“ Es war nicht das erste Mal, das Jared zu den unmöglichsten Zeiten einfiel, dass er noch dringend irgendeinen Anruf machen musste. Gott, Jensen konnte es kaum erwarten, bis sie diese Hochzeit endlich hinter sich hatten und verheiratet waren. „Lass es uns noch einmal versuchen. Noch einmal, bevor wir heiraten. Wäre das… ist das okay für dich? Ich meine, wir müssen natürlich nicht, aber ich fände es schön, wenn du mir noch eine Chance gibst. Jetzt… jetzt noch eine Chance. Bevor wir verheiratet sind. Damit… Ich weiß auch nicht… Ich..“ Jared wusste nicht genau, wo dieser Gedanke auf einmal hergekommen war. Oder, um ehrlich zu sein, er dachte schon eine ganze Zeit darüber nach. Nicht, dass es mit ihrem momentanen Sexleben irgendein Problem gäbe. Im Gegenteil. Und Jared hatte überhaupt kein Problem damit, so weiter zu machen wie bisher. Nur ein kleiner, winziger Teil seines Egos, wünschte sich manchmal, Jensen würde ihm auch dieses letzte bisschen Vertrauen entgegenbringen. Es war dumm und irrational. Das wusste er. Jensen vertraute ihm blind. In allem. Und doch konnte er dieses Gefühl nicht komplett abschütteln. Jensen blickte Jared während seiner Worte amüsierte an. Er hatte sofort verstanden, wovon sein Verlobter sprach, auch wenn die Worte etwas unvorbereitet kamen. Jared war einfach zu niedlich, wenn er sich Sorgen machte. Sie waren jetzt schon über zwei Jahre zusammen und trotzdem benahm der Andere sich manchmal als wären sie sich gerade erst begegnet. Einfach niedlich. Sie hatten es ein paar Mal versucht, doch Jensen hatte es meistens schon viel zu früh wieder abgebrochen. Gar nicht aus Angst. Die wäre so früh noch gar nicht aufgetaucht. Es ging eher darum, Jared nicht zu viel Hoffnung zu machen, nur um ihn dann eventuell doch enttäuschen zu müssen. Aber er verstand auch, dass Jared diesen Ballast nicht mit in ihre Ehe nehmen wollte. Jensen wollte das auch nicht. Und um ehrlich zu sein, er wollte Jared wirklich endlich in sich spüren. Ohne Angst. Ohne Zweifel. „Wir müssen wirklich nicht. Das war nur ein Vorschlag.“ „Jared…“ Jensens Hand strich zärtlich über Jareds Wange. Schließlich beugte er sich vor und ließ seine Stirn gegen Jareds sinken. Seine Hand fuhr durch das Haar seines Partners. Jared sah ihn nervös an, kaute auf seiner Unterlippe herum. „Tut mir leid.“ „Nein, dass meinte ich nicht. Ich würde es gerne noch einmal versuchen.“ Jareds Augen weiteten sich etwas, dann lächelte er und zog Jensen in einen kurzen Kuss. „Bist du…“, setzte Jared an, doch Jensen unterbrach ihn sofort. „Frag das nicht. Bitte. Ich würde es nicht zulassen, wenn ich mir nicht sicher wäre. Also vertrau mir.“ Jared griff nach Jensens Hand, drückte sie leicht und nickte. „Okay.“ Jensen sah auf ihrer Hände hinunter, dann wieder auf Jared. „Willst du… Ich meine… jetzt gleich?“ Jared zögerte. „Nein, das wäre…“ Jensen brach plötzlich in schallendes Gelächter aus, packte Jared und zog ihn mit sich die Stufen hinauf in ihr Schlafzimmer. „Manchmal kannst du ein richtiger Dummkopf sein.“ „Selber!“ Jared zog einen Schmollmund, wurde dann jedoch wieder ernst. „Ich will, dass du mir vertraust, okay?“ Jensen lächelte nur und nickte „Natürlich, das weißt du.“ Jared nickte und blickte Jensen tief in die Augen. Es stimmte. Er wusste, wie sehr Jensen ihm vertraute. Trotzdem wusste er nicht so recht, ob die Idee, welche sich seit einiger Zeit in seinem Kopf geformt hatte, wirklich so toll war. Aber versuchen könnten sie es. Ihm gingen nämlich so langsam die Ideen aus. Fragen kostete ja nichts. Jensen würde nicht wütend werden. Er holte tief Luft und begann zu sprechen: „Wäre es okay, wenn ich…“ Jared schluckte. „Wenn ich dich festbinden würde?“ Es wäre nicht das erste Mal. Bei Weitem nicht. Jared hatte Jensen schon des Öfteren willenlos unter sich gehabt, genau wie Jensen ihn. Doch das waren andere Umstände gewesen. Jensen war dabei nie der gewesen, der sich für Jared öffnen musste. Und trotzdem. Jared glaubte, Jensen würde sich eher fallen lassen, wenn er sich nicht auch noch um Jareds Belange kümmern musste, wenn er sich voll und ganz auf das konzentrieren konnte, was Jared mit ihm anstellte. Vielleicht würde er dann nicht so schnell in Panik verfallen. Auf der anderen Seite könnte er damit aber auch genau das Gegenteil bewirken…. Vielleicht war die Idee doch nicht so gut gewesen– „Okay.“ Jensens Worte rissen ihn aus seinen Gedanken. „Wirklich?“ „Wirklich.“ Jared nickte und fuhr sich durch die Haare. Das war einfacher gewesen, als er gedacht hatte. Jetzt durfte er sich nur keinen Fehler erlauben, oder er würde Jensen wieder verschrecken. Das wollte er auf keinen Fall riskieren. Er wollte endlich all die Schatten ihrer Vergangenheit hinter sich lassen und ein neues Leben mit Jensen beginnen. Seine Hände glitten an Jensens Hals, spürten deutlich seinen erhöhten Herzschlag, weiter, bis sie die Knöpfe seines Hemdes erreichten. Behutsam begann er, sie zu öffnen. Sein Blick suchte Jensen, beobachtete jede Regung des Anderen. Sah, wie seine Augen jedes Mal einen Ton dunkler wurden, wenn Jareds Finger in Berührung mit seiner Haut kamen. Endlich öffnete Jared auch den letzten Knopf. Seine Hände fuhren unter den Stoff hoch zu Jensen Brust und streiften das Hemd schließlich von seinen Schultern. Jensen wollte sich zu einem Kuss vorbeugen, doch Jared presste eine Hand auf seine Brust und hielt ihn zurück. „Noch nicht.“, hauchte er sanft, während seine Hand hinunter zum Bund von Jensens Hose wanderte. Mit flinken Fingern öffnete Jared Knopf und Reißverschluss und zog die Hose herunter. Jensen stand noch immer regungslos dar, während Jared ihn auch von dem letzten Stück Stoff befreite. Sein Glied pochte hart, aber Jared schenkte ihm keine Beachtung. Stattdessen fuhren seine Hände wieder hinauf über Jensens Brust, strichen noch einmal neckend über dessen Brustwarzen, bevor er sie an Jensens Wange legte. „Leg dich aufs Bett.“ Bei diesen Worten lief ein Schauer über Jensens Haut. Dennoch schüttelte er den Kopf. „Nein… bitte… ich…“ „Ja, sag mir, was du willst.“ Doch Jensen sagte nichts, sondern griff nach dem Rand von Jareds T-Shirt und zog es ihm einfach über den Kopf. Noch bevor Jared wusste, wie ihm geschah war auch der Rest seiner Klamotten verschwunden. Jensen trat einen Schritt zurück und betrachtete sein Werk, offensichtlich zufrieden. Als Jared ihm jedoch entgegengrinste, verfärbte sich sein Gesicht augenblicklich rot. „Du wolltest mich ausziehen?“ Jensen nickte und grinste nun auch. Jared deutet mit einer kurzen Handbewegung auf das Bett und dieses Mal gehorchte Jensen sofort. Aber er legte sich nicht direkt hin, sondern kniete sich an den Rand der Matratze und zog Jared zu sich. Seine Hände glitten sanft über Jareds Oberschenkel und kamen schließlich auf Jareds Nabel zum Liegen. Jensen blickte noch einmal hoch zu Jared und schloss dann seine Finger um dessen Erregung. Ein paar Mal ließ er sie über den Schaft gleiten, ehe er sich vorbeugte und ihn an seine Lippen setzte. Zuerst saugte er nur an der Spitze. Immer wieder glitt seine Zunge darüber. Jareds Kopf fiel in seinen Nacken und er stöhnte wohlig auf. Seine Hände krallten sich in Jensens Haare, allerdings ohne ihn weiter zu sich zu ziehen. Stattdessen ließ er Jensen einfach machen, verlor sich völlig in der feuchten Enge, die ihn umgab. Jensen wartete, bis Jared seinen Blick wieder auf ihn gerichtete hatte und ihm direkt in die Augen sah, bevor er die ganze Länge in sich aufnahm. Jared stöhnte laut auf und es kostete ihn all seine Willenskraft, die Augen offen zu halten. Um nichts in der Welt wollte er dieses Bild verpassen. Jensens Mund war unglaublich weit um ihn herum geöffnet, seine Lippen glitzerten von Speichel und Jareds erstem Samen überzogen und seine Augen blickten ihm lustverhangen und schelmisch entgegen. Nur unter größter Anspannung konnte er seinen Höhepunkt zurückhalten. Doch seine Anstrengung war auch Jensen nicht entgangen. Er schluckte einige Male und brachte Jared so schier um den Verstand. Dieses Mal konnte Jared sich nicht zurückhalten. Er kam lang und heiß, tief in Jensens Rachen. Dieser schluckte alles, was Jared ihm zu geben hatte und leckte nur noch ein paar Mal über den inzwischen nur noch halbsteifen Schaft, ehe er ihn vorsichtig zwischen seinen Lippen hervorgleiten ließ. Er leckte sich noch einmal über die Lippen und kroch dann auf das Bett, einen atemlosen und etwas benebelten Jared zurücklassend. Jensen legte sich auf den Bauch und schloss die Augen. Es dauerte einen kleinen Moment in dem Jared sich sammelte, ehe Jensen spürte wie die Matratze sich neben ihm senkte und Jareds Hand über seinen Rücken glitt. Heiße Küsse streiften seinen Hals. „Nicht doch. Dreh dich um.“ Jensen zögerte einen Moment, dann drehte er sich um. Seine Augen ließ er jedoch geschlossen. Dennoch spürte er Jareds stechenden Blick über seinen Körper gleiten. Seine Hände krallten sich das Bettlaken und er kniff seine Augen noch fester zusammen. Jared stand auf und Jensen hörte, wie er in einer Schublade nach etwas suchte. Er schluckte und versuchte seine Atmung wieder in den Griff zu bekommen, als plötzlich eine Hand über seine Brust fuhr. „Beruhige dich. Ich bin es nur.“ Jensen nickte und öffnete seine Augen. Jared lächelte ihm warm entgegen. „Ich liebe dich.“ Auf diese Worte hin entspannten sich seine Gesichtszüge sofort. Jared beugte sich vor und hauchte einen sanften Kuss auf Jensens Lippen. Seine Hände griffen Jensens, zogen sie über dessen Kopf. Unaufgefordert hielten sie sich am Kopfteil des Bettes fest, während Jared nach dem Seidenschal griff und Jensens Hände mit geschickten Fingern festband. Er setzte sich auf und betrachtete sein Werk. Jensen Arme waren gestreckt, ließen seine Muskeln so deutlich hervortreten. Seine Augen waren wieder geschlossen, aber Jared wusste auch so, dass die sonst strahlend grünen Augen nun von Lust getränkt einige Nuancen dunkler waren. Seine Brust hob sich in schnellen, tiefen Atemzügen und seine Erregung pochte tiefrot zwischen seinen Schenkeln. Jared beugte sich erneut zu Jensen herunter und flüsterte ihm sanft ins Ohr. „Du bist so wunderschön, Jensen. So unglaublich schön.“ Jensens Haut wurde mit einem Mal von einem leichten roten Schimmer überzogen. „Jared…“ „Shh. Du musst jetzt nichts sagen.“ Jared verschloss Jensens Lippen mit seinen. Der Kuss war sanft und weich, nur eine leichte Berührung, die dennoch ein Kribbeln durch ihre Körper schickte. Jareds Hände fuhren in Jensens Nacken, spielten dort mit den feinen Härchen. Langsam begann er, ihren Kuss zu vertiefen. Seine Zunge tastete sich hervor, glitt sanft über Jensens rosige Lippen. Jensen öffnete sie nur einen kleinen Spalt, sodass Jared hindurch gleiten konnte. Sofort begann er, jeden Winkel zu erkunden, den er erreichen konnte. Jensen schmeckte nach Regen und Wein und Liebe. Jared konnte nicht genug davon bekommen. Immer härter wurde ihr Kuss. Sie pressten sich eng zusammen. Jensens Zunge begann langsam, gegen den Eindringling vorzugehen. Sie stupste die fremde Zunge an, während Jensens Lippen sanft an Jareds nippten. Das ging eine Weile so, ehe Jared sich schließlich ergab und sich zurückzog. Jensen nutzte diesen Moment der Schwäche und erkundete seinerseits Jareds Mund. Immer wieder pressten sie ihre Lippen aufeinander, ließen ihre Zungen miteinander tanzen, vergaßen dabei Zeit und Raum um sich herum. Sie leckten, bissen, kämpften, bis keiner von ihnen mehr richtig atmen konnte. Jared löste sich, doch Jensen wollte das nicht zulassen. Sein Versuch nach Jared zu greifen, oder auch nur den Kopf weiter zu heben, wurde jedoch durch die Fesseln zunichte gemacht. Frustriet stöhnte er auf, ließ seinen Kopf zurück auf die Kissen fallen und leckte sich über die rot geschwollenen Lippen, versuchte seine Atmung zu beruhigen. Jared schmunzelte bei Jensens Anblick leicht, musste jedoch auch gestehen, dass er am liebsten niemals wieder aufgehört hätte. Also begann er, immer wieder kurze Küsse auf Jensens Lippen zu pressen. Doch dieses Mal verweilte er nicht dort, sondern küsste sich seinen Weg hinab zu Jensens Nacken, wo er die Haut sanft neckte und sich schließlich festsaugte. Jensen keuchte überrascht auf, während Jared ihn kennzeichnete. Zufrieden mit seinem Werk strich er noch einmal behutsam über das geschundene Fleisch, ehe seine Zunge sich langsam den Weg zu seinen Brustwarzen suchte. Behutsam leckte er über die Rechte, was Jensen ein Wimmern entlockte. Jared blies seinen Atem über den Nippel, bevor er sich zum anderen vortastete und mit ihm genauso verfuhr. Erst, als Jensens Stöhnen lauter geworden war und dieser sich leicht unter ihm wand, begann er abwechselnd an ihnen zu saugen und zu knabbern. „Jay…“ Nur ein Flüstern, doch Jared wusste genau, was es bedeutete. Ein letztes Mal leckte er über die Brustwarzen seines Geliebten, ehe er von dem rosigen Fleisch abließ und seine Zunge sich langsam ihren Weg hinab suchte. Jensen wimmerte leise auf. Sein Körper stand in Flammen, doch Jared ließ sich alle Zeit der Welt. Genüsslich tauchte er in Jensens Bauchnabel ein, neckte und knabberte an der weichen Haut, bevor er schließlich weiter hinab wanderte. Seine Lippen glitten Jensens Oberschenkel entlang, dass Glied des Anderen dabei ignorierend, hinterließ stattdessen leichte Bisspuren, bis Jensen es nicht mehr ertrug. „Jared, bitte.“ Der Angesprochene grinste nur dreckig und richtete seinen Blick auf Jensens Gesicht. „Bitte was? Du musst mir sagen, was du willst.“ Jensen wand sich unruhig auf dem Laken hin und her, soweit seine Fesseln dies zuließen. Er versuchte verzweifelt seinen Schritt näher an Jared zu pressen, um zumindest eine kleine Befriedigung zu erfahren, doch der Andere ließ das nicht zu. Er ließ von Jensens Schritt ab und krabbelte hoch, bis ihre Lippen gleichauf waren. Er beugte sich zu einem Kuss vor, stoppte jedoch kurz bevor sie sich trafen. „Komm schon, sag mir, was ich tun soll.“ Jared leckte kurz über die rosigen Lippen des Anderen und wartete. „Bitte…“ Jensens Stimme zitterte, doch er riss sich zusammen. „Ich will... Bitte. Tu etwas, irgendetwas.“ Jared musterte Jensen einen Moment. Sein Freund schien nicht in der Verfassung, noch mehr zu sagen. Also nickte er einfach und leckte sich seinen Weg an Jensens Körper hinunter. In Jensens Leistengegend angekommen, verlor er keine Zeit. In einem Zug nahm er die gesamte Männlichkeit Jensens in den Mund. Jensen schrie auf und zerrte an den Fesseln. Jared grinste nur, soweit seine weit gespreizten Lippen dies zuließen. Er saugte und leckte und genoss jeden Schrei, den Jensen von sich gab. Erst, als Jensens Körper heftig zu zittern anfing und sein Glied in Jareds Mund heftig zu zucken begann, ließ Jared von ihm ab. Jensen hielt es einfach nicht mehr aus. In seinem Kopf drehte sich alles und er war kaum noch in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Er wollte Jared berühren. Wollte dessen Haut auf seiner eigenen spüren. Jared schien ihm so weite entfernt. Verzweifelt zog er an seinen Fesseln, versuchte sich zu befreien. Ohne Erfolg. Jared blieben Jensens Befreiungsversuche nicht unbemerkt. Ein letztes Mal leckte er über das geschundene Fleisch, dann richtete er sich auf und krabbelte auf Jensen zu. Die Augen seines Verlobten waren geschlossen und sein Gesicht von der Anstrengung rot gezeichnet. Immer noch zogen Jensens Arme leicht an dem Schal. „Shh….“ Jareds Hand strich behutsam über Jensens Gesicht. Beruhigte ihn. „Soll ich dich losmachen?“ Jensen öffnete die Augen und nickte leicht. „Bitte…“ Jared lächelte und presste einen kurzen, süßen Kuss auf Jensens Lippen. „Halt still…“ Mit flinken Fingern löste Jared den Knoten um Jensens Handgelenke. Dort wo der Schal die Haut berührte hatte war sie nun leicht gerötet. Jared küsste die geschundenen Stellen behutsam, spürte dabei das Blut gegen seine Lippen pumpen. „Du hast dir wehgetan. Das wollte ich–“ Plötzlich entriss Jensen sich seinem Griff und schubste Jared in einer fließenden Bewegung von sich. Jared konnte gar nicht so schnell reagieren, da war Jensen plötzlich über ihm. Seine Hände hielten Jareds Gesicht fest und er blickte dem Anderen fest in die Augen. Sein Atem ging heftig, ebenso der von Jared. Langsam beugte er sich vor bis seine Lippen beinahe die Jareds berührten. „Ich liebe dich“, flüsterte er sanft, doch die Worte verloren sich gegen Jareds Lippen. Ließen nur einen warmen Schauer auf dessen Haut zurück. Jared würde es niemals Leid werden, diese drei Worte aus dem Mund seinen Geliebten zu vernehmen. „Ich liebe dich auch.“, hauchte er noch, ehe sie in einem Kuss versanken. Jensen behielt dieses Mal klar die Oberhand, drang mit seiner Zunge tief in den fremden Mund ein und entlockte Jared so das eine oder andere Stöhnen. Dieser blieb aber auch nicht untätig. Seine Hände schlangen sich um Jensen und in einer geschmeidigen Bewegung vertauschte er ihre Positionen, so dass er auf dem Anderen lag. Jeder Zentimeter ihrer Körper berührte sich. Jensen keuchte leises auf und biss dabei leicht auf Jareds Unterlippe, leckte jedoch sofort entschuldigend darüber. „Jetzt tu doch endlich was.“ Jensens Worte waren kaum mehr als ein heißer Schauer gegen Jareds Ohr, doch er verstand jedes Wort. Ohne weitere Zeit zu verlieren griff er unter das Kopfkissen und zog die Tube Gleitcreme unter ihrem Kopfkissen hervor, die dort inzwischen ihren Stammplatz hatte. Ein letztes Mal glitten seine Lippen über Jensens, ehe er sich zwischen dessen Beinen niederließ. Ohne seinen Blick allerdings von dem anderen zu nehmen, öffnete er die Tube und verschmierte die Masse auf seine Finger. Mit seiner anderen Hand spreizte er die Beine seines Geliebten etwas weiter, um das Eindringen zu erleichtern. „Bereit?“ Jensen nickte und gab Jared damit grünes Licht. Behutsam setzte er einen Finger an die kleine, rosige Öffnung. Zuerst umkreiste er sie nur sanft, beobachtete dabei jede noch so kleine Reaktion von Jensen, doch dieser wand sich nur leicht hin und her. Langsam schob sich Jareds Finger in Jensens Körper, ohne auch nur auf den kleinsten Widerstand zu stoßen. Verständlich. Immerhin war das hier nicht wirklich das erste Mal, dass sie das taten. Jared schüttelte kurz den Kopf. Das war jetzt nicht wichtig. Jensens Atmung hatte sich merklich beschleunigt, doch seine Gesichtszüge waren noch immer entspannt, auch wenn seine Augen geschlossen waren. So zögerte Jared nicht und setzte auch einen zweiten Finger an. Auch dieser verschwand beinahe ohne Probleme in dem engen Muskelring. Plötzlich wurde Jared bewusst, dass der Andere sich wahrscheinlich schon lange auf diesen Moment vorbereitet hatte. Er lächelte und führte dann einen weiteren Finger in Jensen ein. Ein Keuchen entwich Jensens Lippen, doch es schien alles okay mit ihm zu sein. Jared spreizte seine Finger leicht, dehnte den Anderen so noch weiter. „Jared, bitte. Das ist…. genug.“ Jensens Stimme zitterte während seiner Worte. Und so zog Jared seine Finger schließlich zurück. Der plötzliche Verlust entlockte Jensen ein Wimmern. Schnell griff Jared nach dem Gel und verteilte es großzügig auf Jensens Öffnung, ehe er das Gleiche auch mit seinem Glied machte. Er stahl noch einen kleinen Kuss von Jensen und setzte seine Erregung dann an Jensens Muskelring an. Schon bei dieser ersten federleichten Berührung zuckte Jensen heftig zusammen. Es dauerte nur Sekunden, ehe Jared von ihm abgelassen und ihn in seine Arme gezogen hatte. Jensen hatte nicht einmal Zeit „Hör auf!“ zu sagen. In Jensens Augen hatten sich Tränen gesammelt. Sein Kopf ruhte auf Jareds Schulter und er zitterte leicht. Er hasste es, sich so hilflos zu fühlen. Er wollte seine verdammte Vergangenheit endlich ruhen lassen. Warum nur, klappte das einfach nicht? „Es tut mir leid.“, schluchzte er leise. „Ich wollte dich nicht schon wieder enttäuschen.“ Jared griff nach Jensens Kinn und zog ihn zu sich, sodass dieser ihn ansehen musste. Seine Finger wischten zärtlich die Spuren der Tränen von Jensens Wangen. „Dich in mir zu spüren ist das wundervollste Gefühl auf dieser Welt. Du darfst nicht für eine Sekunde denken, du könntest mich enttäuschen. Ich bin glücklich, Jensen. Wenn du also tauschen willst…“ „Ich will nicht tauschen. Ich will das auch fühlen.“ Und zum ersten Mal hatte Jared das Gefühl, es würde Jensen wirklich um sich selber gehen. Nicht darum, wie er es ihm vielleicht recht machen konnte. Jensen schien es wirklich selbst zu wollen. Also nickte Jared ein weiteres Mal. „Okay, aber lass mich etwas anderes ausprobieren.“ Jensen schaute leicht verwirrt, nickte dann aber. Daraufhin setzte Jared sich hin und zog Jensen kurzerhand auf seinen Schoß. „Jared? Was…?“ „Du hast jetzt die Kontrolle. Nicht ich.“ Mehr erwiderte Jared nicht, er blickte Jensen nur auffordernd an. Dieser schluckte leicht. Er war sich nicht sicher, ob das hier so eine gute Idee war, aber er vertraute Jared. Vielleicht hatte er ja Recht. Auch wenn Jensen sich im Moment eher verunsichert fühlte, als alles andere. Schließlich fand er das kleine bisschen Courage, dass sich während der letzten Minute gut versteckt hatte und griff nach Jareds Männlichkeit, setzte sie an seine Öffnung und atmete tief ein. Da griff Jared auf einmal nach seinem Kinn und verwickelte ihn in einen Kuss. Jensen wusste nicht, wie lange dieser andauerte, aber irgendwann musste er sich wohl komplett fallen gelassen haben, denn plötzlich stöhnte Jared laut in ihren Kuss und Jensen spürte wie Jared immer weiter in ihn hinein glitt. Oder eher gesagt, wie er immer weiter hinunter glitt. Jareds Kopf brachte keine klaren Gedanken mehr hervor. Die heiße Enge, die ihn umgab, hatte seine Sinne völlig benebelt. Er schaffte es nur unter größter Anstrengung, sich auf Jensens Gesichtszüge zu konzentrieren. Zu seiner Erleichterung schien es dem Anderen aber äußerst gut zu gehen. Jensens Hände krallten sich fest in Jareds Haare, während er den letzten Rest von Jared in sich aufnahm. „Oh Gott… Jared… ich… ich kann nicht…“ „Shh. Keine Angst. Ich hab dich. Ich halte dich.“ Seine Hände schlangen sich augenblicklich um Jensen, sein Versprechen erfüllend. Jensen hielt sich an ihm fest, unfähig sich zu bewegen. Beruhigend küsste Jared seinen Nacken entlang, ehe er anfing, sich vorsichtig in dem Anderen zu bewegen. Jensen vergrub seinen Kopf an Jareds Schulter, seine Lippen fest aufeinander gepresst versuchte er, sein Stöhnen zu unterdrücken. Doch Jared bemerkte Jensens Versuche. Er zog den Anderen zu sich, blickte ihm tief in die Augen und flüsterte: „Tu das nicht. Ich will dich hören. Stöhn für mich. Schrei für mich.“ Doch Jensen gehorchte nicht. Seine Lippen blieben weiterhin geschlossen. Jared begann an ihnen zu nippen und zu knabbern, küsste seinen Weg zu Jensens Ohr und saugte leicht an diesem, bis Jensens Widerstand endlich gebrochen war und ihm ein lautes Stöhnen entwich. Angetrieben von den betörenden Geräuschen, die sein Geleibter von sich gab, wurden seine Stöße schneller und schneller. Bald war Jensen nur noch ein wimmerndes Etwas auf seinem Schoß. Doch jedes Mal, wenn Jared aufs Neue in den heißen Körper über ihm stieß, murmelte Jensen ein leises, kaum zu vernehmendes, „mehr“, welches heiß-kalte Schauer über Jareds Haut schickte. Wer war er, Jensen diesen Wunsch zu verwehren? Jareds Stöße wurden unregelmäßiger, sein Atem abgehackter. Er wusste, lange würde er nicht mehr durchhalten. Ein Blick auf Jensen verriet ihm allerdings, dass es diesem nicht viel anders ging. Immer wieder stieß Jared gegen diesen einen Punkt in ihm, der ihn Sterne sehen ließ. Er verlor sich ganz und gar in diesem Gefühl der Lust, gab Jared die volle Kontrolle über seinen Körper, über seinen Geist, ließ sich fallen in dem Strudel der Leidenschaft. Und Jared fing ihn auf. Jensens Augen verdrehten sich und er kam mit einem heiseren Schrei zwischen ihre bebenden Körper, ohne das seine Erregung überhaupt berührt worden war. Sein Innerstes zog sich dabei um Jared zusammen und schon nach wenigen weiteren Stößen kam auch dieser heiß und feucht in Jensens Enge. Ihre Atmung ging unkontrolliert und heftig und Jared war sich fast sicher, dass Jensen, wenn auch nicht ohnmächtig, dann zumindest geistig abwesend war. Behutsam versuchte er, sich von seinem Geliebten zu lösen, um ihre Körper endlich wieder in die horizontale bringen zu können, doch Jensen protestierte. „Nein. Bleib. Bleib bitte in mir.“ „Jensen… das wird dir wehtun.“ „Bleib einfach. Ich will so einschlafen.“, gähnte Jensen und schloss die Augen. Jared seufzte und gab nach. Er konnte sich immer noch zurückziehen, sobald Jensen eingeschlafen war. Vorsichtig brachte er sie in eine liegende Position, schlang noch eine Decke über ihre Körper und schloss dann ebenfalls die Augen. Er war schon beinahe eingeschlafen, da vernahm er noch einmal Jensens Stimme. „Ich werde dich heiraten.“ Jared lächelte in die Dunkelheit, küsste kurz Jensens Haar und erwiderte: „Und ich werde dich lassen.“ tbc Kapitel 21: I've Never Felt so Much Like I'm Alive -------------------------------------------------- I've Never Felt so Much Like I'm Alive “Bist du endlich fertig?”, ertönte Jensens Stimme aus dem Bad. Das war jetzt bereits das vierte Mal, dass er ihn rief, ohne jedoch eine Antwort zu erhalten. Dabei waren sie doch schon so spät dran. Er warf noch einen letzten Blick in den Spiegel, streifte sein Hemd glatt und nickte dann zufrieden. So konnte er sich sehen lassen. Jetzt musste er nur noch seinen Ehemann ausfindig machen. Das konnte doch nicht so schwer sein. Jedoch fand er ihn weder in der Küche noch im Wohnzimmer, auch nicht in dem anderen Badezimmer. Gerade wollte er den Flur hinunter gehen, um auch die letzten beiden Zimmer in diesem Haus zu inspizieren, da trat Jared ihm entgegen. Er war vollständig angezogen, aber sein Anzug warf Falten und seine Haare standen in alle Richtungen ab. Jensen seufzte. „Sieh dich nur an. Ab ins Bad mit dir und versuch zu retten, was zu retten ist.“ Jared schüttelte den Kopf, lächelte und beugte sich leicht zu ihm hinunter. Seine Hand strich Jensens Wange entlang. „Du bist wunderschön“, hauchte er leise, dann schritt er an Jensen vorbei und verschwand im Bad. Jensen blieb wie angewurzelt stehen, seine Wangen waren heiß und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch knallrot. Es war beinahe unglaublich, wie Jared es nach fünf Jahren Ehe immer noch fertig brachte, ihn durch einfache Worte oder Gesten dermaßen aus dem Konzept zu bringen. Besonders, da er doch eigentlich wütend auf Jared gewesen war. Wütend, genau! Schnell folgte er dem Anderen. „Wir waren noch nicht fertig. Beeil dich gefälligst, wir müssen in ein paar Minuten los.“ Jared blickte ihm verwirrt entgegen. „Ignorierst du die Türklingel aus einem bestimmten Grund? Ich meine mich nämlich zu erinnern, dass wir ohne Mike heute nirgendwohin gehen.“ Nun war es an Jensen, irritiert zu schauen. Klingeln? Wo von…? Da hörte er es auch. Mit schnellen Schritten machte er sich auf den Weg und öffnete die Haustür. Ihm blickte ein grummelnder Mike entgegen. „Na endlich, ich dachte schon, ihr hättet euch doch dazu entschieden euren Hochzeitstag im Bett zu verbringen.“ „Das wäre ja auch meine Idee gewesen, aber Jensen wollte…“ Jared war nun ebenfalls ordentlich angezogen hinter den beiden aufgetaucht. „Das ist doch überhaupt nicht wahr. Du hast doch den Tisch reserviert.“ „Ich weiß.“ Jared griff nach Jensens Kinn und küsste ihn zärtlich. „Ewww, könntet ihr vielleicht freundlicherweise mit diesem Rumgemache aufhören? Da gehen meine Augen ja noch bei drauf.“ Mike hielt sich gespielt angeekelt die Augen zu. Jensen boxte ihn leicht, nickte dann aber. „Wir müssen sowieso los. Du–„ „Ich komm schon zurecht. Macht euch da mal keinen Kopf. Ist ja nicht das erste Mal.“ Mit diesen Worten ließ er sich auf die Couch fallen und schaltete den Fernseher ein. Jensen blickte Jared an, doch der zuckte nur mit den Schultern. Gemeinsam gingen sie noch einmal in das Zimmer zurück, aus dem Jared gerade herausgegangen war. Leise öffneten sie die Tür und späten hinein. Der Raum war dunkel, nur ein kleines Nachtlicht auf einer Kommode spendete ein wenig Licht. Auf der anderen Seite des Raumes stand ein kleines Bett. Man konnte deutlich erkennen, dass sich eine Person in diesem befand, doch außer ein paar blinden Locken war alles von der Bettdecke verdeckt. „Sieht ganz so aus, als spielte da jemand schon wieder Maulwurf.“ „So sah sie aber eben noch nicht aus.“ Jared schritt auf das Bett zu und befreite das Gesicht seiner Tochter vorsichtig von Decke und Haaren, ehe er einen kurzen Kuss auf die kleine Stirn presste. Jensen tat es ihm gleich. Bevor sie das Kinderzimmer wieder verließen und die Tür leise hinter sich schlossen, hauchten beide noch ein sanftes „Gute Nacht, Kimberly.“ The End Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)