Eine Nacht im Schloss von -Altair (oder "Doppelt gebissen hält länger") ================================================================================ Kapitel 1: OneShot ------------------ Eine Nacht im Schloss – OneShot Zu aller erst: Wer keinen Spaß verstehen kann im Sinne von Charakteränderungen bzw -verarschen der Vampire/Menschen sollte diese FanFiction erst gar nicht lesen. Diese Fanfiction hatte ich bereits 2007 hochgeladen, aber ich hab meinen alten Account gelöscht und da ich diese Geschichte nocheinmal überarbeitet hochladen wollte...e voilà. Wie gesagt, diese Story hab ich 2007 in den Sommerferien geschrieben, mir war sehr langweilig muss ich dazu sagen, und so habe ich meine Freundinnen und mich in ein Schloss einziehen lassen: Es war ein kalter und nebeliger Tag. Im Dorf, dem noch niemand einen Namen gegeben hatte, traute sich bei diesem Wetter niemand nach draußen. Warum auch? In den Häusern war es sowieso viel wärmer. Und wer es in seinen eigenen vier Wänden nicht mehr aushielt, ging in das Gasthaus, welches von drei seltsamen Gestalten geführt wurde. Chagal, der Hausherr, änderte sich plötzlich, als seine Tochter Sarah verschwand. Er beseitige jeglichen Knoblauch, wofür das Gasthaus bekannt war, und er reagierte jedes Mal gereizt, wenn sich der Pfarrer zum Besuch ankündigte. Rebecca, seine Frau, kochte wie immer ihre Mahlzeiten. Jedoch ohne den Knoblauch. Und Magda, das Dienstmädchen, hatte ihren Ausschnitt immer noch sehr tief angelegt und entlockte Chagal so immer noch seine geheimsten Träume. Auch die Dorfbewohner hatten sich der neuen Einstellung gefügt. Sie tanzten nun nicht mehr durch das Gasthaus und verlangten singend nach Knoblauch. Doch diese Idylle sollte schon bald durchbrochen werden. Denn vier Mädchen kamen mit der Pferdekutsche angefahren. „Was ist das hier denn??“, fragte eines der Mädchen. Steffi sprang aus der Kutsche, rutschte auf dem Boden aus und landete auf ihrem Hintern. „Das“, antwortete Veve, das größte der vier Mädchen, „war überaus elegant. Aber ich geb dir Recht. Das ist ein echtes Kaff. „Völlig von der Außenwelt abgeschnitten“, murmelte Annika und warf einen Blick auf ihr Handy, „und noch nicht mal Netz.“ Ines, die letzte im Bunde, trat einen Stein beiseite. „Und hier sollen wir Urlaub machen?“ „Hey, das war das letzte, was ich 'Last Minute' buchen konnte“, beschwichtige Veve sie, „außerdem stand da: 'Hervorragendes Hotel in Mitten Transilvaniens'.“ „Ähm, Veve, kann es sein, dass du deine Brille vergessen hattest und da statt 'hervorragend' 'heruntergekommen' stand?“, meinte Annika stirnrunzeld und deutete auf das Gasthaus. „Gut möglich“, antwortete Veve kleinlaut und folge Annikas Fingerzeig. Dort stand ein sagen wir … Haus. Es war aus Holz gebaut worden, doch man sah, dass es nicht mehr ganz neu war. Das Holz schimmelte, ein paar Balken hingen schon fast auf dem Boden. „Zieht das da nicht?“, fragte Veve und schüttelte den Kopf. Das kann ja ein lustiger Urlaub werden. „Vielleicht haben die ja eine Heizung“, vermutete Steffi scheinheilig. „Hallo? Vergessen, in welcher Zeitepoche die hier leben. Ich bin froh, dass die eine Art Taxi hatten, welches uns vom Flughafen hierher gebracht hatte. Diese Kutsche. Es würde mich nicht wundern, wenn unsere Sicht, sobald wir diese Bude betreten, schwarz-weiß wird.“ Ines seufzte. „Lasst uns doch das Beste aus diesem Urlaub hier machen“, überlegte Annika und stieß übermütig die Tür des Gasthauses auf, welche fast aus den Angeln flog. „Sei doch nicht immer so brutal“, bemerkte Ines, „ich glaube nicht, dass es deiner Umwelt gut tun würde, wenn du doch mit Kickboxen anfangen würdest.“ Annika zuckte die Schultern. Dann traten sie in den Schankraum. Ein paar Leute saßen an den Tischen und löffelten still ihre Suppe. Veve strich sich ein paar schwarze Strähnen aus dem Gesicht, warf den Kopf in den Nacken und rief: „Hallo? Ist jemand da???“ Eine Tür wurde aufgestoßen und eine mürrisch wirkende, stämmige Frau kam aus der Küche. „Was ist?“, fragte sie angenervt. Ihre Haut war seltsam gräulich, doch sah sie wir ein Mensch aus. „Wir wollten...einchecken“, sagte Annika. „Was wollt ihr?!? Blut und Teufel, einchecken?!?! Was ist das denn?“ Bei dem Wutausbruch entblößte sie zwei lange, weiße Eckzähne. „Äh,ehm...nichts, nichts“, winkte Steffi ab und zog ihre Freundinnen in eine Ecke. „Habt ihr das gesehen? Sie ist ein Vampir.“ „Du hast doch Halluzinationen“, sagte Ines. „Nee.“ „Doch.“ „Ruhe!“, unterbrach Annika genervt. „Wenn das wirklich ein Vampir ist, kann das ja doch noch ein super Urlaub werden“, freute Veve sich. Da hörten sie hinter sich ein Räuspern. Sie drehten sich um. Hinter ihnen stand ein kleiner, älterer Mann mit Halbglatze und roter Knollennase. „Guten Tag, die Damen. Mein Name ist Professor Abronsius. Ihr habt wohl keine Informationen bezüglich Vampiren. Sonst würdet ihr nicht so leichtsinnig über diese reden. Vampire, abgeleitet von dem bosnisch-serbisch-kroatischen Vampir, sind im Volksglauben und der Mythologie, welche ich sehr befürworte, Blut saugende Nachtgestalten, was ich leider Gottes auch schon geändert hat, meist wiederbelebte menschliche Leichname, die von menschlichem oder tierischem Blut leben und übernatürliche Kräfte, wie z.B. Fliegen, unsichtbar werden oder sich in eine Fledermaus verwandeln, wahlweise auch die Fähigkeit, durch Wände zu gehen, besitzen. Ja nach Kultur und Mythos werden den Vampiren verschiedene Eigenschaften und magische Kräfte zugeschrieben, manchmal handelt es sich auch nicht um menschliche Gestalten, wie Dämonen oder auch Tiere. Doch Vampire kann man leicht 'enttarnen'. Wenn sie ihre Zähne nicht zeigen wollen, genügt ein Blick in den Spiegel. Wenn Ihr nur Euch seht, handelt es sich bei eurem gegenüber um einen Vampir. Vampiren kann man leicht entkommen, in dem man ihnen Knoblauch vor das Gesicht hält oder sie mit einem Kreuz niederstreckt.“ Begeisterung aus allen Ecken. Die Ausführungen des Professors hatten eine sehr einschläfernde Wirkung. Nur Annika starrte den Alten mit großen Augen an. „Fertig? So, dann sag uns mal, gibt es hier in der Nähe ein Schloss oder so etwas in der Art? Da müsste es doch Vampire geben.“ „Habt Ihr mir denn nicht zugehört? Vampire sind gefährlich.“ „Ja und?“, antwortete Ines. „Das ist ja der Sinn der Sache“, pflichtete Steffi bei. Abronsius schüttelte den Kopf. Was waren das nur für Mädchen? „Ihr habt es so gewollt. Es gibt ein Schloss, nicht weit von hier, da wohnt ein Graf namens von Krolock und sein Sohn Herbert. Und beide sind Vampire.“ „Supi, eine ganze Familie“, freute Veve sich. „Los, los! Wir müssen hin. Es wird schon dunkel und ihr kennt ja meinen Orientierungssinn“, sagte Ines und zog ihre Freundinnen aus dem Gasthaus. Annika blickte sich um. „Hier gibt es echt nichts, aber davon eine ganze Menge. Aber jetzt wird es endlich interessant.“ „Ja~“, stimme Steffi zu. „Toll, Abronsius oder wie der hieß hätte uns eine genaue Wegbeschreibung geben können“, stöhnte Steffi, als sie sich umsah. Doch wie zur Antwort zuckte ein Blitz über den dunkel gewordenen Himmel und erhellte die Umrisse eines großen Schlosses. „So geht’s auch.“ Die vier Freundinnen machten sich auf den Weg zum Schloss und um 19 Uhr standen sie vor dem großen Gebäude. „Warum ist es um diese Uhrzeit denn schon dunkel?“, fragte Ines. „Das ist in Filmen und Geschichten doch immer so“, meinte Veve, „egal, welche Jahreszeit, immer wenn die Hauptpersonen an einen wichtigen Ort kommen, ist es dunkel und es gewittert.“ Und da donnerte es auch schon wieder und Blitze zuckte über den Himmel. „Was habe ich gesagt?“ „Wollen wir jetzt nicht mal rein?“,fragte Annika ungeduldig. „Wir sollten vielleicht nicht einfach so hereinplatzen. Erst einmal sollten wir - “ „Halloho? Ist jemand zu Hause.“ Annika hatte nicht auf Steffie Warnung gehört und die Tür aufgemacht. In der Eingangshalle war es dunkel und man konnte nur schwer etwas erkennen, doch aufgrund von dem Nachhall konnte man sich ungefähr die Ausmaße des Raumes vorstellen. „Wo ist denn der Lichtschalter?“ Wie blind tastete Veve an der Wand entlang, doch kaum hatte sie die Mitte des Raumes erreicht, gingen die Kerzen an den Wänden an. „Das ist ja ein Service“, staunte sie. „Aber kein Personal, das unsere Koffer in unsere Zimmer schleppt. Dann müssen wir das halt selber machen.“ Ines schnappte sich ihren Koffer und hievte ihn die Treppen hoch. Die anderen folgten ihrem Beispiel. „Nehmen wir uns einfach ein Zimmer? Die haben hier ja scheinbar keine Rezeption“, bemerkte Annika. Die drei anderen nickten und folgten ihrer Freundin in das erstbeste Zimmer. „Und hier“, wollte das kleine, dunkelhaarige Mädchen verkünden, doch auf einmal riss sie die Augen auf, lief rot an und trat hinaus. Kurz bevor sie die Tür zuknallte, konnten die drei anderen ein eng umschlungenes Paar erkennen, welches sich in augenfälliger Pose auf dem Bett vergnügte. „Falsches Zimmer“, murmelte Annika und öffnete die Tür des nächsten Zimmer langsamer, um zunächst hineinzusehen, bevor sie hinein stürmte. „Das hier ist frei. Ohne jemanden auf den Betten.“ „Na, dann können wir uns hier ja breit machen und ich kann meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen...schlafen“, freute Veve sich und legte sich auf eines der großen Betten. „Viel Spaß. Ich werde mich nach einem Bad umsehen“, meinte Ines und stand auf. „Ich hoffe, da sind auch keine Menschen drin, die gerade...“, und mit diesen Worten verließ sie das Zimmer. „Na dann haben wir unsere Ruhe und können in Ruhe schlafen“, freute Steffi sich und schmiss sich elegant auf ein Bett. Annika kramte in ihrem Koffer und zog ihren Mp-3 Player heraus. Summend und Musik hörend lief sie damit durch das Zimmer. Derweil hatte Ines ihr Bad gefunden. Die steinerne Badewanne schien ihr nicht gerade vertrauenerweckend und auch die Tatsache, dass man das kalte Wasser mit einem Hebel in die Wanne pumpen musste, gefiel ihr nicht. Das warme Wasser stand in Holzeimern daneben. Während sie das kalte Wasser einlaufen ließ und zwischendurch warmes hinterher schüttete. Da kam ihr ein Gedanke. Im Schloss wohnen doch nur von Krolock und sein Sohn. Hatte Annika etwa einen von beiden gestört? Aber sie schienen sie nicht bemerkt zu haben, denn sie hatten nicht aufgeschaut. Es bestand Hoffnung. Mit diesen Gedanken zog sie ihre Klamotten aus und legte sich in das Wasser. Es war eiskalt und die Wanne war auch zu klein. Sogar der Seifenschaum hatte eine eigenartige Konsistenz. Als Ines sich gerade überlegte, das Bad zu verschieben, wurde die Tür plötzlich aufgerissen und zwei Männer kamen in das Zimmer. Ines versuchte ihre Blöße unter dem sich bereits auflösenden Schaum zu verdecken. „Hier können wir ungestört sein“, meinte der weißhaarige Mann. „Aber, Herbert, wird dein Vater uns denn hier nicht finden?“ „Ach was“, winkte der andere, scheinbar mit dem Namen Herbert, ab, „er hat viel zu viel damit zu tun, ein Weib für seinen Mitternachtsball zu finden, da seine Sarah mit meinem Alfred durchgebrannt ist. Aber keine Sorge, Reinhard, jetzt hab ich ja dich und kann auch Alfred vergessen.“ Mit diesen Worten zog er den schwarzhaarigen Mann an sich heran und küsste ihn leidenschaftlich. Ines versank noch tiefer in der Badewanne. Das hatte sie jetzt nicht sehen wollen. Auch war jetzt klar, wen Annika in dem Zimmer gestört hatte. Plötzlich riss der Weißhaarige die Augen auf und ließ von Reinhard ab. Sein Blick wanderte zu dem Kleiderstapel neben der Wanne. Die Insassin befürchtete schlimmes und als Herbert dann auch noch auf sie zukam, sprang sie schnell auf und schnappte sich das Handtuch, welches sie schnell um ihren Körper schlung. Einen kurzen Moment sah sie zu Herbert. Dieser hatte vor Entsetzen seinen Mund geöffnet und entblößte seine langen Eckzähne. Auch bei Reinhard sah das blonde Mädchen ebendiese Zähne. Schnell nahm sie ihre Klamotten und lief aus dem Zimmer „Reinhard, bleib hier stehen. Ich muss zu meinem Vater.“ Mit dieses Worten ließ er seinen Angebeteten im Badezimmer stehen und lief die Wendeltreppe hoch, in das Zimmer seines Vater. „Vater! Vater! Es sind Menschenweiber in unserem Schloss!“ Der Graf saß in seinem Ohrensessel und sah aus, als könne er sich nicht entscheiden, als wolle er einschlafen oder nicht. „Menschenweiber? Wer könnte das sein? Keine von den Menschen, die ich gefragt hatte, kann zu meinem Ball erscheinen. Lena ist krank, die Arme, hat sich wohl bei meiner Anfrage erkältet. Warum muss das immer schneien, wenn ich eine Frau frage. Julia kann auf Grund eines kleinen...ähm...Zwischenfalls meinerseits nicht erscheinen. Eigentlich wird sie nirgendwo mehr hin kommen. Sarah hat sich ja mit diesem Würmchen Alfred aus dem Staub gemacht. Tanja...was war denn nochmal mit der....ach ja...die liegt ja immer noch im Wachkoma, nachdem ich sie des nachts besucht hatte. Und die letzte, Daniela, kann es auch nicht sein. Herbert, ich habe dir schon sooft gesagt, dass du dir diese Szenarien nicht ausdenken sollst.“ „A-aber Vater, ich habe wirklich ein Menschenmädchen gesehen. Es muss um die 18 Sommer alt gewesen sein und hatte blonde Locken und diese gläserne Sehhilfe der Menschen auf den Augen.“ „Du hast doch wohl keine Angst vor einem Mädchen?“ „Nein, aber...sie ist...weiblich? Und das ist doch nicht schön.“ Sein Vater, Graf von Krolock, schüttelte den Kopf, versank noch tiefer in seinem Sessel und legte seinem Kopf auf die gefalteten Hände. „Sollen sie nur nach oben zu mir kommen. Wenn sie schlau sind, werden sie sich auf die Suche begeben. Muhahahaha...“ Herbert schaute zu seinem Vater. „Ich mag es nicht wenn du so lachst, Vater, das macht mir Angst“, sagte er ängstlich. Von Krolock machte einen genervten Gesichtsausdruck und fragte sich im Stillen: „Womit habe ich nur so einen Sohn verdient...?“ Währenddessen vier Stockwerke tiefer: Die noch tropfnasse Ines lief durch die Gänge des Gebäudes auf der Suche nach dem Zimmer ihrer Freundinnen. Nach drei Fehlversuchen hatte sie nichts weiter als eine Küche und zwei leerstehende Räume gefunden. „Hier sieht aber auch alles gleich aus“, fluchte sie murmelnd. Doch da hörte sie etwas. „Die Schaaaatten wärden lääänger!“ War das nicht Annikas gequälte Singstimme gewesen? Und hinter einer Tür hörte sie es besonders laut. Wollte Annika wieder alle Beteiligte foltern? Ines riss die Tür auf und somit Veve und Steffi aus ihren sanften Träumen. Auch Annika hörte mit der akustischen Folter auch. „Va-va-va-va“, stammelte Ines. „Einatmen, ausatmen, beruhigen“, sagte Steffi zu ihrer Freundin. Sie atmete tief durch. „Zwei Vampire...leibhaftig...wie geil war das denn?“ „Super...und wir haben ihn nicht gesehen“, schmollte Veve noch etwas schlaftrunken. Sie war es nicht gewöhnt mitten in der Nacht um acht Uhr abends geweckt zu werden. Ines, die immer noch ihr Handtuch um ihren Körper geschlungen hatte, setzte sich auf ihr Bett. „Sie werden irgendwo im Schloss sein. Ich habe mitbekommen, wie Herbert, einer der Vampire, die mich beim Baden gesehen haben - “ „Was? Dich haben Vampire beim Baden gesehen? Männliche?“, unterbrach Annika Ines' Ausführungen. „Oh ja. Aber das war den beiden ziemlich egal, denn sie hatten nur Augen für sich selbst“, grinste Ines. „Hm. Vielleicht solltest du dir etwas anziehen und wir machen uns auf die Sache nach den beiden“, schlug Steffi vor und Veve rieb sich die Hände. „Endlich ist hier mal was los!“ Ines zog sich schnell um. „Und wo fangen wir an zu suchen?“, fragte Annika schon ungeduldig, während sie vor der Tür herumhüpfte. „Meistens verstecken sich Vampire in den oberen Räumen ihres Schlosses, wo sie sich dann genüsslich mit dem Blut junger Mädchen volllaufen lassen“,zitierte Steffi aus einem Buch, was sie Mal gelesen hatte. „Na, dann ab nach oben.“ Die vier Mädchen waren auf dem Weg nach oben, wobei sie nicht wirklich darauf achteten, leise zu sein. „Ganz schön kalt hier“, meinte Annika und rieb sich wie zum Beweis der Arme. „Da könnte ich Abhilfe verschaffen“, hörten sie auf einmal eine tiefe, wohlklingende Stimme. Sie blickten sich um, doch konnten niemanden sehen. „Wer-wer ist da?“, rief Ines. „Euer schlimmster Albtraum.“ Die Stimme lachte hämisch und auf einmal spürten sie einen kalten Luftzug an such vorbei strömen. Aus Reflex zuckten die Mädchen zusammen und schlossen die Augen. Plötzlich hörten sie Annika rufen. „Ah...NEIN! Lass mich los!“ Doch als sie die Augen öffneten, war Annika, die zu ihrem eigenen Bedauern als Schlusslicht der Gruppe gegangen war, verschwunden. „ANNIKA? Wo bist du?“, rief Veve nach ihrer Freundin, doch diese befand sich bereits drei Stockwerke höher und hörte sie nicht mehr. Dort saß sie auf einem Sofa und starrte in die Dunkelheit. Toll, erst wurde sie entführt, und dann einfach so sitzen gelassen. Komischerweise hatte sie keine Angst, sie war einfach nur genervt. Wo blieb denn ihr Entführer, um sich mal erkenntlich zu geben und seine Gründe zu offenbaren. Auf einmal kamen wie aus dem Nichts Nebelschwaden und umhüllten ihre Füße. „Guten Abend, hab vor mir keine Angst, ich bin der Engel, nach dem du verlangst, das Warten ist bald - “ Ja ja, denn Texte kenn ich irgendwoher. Also was willst du?“, unterbrach Annika den dramatisch geplanten Auftritt ihres Entführers. Der Nebel verschwand und das Licht ging plötzlich an. Vor ihr stand ein hochgewachsener Mann. Trotz seiner langen grauen Haaren schätze Annika ihn auf einen Mann um die 25 Jahre, wenn nicht ein wenig älter. Allerdings war ihr klar, dass es sich um den Vampir dieses Schlosses war und so konnte man getrost ein paar hundert Jahre dranhängen. „Sei gegrüßt, Menschenfrau, mein Name ist von Krolock.“ „Hi“, begrüßte Annika ihn fröhlich. Diese Fröhlichkeit warf den Grafen kurz völlig aus der Bahn, dann sagte er: „Du sollst dich doch vor mir erschrecken.“ Ungläubig schüttelte Annika den Kopf. „Das werde ich aber nicht tun.“ Von Krolock sah entgeistert zu Annika und meinte: „Ich kam, sah und traute meinen Augen nicht. Eine aufständische Menschenfrau.“ „Was willst du eigentlich von mir?“ „Das wollte ich Euch doch sagen, aber Ihr habt mich unterbrochen.“ „Hör auf mich zu siezen. Es nervt. Also, was wolltest du?“ Der Graf seufzte. „Ich wollte Euch-dich fragen, ob du mit mir auf dem Ball tanzen möchtest, den ich organisiere.“ Annika schaute ihm tief in die grauen Augen wurde sofort von ihrer unbeschreiblichen Macht gefesselt. Sie hörte sich sagen „Ja, das möchte ich“, ohne dass ihr Gehirn es wirklich überdachte hatte. In Gedanken sah sie sich schon mit dem Grafen durch den Ballsaal schweben, wie er sie in seinen Armen hielt und sanfte Musik um sie war. Immer wieder achtete sie darauf, dass der Saum ihres schwarzen Kleides nicht mit den Kerzen in Berührung kam. Und dann zog er sie ganz langsam an sich heran, seine Lippen näherten sich ihren und - „Vater, hast du die Menschenweiber gefunden?“ Unsanft wurde Annika aus ihren Träumen gerissen. Ein junger Mann in seltsamen Rüschenklamotten stand in der Tür und sah zu dem Mädchen, das auf dem Sofa saß und dem Grafen, der daneben stand. „Darf ich vorstellen: mein Sohn Herbert.“ Herbert verneigte sich und begrüßte sie dann mit einem leicht schwulen Unterton: „Hi.“ Annika musste sich zusammenreißen, nicht anfangen müssen zu lachen. Herbert sah doch schon sehr seltsam aus. „Vater, was macht die hier?“ Misstrauisch schaute er zu dem etwas rothaarigen Mädchen, sie konnte nicht viel älter sein als die vorherige Flamme seines Vaters, diese Sarah, die ihm Alfred weggenommen hatte. „Ich habe sie zu meinem Ball eingeladen. Hast du dich schon um deine Begleitung gekümmert?“ „Ja, Vater, ich habe den besten Vampir der Welt gefunden“, schwärmte er. Annika rutsche ungeduldig auf dem Sofa hin und her. Neben ihrem Angebeteten zu sitzen ist ja schön und gut, doch sie wollte wohl gerne zurück zu ihren Freundinnen. Der Graf schien ihre Ungeduld zu bemerken und schickte seinen Sohn nach draußen. „Wie lautet dein Name?“, fragte er dann auch mal. „Annika.“ „Ein hübscher Name“, nickte er. Finde ich nicht, dachte Annika. Dann sagte sie: „Ich muss zurück zu meinen Freundinnen. Sie sorgen sich bestimmt schon um mich.“ (Szenenwechsel: Ines saß auf ihrem Bett und knetete ungeduldig ihre Hände, während Veve und Steffi nichts besseres zu tun hatten, als zu schlafen *tolle Freundinnen :)*) „Ich werde dich gehen lassen, wenn - “ Von Krolock brach den so abrupt ab. Er legte seine Hand auf ihr Knie und beugte sich zu ihr runter. Erst dachte sie, wenigstens ein Teil ihres Traumes würde in Erfüllung gehen, doch sein Kopf wanderte zu ihrem Hals. Irritiert schaute das Mädchen zu dem Grafen. Dieser offenbarte seine langen Eckzähne. Er will mich beißen, schoss es Annika durch den Kopf. Sie stieß den Grafen von sich weg und da dieser auf ihren Angriff nicht vorbereitet war, fiel er gegen den kleinen Holztisch vor dem Sofa. Er blieb benommen auf dem staubigen Boden liegen, während Annika aufsprang und durch die Tür rannte, sodass sie beinahe Herbert umlief. Dieser sah durch die geöffnete Tür seinen Vater auf dem Boden liegen und lief auf ihn zu. „Vater, Vater wach auf!“ Stöhnend richtete er sich auf und rieb sich den Hinterkopf. „Was ist passiert Vater?“, fragte Herbert besorgt. „Ich hatte es fast geschafft, sie zu beißen, doch dann hatte sie mich weggestoßen.“ „Dieses undankbare Weib. Soll sie doch froh sein, dass du so eine wie sie auf den Ball eingeladen hast.“ „Rede nicht so über sie!“, wies der Graf seinen Sohn zurecht. „Vater, hast du dich etwa in dieses Menschenmädchen verliebt? Aber du musst keine Angst vor einer Abfuhr haben, sie steht auch auf dich. Der Rotschimmer auf ihren Wangen hat sie verraten. Menschen sind so leicht zu durchschauen.“ Von Krolock stand auf und schaute aus dem Fenster. Ein heftiger Schneesturm fegte über die sanften Hügel Transsylvaniens. Waren Menschen wirklich so leicht zu durchschauen? In der Zwischenzeit fünf Stockwerke tiefer, im dritten Korridor von rechts, beim sechsten Zimmer von links: „Wie könnte ihr nur so seelenruhig schlafen, während Annika von einem Vampir entführt wurde?“, rief Ines aufgebracht. Steffi richtete sich müde auf, doch Veve rührte nicht einmal den kleinen Finger. Neben ihr hätte Rammstein auch ein Konzert geben können und sie würde nicht wach werden. „Wir müssen sie suchen gehen“, beschloss Ines, „wie können sie ja nicht hier vergammeln lassen.“ Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und Annika stürmte keuchend ins Zimmer. „Hey, du lebst“, sagte Steffi, die schon immer so gefühlsvoll wie ein Toast gewesen war. „Gerade...eben...noch...“, meinte Annika außer Atmen, „dieser Vampir...wollte mich...beißen.“ Als sie diesen Satz sagte, wurde sogar Veve wach und Steffi bemerkte, dass sich Annikas schreckensweiße Wangen leicht rot färbten. Was hatte das zu bedeuten? „Toll Veve, nur weil du diesen dummen Urlaub buchen musstest, wär Annika beinahe draufgegangen“, fing Ines an zu meckern. „Ha! Und wessen Idee war es, in dieses Schloss zu gehen? War ja wohl deine.“ Ines machte ein Gesicht, als müsse sie nachdenken. Dann kam sie auf das glorreiche Ergebnis: „Echt?“ „Ja echt!“ „Kann ich doch nicht wissen, was hier passieren würde.“ „Mensch, jetzt hört doch mal auf, euch zu streiten. Wir müssen zusammenhalten, wenn wir die Vampire vernichten wollen“, meinte Steffi und drückte Veve und Ines auseinander, damit sie sich die Köpfe nicht einschlugen. Da würde Annika hellhörig. „Wer hatte denn was von vernichten gesagt?“, fragte sie. „Wir alle, als du entführt worden bist“, antwortete Ines, als sie sich wieder beruhigt hatte. „A-aber...das geht nicht. Nicht jetzt, wo Graf von Krolock mich zum Ball eingeladen hat“, meinte sie verlegen. „WAS?!?“, riefen die drei anderen im Chor. „Er hatte mich entführt und mich dann gefragt.“ „Komische Methoden haben die hier“, wunderte Veve sich, „aber egal, wir müssen die Vampire vernichten.“ „Nein, bitte nicht“, flüsterte Annika, wurde allerdings von Ines übertönt: „Lasst uns uns auf die Suche begeben. Annika wird wissen, wo sie sich befinden, stimmt's?“ Super, nun stand sie zwischen den Fronten. Sie konnte ihre Freundinnen belügen, um Krolock und seinen Sohn zu beschützen. Oder sie konnte konnte die beiden verraten, und sich bei ihren Freundinnen einschleimen. „Sie sind“, begann Annika zögernd, „...fünf Stockwerke über uns.“ „Oh Gott, hatte sie wirklich die Wahrheit gesagt? „Na dann, auf nach oben“, rief Ines und Steffie und Veve sprangen freudig auf und gingen hinter Chef Ines aus dem Zimmer. Nur Annika ging langsam hinter den selbsternannten Vampirkillern her. „Dieser Vampire werden es bereuen, dich entführt zu haben“, meinte Veve und knackte mit den Fingern. Das Geräusch wurde von den kalten Wänden zurückgeworfen und wirkte lauter und unnatürlich. Sie waren gerade im vierten Stock angekommen, da hörten sie ein Geräusch. Schnell drehten sie sich um und sahen hinter sich den wohl komischsten Vampir stehen, den sie je gesehen hatten. Weiße Haare, dicke schwarze Augenbrauen, zwei übertrieben geschminkte Augen und Klamotten, die man niemanden zumuten würde. „Ihr sucht doch nicht etwa meinen Vater und mich?“, fragte er und schaute die vier Mädchen an. Bei einer hielt er plötzlich inne. „Du warst doch die aus dem Bad?“ Dabei zeigte er auf Ines. „...Erkannt.“ Sein Blick wanderte eine Person weiter und blieb auf Annika haften. „Du bist doch die neue Flamme meines Vaters“, stieß er aus, „Dann gehört ihr alle zusammen?“ Während Veve nickte, blickte Ines zu ihrer Freundin Annika. So war das Also. Deshalb hatte sie so geschockt gewirkt, als es hieß, die Vampire zu killen. Nun schaute Herbert zu Steffi. „Weib, warum schaust du mich die ganze Zeit so an“, fragte er. „Du...bist...NIEDLICH“, stieß sie entzückt aus und lief auf Herbert zu. Bevor dieser realisieren konnte, was geschehen war, hatte er auch schon ein großes blondes Mädchen an seinem Hals hängen, welches ihm die Haare durchwuschelte. „H-hey, ich sitze nicht jeden Morgen eine Stunde umsonst in meiner Kammer. Ich kann mich ja noch nicht einmal im Spiegel sehen.“ Da schaute er in ihr Gesicht. Er wusste nicht, wie ihm geschah, als er plötzlich dieses Gefühl hatte, wie er es nur bei Reinhard hatte. Aber das konnte nicht sein. Dieser Mensch war ein Mädchen..oder etwa doch...?? Steffi blickte um sich und entdeckte einen Raum hinter ihnen. „Komm mal mit“, forderte sie fröhlich und zog den irritierten Vampir hinter sich her. „Super Ablenkung“, lobte Veve die schon verschwundene Steffi. Dann setzten sie ihre Reise fort. „Was wollt ihr denn machen, wenn ihr ihn trefft, also den Vampir?“, fragte Annika nervös. „Öh...stimmt. Mist, wir hätten Abronsius zuhören müssen“, ärgerte Ines sich. Annika schwieg lieber, denn sie hatte dem Professor zugehört. Schneller als ihr es lieb war kamen sie in den fünften Stock und so zum Grafen. „Heeeeeey, von Krooolooock, wooo bist duuuu?“, schrie Veve. Doch plötzlich spürte sie, wie sich etwas in ihren Hals bohrte und sie wurde nach vorne gerissen. Kurz bevor sie gegen die Wand klatschte, sah sie noch einen blonden Haarschopf. Steffi, durchschoss es ihre Gedanken. Sie war also die erste, die zum Vampir geworden ist und hatte sie dann von hinten angesprungen, um sie zu beißen. Ines beäugte misstrauisch den Haufen , der ausgeknockt auf dem Boden lag. „Mit ihrer Unterstützung können wir nicht mehr rechnen“, stelle Annika fest und ein Teil von ihr jubelte innerlich. Ines stieß die schwere Eichentür auf und sofort strömte ihr warme, schwere Luft entgegen. Was machte der Graf, dass die Luft so heiß war? Sie schlossen die Tür, drehten sich um - und erstarrten. Mitten im Raum stand eine hölzerne Badewanne und in ihr Krolock. „Oh Annika, du bist wieder da. Es tut mir Leid, dass ich etwas stürmisch war, als ich dich vorhin beißen wollte.“ Nickend nahm sie die Entschuldigung an und starrte zu dem Vampir. „Was ist? Diesen schrecklichen Badezwang habe ich mir von Sarah angewöhnt.“ Plötzlich hören sie einen lauten Knall und Ines schaute neben sich auf den Boden. Annika war scheinbar von Krolocks Anblick in der Badewanne in Ohnmacht gefallen. Regungslos lag sie auf dem Boden. Mit einer Handbewegung ließ von Krolock die Wanne verschwinden und stand angezogen im Raum. Nur seine langen, grau-schwarzen Haare hingen ihm ungestylt über die Schultern. So schlecht sah er gar nicht aus, resignierte Ines im Hinterkopf, doch sie hatte sich den Grafen anders vorgestellt: schwarze kurze Locken, strahlende Augen und mit einem Vornamen. Thomas oder so. Doch der Graf ohne Vornahmen lief besorgt zu seiner Angebeteten und kniete neben ihr nieder. Dann hob er leicht ihren Oberkörper an. „Wach auf, bitte wach auf“, flehte er, doch Annika rührte sich nicht. Da lief Ines auf ihn zu und versuchte ihn von Annika wegzudrücken. „Nimm deine Finger von Annika, du Bestie!“, kreischte sie und zog an von Krolocks Monsterkragen, doch er bewegte sich nicht. Er packte mit seiner freien Hand um Ines ihren Hals. „Lass mich in Frieden, Mensch“, drohte er flüsternd, dann schleuderte er sie an eine Wand. Als sie neben sich blickte, leg neben ihr ein Holzkreuz. Das war das einzige, was sie als Waffe benutzten konnte. Vielleicht konnte sie hiermit etwas ausrichten. Sie schnappte sich das Kreuz und schlich auf den Grafen zu, der ihre Freundin immer noch in den Armen hielt. Doch noch bevor Ines sie erreichen konnte, strich von Krolock Annika die Haare von der Halsbeuge und näherte sich mit seinen Lippen ihrem Hals. Erst küsste er ihren Hals, dann biss er in ebendiese Stelle. Das Blut lief seine Lippen hinab. Es schmeckte besser, als er es erwartet hatte. Dann ließ er von ihr ab und legte das Mädchen auf den Boden. Langsam öffnete sie ihre schwarz gewordenen Augen. Sie öffnete ihren Mund und zeigte ihre langen Eckzähne. Dann hauchte sie ein Wort. „Kreuz.“ Erschrocken drehte er sich um und sah zu Ines, die hinter ihm stand und ihm ein hölzernes Kreuz vor das Gesicht hielt. Das Mädchen lachte siegessicher, doch da schaute sie in das Gesicht des Grafens. Er grinste ihr entgegen - mit einer großen, schwarzen Sonnenbrille über den Augen. „Ich wusste ja vorher nicht, wofür dieses Gerät zu Nutzte ist, aber ich glaube, dass es nochmal groß rauskommt“, meinte der Graf und stand auf. Dann schaute er auf Ines herab, welche das Kreuz ängstlich umklammerte. „Du hast es versucht, mich von hinten angreifen zu wollen. Dafür musst du bestraft werden.“ Damit packte er sie am Hals und hob das blonde Mädchen hoch, welches das Kreuz fallen ließ. Dann drückte er mit seiner anderen Hand den Kopf von ihr leicht zur Seite und näherte sich mit seinen Zähnen bereits ihrem Hals, da spürte er wie jemand sein Fußgelenk umklammerte. Er blicke an sich herunter und sah Annika. „Nein“, hauchte sie, „lass wenigstens Ines am leben.“ „So gerne ich auf dich hören möchte, ich muss sie bestrafen.“ Mit diesen Worten biss er Ines in den Hals. Durch ihren Körper strömte plötzlich eine Wärme, die sie nie gekannt hatte und sie bekam Kopfschmerzen. Dann ließ der Graf sie zurück auf den Boden sinken. Sie strich mit ihrer Zunge über ihre Zähne. Ihre Eckzähne! Sie waren wirklich länger geworden! Bevor sie in Ohnmacht fiel, sah sie noch das hämische Grinsen von von Krolock, welcher Annika auf seine Arme nahm... Veve wachte auf und setzte sich hin. In ihrem Kopf drehte sich alles. Wo war sie? Das letzte, an das sie sich erinnern kann, war, dass Steffi von hinten angesprungen kam, um sie zu beißen. Beißen! Sie war ein Vampir! Doch was war mit Ines und Annika passiert? Sie sind wohl alle vier in ihr Zimmer im Schloss getragen worden, doch die beiden schliefen noch. Nur Steffi lag wach in ihrem Bett. „Sorry, dass ich dich gebissen hab“, entschuldigte Steffi sich bei Veve. „Ach, das ist nicht schlimm. Ich wollte schon immer mal wissen, wie es ist, ein Vampir zu sein. Jetzt sind wir sogar unsterblich“, grinste Veve. „Wirts du heute Abend auch auf den Ball gehen? Herbert hat mich eingeladen“, meinte Steffi und wurde rot. „Dann war dieses Ablenkungsmanöver etwas ernst gemeint?“ „Erst nicht. Aber er ist schon irgendwie ganz süß.“ Auf einmal hörten sie, dass sich in den beiden Betten neben ihnen etwas regte und Ines und Annika sich aufrichteten. „Ich fühl mich, als hätte mich eine ganze Horde Pferde niedergetrampelt“, stöhnte Ines und rieb sich den Kopf. „Bei mir gehts“, meinte Annika schulterzuckend. „Du wurdest ja auch mit viel Liebe gebissen.“ „Kann ich ja nichts für.“ „Hallo“, unterbrach Steffi die beiden, „hört mal auf euch zu streiten.“ „Ach, ihr seid auch da?“, fragte Ines überrascht, da sie die beiden erst nicht gesehen hatte. „Seid ihr auch Vampire?“, fragte Veve. „Jaaaaa“,freute Annika sich und sprang auf Veves Bett, „zeig mal deine Zähne.“ Das dunkelhaarige, große Mädchen grinste sie breit an und entblößte dabei schneeweiße, spitze Eckzähne. „Süß.“ Und so unterhielten sich die Mädchen noch eine Weile , bis es Zeit war, zum Ball zu gehen. Ines und Veve hatten sich breitschlagen lassen, mitzukommen, denn schließlich hatten sie ja keinen Partner. Der Ballsaal war fest festlich geschmückt worden und des standen schon viele Vampire in ihm. Herbert hibbelte nervös durch den ganzen Raum und als er Steffi sah, wuselte er sofort zu ihr. „Hübsch siehst du aus“, bemerkte er anerkennend, als er ihr schwarzes Kleid ansah. Auch die anderen drei hatten sich schwarze Kleider angezogen, mal mehr, mal weniger gothicmäßig. Plötzlich ging das Licht aus und eine Stimme hallte durch den Raum. „Seid willkommen Brüder in diesem Saal-“ Doch von Krolocks Begrüßungsrede wurde jäh unterbrochen. „Ey, und was ist mit uns und den anderen Mädchen?“, rief Ines. Sie hörten einen Seufzer, dann fuhr der Graf fort. „Ich begrüße euch alle und freue mich, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid.“ Dann ging das Licht wieder etwas an und von Krolock zeigte sich. Er stand auf der großen Wendeltreppe und ging langsam hinunter. Sein schwarzer Umhang wehte bei jedem Schritt hinter seinen Füßen her. Er nickte den anderen Vampiren zu und diese gingen nun auf die Tanzfläche, um zu tanzen. Herbert zog Steffi hinter sich her. „Wir müssen auch tanzen“, sagte er. „Aber ich kann doch nicht - “ „Ach was, ich bring dir das bei. Es ist nicht so schwer, wie es aussieht.“ Und so fing Herbert an, Steffi den Transilvanischen-Walzer beizubringen. Derweil ist der Graf bei Annika angekommen. Er küsste ihren Handrücken und forderte sie zum tanzen auf. Diese nickte und zwinkerte ihren Freundinnen zu, dann lief sie dem Graf auf die Tanzfläche hinterher. „Na super, und wir sitzen hier jetzt“, beschwerte Ines sich. „Ich will gar nicht tanzen. Wenn man mich in Ruhe schlafen lässt, wird dies ein super Abend für mich“, meinte Veve und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Ines wollte gerade etwas erwidern, doch da wurde ihr Vorhaben unterbrochen. „Entschuldigung. Würdest du mit mir tanzen wollen?“ Sie blickte auf und sah einen Vampir vor sich stehen. Groß, kurze, schwarze Locken und strahlende Augen. Hatte sie sich so nicht immer Vampire vorgestellt? „Mein Name ist Thomas“, sagte der Vampir. „Ines. Und...ja...ich tanze mit dir.“ Dabei vergaß sie völlig, dass sie nicht tanzen konnte und folgte Thomas. Auch Veve wurde von dem Vampir ihrer Träume zum Tanzen aufgefordert. Alles in allem war es ein durchaus gelungener Abend geworden. Es wurde viel gelacht, besonders da Ines Thomas auf die Füße trat. Thomas und Veves Göttergatte, Storm, beschlossen noch so lange im Schloss zu bleiben, wie die anderen auch bleiben. Eines Tages, Annika und von Krolock, Herbert und Steffi spielten Vampir-ärger-dich-nicht, Ines hörte Thomas beim singen zu und Veve und Strom gingen ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: schlafen, kam von Krolocks buckeliger Diener Kroukul, der gerade aus dem Sommerurlaub zurück war, ins Zimmer. „Hn...grk...krrr...Kutschäää...“ „Eure Kutsche zum Flughafen, oder wie ihr Menschen es nennt, ist da“, sagte von Krolock traurig. Man verabschiedete sich, manche unter Tränen und versprach in einem viertel Jahr, wenn wieder Ferien sind, zurück zu kommen. In der Kutsche: „Wir müssen echt aufpassen, dass niemand bemerkt dass wir Vampire sind“, meinte Veve. „Oh, da gibt es ein paar, die ich gerne mal beißen wollte“, lachte Annika. „Pass auf, dass du deinem Krolock nicht untreu wirst“, sagte Ines. Da fiel Annika etwas auf: „Steffi, wo ist deine Brille?“ „Öhm...!“ Ihre Brille hatte Steffi Herbert geschenkt, der ihr jetzt nachweinte. Er hatte erkannt, dass er doch nicht nur auf Männer stand ist und sich voll und ganz in Steffi verliebt hat. Reinhard hatte er vollkommen vergessen. Dieser stand nämlich immer noch im Badezimmer und wartete, dass Herbert zurückkam. -Ende- Was zu dieser Fanfic nötig war: -eine gehörige Portion Langweile in den Ferien -3 Tage „Schreibzeit“ -2x 1L Cola -2x 1L Sprite -5 Tassen Cappuccino -1 Flasche V+Cola (in den letzten Zügen zum Feiern ;)) -2x Kratzeis -1x Tüte Chips Paprika -1x Tafel Schokolade -Mein Bett bzw. ein Sofa -TV -Musik von Tanz der Vampire, Nightwish, Visions of Atlantis, Evanescence, Within Tempation und so weiter -mehr als 1/3 Collegeblock -und die Bewertungen meiner Freundinnen Zu dem Fressgelagere muss ich eindeutig sagen, dass meine Mutter an einem der Tage während der „Schreibzeit“ Geburtstag hatte. Sonst haben wir niemals so viel zu Hause.:) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)