血の渇き- Blutdurst von YutakaXNaoyukis_Mika (Auch Vampire haben eine Seele) ================================================================================ Prolog: Thoughts ---------------- Als ich ihn das erste Mal gesehen hatte, fragte ich mich, ob ich wach war oder doch nur träumte. Ich konnte es mir nicht erklären. Aber dieser junge Mann, wie sich später herausstellte, hatte mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Anfangs hatte ich wirklich gedacht, er wäre eine Frau. Kapitel 1: First time --------------------- „Nun komm schon, Kou! Wir haben nicht ewig Zeit!“ Ein lauter Ruf seitens meines besten Freundes ließ mich mal wieder seufzen. Wieso musste der Kerl einen auch immer so hetzen? Man konnte es doch auch viel ruhiger angehen. Hektik verursachte Stress und Stress ließ einen altern. Und ich hatte nicht vor, in meinem Alter schon wie vierzig auszusehen. Außerdem waren wir eh auf den Weg in einen der angesagtesten Clubs hier in der Gegend. Und wenn ich mich recht erinnerte, war das der Club, der meinem Onkel gehörte. Ja, auch ich hatte so meine Privilegien. Mein Onkel war eben gut betucht. Okay, meine Eltern auch und von meinen Großeltern wollte ich gar nicht erst reden. Aber ich genoss es einfach, das zu machen, was ich wollte. Nicht jeder konnte das, aber ich schon. Und ich war stolz darauf. Manche würden mich für arrogant halten, aber ich selbst sah das eher so, dass ich es einfach zu schätzen wusste, mich in Szene zu setzen. „Kou!“, kam es da auch schon wieder und ich seufzte erneut. Irgendwie zweifelte ich langsam daran, dass mein bester Freund wusste, dass er sich gar nicht beeilen brauchte, denn wir würden eh nicht anstehen müssen. Die Jungs kannten mich schon und wussten genau, wie sie mich zu behandeln hatten. Ich war eben das Kind reicher Eltern und zeigte das auch gerne. Warum sollte ich mich denn da auch verstecken? „Ich bin ja schon da. Immer mit der Ruhe. Ich frag mich immer wieder, wieso du immer so ungeduldig sein musst. Du weißt doch genau, dass wir auch so reinkommen.“ Ich wuschelte meinem kleinen Kumpel liebevoll durchs Haar. Ich wusste genau, dass er das nicht mochte, aber ich machte es eben einfach zu gern. Ruki war einfach ein toller bester Freund. Mit ihm konnte ich echt alles machen und er störte sich nicht an meiner Art. Und mein Aussehen störte ihn auch nicht. Wenigstens ein Mensch auf der Welt, der mich nicht für eine Frau hielt. Das taten nämlich die meisten oder fast alle. Gut, ich wirkte schon feminin, aber nun auch nicht so sehr, dass man die Details übersehen konnte, die eindeutig darauf hinwiesen, dass ich ein waschechter Kerl war. Ich hatte immerhin keine dicken Möpse vorzuweisen und das, was ich in der Hose hatte, war sicherlich auch nicht zu verachten. So hoffte ich zumindest, denn ich hatte bisher auch keinen Wert darauf gelegt, mich mit anderen meines Alters zu vergleichen. Das war mir eindeutig zuwider. „Das schon, aber ich will wieder unseren Stammtisch haben. Von dort hat man den besten Ausblick und kann die Musik richtig genießen.“, murrte mein kleiner Kumpel und ich grinste ihn nur an. „Und deshalb machst du hier so einen Stress?“ Ruki nickte und ich musste lachen. Hach ja, der Kleine war einfach zu niedlich. Irgendwie war er für mich wie ein kleiner Bruder. Wir waren zwar fast gleich alt, aber vom Verhalten her unterschieden wir uns doch ziemlich deutlich. Bei ihm hatte ich aber ab und an auch mal den Verdacht, dass er eine gespaltene Persönlichkeit besaß. Wie ich drauf komme? Ganz einfach. Wenn er mit mir unterwegs ist, dann ist er immer total quirlig und gut gelaunt. Sind wir aber mit anderen unterwegs, was eher selten vorkommt, dann ist er ruhig und wirkt sehr distanziert. Das hatte ich ihm aber auch schon mehrmals gesagt. Daraufhin bekam ich lediglich ein Schulterzucken von ihm. Aber heute war er wieder mein kleiner, süßer Ruki, mit dem ich Spaß haben konnte. Und den hatten wir irgendwie immer, wenn wir zu zweit waren. Er war meine kleine Aufmunterungspille und dafür hatte ich ihn auch verdammt gern. Sogar meine beiden älteren Schwestern mochten ihn und das hatte schon eine Menge zu heißen. Aber wer mochte ihn nicht? Ihn konnte man einfach nur gern haben. Ja, auch ich zeigte gerne mal meine sentimentale Seite, auch wenn diese sich meistens hinter meiner aufgesetzten Fassade versteckte. Doch es wäre ja schon schlimm, wenn es einen Menschen gäbe, der keinerlei Gefühle besitzt. Ich mochte des Öfteren so rüberkommen, aber nur Ruki und meine Familie wussten, dass ich eigentlich nicht so war, wie ich mich nach außen hin gab. Es diente lediglich zum Schutz meiner selbst. # ~ # Ich wusste nicht mehr, wie lange ich in diesem Club schon gesessen hatte und mir ein potentielles Opfer suchte. Doch es musste schon eine ganze Weile sein, denn der Club wurde voller und irgendwie unüberschaubarer. Eigentlich hatte ich vorgehabt, unauffällig eines der vielen hübschen Mädels anzugraben und dann mit zunehmen. Ich brauchte unbedingt wieder Nachschub, denn mein Durst wurde immer schlimmer. Eigentlich hatte ich mich strikt geweigert, doch mein Körper verlangte einfach danach, wollte den Geschmack der roten, süßen Flüssigkeit genießen und sich daran laben. Mein Verstand wollte dem entgegenwirken, doch der Körper war so schwach, dass selbst mein Verstand nichts gegen den unbändigen Durst tun konnte. Es ging nicht. Nun saß ich hier schon so lange und schaute mich immer wieder um. Ab und an sichtete ich wirklich ein hübsches Exemplar, das ich mir ohne weitere Probleme hätte schnappen können, wenn ich es gewollt hätte. Aber irgendetwas hielt mich immer wieder davon ab. Und es war nicht mein Kopf, der sich über meinen Körper hinwegsetzen konnte. Nein, es war etwas anderes und ich konnte nicht bestimmen, was es war. Dennoch dürstete es mich nach neuem frischem Blut. Ja, ich war ein Vampir, nur verhielt ich mich nicht so auffällig wie meine Ahnen. Ich hielt mich dezent im Hintergrund und suchte nur nach ‚Nahrung’, wenn es wirklich nicht mehr anders ging, denn Tierblut war nicht so nahrhaft wie das menschliche. Es lockte mich viel mehr und es schmeckte so unglaublich süß. Davon wollte man einfach immer mehr. Nur ich war von meiner Familie verstoßen worden, denn sie konnten damit nicht umgehen, dass ich es nicht schaffte, auch nur einen Menschen umzubringen, in dem ich ihn vollends seines Lebenssaftes beraubte. Ich konnte das nicht. Ich wollte niemanden töten, nur weil ich auch den letzten Tropfen nicht vergeuden wollte. Ich nahm immer nur eine geringe Menge in mir auf und ließ die jungen Frauen immer am Leben. Ich versuchte, sie dort unauffällig zu kosten, wo ihnen Hilfe zuteilwerden konnte, wenn ich wieder verschwand. Den Tod brachten genug andere meiner Art. Gerade wollte ich mich aufmachen und den Club verlassen, denn für mich gab es hier wirklich keine besondere Versuchung, der ich erlegen hätte können, da betrat das bezauberndste Wesen, das ich je gesehen hatte, den Raum. Ich konnte es einfach nicht fassen. Sie war wunderschön und bewegte sich so anmutig, dass es mir Schauer über den Rücken jagte. Wie konnte ein Mensch nur so verführerisch sein. In mir wuchs das Verlangen. Das Verlangen danach, ihr Blut zu kosten und es zu genießen. Es war sicherlich besonders lieblich und würde auf meiner Zunge zergehen wie Butter in der Sonne. Mir floss das Wasser im Munde zusammen und ich leckte mir unbewusst über die spitzen Eckzähne. Diese Frau wollte ich. Sie war es. # ~ # Unser Stammtisch war besetzt. Aber ich fand, dass die Person, die diesen belagerte, gar nicht so übel aussah, so dass ich es nicht für notwendig hielt, uns den Platz mit Hilfe des Personals freizumachen. Nein, ich fand ihn recht attraktiv. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er anders war. Ich konnte nicht erklären, woran das lag, aber es war so und genau aus diesem Grund setzte ich mich, ohne zu fragen, direkt neben ihn. Ruki gesellte sich dazu. Mein kleiner Kumpel grinste mich an, denn er kannte mich einfach zu gut. Ja, wir kannten uns seit Jahren und das war auch der Grund, warum er wieder aufstand. „Ich hol uns nen Drink.“, zwinkerte er mir zu und ließ mich mit dem Fremden alleine. Unauffällig musterte ich ihn von der Seite. Er hatte seidiges, schulterlanges, schwarzes Haar. Seine Augen waren dunkel wie die Nacht und schimmerten doch voller Glanz. Seine Lippen waren voll und wirkten wie die pure Sünde. Und die Haut, die meine Augen unter dem leichten Stoff seines Hemdes erblicken konnte, war makellos. Das hier war wirklich ein Prachtexemplar von einem Mann. Hatte ich schon erwähnt, dass ich bi war? Ja, ich stand auf Frauen und Männer. Aber in diesem Moment zog mich dieser Mann hier so dermaßen an, dass ich die Umgebung kaum mehr wahrnahm. Was hatte der Typ nur an sich? Also sein Aussehen war unbeschreiblich. Ob auch seine Stimme so gut zu seinem Äußeren passte? Da kam auch schon mein kleiner blonder Freund zurück und stellte uns einen Drink hin. Nett, wie er eben war, hatte er auch dem jungen Mann neben mir einen mitgebracht. Manchmal fragte ich mich, wie ein Mensch nur so zuvorkommend sein konnte. Man musste einfach nur Ruki kennen und man wusste, dass es solche Menschen tatsächlich gab und nicht nur ein Mythos war. Ich war gespannt auf die Reaktion meines Nachbarn, denn wenn er die Stimme erhob, würde ich sie hören und konnte zuordnen, ob wirklich alles an ihm perfekt war. Ich hoffte es jedenfalls. Wenn dem so war, dann war er derjenige, den ich heute garantiert nicht alleine hier lassen würde. # ~ # Ich konnte es irgendwie nicht fassen. Diese bezaubernde Schönheit kam tatsächlich auf mich zu und setzte sich neben mich. Alle Achtung. Auch von Nahem sah sie wunderschön aus. Ich würde sogar behaupten, dass sie noch sehr viel schöner war, wenn man sie so nahe bei sich hatte. Ich konnte sogar ihr Parfum riechen. Es roch fantastisch. Kaum zu glauben, aber mit einer solchen Gesellschaft hatte ich heute Abend nicht mehr gerechnet. Glück musste man haben. Leider hielt das nicht an, denn da kam auch schon ein kleiner, blonder Zwerg, der sich zu uns setzte. Gefiel mir absolut gar nicht, aber er schien die Begleitung der jungen Dame zu sein. Na dann würde ich mal nicht so sein. Allerdings musste ich doch etwas die Stirn runzeln, als er plötzlich so dämlich grinste und was von einem Drink sagte. Na immerhin ließ er mich mit der Schönheit alleine. Ich spürte die Blicke auf mir und scheinbar schien er zu gefallen, was sie sah. Da hatten wir dann schon mal eine gute Basis für den Abend. So konnte das ruhig weitergehen. Dann wäre ich heute Abend sicherlich nicht alleine und würde wohl doch noch frisches Blut zu trinken bekommen. Also zwei Fliegen mit einer Klappe. Das war doch mal eine schöne Aussicht. Aber das Schweigen war nicht gerade angenehm und wurde dann auch kurz darauf schon wieder von dem Zwerg unterbrochen. Verpasst hatte der jedenfalls nichts, denn beim Anschweigen gab es ja bekanntlich nichts, was man einem Dritten hätte mitteilen müssen. Plötzlich stellte er auch mir einen Cocktail vor die Nase und ich schaute ihn etwas verblüfft an. War der jetzt etwa wirklich für mich? Das hatte echt noch keiner gebracht. Schon gar kein Kerl, der mit seiner Freundin hier war. „Domo arigatou.“, bedankte ich mich freundlich bei ihm und schenkte ihm ein leichtes Lächeln. Auch ein Vampir hatte eben Benehmen und darauf legte meine Familie viel Wert. Sehr viel Wert. Mal abgesehen davon, dass sie ihre Opfer dann doch nicht am Leben lässt, würde ich schon sagen, dass sie recht umgänglich und höflich sind. # ~ # Diese Stimme war berauschend. Tief, sinnlich und einfach nur verführerisch. Das war der Moment, in dem ich beschlossen hatte, dass ich diesen Kerl wollte. Auch das leichte Lächeln entfachte nur noch mehr das Verlangen danach, ihn berühren zu dürfen. Ich wollte ihn und ich würde ihn bekommen. Bisher hatte ich immer bekommen, was ich wollte. Und ihn würde ich um den Finger wickeln. Ganz leicht würde das werden, denn mir konnte eh niemand widerstehen. Plötzlich schaute er mich an. Direkt in meine Augen und ich sah mich schon in diesen dunklen Iriden versinken. Ich verlor mich regelrecht in ihnen. Doch sofort wurde ich in die Realität zurückgeholt. „Möchtest du tanzen?“, fragte er mich und ich nickte, ohne zu zögern. Gott, dieser Kerl hatte mich gefragt, ob ich mit ihm tanzen mochte? Natürlich wollte ich. Der Typ war heiß. Verdammt heiß. Auch wenn er etwas kleiner war als ich, hielt mich das nicht davon ab, ihn regelrecht anzuschmachten. Er zog mich auf die Beine und dann auf die Tanzfläche. Mich wunderte es nur, dass seine Hand sich so kalt anfühlte. Oder lag es daran, dass mir bei dieser Berührung so unsagbar heiß wurde? Heiß wurde mir dann erst recht, als wir in der Menschenmenge verschwanden und uns im Takt der Musik bewegten. Immer wieder wanderte mein Blick zu ihm. Seine Bewegungen waren geschmeidig und dieser Körper konnte sich mehr als sehen lassen. Der Kerl hatte eine verdammt scharfe Rückansicht und ich sollte wohl besser nicht daran denken, wie er unter der engen Hose aussah. Manchmal verfluchte ich meine Hormone. Aber bei ihm konnte mir das doch niemand verübeln oder? Und ich kannte noch nicht einmal seinen Namen. Aber den würde ich schon noch rausbekommen und wenn es über die Jungs von der Bar oder den Türstehern war. Irgendwo würde ich ihn herbekommen. Dafür würde ich über Leichen gehen. Diesen Kerl würde ich mir schnappen, egal wie. Das war beschlossene Sache. # ~ # Also heiß war sie ja. Und noch heißer konnte sie tanzen. Ihre fließenden Bewegungen und ihre anrüchigen Posen brachten mein Blut in Wallung und mein Herz zum Schlagen. Wie von selbst bewegte sich mein Körper im Rhythmus der Musik und ich genoss es, mit diesem bezaubernden Wesen tanzen zu können. So beschissen wie der Abend begonnen hatte, so heiß würde er enden können. Ich überlegte gerade wirklich, ob ich sie nicht doch besser noch mitnehmen sollte? Sie war so heiß, dass es mich nicht nur nach ihrem Blut dürstete. Ich wollte sie schmecken und ich wollte sie spüren. Auch ich hatte die Gelüste, die ein Mensch hatte. Auch mein Herz konnte schlagen, auch wenn es nur metaphorisch war. Auch mein Blut konnte in Wallung gebracht werden, denn ich besaß welches. Es war nur nicht so warm und schmackhaft wie das der Menschen. Und es war nicht dazu bestimmt, das Leben zu schenken. Bis in die frühen Stunden des Morgens tanzten wir. Der Club leerte sich und dennoch wollte keiner von uns beiden diesen Ort verlassen. Aber ich musste gehen. Ich durfte nicht länger hier bleiben. Ich musste weg, musste gehen und sie hier zurücklassen. Ich hatte einfach keine andere Wahl. Und erst jetzt bemerkte ich, dass ich den Durst, der mich hierher getrieben hatte, schon längst vergessen hatte. Doch jetzt würde es zu gefährlich für mich sein, diesem noch nachzugeben. Hoffentlich sah ich sie bald wieder. Ich wollte sie wiedersehen. Unbedingt. Ich löste mich langsam von der Musik und zog sie von der Tanzfläche. „Ich muss gehen.“, wisperte ich und nahm sie fest in meinen Arm. Am liebsten hätte ich sie nie wieder losgelassen, aber ich durfte sie nicht noch länger in meinen Armen halten. „Ich... möchte dich wiedersehen...“, raunte ich gegen ihre Lippen, ehe ich sie dann doch küsste. Sie hatte wirklich wunderbar volle und warme Lippen. Sie fühlten sich toll an. Einfach nur fantastisch. Dann löste ich mich wieder und schenkte ihr ein kleines Lächeln. Und schon verschwand ich. Aber ich schwor mir, sie wiederzusehen. Und wenn es klappte, dann gleich am nächsten Abend hier in diesem Club. -------------------------------------------------- Das ist der erste Teil. Eigentlich sollte es ja ein OS werden, aber irgendwie würde der dann ziemlich lang werden. Also hab ich jetzt mal eben beschlossen, dass ich keinen OS draus mache sondern eine normale FF. Und nun zum wichtigsten Teil von meiner Seite. Ich widme diese FF meiner allerbesten Freundin. Sie hat mich auf die Idee mit dem Pair gebracht und sie ist auch die erste, die das hier zu lesen bekommt. *muhahaha* Ich hab dich echt voll dolle lieb, Süße/ Affären-chan XDD *kisu* Kapitel 2: Angel and Devil -------------------------- Fast wäre ich an einem Herzinfarkt gestorben, als ich so plötzlich seine Lippen auf den meinen spürte. Boah, der Kerl konnte aber auch küssen. Da schmolz man ja schon regelrecht dahin. Am liebsten hätte ich ihn einfach festgehalten und niemals mehr gehen lassen, aber er verschwand so schnell, wie er an diesem Abend aufgetaucht war. Er hatte sich still und heimlich in meinen Kopf geschlichen und sich dort frech festgesetzt- Ihn mir keimte immer mehr das Verlangen danach auf, diesen Mann haben zu wollen. Er war so geheimnisvoll und verdammt anziehend. Ich wettete, dass er jede und jeden haben konnte, wenn er nur wollte. Bei den Reizen, die er zu bieten hatte, würde sich ihm sicherlich jeder gerne zu Füßen legen. Mich inklusive. Plötzlich tippte mir wer auf die Schulter. Als ich mich umdrehte, sah ich Ruki, der mich breit angrinste und sicherlich schon ahnte, was in meinem Kopf vorging. „Ich seh schon. Du hast ein neues Objekt deiner Begierde gefunden. Ich muss sagen, dass du immer wieder Geschmack beweist. Alle Achtung.“, kicherte er und schnappte sich meine Hand, um dann den Club zu verlassen. Es dämmerte bereits, wie ich feststellen musste, aber an einem Samstagmorgen interessierte mich das herzlich wenig. Ausschlafen war angesagt, damit ich am Abend wieder fit war und diesem Club hier erneut einen Besuch abstatten konnte. Nein, ich wollte, denn ich wollte ihn wiedersehen. Und davon würde mich nichts mehr abhalten. # ~ # Ich musste mir schnell einen Unterschlupf suchen, denn ich Trottel hatte es mal wieder zu lange hinausgezögert. Jetzt musste ich mich echt beeilen, damit es mit mir nicht doch noch ein Ende nahm. Schnell huschte ich durch die dunklen Seitengassen der Stadt immer auf der Suche nach einem dunklen Versteck, wo ich den Tag über problemlos schlafen konnte. Manchmal wünschte ich mir wirklich, ich wäre ein Mensch wie jeder andere. Ein Mensch wie sie. Dann hätte ich noch weiter ihre Gesellschaft und ihren bezaubernden Anblick genießen können. Doch es ging mal wieder nicht. Nach schier endloser Suche hatte ich dann doch etwas gefunden, wo ich mich verkriechen konnte. Es war nicht unbedingt eine schöne Behausung, aber es war schön dunkel und ich war mir sicher, dass hier keinerlei Licht hineinströmen konnte. Ich war nun doch geschützt vor der eigentlich so schönen Sonne, die jedoch wie Gift für meinen Körper war und mich langsam aber erbarmungslos dem Tode weihen würde. Und diesem Versteckspiel war ich langsam überdrüssig. Wie lange sollte das noch so gehen? Ich suchte mir einen Fleck, an dem ich mich hinlegen konnte, um meinen Schlaf einigermaßen überstehen zu können. Auch ich musste schlafen, um meinem Körper neue Kraft schenken zu können. Vor allem der immer stärker werdende Durst schwächte mich und ich musste diese Nacht unbedingt Blut zu mir nehmen, sonst würde ich zu einer Bestie werden, wie es meine Geschwister und meine Eltern geworden waren. Sie kannten kein Erbarmen und das unterschied mich deutlich von ihnen. Doch jetzt sollte ich besser den Tag beenden und mich in Morpheus Arme begeben, denn die Nacht würde schneller hereinbrechen, als manch einem bewusst war. # ~ # Es war in den frühen Morgenstunden, als ich das Haus meiner Eltern betrat und mich nur noch in mein Bett legen wollte. Ich beachtete die Blicke der Bediensteten nicht, denn es interessierte mich herzlich wenig, was sie von mir hielten. Mich interessierte gerade nur, dass ich mein Bett wollte. Ich brauchte Schlaf und ich brauchte diesen Kerl. Ich wollte ihn und heute Abend würde ich mich daran machen, ihn für mich zu erobern. Einen Kuss konnte ich schon auf meiner Beschaffungsliste verbuchen. Jetzt mussten die anderen Schritte folgen. Und ich würde dafür sorgen, dass er sich mir hingab. Oh ja. Diese Lippen schrien förmlich danach, von den meinen geküsst zu werden. Und das würden sie. Spätestens heute Abend, wenn ich ihn wiedersehen würde. Ich schleppte mich müde in mein Bett und ließ mich einfach darauf fallen. Ich hatte keine Lust, mich jetzt noch fürs Bett fertig zu machen. Ich würde mich schon wieder herrichten, wenn ich wieder zu Kräften gekommen war. Aber das würde erst sein, wenn ich aus einem tiefen und hoffentlich erholsamen Schlaf aufwachen würde. Mit einem tiefen Seufzen und einem ausgiebigen Gähnen fielen mir die Augen wie von selbst zu und der Schlaf raubte mir den Verstand. Aber ich wusste, dass ich diesen Abend niemals vergessen werden könnte. Nein, dieser Abend sollte in meiner Erinnerung bleiben und es sollten noch mehr solcher Erinnerungen mit ihm folgen. Wenn ich doch nur herausgefunden hätte, wie er hieß. Ich hätte ihn einfach fragen sollen. Aber das hatte ich nicht. # ~ # Meiner Meinung nach war der Tag in den Sommermonaten eindeutig zu lang und die Nacht zu kurz. Leider, denn so hatte ich weniger Zeit, um die Dunkelheit zu durchstreifen und mir jemanden zu suchen, der mich von meinem Durst erlösen konnte. Doch seit der letzten Nacht hatten alle anderen keine Chance mehr. Ich wollte nur noch sie. Sie hatte mir wirklich den Verstand geraubt und ihre vollen, sündigen Lippen schmeckten unglaublich fantastisch. Sie hatte so verführerisch getanzt. Ihr Körper war unbeschreiblich und ihre Bewegungen so anmutig. Gott! In mir entflammte immer mehr die Lust. Die Lust, diesen für mich zu beanspruchen. Dennoch wusste ich sehr genau, dass dies immer ein Traum sein würde, denn sie würde niemals bei mir bleiben können. Sie war ein Mensch und ich ein Monster. Eine Bestie, die Menschen das Blut aus den Adern saugte und da man unsere Rasse eh alle über einen Kamm scherte, würde man mir auch vorwerfen, dass ich die Menschen tötete oder gar in meine eigene Rasse verwandelte. Wer würde einem Monster wie mir schon glauben, dass dem nicht so war? Und auch sie würde mir sicherlich nicht glauben und mich ebenfalls für eine Bestie halten. Deshalb durfte sie nie mein wahres Gesicht erkennen. Auch wenn es mir schwer fallen würde. Ich musste mich wieder hinter einer Fassade verstecken. Ich war froh, als dann doch endlich die Sonne hinter dem Horizont verschwand und ich mich aus meinem Versteck wagen konnte. Zuerst würde ich mich frisch machen gehen. So wie ich es jeden Abend tat, wenn ich wieder an die frische Luft treten konnte. Ich würde mir wieder neue Kleider kaufen und dann wieder auf die ‚Jagd’ gehen. Es war schon fast ein Ritual geworden. Eine Routine, die sich unaufhaltsam in mein Leben geschlichen hatte. Eine Routine, die eigentlich nicht hatte sein sollen. Ich wollte sie nicht und doch lebte ich sie jeden erdenklichen Tag. Das Hotel, in dem ich untergekommen war, war dieses Mal wesentlich komfortabler, auch wenn ich es eh nicht ausnutzen würde. Ich wollte nur eine Dusche und dann die sauberen, neuen Kleider anziehen. So wie jedes Mal eben. Und irgendwie frustrierte mich das auch immer wieder aufs Neue. Doch heute hatte ich einen Lichtblick. Einen wunderschönen Lichtblick. Sie! # ~ # Ruki hatte heute keine Zeit für mich und ich musste alleine losziehen. Eigentlich hatte ich darauf absolut gar keine Lust, denn ohne meinen kleinen Kumpel war es einfach viel zu langweilig. Wieso musste er auch gerade heute Babysitter spielen? Hätte das nicht einfach jemand anderes für ihn übernehmen können. Jetzt war ich wirklich unsicher, ob ich es wirklich wagen sollte. Ich wollte ihn wiedersehen und er hatte mir das Gleiche gesagt. Also musste ich doch gehen. Der Club war das Einzige, was uns derzeit verband. Nur dort konnte ich ihn wieder treffen. Und ich wollte seinen Namen wissen, wo er wohnte und was er so machte. Das alles trieb mich an, heute Abend doch das haus zu verlassen. Trotzdem hatte ich Angst. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich alleine das Haus verließ und um die Häuser zog. Doch seit einem bestimmten Vorfall hatte ich wahnsinnige Angst davor, alleine durch die Dunkelheit zu wandern. Damals hatte ich das Gefühl, verfolgt zu werden und ich hatte dann erschrocken feststellen müssen, dass wirklich jemand hinter mir her war. Was genau es war, vermag ich auch heute noch nicht zu sagen. Ich hatte nur im Dunkeln leuchtende Augen gesehen und war mit Angstschweiß auf der Stirn nach Hause gerannt und hatte mich danach drei Tage lang in meinem Zimmer eingeschlossen. Ab und an verfolgen mich diese Augen sogar bis in den Schlaf hinein und hinterließen wahnsinnige Albträume in mir zurück. Träume, die immer wiederkehrten, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte. Doch der Drang, den jungen Mann von gestern wiederzusehen, war immens und ich konnte mich nicht dagegen wehren. Ob er mich am Ende noch nach Hause begleiten würde? Dann brauchte ich keine Angst haben, denn ich war mir sicher, dass er die gewisse Ausstrahlung hatte, um jegliche Gestalten von mir fernzuhalten. Und letztendlich siegte dieser Drang und ich gab ihm nach. Ich hatte mich frisch geduscht, das alte Makeup gnadenlos entfernt und meiner Haut eine schöne Entspannungsmaske gegönnt. Jetzt wirkte es wieder frisch und mit ein wenig Makeup sah ich wieder aus wie der pure Frühling. Jetzt konnte ich auch wieder lächeln. Jetzt stand ich noch vor meinem Kleiderschrank und wurde fast wahnsinnig. Ich brauchte was Passendes zum Anziehen. Aber was? Mein Kleiderschrank quoll zwar fast schon über, aber trotzdem war ich ratlos. Sonst half Ruki mir. Der griff einfach hinein und zog es raus. Keine Ahnung, wie er das machte, aber irgendwie passte es immer. Doch jetzt stand ich alleine hier und grübelte und grübelte und grübelte. Letztendlich tat ich es wie Ruki und griff wahllos nach irgendwelchen Sachen. Ich war echt erstaunt darüber, dass das sogar klappte. Hätte ich wirklich nicht vermutetet, aber die Kleidungsstücke an meinem Körper bewiesen, dass Rukis Methode die einzig wahre war. Ich sah wirklich gut aus. Nein, ich war nicht eitel. Ich fand nur, dass ich unglaublich gut darin aussah und das galt immerhin noch nicht als eitel. Eine sehr enge, ausgefranste Jeans zierte meine Beine und umspielte meinen doch recht wohlgeformten Hintern. Ich trug ein schwarzes Tanktop unter einem locker sitzenden weißen Shirt, das mir leicht über die Hüfte ging. An einer Seite war es etwas länger und verdeckte einen Teil meiner Jeans. Es fiel in sanften Wellen über meine Brust und meinen flachen Bauch. Eine Schulter wurde verhüllt, die andere ließ einen kleinen Blick auf meine Haut zu. Ich liebte dieses Teil. Dazu legte ich meine Lieblingskette um und meine Armbänder mussten sowieso mit. Genau wie meine Ringe. Ich achtete eben auf jedes Detail. Ich konnte ja nichts dafür, dass ich eben Perfektionist war. # ~ # Endlich konnte ich mich auf den Weg machen. Es hatte doch länger gedauert, als ich gedacht hatte. Aber ich wusste auch sehr genau, woran es lag. Mein Körper begann zu schwächeln, denn der Blutdurst war bereits so groß, dass ich nicht mehr allzu lange warten konnte. Ich musste trinken. Ich brauchte Blut. Es war mein Lebenselixier. Mir schwindelte und ich wankte doch etwas hinaus in die wunderschöne Nacht. Ich hatte mir vorgenommen, meinen Engel wiederzutreffen. Ja, ich hatte ihr diesen Namen verpasst, weil ich ihren Namen nicht kannte und er doch so treffend war. Ihr ganzes Wesen wirkte engelsgleich. Tja, ein Vampir glaubte eben auch an Engel. Warum auch nicht? Schließlich galten Vampire auch nur als Gestalten aus Märchengeschichten oder Fantasyfilmen. Und da ich wusste, dass ich ein Vampir war, konnte ich auch davon ausgehen, dass es ebenso Engel auf dieser Erde gab. Und sie sollte meiner werden. Mein ganz eigener Engel. Der Weg zum Club kam mir fast schon unendlich vor. Doch irgendwann hatte ich es geschafft. Ich setzte mich wieder dorthin, wo ich auch gestern gesessen hatte. Vielleicht würde sie heute wieder auftauchen und wenn sie mich hier sitzen sah, würde sie vielleicht auch gleich zu mir kommen. Das hoffte ich jedenfalls. Heute wollte ich ihren Namen wissen. Nein, ich wollte alles von ihr wissen. Und ich wollte über ihre sahneweiße Haut streicheln, mit meiner Zunge liebkosen und meine Zähne sollten diese weiche, warme Haut brechen und das süße, warme Blut kosten. Ein leises Keuchen entwich meiner Kehle, als ich daran dachte. Oh ja, das wäre jetzt genau das Richtige für mich. Die warme, rote Flüssigkeit, die meine Kehle hinab rann, war sicherlich unbeschreiblich süß. # ~ # Da war er. Er saß tatsächlich wieder dort, wo ich ihm gestern zum ersten Mal begegnet war. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Doch es war da und es war mir wirklich wohl gesonnen. Ohne zu zögern ging ich auf ihn zu und setzte mich direkt neben ihn. Er schien mich noch nicht bemerkt zu haben, denn seine Augen waren geschlossen und sein Kopf war leicht über die Lehne des Sofas gelegt. Selbst in diesem Moment sah er unglaublich heiß aus und am liebsten hätte ich ihn gepackt und gleich hier vernascht. Er war schon jetzt wie eine Droge für mich, dabei wirkte er eher wie ein Teufel. Verdammt heiß. Ich beugte mich leicht zur Seite und knabberte leicht an seinem Ohrläppchen, ehe ich ihm mit süßer Stimme eine Begrüßung ins Ohr flüsterte. Aber er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Nur ein Lächeln verriet mir, dass er mich erwartet hatte und diese Begrüßung sogar zu mögen schien. Er öffnete die Augen und schaute mich abermals aus dieser unsagbar tiefen Dunkelheit seiner Iriden an. Wie sehr ich diesen Blick doch liebte. Er war so verrucht und wirkte doch so unschuldig. Doch das zufriedene Lächeln auf seinen Lippen werde ich niemals vergessen. Nun beugte er sich vor und schnappte frech nach meinen Lippen, was mir einen Stromschlag durch den Körper jagte. Damit hatte ich auch nicht gerechnet, aber es fühlte sich eh viel zu gut an. „Schön, dass du da bist.“, hauchte er gegen meine rotgeküssten Lippen und schenkte mir abermals dieses sanfte Lächeln. Davon konnte man wirklich süchtig werden. Ich schaute ihm tief in die Augen und bemerkte, dass ich mich nicht einmal darin erblicken konnte. Es war schon verwunderlich, aber ich störte mich nicht weiter daran. Ich wollte eh etwas ganz Anderes haben. Ihn! # ~ # Ich genoss es, dass sie mir frech am Ohr knabberte und mit ihrer lieblichen Stimme eine süße Begrüßung hinein hauchte. Das machte die Sache gleich noch viel aufregender, fand ich. So konnte es auch ruhig weitergehen. Nachdem auch ich sie begrüßt hatte und nun das erste Mal wirklich tief in ihre Augen blicken konnte, verlor ich mich noch viel mehr. Sie schaffte es, mich mit jeder Sekunde mehr zu fesseln und an sich zu binden. Sie war einfach nur sagenhaft berauschend. Ich schenkte ihr ein Lächeln, das sie auch sofort mit einem erwiderte. Ihre vollen Lippen wirkten noch schöner, wenn sie lächelte. Ich konnte einfach nur immer wieder beschwören, wie schön sie war. Sie war das schönste Wesen, das ich jemals gesehen habe und sie sollte mir gehören. Irgendwie musste ich es schaffen, dass sie mir gehörte. Da sollte ich mir wohl wirklich etwas einfallen lassen, denn ich wollte sie definitiv nicht gehen lassen. Plötzlich schwang sie ein Bein über meinen Schoß und setzte sich frech auf meine Oberschenkel. Ihre Arme lagen plötzlich in meinem Nacken und wieder einmal versöhnte sie mich mit einem Lächeln. Diese Frau machte mich wahnsinnig und ich spürte deutlich, wie mir ihr Duft in die Nase stieg und mein Blutdurst immer stärker wurde. Sie betörte mich so dermaßen, dass ich am liebsten sofort von ihr gekostet hätte. Doch das durfte ich nicht. Nicht hier und nicht jetzt. Ich musste warten. Den passenden Moment abfangen und dann zusehen, dass ihr geholfen wurde, wenn ich wieder verschwand. Nun waren es ihre Lippen, die meine berührten und zu einem kleinen Wettkampf herausforderten. Ich kannte noch nicht einmal ihren Namen und sie meinen auch nicht. Trotzdem saßen wir hier und küssten uns. Leidenschaftlich. Und ich hätte schwören können, dass nicht nur ich ihr sondern auch sie mir verfallen war. Wer konnte mir das auch verdenken, wenn man so einen Engel sah und dieser sich sogar mit dem Teufel einließ? Ein Engel, der den Teufel küsste. Ein Teufel, der einen Engel küsste. Im nächsten Moment legte sie ihren Kopf auf meiner Schulter ab und küsste sich meinen Hals entlang. Mal auf, mal ab. Ich neigte den Kopf ein wenig, um ihr mehr Angriffsfläche zu bieten, denn ich genoss es, von ihr verwöhnt zu werden. Doch auch ich wollte auf meine Kosten kommen. Und so drückte ich sie etwas von mir und schaute ihr in die Augen. Sie lächelte und ich erwiderte es sofort. Dann beugte ich mich vor und begann, ihren Hals zu verwöhnen. Sie reckte ihn gen Himmel und ich fuhr mit meiner Zunge ihre Halsschlagader entlang. Sofort war der Blutdurst wieder da und ich konnte nicht verhindern, dass ich in ihren Hals biss. Nur leicht, damit die Haut brach und mir ihr frisches Blut auf der Zunge zergehen konnte. --------------------------------- Und auch Teil zwei erledigt XD --------------------------------- Für Rechtschreibfehler übernehme ich keinerlei Verantwortung XDD Kapitel 3: Doubts ----------------- Sie quittierte es mir mit einem leichten Keuchen und krallte sich mit ihren langen, zierlichen Fingern in meinen Nacken, zog leicht an meinen Haaren. Doch es schien sie nicht zu stören, dass ich gerade dabei war, ihr das Blut aus den Adern zu saugen. Oder dachte sie, ich würde etwas anderes tun? Aber so lief ich nicht Gefahr, erwischt zu werden, denn es schien ihr zu gefallen, denn immer wieder verließ ein wohliger Laut ihre Kehle. Ihr heißer Körper auf meinem fühlte sich gut an und ihr warmes Blut in meinem Mund schmeckte so viel lieblicher, als ich es mir vorgestellt hatte. Und jetzt war ich vollends berauscht. Jetzt wusste ich, dass ich nicht mehr nur ihr Blut wollte. Ich wollte sie nicht nur schmecken. Ich wollte sie spüren. Als ich nun doch genug ihres Lebenssaftes in mir hatte, leckte ich die letzten Reste von ihrem Hals und küsste die malträtierte Stelle. Ich hatte nicht viel von ihr in mir, aber es reichte, um einige Zeit damit auszukommen. Ich musste nicht unbedingt viel Blut trinken, um bei Kräften zu bleiben. Ein paar hundert Milliliter reichten für zwei bis drei Tage. Dann musste ich aber wieder, sonst würde mein Körper daran zugrunde gehen. Und meiner Meinung nach war ich viel zu jung, um jetzt schon das Zeitliche zu segnen. Ein letztes Mal leckte ich die Blutspur von der weißen Haut und schaute ihr dann wieder in die Augen. Sie sah wirklich nicht so aus, als hätte es sie gestört, was ich getan hatte. Ihre Augen waren glasig und ihre Lippen leicht geöffnet. Ihr Atem ging schneller und ich spürte ihr Herz, dass ebenfalls einen Takt schneller schlug. Lasziv leckte ich mir über die Lippen und somit auch die letzten Spuren ihres Blutes darauf ab. Sie schaute mich dabei die ganze Zeit an und wendete nicht eine Sekunden den Blick ab. Ihre Augen schienen von meinen gefesselt zu sein und auch sie fesselte mich gerade mit ihrem Anblick. # ~ # Ich wusste nicht, wie mir geschah und ich spürte nur, wie er erst über meinen Hals leckte und sich dann seine Zähne in meiner Haut versenkten. Es fühlte sich erst komisch an. So ungewohnt. Und doch war es berauschend. Ich wollte mehr davon und so ließ ich ihn einfach machen. Mir verschwamm zwar nach einer Weile die Sicht, aber das konnte ich unterbinden. Meine Augen schlossen sich und ich genoss es einfach, mit ihm solche Spielchen zu spielen. Aber ich wusste auch, dass ich es nicht nur bei diesem Spielchen belassen wollte. Ich wollte mehr. Sehr viel mehr. Als er sich wieder löste und mir dann in die Augen sah, konnte ich sehen, wie er sich über die sündigen Lippen leckte. Doch mich faszinierten viel mehr diese wunderschönen Augen, die mich fixierten, als wolle er mich gleich fressen. Ich würde ihn viel lieber vernaschen, als gefressen zu werden. Aber wie sollte ich das anstellen? Sex in aller Öffentlichkeit war nicht unbedingt das, was ich mir vorstellen konnte. Zu mir nach Hause wäre eine beschissene Idee, denn das Personal petzte immer viel zu schnell. Auf der Straße war es eindeutig zu dreckig und das Klo hier eine Katastrophe. Aber wo sollten wir sonst hingehen? Ich brauchte jetzt das, was ich mir von ihm holen wollte. „Hast du noch etwas Zeit?“, fragte er mich dann schließlich mit seiner tiefen, erotischen Stimme. Ich schenkte ihm ein Lächeln und ein leichtes Nicken. Ja, ich hatte Zeit und wenn ich sie nicht gehabt hätte, hätte ich sie mir genommen. Für so einen heißen Fang würde ich alles stehen und liegen lassen. Würde das nicht jeder? Also ich auf jeden Fall und jetzt hatte ich Zeit, die ich auskosten würde. Und Ruki, der mir mit seiner Moral in den Ohren liegen könnte, war auch nicht hier. Also hielt mich doch auch nichts auf oder? Nichts, außer die Tatsache, dass er nicht aufstehen konnte, denn noch immer saß ich auf seinem Schoß und hatte die Arme um seinen Nacken gelegt. Die Haare fühlten sich unglaublich seidig und geschmeidig an. Wie machte man so etwas? # ~ # Sie lächelte. Wollte sie mich mit ihrem Lächeln noch einmal umbringen? Okay, irgendwie war ich ja schon tot, aber trotzdem hatte ich nicht vor, dass jetzt doch endgültig zu sein. Trotzdem bezauberte mich dieses Lächeln und ich freute mich ehrlich, dass sie zugestimmt hatte. Diese Nacht würde wohl noch besser werden als der Abend zuvor. Ich lachte leise und griff nach ihren Armen, die noch immer über meinen Schultern lagen. Sie kraulte mich im Nacken und ließ meine Haare immer wieder durch ihre Finger gleiten. Ein schönes Gefühl. Vielleicht sollte ich mich öfter mal so berühren lassen. Es tat gut. Ehrlich. Ich schaffte es, ihr zu deuten, dass sie doch besser aufstehen sollte, wenn wir beide von hier weg wollten und das schienen wir beide wirklich zu wollen. Letztendlich stand sie auf und ich folgte ihr. Jetzt, wo sie stand, wirkte sie noch graziler. Sie war einfach atemberaubend. Sie griff nach meiner Hand und zog mich von der Sitzecke weg. Sie schien es eilig zu haben. Da ging es mir ja auch nicht anders. Ich wollte auch weg von hier. Aber ich wollte noch viel mehr. „Wo willst du hin?“, fragte ich sie, denn ich hatte wirklich keine Ahnung, wo wir hin sollten. Doch eins wusste ich, hier auf der Straße würde ich ganz sicher nicht bleiben wollen. Aber wo wollte sie dann hin? Da blieb sie auch schon stehen und schaute mich wieder an. Ihre Augen waren wirklich wunderschön. So wie sie eben. Es gab nichts an ihrem Körper auszusetzen und so wie sie gekleidet war, wusste sie auch ganz genau, wie sie ihre Reize einsetzen konnte. Mich haben sie jedenfalls sofort überzeugt. Doch auf meine Frage hin, zuckte sie nur mit den Schultern. Mich erstaunte es, dass sie gerade mal ein paar Worte zur Begrüßung gesprochen hatte. Und da waren es leise, geflüsterte Worte. Wollte sie nicht mit mir reden? Aber Gedanken lesen konnte ich nun wirklich nicht, auch wenn man das einigen meiner Ahnen nachsagte. Und wenn dem so wäre, dann war ich jedenfalls keiner von der Sorte. Als sie mich nur fragend ansah, wusste ich, dass auch sie keine Ahnung hatte, wo wir jetzt hin sollten. Doch da fiel mir ein, dass ich ja eigentlich das Hotelzimmer gebucht hatte. Dort könnten wir hin. Bezahlt hatte ich es schon und dort würde uns niemand stören. Wir wären ganz alleine und ich würde sie betören, damit sie mich genauso wollte, wie ich sie. Und ich wollte sie so sehr. Ich nahm sie bei der Hand und zog nun sie mit mir. Sie schien erst ziemlich verwirrt zu sein, doch dann folgte sie mir. Ich ließ ihre Hand nicht eine Sekunde los und sie schien das auch nicht zu wollen, denn sie umklammerte meine Hand mit ihren langen, zierlichen Fingern, was mich schmunzeln ließ. Als wir durch eine dunkle Gasse gingen, stockte sie jedoch und ich drehte mich zu ihr. Ich konnte ihre Angst förmlich riechen, doch verstand ich nicht, warum sie solche Angst hatte. Ihre Finger krallten sich geradezu in mein Fleisch und sie zitterte. Okay, da stimmte definitiv etwas nicht. „Komm...“, wisperte ich und zog sie näher an mich. Sie brauchte keine Angst zu haben. Wovor auch? Ich hatte nicht vor, sie irgendwem zu überlassen und schon gar nicht den beiden Artgenossen von mir, die hier in dieser Ecke der Stadt hausten. Sie waren mit die Schlimmsten meiner Sippe und deshalb mied ich diese Gegend eigentlich auch. Doch jetzt war ich hier und ich fürchtete die beiden nicht im Geringsten. Und das wussten sie auch. # ~ # An diesem Abend hatte ich nicht ein einziges Mal auf der Tanzfläche gestanden und doch bereute ich es nicht. Aber da gab es etwas, das ich bereute. Ich stand mit diesem heißen Typen in genau der Seitengasse, in der ich damals diese funkelnden Augen gesehen hatte. Ein übergroßer Schwall von Angst machte sich in meinem Inneren breit und ich klammerte mich an meinen Begleiter. Diesen schien die Dunkelheit, in der wir uns gerade befanden, völlig kalt zu lassen. Er zog mich sogar in seine Arme und wir gingen weiter. Langsam. Dennoch zitterte ich und krallte mich in sein Shirt. Ich hatte panische Angst. Auch wenn ich eigentlich kein Feigling bin und auch vieles hinnehmen konnte, so war das hier für mich der blanke Horror. Nur die Tatsache, dass er bei mir war, gab mir etwas Hoffnung. Erst als wir die Gasse passiert hatten, drehte ich mich um und erstarrte von neuem. Auch er schien sich beobachtet zu fühlen, denn auch sein Blick wanderte zurück in die Dunkelheit. Nun war es nicht mehr nur ein Augenpaar, dass dort zu erkennen war, nein, es waren zwei und das schockte mich noch viel mehr. Was wäre gewesen, wenn ich tatsächlich alleine dort durchgegangen wäre? Das wollte ich mir gar nicht ausmalen. „Komm, lass uns gehen.“, hörte ich die sanfte Stimme des Schwarzhaarigen und ich folgte seiner Bitte. Ich wollte eh so schnell wie möglich wieder weg von hier. Irgendwann erreichten wir ein Hotel und ich schaute ihn verwirrt an. Ein Hotel? Wollte er mich wirklich dort mit hinein nehmen? Das ging doch aber gar nicht? Ich hatte zwar Geld, aber in einer solchen Absteige wollte ich nicht eine einzige Nacht verbringen. Dafür war ich mir dann doch zu schade. Allerdings ließ er mir keine Wahl. Okay, so gesehen, war es doch völlig egal, wo ich ihn vernaschen konnte. Hauptsache dort stand ein Bett. Mehr brauchte man doch gar nicht dazu, um guten Sex zu haben. # ~ # Ich wusste, dass diese Bleibe nicht wirklich die beste war, aber immerhin wurde man hier nicht nach sämtlichen persönlichen Daten befragt, wenn man eincheckte. Das war aber auch der einzige Vorteil hier. Trotzdem war es besser als meine letzte Nacht. Die hatte ich aufgrund meines Zögerns nämlich in einem finsteren Keller verbringen müssen. Ich hätte mich einfach früher loseisen müssen. Aber ich hatte es nicht geschafft. Sie war einfach zu anziehend und sie betäubte regelrecht meinen Verstand. Aber ich konnte noch soweit denken, dass ich wusste, worauf das hier hinauslaufen würde. Oh ja, und darauf freute ich mich jetzt schon. Den einen Stichpunkt auf meiner Liste konnte ich abhaken. Ich hatte ihr Blut gekostet. Jetzt fehlte nur noch Punkt zwei und der würde sicherlich nicht mehr lange auf sich warten lassen. Sie schaute mich etwas merkwürdig an und ließ sich dann doch nicht mehr lange bitten. Ich hoffte gerade, dass sie es auch so sehr wollte wie ich. Also im Club hatte es sich eindeutig so angefühlt, dass sie mehr wollte. Und ich konnte auch nicht leugnen, dass es mich angemacht hatte, wie sie dort auf meinem Schoß gesessen hatte und mich küsste. Oh ja, das waren heiße Küsse und da war mein Verlangen auch immer mehr gestiegen. Jetzt sollte dieses Verlangen endlich gestillt werden. # ~ # Nun lag ich hier unter ihm und ich wusste nicht einmal mehr, wie genau ich plötzlich in diesem Zimmer war. Ich hatte wirklich keine Ahnung mehr, aber hinterfragen wollte ich es auch nicht. Er küsste mich, ich küsste ihn. Verlangend. Leidenschaftlich. Fordernd. Allerdings fragte ich mich gerade, ob er überhaupt mitbekommen hatte, dass ich ein Mann war. Hatte er mich vielleicht nur für eine Frau gehalten und deswegen mit hierher genommen? Was wäre, wenn dem so war? Was wäre, wenn er gerade jetzt herausfinden würde, dass ich nicht das war, für das er mich wahrscheinlich hielt? Würde er mich genauso verstoßen wie die anderen? Würde er mich verachten? Vorsichtig drückte ich ihn von mir und sah in seine Augen. Sie waren schön und die Lust in ihnen war nicht zu übersehen. Doch ich wollte, dass er mit mir schlief, weil ich ein Mann war und nicht eine Frau. Seine Küsse waren toll. Sein Körper heiß. Aber was brachte mir das, wenn er mich für eine Frau hielt? Dann würde er sicher genauso angewidert auf mich herab blicken wie all die anderen. Ich durfte es nicht so weit kommen lassen. Lieber ließ ich ihn jetzt gehen, als sich so demütigen zu lassen. „Ich...“, begann ich zögerlich und er schaute mich an. Noch immer war er über mir. Jedoch hatte ich ihn soweit nach oben gedrängt, dass er sich mit den Armen neben meinem Kopf abstützte. Sein Blick wanderte über meine Lippen zu meinen Augen. Er schien darauf zu warten, was ich sagen würde. Aber wie sollte ich ihm das erklären? Vor allem wie sollte ich überhaupt anfangen? „Hey, ich bin Uruha und ich lass mich ja gerne von dir flachlegen, aber du weißt schon, das ich nen Kerl bin, ne?“ Schlechter Plan. So konnte ich das unmöglich machen. So wollte ich das auch überhaupt nicht machen. Ich war unschlüssig. Ich wusste wirklich nicht, was ich machen sollte. Ich wollte diesen Kerl. So sehr. Sollte ich es vielleicht drauf ankommen lassen? Sollte ich soweit gehen, dass er es selbst herausfand? Ich zermarterte mir echt den Kopf und das schien auch er zu merken. # ~ # Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass sie etwas auf dem Herzen hatte. Ich konnte mir nur nicht erklären, was es war. Sie war bis hierher gegangen und eigentlich war ich mir sicher gewesen, dass sie auch noch weitergehen würde als nur bis hier. Doch nun zögerte sie. Wieso? Stimmte etwas nicht? Hatte sie vielleicht herausgefunden, wer ich war? Was ich war? Ich hoffte, dass dem nicht so war, denn dann würde sie mich sicherlich verstoßen, verachten oder schlimmeres. Das wollte ich nicht. Unschlüssig schaute ich sie an. Ich wollte ihr zuhören, wollte ihrer Stimme lauschen. Aber am liebsten wollte ich ihre Stimme voller wohliger Laute der Lust hören. Ja, ich liebte es heiß und laut. Konnte man mir das verdenken? Ich war eben auch nur ein Mann. Okay, ein männlicher Vampir. Aber so groß war der Unterschied zwischen einem Mann und einem männlichen Vampir nicht. Ich hatte alles, was ein Mann auch hatte. Vom Kopf bis zu den Zehen. Ich war halt nur nicht menschlich sondern ein Vampir. Die Trieb der Lust waren bei meiner Art genauso da und sie wollten gestillt werden. Auch wenn ich halb tot war, so hieß das noch lange nicht, dass alles in mir tot war. Noch immer wartete ich darauf, dass sie etwas sagte, doch sie schwieg und starrte mich weiterhin an. Musste sie mich so quälen? Ich sah in ihre Augen, ließ meinen Blick über ihre Lippen wandern und blieb mit meinen Augen an der Stelle haften, die ich ihr zugefügt hatte. Zwei kleine Einstiche waren zu sehen, mehr nicht. Das war gut so. Aber die Folter, die sie mit mir gerade betrieb, war alles andere als nett. Ich hatte sie schon so weit und nun wollte sie kneifen? Das wäre so verdammt unfair. Und da ich manchmal ganz schön ungeduldig sein konnte, überließ ich sie ihrem Schicksal und küsste sie. Ja, ich küsste sie. Wild, stürmisch, hemmungslos. Sollte sie ihre Proteste später äußern. Jetzt hatte ich keine Lust und keine Geduld dazu. Das hier war meiner Meinung nach viel zu heiß, um es durch irgendwelche Nichtigkeiten zu unterbrechen oder gar zu zerstören. # ~ # Diese Lippen. Sie verschlugen mir immer wieder die Sprache. So wie sie es auch jetzt taten. Dabei hatte ich ihm sagen wollen, dass er nicht das küsste, was er vor sich sah. In seinem Inneren küsste er sicherlich eine Frau, aber im Hier und Jetzt küsste er mich... einen Mann. Doch so groß der Protest in meinem Kopf war, so willenlos war mein Körper. Er wollte sich fallen lassen und aufgefangen werden. Aufgefangen von dem Mann, der noch immer über mir lag und mich besinnungslos küsste. Er konnte das wirklich verdammt gut und zu meinem Bedauern musste ich feststellen, dass es mir sehr viel schwerer fallen würde, ihn gehen zu lassen oder zurückzulassen, als ich es vermutet hatte. Seine Küsse entfachten ein Feuer in mir, das sich unaufhaltsam durch meinen Körper bahnte. Meine Wangen wurden heiß, mein Körper erzitterte unter dem seinen und meine Hände vergruben sich in dem weichen, schwarzen Haar. Es war so seidig weich und geschmeidig. Er musste mir irgendwann mal verraten, wie er das machte. Ich erwiderte jeden einzelnen Kuss und wollte ihn immer mehr vertiefen. Das war gar nicht so leicht, denn er raubte mir nicht nur den Atem, sondern auch die Kontrolle über meinen eigenen Körper. Er folgte den stummen Aufforderungen meines Gegenübers und widersetzte sich meinem eigenen Willen. So geschah, was geschehen musste. Abrupt sprang er auf und sah mich mit geweiteten Augen an. Ich habe es gewusst. Irgendwie war es doch immer wieder das Gleiche. Immer dieselbe Reaktion. Immer die gleiche Enttäuschung, die mich mitriss und mich verletzte. Ich setzte mich auf und senkte den Blick. Meine Arme schlangen sich um meinen Körper. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Es ging nicht. Ich hatte Angst davor, in ihnen die Verachtung zu sehen, die mir so oft entgegen gebracht wurde. Noch mehr und vor allem von ihm wollte ich nicht ertragen. Konnte ich nicht ertragen. „Du... du bist... ein Mann...“, stammelte er und wirkte entsetzt. --------------------------------- Teil drei abgehakt! --------------------------------- Übringens is die FF schon komplett fertig *muhahah* Ich werd also so jede Woche mal nen Teil hochladen. Welche Tage das sein werden, is Zufall. Jupp, das also von meiner Seite. LG Mika Kapitel 4: New Contacts ----------------------- Schon seit Wochen ging ich nicht mehr in den Club. Ich mied jede erdenkliche Nähe zu diesem. Ich war entsetzt gewesen, als ich herausgefunden hatte, dass meine Traumfrau gar keine war. Aber wie konnte er das so gut verstecken? Er hatte es wirklich bis zum bitteren Ende verheimlichen können. Aber wieso habe ich es nie bemerkt? Ich war einfach davongelaufen. Hatte ihn eiskalt dort sitzen lassen. Er hatte mich nicht einmal mehr angeschaut, aber seine Haltung verriet mir, dass es ihm leid tat. Trotzdem konnte ich es einfach nicht glauben. Ich war auf einen Kerl reingefallen. Gut, auf einen verdammt hübschen Kerl. Schon als ich ihn das erste Mal gesehen hatte, fragte ich mich, ob ich wach war oder doch nur träumte. Ich konnte es mir nicht erklären. Aber dieser junge Mann, wie sich herausgestellt hatte, hatte mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Jetzt versuchte ich, ihn aus meinem Kopf zu verbannen. Ich wollte nicht an ihn denken. Ich wollte sein Bild nicht vor meinen Augen sehen. Ich wollte nicht seine Nähe spüren. Und ich wollte nicht seine Stimme hören, wie sie leise in mein Ohr flüsterte. Ich wollte auch niemals seinen Namen erfahren. Das waren alles Dinge, die überflüssig waren, denn ich würde ihn eh nie wiedersehen. Meinen Engel. Heftig schüttelte ich den Kopf. Nein, ich durfte nicht an ihn denken. Das war nicht richtig. Ich brauchte unbedingt wieder frisches Blut. Seit damals habe ich immer wieder junge, hübsche Mädchen gekostet, doch nie hatte das Blut so gut geschmeckt wie seines. Sie konnten noch so jung und hübsch sein, keine reichte auch nur ansatzweise an ihn heran. Ich wusste einfach nicht mehr weiter. Ich wollte schon gar kein Blut mehr trinken, weil ich wusste, wie er schmeckte und wie er sich anfühlte, wie er küsste und wie er mich ansah. Ich wollte ihn vergessen, doch ich schaffte es einfach nicht. Wieso nicht? Ich hatte doch schon so vieles geschafft, wieso konnte der Kerl nicht einfach aus meinem Kopf verschwinden? Ich wollte ihn da nicht mehr haben, nicht an ihn denken. Doch schon allein dadurch, war er doch immer präsent. # ~ # Ich hatte es aufgegeben. Ich hatte mit ihm reden wollen. Ich wollte mich ihm erklären und ihm sagen, wieso ich es ihm nicht gesagt hatte. Aber es war mir nicht vergönnt, ihn auch nur ein einziges Mal wiederzusehen. Ich war jeden Abend in den Club gegangen und mein erster Blick war zu dem Tisch, an dem wir zwei Abende zusammen gesessen hatten. Doch wie jeden Abend wurde ich enttäuscht. Er war nicht da. Ich hatte ihn wohl wirklich vergrault. Aber ich konnte nichts daran ändern, dass ich ein Mann war. Wäre es besser, wenn ich eine Frau geworden wäre? Aber das war ich nun einmal nicht. Woche um Woche verging und meine Hoffnung schwand immer mehr. Ich hatte mich schon ewig nicht mehr so mies gefühlt und nur Ruki wusste, woran es lag. Er hatte mir klar vor Augen gehalten, dass ich mich nur so verhielt, weil ich mich wohl in ihn verliebt hatte. Na toll. Ich wollte nicht verliebt sein, denn das brachte doch immer nur Schmerz mit sich. Aber genau diesen verspürte ich gerade. Das einzige, was mir von ihm geblieben war, waren die zwei winzigen Narben an meinem Hals, die ich mir nicht genau erklären konnte. Da aber nur er mich dort berührt und seine Zähne in mein Fleisch gebohrt hatte, konnten sie nur von ihm sein. Aber ein Trost war das auch nicht. Meine Schwestern schimpften schon mit mir, weil sie mich kaum noch zu Gesicht bekamen. Meine Eltern meckerten, warum ich immer aussah wie eine Mumie. Und Ruki baute mich auch nicht wirklich auf, wenn er mich besuchte. Kurz gesagt... mir ging es richtig beschissen. Warum musste ich auch diesem Kerl begegnen? Wieso musste er es so erfahren? Wieso hatte er so reagiert? Und wieso verdammt hatte er mich einfach alleine gelassen? Immer wieder drang er in meine Gedanken und immer wieder schlich er sich in meine Träume. Wieso tat er mir das an? Was hatte ich ihm denn getan, dass er mich so sehr quälte? Ich konnte doch auch nichts daran ändern, dass ich nun mal keine Möpse hatte. Ich war und blieb ein Mann. Und das mit allem, was dazu gehörte. Ich hielt das einfach nicht mehr aus. Und so beschloss ich, ein letztes Mal in diesen Club zu gehen, um zu schauen, ob er da war. Es war mein letzter Versuch, ihn wiederzusehen. Aber Hoffnung hatte ich keine. # ~ # Ich weiß schon gar nicht mehr, wie viele Wochen vergangen waren. Ich hatte schon lange aufgehört, sie zu zählen, denn es brachte mich auch nicht weiter. Nachts schlich ich durch die Straßen. Nein, ich irrte durch die Straßen. Ich hatte nie ein genaues Ziel vor Augen. Ich brauchte einfach nur ‚Nahrung’ und manchmal war ich nicht einmal wählerisch. Ich wusste zwar, dass nichts so gut schmecken würde wie er, aber ich musste ja auch mein Leben weiterleben. Und so war diese Nacht wie jede andere. Ich irrte umher und merkte nicht, wie ich beobachtet wurde. Meine Gedanken waren viel zu weit weg. Wieder bei ihm. Ich verspürte das Bedürfnis, ihn wiederzusehen und wenn es nur aus der Ferne war. Ich wusste nicht genau, warum ich diesen Drang verspürte, aber er war da und ich konnte ihn nicht verleugnen. Noch nie hatte es mich in die Nähe einer einzigen Person gezogen. Aber bei ihm war es so. Mittlerweile hatte ich mich auch mit dem Gedanken angefreundet, dass ich einen Mann geküsst und berührt hatte. Und ich musste sagen, dass es da eigentlich keinen großen Unterschied gab. Seine Lippen waren genauso sinnlich wie die einer Frau. Seine Augen waren um so vieles schöner und sein Lächeln war einfach umwerfend. Seine Bewegungen waren grazil und anmutig. Und seine Art war einfach... ja, er eben. Dabei kannte ich ihn gerade einmal 24 Stunden, als ich das Offensichtliche endlich bemerkt hatte. Und es war offensichtlich. Wenn ich jetzt so recht darüber nachdenke, konnte es gar nicht anders sein. So viele Aspekte hatten von Anfang an dafür gesprochen, dass ich einen Mann vor mir gehabt hatte. Nur ich Idiot habe mich blenden lassen. Ich hatte einfach nicht hinter die Fassade geschaut und sein Blick damals hatte mir deutlich gemacht, dass er verletzt war. Ob er schon oft eine solche Erfahrung hatte machen müssen? Ich kannte das nicht, aber... vielleicht sollte auch ich ihn hinter meine Fassade blicken lassen. Auch ich hatte Angst davor, mein wahres Ich zu zeigen, denn ich rechnete immer mit Ablehnung und Verachtung. Ich hatte Angst davor, als Monster gesehen zu werden und mich verletzen zu lassen. Erst jetzt wurde mir deutlich klar, dass ich das getan hatte, wovor ich am meisten Angst hatte. # ~ # Was hatte mich eigentlich dazu getrieben, diesen Club wieder zu betreten? Ich hätte doch wissen müssen, dass er nicht hier war. Wie jeden Abend war er nicht aufgetaucht, seit er wusste, dass ich eben ich war und mir gewisse Teile fehlte, wo ich eben an anderer Stelle etwas hatte, was nicht da hin sollte, wenn man es genau sah. Nun hatte ich mich bis hierher getraut und musste wieder feststellen, dass ich enttäuscht wurde. Und das gerade jetzt. Und mir gingen Rukis Worte einfach nicht aus dem Kopf. Wieso musste der mir auch solche Flöhe ins Ohr setzen? Das war unfair. Seufzend stand ich nun wieder vor dem Club und schaute mich um. Es war kühler geworden. Kein Wunder, der Herbst war bereits angebrochen und die Tage wurden kürzer, die Nächte länger. Sonst war ich immer in Partylaune, doch die hatte sich verflüchtigt. Keine Ahnung, warum ich in den letzten Wochen immer so down war. Ob ich ihn wirklich vermisste, weil ich mehr für ihn empfand? Aber wir hatten uns gerade zweimal gesehen. Wir kannten uns 24 Stunden und dann war er verschwunden. Und er würde wohl auch nie wieder auftauchen. Das tat schon weh, aber wirklich ändern konnte ich es auch nicht. Ich kannte nicht einmal seinen Namen. Unbewusst schlenderte ich die Straßen entlang. Immer in Gedanken versunken, denn die kreisten wirklich nur noch um ihn. Da war kaum Platz für andere Dinge. Und langsam wurde ich dessen überdrüssig. Mein Weg führte mich immer wieder durch kleine Gassen. Mir war es egal und ich dachte dieses Mal auch überhaupt nicht an das, was mir einmal passiert war. Mir war auch nicht bewusst, dass ich tatsächlich wieder in dieser Gasse war, in der ich diese Augen das erste Mal gesehen hatte. „Hey, ist das nicht das kleine Schnuckelchen, das Aoi letztens bei sich hatte?“, hörte ich plötzlich dicht hinter mir und ich zuckte erschrocken zusammen. Dann tauchte vor mir eine weitere Gestalt auf und ich erinnerte mich wieder an diese Augen. Die Augen, die mir immer wieder Angst einjagten. Sie hatten mich bis in meine Träume verfolgt. Und jetzt tauchten sie direkt vor mir auf. „Du hast recht. Süß is sie ja, das muss man ihm lassen. Ob ihr Blut auch so gut schmeckt, wie sie aussieht? Was meinst du?“, kam es nun von vorne und ich wich nach hinten, doch weit kam ich nicht. „Sicherlich, sonst hätte Aoi sie ja nicht ausgesucht. Ist nur schade um die hübsche Kleine.“, wisperte der eine direkt an meinem Ohr und es lief mir eiskalt den Rücken runter. Von wem sprachen die da eigentlich? Wer war dieser Aoi? Und er wurde mit mir gesehen? Ich war sein Schnuckelchen? Ich verstand hier nur noch Bahnhof und so wirklich denken konnte ich auch nicht. Ich hatte einfach nur Angst und war wie versteinert. Ich wollte hier weg. So schnell wie möglich. Hätte er jetzt nicht bei mir sein können? Vielleicht wären die Kerle dann gar nicht erst näher gekommen. Gerade wünschte ich mir sehnlichst, ihn bei mir zu haben. Einfach nur, um nicht alleine bei diesen unheimlichen Gestalten sein zu müssen. Wieso hatte ich bei so etwas eigentlich nie Glück? „Ich wünsch dir guten Hunger, Die. Aber lass auch noch etwas für mich übrig.“, lachte der vor mir und ich spürte den Atem des anderen direkt an meinem Hals. „Wenn du Pech hast, bleibt nichts mehr übrig. Aber ich werd versuchen, mich zu beherrschen, damit du auch probieren darfst.“ So langsam kam ich mir hier vor, wie an einer Imbissbude. Wurde ich hier gerade auf zwei total bekloppte Typen aufgeteilt? Das war doch nicht deren Ernst oder? Doch war es, denn ich spürte schon mehr als deutlich, wie sich eine Zunge über meinen Hals schlängelte. Es war ein ekliges Gefühl. Bei ihm hatte es sich so gut angefühlt. „Was soll das werden?!“, hörte ich plötzlich und ich kannte diese Stimme. # ~ # Ich wusste nicht warum, aber ich war wirklich wieder hier. Vielleicht war es die Hoffnung, ihn ein letztes Mal sehen zu können. Vielleicht war es aber auch wieder nur der Durst, der mich wieder in eine Gegend getrieben hatte, wo ich sicher sein konnte, dass ich schnelle Beute machen konnte. Hier hatte ich bisher immer Glück. Außer einmal... Aber das sollte ich besser vergessen. Plötzlich hörte ich meinen Namen und schaute vom Dach hinunter in die Gasse. Das war mal wieder so klar. Mussten die beiden sich wieder in aller Öffentlichkeit ein Opfer aussuchen? So würden sie ihre ganze Art verraten. Dass die das aber auch nie kapierten. Eigentlich war es nicht meine Art, sich in den Spielchen meiner Artgenossen einzumischen, aber es war viel zu gefährlich, um diese Zeit vor einem gut besuchten Club Beute zu machen. Das durfte ich nicht zulassen. Außerdem wusste ich, wie brutal und energisch Die und Kao mit ihren Opfern waren. Das würde wirklich viel zu schnell auffallen. Also musste ich heute mal eine Ausnahme machen. So typisch es für mich war, immer den normalen Weg zu nehmen, so machte ich auch hier eine Ausnahme. Manchmal kam ich mir vor wie im Film Matrix. Einfach runterspringen und fit wie ein Turnschuh sein. Es war mir nämlich ebenfalls viel zu auffällig. Aber jetzt sah ich eben keine andere Möglichkeit, um das Desaster abzuwenden. Mit einem eleganten Sprung landete ich direkt hinter dem rothaarigen Die und packte ihn beim Schopf, um ihn auch sogleich von dem Hals des Opfers zu zerren. „Was soll das werden?!“, fauchte ich und zeigte zum ersten Mal deutlich meine Zähne. Ich konnte es wirklich nicht leiden, einen Menschen so zu behandeln. „Oh Aoi! Was verschafft uns die Ehre? Du bist doch sonst nicht so zuvorkommend? Ist es, weil es dein Schnuckelchen ist?“, grinste Die und wurde von mir sofort gegen die nächste Wand gedrückt. „Wenn du Lust hast, dein beschissenes Leben noch weiterzuführen, dann halte dich zurück. Ich bin schlecht gelaunt und für Scherze nicht zu haben. Also mach die Biege oder ich vergess mich!“, knurrte ich und verpasste ihm mal eben so einen kräftigen Schlag in die Magengegend. Gebrauchen konnte der die ja eh nicht. Dann wandte ich mich an den anderen. Allerdings nicht, ohne meine Arme besitzergreifend um den zierlichen Körper zu legen. Meine Hände lagen auf dem flachen Bauch des Brünetten, der harsch die Luft einsog. „Ach Kao, wenn du schon einmal hier bist, dann bestell meiner Mutter schönen Gruß und sag ihr, dass ich ab jetzt dieses Revier übernehme. Sollte sie etwas dagegen haben, dann könnt ihr gerne versuchen, mich davon zu überzeugen, dass ich es aufgeben.“ Ich wippte mit den Augenbrauen und leckte mir über die entblößten Eckzähne. Es war eine Freude zu sehen, wie der Schwarzhaarige unter diesen Worten zusammenzuckte. Ich machte meine Sache eben immer gewissenhaft. Und zu meiner vollsten Zufriedenheit verschwanden die beiden auch schon. Ihr Glück, denn ich war nicht gut drauf heute und ich hatte keine Lust, vor meine Eltern zu treten und ihnen mitzuteilen, dass da mal eben zwei vertrottelte Vampire von mir niedergestreckt wurden. Warf kein gutes Licht auf meine Wenigkeit. # ~ # Ich spürte starke Arme um meinen Körper und die vertraute Stimme. Dennoch verharrte ich in meiner Position und lauschte den Worten, die gewechselt wurden. In mir kam langsam der Verdacht auf, dass das hier keine gewöhnlichen Menschen waren. Aber was waren sie dann? Und was hatten die vorhin gesagt? Sie hatten doch von Blut gesprochen oder? Träumte ich etwa? Oder war das ein schlechter Scherz gewesen? Ich fasste all meinen Mut zusammen und erhob die Stimme. „Bist... bist du das?“, fragte ich und man hörte das Zittern, das meinen Körper im Griff hatte. Ich wollte nicht wahrhaben, dass ich das nur träumte. Auch wenn es unheimlich war, so hatte ich wenigstens ihn bei mir. Durfte ich denn auch mal ein wenig Glück haben? „Hai...“, kam es leise und ich biss mir auf die Unterlippe. „Ich bin es... und... es tut mir leid.“ Er entschuldigte sich. Aber wofür entschuldigte er sich? Dafür, dass er mir gerade geholfen hatte? Dafür, dass er damals einfach verschwunden war? Das war mir doch gerade alles völlig egal. Er war wieder hier und er hatte mir geholfen. Ich wusste zwar nicht wie und wo er herkam, aber das war so was von nebensächlich. Trotzdem musste er mir noch einige Fragen beantworten. Ich wollte wissen, was hier eigentlich los war. „Wer... wer bist du?“, stotterte ich und wagte es nicht einen Augenblick, mich in seinen Armen zu drehen, um ihn ansehen zu können. Ich hatte Angst. „Möchtest du das wirklich wissen?“ Ich nickte. Ja, das wollte ich. Ich wollte unbedingt wissen, wer er war. Ich wollte wissen, in wen ich mich verliebt hatte --------------------------------- Teil vier abgehakt! Bald geht´s weiter XD --------------------------------- Kapitel 5: Uncovering --------------------- „Gut, dann komm mit.“, wisperte ich ihm ins Ohr und ließ dann gänzlich von ihm ab. „Ist es in Ordnung, wenn wir das woanders besprechen? Es ist mir unangenehm, es dir hier zu sagen. Und es würde das Geheimnis meiner Familie enthüllen. Das möchte ich nicht.“, sagte ich ihm und ergriff seine Hand. Ich wollte ihm sagen, was ich noch nie einem Menschen gesagt hatte, aber ich hatte das Gefühl, dass ich es ihm sagen konnte. Vielleicht würde er mich wirklich verachten für das, was ich war, aber dann wusste ich wenigstens, weshalb er das tat. Ich führte ihn aus der Gasse heraus und überlegte, wo ich ihn am besten mit hinnehmen konnte, wo keiner meiner Artgenossen waren. Es musste ein Ort sein, an dem es kaum Beute für sie gab. Oder wo es zu auffällig gewesen wäre. Mir fiel allerdings kein wirklich passender Ort ein. „Ich weiß, wo wir hingehen können.“, hörte ich nur und wurde dann auch schon mitgezogen. Ich hoffte nur, dass es wirklich sicher war, denn eigentlich war es uns verboten, einem Menschen von unserer Existenz zu erzählen. Und ich war wirklich drauf und dran dies zu tun. Wir gingen eine ganze Weile, fuhren sogar mit der Bahn und standen letztendlich vor einem großen Anwesen. Ich war erstaunt und doch ziemlich verwirrt. Was wollten wir hier? Hier gab es doch nichts, wo wir uns unterhalten konnten? Doch diese Gedanken konnte ich nicht weiterspinnen, denn schon ging das Tor auf und wir liefen direkt zur hiesigen Eingangstür. Wobei ich diese eher als ein Tor bezeichnen würde. Ich fragte mich wirklich, was er gerade hier wollte. Aber als die Tür geöffnet wurde und die junge Frau sich vor ihm verbeugte, wurde mir bewusst, dass er hier wohl wohnte. # ~ # Ich führte ihn geradewegs zu mir nach Hause. Vielleicht wollte ich auch, dass er genau wusste, wo ich wohnte und wo er mich finden würde. Es war wohl sehr viel Eigennutz in dieser Tat verankert, aber ich wollte auch, dass er mich wieder besuchte und da war es doch besser, wenn er wusste, wo er mich besuchen konnte. Unserer Bediensteten schenkte ich ein Lächeln und trat in den Eingangsbereich ein. Schon am Tor hatte ich bemerkt, dass er ziemlich überrascht von dem war, was er sah. Hier drin erging es ihm scheinbar auch nicht anders, denn er schaute sich neugierig um. Das hatte ich als kleiner Junge auch immer getan und ich hatte mich bis heute nicht an diesen Anblick gewöhnen können. Aber ich hatte gelernt, damit zu leben und verhinderte dann schon gedanklich, mich abermals mit erstauntem Blick den ganzen Einzelheiten an den Wänden und der Decke aufzuhalten. Ich wohnte schließlich hier und irgendwann würde ich das dann doch noch mal wieder machen. „Komm mit, wir gehen am besten auf mein Zimmer.“, sagte ich und lächelte ihn dabei an. Noch immer waren seine Augen geweitet vor Erstaunen, das konnte man deutlich sehen. Doch es störte mich nicht. Ich war viel zu neugierig. Ich wollte endlich wissen, wer genau er war und ich wollte ihm meine Vermutung mitteilen. Eine Vermutung, die Ruki ins Rollen gebracht hatte. Und ich musste sagen, dass ich langsam wirklich daran glaubte. Ja, ich fühlte mich von diesem jungen Mann wirklich angezogen und ich hatte den Drang, ihn nie wieder gehen lassen zu wollen. Irgendwie wollte ich das hinbekommen. Ich wusste nur noch nicht wie. Aber ich freute mich unheimlich, dass ich ihn wiedersehen durfte. Ich führte ihn die lange Treppe hinauf. Ein langer, heller Flur führte uns zu ein paar Türen. Die hinterste war meine, denn ich hatte das Privileg bekommen, mir ein Zimmer ausgesucht haben zu dürfen. Und ich liebte es hell, so dass ich mir das Zimmer auserwählt hatte, dass an der Giebelseite lag. Eine riesige Fensterfront ließ das Licht vollends in den Raum hinein und flutete es regelrecht. Ich liebte diesen Ausblick von hier. Man konnte direkt ins Grüne schauen und es war schön ruhig gelegen. Für mich war es perfekt. Es stimmte einfach alles hier. Des Nachts konnte ich aber auch alles verdunkeln oder auch tags, wenn ich wirklich keine Lust hatte, aufzustehen. Das kam in letzter Zeit recht häufig vor, weshalb die Fenster meist von den Rollläden verdeckt waren. # ~ # Ich war wirklich platt, denn ich hatte mit einem solchen Haus ehrlich gesagt nicht gerechnet. Allein der Eingangsbereich zog mich in seinen Bann und am liebsten hätte ich mir alles ganz genau angesehen. Ich war eben wirklich interessiert an Architektur. Und das hier war ein Meisterwerk. Auch das ganze Ambiente war schön und machte selbst einen solch unpersönlichen Bereich eines Hauses gemütlich. Ja, hier konnte ich mich wohlfühlen. Lange konnte ich den Blick jedoch nicht schweifen lassen. Ich wurde wieder mitgezogen und wir gingen eine recht lange Treppe hinauf. Ich kam mir vor wie in einem Schloss. Alles war so anders, als ich es kannte. Ein solches Zuhause hatte ich nie kennen gelernt. Auch wenn man sagte, dass Vampire schon früher gelebt hatten und ein ewiges Leben führten, so stimmte das nicht ganz. Auch wir erlagen irgendwann der Altersschwäche. Wir alterten nur langsamer als die Menschen. Doch solange ich lebte, hatte ich noch nie ein solches Haus gesehen. Es war fantastisch und ich wäre am liebsten sofort hier geblieben. Ein langer Flur erstreckte sich in der oberen Etage. Er war hell und auf der einen Seite waren viele Türen, doch wir gingen an jeder von ihnen vorbei, was mich stutzen ließ. Hatte er nicht etwas von seinem Zimmer erzählt? Aber wieso gingen wir dann an den Türen vorbei, ohne auch nur eine einzige zu öffnen? Ich war überfragt, doch ich bekam dann auch schon eine Antwort darauf, ohne dass ich ihn hätte fragen müssen. Auch wenn der Flur durch die indirekte Beleuchtung und den pastellfarbenen Anstrich schon hell wirkte, so übertraf das Bild vor mir das Ganze bei weitem. Ich war hingerissen von dem Anblick, der sich mir bot. Ich konnte es nicht fassen. Es war unglaublich und doch war es real. # ~ # Sein Gesicht sagte alles. Er mochte es. Seine Augen glänzten wieder so schön, auch wenn sich nichts in ihnen spiegelte. Aber der Glanz, der jetzt in ihnen lag, zeigte deutlich, dass er fasziniert war, von dem, was er sehen konnte. So hatte ich damals als kleiner Junge auch vor diesem Fenster gestanden. Auch ich hatte glänzende Augen gehabt und das war auch der Grund, weshalb ich sofort darauf bestanden hatte, dieses Zimmer zu bekommen. Meine Schwestern wollten es eh nicht, weil es ihnen zu offen war, wie sie gesagt hatten. Sie wollten es gemütlicher haben. Ich fand es gemütlich. Genau das, was ich haben wollte. Und ich hatte es ja auch bekommen. Das war der Bonus, den ich hatte. Ich war der einzige Sohn, das Nesthäkchen und der Liebling meiner Großeltern. Da konnte ich manchmal schon auf dem Tisch tanzen, wenn ich es wollte. Aber soviel Anstand hatte ich dann doch besessen, dass ich es nur im äußersten Notfall ausnutzte. „Gefällt es dir?“, fragte ich ihn und bekam ein heftiges Nicken. So sprachlos und verpeilt sah er noch viel süßer aus, auch wenn er das sicherlich nicht hören wollen würde. Aber denken durfte ich das ja und es ließ mich schmunzeln. Allerdings war es nicht der Grund, weshalb ich ihn hierher gebeten hatte. Ich wollte etwas über ihn erfahren und er hatte mir gesagt, dass er das auch tun würde. Er würde mir sagen, wer er war und ich wollte noch viel mehr wissen. Ich wollte den Mann richtig kennen lernen, dem ich schon nach wenigen Stunden mein Herz geschenkt hatte. Und ich würde ihn nicht gehen lassen, bis ich mehr von ihm wusste. „Erzählst du mir jetzt etwas über dich? Und ich möchte wissen, was das vorhin zu bedeuten hatte. Wer waren diese Kerle? Und woher kennst du sie? ...“ Ich löcherte ihn geradezu mit Fragen und war erstaunt, dass ich nicht an Sauerstoffmangel umkippte, weil ich kaum Luft holte. Ich wollte aber auch gleich alles fragen, so dass ich nicht doch etwas vergessen würde. Da war so vieles, was ich unbedingt in Erfahrung bringen wollte und musste. # ~ # Nun stand ich hier und wurde regelrecht von ihm mit Fragen überhäuft. Ich hatte schon Angst um ihn, dass er blau anlaufen würde oder einfach umkippte. Aber es war schon süß, wie er da so alles runter ratterte, was er an Fragen auf dem Herzen hatte. Doch er wollte sicherlich nicht hören, dass ich ihn süß fand, wenn er sich so gab. Im Club damals wirkte er gar nicht so, als wenn er auch diese Seiten hatte. Aber nur mit der Zeit konnte man einen Menschen näher kennen lernen. Und er war gerade dabei, einen Vampir näher kennen zu lernen. Ob er sich dessen bewusst war? „Es... ist vielleicht besser, wenn du dich setzt. Ich glaube nicht, dass du mir glauben wirst, aber ich möchte auch dir zeigen, dass ich anders bin.“, begann ich und atmete tief ein und wieder aus. Jetzt war es an der Zeit, ihm zu sagen, wer und vor allem was ich war. Ich war kein Mensch wie er. Ich war ein Monster und ich hatte das Gefühl, dass ich das auch in seinen Augen sein würde. Doch ich wollte, dass er sich nicht mit mir abgab, weil er dachte, ich wäre ein Mensch. Ich wollte ich sein. So wie er er war. Ich sah, wie er sich auf das Bett setzte und die Beine in den Schneidersitz legte. Seine Hände hielten seine Knöchel fest und er schaute mich gespannt an. War es wirklich so spannend zu wissen, was ich so von mir geben würde? Ich hatte keine Wahl, ich hatte es ihm zugesagt. Und ich würde mich daran halten. „Dann werde ich dir alle über mich verraten, wenn du möchtest.“ Ein liebes Lächeln huschte über seine Lippen und er nickte. Er schien mir wirklich zu vertrauen, denn so hatte mich noch nie jemand angesehen. Noch nicht einmal meine eigene Mutter. „Eigentlich heiße ich Shiroyama Yuu, aber alle nennen mich Aoi. Warum sie mir diesen Namen gegeben haben, erkläre ich dir später. Das hat nämlich einen bestimmten Grund.“ Ich machte eine kurze Pause. „Wie du siehst, bin ich nicht dick und nicht dünn. Das mal nur so nebenbei. Die Männer, denen du in der Gasse begegnet bist, waren Daisuke und Kaoru. Sie gehören zu meiner Familie. Sie sind entfernt mit mir verwandt. Frag mich aber nicht um wie viele Ecken. Das wäre sicherlich ziemlich aufwendig zu erklären.“ Ich musste über seinen Gesichtsausdruck schmunzeln. Er sah ziemlich merkwürdig drein. Nun musste ich lachen. Er sah süß aus. Wirklich. Ich wusste nicht, wie ich darauf kam, aber es war eben eine Tatsache. Vielleicht würde ich es ihm ja irgendwann mal sagen, wenn ich die Gelegenheit nach diese Gespräch überhaupt bekommen würde. Ich hoffte es zumindest. „Und jetzt zu den Fakten, die dich sicherlich schockieren werden. Aber keine Sorge, ich kann das verstehen. Ich würde dich wahrscheinlich auch so bedeppert anschauen, wie du es gleich tun wirst. Aber ich versichere dir, dass es wahr ist und ich dir keine Lügen auftische. Du hast mich darum gebeten und ich werde es dir erzählen. Doch vorher musst du mir eines versprechen.“ Nun schaute ich ihn mit ernster Miene an. Direkt in seine Augen und er erwiderte diesen Blick. „O...okay...“, kam es kleinlaut und ich nickte, um ihm zu verstehen zu geben, dass ich ihn gehört hatte und das Versprechen besiegelt war. „Ich gehöre nicht den Menschen an, auch wenn meine Vorfahren dies einmal waren. Ich kann die Sonne nicht vertragen und gehe nur nachts aus dem Haus. Ich ernähre mich nicht von Pflanzen, Fleisch oder Fisch. Auch trinke ich kaum Wasser oder andere Getränke. Ich bin bereits 230 Jahre alt, was bei meiner Art ungefähr dem Alter von 23 Jahren entspricht. Wir altern zehnmal so langsamer als ein Mensch. Meine Augen färben sich blau, wenn ich meinen Durst gestillt habe. Allerdings nur dann, wenn ich frisches Menschenblut getrunken habe. Daher bekam ich meinen Spitznamen, denn nur bei mir ist dies so. In meiner Familie oder einer anderen gibt es nicht einen einzigen, bei dem dieses auftritt. Und wenn du dich jetzt fragst, warum ich in deinen Augen so einen Müll erzähle, dann werde ich dir auch diese Frage beantworten.“ Ich straffte die Schultern und holte tief Luft. „Ich bin ein Vampir.“, ließ ich die Bombe platzen und ich sah nur, wie er erstarrte und mich ungläubig und mit aufgerissen Augen ansah. Diesen Blick werde ich nie vergessen. Nie im meinem Leben, denn es war jener Blick, der mein Leben verändern sollte. Schlagartig verändern sollte, ohne dass ich es eigentlich gewollt hatte. # ~ # Ich lauschte die ganze Zeit seinen Worten und konnte dabei den Blick nicht von seinen Lippen lassen. Sie waren so sündhaft und voll. Sie glänzten in dem fahlen Licht, das durch meine Fenster ins Zimmer fiel. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte ihn geküsst. Einfach so. Er war einfach viel zu perfekt, als dass ich vorgehabt hätte, ihn wieder gehen zu lassen. Irgendwie hörte ich ihm noch nicht einmal wirklich zu. Ich folgte nur den Bewegungen seiner Lippen und sah ihm hin und wieder mal in die Augen, wurde dann aber auch gleich wieder zu seinen Lippen gezogen. Die waren verteufelt gut. Nur einen Kuss. Nur noch einen Kuss und ich würde für ihn alles tun. Nur diesen einen einzigen. Wieso ich so erpicht darauf war, ihn küssen, konnte ich mir nicht so ganz erklären. Keine Ahnung, was mich da geritten hatte, dass ich andauernd daran denken musste. Schon am ersten Abend, als er mich geküsst hatte, war ich sprachlos gewesen und hatte ihm nur abwesend hinterher gestarrt. Ruki hatte mich damals wieder zurück auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. An dem Abend oder besser Morgen hatte ich mich nur noch in mein Bett geschmissen und geschlafen. Was ich geträumt hatte, wusste ich beim Aufstehen schon nicht mehr. Ich hatte eh nur noch daran gedacht, dass ich wieder dorthin wollte, wo ich ihn getroffen hatte. Alles andere war mir da egal gewesen. Und als er mich am Tag danach so heiß geküsst und mir immer wieder Schauer über den Rücken gejagt hatte, da hatte auch bei mir etwas ausgesetzt. Das war wohl auch der Moment, wo es klick in meinem Kopf gemacht hatte. Doch sein Abgang damals in diesem Hotel hatte mich verletzt, mir weh getan und irgendwie hatte ich Angst davor, dass das wieder passieren könnte. Das wollte ich nicht. Ich bekam wirklich nicht viel von dem mit, was er mir sagte und ich wurde mir der Bedeutung dieser Worte erst gar nicht bewusst. Wie sollte man sich auch auf die Worte konzentrieren, wenn man einen solchen Ausblick hatte. Er sah wieder fantastisch aus. Sein Haar glänzte wie seine Lippen, die sich stetig bewegten. Seine Augen waren wie schwarze Seen, in denen man untergehen konnte und in der Dunkelheit verschwand. Seine Hände waren kräftig und doch feingliedrig, während seine Arme starke Muskeln andeuteten. Auch der eng anliegende Pullover aus Wolle ließ nicht viel Freiraum für Vermutungen. Sein Brustkorb war kräftig und ebenfalls von Muskeln geziert. Aber nicht übermäßig. Irgendwie genau richtig. Die Jeans, die er trug, war ausgewaschen und zeigte an einigen Stellen die weiße Haut, die ich schon damals auf seiner Brust hatte sehen können. Auch dort war sie makellos. Wie konnte ein Mann nur so perfekt sein? Das gehörte doch verboten. # ~ # Irgendwie hatte ich doch plötzlich den Eindruck, dass er mir nicht einmal richtig zugehört hatte. Ich fragte mich, wo er mit seinen Gedanken gerade war. Dabei war er es doch gewesen, der etwas über mich wissen wollte. Er war irgendwie anders. Wirklich anders, als die Menschen, die ich so kannte. Okay, ich kannte wirklich nicht viele. Um genau zu sein... eigentlich nur ihn. Traurig aber war. Ich hatte mich einfach nie auf einen Menschen einlassen können. Jetzt tat ich es doch, obwohl ich es nie hatte zulassen wollen. Aber wie gesagt, er war anders. „Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte ich ihn dann und bekam keine Antwort. Okay~, er hatte wirklich nicht mal ansatzweise mit einem Ohr hingehört, was ich gesagt hatte. Fand ich irgendwie sehr ‚nett’ von ihm. Erst mich ausquetschen wollen und dann nicht mal zuhören. Beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust. Bei meinen Verwandten wäre ich jetzt ausgerastet, weil ich ein solches Benehmen nicht abkonnte. Aber ich sollte in diesem Haus wohl besser aufpassen, was ich tat oder wie ich mich gab. Das war wichtig, denn ich wollte hier ja irgendwann auch wieder rauskommen. Da klopfte es plötzlich an der Tür und jemand betrat zögerlich das Zimmer. Es war die junge Dame, die uns vorhin schon die Tür geöffnet hatte. Ich lächelte sie an, denn ich musste ja einen guten Eindruck hinterlassen. Und zu meinem Erstaunen regte sich auch mein Gesprächspartner. Wenn man das Reden gegen eine ‚Wand’ denn überhaupt als Gesprächspartner bezeichnen konnte. „Junger Herr,...“, begann sie und verbeugte sich respektvoll vor ihm und mir. „... wünschen Sie etwas zu trinken?“ Oh, okay, das hier war wohl wirklich ein kleiner verwöhnter Pinsel, den ich mir da angelacht hatte. „Nein, danke, Miki-san.“ Oh, er konnte ja doch höflich sein und er lächelte sie sogar an. Also nicht ganz so schlimm, wie ich bis eben befürchtet hatte. Jetzt wandte ich mich wieder ihm zu, denn wir waren wieder alleine. „Ich finde es sehr ‚nett’, dass du mir auch nur ansatzweise zugehört hast.“, brummte ich und sah, wie er sich verlegen am Hinterkopf kratzte und sich bei mir entschuldigte. „Ich weiß jetzt immerhin, dass du auch einen richtigen Namen hast.“, grinste er und innerlich schlug ich mir die Hand gegen die Stirn. Da sagte man, ich wäre verpeilt, aber er toppte das Ganze noch um Längen. „Aber der Rest schien dich nicht zu interessieren oder?“ Er räusperte sich und senkte den Blick. Wieder entschuldigte er sich. Er sah wieder einmal zu putzig aus dabei. „Gut, dann mach ich es jetzt einfach mal kurz.“, seufzte ich und spürte den Blick des anderen wieder auf mir, so dass ich diesen sofort erwiderte. Er schien gespannt zu sein. Das war ich auch. Gespannt auf seine Reaktion. „Ich bin ein Vampir...“ --------------------------------- Teil fünf abgehakt XD Ja, Taka, du kriegst noch, was du willst. *lol* --------------------------------- Kapitel 6: Evidence ------------------- „Du bist bitte was?“, fragte ich ihn ziemlich bedeppert und war wirklich drauf und dran, loszulachen. Das war doch nicht sein Ernst. So etwas gab es doch nur in Märchen und da ich real war, war das hier ganz sicher kein Märchen. Wo war denn bitte schön bei ihm diese Blutrünstigkeit, die ein Vampir doch eigentlich hatte? Ich fand ihn ganz nett. Okay, ich fand ihn mehr als nett und ich hatte nicht einen Augenblick das Gefühl gehabt, vor ihm Angst haben zu müssen. Also wo war er denn bitte ein Vampir? „Verarsch mich bitte nicht. Ich glaub dir kein Wort. Wie kommst du denn auf so einen Blödsinn? Hast du zu viele Gruselfilme geguckt? Vampire sind doch nur ein Mythos. Die gibt es gar nicht. Und du siehst absolut nicht aus wie einer. Außerdem find ich dich viel zu nett für einen ‚Vampir’.“ Ich machte bewusst mit den Fingern die Bewegungen, dass ich das wirklich nicht ernst meinte, dass ich tatsächlich das Wort ‚Vampir’ in Verbindung mit ihm genannt hatte. Er war keiner und darauf würde ich bestehen. Da konnte er noch so viele Schauermärchen erzählen, wie er wollte. Das war doch alles nur Humbug. Seufzend ließ ich mich nach hinten auf mein Bett fallen und streckte alle Viere von mir. „Und du willst mir jetzt ehrlich weis machen, dass du so ein vermaledeiter Blutsauger bist, der hilflosen Frauen in der Nacht auflauert und ihr das Blut bis auf den letzten Tropfen aus den Adern saugt? Das glaub ich wirklich nicht. Wo hast du denn diese Schauermärchen her?“ Ich musste mir echt ein Lachen verkneifen. Ich begriff nicht, wie so ein perfekter Typ wie er, sich solchen Schwachsinn einreden konnte. Der und ein Vampir. Dass ich nicht lache. Witz komm raus, du bist umzingelt. Aber echt jetzt. # ~ # Der Kerl machte mich noch wahnsinnig. Erst um Informationen bitten, dann nicht zuhören und letztendlich sogar Witze über mich reißen. So langsam wurde ich sauer. Dabei dachte ich, dass er mich verstehen würde. Scheinbar hatte ich mich da geirrt. Schade eigentlich, denn ich war wirklich drauf und dran, ihn mehr als nur zu mögen, auch wenn er keine Frau war. Aber das hier war wirklich unter der Gürtellinie. „Ich merk schon, du glaubst mir nicht, richtig?“ Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich spürte, wie mir Blut von der Lippe rann, weil ich heftig auf diese biss und meine Zähne waren verdammt gut gepflegt. Da war es auch kein Wunder, dass ich mich sogar selbst damit verletzen konnte. „Warum sollte ich so etwas glauben, wenn es Vampire gar nicht gibt.“, war seine Antwort und so langsam kam ich wirklich in Rage. Er machte sich über meine Art lustig. Ich konnte auch nichts dafür, dass in Filmen und Geschichten die Vampire erstens immer die Bösen waren und zweitens gesagt wird, dass es diese in der Realität gar nicht gäbe. Und wie es uns gab. Ich stand doch hier in diesem Zimmer und sprach mit ihm. War ich denn dann nicht real? „Es gibt sie. Oder... bin ich für dich eine Fatahmorgana?“, zischte ich schnippisch. Noch immer versuchte ich, die Wut über meine Fäuste abzufangen, was gar nicht mal so einfach war. Ich war ein Vampir und das würde ich ihm notfalls auch beweisen. „Wenn du so fest davon überzeugt bist, dass du ein Vampir bist, dann beweise es mir.“, kam es da auch schon von dem Brünetten. Da war ein merkwürdiges Funkeln in seinen Augen, als er mich wieder ansah. Ich konnte es nicht deuten, aber ich fühlte mich durch seine Worte herausgefordert. Und wer mich kannte, der wusste, dass ich eine Herausforderung nicht scheute. Nicht eine einzige davon. Ich hatte schließlich auch meinen Stolz. Und jetzt musste ich den Stolz meiner ganzen Familie und deren Ehre verteidigen. Und das würde ich. Ich ließ mir von keinem Menschen meine Herkunft verleugnen. Auch nicht von ihm. Ganz besonders nicht von ihm. Forschen Schrittes trat ich auf ihn zu. Er schaute mich an und griente immer noch so, als glaubte er mir kein Wort. Doch ich würde ihm beweisen, dass er mir lieber hätte glauben sollen. In solchen Situation konnte auch ich mal meine Kontrolle verlieren. So sehr meine Familie mich auch verachtete und sie mich verstoßen hatte, so würde ich sie dennoch bis aufs Blut verteidigen. Blut. Das war das Stichwort. Ich drängte ihn wieder auf die Matratze zurück und stemmte meine Arme neben ihm auf dem Bett ab. Einer rechts, einer links neben seinem Kopf. Ich hockte über ihn und er sah mich an. Ich wusste nicht, wie ich diesen Blick deuten sollte, aber das war mir in diesem Moment egal. Er wollte einen Beweis? Den konnte er haben. # ~ # Aoi, wie die Kerle ihn genannt hatten, schien wirklich davon überzeugt zu sein, dass er ein Vampir war. Wie kam er denn auf so eine selten dämliche Idee? Ich begriff wirklich nicht, wie man sich so einen Mist einreden konnte. Vampire gab es nicht und basta. Punkt. Aus. Ende. Damit war für mich die Sache eigentlich erledigt. Nur leider konnte ich meine vorlaute Klappe mal wieder nicht halten und verlangte nach einem Beweis. Innerlich trat ich mir gerade in den Hintern, denn wie sollte er mir einen Beweis liefern, wenn das gar nicht ging? Er war kein Vampir und würde es auch nie sein. Da würde eher im Himmel Jahrmarkt sein. Als er dann aber auf mich zukam, musste ich unweigerlich grinsen. Er schien es mir wirklich beweisen zu wollen. Da war ich ja mal gespannt, was er zu bieten hatte. Ob er mich damit überzeugen konnte, vermochte ich nicht zu sagen, denn ich würde mich sicherlich erst einmal totlachen darüber. Ja, ganz sicher. Das hatte er nämlich wirklich nicht ernst gemeint. Nun hockte er leicht über mir. Er hatte mich leicht nach hinten weichen lassen und nun lag ich wieder lang auf meinem Bett. Seine Hände waren neben meinem Kopf und stützten die starken Arme und den gut gebauten Körper des Schwarzhaarigen über mir ab. Irgendwie sah der Anblick verdammt heiß aus und ich leckte mir unbewusst über die Lippen. Ich wollte diesen Kerl immer noch, auch wenn er der totale Psycho war. Okay, er hatte ja auch nur den Tick, dass er glaubte, er wäre ein Vampir. Sonst war er völlig normal. Also ließ ich dann doch den Gedanken an den Psycho beiseite. Wieder verlor ich mich fast in diesen Augen. Augen, die kein Spiegelbild meiner selbst widerspiegelten. Das war schon merkwürdig. Ich war mir sicher, dass man für gewöhnlich sich selbst in den Augen des anderen sehen konnte. Bei ihm war das nicht so. Aber warum? Sie waren doch so schön... diese Augen. Und diese Lippen erst. Am liebsten hätte ich meine Hand gehoben und wäre mit den Fingern über diesen süßen, sündigen Mund gefahren. Moment. Hätte? Ich tat es gerade. Ich hatte die Hand gehoben und sie auf seine Wange gelegt. Mein Daumen fuhr ganz langsam über die volle Unterlippe und mein Blick folgte jedem Millimeter, den mein Daumen zurücklegte. Er war einfach nur verteufelt schön. Viel zu schön, um wirklich zu sein. Ich träumte das sicherlich alles nur. „Willst du es mir nicht beweisen, du Vampir?“, raunte ich und ich merkte, dass dieser Beweis für mich eigentlich schon gar nicht mehr von Bedeutung war. Er lag hier halb auf mir und schien sich nicht daran zu stören, dass ich wirklich ein Mann war. War es damals nur der Schock, der ihn dazu gebrachte hatte, einfach zu verschwinden? Oder was war es? Egal, er war mir nahe und ich war ihm nahe. Was wollte ich mehr? Sehr viel mehr, fügte ich in Gedanken dazu, doch ich wusste nicht, ob ich ihn zu diesem sehr viel mehr bringen können würde. # ~ # So langsam zweifelte ich an meiner Vernunft. Was tat ich hier eigentlich? Versuchte ich hier gerade tatsächlich, einem Menschen zu beweisen, dass ich das war, was ich war? Wenn dem so wäre, dann würde ich doch sicherlich nicht die ganze Zeit hier über ihm sein und in seine Augen starren, oder? Und ich würde nicht für einen kurzen Moment die Augen schließen, nur weil er mit seinem zierlichen Daumen über meine Lippe strich. Ich würde garantiert nicht so ein Kribbeln im Bauch verspüren, wenn es wirklich nur darum ging, ihm etwas zu beweisen. Gott, irgendetwas stimmte da gerade absolut nicht. Das lief hier vollkommen schief. So war das jetzt nämlich nicht gedacht gewesen. Ich schluckte den dicken Kloß in meinem Hals hinunter, denn ich traute mich gar nicht, ihm zu antworten. Mir schwante Böses, wenn ich jetzt meinen Mund nicht halten würde. Wie sollte ich ihm jetzt wirklich offen zeigen, dass ich ein waschechter Vampir war? Moment. Vielleicht gab es da ja doch eine Möglichkeit. Jetzt war ich gespannt, wie er darauf reagieren würde. Ich löste eine meiner Hände und strich nun ihm über die weiche Wange. Gott, hatte der weiche Haut. Warum war mir das beim letzten Mal noch nicht aufgefallen? Okay, das tat jetzt nichts zur Sache. Vorsichtig strich ich ihm die Haare hinter das Ohr und fuhr mit den Fingerspitzen über die Narben, die ich ihm verpasst hatte. „Erinnerst du dich daran?“, fragte ich mit leiser Stimme und leckte ihm über das Ohr und dann über die Stellen, die ich markiert hatte. Hier hatte ich mein Zeichen gesetzt. Er reagierte gar nicht darauf. Ich konnte auch nicht sehen, was er für ein Gesicht machte, denn ich war irgendwie gerade viel zu sehr mit der sahneweißen Haut beschäftigt, über die meine Lippen wanderten. Sie war wirklich einmalig. Makellos. Er fühlte sich gut an. Wieso war das so? Er war doch ein Mann. Aber seine Haut war wirklich weich und fühlte sich wie Seide auf meinen Lippen an. Geschmeidig und warm. Doch ich wollte eine Reaktion von ihm und wenn es nur ein Wort oder so war. Irgendetwas musste er doch von sich geben, damit ich wusste, was los war. Dann hörte ich ein leichtes Keuchen. War ich das gewesen? Hatte ich ihn dazu gebracht? Wenn ja, wollte ich mehr davon? Eigentlich hätte ich mir diese Frage auch sparen können. Natürlich wollte ich davon mehr. Und plötzlich war es mir egal, ob er einen Beweis haben wollte oder nicht. Jetzt war es an mir, das zu bekommen, was ich wollte. Blut. Sein Blut. Meine Augen wurden noch dunkler, als sie eh schon waren, und meine Zähne traten wieder zum Vorschein. Mit einem Ruck versenkte ich sie wieder in das zarte Fleisch und fühlte, wie sich die warme, rote Flüssigkeit auf meiner Zunge ausbreitete. Ich schloss die Augen und genoss es einfach. # ~ # Plötzlich spürte ich einen leichten Schmerz und musste vor Schreck einen klagenden Laut loswerden. Meine Augen waren geweitet und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. Irgendwas passierte da gerade mit mir. Aber was war es? Was veranlasste mich dazu, vor Schmerz zu keuchen und es irgendwie doch zu genießen? Es fühlte sich komisch an, aber nicht so, dass ich es nicht gut finden würde. Langsam fielen meine Lider über meine Augen und meine Lippen öffneten sich leicht. Ich musste zugeben, dass es mich irgendwie sogar anmachte, was er da tat. Aber was tat er da eigentlich? „A...Aoi?“ Ich wusste seinen Namen, aber mehr wusste ich von ihm nicht. Aber das reichte, um mich bemerkbar zu machen und ich war froh, dass er mich gehört hatte, denn es klang eher wie ein geröcheltes Etwas, das man nicht einordnen konnte. Er sollte aufhören, denn sonst würde das gleich nicht mehr ganz so unschuldig bleiben, wie es gerade war. Ich öffnete die Augen und sah, wie er den Kopf hob. Fast wäre mir das Herz stehen geblieben und meine Augen weiteten sich ein weiteres Mal. Das war jetzt nur ein Traum oder? Das war nicht real. Das da war nicht der Mann, der mir eben beweisen wollte, dass er ein Vampir war, weil ich es ihm nicht geglaubt hatte. Mit starrem Blick sah ich ihn an. Mein Herz hatte kurz ausgesetzt und raste jetzt, als hätte ich gerade einen neuen Rekord im Sprint hingelegt. Aber das hatte ich nicht. Es war der Anblick, der mir eiskalte Schauer über den Rücken laufen ließ. Ich sah, wie er sich über die Lippen leckte. Dabei blitzten kurz spitze, weiße Eckzähne hervor, an denen Blut zu kleben schien, das er auch gleich mit der Zunge verrieb und letztendlich beseitigte. Das sah irgendwie unheimlich aus. Aber das war nichts im Vergleich zu dem, was noch kam. Langsam hob er nun auch das ganze Gesicht und die Augen, die er eben noch geschlossen hatte, öffneten sich erst einen Spalt und dann immer mehr. Ich schluckte. Wo waren diese wunderschönen, schwarzen Iriden hin, die mich immer in ihren Bann gezogen hatten, wenn er mich ansah? Das waren nicht die Augen, in denen ich mich gerne verlor. Diese Augen waren fremd und unheimlich. Sie waren blau. Tief blau und wirkten beängstigend. Sehr beängstigend und ich wollte weg. Weg von hier. Weg von ihm. Weg von diesen Augen. Mich überkam einfach plötzlich unsagbare Furcht vor ihm. So hatte ich mir das hier nicht vorgestellt. Mein ganzer Körper begann, zu zittern und er musste wohl die Panik in meinen Augen bemerkt haben, denn er ließ wirklich von mir ab. Fast schon automatisch griff ich mit meiner Hand an meinen Hals. Ich fuhr mit den Fingerspitzen über die zwei Narben, die wohl wirklich er damals hinterlassen hatte. Als ich meine Finger wieder von dort entfernte, weil ich etwas Warmes, Feuchtes dort gespürt hatte, stockte ich erneut. Dort klebte Blut. Und es war mein Blut. „Glaubst du mir jetzt?“, hörte ich ihn sagen und es schwang Unsicherheit in seinen Worten mit. Ich sah, wie er die Augen schloss und wieder öffnete. Da waren sie wieder. Die wunderschönen dunklen Augen, die mich immer wieder faszinierten. War das etwa nur ein Traum? Instinktiv nickte ich auf seine Frage hin, denn ich glaubte ihm wirklich, denn das war für einen Menschen alles andere als normal, was hier gerade abgelaufen war. # ~ # Ich war unsicher. Er schien wirklich Angst vor mir zu haben. Und als ich sah, wie er sich irritiert an den Hals griff und dann das Blut sah, bereute ich es schon wieder, dass ich es ihm unbedingt beweisen wollte. Ich hätte das nicht tun sollen. Ich hätte ihn einfach in dem Glauben lassen sollen, ich würde spinnen, dann würde er mich jetzt sicherlich nicht so entsetzt anstarren. „Glaubst du mir jetzt?“, fragte ich unsicher, denn ich wusste wirklich nicht, wie er darauf jetzt reagieren würde. Doch er nickte. Warum er das ohne Zögern tat, war mir zwar ein Rätsel, aber es ließ mich auch wissen, dass ich sicher sein konnte, dass er mir glaubte. Ich erhob mich und machte ein paar Schritte zurück. Die Unsicherheit in meinem Inneren wurde immer größer, denn ich wusste nicht, ob er mich jetzt wirklich als Monster sehen würde oder nicht. Wobei ich eher mit dem ersten rechnete. „Es... es tut mir leid...“, wisperte ich und senkte den Blick. Kurz herrschte Stille zwischen uns und das Schweigen setzte mir doch ziemlich zu, denn irgendwie hatte ich ihn wirklich lieb gewonnen. Keine Ahnung, wieso das so war, aber er hatte mich wirklich von Anfang an magisch angezogen. Und ich wollte ihn auch irgendwie nicht mehr gehen lassen. „A..Aoi?“, kam es dann auch schon zögerlich von ihm und ich schaute ihn zögernd an. „Ha...hai?“, stammelte ich und war selbst über meine brüchige Stimme erschrocken. Dann sah ich sein Lächeln. War das jetzt gut oder war das schlecht? Doch dann klopfte er mit seiner Hand auf den Platz neben sich. Erst wusste ich nicht, was das heißen sollte, doch das Lächeln aus seinem Gesicht verschwand nicht und sein Blick wandelte sich irgendwie. Er wirkte... nervös und doch... verständnisvoll. Keine Ahnung, wie ich darauf kam, aber ich wagte es wirklich, mich neben ihn zu setzen. „Du bist toll.“, kam es dann mit einem Mal und ich staunte nicht schlecht über diese Worte. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Eher mit Ablehnung. Dann hielt er mir plötzlich seine Hand hin. Ich schaute auf sie und dann in seine Augen. „Na komm schon. Ich will dich besser kennen lernen und da sollten wir doch einfach mal mit dem Vorstellen beginnen, oder etwa nicht?“, grinste er und ich musste mit grinsen. Ich nahm seine Hand und schüttelte sie. „Darf ich vorstellen, Takashima Kouyou, aber nenn mich Uruha.“ Ich nickte. „Sehr erfreut, Takashima-kun aka Uruha. Ich bin Shiroyama Yuu, aber alle nennen mich Aoi.“ Das war der Beginn unserer gemeinsamen Geschichte. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. --------------------------------- Und Teil 6 ist damit auch erledigt. And the winner is... Geht im nächsten Kapitel weiter. XDD --------------------------------- Kapitel 7: Headliner! --------------------- Erst war ich wirklich geschockt gewesen und hatte meine Zweifel gehabt, doch ich kannte auch eine nette Seite von ihm und das war auch der Grund, weshalb ich mehr über ihn erfahren wollte. In dieser Nacht hatten wir geredet und geredet und geredet. Irgendwann hatte er sich verabschiedet und mir erklärt, dass er wirklich bei Tag nicht draußen sein sollte, denn das würde absolut nicht gut für ihn sein. Ich hatte ihn gefragt, wo er denn nun hingehen würde und er meinte nur, dass er schon was finden würde. Erst hatte ich überlegt, ihn zu fragen, ob er nicht hier bleiben wollte, denn da ich wusste, was mit ihm war bzw. wer er war, hätte ich auch alles getan, damit er sich wohl fühlte. Aber er hätte es wahrscheinlich eh nicht angenommen. Soweit konnte ich ihn sogar nach diesen wenigen Stunden einschätzen. Als er weg war, ging ich unser langes Gespräch noch einmal durch. Es war zwar alles noch ziemlich unwirklich für mich, aber er war real, also musste auch das alles real sein. Und ich musste zugeben, dass er mich immer mehr faszinierte. Ich fand, dass sein Name wirklich perfekt zu ihm passte und jetzt wusste ich genau, warum man ihn ‚Aoi’ nannte. Ja, ich hatte es mit eigenen Augen gesehen. Jetzt kamen mir diese blauen Augen auch nicht mehr so beängstigend vor. Sie hatten doch etwas Faszinierendes an sich, was ich nicht beschreiben konnte. Trotzdem gefielen mir seine dunklen Augen bei weitem besser. Sie waren so warm und seine Stimme so sanft und ruhig. Ich hatte ihm auch immer wieder versichern müssen, dass es mich nicht störte, dass er so anders war. Ich war es doch auf meine Art auch. Zwar auf eine andere Art und Weise aber es war so. Noch eine ganze Weile lag ich wach in meinem Bett und grübelte, ob er denn wirklich noch einen Platz gefunden hatte, wo er den Tag verschlafen konnte. Aber ich nahm mir vor, ihn heute Abend zu bitten, hier zu bleiben. Ich mochte ihn wirklich sehr. Keine Ahnung, woran genau das lag. Es war einfach so und ich hatte immer mehr das Bedürfnis, ihn wieder küssen zu dürfen, denn an diesem Drang hatte sich auch nach seinem ‚Outing’ nichts geändert. Er hatte mich fasziniert nicht seine Rasse. Er war so gesehen auch ein Mensch, nur eben mit dem Unterschied, dass er Blut zum leben brauchte und eben den Tag über schlief und nachts dafür durch die Straßen wanderte. War ja so gesehen auch nichts Schlimmes bei. Außerdem hatte ich am eigenen Leib erfahren, dass er einen Menschen zwar biss, aber ihn nicht tötete dadurch. Zweimal hatte er mich bereits gebissen und ich lebte immer noch. Das sollte eigentlich Beweis genug sein. Ich hatte ihm auch das Versprechen abringen können, heute Abend wieder in den Club zu gehen. Nicht zu lange, denn ich wollte ihn ja wieder mit zu mir nehmen, aber das hatte ich ihm verschwiegen, denn er würde seiner Art nach sicherlich ablehnen und das wollte ich nicht. Ich wollte gerne mal neben ihm liegen und ihn dabei beobachten, wenn er schlief. Das sah bestimmt toll aus. Er war eh schon ein verdammt hübscher Kerl. Und ich hatte feststellen können, dass es von seiner Rasse auch welche gab, die ich nicht wirklich attraktiv fand. Ihn hingegen schon. Seine ganze Art gefiel mir, wenn ich so genau darüber nachdachte. Schon damals, als er mich das erste Mal geküsst hatte, war ich hin und weg. Ruki konnte das bestätigen, denn er meinte ja auch, dass er mich so noch nie gesehen hatte. Tja, auch ein Uruha konnte sich eben mal vergucken und das hatte ich. Nur mit dem Unterschied, dass ich jetzt wusste, dass ich keinen Menschen sondern einen Vampir liebte. Und ja, ich gab zu, dass es so war. # ~ # Ich war wirklich erstaunt darüber, wie offen und lässig er damit umging, dass ich kein Mensch war. Das war wirklich einmalig und mich beschlich das Gefühl, dass das auch eine einmalige Sache bleiben würde. Aber die Freundschaft, die sich langsam zwischen uns aufgebaut hat in dieser einen Nacht, diesen wenigen Stunden, machte mich glücklich. Ich hatte jemanden, der mich mochte, wie ich war. Es war ein tolles Gefühl. Und genau mit diesem hatte ich ihn wieder verlassen. Eigentlich wollte ich ja irgendwie nicht, aber ich hatte kein andere Wahl. Wenigstens würde ich ihn am Abend wiedersehen. Ja, wir hatten uns im Club verabredet und ich freute mich wahnsinnig darauf. Ich hatte zum ersten Mal in meinem 230jährigen Leben einen Freund. Ja, er hatte mich als Freund bezeichnet, als ich gegangen war. Ob er wusste, was mir diese eine Wort bedeutete? Sicherlich nicht, denn ich konnte mir vorstellen, dass er sehr viele Freunde hatte. Ruki kannte ich ja schon. Und er hatte mir wirklich lustige Sachen über ihn erzählt. Wir hatten viel gelacht, geredet, gelacht und einfach Spaß gehabt. Ich hatte noch nie so viel Spaß gehabt und ich merkte, dass es mir gut tat. Es befreite einen sehr von allem, was einem sonst so erdrückend erscheint. Ich taufte ihn auf den Namen ‚Engel’. Ja, für mich war er das und nun wusste er, dass er sich mit dem ‚Teufel’ eingelassen hatte. Und dieser ‚Engel’ hatte ein so offenherziges Wesen, dass es mir immer wieder das Herz aufgehen ließ. Klang komisch, aber es war wirklich so. Doch nun hatte ich nicht viel Zeit. Ich musste mir eine Bleibe suchen, sonst würde das ein böses Erwachen geben. Jetzt hatte ich mich mit ihm angefreundet und wollte diese Freundschaft auch hegen und pflegen. Und wenn Kao und Die der Meinung waren, er wäre ‚mein Schnuckelchen’, dann sollten sie das ruhig weiterhin glauben, denn so war ich sicher, dass er vor ihnen sicher war. Sie waren sonst wirklich unberechenbar. Aber wenn sie wussten, dass er mir ‚gehörte’, würden sie es nicht wagen, ihm auch nur ansatzweise nahe zu kommen. Ich schor mir nun, nachts ganz besonders wachsam zu sein und ihn notfalls zu beschatten, damit ihm wirklich nichts passierte. Tagsüber bestand da keine Gefahr. # ~ # An diesem Abend machte ich mich besonders hübsch, denn ich wollte meinem Schwarm ja auch gefallen. Ja, Aoi war mein Schwarm und ich würde versuchen, ihn für mich zu erobern. Auch wenn er ein Vampir war, hatte er mir gezeigt, dass auch er Gefühle wie ein Mensch hatte. Ob er eine Ausnahme in seiner Familie war? Das mit seiner wechselnden Augenfarbe war eine, das hatte er mir schon gesagt. Aber es war auch etwas Ungewöhnliches, was ihn wieder zu etwas Besonderem machte. Und da ich laut Ruki mich eh in ihn verknallt hatte, wollte ich noch um einiges mehr aus ihm heraus quetschen. Ich wollte irgendwie wirklich alles über ihn wissen. Einiges wusste ich ja schon. Er war 230 Jahre alt, was mich ziemlich geschockt hatte. Ich hatte den Kopf schief gelegt, als er mir das sagte und ihn ungläubig angestarrt. Da hatte er so eine süße Geste gemacht, dass ich einfach schmunzeln musste. Es sah wirklich niedlich aus, wenn er sich verlegen am Hinterkopf kratzte und dann sogar rot wurde. Hätte ich von einem Vampir zwar nicht gedacht, dass das ginge, aber er bewies es mir ja. Ich hatte dann gelacht und gemeint, dass er aber nicht so aussehen würde. Da hatte er mir erklärt, dass es dem Alter von 23 Jahren bei einem Menschen entsprechen würde. Also war er so gesehen 2 Jahre älter als ich. Also noch knackfrisch, hab ich gelacht und er fiel darauf gleich mit ein. Zu diesem Fakt kamen noch einige andere und es faszinierte mich, dass er mir das so offen erzählt hatte. Ob das jeder seiner Art machen würde? Sicherlich nicht, denn er meinte ja auch, dass diese wohl eher nur auf das Blut aus waren und die Menschen wirklich töteten. Das hatte mir schon Angst eingejagt, aber er hatte mir versichert, dass mir nichts geschehen würde. Und irgendwie glaubte ich ihm das auch sofort. Ich fragte mich zwar, wie er das anstellen wollen würde, aber er meinte, ich solle ihm da vertrauen. Merkwürdigerweise tat ich das sogar. Ruki hatte mal wieder keine Zeit gehabt und so war ich wieder alleine auf dem Weg in ‚unseren’ Club. Ich freute mich wahnsinnig, ihn wiederzusehen. Auch wenn es nur ein paar Stunden waren, waren es ein paar Stunden zu viel. Hoffentlich ließ er nicht zu lange auf sich warten. Ich wollte ihn sofort wiedersehen. Jetzt und auf der Stelle. Ja, ich war ungeduldig. Das war ich schon immer und würde es wohl immer bleiben. Und wenn es um ihn ging, war ich noch tausendmal schlimmer, wurde mir bewusst. Also konnte ich es wirklich nicht mehr leugnen, dass ich mich wohl doch verliebt hatte. In ihn verliebt hatte. In einen waschechten Vampir. Das klang surreal, aber es war so. Er hatte es mir bewiesen. Ich betrat den Club zu der Zeit, zu der ich eigentlich immer hier erschien. Wie immer also. Aber ich war noch nie so aufgeregt dabei gewesen. Mein Blick schweifte sofort zu dem Tisch, an dem wir uns das erste Mal begegnet waren. Schon dort konnte ich meine Augen nicht von ihm lassen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Er war da. Er saß wahrhaftig dort und... er sah noch viel besser als, als ich es mir vorgestellt hatte. Unglaublich. # ~ # Ich wusste, dass ich viel zu früh war, aber ein Date ließ man ja nicht warten, richtig? Und schon gar nicht, wenn er es war. Ich war wirklich nervös. Das kannte ich gar nicht von mir. Wirklich nicht. Aber ich freute mich darauf, ihn schon jetzt wiederzusehen. Ich hatte kaum schlafen können, denn mir ging immer wieder durch den Kopf, was wir so alles über den anderen erfahren hatten. Er hatte einen wunderschönen Namen und sein Spitzname passte auch perfekt zu ihm. „Takashima Kouyou. Uruha.“ Das hatte ich mir die ganze Zeit vorgesagt. Wie ein Mantra. Ich hatte nicht mal eine Ahnung, warum ich das getan hatte, aber ich hatte sogar von ihm geträumt. Das war unheimlich. War da doch etwas mehr? Allerdings konnte ich darüber nicht mehr wirklich nachdenken, denn schon sah ich ihn den Club betreten. Er sah umwerfend aus. Manchmal hatte ich überlegt, ob er wirklich ein Mann war, denn ich war davon überzeugt, dass es einen solch hübschen Kerl niemals geben konnte. Aber er war einer. Das hatte ich klar und deutlich gespürt, als wir damals in dem Hotelzimmer waren. Da hatte er es mir genauso bewiesen, wie ich ihm bewiesen hatte, dass ich eben auch etwas anders bin als er oder andere Menschen. Ich sah, wie er auf mich zukam. Ich war fasziniert von seinen anmutigen Bewegungen, seinem grazilen Gang und seine komplette äußere Erscheinung. Da musste man echt aufpassen, dass man nicht zu sabbern anfing. Lag es vielleicht daran, dass ich ihn am Anfang für eine Frau gehalten hatte? Oder einfach nur daran, dass ich ihn unwahrscheinlich mochte? Eigentlich war es ja auch total egal, denn er war ein Freund. Mein erster Freund, den ich jemals hatte. Er war hier und wir würden wieder miteinander reden, tanzen und vielleicht würde ich noch einmal in den Genuss dieser sündigen, vollen Lippen kommen. Das wäre dann der perfekte Abschluss für diesen Abend, nein, diese Nacht. Als er vor mir stand, erhob ich mich und nahm ihn einfach in den Arm und drückte ihn an mich. Er lachte und erwiderte die Umarmung. „Hey, schön, dass du da bist.“, sagte ich und er grinste. „Na klar, warum nicht? Ich hab dich doch schließlich hierher bestellt. Meinst du, da lass ich dich hier einfach so sitzen? Nix da. Ich hab mich viel zu sehr darauf gefreut, heute Abend wieder was mit dir zu unternehmen.“, sagte er mir direkt ins Gesicht und ich wurde rot. Irgendwie schaffte er das immer wieder. Aber es war kein schlechtes Gefühl, was ich dabei empfand. „Möchtest du etwas trinken.“, fragte er mich und ich schaute ihn mit großen Augen an. Hatte er etwa vergessen, dass ich das nicht brauchte? Aber gut, dann würde ich einfach mal mitmachen. Konnte ja auch nicht schaden oder? # ~ # Ich bestellte uns jeweils einen Drink. Das ging sicher wieder aufs Haus. Mein Onkel war da recht spendabel. Er hatte immer gesagt, dass ich es ruhig auf die Rechnung schreiben lassen könnte. Er übernahm das dann immer. Er war echt ein richtiger Kumpel für mich. Lag vielleicht auch daran, dass er gerade erst 33 geworden war. Er war um einiges jünger als mein Vater. Und mit ihm verstand ich mich auch besser als mit meinen Eltern. Wenn ich Probleme hatte, konnte ich immer zu ihm kommen. Er war neben Ruki mein bester Freund. Die ganze Zeit beobachtete ich Aoi, wie er an seinem Strohhalm nippte und auf die Tanzfläche sah. Es war ein sehnsüchtiger Blick und auch ich wollte ganz gerne tanzen. Ob ich ihn fragen sollte? Mehr als verlieren konnte ich ja nicht. Also wagte ich das Risiko und fragte ihn. Er lächelte. Er schenkte mir dieses wunderschöne, sanfte Lächeln und ein fast schon tonloses ‚hai’. Das war wirklich süß von ihm und nun hielt mich auch nichts mehr. Ich schnappte seine Hand und zog ihn mit mir. Hinein in die Menschenmassen, wo er nicht einmal auffallen würde, wenn er mir hier wieder das Blut aus den Adern saugen würde. Hier war alles anonym. Das war auch gut so. Und was mir noch besser gefiel, war diese Enge, die die tanzenden Menschen um uns herum erzeugten. So hatte ich einen Vorwand, mich ganz nah an ihm zu bewegen. Dieser Körper fühlte sich einfach zu gut an. Ich fragte mich, was geschehen wäre, wenn es ihn damals nicht gestört hätte, dass ich ein Mann war? Wären wir dann wirklich so weit gegangen, wie ich es mir gewünscht hatte? Oder hätte er aufgehört? Ich hätte nicht aufgehört, denn ich hatte gewusst, dass ich ihn wollte und als er mich dann so heiß geküsst hatte, da konnte ich eh keinen Rückzieher mehr machen. Und wenn er mich heute so küssen würde, würde ich ihn dazu bringen, mit mir weiterzugehen als bisher. Jetzt, wo ich wusste, dass ich mich in ihn verliebt hatte, würde ich mich einfach nicht mehr halten können. Aber mir war auch bewusst, dass ich ihn erst erobern musste, damit er es wirklich zulassen würde. Doch wie eroberte man einen Vampir? Das erübrigte sich irgendwie gerade, denn plötzlich lagen seine großen, kräftigen Hände auf meiner Hüfte und seine Augen sahen tief in die meinen. Um mich wurde es heiß. Waren es die tanzenden Menschen? Oder war er es, der mir so nahe war? # ~ # Ich konnte einfach nicht anders. Ich musste es einfach tun. Er faszinierte mich so sehr, dass ich auch schon vergaß, dass er ein Mann war. Ja, er war ein Mann und für einen Mann hatte ich noch nie Gefühle gehegt. Ich hatte aber auch vor ihm noch nie einen Mann gebissen und dessen Blut gekostet. Ihn hatte ich gebissen und ich war süchtig nach seinem Blut. Gestern Nacht hatte ich wieder probieren dürfen und ich verlor mich fast. Der süße Geschmack in meinem Mund und die weiche, warme Haut an meinen Lippen. Da konnte man wirklich nicht widerstehen. Und jetzt konnte ich es auch nicht. Ich sah ihm tief in die Augen und musste sagen, dass sie eine wirklich schöne Farbe hatten. Allerdings wurde sie von den ganzen Lichtern hier unterdrückt, so dass es manchmal aussah, als hätte er lilafarbene Augen. Aber selbst das sah atemberaubend aus. Im nächsten Moment ertappte ich mich, wie ich meine Hände an seine Hüfte legte, mich leicht gegen ihn lehnte und dann seine Lippen mit den meinen berührte. Keine Ahnung, was in mich gefahren war, aber ich konnte mich dessen wirklich nicht entziehen. Sie waren einfach zu verführerisch. Er war zu verführerisch. Ein Kerl, der mir den Kopf verdreht hatte. Mächtig verdreht hatte. Das war mir wirklich noch nie passiert. Aber es gab ja bekanntlich immer ein erstes Mal. Und mir gefiel der Gedanke, dass ausgerechnet er mein erstes Mal war. Immer und immer wieder legte ich meine Lippen auf seine und immer mehr forderte ich von ihm. Wie konnte man so gut küssen? Er konnte es. Was konnte er eigentlich nicht? Mich würde es nicht wundern, wenn er auch noch im Handstand mit Stäbchen seine Reisschüssel leeren konnte. Ich war einfach hin und weg von ihm. Also doch verschossen. Na klasse. Ein Vampir hatte sich in einen Menschen verliebt. Das würde sicherlich die neueste Schlagzeile werden. „Vampir und Mensch – eine Liebe, die keine Zukunft hat“ oder „ Wenn er alt und grau ist, is sein Liebhaber jung und knackig“ Diese Vorstellung war so... so... abartig und irgendwie wollte ich ihm das auch nicht antun. Leider hatte ich da die Rechnung ohne ihn gemacht, denn er machte keine Anstalten, den Kuss zu lösen, denn immer wenn ich dazu ansetzte, war er es, der mich zurück zog und wieder küsste. Es war ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits wollte ich, dass er bei mir war und mich küsste. Andererseits hatte ich Angst davor, was kommen würde, was die Zukunft brachte. Seine Küsse waren toll. Einfach fantastisch. Aber was dann folgte, machte mich sprachlos. „Lass uns woanders hingehen. Ich will dich.“ --------------------------------- Teil sieben ebenfalls abgehakt Fies wie immer XDDD Sorry dafür *ironisch sag* --------------------------------- PS: Kapitel kommen immer wöchentlich on. Also erst nächste Woche wieder. ^^ Kapitel 8: Seduction -------------------- Wie kam es eigentlich, dass ich mich so schnell auf einen Menschen einlassen konnte? Ich hatte mich tatsächlich breitschlagen lassen, mit ihm mitzugehen. Und das nur, weil ich ihn geküsst hatte? Ja, ich hatte ihn geküsst. Geküsst, weil ich es wollte. Und er wollte es auch. Aber was meinte er genau mit diesen Worten? Ich verstand es nicht so ganz. Vielleicht war ich auch einfach nur naiv, aber das würde sich sicherlich ändern. Nun standen wir wieder vor diesem großen Haus. Okay, besser gesagt Villa, denn das war hier wirklich viel zu groß für ein Haus. Ich hatte alleine bei dem Anblick des Eingangsbereiches schon Bauklötze gestaunt gehabt. Von seinem Zimmer wollte ich gar nicht erst reden. Aber wir waren auf dem Weg genau dort hin. Und wieder staunte ich über den Ausblick. Es war gigantisch. Noch nicht einmal von den Dächern, auf denen ich des Nachts meine Zeit verbrachte, ließen mich einen solchen Anblick genießen. Er musste doch stundenlang davor sitzen und hinaus schauen. Ich würde das jedenfalls tun, denn ich liebte es, in die Natur schauen zu können. „Du starrst schon wieder.“, hörte ich ihn kichern und ich wurde rot. „Es ist auch ein wunderschöner Ausblick. Ich könnte stundenlang hier stehen und hinausschauen.“ Dann wurde mein Blick traurig. „Wie es wohl bei Tag aussieht?“ Ja, ich wollte auch einmal die Sonne sehen, ohne mich dabei dieser grenzenlosen Gefahr auszusetzen. Er hatte das Glück und konnte das jeden Tag aufs Neue tun. Ich würde es niemals können. Das war einer meiner Wünsche, die sich niemals erfüllen werden würden. Das wusste ich und deshalb machte es mich noch trauriger. Ich wollte am liebsten ein ganz normaler Mensch sein. Nachts schlafen, tags arbeiten. Freunde haben, eine Beziehung führen und alles genießen, was ich so nie bekommen würde. Plötzlich schlangen sich zwei Arme von hinten um mich und ich spürte, wie er seinen Kopf auf meine Schulter legte. Ja, er war doch ein Stück größer als ich. Nun sahen wir beide durch die riesige Glasfront hinaus in den Sternenhimmel. „Tagsüber sieht es nicht so schön aus wie bei Nacht. Und ja, wenn ich hier sitze oder im Bett liege, dann schaue ich immer wieder hinaus, denn der Anblick ist einfach nur atemberaubend. Aber es gibt auch Dinge, die man auf andere Art und Weise benutzen kann, um seine Wünsche und Träume zu erfüllen. Ich würde dir gerne dabei helfen.“, flüsterte er mir ins Ohr und ich bekam eine wohlige Gänsehaut. Wie von selbst legte ich meine Hände auf seine, die sanft meinen Bauch streichelten. Das fühlte sich gut an. Wie machte er das bloß? „Und wie soll das gehen? Ich werde niemals die Sonne sehen, denn dann würde ich sterben. Und auch in den letzten 230 Jahren habe ich es nie geschafft, auch nur einen winzigen Blick auf sie werfen zu können.“, seufzte ich und er hauchte mir einen Kuss gegen den Hals, was mich leicht aufkeuchen ließ. Der machte mich hier gleich noch völlig fertig. Jeglicher Widerstand, der sich hätte aufbauen können, wurde schon im Keim erstickt bei jeder einzelnen Berührung von ihm. Er ließ mich erschauern und mein Körper lehnte sich zusehends mehr an ihn. # ~ # „Du bist ein kleiner Dummkopf.“, hörte ich mich sagen und in gewissem Sinne meinte ich es auch wirklich so. „Es gibt viele Dinge, die scheinbar einfach so an dir vorbei gegangen sind, was? Ich werde dir helfen, wenigstens diesen Traum zu erleben. Und wenn es nur mit einem Foto ist. Gemeinsam können wir doch deine Wünsche und Träume erfüllen. Vielleicht nicht alle, aber einige werden es schon sein.“, lächelte ich und gab ihm wieder einen Kuss auf den Hals. Seine Haut war kühl, aber nicht unangenehm. Sie war weich und fast schneeweiß. Ich mochte sie und ich liebte ihn. Ob ich ihm das jemals sagen konnte? Ich würde schon gern. „Darf ich dir etwas zu trinken anbieten? Oder hast du keinen Durst?“, schmunzelte ich, denn ich hatte seinen Blick vorhin schon bemerkt. Ich wusste irgendwie, was er dachte. Und dass er ganz sicher keinen Drink dieser Art haben wollte. Mal sehen, ob er jetzt was dazu sagen würde. Er schüttelte den Kopf und ich wusste, dass ich ihn jetzt in eine kleine Falle gelockt hatte. Prima Uruha, du schaffst es doch noch, diesen hübschen Kerl für dich zu erobern. Das lief doch fantastisch. Dabei sagte man immer, dass ein Vampir der Verführungskünstler schlechthin wäre. Aoi war da wohl mal wieder eine Ausnahme. Aber eine verdammt niedliche Ausnahme. Ich löste mich von ihm und ließ mich auf mein Bett nieder. Ich legte den Blick auf, den Ruki so gerne als ‚Fick-mich-Blick’ bezeichnete, denn seiner Meinung nach war das der ultimative Trick, um sich einen dicken Fisch zu angeln. Manchmal sagte er sogar, dass er von mir Unterricht darin haben wollte. Ich lehnte das grundsätzlich ab. Das war doch sonst unfair mir gegenüber. Das war nun einmal meine Geheimwaffe, auch wenn Ruki die entdeckt hatte. So saß ich nun auf meinem Bett, hatte die Beine elegant übereinander geschlagen und lehnte meinen Oberkörper leicht nach hinten, wobei meine Arme ihm Halt gaben. Kurz hob ich eine Hand und fuhr mit dieser elegant zu meinem Ohr, um meine längeren Haare hinter dieses zu streichen. Mal sehen, ob das auch bei einem Vampir funktionierte. # ~ # Ich schluckte heftig, als ich sah, was er da tat. Musste er mich jetzt noch mehr quälen? Das war eben schon die pure Folter. Aber das hier übertraf doch mal wieder alles. Gleich würde ich mich so klein wie möglich machen und verduften. Leider ging das irgendwie nicht. Einerseits gab es nicht die Möglichkeit, mich zu verkleinern, denn ich war zwar ein Vampir, aber eine Fledermaus konnte ich wirklich nicht werden. Das war doch alles Humbug. Andererseits genoss ich sogar den Anblick, den er mir bot. Es sah... verdammt heiß aus. Und so was dachte ich noch nie bei einem Mann. Sagen wir mal so, ich steckte Uruha schon nicht mehr in eine Schublade Mann oder Frau. Er war irgendwo dazwischen und dieses Dazwischen gefiel mir bei weitem besser. Also durfte ich doch auch einfach mal meine Hemmungen vergessen oder? Langsam schritt ich auf ihn zu und beugte mich, wie schon beim letzten Mal leicht über ihn. „Was hast du mir denn als Drink anzubieten? Ich bin nämlich sehr wählerisch.“, raunte ich ihm ins Ohr und konnte sein Lächeln geradezu an meiner Wange spüren. Er roch so verdammt gut. Und die Wärme, die er ausstrahlte war unbeschreiblich. Wie fast alles an ihm. Er war für mich eine Person, die so surreal war, dass sie nur real sein konnte. Keine Ahnung, wie ich darauf kam, aber ich war von ihm verzaubert worden. Ganz eindeutig. Wenn er ein Vampir wäre, dann würden sie alle bei ihm Schlange stehen, um auch nur etwas von ihm abzubekommen. „Was du willst. Es ist alles da, was du haben möchtest. So ist das nicht.“, flüsterte er mir zu und ließ sich weiter nach hinten sinken. Nun lag er unter mir und schaute mich mit einem Blick an, der mich fesselte und fast schon willenlos machte. Okay, ich wusste jetzt eindeutig, dass ich einfach nicht mehr zurück konnte. Meinem nicht mehr vorhandenen Willen hatte ich es zu verdanken, dass sich einfach meine Lippen auf seine legten und ihn küssten. Immer und immer wieder. Plötzlich war da etwas Neues. Er leckte mir frech über die Lippen. Einen solchen Kuss kannte ich nicht, aber es kribbelte und genau deshalb wollte ich es ihm gleich tun, doch da hatte ich auch schon seine Zunge in meinem Mund. Er schien meine Mundhöhle erforschen zu wollen. Er fuhr mit der Spitze über meine Zaunreihe, kitzelte den Gaumen und stupste gegen meine Zunge. Jetzt kribbelte es noch viel mehr und ich konnte den Kuss einfach nicht mehr lösen. Ich wollte mehr, immer mehr. # ~ # Strike! Ich freute mich tierisch, dass er nun doch von sich aus die Initiative ergriffen hatte und mich küsste. Auch wenn ich ihn zu mehr drängte. Seine Küsse waren einfach toll und ich merkte auch, dass er wohl noch nie einen Zungenkuss bekommen hatte. Das war aufregend und sein leises Seufzen in den Kuss machte mir klar, dass es ihm gefiel. Das sollte es ja auch. Mit meiner Zunge fuhr ich über seine Zahnreihe. Die spitzen Zähne hatten etwas Besonderes an sich. Es fühlte sich aufregend an. Seinen Gaumen musste ich einfach kitzeln und dann seine Zunge anstupsen. Ich war eben frech und wenn ich etwas wollte, dann setzte ich alle Mittel ein. Im Krieg und in der Liebe waren eben alle Mittel erlaubt. Und das hier war doch kein schlechtes Mittel, oder? Also ich fand es gut so. Er erwiderte den Kuss und tat dann genau das, was ich auch bei ihm getan hatte. Er lernte schnell. Verdammt schnell, denn das war ein so intensives Gefühl, dass mir augenblicklich heiß wurde. Und das natürlich nicht zu knapp. Ich gab mich voll und ganz dem Gefühl hin, was unsere Küsse in mir auslösten. Hitze, Kribbeln, Liebe und unendliche Begierde. Ja, ich begehrte ihn und das würde ich ihm auch zeigen. Meine Hände, die eben noch fast regungslos auf meinem Bett lagen, bewegten sich jetzt. Eine fuhr in seinen Nacken, presste ihn mehr an mich. Die andere legte sich auf seinen Rücken und zog ihn nun direkt auf mich. Er sollte spüren, was er ausgelöst hatte. Er war es, der das Verlangen in mir entfacht hatte. Als er dann auf mir lag, spürte auch ich etwas, was ich nicht gedacht hätte. Es gefiel ihm wohl auch. Gut so, dann würde ich ihm zeigen, was es hieß, sich fallen zu lassen. Nur er und ich. Und darauf freute ich mich schon jetzt. Ich fragte mich nur gerade, ob er sich darauf einlassen konnte und würde. Hoffentlich... # ~ # Es schien, als wollte er mich gar nicht mehr loslassen. Kein Wunder bei dem Kuss, den ich von ihm bekam. Mir schwirrte alles und es drehte sich. Mir war wirklich schwindlig davon. Und dennoch wollte ich mehr. Noch mehr und noch mehr. Immer wieder nahm ich seine Lippen in Beschlag. Immer wieder seufzte ich wohlig in den Kuss. Immer wieder umspielte ich seine Zunge mit der meinen und ich bekam einfach nicht genug. Ich war süchtig. Süchtig nach seinen Küssen, süchtig nach seinen Berührungen, süchtig nach ihm. Plötzlich spürte ich seine Hand in meinem Nacken und die andere auf meinem Rücken. Im nächsten Moment lag ich auch schon auf ihm und keuchte unterdrückt auf. Ich hatte gar nicht bemerkt, welche Auswirkungen so ein Kuss haben konnte. Aber verleugnen war jetzt sicherlich zwecklos, denn es war wirklich nicht so, dass man nicht spüren würde, was sich da in meiner Hose getan hatte. Das war mir noch nie passiert. Okay, ich hatte auch noch nie einen Mann geküsst. Und ich hatte auch noch nie das Bedürfnis, engeren Körperkontakt mit einem Mann zu führen. Aber es gab eben für alles ein erstes Mal und das hier würde sicherlich auch ein anderes erstes Mal mit sich bringen. „Uruha...“, wisperte ich und löste mich kurz von seinen Lippen, um ihn mit meinen Augen direkt in die seinen schauen zu können. Er sah mich an und ich ihn. Wir schwiegen. Keiner rührte sich und keiner traute sich, auch nur ein Wort zu sagen, bis ich mich durchrang und einmal tief Luft holte. Mit einer Hand fuhr ich sanft durch sein weiches brünettes Haar. Es fühlte sich an wie Seide, die durch meine Finger glitt. Meine Augen musterten ihn und ich schien mir jede einzelne Pore von ihm einprägen zu wollen. Ja, so schien mir das. Aber er war eben ein verdammt heißer und wunderschöner Typ. Da konnte man doch eigentlich nur starren, oder? Er legte dann die Hand, die in meinem Nacken lag auf meine Wange und lächelte mich an. Also gleich würden mit mir die Pferde durchgehen. Erneut setzte ich an, doch er legte mir nur den Finger auf die Lippen und lächelte. Er schien nicht zu wollen, dass ich jetzt etwas sagte und dennoch lächelte er mich so liebevoll an. Sollte ich mich trauen? Sollte ich meinem Verlangen nachgeben und diesem Menschen sagen, dass ich zwar doch etwas Angst davor hatte, aber es dennoch wollte? Mein Körper sprach ja auch schon eine eindeutige Sprache oder nicht? Und wenn ich das richtig bemerkt hatte, dann war er einem weiteren Vorstoßen nicht abgeneigt. Ganz und gar nicht. Es machte mir nur etwas Angst, was er zu bieten hatte. Einen Vergleich hatte ich bisher nie gezogen und ich hatte es eigentlich auch noch machen wollen. Jetzt irgendwie schon, denn ich hatte das Gefühl, es wäre besser, wenn ich wüsste, worauf ich mich da einlasse. Ob ich das überhaupt konnte. # ~ # Mir wurde heiß und als er mich dann auch noch so ansah und meinen Namen wisperte, hätte ich ihn fast umgeworfen und mich auf ihn gestürzt. Wie konnte man nur so süß sein und dabei auch noch so verdammt sexy? Das fragte ich mich gerade wirklich, denn Aoi war wirklich so ein Kaliber. Ich legte ihm einen Finger auf die Lippen, damit er nicht irgendetwas fragte oder sagte, was die Stimmung zwischen uns kitten könnte. Das wollte ich nicht. Ich wollte weiterhin dieses prickelnde Knistern zwischen uns spüren, seine Küsse genießen und seinen Körper an meinem wissen. Und noch bevor er es sich anders überlegen würde und einen Rückzieher machte, nutzte sich seine Unachtsamkeit und rollte mich rum, so dass nun ich auf ihm lag. Der Ausblick war doch gleich noch viel schöner. Aoi unter mir, mit diesen wunderschönen dunklen Augen, den vollen, leicht geöffneten Lippen und dem zerzausten, schwarzen Haar, das sich auf den weißen Laken verteilt hatte. Diesen Anblick wollte ich mir einprägen. Ich wollte ihn nie wieder vergessen. Er war so atemberaubend schön. Mir über die Lippen leckend hockte ich mich nun leicht über ihn und gab ihm einen erneuten Kuss. Innig, leidenschaftlich und dennoch zärtlich. Ich musste ja austesten, wie weit ich gehen konnte. Wenn ich ihn verschrecken würde, dann würde er sich mir sicherlich nie wieder soweit nähern wie jetzt. Ich küsste mich über seine Lippen zu seinem Ohr, knabberte leicht daran und erntete ein hingerissenes Seufzen. Das gefiel mir sehr und es spornte mich an, weiterzumachen und ihn noch mehr zu verwöhnen. Das tat ich dann auch und beschlagnahmte nun seinen Hals. Die Haut fühlte sich einfach zu gut an. Kalt, aber trotzdem weich. Das hatte wirklich etwas Aufregendes an sich. Immer weiter küsste ich mich hinab und vernahm mit Freuden, dass er immer mehr zu keuchen begann und auch ab und an einfach sein Becken hoch bockte. Scheinbar wollte da jemand wirklich mehr und das würde er auch bekommen. Aber vorher wollte ich ihn noch ein bisschen näher kennen lernen und verwöhnen. Danach konnte er ja noch immer mehr bekommen, wenn er es wollte. Langsam arbeitete ich mich hinab und knabberte an seinem Schlüsselbein. Das schwarze, leicht durchsichtige Hemd wich Stück für Stück, bis ich keine Geduld mehr hatte und einen Knopf nach dem anderen löste, um die sahneweiße Haut freizulegen. Es war dunkel in meinem Zimmer und trotzdem schimmerte seine Haut. Sein Oberkörper war die Wucht. Kräftige Brustmuskeln und ein leicht angedeutetes Sixpack. Was man nicht so alles bei einem Vampir finden konnte. Der Kerl war wirklich einfach nur perfekt. Ich hatte bisher nichts gefunden, was ihn nicht noch heißer machen konnte. Er war einfach der Wahnsinn. Fasziniert betrachtete ich seinen Oberkörper. Ich schluckte. Wie sollte ich da bitte schön mithalten können? Einen solchen Körper hatte ich nicht vorzuweisen. Da bekam man ja glatt Minderwertigkeitskomplexe. Das war so unfair. # ~ # Was tat er da nur mit mir? Ich konnte mich noch nicht einmal dagegen wehren, denn es fühlte sich einfach zu toll an. Viel zu gut, als dass es real sein konnte. Mir wurde so unsagbar heiß und kurz darauf wieder eiskalt. Mir drehte sich alles und ich hatte keine Ahnung mehr, wo oben oder unten war. Er verdrehte mir den Kopf und meine Gefühle tanzten gerade Samba oder so etwas Ähnliches. Es kribbelte, schwirrte und knisterte in meinem Inneren und wenn das so weitergehen würde, dann würde ich genau dadurch platzen. So viele Empfindungen, die gerade auf mich einströmten, machten mich wehr- und willenlos. Ich seufzte, keuchte und ab und an musste ich sogar stöhnen, wenn ich seine Lippen und Hände plötzlich wieder an einer anderen Stelle spürte. Und ich spürte sie überall. Plötzlich zuckte ich zusammen, als ich seine Hände an meiner Hose spürte. Der Gürtel klapperte, der Knopf löste sich und der Reißverschluss ging auf. Ich schluckte, doch viel denken konnte ich nicht, denn er küsste mich schon wieder auf diese wahnsinnige Art, die einem jeglichen Verstand raubte. Es war betäubend und unbeschreiblich, was ich spürte. Seine Hand tat Dinge mit mir, die ich nie für möglich gehalten hatte. Seine Lippen massierten meine, während seine Zunge meine immer wieder neckte. Ich stöhnte auf, als er seine Hand fest um meinen kleinen Freund legte und bog den Rücken durch. Ein intensives Gefühl durchflutete meinen Körper und ich ließ mich zum ersten Mal in meinem Leben richtig fallen. --------------------------------- ^^° Teil 8 hat also auch ein Ende gefunden. *grins* Was jetzt kommt, kann sich doch wohl jeder denken oder? Also denn. --------------------------------- Kapitel 9: Sweet Dreams ----------------------- Seine Laute brachten mich in Ektase. Seine Stimme klang so wohlig und tief. Es war einfach nur schön, ihn so zu hören. Aber noch schöner fühlte es sich an, was ich in der Hand hielt und sanft massierte. Oh ja, der Kerl war wirklich nicht ohne und genau deshalb machte ich weiter und strich mit meiner Hand immer wieder auf und ab, ließ ihm keine Zeit, auch nur an irgendetwas denken zu können. Er sollte sich fallen lassen, sich mir ergeben, sich mir hingeben. Noch nie hatte ich das Gefühl, einen Mann so sehr zu wollen. Er war aber so einer, der genau dieses Gefühl in mir auslöste. Verlangen. Verlangen nach ihm. Ich küsste mich wieder an seinem Körper hinab. Am Hals hinterließ ich ein paar eindeutige Male, denn jeder von seinen Leuten und den anderen Nachtschwärmern sollte sehen, dass er in festen Händen war. Zumindest hoffte ich, dass er das dann auch so ansehen würde. Ich für meinen Teil hatte mich wirklich in ihn verliebt. Ob nun Vampir oder Mensch. Ich liebte ihn und nicht seine Art. Es war mir völlig egal. Er war er und so, wie er war, war er auch in Ordnung. Mehr als in Ordnung. Ich fand ihn einfach perfekt. Perfekter als perfekt. Okay, genug geschwärmt. Ich widmete mich lieber wieder diesem heißen Körper unter mir. Er war eben einfach nur fantastisch. „Uru... ha...“, stöhnte er und ich hätte gerne mehr davon. Und das würde ich mir jetzt auch holen. Sanft knabberte ich an seinem Schlüsselbein und schabte mit den Zähnen zärtlich darüber, um über seine Brust zu wandern. Unaufhaltsam bahnte sich meine Zunge ihren Weg zu seiner linken Brustwarze. Zärtlich saugte und knabberte ich daran, umspielte sie mit meiner Zunge und biss auch ein paar Mal hinein. Auch mit diesen Gesten entlockte ich ihm wohlklingende Laute, die mich immer mehr dazu verführten, ihm mehr davon zu geben, damit er mir mehr von eben diesen schenkte. Ich liebte seine Stimme noch viel mehr, wenn sie so heiser, anrüchig und dunkel klang. In tiefere Gefilde wandernd, hinterließ ich eine leicht feuchte Spur auf seiner Brust und küsste mich dann über den flachen Bauch. Er zuckte kurz und zog den Bauch leicht ein, was mich schmunzeln ließ. Kitzlig war er also auch. Das würde ich später doch glatt noch für mich zu nutzen wissen. Jetzt wollte ich etwas anderes. Etwas ganz anderes. Mit meiner Zunge umkreiste ich seinen Bauchnabel mehrere Male, ehe ich sie darin versenkte und ihn so ein wenig provozierte. War gar nicht so schwer, denn der Schwarzhaarige bockte immer wieder auf und ließ ihn an meinem Becken spüren und vor allem an meiner Hand, was sein kleiner Vampir gerne wollte. Da würde er sich jedenfalls nicht lange bitten lassen. # ~ # Ich spürte seine Lippen, seine Zunge und seine Hände und es machte mich wahnsinnig. Ich wollte mehr von diesem berauschenden Gefühl und der Hitze, die in mir aufstieg und immer mehr wurde. Das Verlangen wuchs ins Unermessliche und wenn er nicht bald was tun würde, würde ich wirklich dem Wahnsinn verfallen. Wollte er das etwa? Wenn ja, dann wäre das wirklich unfair von ihm. Sehr unfair. Aber er ließ sich scheinbar nicht beirren, denn er machte auch gleich weiter. Seine Zunge tauchte er immer wieder in meinen Bauchnabel, wodurch mein Herzschlag immer stärker und meine Atmung immer unregelmäßiger wurde. Im nächsten Moment zuckte ich zusammen, denn er zog mir einfach die Hose von den Beinen. Es wurde kühl um die untere Region und da merkte ich erst, dass er mich vollkommen entblößt hatte. Außer meinem Hemd und meinen unerotischen Socken trug ich nichts mehr am Leib und das beschämte mich ziemlich. Ich war drauf und dran, mich hastig vom Acker zu machen, aber er hielt mich auf. Sein Lächeln, das er mir wieder einmal schenkte, war so fesselnd, dass ich gar nicht wirklich weg wollte. Wie schaffte der das nur? Wieso kam ich von ihm nicht los? Seit ich ihm begegnet war, ging er mir nicht mehr aus dem Kopf. Es war, als hätte er sich darin festgesetzt und führte jetzt einen Sitzstreik durch. Aber einen verdammt betörenden. Es dauerte nicht lange und auch meine Socken landeten irgendwo. Ich fand es unfair von ihm, dass ich ihm hier alles zeigte und er noch vollkommen verhüllt war. Auch ich wollte seine Haut sehen und seinen nackten Körper an meinem spüren. Ja, auch wenn er sicherlich genauso aussah wie ich selbst, so wollte ich trotzdem diesen unbeschreiblichen Körper sehen und berühren. Auch ich hatte ganz normale Bedürfnisse und das war gerade eines davon, denn ich hatte solche intensiven Gefühle schon sehr lange nicht mehr verspürt. Aber bisher war ich auch gut damit ausgekommen, wenn es mich nicht gerade beim Anblick von den Socken gehauen hatte. Uruha schaffte das mit einem einzigen kleinen Lächeln. Nun lag ich fast nackt unter ihm und sah kurz an mir hinunter. Das war ein Fehler, denn im selben Augenblick, wie ich hinab sah, spürte ich, wie seine Zunge sich über mein Glied hermachte. Ich legte den Kopf abrupt in den Nacken und stöhnte laut auf. Ich biss mir schnell auf die Unterlippe und krallte meine Finger in das weiche Kissen unter meinem Kopf, um nicht wieder so laut aufzustöhnen. Ich wollte nicht, dass irgendwer etwas davon mitbekam, was wir hier taten. Es sollte unser Geheimnis bleiben. Etwas, das nur wir beide miteinander teilten. „Hey.“, wisperte er plötzlich und sah zu mir auf. Ich erwiderte den Blick nur zögerlich und mit hochroten Wangen. „Du brauchst nicht leise zu sein. Es ist eh niemand hier, der uns hören könnte. Aber ich will dich hören.“, raunte er und strich mit seinem Daumen über meine Spitze, was mich erneut stöhnen ließ. # ~ # Diese Laute waren wie Musik in meinen Ohren, wie Honig für meine Seele. Gott, er klang so heiß, wenn er so stöhnte. Mehr. Immer mehr. Ich war schon jetzt süchtig danach. Als ich aber merkte, dass er versuchte, seine schöne Stimme zu unterdrücken, sah ich zu ihm auf und forderte von ihm, sich nicht zu verstecken. Es war niemand hier, so wie es jede Nacht der Fall war. Nachts war ich meistens alleine und die Bediensteten befanden sich außerhalb der Villa in einer kleinen Nebenanlage, wo sie ihre Wohnungen hatten. Also brauchte er sich auch nicht zurückhalten. Und das wollte ich auch gar nicht. Er sollte sich fallen lassen und das gehörte eben auch dazu. „Komm schon, ich will deine Stimme hören.“, wisperte ich und hauchte gegen seine feuchte Spitze, ehe ich mit der Zunge wieder darüber fuhr. Ich machte das gerne und vor allem dann, wenn er es mir mit einem wohligen, dunklen Stöhnen dankte. Ja, diese Stimme war unglaublich und ich würde lügen, wenn ich behauptet hätte, mich würde das alles kalt lassen. Nicht im Geringsten, denn meine Hose war schon beklemmend eng geworden und am liebsten hätte ich mich sofort aus diesem Gefängnis befreit. Ging leider nicht. Noch nicht. Denn ich wollte erst einmal ein wenig mit ihm spielen und ihn herausfordern, damit ich wusste, wie weit ich bei ihm gehen konnte. Doch irgendwann war ich es leid, ihn nur zu necken. Ich hatte etwas viel Besseres vor. Ich wollte ihn schmecken. Ja, mal sehen wie so ein Vampir denn schmeckte. Ob es genauso war wie bei einem Menschen? Oder ganz anders. Das war mir eigentlich egal, denn ich wollte es einfach. Und so legte ich meine Lippen um ihn und nahm ihn vollends in meinem Mund auf. Ich spürte, wie er in meinem Mund pulsierte und leicht anfing, sich mir entgegen zu bewegen. Aber das wollte ich nicht und deshalb hielt ich seine Hüfte fest. Ich musste kichern, als er murrte, was ihm natürlich wieder zu gefallen schien, denn erneut hatte es Auswirkungen auf seinen kleinen Freund, der sich in meinem Mund befand und dort auch nicht so schnell wieder entlassen werden würde. # ~ # Jetzt war es aus und vorbei. Ich wusste wirklich gar nichts mehr. Mein Hirn war vernebelt, mein Körper erzitterte unter jeder einzelnen Berührung und die warme, feuchte Mundhöhle um mein bestes Stück brachte mich vollkommen aus der Bahn. So etwas hatte noch niemand mit mir getan und ich hatte mir auch nicht vorstellen können, dass sich das auch noch so gut anfühlen würde. Doch das tat es. Es war atemberaubend und forderte meinen Körper regelrecht heraus. Ich wollte zustoßen, doch er ließ mich nicht. Ich wollte mir auf die Unterlippe beißen, doch er ließ mich nicht. Ich wollte mich zusammenreißen, doch er ließ mich nicht. Das einzige, was er mich ließ, war das Stöhnen und das Winden unter seinen Gesten. Mehr durfte ich nicht und es machte mich wahnsinnig. Was tat er da mit mir? Und wieso durfte ich nicht auch bei ihm? Okay, ich kam erstens nicht wirklich an ihn ran und zweitens war ich viel zu sehr von ihm eingenommen worden, als dass ich da jetzt etwas gegen unternehmen hätte können. Ich beschloss, dass ich ihn einfach machen lassen würde. Eine andere Wahl hatte ich so gesehen auch gar nicht. Er hatte mich im Griff und zwang mich auf diese Art und Weise, mich fallen zu lassen und es zu genießen, was er da mit mir tat. Und ich genoss es wirklich. Es war unglaublich. Die ganzen Emotionen, die in mir hoch kochten. Die Hitze, die in mir aufstieg. Das Verlangen, das ihn wollte. Alles wurde stärker und verlangte nach mehr. Die Welle der Lust rollte unaufhaltsam auf mich zu, doch bevor sie mich vollkommen mit sich reißen konnte, drückte ich Uruha so kräftig weg, dass er sich von mir lösen musste. Keuchend lag ich auf seinem Bett und versuchte, meinen Körper wieder unter Kontrolle zu bringen. Er selbst sah ziemlich verdattert aus. Er hatte wohl wirklich nicht damit gerechnet, dass ich im letzten Moment noch den Aufstand proben würde. Aber das hatte einen bestimmten Grund. Ich machte nie etwas, ohne einen bestimmten Gedanken zu verfolgen. Und mein Gedanke war gerade nur einer. „Nimm mich.“, keuchte ich und sah ihn aus dunklen Augen an. # ~ # Ich glaubte fast, mich verhört zu haben, doch sein Blick sagte etwas ganz anderes. Sein Blick war stark und ernst. Er war augenscheinlich auch nicht der Typ, der etwas ohne gewisse Überlegungen von sich gab. Aber diese Worte waren doch ziemlich heftig in meinem Kopf eingeschlagen und meinem Herz verpasste es einen fetten Stich. Aber kein Stich voller Schmerz. Nein, es war ein Stich von Amors Pfeil, der mich vollends und mit voller Wucht getroffen hatte. Noch nie hatten solche Worte eine solche Auswirkung auf mich und mein Bewusstsein ausgeübt. Doch wie so oft schaffte er es mal wieder. Noch etwas ungläubig sah ich ihn an, wie er dort so auf meinem Bett hockte und seine nicht zu übersehende Männlichkeit mit den Händen bedeckte. Es schien ihm unangenehm zu sein, dass ich ihn vollkommen nackt und auch noch in einer solchen Situation sehen konnte. Aber das musste ihm nicht peinlich sein, denn ich hatte gerade eben auch noch andere Dinge mit ihm gemacht. Das sollte doch eigentlich doch etwas peinlicher sein, oder? Aber das brauchte es nun wirklich nicht. Er sah einfach nur zu heiß aus, wie er dort so saß und doch etwas verlegen dreinschaute. Er hatte mich gerade darum gebeten, mit ihm zu schlafen. Träumte ich das etwa? Oder war es wirklich so? Die Frage beantwortete er mir schon, ohne sie wirklich gehört haben zu können. Aoi streckte die Hand nach mir aus und versuchte, zu lächeln. Da konnte ich doch gar nicht anders, als ihm wieder näher zu kommen. Das tat ich dann auch und saß nun direkt vor ihm. Er ging auf die Knie und zog mich dann ebenfalls auf meine. Nun knieten wir uns gegenüber. Er nur noch mit seinem Hemd bekleidet, das nicht wirklich etwas außer seinem Rücken und den Oberarmen verdeckte, und ich noch in voller Montur. Doch das änderte sich auch schon, denn er schob seine Hände unter mein Shirt und hob es an. Im nächsten Moment lag es dann auch schon auf dem Boden bei seinen Klamotten. Ich streifte ihm langsam das Hemd von den Schultern und legte seine kräftigen Oberarme frei, während nun er an meinem Gürtel nestelte und meinen ganzen Stolz ein wenig aus seinem Gefängnis befreite. Ich ergriff seine Hand und zog ihn ganz nah an mich heran. Unsere nackten Oberkörper berührten sich und mir wurde schlagartig heiß. Auch wenn seine Haut eher kühl war, so hielt es mich nicht davon ab, so viel Wärme zu spüren wie schon lange nicht mehr. Meine Lippen fanden wie von alleine ihren Weg auf seine und massierten sie. Fordernd, leidenschaftlich, verlangend. Doch seine Erwiderung war ebenso intensiv. Ich legte meine Arme um ihn und meine Hände auf seinen Hintern. Gott, der war so verdammt knackig. Und diesen sollte ich entjungfern? Kami-sama! Wenn das ein Traum war, dann wollte ich nie wieder aufwachen. Das war wirklich zu schön, um wahr zu sein. Aoi drängte sich mit entgegen und versuchte noch immer, mir die Hose von den Hüften zu streifen. Er war es ja nicht gewohnt, dies bei einem Mann zu tun und hatte scheinbar ein paar Probleme dabei. Also löste ich meine Hände von diesem verführerischen Hinterteil und legte sie dann auf die seinen, die an meiner Hüfte noch immer wurschtelten. Er war wohl genauso nervös, wie ich im Moment. Aber bei mir lag es an der Tatsache, dass er es war. Bei ihm war es wohl die Gewissheit, dass er jetzt das erste Mal mit einem Mann schlafen würde. „Komm, ich helf dir.“, wisperte ich und küsste ihn wieder, während meine Hände seine nach unten schoben und somit die Jeans von meiner Hüfte und über die Beine streifte. Seine Fingerspitzen fühlten sich toll auf meinen nackten Oberschenkeln an. Er war so sanft und zärtlich, dass es mir fast die Sprache verschlagen hätte. Ich half ihm dabei, mich zu entkleiden, entblätterte mich bis auf die Pants und kniete dann wieder vor ihm. Er sah mich noch immer so an, als wüsste er nicht, was er jetzt tun sollte. Und wieder schnappte ich mir seine Hände und legte sich frech, wie ich war, auf den Hintern. Ich musste keuchen, denn sie waren so groß und stark, als er mich dann mit einem Ruck an sich zog. Unsere Unterkörper berührten einander und wir schenkten uns ein ungehemmtes Stöhnen. Es war toll, ihn zum Stöhnen zu bringen und zu wissen, dass man es selbst war, der ihm diese Laute entlockte. # ~ # Er schien sich seiner Sache so sicher zu sein und zögerte nicht eine Sekunde in dem, was er tat. Und ich? Ich war so dermaßen aufgeregt, dass ich Angst hatte, er würde das Klappern meiner Zähne hören, wenn ich mich nicht zusammenriss. Ich hatte aber auch noch nie mit einem Mann geschlafen und ich wusste auch nicht so genau, wie das ging. Okay, das wusste ich schon, denn es ging ja nun wirklich nur auf eine Art und Weise. Dennoch konnte ich es mir nicht richtig vorstellen. Das war auch der Grund für meine Nervosität. Als er dann aber nur noch in diesen engen Pants vor mir kniete, wurde mir bewusst, was jetzt passieren würde. Ich würde mit ihm schlafen. Er würde mit mir schlafen. Ich würde den intimsten Moment mit ihm teilen. War das wirklich richtig? Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken, denn es würde eh nichts bringen. Ich mochte ihn. Mochte ihn wirklich sehr. Vielleicht... vielleicht war ich ja auch ein bisschen in ihn verliebt. Und was sprach dagegen, wenn ich wirklich das erste Mal mit ihm teilte? Ich kannte ihn zwar nicht wirklich gut, aber er bedeutete mir wirklich sehr viel. Und... irgendwie vertraute ich ihm. Ja, ich vertraute ihm und ich wusste auch, dass er mir nichts tun würde. Er war auch der erste Mensch, der nicht vor mir geflüchtet war, als er merkte, wer oder was ich wirklich war. Er war derjenige, der mir die Freundschaft angeboten hatte und ich hatte mich gefreut, dass er mit mir befreundet sein wollte. Aber gehörte das hier noch zu einer Freundschaft dazu? Gingen wir dafür nicht etwas zu weit? „Uruha... Warte.“, wisperte ich und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Ich sog seinen unvergleichlichen Duft ein. „Ich... mag dich wirklich sehr... aber... wir sind doch Freunde... so was hier tun Freunde doch eigentlich nicht... Wieso... tun wir das dann?“, fragte ich fast schon tonlos. Dann spürte ich seine Arme, die sich um mich schlagen und fest an ihn drückten. „Weil Freunde, die sich wirklich sehr gern haben, einander vertrauen und dem anderen zeigen, wie sehr sie den anderen mögen. Und... ich mag dich auch sehr.“, flüsterte nun er und ich lächelte selig. Okay, das war ein Argument. Und ich freute mich, dass er so offen sagte, dass er mich sehr gern hatte. Nach diesem kurzen, klärenden Gespräch hob ich wieder den Kopf und sah ihm in die Augen. Ich lächelte und ergriff nun selbst die Initiative. Ich küsste ihn, knabberte an seiner Unterlippe, fuhr mit den Händen über seinen nackten Rücken und schob beide Hände in seine Pants und griff fest in das knackige Hinterteil. Er stöhnte und das gefiel mehr. Es machte mich an und da ich jetzt wusste, dass wir uns beide so unwahrscheinlich gern hatten, fiel es mir auch gar nicht so schwer, das hier alles zuzulassen. Er war heiß, mir war heiß und diese ganze Situation war heiß. Gott, gleich würde ich schmelzen. Aber bevor das passieren würde, wollte ich doch erst einmal die Erfahrung machen, die ich selbst heraufbeschworen hatte. Ja, ich würde mit ihm schlafen. Ich wollte mit ihm schlafen. Vorsichtig schob ich den letzten Stoff von seiner Hüfte. Ich war mutiger geworden und das schien ihm zu gefallen. Gerade hatte ich die Pants auf Höhe seiner Oberschenkel geschoben, da drängte er mich nach hinten und bettete mich sanft in den weichen Kissen. Ich sah sein wunderschönes Gesicht im fahlen Licht, das durch die große Glasfront ins Zimmer fiel. Er war einfach wunderschön. Ich merkte nicht einmal, wie er sich die Pants vom Körper gestreift hatte, da lag er auch schon auf mir. Unsere Erregungen berührten sich und ich legte den Kopf stöhnend in den Nacken. Das Gefühl war noch etwas unbekannt für mich, aber das hieß ja nicht, dass es nicht schön war. Es war alles andere als nicht schön. Es war betörend und als er selbst in meinem Stöhnen einfiel, fühlte es sich gleich noch besser an. # ~ # Nun lag ich auf ihm und konnte seine und meine Erregung noch deutlicher spüren. Er war wirklich einfach der Hammer. Er hatte mich einfach in seinen Bann gezogen und ich merkte, dass ich diesem wohl nie wieder entkommen würde. Aber das wollte ich auch nicht. Ich wollte ihn lieber für mich erobern, dass er auch immer bei mir blieb. Noch nie hatte ich so sehr den Wunsch, einen Menschen an mich zu binden, wie bei ihm. Ich wollte, dass er mir gehörte. Ich wollte ihn nie wieder gehen lassen. Ob ich das schaffen würde? Immerhin war er ein Vampir und wie sollte da eine Beziehung funktionieren? „Woran denkst du?“, fragte er mich brüchiger Stimme, als ich ihn einfach nur anstarrte. Sofort war ich wieder im Hier und Jetzt. Ich lächelte ihn sanft an und er erwiderte es sofort. Ich spürte seine Hand an meiner Wange, wie sie leicht darüber streichelte und dann sein Daumen über meine Lippen fuhr. „An so vieles.“, wisperte ich und ließ mich wieder auf ihm nieder. Mein Gesicht vergrub ich in seiner Halsbeuge und atmete etwas ruhiger gegen seinen Hals. Dort hatte ich ihn schon gestempelt. Das gefiel mir. „Und warum gerade jetzt?“, kam es dann auch schon von ihm und ich musste kichern. „Weil es mit dir zu tun hat, du Dummkopf.“ „Aha... Und deswegen lässt du mich jetzt hier schmoren? Du quälst mich gerade auf die sadistischste Art und Weise.“, brummelte er und rieb sich dann mit seinem Becken an meinem. Ein Stöhnen entfuhr mir und ich war wieder dort, wo wir kurz unterbrochen hatten, weil ich zu viel grübelte. Das war mein Stichwort. Seine Hände strichen mir sanft über den Rücken, fuhren meine Wirbelsäule entlang und streichelten dann mit den Fingerspitzen hauchzart über meine Schulterblätter zum Nacken und verweilten dann dort. Er kraulte mich im Nacken und ich genoss es, wie er mit seinen Fingern meine Haare bearbeitete. Ich hingegen drängte langsam seine Beine auseinander, so dass ich zwischen ihnen lag. Unsere Lippen hatten sich schon lange wiedergefunden und umschmeichelten einander auf leidenschaftliche Art. Dieses Spiel spielten wir noch eine Weile, bis wir beide die Geduld verloren. Ich griff zu meinem Nachtschrank und kramte darin herum. Doch ich löste mich nicht einen Augenblick von ihm. Schließlich wusste ich ja, wo ich was versteckt hatte. Nicht lange und ich hatte, was ich suchte. Ich legte beides neben das Kopfkissen und intensivierte den Kuss zwischen uns. Dann löste ich mich kurz und sah ihn an. Meine Stirn legte sich gegen seine. „Bist du dir auch wirklich sicher?“, fragte ich ihn und er nickte sofort. Ich lächelte. # ~ # Ja, ich hatte sofort zugestimmt, denn auch wenn es eine neue Erfahrung war, so war es noch immer eine Erfahrung, die ich mit ihm teilen konnte. Und es war zum ersten Mal in meinem Leben, dass ich etwas mit jemanden überhaupt teilen konnte. Ihm vertraute ich gerade meinen Körper an. Das war auch alles, was ich hatte. Und er sollte ihn bekommen. Seine Küsse waren unbeschreiblich, seine Berührungen zärtlich. Da konnte man sich ja auch nur fallen lassen. Ich war mir sicher, dass er genau wusste, was er da tat. Immer mehr verlor ich mich in den Küssen, die er mir schenkte, als ich plötzlich etwas Kaltes zwischen meinen Beinen spürte. Es war komisch und ich wusste erst nicht so genau, was das zu bedeuten hatte, doch als dann etwas vorsichtig an meinem Hintern entlang fuhr und dann zwischen meinen Pobacken auf und ab strich, wusste ich, was es war. Ein völlig neuartiges Gefühl und doch irgendwie erregend. Ich spürte seinen Finger an meiner kleinen Öffnung und schloss sofort wieder die Augen und konzentrierte mich auf den Kuss, den er mir gab. Und als er dann langsam seinen Finger in mich schob, war ich ganz froh, dass er mich küsste und mich so etwas ablenkte, denn es schmerzte schon ein wenig. Nicht viel, aber das reichte schon, um sich zu verspannen. Scheinbar merkte er das und küsste sich über meine Wange zu meinem Ohr. „Entspann dich. Ich tu dir nicht weh, Aoi-chan.“ Seine Stimme hatte etwas Beruhigendes, Sanftes an sich und ich seufzte wohlig auf, als mich dadurch eine Gänsehaut überkam. Er war einfach unglaublich. Anders konnte ich ihn nicht beschreiben. Ich stand eigentlich nicht auf solche Gefühlsduseleien, aber bei ihm ging das irgendwie auch nicht anders. Ich ließ es geschehen und ich bereute es bisher nicht. Sein Finger drang tiefer in mich ein, als ich etwas Entspannung gefunden hatte. Er hatte gemeint, dass ich mich besser auf den Kuss konzentrieren sollte, dann würde ich mich mehr entspannen. Deshalb versuchte ich, das Gefühl in meinem Unterleib zu ignorieren und nur noch dem Kuss meine Aufmerksamkeit zu schenken. Ich merkte, wie sich die Anspannung meines Körpers langsam legte und er sich vorsichtig weiter ihm mir bewegte. Ich verspürte letztendlich gar keinen Schmerz mehr. Da war nur ein merkwürdiges drückendes Gefühl, aber mehr auch nicht. Ich war gespannt, wie es weitergehen würde. Eigentlich hätte ich es mir auch denken können. Ich war so doof. Ja, das war ich wirklich, denn ich verspannte mich sofort wieder, als er nun zwei Finger gleichzeitig in mich schob. Wieder übte er sich in Geduld mit mir. Und wieder versuchte ich, mich auf den Kuss zu konzentrieren. War aber dieses Mal wirklich nicht so leicht, denn dieser Schmerz war nichts im Vergleich zu dem, was er mir vorher zu bieten hatte. Was sollte das werden, wenn er seine beachtliche Männlichkeit in mir versenkte? Besser nicht daran denken, mahnte ich mich. Plötzlich löste er den Kuss und hockte sich zwischen meine gespreizten Beine. Er drückte sie noch etwas weiter auseinander, was mir doch peinlich war. „Du musst dich entspannen, Aoi-chan.“, wisperte er und ich sah nur noch seinen Kopf zwischen meinen Beinen verschwinden. Nur eines änderte sich. Ich spürte wieder seine Lippen um meine Männlichkeit und stöhnte auf. Doch das lag nicht nur daran, dass er mich wieder in seinem Mund aufnahm, nein, er hatte gleichzeitig etwas in mir ausgelöst, das ich noch nie gespürt hatte. # ~ # Treffer! Versenkt! Genau das dachte ich, als ich den Punkt getroffen hatte, der ihm unendliche Lust bescheren konnte, wenn man es richtig machte. Und scheinbar hatte ich das, denn sein Stöhnen hallte regelrecht durch mein Zimmer. Ich spürte, wie er sich nun entspannte und ich mich freier in ihm bewegen konnte. Das nutzte ich natürlich aus, denn das war ja noch nicht alles, was ich zu bieten hatte. Da sollte noch etwas mehr kommen als nur das hier. Und so bewegte ich meine beiden Finger immer intensiver und strich hin und wieder über seinen Lustpunkt, um ihn zum Stöhnen zu bringen. Gelegentlich bog er den Rücken durch und sein Kopf legte sich in den Nacken. Der Anblick war unbeschreiblich. Die geschlossenen Augen, die leicht verschwitzte, weiße Haut, die leicht geöffneten vollen Lippen und das seidige schwarze Haar, dass leicht in seinem Gesicht klebte. Das war wirklich ein Anblick, der sich sehen lassen konnte. Doch langsam verlor auch ich meine Geduld. Ich wollte ihn. Aber er nahm es mir schon ab, denn er schaute mir aus glasigen Augen ins Gesicht. „Mach endlich.“, keuchte er mit heiserer, lustgetränkter Stimme. Jedoch wusste ich, dass diese kurze Vorbereitung nicht genug war. Er musste gut vorbereitet sein, wenn ich weitergehen wollte. Und das wollte ich ja. Kurz zog ich meine Finger wieder aus ihm, um erneut genug Gleitgel auf sie aufzutragen. Im nächsten Moment verteilte ich es leicht auf ihnen und drang dann wieder in ihn ein. Er murrte, doch wider Erwarten, verspannte er sich nicht eine Sekunde und bewegte sich schon fast gegen meine Finger. Erstaunlich war das schon, doch das hieß dann wohl, dass er nicht länger warten wollte. Auch ich konnte nicht mehr warten. Also würde ich ihn auch nicht noch ungeduldiger werden lassen. Wieder zog ich meine drei ‚Hilfsmittel’ aus dem heißen Körper und wischte sie kurz mit einem Taschentuch leicht sauber. So konnte ich das Kondom auch gleich viel besser und vor allem schneller überrollen. Ich zitterte doch ganz schön, denn ich war aufgeregt. Ich würde mit ihm schlafen. Mit Aoi. Mit dem Kerl, in den ich mich wirklich verliebt hatte. Das wusste ich. # ~ # Uruha sah so heiß aus, als er zwischen meinen Beinen hockte und ich sehen konnte, wie er sich ein Kondom überzog. Sonst war ich es immer, der eines benutzte, auch wenn da eigentlich von meiner Seite aus nichts passieren konnte. Aber es war dann doch besser für alle Beteiligten und ein wenig Tarnung war dadurch auch gewährleistet. Er beugte sich über mich, stützte sich mit den Armen neben mir ab und ließ sich auf mich sinken. Wieder berührten sich unsere Körper und ich bekam davon gar nicht mehr genug. Ich spreizte meine Beine so weit, es eben ging, um ihm mehr Platz zu geben. Er sah mir tief in die Augen und ich wusste, dass ich seine Augen liebte. Wie sie wohl bei Sonnenlicht aussahen? Waren sie wirklich so bernsteinfarben, wie ich sie mir vorgestellt hatte, als wir das erste Mal zusammen getanzt hatten? Darüber konnte ich mir nicht wirklich viele Gedanken machen, denn schon küsste er mich wieder. Nun war es ein zärtlicher, sanfter Kuss und ich fragte mich gerade, wo seine Leidenschaft mit einem Mal hin war. Aber die Frage wurde auch sogleich beantwortet, denn ich spürte, dass er dabei war, sich langsam ihn mich zu schieben. Ich kniff die Augen zusammen und löste den Kuss. Meine Zähne bissen sich in meine Unterlippe. Ein ziemlicher Schmerz durchfuhr meinen Körper und ich verspannte mich mehr als je zuvor. Mit solchen Schmerzen hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Uruha hielt inne und sah mich an. Er streichelte mir sanft übers Haar, ehe er mein Gesicht wieder zu ihm drehte. Ich sah ihn an und in meinen Augenwinkeln hatten sich kleine, salzige Tropfen gebildet, die er sofort wegküsste. Sein Daumen strich dann wieder über meine Unterlippe und verwischte das Blut, das ich mit meinen eigenen Zähnen hatte hervor quellen lassen. Dann küsste er mich kurz und lächelte. „Du sollst dir nicht weh tun. Und dein Blut schmeckt dir sicherlich nicht so gut wie meines.“, raunte er mir dann ins Ohr und reckte mir seinen Hals entgegen. War das ein Angebot? Wenn es eines war, dann war es ein verdammt Verlockendes. Wusste er überhaupt, was er da tat? Doch als er sich dann mit einem Ruck in mich trieb, schrie ich kurz und rammte dann meine Zähne fest in seinen Hals. Wieder an der Stelle, an der ich bereits zweimal gewesen war. Er ließ mich ein drittes Mal sein Blut schmecken. Ich hörte seinen unterdrückten Schrei, als ich meine Zähne in sein zartes Fleisch trieb und dann, wie er laut stöhnte. Auch ich konnte mich nicht mehr zurückhalten und stöhnte, als ich mich von seinem Hals löste. Unbemerkt lief das Blut über seine sahneweiße Haut und vermischte sich mit dem Schweiß, der sich auf unser beider Körper bildete. Ich spürte seine Bewegungen und auch, wie der Schmerz schnell nachließ. Ich bewegte mich sogar gegen ihn, um ihn noch intensiver zu spüren. Ich hätte nie gedacht, dass es so ein berauschendes Gefühl sein konnte, mit einem Mann zu schlafen. Ich hatte es mir nie vorstellen können. Doch jetzt wusste ich es besser. Viel besser. Jetzt ließ ich mich auch vollkommen fallen, leckte ihm das Blut vom Hals und stöhnte ungehalten laut auf, wenn er wieder tief in mich stieß. # ~ # Die heiße Enge, die mich plötzlich umgab, warf mich fast aus der Bahn. Meine Gedanken gingen wortwörtlich flöten. Da war nichts mehr. Ich nahm nur noch ihn und mich wahr und das, was wir hier gerade taten. Mir schwindelte und spürte seine Zunge, die über die Wunden seines Bisses leckte. Er schien mein Blut zu mögen, denn nachdem er die Reste beseitigt hatte, entwich mir wieder ein Laut. Es schmerzte, aber es erregte gleichzeitig. Meine Lust war unbändig und mein Verlangen nach ihm wollte gestillt werden. Er bewegte sich gegen mich und ich stieß tiefer und kraftvoller zu, denn ich wollte ihn stöhnen hören. Ich verhakte unsere Finger mit einander und versuchte, seine Lippen zu haschen. Erst schien er es nicht zu wollen und widmete sich gierig meinem Hals. Da kam doch glatt wieder der Vampir in ihm zum Vorschein und ich sah seine blauen Augen wieder schimmern. Doch dieses Mal fürchtete ich mich nicht davor, denn ich wusste nun, was es damit auf sich hatte und es gefiel mir irgendwie. Mit einem kräftigen Stoß versenkte ich mich in ihm und erntete dafür einen erregten Schrei von ihm. Da hatte ich wohl gefunden, was ich gesucht hatte. Ich schmunzelte und haschte erneut nach seinen Lippen. Dieses Mal wehrte er sich nicht dagegen, sondern erwiderte den Kuss hungrig. Oh ja, daran könnte ich mich glatt gewöhnen. Ihn hier unter mir zu haben, stöhnend, sich windend und sich mir hingebend. Ich wollte mehr davon. # ~ # Ich hatte das Gefühl, gleich zu vergehen, als ich mit einem Schlag fast außer Gefecht gesetzt wurde. Er hatte wieder diese Stelle in mir getroffen und hatte es sich jetzt scheinbar zur Aufgabe gemacht, diesen Punkt bis aufs Letzte zu reizen und mich damit um den Verstand zu bringen. Aber ich musste sagen, dass es eine sehr schöne Art war, einen wahnsinnig werden zu lassen. Damit konnte ich mich sehr gut anfreunden. Als ich plötzlich seine Hand an meinem Glied spürte, wäre es fast schon vorbei gewesen. Doch ich wollte noch nicht. Ich wollte dieses Gefühl noch etwas länger genießen, weshalb ich ihn aufhielt. Ich drückte ihn leicht von mir und kämpfte um Atem. „Wa... warte...“, röchelte ich und er sah mich verdattert an. Ich wurde rot. „Ich... ich will noch nicht...“, wisperte ich und schloss für einen Moment die Augen. „Wieso nicht?“, hörte ich dann seine Stimme leise an meinem Ohr. „Das heißt doch nicht, dass wir danach schon aufhören müssen? Die Nacht ist lang.“ Recht hatte er ja schon, aber ich war derjenige, der wieder gehen musste nicht er. Er wartete gar nicht auf meine Antwort, bewegte sich stattdessen noch schneller und kräftiger, doch seine Hand lag vorerst ruhig an meiner Erregung. Ich keuchte, stöhnte und drängte mich ihm immer mehr entgegen. Meine Erlösung war ich nicht mehr fern und das wusste er. Trotzdem stieß er sich tief in mich und seine Stimme schallte gemeinsam mit der meinen durch das Zimmer. Sie hallten an den Wänden wieder und spornten uns an, weiterzumachen. Immer mehr in unserer Leidenschaft zu versinken. Sein Rhythmus wurde unregelmäßig und schneller. Seine Atmung hastete genauso sehr wie meine, seine Stimme wurde heiser und sein Körper war bedeckt von einer Schweißschicht. Er glänzte im seichten Mondschein und wir waren eins. Ob ich dieses Gefühl jemals wieder spüren würde? Ruckartig riss ich die Augen auf, als er mit einem kräftigen und sehr tiefen Stoß in mich eindrang und gleichzeitig seine Hand meine Erregung so hart pumpte, dass ich schon im nächsten Moment nur noch Sterne und bunte Schlieren vor meinen Augen sah. Meiner Kehle entwich ein lauter Schrei, ehe ich in voller Ektase die Augen schloss und mich in der Hand des Brünetten ergoss. Kurz darauf stöhnte auch er und ich bekam gerade so mit, dass er meinen Namen dabei verlauten lassen hatte. Er hatte meinen Namen gestöhnt, als er kam. Das Kribbeln in meinem Bauch war wieder da und es war mächtiger als zuvor. Ich schlang sofort die Arme um ihn, als er sich erschöpft auf mich sinken ließ. Meine Finger verstrichen den Schweiß auf seinem Rücken. Er war so schön. Selbst jetzt, wo er erschöpft auf mir lag und mir noch immer so nahe war, war er wunderschön. Plötzlich zuckte ich zusammen, als ich seine Stimme vernahm, die mir leise ein paar Worte zuflüsterten. „Aishiteru, Aoi-chan...“ Das war alles, was ich mitbekam, ehe er sich von mir zurückzog. Ich war völlig perplex. Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber... sollte ich mich jetzt darüber freuen? Oder sollte ich jetzt besser abhauen. Ich konnte doch mit Gefühlen nicht wirklich umgehen. Aber... es fühlte sich auch so gut an. Doch konnte ein Vampir mit einem Menschen zusammen sein? Konnte ein Mensch mit einem Vampir zusammen sein? „Worüber denkst du nach?“, fragte er mich, als er mit einem weichen Tusch meine Brust und meinen Bauch säuberte. Ich sah ihn an. „Über deine Worte.“, wisperte ich und er lächelte. „Ach so. Ist es schlimm, wenn ich es sage?“ Eigentlich eine ziemlich dämliche Frage, dachte ich so, aber irgendwie war sie auch berechtigt. Ich hatte ihm keine Antwort darauf gegeben. Die brauchte ich auch irgendwie nicht, denn ich hatte den Eindruck, dass er mich eh verstand. Und wieder lächelte er. Dann kuschelte er sich fest an mich und schloss mich in seine Arme. Ich lag mit dem Gesicht zum Fenster und konnte den Anblick genießen. Er hatte die Arme um mich gelegt und küsste mich im Nacken. „Wirst du bei mir bleiben?“, kam es kleinlaut von ihm und ich legte meine Hände auf seine, die meinen Bauch streichelten. „Solange die Nacht währt.“, sagte ich und schloss die Augen. **** ~ owari ~ --------------------------------- Ano... Sorry Leute, aber hier is Ende. Ich mag die beiden irgendwie in dieser Rollenverteilung. Hast du gut gemacht, Taka. XD Und da du die FF ja unbedingt schon vor allen anderen lesen wolltest und ich es dir ja auch versprochen habe, hast du sie ja auch schon bekommen. Alle anderen mussten etwas länger warten. ^^° Okay, also denn dann. LG Eure Mika Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)