Just smile von SnipersTarget (Beyond Birthday) ================================================================================ Kapitel 6: Sympathy for the devil --------------------------------- Wie erwartet wurde nichtmal einen Tag (ich hatte höchstens mit zwei gerechnet)nachdem ich meiner des Pferdes entledigt hatte,in der Zeitung über meine Tat berichtet,wobei die Öffentlichkeit versucht wurde zu beruhigen: Die Polizei hätte sich des Falls angenommen hieß es. Ha! Als wäre das ein Unterschied zu sonst. Fakt war,dass niemand, der ins Bild passte-und ich als Spielmacher war in der Lage es so zu drehen, dass jeder das tat-sicher sein konnte. Die Zeitung, nachdem ich sie aufgeschlagen und den Bericht überflogen hatte, wurde zusammen gefaltet zurück auf den Tisch eines kleinen Cafés gelegt von dem ich wegen des Namens („Strawberrys n Honey“)beschlossen hatte, es zu meinem Stammcafé zu machen. Ich hatte sogar einen Namen: Den Schachkiller nannten sie mich, was zwar treffend, gleichzeitig aber auch extrem einfallslos war. Das Spiel war nun also offiziell und ich hoffte nicht nur Neue Gegner, sondern auch DEN EINEN, den König dafür begeistern zu können. Ich hoffte mit der Zeit würde er es merken, wer gemeint war. Dass er sich meiner, hatte er erst einmal heraus gefunden, wieder einmal annehmen würde, war mir bereits klar, denn wie gesagt ist das etwas persönliches und das anscheinend wichtig für ihn. … Wieder hatte es gedauert...zu lange. So lange...es hatte mir Zeit geklaut, meine Vorsprungszeit. Dennoch hoffte ich inständig, dass ER mir bereits auf dem Versen war. ER, oder Grund warum ich all das mache. Der echte Grund war er natürlich nicht, aber ich hatte beschlossen ihn zu dem zu machen. Einfach weil er der Auslöser war. Meine Werkzeuge, mein Spielzeug waren dieses Mal beinahe die Selben, wie beim letztem. Nur die Spritzen und Schläuche hatte ich weg gelassen, einfach weil es beim letztem Mal nicht funktioniert hatte und ich nicht an einer Art zu töten fest halten muss. Außerdem bin ich eine Person, die aus ihren Fehlern lernt...gut ein Fehler war es nicht, nur nicht zu Ende gedacht. Ich hatte zwar gedacht, ich könne mehrere Nadeln aneinander befestigen, da wären wir aber wir bei der kindlichen Naivität, die ich bereits angesprochen hatte und da von Natur aus genügend davon in mir vorhanden ist, wollte ich es anders machen. An sich erinnert mich das an meine Kindheit, an damals, als ich versucht habe aus bloßen Papier einen Drachen zu basteln-da war ich erst vier und grade zu Wammys gekommen. Das Basteln war mir dank vorhandener feinmotoischer Fähigkeiten leicht gefallen, den Drachen zum Fliegen zu bekommen, war mir leider unmöglich. Und das war das erste Mal, dass ich erfahren musste, dass nicht alles so funktioniert, wie ich es will. Und ich hatte über die Jahre lernen müssen es entweder zu akzeptieren, oder dafür zu sorgen, dass ich von Anfang an keine unlösbaren Einfälle, oder Fragen habe. … Die Kirche, ja die Kirche ist offen für alle. Selbst für Sündiger, wie mich. Ich hatte mich weder überwinden müssen, etwas zu tun, was sich kaum jemand-ja selbst wenn er nicht gläubig war, wagen würde, noch wollte ich darauf verzichten ein Zeichen zu setzen. Und damit, dass man nichtmal die Kirche achtet, dass man sie gar verachtet, tut man eben das. Mein Ziel: Ein Mord in der Kirche. An einem Priester. Der Priester, der Turm dieses Spiels, war ebenso gefallen, wie es das Pferd war. Symbolisch natürlich...Der Priester, eine Person, die nur grade aus sehen kann, die nicht weiter schauen kann, als es der Glaube und die Zuständigkeit zulassen. Eine Person, die nur akzeptiert, was sie meint vor sich zu sehen, die nie andere Wegen gehen wird, als die vorhersehbaren, nur manchmal weiter, als man es denkt. Bis zu einem Ziel, einer Figur. Ja, genau deshalb war er der Turm. Wegen seiner Starrsinnigkeit. Einer der Zwillinge, weil es ja auch hier zwei gibt. Warmer und dank des Abends dennoch kühlender Wind streife meine Wangen und ließ die Haare fliegen. Mit einem kleinem Koffer in der Hand stand ich vor der Kirche, bereit zu meiner Verabredung. Denn das war es. Ich hatte einen Brief an den Priester in einen Kasten geworfen und um Audienz gebeten(Sein Name war überrings Ignatius Glick,was mich doch zum grinsen gebracht hatte). Und weil ja selten einer aus gestoßen wird, ging ich davon aus, dass er anwesend sein würde. Und wenn nicht, dann würde ich ihn zu Hause aufsuchen und eigenhändig in die Kirche schleifen(was, weil sein Haus direkt neben eben genanntem Gebäude stand, nicht schwierig gewesen wäre). Die Kirche, die hatte noch offen, wurde um neun Uhr Abends abgeschlossen. Jetzt war es zehn vor und ich stand bereits davor. Davor, dass mich ein potentieller Zeuge hatte sehen können hatte ich mir keine Sorgen gemacht, weil das um diese Uhrzeit erstmal sehr unwahrscheinlich und zweitens egal war. Nur wenige Menschen sind in der Lage Gesichter zu behalten und wenn ich ihnen meins nicht zeige, wohl gar keiner....wenn ich sie nicht ansehe. Für den Fall, dass aber noch jemand ungebetenes da sein würde hatte ich auch schon meine Pläne...An und für sich gab es hier aber selten Abendgänger, oder Treffen, wie ich nach einer ganzen Zeitspanne in der ich beobachtet hatte heraus finden durfte. Um so besser. Ich kam von vorne, durch die große, verschnörkelte Holztür, als mir auffiel, dass nicht nur die USA in der Lage ist es mit dem Kirchenschmuck zu übertreiben. Hier, in Europa ist es fast noch schlimmer damit bestellt. Die Tür knirschte nicht, was mir doch sehr gefallen hätte, weil es etwas dramatisches unterstrichen hätte. Ich schloss sie so leise, wie es mir möglich war wieder und prüfte das Schloss, weil ich die Kirche vorher noch nicht betreten hatte. Ich wollte auch einen persönlichen Überraschungseffekt haben. Und spontan bin ich ja. Kann ich zumindest sein. Der Schlüssel, an den würde ich nicht so einfach heran kommen, denn den hatte der Priester, weshalb ich, nachdem ich einen kurzen Blick durch die leeren Reihen der Kirche geworfen hatte, mich eines kleinen Dietrichs bedienen musste, um abzuschließen. Das Schloss, ein Zylinderschloss und ziemlich leicht zu knacken, wurde benutzt und ich konnte mich umdrehen und einen weiteren, prüfenden Blick zu den Holzbänken werfen. Meine Schritte hallten an den Wänden wieder und ich hatte das Gefühl nur das und nichteinmal meinen Atem zu hören. Das Innere der Kirche war nun dunkel. Das hauptsächlich alte und angelaufene Holz, wurde nur von einem gelblichem Licht angestrahlt, welches von der kronleuchterförmigen Lampe an der Decke kam. Der Beichtstuhl, eine kleine Kabine mit rotem Samt behangen, stand etwa in der Mitte der zahlreichen Reihen. Ich ging direkt auf sie zu-die Augen immer auf das Ziel gerichtet-und schob den Vorhang zurück, setzte mich in meine Seite der Kabine. Sowohl der Stuhl auf dem ich saß, als auch die Innenwand waren aus hellem, weitaus neuerem Holz, als es die Bänke gewesen waren und die Wand, die mich von dem Priester trennte, aus leichtem beinahe ebenso hellem Metall. »Wieso bist du gekommen, mein Sohn?Und das zu so später Stunde?« „Um Zeugnis abzulegen, Vater. Ich habe gesündigt.“ »Drum nenne mir deine Sünden und sie seien dir vergeben.« „Ich bin jeder der sieben Todsünden gefolgt...“ Ich konnte hören, wie er kurz inne hielt. »Oh, Heiligster...dem Ruf von Satans Dämonen halten nur wenige stand. Doch erzähle, mein Sohn. Berichte mir von deinen Taten...beichte sie und dir sei vergeben.« Ein kurzes Schweigen von meiner Seite. „Ihr unterliegt der Schweigepflicht. Ihr werdet meine Geheimnisse mit ins Grab nehmen...so sei es“ Er würde auch schweigen...nicht dass er eine andere Wahl hatte. Ich hätte es auch schnell machen können, doch Beichte ablegen wollte ich auch. „Ich war Maßlos, mein Vater. Ich habe mich von der Trägheit verleiten lassen. Ich war habgierig. Ich war hochmütig. Ich...war der Wollust verfallen. Ich habe dem Neid nachgeben. Mich dem Zorn hingegeben...bin in ihm aufgegangen...und letztendlich...bin ich zu dem geworden, was ich bin.“ »...Wir sind alle Kinder Gottes und das Leben prüft uns Tag für Tag. Halte dem stand, versuche dich nicht auf falsche Wege ziehen zu lassen. Und hiermit sei dir vergeben: In Nomine-« „Ich will keine Vergebung. Denn ich bin die Todsünde in Person. Ich bin die Armeen Satans und sie kommen, um dich zu vernichten. Ich bin Satans Sohn...und er hat mich nun geschickt, auf die Erde geschickt, um eine neue Ära, seine Ära einzuleiten. Requiescat in pacem.“ Ein leises Kichern entwich mir, als ich mich auch schon erhoben hatte und vor dem rotem Samtvorhang stand, mich dann aber doch wieder setzte. Ich bin ein Kind und ich wollte meinen Spaß. »...sag so etwas nicht, mein Junge.Die dunklen Mächte mögen dir-« „Ich BIN die dunklen Mächte...was, wenn ich dir hiermit verkünde, dass du den Sonnenaufgang nicht mehr sehen wirst. Würde ein weiser Mann, wie du in Angst verfallen, Vater? Sitzt dein Glaube so tief,dass du nicht fürchtest? Das dunkle-“ »Nun ists aber genug!« Ich erhob mich nun doch, schob den Vorhang so leise wie möglich zurück und stand in der Kirchenhalle. „Zu schade...ich dachte der Teufel wäre in der Lage Glauben auf die Probe zu stellen...Nun das werde ich. Ich werde dafür sorgen, dass ihr einen Götzen anbetet.“ Im nächstem Moment steckte ich meinen Kopf schief zur Seite geneigt, sodass meine Haare zu einer Seite fielen durch den Vorhang an seiner Seite, sah zu ihm in die Kabine und wie er zusammen zuckte. Ungläubig den Kopf hob, was das Grinsen auf meinen Gesicht weiter ausbreiten ließ. „Wussten sie eigentlich, dass man nur vier Minuten braucht, um aus zu bluten?“ Breaking a habit Ein kleiner Junge wollte lachen. Eine lange Zeit und ihm erschien sie noch länger, als sie es war, hatte er da gestanden,keine menschlichen Regungen gezeigt, nicht geweint. Er hatte weinen wollen und aus Wut, weil er es nicht konnte, weil er es nicht einmal wollte das andere Weinen verstummen lassen. Endlich, nach so langer Zeit, ließ er einen Gegenstand, dessen Spitze mit einem wunderschönem rot getränkt war, fallen. Das Klirren, als das Metall auf die Erde schlug hallte in seinem Kopf wieder. Er kniete sich herunter, denn seine Beine taten ihm vom stehen schon weh, wollten ihn kaum noch halten. Er meinte das Blut von einer Frau riechen zu können, konzentrierte sich aber auf etwas eigens erschaffenes. Und es stieß ihn nicht ab, brachte ihn nicht zum weinen, so wie er es insgeheim sicher erhofft hatte. Mit einer Hand strich er eine hellbraune Strähne aus dem Gesicht eines kleinen Mädchens, klemmte sie hinter ihr Ohr und beugte sich zu ihr herunter, lauschte nach einem Herzschlag, nach ihrem Atem. Sie atmete nicht mehr. Sie wollte nicht mehr atmen. Kratzer an seinen Armen und Gesicht, die Male an ihrem Hals verrieten, was geschehen war. Der Schirm war nicht genug gewesen. Der Mensch ist zu zäh. Er beugte sich nunmehr zu ihr herunter, wollte nicht verstehen, was er schon gewusst haben muss. Seine Haut war nur Zentimeter von ihrer entfernt. »Du hättest einfach ruhig sein sollen...« Ich riss die Augen auf, als die Welt, als alle Konturen ineinander überliefen und tauchte aus dem kaltem Wasser an die Oberfläche. Ich hatte es wieder einmal geschafft in der Badewanne ein zu schlafen, welche mittler Weile mit kalten, statt lauwarmen Wasser befüllt war. Dem entsprechend war auch mein Zittern, die blauen Lippen und ungemütliche Muskelschmerzen. Schweiß hatte ich trotzdem auf der Stirn, wenn auch welchen bei dem es mich nicht gewundert hätte, er würde zu Eis. Wieder dieser Traum...und es würde nicht aufhören, bis ich...ihn wie auch immer bekämpft hatte. Für heute aber hatte der Traum wieder gesiegt. Das beklemmende Gefühl wollte auch nicht dann verschwinden, als ich leise fluchend aus der kalten Badewanne gestiegen und in ein Handtuch gewickelt zu meinem Bett kam, wo ich mich drauf legte. Wenn ich damit keine Blasenendzündung provoziert hatte, dachte ich mir während ich den Fernseher anstellte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)