Shadows von pbxa_539 (Sanji) ================================================================================ Kapitel 4: Feelings ------------------- Feelings Mangelnder Sauerstoff war es schließlich, der die beiden dazu brachte, sich voneinander zu lösen. Sanji nahm Zoros Gesicht in beide Hände, strich ihm zärtlich über die Wangen, hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen. „Na komm schon. Je eher wir das erledigt haben, umso schneller können wir uns anderen Dingen zuwenden“, zwinkerte er ihm zu, sprang von Zoros Schoß und zog diesen an der Hand hoch. Den bösen Blick und den „Sadist“ ignorierend, grinste Sanji einfach nur, und ging, ohne Zoros Hand loszulassen, wieder in die Küche. Wartete, bis dieser die Teller auf der Arbeitsplatte abgestellt hatte. Dann pinnte er ihn mit seinem Körper an den Kühlschrank und verwickelte ihn erneut in einen leidenschaftlichen Kuss, ihn dabei an dessen Shirt näher an sich ziehend. Keuchend starrte er ihm dann in die Augen, die vor Leidenschaft nur so zu flackern schienen. Aber er wusste, wie viel Zoro sein Job bedeutete, also mussten sie wohl oder übel mal in die Hufe kommen, sonst würde das heute wirklich nichts mehr werden. Zoro schob den Blonden wieder leicht von sich, um ihn dann hinter sich herzuziehen. Wie gut, dass weder der eine noch der andere seine Schuhe überhaupt ausgezogen hatten. Im Vorbeigehen schnappte sich Sanji noch schnell die Wohnungsschlüssel und stopfte sie in die Hosentasche. Draußen vor dem Auto stand Zoro und filzte seine Taschen, wie bei einer Kontrolle auf Waffen. Fragend schaute er dann zu Sanji. „Schlüssel?“ „Hab ich“, bestätigte Sanji und sah ihn an, wie ein Wolf auf Beutezug. Mit einem Schritt war Zoro vor ihm, küsste ihn erneut und fischte dabei seinen Autoschlüssel aus Sanjis Hosentasche. Blitzschnell saß er danach im Auto, nur darauf wartend, dass Sanji auch mal den Weg auf den Beifahrersitz fand. Dennoch grinste Sanji und stieg ein, damit sie endlich losfahren konnten. Kaum eine halbe Stunde später standen sie in einer kleinen Straße mit mehr oder weniger baufälligen Häusern. Farbe blätterte von den Fassaden. Sanji hob nur eine Augenbraue, schwieg ansonsten, wie schon die ganze Fahrt über. Dass Zoro im Halteverbot parkte, schien diesen nicht weiter zu kümmern. Sanji folgte Zoro einfach, wohin auch immer dieser gerade ging, innerlich hoffend, dass sie ihr Ziel noch heute erreichen würden. Zoro strebte auf einen Hauseingang zu, doch statt die Tür mit einem Schlüssel zu öffnen, lehnte er sich mit der Schulter dagegen und schob sie so schließlich auf. Sanji schüttelte innerlich den Kopf, sprintete hinter seinem Freund die Treppen nach oben. Wie gut, dass das Haus nur sechs Stockwerke besaß und Zoro im fünften hauste. Er drehte sich kurz um, gab grinsend ein: „nicht aufgeräumt“ von sich, öffnete die Tür, vor der sie gerade standen und war in dem Zimmer am Ende des Flurs verschwunden. Langsam betrat Sanji die Wohnung – wenn man sie als solche bezeichnen konnte. Wollte. Wie auch immer. Die Pfütze auf dem Boden des Flurs gehörte wohl zu Zoros kurzer Erzählung des defekten Wasserschlauchs seiner Waschmaschine. Wobei ihm einfiel, dass das Ding noch immer im Auto lag. Irgendwo auf dem Rücksitz des Autos. Oder darunter. Wer wusste das schon. Er ließ die Wohnungstür hinter sich zufallen, wobei er sich unwohl fühlte. Am liebsten hätte er ja die Flucht ergriffen, aber wohin? Vorsichtig lief er am Rand der Wasserlache vorbei, zu der nächstbesten offenen Türe. Ein kleiner Tisch, eine Couch, drei ihm wohlbekannte Zahnstocher im Großformat, die daran lehnten. Musste wohl das Wohnzimmer sein. Das Chaos sprang einem entgegen, überall lagen Klamotten, alte Zeitungen und sonst was herum. Und das auf dem Tisch…war das etwa eine Pizza? Sanji schüttelte sich. So konnte Zoro doch nicht ernsthaft die letzten vier Monate gewohnt haben. Er hörte, wie etwas zu Boden fiel. Noch bevor er sich umdrehte, war Zoro wieder an seiner Seite und hatte ihm einen Kuss auf die Wange gehaucht. „Ich weiß“, meinte Zoro seufzend. „Sieht schlimm aus. War aber die letzte Zeit nur sehr selten hier. Meist zum Schlafen und davor kurz was futtern. Hast es ja sicherlich mitbekommen. Waren viele Sportereignisse in den letzten Monaten und ich musste von einem Ort zum anderen. Außerdem ist die Wohnung nur ne Übergangslösung. Kurzfristig war halt nichts besseres zu finden und da wollte ich nicht so viel Arbeit hier reinstecken. Bei Ace konnte ich nicht lange bleiben. Sonst hätte ich den eines Morgens noch mit dem Frühstücksmesser erstochen. Hast du ne Ahnung, wie gut gelaunt der Kerl schon am frühen Morgen ist? Nicht zum aushalten.“ Sanji war sprachlos. Als er Zoros Worte verdaut hatte, war dieser schon auf dem Weg ins Badezimmer. „Brauch noch ein paar Kleinigkeiten aus dem Bad. Dann können wir auch wieder verschwinden. Kannst dich ruhig weiter umsehen, wenn’s dich interessiert. Aber lass zu deiner eigenen Sicherheit die Finger vom Kühlschrank.“ Mit diesen Worten war der Grünschopf im Bad verschwunden und polterte dort umher. Die Lust aufs Umsehen war ihm vergangen, er wollte hier nur noch raus. Aber der letzte Satz hatte ihn doch neugierig gemacht. Was stand im Kühlschrank, was Sanji bedrohen könnte? Schwankend zwischen Neugier und Skepsis führte ihn sein Weg dann doch in die kleine Küche. Ihm lief nichts lebendes vor die Füße. Gut. An der Kühlschranktür hingen Flyer von verschiedenen Bringdiensten. Auch nicht wirklich angsteinflößend. Vorsichtig näherte sich seine Hand der Kühlschranktür, um sie dann doch zu öffnen. Konnte doch nicht so schlimm sein. Weit gefehlt. Im obersten Fach, wie auch in der Tür standen – oh Wunder – Bier und Sake. Darunter gähnende Leere. Ganz unten, im normalen Kühlschrank auch Gemüsefach bezeichnet, stand etwas, eingewickelt in Folie. War es das, was Zoro meinte? Mit spitzen Fingern hob der Blondschopf die Folie an einer Ecke etwas an und zuckte geschockt zurück. Was war das? Das hatte ja Haare ohne Ende, das konnte man schon kämmen. „Oh mein Gott“, hauchte Sanji, schmiss die Kühlschranktür wieder zu und flüchtete ins chaotische Wohnzimmer zurück, direkt in Zoro hinein. Breit grinsend hielt der ihn fest. „Ich hab dich gewarnt“, meinte er schulterzuckend. Etwas unverständliches brummelnd, klammerte er sich dennoch an Zoro fest. „Bin aber fertig. Wir können gehen.“ Hoffnungsvoll hob der Blondschopf den Blick, beobachtete Zoro, wie dessen Augen die drei Katana fixierten. Und sich danach wieder auf ihn richteten, einen flehenden Ausdruck darin. Sanji seufzte auf, wusste er doch genau, wie sehr Zoro an seinen Schwertern hing. „Nimm sie schon mit“, brummte er nur, löste sich von Zoro und nahm die Tasche vom Flur auf, der Wohnung demonstrativ den Rücken zuwendend. Bloß raus hier, war die Devise. An der Tür wurde er von einem, vor Freude strahlenden, Zoro aufgehalten. Bekam noch einen Kuss verpasst und wurde aus der Tür geschoben. Hand in Hand rannten sie so schnell wie möglich durch das Treppenhaus in Richtung Ausgang – wobei Sanji das Tempo festlegte. Definitiv. Schmunzelnd nahm er wahr, wie Zoro die Windschutzscheibe des Autos absuchte. „Wenn du da parkst, musst du dich nicht über´n Ticket wundern“, brummte Sanji leise, während Zoro seine Tasche in den Kofferraum stellte und sich erstmal daran machte, seine Schwerter sorgfältig zu verstauen, damit seinen geliebten Babys auch ja nichts passierte. Die Zeit, die Zoro im Auto herumwühlte, hatte Sanji genutzt, um sich eine Zigarette anzustecken. War viel Zeit vergangen seit der letzten, hatte er missmutig festgestellt. So lehnte er an der Beifahrertür, als ihm Zoro den kleinen silbernen Autoschlüssel zuwarf, den er lässig mit einer Hand auffing. Aber was sollte dieses debile Grinsen jetzt wieder? Sanji hob eine Augenbraue, bewegte sich langsam auf Zoro zu. Blieb dicht vor ihm stehen, den Schlüssel in einer Hand, die brennende Zigarette in der anderen. „Ich hab da eine ganz andere Idee“, murmelte Sanji, trat noch einen Schritt auf Zoro zu, so dass dieser am Heck des Autos lehnte. Mit einer fließenden Bewegung schnippte er die halb aufgerauchte Zigarette davon, ergriff mit der nun freien Hand Zoros Shirt und zog ihn daran zu sich. Nur Millimeter trennten sie noch voneinander. „Später“, flüsterte Sanji dann, grinste breit und flüchtete ins Auto. Im Spiegel beobachtete er Zoro, der mit reichlich perplexem Gesichtsausdruck in die Umwelt starrte, bevor endlich Bewegung in ihn kam. Schon wurde die Beifahrertür aufgerissen, Zoro fiel auf den Sitz, knallte die Türe hinter sich zu, während er mit der anderen Sanji an dessen Hemdkragen zu sich zog und ihn stürmisch küsste, bis ihnen beiden die Luft wegblieb. Grinste ihn frech an, hauchte ihm an seine Lippen ein „später“, und lehnte sich, die Augen schließend, zurück. Sanji bedachte ihn mit einem liebevollen Blick, bevor er den Wagen startete und den Rückweg zu ihrem gemeinsamen Heim einschlug. Gerade noch rechtzeitig, kam doch in diesem Moment eine Politesse die Straße hinunter. Er warf während der Fahrt einen Blick auf die Uhr, seufzte stumm. Schon so spät. Sie hatten mehr Zeit in Zoros Bude vertrödelt, als geplant. Und Zoro brauchte mit Sicherheit auch mehr als nur ein paar Minuten, um die Unterlagen durchzulesen. Und noch ein paar mehr, wenn er dabei wieder einpennte. Und sein eigenes Auto war auch noch immer verschwunden, darum musste er sich auch noch kümmern. Verzweifelt überlegte er, ob er nicht doch kurzfristig ein paar Tage Urlaub einschieben konnte. Aber dann wäre er zumindest morgen auch alleine, wusste doch wieder niemand, wie lange sich das mit der Konferenz hinzog, geschweige denn, wo sie eigentlich stattfand. Nun waren sie wieder, irgendwie jedenfalls, zusammen und doch getrennt. Das war doch echt zum Kotzen. Routiniert setzte er das Auto in die Parklücke, schaltete den Motor ab und betrachtete Zoro. „Kannst du dir frei nehmen?“ kam es plötzlich und unvermittelt von Zoro, dass Sanji kurz zusammenzuckte. „Ich krieg das schon irgendwie geregelt, dass du mitkommen kannst, wenn du magst. Aber ich kann die Konferenz nicht absagen.“ Ein fragender Blick traf Sanji, ließ ihn fieberhaft nachdenken. Er fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und durch die Haare und schloss die Augen. Eigentlich hatte er heute nicht vor, noch mal ins Baratie zu gehen. Und ob er mit einem einzigen Anruf das erreichte, was er wollte – in seinem Falle, ein paar Tage Urlaub – war auch fraglich. „Ich werd´s versuchen, ich kann dir nur nix versprechen“, murmelte er dann. Er seufzte erneut tief auf, ehe er aus dem Auto stieg, um Zoros Klamotten und Schwerter aus dem Kofferraum zu befreien und zurück in die Wohnung zu gehen. Schwerer Fehler, die Katana anzufassen. Eigentlich wusste Sanji das auch. Eigentlich. Aber so, wie er gerade in Gedanken war, dachte er schlicht und ergreifend nicht mehr daran. Erst Zoros Blick erinnerte ihn wieder an diese Tatsache. Er wusste nicht, ob er sich nun verletzt fühlen sollte, oder nicht. Auch der folgende Kuss änderte nichts an seiner Verwirrung. Stumm folgte er Zoro, nachdem dieser ihm seine Heiligtümer und die Tasche abgenommen und er dessen Auto abgeschlossen hatte. „Weißt du, dass ich immer noch einen Schlüssel für hier habe?“ Mit diesen Worten empfing ihn Zoro schließlich an der Haustür. „Ja“, erwiderte der Blonde nur knapp, schloss die Haus- und anschließend die Wohnungstür auf und warf den Schlüssel auf die Kommode. Mit ein paar schnellen Schritten durchquerte er den Flur, ging ins Obergeschoss und dort auf den Balkon, ohne Zoro noch weiter zu beachten. Er hasste es, wenn man ihn verwirrte. Egal, wer es wagte, ihn zu verwirren. Er zündete sich eine Zigarette an, um seine flatternden Nerven zu beruhigen. Kaum hatte er einen Zug genommen, hörte er, wie Zoro die Treppe herauf kam. Nichtsdestotrotz blieb er am Geländer stehen, ließ seinen Blick über den weitläufigen Hof schweifen. „Was ist los?“ erklang die ruhige Stimme von der Balkontür aus. Sanji schloss kurz die Augen und seufzte erneut. Irgendwie tat er den ganzen Tag nichts anderes mehr, fiel ihm unpassenderweise gerade auf. Seine Gefühlswelt war ein einziger Totalschaden. „Wenn es wegen eben ist, das tut mir leid. Bin halt sehr empfindlich, was meine Schwerter angeht.“ Er spürte den Blick in seinem Rücken sehr deutlich. Er wusste selbst nicht so genau, was seine Stimmungsschwankung hervorgerufen hat, wie also, sollte er Zoro das verständlich machen? Seine Schultern sackten leicht nach unten, immer noch ratlos huschten seine Augen durch die Gegend. Würde Zoro Gedanken lesen können, würde er ihn einfach in den Arm nehmen, und den Quatsch vergessen. Aber darauf konnte er wohl lange warten. „Sorry“, nuschelte er daher nur. Zoro trat auf den großen Balkon, überwand die paar Meter bis zu Sanji und lehnte sich neben ihm an das Balkongeländer. „Scheiß Tag, oder?“ fragte er dann. Langsam hob Sanji den Kopf, noch immer zutiefst verwirrt. Aber zu seiner Verwirrung gesellte sich noch ein anderes Gefühl. Erleichterung. Er nickte leicht. „Ja, der Morgen war echt beschissen“, flüsterte er dann, dachte dabei an sein geklautes Auto. Er streckte eine Hand nach Zoro aus, bekam einen Zipfel seines Shirts zu fassen und versuchte, ihn daran näher an sich zu ziehen. Er brauchte seine Nähe jetzt einfach. Innerlich aufseufzend gab er sich der Umarmung hin, hatte Zoro seinen kleinen Wink doch verstanden. Spürte den Kuss auf seiner Stirn und drückte sich noch enger an seinen Körper, umklammerte ihn, um ihn niemals mehr loszulassen. Leicht zitterte er, dachte wieder an sein Auto. „Dann lass uns jetzt schnell noch die paar Dinge erledigen und den Tag dann abhaken. Morgen sieht die Welt schon wieder besser aus“, flüsterte Zoro und hielt den Blondschopf auch weiterhin in seinen Armen. Sanji nickte nur stumm, er traute seiner Stimme gerade kein Stück weit über den Weg. Er spürte Zoros Berührungen, die Finger auf seinem Gesicht, auch wie er sein Gesicht quasi in seine Richtung zwang, um ihm einen zarten Kuss aufzudrücken. Danach löste er sich von Sanji. „Ich geh meine Unterlagen überfliegen und du gehst und machst Jeff zur Schnecke“, sagte Zoro und lächelte ihn dabei aufmunternd an. Für einen kurzen Augenblick meinte Sanji, etwas wie Angst in Zoros Augen aufflackern gesehen zu haben. Doch er konnte sich genauso gut geirrt haben. „Willst du denn eigentlich mitkommen?“ fragte er vorsichtig. „Hast dich dazu nicht wirklich geäußert.“ „Mit dir geh ich überall hin“, hauchte Sanji. „Wenn es sein muss, auch bis ans Ende der Welt.“ Wieder zog er ihn an sich. „Und Jeff kann ich auch anrufen. Wozu gibt’s denn Telefon“, grinste er wieder, in alter Manier. Weg war der sentimentale Moment. Seine Hand suchte die Zoros, er verflocht ihre Finger miteinander und ging zusammen mit ihm in die Wohnung zurück. Kaum den Fuß durch die Balkontür gesetzt, fand sich der Blondschopf in einer festen Umarmung, leidenschaftlichem Kuss inklusive, wieder. „Wollt nur noch mal kosten“, hörte er Zoro wispern, bevor dieser sich ziemlich widerwillig löste und ihm noch ein letztes Lächeln schenkte. Danach verschwand er nach unten zu seinen Papieren. Sanji ging ihm langsam nach, hörte die Unterlagen rascheln. Schlimmer als in jedem Büro. Hörte sich an, als würde er Krieg führen. Krieg gegen Papier? Eigentlich unmöglich, es sei denn, man hieß Zoro. Bei dem war nichts unmöglich. Sanji grinste auf dem Weg in die Küche vor sich hin, der Abwasch wartete ja auch noch auf ihn. Wenn er den erledigt hatte, würde er Jeff anrufen. Er musste nur beten, dass der weiter so gute Laune hatte, wie heute Mittag. Nach dem Abwaschen zog sich Sanji ins Obergeschoss zurück. Er hatte dort auch ein Telefon stehen, so hatte Zoro unten seine Ruhe. Er schnitt kurz eine Grimasse, Ruhe war wohl das letzte, was Zoro momentan wollte, dessen war sich Sanji mehr als bewusst. Doch alles andere musste jetzt nun mal warten, auch wenn es gerade ihr Privatleben war. Lustlos wählte er nach einem kurzen Blick auf die Uhr Jeffs Privatnummer. Um die Zeit gönnte der sich meistens eine kleine Auszeit. „Was willst du noch, Kleiner?“ wurde er freundlichst am Telefon begrüßt. Sanji grinste, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte die Füße auf den Tisch. „Urlaub!“ meinte er fröhlich. „Hattest erst letztes Jahr welchen, muss reichen!“ „Sind noch ein paar Tage von übrig, alter Mann. Hab dich nicht so“. erwiderte Sanji. „Ja, ja“, brummelte es ihm entgegen. „Montag früh sechs Uhr stehst du hier wieder auf der Matte, kapiert?!“ „Warst ja deutlich zu verstehen, alter Mann.“ Mit diesen Worten legte Sanji auf, blieb noch einen Moment lang entspannt sitzen. Dann schwang er die Füße wieder auf den Boden und begab sich bestens gelaunt ins Wohnzimmer. Misstrauisch beäugte er seinen Couchtisch. Nun ja, das, was davon zu erkennen war. Quer darüber verteilt lagen Papiere, obenauf Zoros Handys. Ordnung halten war wirklich nicht sein Fall, stellte Sanji missmutig fest. Nur wo war der Grünling abgeblieben, wenn er nicht auf der Couch bei seinen Unterlagen saß? „Ich bin hier!“ rief Zoro irgendwann aus. „Fragt sich nur, wo HIER genau ist“, brummte Sanji, hatte aber schon eine kleine Ahnung. Die Tasche vom Flur war verschwunden, also würde er vermutlich wohl die Waschmaschine quälen. Belustigt lehnte er in der Badezimmertür, die Arme vor der Brust verschränkt. „Und? Was hat Jeff gesagt?“ fragte Zoro. Dessen ratloser Blick brachte Sanji zum Lachen. „Vermutlich verflucht er mich gerade“, antwortete Sanji grinsend, bevor er dann ins Regal griff, eine Flasche flüssiges Waschmittel zu Tage beförderte und sie ihm hinhielt. Dass in dem Regal auch etliche Chemikalien standen, die ganz gewiss nicht zur Reinigung von Wäsche gedacht waren, verschwieg er Zoro lieber. Er lehnte noch immer am Türrahmen, Zoro bestens im Blick. Das richtige Waschprogramm hatte er zumindest mal gefunden. Nicht wieder das für Gardinen, wie beim letzten Waschversuch. Nur über die Menge des Waschmittels müsste er noch mal ein ernsthaftes Wort mit ihm reden. Da wurde man ja arm auf die Dauer. „Heißt, dass du ihn überredet hast“, ließ sich Zoro vernehmen, Erleichterung schwang in seiner Stimme mit. Er lehnte, die Arme verschränkt an der Waschmaschine und grinste Sanji an. „Und was machen wir jetzt solange, bis das Ding hier fertig ist?“ fragte er, ein schelmisches Blitzen in den Augen. Sanjis Augen blitzten ebenso, doch er rührte sich nicht von der Stelle. „Wie wäre es, wenn du erstmal den Wohnzimmertisch aufräumst, damit man den Tisch auch wieder als einen solchen erkennen kann?“ konterte Sanji. Kam dabei immer näher auf ihn zu, packte ihn am Shirt, zog ihn so an sich heran. Dann blickte er ihm tief in die grünen Augen, versank förmlich darin, bevor er, fast zaghaft seine Lippen auf die seines Partners legte. „Dachte, Tische sind dazu da, um darauf Unterlagen und so nen Kram abzulegen“, nuschelte Zoro an Sanjis Lippen, und begann, die Arme um ihn schlingend, den Kuss zu vertiefen. „Hnn“, machte Sanji, seufzte wohlig in den Kuss, als er Zoros warme Hände an seinem Rücken fühlen konnte, wie sie seine Wirbelsäule langsam nachzogen. Seinen eigenen Hände wanderten zu Zoros Hosenbund, fuhren diesen betont langsam entlang, so dass sie sich auf Zoros Rücken – oder eher seinem Hintern – wieder trafen. Mit einem Ruck holte er Zoro an dessen Hintern näher an sich heran, ohne dabei den leidenschaftlichen Kuss zu unterbrechen. Eigentlich. Denn Zoro keuchte auf, löste den Kuss. Blickte ihn mit lustverschleierten Augen an und begann, Sanjis Hals mit Lippen, Zähnen und Zunge zu bearbeiten. „Falscher Ort“, nuschelte er dabei, irgendwie. Sanji ließ sich bereitwillig aus dem Badezimmer schieben. Er hauchte Zoro ins Ohr, biss ihn dann sanft ins Ohrläppchen, wohl wissend, wie empfindlich dieser dort war. Irgendwie schafften sie es tatsächlich, zwischen Küssen und Beißen zumindest bis ins Wohnzimmer auf die Couch. Da war genug Platz, auch um sich anderweitig auszutoben. Er bugsierte Zoro auf die Couch und setzte sich selbst auf dessen Schoß, biss ihm erneut ins Ohrläppchen, erhielt ein Aufstöhnen als Antwort. Sanji schmunzelte leicht, als Zoro unbeholfen die Knöpfe seines Hemdes öffnete. Mit einem Ruck wäre er schneller gewesen. Vorsichtig strich Zoro das schlussendlich geöffnete Hemd über die Schultern des Blondschopfes, und erkundete jeden Zentimeter der freigelegten Haut. Sanji warf den Kopf in den Nacken, schloss die flatternden Augenlider, um so Zoros Berührungen noch intensiver in sich aufzunehmen. So lange hatte er darauf verzichten müssen. Seine Hände griffen erneut nach Zoros Shirt, rissen dieses in einer fließenden Bewegung einfach auseinander und fuhren über Zoros Schultern dessen Rücken hinab. Er lehnte sich wieder an ihn, senkte seinen Kopf und biss Zoro in den Hals, saugte sich dort fest und hinterließ einen deutlich sichtbaren Fleck. Zur Entschuldigung leckte er über die misshandelte Haut, um direkt daneben das Spiel zu wiederholen, unruhig auf Zoros Schoß herumrutschend. Wurde langsam eng in seiner Hose. Lust und Leidenschaft hatte beide Männer fest im Griff. Keiner von beiden dachte darüber nach, ob ihr jeweiliges Handeln richtig war, oder nicht. Einzig ihre Gefühle beherrschten sie und sie ergaben sich ihnen einfach. . . . Langsam drang ein Piepsen an sein Ohr. Zu weit weg, um es wirklich zu realisieren. Er konzentrierte sich lieber auf die Wärme, die neben – über – unter – ihm, wer wusste das schon, ausgestrahlt wurde. Seine Wärmequelle begann leise zu brummen, schlang die Arme noch fester um Sanji. Irgendwie schien dieses lästige Geräusch jedoch kein Ende zu finden, sodass auch Sanji begann, sich ein wenig zu bewegen. Vor allem, da ihm seine Heizung mit einem Male abhanden kam. Verschlafen öffnete er nun doch die Augen, und beobachtete Zoro bei dessen Suche nach seinen Klamotten. „Schmeiß das Zeug in den Trockner und komm wieder her“, murmelte Sanji nur und kuschelte sich in die Couch ein, seine Augen wieder schließend. Er fühlte den Atem Zoros auf seiner Wange und auch die weichen Lippen, die sanft darüber strichen. „Vorschlag“, begann er dann. „Ich schmeiß meine Klamotten schnell in den Trockner und gehst schon mal ins Schlafzimmer und wärmst das Bett an.“ Murrend drehte sich Sanji ganz zu Zoro um, öffnete seine Augen einen Spalt. „Das ist ja mit Bewegung verbunden“, nuschelte der Blondschopf zurück, zog Zoro an einer einzelnen Haarsträhne zu sich, um ihn sanft zu küssen. Richtete sich dann aber dennoch auf, schlang die warme Wolldecke ein wenig enger um sich und tapste durch den Flur nach oben ins Schlafzimmer. Die Wolldecke ließ er vor dem Bett einfach fallen, die Decke auf dem Bett war groß genug für sie beide. So kroch er unter besagte Decke und lauschte den Geräuschen im Untergeschoss. War nur nicht all zu viel zu hören. Er war schon wieder am wegdämmern, als sich die Bettseite neben ihm senkte. Als sich dann aber zwei eisig kalte Füße zwischen seine Beine schoben, quietschte er erschrocken auf. Gerade war ihm wieder warm geworden, und jetzt eine solch hinterhältige Attacke. „Hast du Todessehnsucht?“ knurrte Sanji, drehte sich zu dem Störenfried um und lächelte ihn, wider seiner harschen Bemerkung, liebevoll an. Zoro legte seine Hände auf Sanjis Hüfte ab, wanderte dann langsam mit ihnen auf den Rücken und zog ihn so näher in seine muskulösen Arme. Er vergrub seine Nase in Sanjis Haaren, was Sanji zu einem Aufseufzen brachte. Den warmen, lang vermissten und doch heiß und innig geliebten Körper nun wieder neben sich liegen zu haben, hatte er sich so sehr gewünscht. Noch enger kuschelte er sich an Zoros Brust, spürte, wie er selbst, und auch Zoro sich nach und nach entspannte und unter dem beruhigen Herzschlag Zoros sanft ins Reich der Träume hinüber glitt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)