Das wahre Leben von PuneM699 (Vom Normalo zum Rockstar) ================================================================================ Kapitel 12: Warten ------------------ Es war sehr ruhig zwischen uns. Das einzige was wir machten, waren die Leute zu beobachten und das war nicht gerade spannend. Früher haben wir auch immer Leute beobachtet und uns über manche Lustig gemacht. Da waren wir nur nicht im Krankenhaus. Hier wäre es etwas fies, über andere zu lachen. Also ging die Langeweile weiter. Ich weiß nicht warum, aber ich glaube man merkte das mir öde war, denn Jared fing an ein Thema zu suchen. „Wir war es eigentlich so in Australien? Hab ich durch den ganzen Stress vergessen zu fragen.“. Gut, er fand ein Thema, wo man lange drüber reden konnte, denn ein Jahr ist schon eine lange Zeit. „Es war toll. Die ganzen Leute dort und die Arbeit. Einfach nur herrlich.“, erzählte ich ihm, mit einem strahlen im Gesicht. „Was hast du dort eigentlich so gemacht?“, fragte er recht neugierig. „Ich habe dort im Outback gearbeitet. Es war echt toll. Die ganzen Tiere dort. War die beste Arbeit die ich je gemacht habe.“ „Das kann ich mir vorstellen.“, lächelte er mich an. „Und wie schaut es mit einem Freund aus?“, hang er seine Frage noch hinter her. Ok, dass Thema hätte er sein lassen können. Ich sehne mich gerade nach der Langeweile von vorhin. Irgendwie fühlte ich mich gerade total unwohl. Nur wenn ich jetzt nichts sage, ist das ein wenig auffällig und auch ein wenig peinlich. „Ich ähm... hatte kurz einen Freund. Drei Monate lang.“, sagte ich kurz und knapp. „Oh, warum denn nur so kurz, wenn ich fragen darf?“. Ich habe ja gehofft das er nicht fragt, aber Gott wollte anscheinend, dass ich in so einer blöden Situation lande. Es reicht ja nicht schon das ich in Los Angeles in einem Hospital sitze. Nein, jetzt fragt er mich auch noch aus. Andererseits hab ich das ja auch getan. Es kam mir sehr seltsam vor. Wir haben uns seit knapp über einem Jahr nicht mehr gesehen und mit das erste worüber wir reden, sind unsere – beziehungsweise unsere alten – Beziehungen. „Na, es war nicht ganz das Wahre. Wir passten nicht so gut zusammen.“, antwortete ich letztendlich auf seine Frage. „Das tut mir Leid.“ „Ach, halb so wild.“, sagte ich mal eben so daher, denn es tat mir ja nicht im geringsten weh. Ich überlegte ernsthaft meine vorherigen Gedanken aus zusprechen. Ich traute mich nur irgendwie nicht. Doch mich interessierte seine Antwort, also tat ich es doch. „Weißt du was ich witzig finde?“, fing ich meinen Satz an. „Was denn?“, fragte Jared ahnungslos. „Wir haben uns schon etwas länger als ein Jahr nicht mehr gesehen und das erste worüber wir mit am meisten reden, sind unsere Beziehungen bzw. Ex-Beziehungen.“. Es war nun raus und ich war gespannt. Gespannt darauf, was er jetzt dazu sagt. Er schaute mich an. Er sah leicht nachdenklich aus. Es dauerte ein wenig bis er was sagte. Diese paar Sekunden kamen mir wie Minuten vor. „Stimmt, es ist schon seltsam.“, sagte er stumpf. Das war alles?! Das es seltsam sei war mir vorher schon klar. Über die Antwort war ich ein wenig enttäuscht. „Aber es ist vielleicht auch mit das interessanteste an uns beiden.“, hang er mit einer kleine Pause noch dran. Ich verstand nur nicht was er damit meinte. Ich merkte wie mein Fragezeichen über meinem Kopf immer größer wurde. „Wie meinst du das?“, sah ich ihn planlos an. „Naja, dass wie soll ich das jetzt erklären... Vielleicht gibt es ja einen Grund, warum wir als erstes über unsere Partner reden.“. Ich blickte ihn an und war ruhig. Ich war sehr ruhig. Nun war es wieder still zwischen uns. Eine Stunde war schon vergangen und die Lobby scheint nicht leerer zu werden. „Möchtest du einen Tee oder Kaffee? Ich geh eben zum Automaten.“, sprach er plötzlich mit mir. „Ja, einen Zitronentee hätte ich gern.“ „Wird gemacht. Ich ruf dann gleich auch mal Shanimal an und sag ihm das es länger dauern kann.“ „Ok.“. Ich fand Shans Spitznamen immer wieder zum kaputt lachen. Er war einfach toll. Er stand auf und ging zu den Automaten. Nachdem meine kleine missliche Lage vorbei war, fing wieder an mein Fuß zu schmerzen. Vielleicht sollte mir er mir nur unpassende Fragen stellen, denn das war das beste Schmerzmittel, was es gab. Nur kann er auch schlecht auf der Bühne stehen und mir Fragen stellen, damit ich in Ruhe darum turnen kann und spiele. Also musste dieses lange warten wohl oder übel sein. Es dauerte eine Weile bis er wieder kam. Das Gespräch mit seinem Bruder dauerte, wie es aus sah, ein bisschen länger. Er kam mit zwei kleinen Bechern zurück und setzte sich wieder neben mich. Er reichte mir einen der beiden Behälter. „Hier, bitte sehr.“. Ich nahm ihn entgegen und bedankte mich. Es war immer noch ruhig zwischen uns und das änderte sich so schnell auch nicht mehr. Jedenfalls nicht in diesen Raum oder an diesem Tag. Ich trank mein Tee zu ende und stellte den leeren Becher auf den Boden. Langsam fing ich an müde zu werden. Wir saßen nun schon über zwei Stunden hier und meine Augen fingen schon langsam an zu brennen. Da ich mich auch nicht bewege, schaltete mein Körper schneller ab, als gewöhnlich. Die Menschen in meinem Blickfeld verschwommen und verschwanden anschließend ganz. Es war dunkel und ich nahm jedes Geräusch besser wahr. Als ich die Augen wieder öffnete, befand ich mich an Jareds rechte Schulter bzw. an seinem ganzen rechten Arm. Verdammt, ich bin echt eingeschlafen. Es war mittlerweile 17:34 Uhr. „Na, wieder wach?“, schaute er leicht zu mir runter und grinste. „Oh, tut mir Leid!“, sagte ich schnell und wich auch mit der selben Geschwindigkeit von seiner Seite. „Du hättest ruhig da bleiben können.“, sagte er zu mir. „Nein, nein, nicht das morgen irgendwas dummes in den Medien kommt“, fiel mir als Ausrede ein. „Ach und wenn schon, sollen die schreiben was die wollen, es ist ja nicht so und das wissen wir ja auch noch am besten.“, entfuhr es ihn nur. Es ist ja auch wahr was er sagte, nur mich machte es immer wieder traurig. Am liebsten würde ich den Medien sagen 'Ja, es stimmt, wir sind zusammen. Alex kann sich verpissen!', nur tat ich ihm damit sehr wenig einen gefallen und meine sechs Monate Karriere wäre schon vorbei, bevor sie erst richtig anfing. Also blieb ich ruhig und stimmte ihm zu. Ich sah auf einmal ein Licht am Ende des Tunnels: ein Arzt! Dazu noch ein recht hübscher und junger. Nur geht nichts über Jared! Er kam auf uns zu gelaufen. „Herr Leto, sie können jetzt mitkommen.“, sagte er freundlich, aber auch ein klein wenig genervt. Ist ja auch kein Wunder, so voll wie das hier ist. Jared stand auf und wollte mich gerade wieder auf den Arm nehmen, aber ich weigerte mich. „Es reicht wenn du mich abstützt.“, sagte ich ihm freundlich und direkt. Jared nickte nur und tat dann was ich ihm sagte. Wir folgten dem Arzt. Er ging mit uns in einem kleinen abgetrennten Raum. Ich setzte mich auf die Liege. „Entschuldigen sie die lange Wartezeit, aber sie sehen ja selber was hier los ist.“, entgegnete er uns gegenüber, während er in den Schubladen rum wühlte. „Ist doch kein Problem. Sie machen ja auch nur ihren Job.“, sprach er zu dem Arzt verständnisvoll. Der Fachmann nahm seinen kleinen Hocker und setzte sich vor mich. Jared stand neben mir. „So was ist denn passiert?“. Musste er das Fragen? Ist ja peinlich ihm jetzt die Richtige Antwort darauf zu geben. „Ich bin die Treppen runter gefallen und seitdem tut mein Knöchel weh.“ Ohne Worte nahm er meinen Fuß, den ich schon demonstrativ auf die Liege gelegen hab. Er zog meinen Schuh aus und meinen Socken aus. Dann sah ich zum ersten mal meinen Knöchel nach dem Sturz. Er war dick angeschwollen und hat leicht die Farben rot und violett angenommen. „Und du wolltest nicht zum Arzt.“, sah er mich ernst an. „Ich bewege ihren Fuß mal ein wenig hin und her.“, sagte der junge Mann. Er bewegte ihn die ganze Zeit und es tat schon ein wenig weh. Er ließ von meinem Fuß ab und machte seine Diagnose. „Es ist eine Knöchelverstauchung ersten Grades. Das heißt das die Bänder zwar überdehnt sind, aber nicht gerissen sind.“. Na gut, dass hört sich schon mal gut an. Es ist also nur eine kleine Verletzung. „Und wie lange dauert es bis es verheilt ist?“, fragte Jared. „Es dauert ca. zwei Wochen. In der Zeit den Knöchel schön kühlen und ruhig halten. Ich gebe ihnen noch ein paar Krücken mit. Ich bandagiere eben ihren Fuß und dann sind sie auch schon wieder entlassen.“. Ich sah Jareds Gesichtsausdruck. Mit so einer langen Zeit hätte er nicht gerechnet. Als der Arzt fertig war, bekam ich noch meine Gehilfen und dann verließen wir den Raum und das Hospital. Wir gingen zurück zum Auto und stiegen ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)