Das Medaillon von GottesHenker (eine fantastische Kurzgeschichte) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Luna, bleib stehen! Warte doch auf mich!“ „Sei kein lahmer Hase und beeil dich.“ Ihr Lachen ertönte durch die vielen Bäume in Form eines Echos. Wo sollte er sie nun finden. Ihre Stimme scheint ja von überall her zu kommen. „Mali, hier! Mali, hier!“ „Luna! Verdammt, wo bist du?“ Der Wald. Er hatte schon Angst davor rein zugehen. Es sollen Menschen hier verschwunden sein. Und er könnte der Nächste sein. Luna. Es schien ihm als ob er schon eine Ewigkeit laufen würde. Weder Luna noch Sonnenlicht ist zu sehen. Durst und Müdigkeit machen sich langsam bemerkbar. „Ich kann nicht mehr. Ich muss mich setzen.“ Jetzt ist er alleine. Keiner da. „Hm? Was ist das denn? Eine Lichtquelle? Ja es ist Licht!“ Er sprang hoch und rannte zum Licht. Vielleicht ist es ja eine Lichtung? Er rannte und das Licht wurde immer größer. „Bitte, bitte, bitte!“, flüsterte er. Das Licht umhüllte ihn. Wie warm. Es muss Sonnenlicht sein. „Ich komme raus!“, schrie er. Er lief, wie vom Teufel gejagt ins flutende Licht. Es tat so weh, dass er seine Augen schließen musste. Plötzlich ertönte Lachen. Mali riss die Augen auf. „Ähm…nach einer Lichtung sieht es auf jeden Fall nicht aus.“ Etwas verwirrt von dem Anblick, der sich ihm so plötzlich vor seinen Augen Ausbreitete, stolperte er weiter in das Getummel von Menschen in bunten Kleidern und Verkleidungen. Eine Mischung aus Faszination und ungutem Gefühl übermahnte ihn. Dieses Menschen feierten ausgelassen. Sie lachten. Sie tanzten. Ein überaus buntes Treiben. „Das ist ja wie eine Mischung aus Kinderfasching und Karneval in Venedig.“ Als er durch die Massen ging, sahen in Einzelne mit lachenden Gesichtsmasken an, andere mit geschminkten Grimassen. Es war fast schon unheimlich. Es war so hell um ihn herum, aber als er in den Himmel sah, war er dunkel. Es leuchteten Sterne, nein es waren Monde, die sich ihre Banne um diesen Ort zogen. Ist er auf einem fremden Planeten gelandet? Um die Erde drehen sich aber keine drei Monde, das stand fest. Nach dieser Entdeckung musste er sich einfach seiner Umgebung widmen. Und was er da sah, war unbeschreiblich schön. Er stand – wie es zu sein schien- auf einem großen Platz, in einer riesengroßen Menschenmenge. Umringt von einer außergewöhnlichen Natur. Bäume die Licht ausstrahlten, Blüten von unterschiedlichen Farben, Formen und Größen trugen. Es waren Bäume, die sich nicht regten, die nicht grün waren, sondern von einer leuchtenden Neonfarbe umgeben waren. Zwischen den hängenden Zweigen der Bäume befand sich etwas, was Mali die Augen weiten lies. Es sah nach Architektur aus, doch einer die jeglichen Baugesetzen widersprach. Formen und Farben die einem gesunden Menschenverstand nicht gehorchen wollten. „Aber wunderschön, wie ästhetisch.“ Plötzlich spürte er eine Brise lauwarmen Winds, der einige dieser wunderschönen Blütenblätter mit sich trug. Als er sich in die Richtung umdrehte aus der die Brise herkam, sah er zwischen den „Menschenmassen“ eine bekannte Person. Die Person, die zwar eins dieser bunten Kleider trug, aber weder eine Maske noch eine bunte Schminke. „Lunaaaaaaa!!“ Sein Schrei ertönte, durch den ganzen Platz. Da stand in einigen Meter vor ihm das Mädchen, welches er im dunklen Wald hinterher gelaufen ist und vergeblich gesucht hat. Als sie ihn sah, drehte sie sich um und verschwand in der Menge. Er rannte, genauso wie zuvor im Wald ihr hinterher. Rief sie, aber diesmal antwortete keiner. Und da war auf einmal die Menge zu ende. Nun sah er die wunderschöne Landschaft vor sich. Blütenpracht ohne Ende. Das Gras war diesmal vom feinen Grün besetzt. Und da war sie. Sie stand unter einem dieser leuchtenden Bäume und schaute ihn mit leichter Verzweiflung an. Sie flüsterte etwas. „Luna, ich bin froh, dass ich dich gefunden habe. Ich dachte du hättest dich auch verlaufen. Ich hatte Angst. Ich bin so froh.“ Seine Augen wurden nass, aber er versuchte nicht zu weinen. „Du hättest nicht herkommen sollen. Es ist nichts mehr so, wie es war.“ „Aber… Es ist bestimmt nur ein blöder Traum, oder eine Fata Morgana so wie in der Wüste.“ „Nein ist es nicht!“ Luna schritt nun mit leichter Anmut auf Mali zu. „Es ist wirklich nichts mehr so wie es früher war. Unsere Wege haben sich getrennt. Wenn du zurückkehrst wird sich alles verändert haben.“ Sie zog ihre Kette vom Hals und band Mali es um. „Behalte mich in guten Gedanken.“ Wie der Verschluss klick gemacht hat, so war alles verschwunden. Es wurde zuerst alles extrem hell und dann plötzlich dunkel. „Doktor, sehen sie doch! Er wacht auf.“ Ein Lichtkegel erschien in der Dunkelheit. Dann Umrisse von Personen. Es waren Malis Eltern. „Wieso bin ich hier? Wo ist Luna?“ „Schatz, was redest du da? Es gibt keine Luna. Wir sind so froh, dass du aus dem Koma erwacht bist. Genau rechtzeitig zu deiner Lieblingszeit- er ist Faschingszeit.“, sie schluchzte. Mali griff intuitiv an seine Brust. Die Kette war da, die ihm Luna umgehangen hat. ‚Es wird nicht mehr so sein wie früher‘ hat sie ihm gesagt. Wie Recht sie hatte. Alle haben seine Schwester vergessen, als ob sie nie da gewesen wäre - außer ihm. Er drehte das Medaillon um, wo „In Liebe Luna“ eingraviert war. Er lächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)