Das Tier in mir von night-blue-dragon ================================================================================ Kapitel 1: Begegnung -------------------- Moin Moin wie der Friese sagt.^^ Diese FF ist ein absolut ungeplantes Werk, drei Szenen ließen mich nicht mehr los, also dachte ich mir, schreibst halt einen OS und du bist es los und kannst dich den Inseljungs widmen. *nick* So dachte ich, als ich dann endlich fertig war, ist sie mir für einen OS zu lang gewesen.^^ Naja.. so habt ihr jetzt auch länger was von.... ich habe die Geschichte in sieben Kapitel geteilt, die ich jetzt hin und wieder hochlade, so wie ich Zeit zwischen meinen Anwendungen habe. Genießt also das erste Kapitel *knuddel* eure... nun völlig entspannte... night-blue ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Tier in mir Kapitel 1 Begegnung „Hallo Joey... geht’s dir gut?“ fragte Seto, lächelte dabei ins Telefon. Sein Freund, der blonde Chaot Joseph Wheeler, befand sich zur Zeit in Europa zum Studieren. Ein halbes Jahr war er nun schon weg, eine lange, einsame Zeit für beide. Sie hatten zwar ihre Telefonate, Briefe und manchmal sahen sie sich auch via Webcam, dennoch war es unbefriedigend für sie. Das einzige, was sie jetzt noch aufheitern konnte, war die Aussicht, sich in gut sechs Wochen wieder zu sehen, dann waren Semesterferien und Joey kam nach Hause. „Bis auf das, das du mir fehlst, geht es mir gut.“, tönte es aus dem Hörer. „Ich vermiss dich auch... Sechs Wochen noch...Ich hab dann übrigens zwei Wochen frei...“, freute sich der Brünette. „Ja... sechs Wochen.“, seufzte es am anderen Ende der Leitung. „... extra für mich machst du frei?“ Leiser Unglaube schwang in der Stimme des Blonden mit. „Das hatte ich vor, aber wenn du nicht willst....“ „Klar will ich das.... lass dir ja nicht einfallen, das wieder zu canceln.“, widersprach Joey sofort. „Den Teufel werd ich tun.“, lachte Kaiba. „Ich muss jetzt Schluss machen, ich bin gleich bei meinem Verhandlungspartner. Komischer Kauz, na ja, mal hören, was genau er will.“ „Seit wann machst du denn Hausbesuche? Er kann doch, wie alle anderen auch, zu dir kommen.“, wunderte sich Wheeler. „Im Normalfall schon, aber er leidet an einer Phobie... mir fällt gerade nicht ein wie sie heißt, aber er traut sich nicht aus dem Haus. Sein Angebot ist aber interessant genug, um ihn aufzusuchen.“, erklärt Seto seinen Beweggrund. „Ach so... dann viel Spaß, wenigstens kannst du einfach gehen, wenn es dir nicht gefällt und musst ihn nicht rauswerfen.“, grinste Joey. „Die nächsten Tage muss ich für die Klausuren büffeln, weiß nicht ob ich dich anrufen kann.“ „Ich hab auch viel zu tun. Telefonieren wir doch am Sonntag... so gegen 14 Uhr, dann müsstest auch du ausgeschlafen haben.“, schlug Seto vor. „Meine 14 Uhr oder deine? Ich ruf dich auf jeden Fall am Sonntag an.“, lachte Joey, fügte dann leise hinzu. „Ich liebe dich.“ „Ja... bis Sonntag. Ich liebe dich auch.“, erwiderte Seto ebenso leise und legte auf. Ein trauriges Lächeln umspielte die Lippen des jungen Firmenpräsidenten, so lange war es noch gar nicht her, das er diese Worte zum ersten Mal aussprach. Er war jetzt fast zwei Jahre mit Joey zusammen und ein halbes Jahr davon war dieser weg. Ein paar Mal war Seto drauf und dran, einfach in seinen Jet zu steigen und zu Joey zu fliegen, weil er es vor Sehnsucht fast nicht mehr aushielt... aber er tat es nicht. Die Angst, das Joey ihm Kontrollsucht vorwerfen und wütend auf ihn sein könnte, hielt ihn davon ab, er stürzte sich stattdessen in seine Arbeit, um sich abzulenken. Arbeit... das war ja auch der Grund für seinen Ausflug aus der Stadt, in die Berge. Ausnahmsweise fuhr er selbst, Roland hatte um Urlaub gebeten, da dessen Tochter heiratete, statt der gewünschten drei Tage hatte Kaiba in gleich für zwei Wochen in die Ferien geschickt.... immerhin war Roland einer der loyalsten Mitarbeiter die er hatte. Vorsorglich hatte er sich von seiner Sekretärin ein Zimmer in einem nahe gelegenen Hotel reservieren lassen, für den Fall, das es am Abend spät würde. So in Gedanken versunken fuhr er den schmalen Waldweg, der zum Anwesen seines Verhandlungspartners führte, hinauf, als aus dem Nichts ein Rudel Rehe auftauchte. In letzter Sekunde konnte Seto bremsen und den Wagen auf dem rutschigen Weg halten. „Man... Kaiba, konzentriere dich.“, tadelte er sich selbst. Nachdem die Tiere verschwunden waren, setzte er seinen Weg fort... diesmal langsamer. Eine viertel Stunde später erreichte er endlich sein Ziel, obwohl es noch relativ früher Nachmittag war, dämmerte es schon. Mürrisch warf Seto einen Blick in den Himmel, dicke graue Wolken zogen auf und versprachen ausgiebigen Regen. 'Was für ein Glück, das ich den Geländewagen genommen habe.', beglückwünschte sich Kaiba zu seiner Entscheidung, als er an sein zusammentreffen mit den Rehen dachte. Seto Kaiba wurde schon erwartet, ein Bediensteter brachte ihn zu seinem Gastgeber Gin Moriati, ein Mann ende fünfzig. „Guten Tag, Herr Kaiba. Ich bin sehr erfreut sie kennen zu lernen und bedanke mich gleichzeitig, das sie meiner Bitte folge geleistet haben. Es ist mir durchaus bewusst, das sie sehr viel ihrer kostbaren Zeit für mich opfern.“, begrüßte Moirati seinen Gast, einhergehend mit einer leichten Verbeugung. „Guten Tag, Herr Moriati. Ganz meinerseits, ich bin kein Mann der vielen Worte und wäre ihnen verbunden, wenn wir gleich zum Grund meines Hier seins kommen.“, erwiderte Seto den Gruß geschäftsmäßig kühl. „Aber sicher. Ich hätte ihnen auch gerne meinen Sohn vorgestellt, aber leider ist er unpässlich.“, bedauerte der Ältere. „Wenn wir uns einig werden, ergibt sich bestimmt noch einmal die Gelegenheit dazu.“, wiegelte der Brünette ab. „Sicher... wenn sie mir nun folgen wollen. In meinem Arbeitszimmer sind wir ungestört.“, schlug Moriati vor, wartete allerdings keine Antwort ab, sondern setzte sich gleich in Bewegung. Mit einem leichten Nicken stimmte Kaiba zu und folgte dem Älteren, flüchtig musterten die blauen Augen ihre Umgebung. Der Brünette kam sich wie in einem Antiquitätenladen vor, schwere dunkle Möbel im englischen Stil, beherrschten die Einrichtung, dazu passend hingen dicke samtene Vorhänge an den Fenstern. Das Arbeitszimmer, welches er jetzt betrat, erinnerte ihn an eine alte Bibliothek, deren dicke Wälzer schaurige Geheimnisse bargen. Daran änderte auch der moderne PC auf dem wuchtigen Schreibtisch nichts. Die beiden Geschäftsmänner begannen ihre Verhandlungen, nach stundenlangen hin und her, hatten sie sich im Groben geeinigt, die Feinheiten konnten ihre Anwälte erledigen. Seto verstaute seine Papiere in seinem Aktenkoffer, stand auf und verabschiedete sich. „Herr Moriati, sie sind ein zäher Verhandlungspartner. Ich werde den Entwurf von meinen Anwälten prüfen lassen und ihnen das Ausarbeiten der Feinheiten überlassen. Wenn alles gut läuft sehen wir uns zur Unterzeichnung wieder.“ „Auch sie sind kein einfacher Verhandlungspartner, Herr Kaiba. Auch ich werde natürlich die Papiere meinen Anwälten übergeben. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen.“, erwiderte Gin Moriati lächelnd. „Wollen sie nicht über Nacht hier bleiben, es ist schon ziemlich spät.“ „Nein danke. Meine Sekretärin hat für mich ein Zimmer im Hotel gebucht, ich möchte morgen ganz früh zurückfahren.“, lehnte der Brünette das Angebot ab. „Wie sie wünschen. Seien sie auf dem Waldweg vorsichtig, die Strecke ist bei solchen Regen immer sehr rutschig.“, fügte sich der Ältere. Zehn Minuten später lenkt Seto sein Auto die schmale Straße hinunter, es regnete nach wie vor sehr stark. Schnell begannen Kaibas Augen zu brennen, er hätte vielleicht doch das Angebot Moriatis annehmen sollen... nun war es zu spät. Er spürte, wie der schwere Wagen hinten wegrutschte, darauf hin schaltete er den Geländegang hinzu, sogleich hatte er das Auto besser unter Kontrolle. Der Weg wurde seichter, nicht mehr lange und er war auf der Hauptstraße, dann würde das Fahren einfacher sein. Etwas huschte vor seinem Wagen über den Weg, so schnell, das Kaiba nicht reagieren konnte. Vermutlich war das eins der Rehe von vorhin... er hasste es, bei solch einem Wetter zu fahren. Kurz vor der Abzweigung tauchte ein weiter Schatten auf, dieser stand mitten auf dem Weg. Seto schaltete das Fernlicht an, fuhr langsam weiter, stoppte dann abrupt. Er glaubte nicht, was er dort sah, ein riesiges, zottiges Tier, weder Hund noch Wolf, stand direkt vor ihm, grüne Augen blickten ihn tückisch an, von den hochgezogenen Lefzen tropfte noch das Blut des Opfers. Das drohende Knurren dieses Wesens war im Inneren des Fahrzeugs zu hören, obwohl das Radio leise lief, der Motor brummte und der Scheibenwischer geräuschvoll seine Arbeit tat. Seto hupte, um das Tier dort vorn zu vertreiben, das löste allerdings nur wütendes Gebell aus, mit einem Satz war das Wesen auf seiner Motorhaube, erschreckt drückte sich Seto in den Fahrersitz. Die stumpfen Krallen des Tieres zerkratzten den Lack, die zuschnappenden Kiefer ermordeten die Scheibenwischer, rissen sie einfach ab. Einer verhedderte sich zwischen den Zähnen der Bestie, davon abgelenkt, rutschte sie seitlich von der Motorhaube, Kaiba nutzte die Gelegenheit und gab Gas, er wollte nicht herausfinden, was das Vieh noch alles von seinem Auto zerstörte. Als er die Hauptstraße erreichte, atmete er erleichtert auf, er wusste gar nicht, das es so große Wölfe gab. Zum Glück hatte der Regen nachgelassen, so das er die Scheibenwischer nicht vermisste. Die Wolkendecke riss auf und der volle Mond lugte zwischen ihnen hervor. Kaiba entspannte seine Muskeln, er hatte diese unheimliche Begegnung lebend überstanden, nicht mehr lange und er erreichte sein Hotel und konnte sich ausschlafen. Seine Gedanken wanderten wieder zu seinem Freund, den er bald wieder in die Arme schließen konnte. Ein großer Schatten tauchte vor ihm auf, reflexartig bremste Seto, riss das Lenkrad herum... vergebens. Das große Tier flog durch die Luft prallte auf die Windschutzscheibe, durchbrach diese, schnappte wütend nach dem Insassen, geistesgegenwärtig griff sich Kaiba den Aktenkoffer vom Beifahrersitz und schlug auf den Wolf ein, dabei verlor er die Kontrolle über den Wagen, der ungehindert durch die Büsche am Straßenrand schoss, sich mehrfach überschlug und letztendlich auf der Seite liegen blieb. Eine unnatürliche Stille legte sich über die Unfallstelle, selbst der Wind hielt den Atem an. Von dem Wolf war nichts zu sehen, der Fahrer des Wagens hing leblos im Sicherheitsgurt, Blut lief ihm übers Gesicht und den rechten Arm, tropfte, dicken Tränen gleich, herunter. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hat es euch gefallen? Ist ein bisschen kurz geraten, aber ich fand diese Stelle einfach perfekt für einen Break.^^ Ich hoffe, ich hab die unheimliche Stimmung hinbekommen, wenn nicht, muss ich wohl noch mehr an mir arbeiten. Eure Kommentare werden mir dabei helfen. Bis zum nächsten Kapitel *knuddel* night-blue Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)