A Magic Day In A Library von Kerberos (Märchen) ================================================================================ Kapitel 8: Der Weg zum Dark-Reich --------------------------------- Zur gleichen Zeit herrschte im Flowergarden-Reich immer noch Unruhe und jeder überlegte sich, wie er den Prinzen helfen könnte, sein Schicksal zu ändern, um doch ein glückliches Ende zu erlangen... »Irgendwas ist in meinem Kopf, das sich nicht nach außen zeigen will,« sagte der Dichter. »Eine Lösung, zu der mein Gehirn pausenlos den Weg sucht... aber was ist diese Lösung?« Er murmelte vor sich hin und es sah gar nicht so aus, als hätte er mit dem Prinzen geredet, obwohl er ihn gegenüberstand und in seine Richtung blickte. Der Prinz hörte seinem sogenannten „Gesprächspartner“ nicht zu und überlegte sich ebenfalls einen Plan, der in ihm selbst vorgehen sollte. Wie sollte dieser doch sein? Ein dringender Rat – Warum dachte in dem Moment niemand daran, was im Dark-Reich erwähnt wurde? Der Prinz ging bald ganz rasch zum Ausgang, doch keiner bekam es mit. Es verging nicht mehr lange Zeit und schon war Mohn umgezogen, seine Kleidung sah eher wie eine Rüstung aus und nicht mehr so feierlich.. Er steckte das Schwert in die an der Seite hängende Scheide. Er hätte nie gedacht, dass er dieses einmal benutzen würde, da es in seinem Leben bis zum Zauberschlaf alles friedlich gewesen war. Doch die Zeit für einen Kampf war gekommen, schließlich war seine beste Freundin in den Händen des Feindes. Jetzt war Mohn bereit, das erste Mal in seinem Leben – und zwar alleine – zu kämpfen. Er ertrug es nicht mehr, zu warten, bis jemandem etwas einfallen würde, wie man den Feind besiegen könnte. Er dachte nicht einmal für einen Moment daran, dass der Gegner viel zu stark für ihn war, er wollte sich rächen, dafür, dass sein Glück ihn nie treffen sollte. Diese Entscheidung, die durch einen Bösewicht getroffen war, fand keine Akzeptanz in seinem Leben. Plötzlich erinnerte er sich an den Moment, den er immer noch nicht verstand: Warum sollte er dem Schaden keinen Schaden zufügen? - Doch viel Zeit zum Überlegen ließ er sich nicht, er widmete sich der Rettung von Lika. Mohn nahm das Pferd aus dem Hof des Gartens und verließ sein Schloss. Der junge Prinz ritt auf dem Pferd, so schnell wie der Wind. Schließlich wollte er nicht, dass ihn jemand sah, er wusste, dass ihn keiner ohne Unterstützung aus dem Schloss reiten und überhaupt ohne nur ein Wort verschwinden lassen hätte. Der Junge wusste nicht, wo sich das Dark-Schloss befand, doch sein Gefühl half ihm bei der Wegfindung weiter. Er wusste nur eines, dass in der Gegend nebelig sein sollte und dort keine Pflanzen wuchsen. Und tatsächlich wurde es immer weniger Gewächs auf dem Weg zu sehen, je weiter weg Mohn von Flowergarden war. Der Wind schlug ihm ins Gesicht und der Abend war schon angebrochen. Unterwegs sprach er seinen Zauberspruch, der zwei Lichter um ihn erscheinen ließ. Auf seinem Weg war eine Eiche mit außergewöhnlich dickem Stamm zu erkennen, an der hielt der Zauberprinz an. Er kam langsam zu diesem Baum und nachdem er seine rechte Hand auf diesen gelegt hatte, sprach er zur Eiche: »Liebe Eiche, sag mir, weißt du vielleicht, wo sich das Dark-Reich befindet? Falls du es weißt, verrate es mir bitte.« Und der Junge verbeugte sich leicht vor der kräftigen Pflanze. Darauf fingen die Blätter des Weisheitsbaumes zu tuscheln und bald erklang eine weiche und leise Stimme: »Bis du der Prinz des Flowergardes?« »Ja, das bin ich.« »Warum willst du denn dorthin?«, fragte die Stimme mit einem Gähnen. »Poisonous Toadstool hat meine beste Freundin entführt und ich muss sie retten! Ich würde mich wirklich freuen, wenn du mir diesen Weg sagen könntest. Du bekommst auch so viel Licht und Wasser, du willst. Ich erfülle dir deine Wünsche. »Du hast es anscheinend eilig, mein Prinz... Vielen Dank, aber ich brauche nichts, ich fühle mich auch hier, im Schatten ganz wohl. Na gut, dann werde ich mich wohl kurz fassen müssen.« Der Baum sprach immer noch halb schlafend und müde. »Dann höre mir ganz gut zu: Wenn du diesen Pfand dort vorne gehst, wirst du nach 74 Schritten nach rechts umbiegen müssen, dann - wieder 74 Schritten – wirst du einen Turm sehen. In diesem Turm läutest du dann im 17. Stock sechs Mal. Dadurch wird sich ein weiterer Weg erblicken lassen. Es wird finster werden, doch habe keine Angst, welche Stimmen oder Geräusche du auch immer hörst, schaue nicht zurück. Und noch was ganz Wichtiges: Weiche nie von dem Pfad, der dir vom Grase vorgegeben wird, sonst könnte das das Ende sein. So gehst es dann 53 Schritte weiter, aber dieses Mal nach links, bis du an einem Tor ankommst. Dort bleibt es dir nur sechs Mal am Boden zu trampeln, dann öffnet sich dieses und du siehst dann das Dark-Schloss vor dir. Das wird schwierig werden, doch wenn du deinem Herz vertraust und die Hoffnung nicht aufgibst, wird es dir viel leichter fallen, hinzukommen. Ich wünsche dir viel Glück auf diesem gefährlichen Weg.« »Ich danke dir vielmals, lieber Baum. Vielen Dank, ehrwürdige Eiche!« Er verbeugte sich wieder vor dem mächtigen Baum. Mohn stieg vom Pferd und ging nun neben diesem, weil er ja die Schritte mit seinen Füßen abzählen musste. Jetzt lag der Weg vor ihm, aber was erwartete ihn auf dem anderen Ende des Weges? Was würde geschehen, wenn er sich doch umdrehen müsste, weil er ja so gütig war? Würde dann alles verloren gehen? Dann müsste Lika für Immer und Ewig in dieser fremden Welt des Bösen bleiben – im Dunklen des Dark-Reiches. Aber dann würde es ja heißen, dass Mohn sein Versprechen gebrochen hatte? Nein, solche Gedanken kamen dem jungen Prinz nicht in den Kopf, er war fest davon überzeugt, dass er diese Probe bestehen würde und alles gutes Ende haben wird. Er musste seine Freundin aus anderer Welt einfach retten, koste es was es wolle. Es verging einige Zeit und Mohn hatte bereits die ersten 37 Schritte hinter sich. Ihm kam dieser Teil des Weges zu einfach vor, aber er hatte sich auch gar nicht umgedreht weil er in seinen Gedanken versunken war und die Schritte trotzdem genau abzählte. Und jetzt kam er aus seinen Gedanken zurück und schaute sich die Gegend an. Sie schien noch düsterer geworden zu sein. Als er gerade den 38sten Schritt wagte, hörte er plötzlich ein Heulen, das hinter seinem Rücken auszubrechen schien. Er dachte schon daran, der Person oder besser gesagt, der unbekannten Kreatur zu Hilfe zu kommen, doch dann fuhr es ihn an, dass er das auf keinem Fall tun durfte! Er riss sich zusammen und ging weiter. Nach ein paar Schritten hörte er ein Bellen der Hunde, die ihn zu verfolgen schienen, war das wirklich Illusion? Der Prinz kniff seine beiden Augen zu und auf einmal hörte er nur seinen Herzschlag, der ihn verriet, dass er keine Angst haben und weiter gehen sollte. Sein Gedanke, dass er das Mädchen wieder sehen und nach Hause bringen sollte, ließ ihn nicht los. Dank diesem Gefühl hatte er jetzt alle ersten 74 Schritte schon bald hinter sich und die Stimmen und Geräusche, die ihn umgaben, nahm er nicht mehr wahr. Der Königssohn stand nun vor der Kreuzung, wo musste er jetzt hin? - Genau, nach links, in die Richtung, in die keiner freiwillig gehen würde! Denn im Vergleich zu den anderen zwei Wegen, die voller Licht erschienen, war dieser stockdunkel. Doch er wusste, wenn er seinen Mut auch wirklich hat und diesen auch einsetzen will, muss er in den Düsterwald. Was erwartete ihn bloß am anderen Ende des Weges? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)