A Magic Day In A Library von Kerberos (Märchen) ================================================================================ Kapitel 5: Ein Ball mit Hindernissen ------------------------------------ Als Lika und Mohn in dem großen Saal ankamen, atmeten alle erleichtert aus, sie waren froh, dass es der Retterin des Prinzen wieder gut ging. Lika errötete wieder als sie bemerkte, dass alle Blicke auf sie gerichtet waren. Mit einem Zauberspruch von einem der Gäste veränderte sich das Zimmer. Der Tisch war jetzt weg, an seiner Stelle sah man nur den glänzenden Boden, auch die Teppiche waren verschwunden. »Lasst uns mit dem Ball fortfahren!« , erklang Königins Stimme. Die Musik fing zu spielen an und langsam versammelten sich verschiedene Tanzpaare auf der Tanzfläche. Die Kavaliere luden die schönen Damen ein, ihnen einen Tanz zu schenken. Diese nickten erfreut und schon bald kreisten die Tänzerinnen und Tänzer in verschiedenen Richtungen durch den Saal. Die prächtigen Kleider der Frauen hinterließen einen tollen Eindruck, die Kleider und Röcke bildeten - von der Vogelperspektive aus gesehen - Blumen ähnliche Bilder. Das Mädchen aus einem anderen Land kannte solche Ereignisse nur aus den Märchenbüchern. Lika schaute sich das alles mit riesiger Begeisterung an und da erwartete sie, dass jemand auch sie einladen würde... »Darf ich bitten?« Der Prinz machte eine Gäste zur Einladung, verbeugte sich und Lika glaubte es kaum, was ihr da passierte, darum sprach sie auch wie durch gelesene Zeilen, als sie ihre Hand dem Prinzen reichte: »Es ist sehr nett von dir, danke. Ich würde gerne mit dir tanzen, aber...« Dann kam sie der Realität näher und setzte zu Boden schauend fort: »Aber ich kann n-nicht tanzen...« Sie schaffte es nicht, ihren Blick höher zu richten, da nahm Mohn ihre Hand in seine und sagte mit sanfter Stimme: »Lass dich führen, meine Prinzessin.« Das Mädchen erhob ihren Blick und dieser traf direkt die Augen ihres Tanzpartners. »Ich? Prin-Prinzessin? Du bist doch der Prinz und ich... ich bin ein einfaches Mädchen.« »Jeder Prinz sucht seine Prinzessin.« Er lächelte und fügte hinzu: »Aber in dem Fall hast du mich gefunden. Oft muss man nicht suchen, um zu finden.« Mohn zwinkerte Lika zu und schenkte ihr gleich darauf erneutes Lächeln. Sie fingen langsam an zu tanzen, es schien Lika so leicht unter der Führung von Mohn sich zu bewegen... Lika glaubte ihren Ohren nicht, das alles hörte sich ja wirklich wie ein wunderschönes Märchen an. Die Melodie wechselte sich ab und jetzt spielte eine schnellere Musik. Plötzlich war eine Stimme hinter Likas Rücken zu hören: »Darf ich Sie um einen einzigen Tanz bitten?« Sie drehte sich um und sah einen Mann in ganz schwarzer, aber doch eleganten Kleidung hinter sich stehen. Der Gast war mit einer rabenschwarz Maske maskiert. Wollte er etwa tatsächlich mit ihr tanzen. »W-wie bitte, aber...« Sie sprach nicht weiter, und schon geriet sie unter die Führung des anderen. Wie kam es dazu? Das bemerkte sie nicht. Der Prinz kam gar nicht zu Worte und warf dem Fremden einen etwas bitteren Blick zu, dem der Schwarzgekleidete jedoch auswich und zu Lika sprach: »Hat dir schon jemand gesagt, dass du sehr schön mit diesem Kleid aussiehst?« Er lächelte kurz. Lika überlegte sachlich, aber sie konnte sich nicht erinnern, dass ihr das jemand direkt sagte. »Nein? Auch der Prinz nicht? Dabei hast du ihm sein sowieso sinnloses Leben gerettet, du Arme.« - Nach einer kurzen scheinbar künstlich bemitleidenden Miene, die man jedoch durch die Maske nicht sah, sprach er weiter – und das Gesprochene wurde nicht positiver. »Er ist ja so selbstsüchtig, alle Reichen sind so – und er ist keine Ausnahme!« Seine Stimme klang streng und betonend, sodass die schlechten Worte wie Dornen aus der Rede stachen. »Reden Sie nicht so über ihn, er ist ganz anders!« Lika bemerkte, dass das Lächeln des Maskierten gar nicht nett, sondern eher böse aussah – ja, das wusste sie, auch wenn das Gesicht in schwarzer Hülle versteckt war. »Wie ich diese Maske trage, tragen auch die anderen schlechte Gedanken mi sich , sie verstecken diese und erzeugen einen Schein der Güte. In Wirklichkeit sind alle egoistisch, auch der Prinz Mohn!« »Das ist nicht wahr! Der Prinz ist sehr nett!« Lika spürte die unangenehme Aura des Fremden.« »Prinz, tse... er ist doch nur froh, dass er regieren kann. Er liebt, wie alle anderen, die Macht, alles andere - und auch du« - er betonte bitter das „Du“ »sind ihm egal!« Das Mädchen wollte den Tanz beenden, doch der Maskierte presste ihre Hand in seiner, seine schwarzen Handschuhe kamen Lika so hart vor, dass sie fast vor dem Schmerz aufschrie. »Na-na, du tanzt schön mit mir und niemand anderem.« »Lassen Sie mich bitte los! Danke für den Tanz.« »Die Höflichkeit hilft dir auch nicht mehr, du kommst mit mir!« Er zeigte sein böses Grinsen dem Mädchen, das jetzt verstand, dass es auf keinen Fall einer der Eingeladenen war. »Mohn! Hilfe!« Als der Prinz sah, dass Lika fast weinend vor Schmerz nach ihm rief, war es bereits zu spät. Der „schwarze Mann“ wickelte sie in seinen schwarzen Mantel ein, sodass sie gar nicht mehr weg konnte. »Lika! Lassen Sie sie los! Auf der Stelle!» Alle anderen bekamen nun das Geschehen mit und erschraken. Mohn versuchte den Fremden mit seinem Zauber-Können aufzuhalten, doch es half alles nicht. »Ha-ha, hast du mich etwa vergessen, wer ich bin?« Der schwarz Maskierte nahm die Maske vom Gesicht. »Ich bin der künftige Herrscher der Welt – Poisonous Toadstool!« Und er lachte höhnisch weiter. Der Dichter kam zu Worte: »Du, Elender, hast dich eingeschlichen, du! ...« Er dachte sich gleichzeitig eine wirkungsvolle Zauberformel aus. »Ach, du untalentierter Dichter! Hast du gedacht, dein Zauberbuch würde das ganze Königreich retten. Tha, um mich zum Schweigen zu bringen, müsst ihr schon früher aufstehen! Ha-ha-ha.« »Lasst unsere Gästin los, sie hat mit der Sache nichts zu tun!« sagte die Königin. »Von mir aus, kannst du einen Teil unseres Königreichs haben, aber das Mädchen...« fügte sie hinzu. »Was!? Dieses Ding hier soll nichts mit der Sache zu tun haben? Und wer dann den Vertrag aufgelöst? Etwa ich selbst? Dass ich nicht lache!« Der schwarz gekleidete sah Lika mit Zorn an und drückte sie noch fester. »Wie kannst du es wagen, dieses so viel bedeutendes Geschöpf so zu nennen!? Du mieser Dreckskerl! Hast du dich nur einmal in deinem Leben gefragt, wie blöd du eigentlich bist, dass du die ganze Welt zu erobern träumst?! Du bist ja so ein bescheuerter Typ, dass ich dich als einzigen in meinem Leben hassen muss! Du!« Mohns Zorn stieg über alle Ränder heraus. Seine Eltern haben nie gedacht, dass ihr Sohn jemals solche Worte herausbringen würde und hielten nur ihre Hände vor ihrem Gesicht. Wahrscheinlich waren sie in seinem Inneren nur für so einen Moment aufbewahrt. »Lass sie auf der Stelle los!« Er stellte sich in eine Kampfposition und wollte gerade einen heftigen Zauberspruch aussprechen, da sah er das ihn traurig anschauende und ganz leise mit Schwierigkeiten nur das einzige Wort sagende Mädchen. »Bitte...« Ihre Augen wurden schwer und schlossen sich vor Erschöpfung und Schmerz. Mohn war erstaunt; wollte Lika etwa, dass er seinen Feind gehen lies? Aber warum? War sie vielleicht von dem Fremden verzaubert worden oder war es doch ihr eigener Wille? Poisonous Toadstool drehte sich um und verschwand in der Luft mit Lika bei sich, keiner konnte mit der Wimper zucken, so schnell waren die zwei Gäste anderer Länder verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)