As time goes by von apricotic_narcotic (~Azureshipping~) ================================================================================ Kapitel 1: first and last ------------------------- Während du das Leben planst und ordnest, verläuft es meist in ganz andere Richtungen. Meine Großmutter hatte dieses Zitat bei jeder sich bietenden Gelegenheit zum Besten gegeben. Das war sozusagen ihre Grundphilosophie gewesen. Als kleines Kind hatte sie mir ständig eingebläut, dass es nichts zu jammern gäbe, denn aus jedem Übel, das einem wiederfährt, mag es noch so unerträglich und entmutigend sein, erfolgt immer etwas zu seinem Nutzen, auch wenn man es nicht sofort erkennt. Allerdings hat es mich dieser Ausspruch nie wirklich überzeugt und nach ihrem Tod habe ich -wenn ich mich Recht entsinne- nur wenig daran gedacht. Doch an einem bestimmten Abend kam mir dieses Zitat wieder in den Sinn, auch wenn diese ganze Geschichte im Nachhinein auch unwahrscheinlich klingt. Drei Jahre nach der Rettung der Welt lebte ich –nach zwei Umzügen- wieder in Domino, allerdings hatte ich mein eigenes Apartment. Leider musste ich das Studium in New York auf eine ungewisse Zeit verschieben, da meine Mutter eine Operation benötigte und nur mein gespartes Geld dem Arzt genügte, wenn auch nur knapp. Aber eigentlich war ich glücklich. Ich hatte sogar das Glück einen gutaussehenden Freund zu haben. Ich war leider so naiv und gutgläubig, dass ich jedes Anzeichen einer drohenden Katastrophe einfach ignoriert habe. Bis ich einen alten Freund traf… Freitagabend, die Uhr zeigte kurz nach Zehn. Anzu wartete ungeduldig im Flur, ihre Fußspitze tappte synchron zum Ticken des Sekundenzeigers. Sie hatten nun schon eine halbe Stunde Verspätung, aber Neil zuliebe geduldete sie sich noch, wenn auch mit Mühe. Anzu seufzte. Ihre Beziehung hatte jetzt schon einiges mitgemacht und die letzte Zeit hatte sie schon befürchtet es wäre endgültig aus. Kein, Wunder, bei ihren Arbeitszeiten. Doch dann hatte er angeboten, mal in einen Club zu gehen und Anzu, die noch eine Chance in diesem Unternehmen sah, um ihre Beziehung zu retten, stimmte natürlich ein. Außerdem war sie schon seit längerem nicht mehr ausgegangen, die Abwechslung würde ihr gut tun. Die Uhr tickte. Nach weiteren fünf Minuten kam Neil endlich aus dem Bad geschlendert, so gut aussehend wie immer, nahm seine Autoschlüssel vom Spiegeltisch und führte Anzu mit einem Grinsen hinaus. Anscheinend dachte er gar nicht daran, sich für seine Verspätung zu entschuldigen. Doch sie übersah die Kleinigkeit einfach und setzte sich vergnügt ins Auto. Anzu rannte. Ihre Absätze klapperten laut über den Asphalt, Ihr blaues Kleid klebte ihr am Körper. Die Menschen, die noch spätnachts auf den Straßen spazierten sahen ihr nach, warfen ihre komische Blicke zu, schüttelten den Kopf, doch sie kümmerte sich nicht darum. Sie wollte einfach nur noch weg. Weg von Neil und diesem Flittchen, weg von diesem Club, weit weg. Keuchend blieb sie stehen und stützte sich auf ein Bushalteschild. Die Tränen rannen ihr übers Gesicht, hinterließen leichte Spuren in ihrem sparsamen Make-up und bildeten dunkle Flecken auf dem Asphalt. Bilder schwirrten ihr im Kopf, ließen die Tränen nicht stoppen. Eine Tanzfläche, umringt von den Gesichtern der Tänzer. Den Weg zur Toilette, ein Gedränge von Menschen. Die Tür einer Kabine, beschmiert mit unzähligen Texten. Ein Pärchen, fest umschlungen, ein tiefer Kuss, und wandernde Hände. Einer von den Zweien war Neil. Erschöpft ließ sich Anzu auf einen Sitz der Bushaltestelle nieder. Die Reklamen leuchteten auf sie herab, machten aus dem Häuschen eine Oase des Lichts in der kalten und dunklen Nacht. Anzu lehnte ihren Kopf an die Glaswand und schloss die Augen. Noch immer blitzten Teile des Geschehens wie ein Albtraum vor ihren Augen auf. Mit einer Hand strich sie sich durch die Haare, die ihr aber sofort wieder ins Gesicht fielen. Langsam beruhigte sich ihr Herzschlag wieder, die Tränen versiegten. Stattdessen lief ein Frösteln über ihren Körper, als der Wind sie striff. In der Wut und der Enttäuschung hatte sie nicht daran gedacht ihre Jacke mitzunehmen. Und erst jetzt wurde ihr schmerzlich klar, dass sie keine Ahnung hatte wie sie nach Hause kommen sollte. Immerhin lag ihr Apartment am anderen Ende der Stadt, die Busse fuhren nicht mehr, der nächste Bahnhof war eine Zeit entfernt, und für ein Taxi hatte sie kein Geld, denn auch ihre Tasche mit ihrem Portmaine lag noch im Club. Aber für nichts in der Welt würde sie zurück gehen. Verzweiflung überkam Anzu. Dabei sollte das doch so ein herrlicher Abend werden, ein Meilenstein, ein Zeichen, dass auch sie einen Glückstreffer landen konnte. Doch das Schicksal hatte es nicht so gewollt. Sie stützte den Kopf in ihre Hände und ließ den Tränen wieder freien Lauf. „Mazaki?“ Anzu hob erschöpft den Kopf und versuchte zu erkennen, wer da vor ihr stand, jedoch verschwamm das Bild durch die Tränen wieder. Schnell wischte sie sich mit den Händen die Nässe fort. Direkt vor ihr stand ein junger hochgewachsener Mann, ungefähr in ihrem Alter. Seine Kleidung war einfach, ein weißes Hemd und eine schwarze Hose. Der dunkle Mantel lag locker an seinem Körper, der Wind blies ihm Strähnen seines braunen Haares in die Stirn, und seine Eisblauen Augen, die sie nun erstaunt anblickten, schienen ihm Licht zu glühen. Verwundert starrte Anzu ihn an. Sie konnte einfach nicht glauben, dass gerade jetzt, in diesem unglücklichen Moment ein Teil ihrer Vergangenheit wieder vor ihr stand. „S-Seto?“ Der Angesprochene lächelte. „Was machst du hier?“ „Das könnt ich dich auch fragen. Warum sitzt du einsam an einer Bushaltestelle?“ Seine Hände glitten in seine Manteltaschen, ein Zeichen von Neugierde, so gut kannte Anzu ihn noch. Als sie antwortete hätte sie den Mund am liebsten sofort wieder geschlossen, so zitterig und schwach klang sie. „Ich…ich war eben in einem Club, aber leider hat sich meine Mitfahrgelegenheit gerade eben abgeseilt.“ Anzu senkte schnell den Kopf, damit Seto ihr nicht ansah, dass diese Begründung ein wenig abweichte, eigentlich eine komplette Lüge war. Ein Frösteln lief über ihren Körper, als wieder eine Brise aufzog. Sie hörte ein Rascheln und wenig später legte Seto ihr seinen Mantel um die Schultern. Danach ließ er sich neben sie nieder. „Was ist passiert?“ Anzu hob den Kopf, blickte ihn fragend an. „Du müsstest doch wissen, dass ich mich mit so einer Ausrede nicht abspeisen lasse, dafür kenne ich die Menschen zu gut. Warum solltest du auch weinen, nur weil du niemanden zum Mitfahren hast?“ Mit anfänglicher Unsicherheit begann Anzu zu erzählen, und nachdem die ersten Worte über ihre Lippen geglitten waren, begann sich ihre Zunge selbstständig zu machen. Und es fühlte sich gut an, als würde der Kummer sich mit den Worten verabschieden, nicht vollständig, aber immerhin der bedrückenste Teil. Sie fing ganz von vorn an, erzählte von der ersten Begegnung mit Neil, von ihren Erlebnissen, den Guten und den Schlechten, von ihrer großen Freude, aber auch von ihren Zweifeln und Ängsten, die sich in der letzten Zeit gehäuft hatten. Und schließlich von diesem Abend. „Ich hatte schon geahnt, dass es irgendwie in der Art zu Ende gehen würde. Oft hab ich mir vorgestellt wie es ablaufen würde, hab über meine Gefühle nachgedacht und über meinen Abgang. Und dann kam es doch völlig anders.“ „Das Leben verläuft manchmal in seltsamen Bahnen.“ Setos Stimme war nur ein Flüstern, sein Blick weit in die Ferne gerichtet. Schließlich ging ein Ruck durch seinen Körper und er erhob sich. „Komm, ich bring dich nach Hause. Immerhin kannst du nicht die ganze Nacht hier sitzen bleiben.“ Anzu stand auf, dankbar über diese glückliche Fügung des Schicksals. In diesem Moment schien ihr Seto wie eine Halluzination, wie ein Engel. Und sie war wirklich überrascht über seine Wandlung. Wenn sie ihn mit dem korrupten Eisklotz von früher verglich, erkannte sie fast keine Ähnlichkeit mehr. Schon allein seine milderen Gesichtszüge sprachen Bände. Anzu hielt Ausschau nach einer schwarzen Limousine, doch stattdessen machte Seto vor einem dunklen Mercedes halt. Erst als er die Schlüssel aus seiner Hosentasche zog, verstand sie seine Absicht. „Du fährst? Was ist aus deiner Limousine geworden?“ Setos Hand fuhr beinahe liebevoll über die glänzende Motorhaube. „Naja, inzwischen hab ich das richtige Alter für eine feste Freundin. Behauptet zumindest Mokuba.“ Anzu lächelte. Sie hätte sich auch gewundert, wenn Mokuba nicht versucht hätte seinen großen Bruder zu verkuppeln. Mokuba war ja selbst schon sechzehn. Wie schnell die Zeit doch verging. „Aufgrund dieser Tatsache ist mein Fanclub in beeindruckender Geschwindigkeit gewachsen. Und mit der Limousine lenkt man die Aufmerksamkeit zu sehr auf sich.“ „Seto gejagt von Fangirls, das sieht man nicht alle Tage.“, schmunzelte Anzu. Auch Seto konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Mit einer eleganten Bewegung öffnete er die Beifahrertür und zeigte ihr wie ein echter Gentleman mit einem Wink einzusteigen. Anzu ließ sich hineingleiten, darauf bedacht ihr Kleid nicht zu strapazieren. Beeindruckt sah sie sich die Innenausstattung an. Die Sitze waren mit hellem Leder ausgestattet, die Fenster getönt, die Armatur mit glänzendem Holz ausgekleidet. Kein einziges Anzeichen von irgendwelchen Gebrauchsspuren, bis auf das Lenkrad und den Gangschalter. Alles in allem purer Luxus. Der Innenraum war ebenfalls ziemlich großzügig, was nicht zuletzt an Setos Größe lag, der gerade versuchte, sich seinen Kopf beim Einsteigen nicht anzurempeln. Kaum saß er im Wagen, konnte sie eine deutliche Veränderung erkennen. „Außerdem entspannt mich das Fahren irgendwie ungemein.“ Er nahm ihr den Mantel ab und legte ihn auf die Rückbank. Mit einem sanften Schnurren sprang der Wagen an und Setos Hände legten sich locker ans Steuerrad. Und wieder wunderte sich Anzu über seine große Veränderung. Sie beobachtete seine Bewegungen, seinen Umgang mit dem Wagen, sanft aber bestimmt, solange bis er das Wort ergriff. „Hast du eigentlich noch Kontakt mit Yugi und den anderen?“ „Nicht sehr oft. Mit Yugis Forschungsreisen ist es ziemlich schwierig ihn zu erwischen und wenn der Zufall es mal so will, dann könnte er stundenlang über seine neuen Entdeckungen sprechen, womit er sich zum Teil auch nicht gerade zurückhält. Ganz zu schweigen von Joey und Tristan. Wenn die zwei auf Tournee sind, melden sie sich auch nur selten.“ „Hätte mich auch gewundert, wenn sich diese beiden Kindsköpfe getrennt hätten.“, murmelte Seto. Anzu konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Na gut, ein wenig von seinem alten Charakter war doch noch übrig. „Wie läuft es eigentlich mit dem Tanzen? Du willst doch studieren, oder?“ Anzu lenkte ihren Blick aus dem Fenster, ließ ihn über die Fassaden der Häuser streichen. „Naja, ich-“ Anzus Stimme stockte. Fragend folgte Seto ihren Blick. Draußen ging ein Pärchen, oder besser wankte, was größtenteils daran lag, dass der Mann schon ziemlich betrunken war und nur noch im Stande war zu torkeln. Anzus Blick schnellte nach vorne, die Haare im Gesicht, doch Seto war sich sicher, Tränen in ihren Augen gesehen zu haben. Er runzelte die Stirn, ahnend, wer dieses Pärchen war. „War das-?“ Anzu nickte leicht. Ein schmerzhaftes Stechen beherrschte ihr Herz und sie bemerkte zuerst nicht, dass der Wagen langsamer wurde. Als sie aufsah, erkannte sie Seto fast nicht wieder. Sein Kiefer war zusammengepresst, seine schlanken Hände umklammerten angespannt das Lenkrad und in seinen Augen war blanke Wut. Er parkte rechts an der Straße, nicht weit weg von dem Pärchen. Seto stieg aus und schlug energisch die Autotür zu und Anzu, erschrocken über seine heftige Reaktion, folgte ihm eilig. Er steuerte schon auf die beiden zu. „Seto, was hast du vor?“ „Ich gebe diesem Typen, was er verdient!“ Zehn Meter Abstand zwischen den beiden. Seto blieb stehen, und auch Neil, obwohl er nicht ganz verstand was vorging oder wer da überhaupt vor ihm stand, funkelte ihn an. Instinktiv ,oder auch wegen dem Alkohol in seinem Blut, vermutete er eine Auseinandersetzung. Seine Begleiterin wich zurück, als sie erkannte, mit wem er sich gerade anlegte. „Hey, du stehst mir im Weg! Hau gefälligst ab!“ Seto blieb stehen, gab kein einziges Wort von sich, fast einer Statue gleich. Erst als Neil wieder kehrt machen wollte erhob er seine Stimme. „Was ist mit Anzu?“ Er schwankte, als er sich wieder seinem Gegenüber zuwandte. Sein Blick war getrübt von Unverständnis, erst einen Augenblick später hellte sich sein Gesicht auf, gleichzeitig mit einem schmierigen Grinsen. Er fragte nicht einmal, woher dieser mysteriöse Fremde überhaupt Bescheid wusste. „Anzu? Was soll mit der sein?“ „Sie ist deine Freundin.“ „Nein, schon ungefähr seit einem halben Jahr nicht mehr. Sie hat es nur nicht wirklich mitbekommen.“ Neils Lachen hallte von der Häuserfassade neben ihnen ab und verlieh dieser Tatsache eine gewisse Grausamkeit. „Soll das heißen, dass du sie die ganze Zeit betrogen hast?“ Setos Stimme blieb mehr oder weniger ruhig, monoton, obwohl er nur vor Wut schäumte, Ekel vor dieser Person erfüllte fast sein ganzes Denken. Dennoch ließ er davon nichts durchscheinen. „Nicht betrogen, das hört sich so…schlecht an. Sagen wir, ich habe eher so eine Art Doppelleben geführt.“ Ein lautes Schluchzen war zu hören. Erst jetzt erkannte Neil, dass da noch jemand hinter diesem Fremden stand. Ihr blaues Kleid hatte er in der Dunkelheit und vor allem in seinem Rausch nicht erkennen können. Setos Stimme lenkte jedoch wieder seine Aufmerksamkeit auf ihn. „Warum?“ Die Anwesenheit Anzus war schon wieder vergessen. Neil sonnte sich in seinem Erfolg, in seinem Kunstwerk, sein gesamtes Umfeld getäuscht zu haben. „Ganz Einfach: Es hat mir Spaß gemacht. Während ich scheinbar ein normales Leben mit Anzu lebte, hatte ich zeitgleich noch eine Affäre, und schließlich hab ich beides miteinander kombiniert. Es ging zwar nicht ganz so aus wie geplant, aber was soll’s.“ Anzu trat aus Setos Schatten hervor. Mit energischen Schritten steuerte sie auf Neil zu, ihre Haare und ihr Kleid wehten im Wind, ihr Gesicht war tränenüberströmt, und der Schmerz spiegelte sich in ihren Augen. Dennoch blieb ihre Mine wütend, entschlossen, und in diesem Moment schien sie allen Anwesenden wie ein Racheengel. Schließlich machte sie vor Neil halt. Das Klatschen hallte von den Wänden zurück, erklang in der plötzlichen Stille ungewohnt laut. Mit einem Ruck machte Anzu kehrt, ging steifen Schrittes zum geparkten Wagen. Als sie Seto passierte, der immer noch bewegungslos, mit undeutbarer Mine dort stand, striff ihre Hand die Seine. Das war das Zeichen. Neil berührte erstaunt seine gerötete Wange, dann zuckte er die Achseln. „Ich schätze, das hab ich verdient. Komm Schätzchen, wir gehen.“ Er legte seinen Arm um die Taille der Frau und setzte schon an zu gehen, als ihn ein Tippen auf seiner Schulter veranlasste, sich noch einmal umzudrehen. Genervt verdrehte er die Augen, im Umdrehen fragend: „Was denn?“ „Ich hab noch was für dich!“ Seto holte mit ganzer Kraft aus und bevor Neil auch nur daran dachte, auszuweichen, war seine Nase auch schon gebrochen. Mit Verachtung blickte Seto auf den am Boden kreuchenden, vor Schmerz stöhnenden Neil herab, während er seine Hand massierte: „Ewig her, dass ich das gemacht hab, aber ich habs immer noch drauf.“ Dann folgte er Anzu, die nun an den Wagen gelehnt auf ihn wartete. Schweigend stiegen die beiden ein, keiner erwähnte ein Wort über das gerade Geschehene. Eine Weile fuhren sie dahin, passierten die Innenstadt. Schließlich unterbrach Anzu die angespannte Stille. Ihre Stimme war brüchig, unterbrochen von gelegentlichen Schluchzern. „Warum? Warum hast du das gemacht?“ Vorwurfsvoll blickte sie Seto an, der immer noch angespannt seine eiserne Mine hielt. „Du hast immer wieder nachgefragt und ich frage mich warum. Hast du auch nur eine Sekunde daran gedacht, was da in mir vorgeht? Denkst du ich wollte die Wahrheit erfahren?“ Ein Schluchzen unterbrach sie wieder, schüttelte ihren Körper und ließ erneut Tränen fließen, übertönte Setos Antwort. „Was?“ „Ich hab die ganze Zeit an dich gedacht!“, rief er, ein wenig zu laut. „Wieso hast du dann immer weiter gefragt? Um mich endgültig zu brechen?“ Inzwischen schrie Anzu fast, all die Enttäuschung und der Schmerz äußerten sich in Wut und Unverständnis. Sie wusste, dass es falsch war, deswegen Seto zu beschuldigen, aber Beherrschung war ihr in diesem Moment gänzlich fremd. „Weil ich wollte, dass du die ganze Wahrheit erfährst! Schon nach den ersten Sätzen von dir habe ich geahnt, dass da irgendetwas mit ihm nicht stimmte, da passte etwas nicht.“ „Ach und du wolltest mir also helfen, indem du mir mein Herz in Fetzen zerrissen hast?“ Seto trat auf die Bremse, die Reifen kreischten auf. Der Wagen schlenkert zweimal bedrohlich, dann blieb er mitten auf der leeren Straße stehen. Er umklammerte das Lenkrad, als wäre es eine Art Anker, sein Blick war starr gerade ausgerichtet, er keuchte vor Schreck über seine Reaktion. Schließlich sackte sein Körper zurück in den Sitz, seine Hände ließen das Lenkrad los und er fuhr sich zitternd durchs Haar. Dann glitt sein Blick zu Anzu, die zitternd und erschrocken über seine Reaktion, wiederum ihn ansah, in der Befürchtung zu weit gegangen zu sein. „Es…Ich…So etwas würde ich dir nie antun.“, flüsterte Seto. In seinem Blick war Schmerz und Anzu war überrascht über solch heftige Gefühle, so etwas kannte sie von ihm nicht. Anscheinend war diese gefühlslose Maske endlich verschwunden, nach Jahren der Beherrschung. „Es tut mir Leid“, flüsterte sie schuldbewusst, „nein, so ein Benehmen kann man eigentlich nicht entschuldigen. Trotzdem, ich-„ „Schon okey. Es ist ja zum Glück nichts passiert. Du hattest ja recht, das hätte nicht sein müssen. Aber so bin ich nun mal.“ „Wirklich? Du verzeihst mir?“ Seto nickte und Anzu hoffte einfach, dass er das ernst meinte. Mit einem kleinen Lächeln, fuhr Seto los. „Immer noch so temperamentvoll wie früher.“ „Hast du etwas gesagt?“ „Nein. Wie komm ich zu deinem Apartment?“ „Anzu?“ „Hm?“ „Wie kommst du in deine Wohnung, wenn du deinen Schlüssel nicht hast?“ Anstatt stehen zu bleiben, hielt sie weiter auf die Wohnungstür zu. Dort bückte sie sich und suchte anscheinend etwas an der Leiste, was sie auch nach wenigen Augenblicken fand. Sie klappte einen kleinen Teil hinunter und dahinter glitzerte etwas Silbriges. Der verdutzten Mine Setos antwortete sie mit einem Lächeln. „Denkst du ich sorge nicht vor?“ Mit einem Klacken öffnete sich die Tür und Setos Überraschung war groß, als die beiden in eine komplett leere Wohnung traten. „Äh…Ist das Absicht?“ Zunächst stand Anzu reglos und schockiert da, bis ihr der Grund für die Leere einfiel. „Oh verdammt! Wie konnte ich das nur vergessen!“ Fluchend knipste sie das Licht an. „Ich bin vor kurzem zu Neil gezogen, sämtliche Möbel –oder besser gesagt, die, die ich behalten habe- sind bei ihm. Ich hab die Wohnung nur noch, weil es eine Kündigungsfrist gibt.“ Sie hatte geahnt, dass sie irgendetwas Wichtiges vergessen hatte. Was war heute nur für ein verdrehter Tag. Mit Tränen in den Augen setze sich Anzu auf den kalten Boden. Nur ihr Fluchen störte die Stille. „Wenn du willst kannst du zu mir kommen.“ Zuerst zeigte Anzu keine Reaktion, dann sprang sie mit einem Ruck auf, ihr Blick auf Seto gerichtet. „Ich versteh das nicht.“ Anzu schüttelte den Kopf, während er ihr einen verwirrten Blick zu warf, ein wenig perplex über ihre Plötzlichkeit. „Was?“ „Du hast dich so stark verändert. Wo ist der eingebildete grobe Eisklotz von früher geblieben?“ Seto verzog die Mine wegen dieser harschen Formulierung. „Vermisst du etwa den alten Seto?“ flüsterte er und lehnte sich gegen die karge Fensterbank. Sein Blick glitt in die Ferne. Anzu ließ sich nicht ablenken, sie wollte jetzt klare Tatsachen. „Was ist passiert?“ Schließlich seufzte er und als er zu erzählen begann, füllte seine Stimme den gesamten Raum. „Die ganze Sache fing ein Jahr nach der Geschichte mit dem Pharao an. Es war spätabends, ich kam wie gewohnt von der Arbeit nach Hause, schlecht gelaunt, abweisend. Mokuba hatte wieder auf mich gewartet, obwohl ich ihm doch immer sagte, es würde spät werden. Und ich Idiot habe getobt, warum er denn schon wieder so lang wach gewesen war. Wir fingen einen Streit an. Die letzte Zeit hatten sie sich gehäuft, aber noch nie war er so heftig wie an diesem Abend. Mokuba war genauso ein Sturkopf wie ich geworden, gab nicht auf, wehrte sich. Er schrie mir sämtliche schlechten Eigenschaften, die ich besaß zu, und das waren wirklich viele, wie du dir denken kannst. Gegen Ende-ich war im Begriff den Streit zu beenden- schrie er plötzlich, den Tränen nahe, dass ich nicht einmal mehr fähig wäre meine abweisende kalte Maske vor meinem eigenen Bruder abzusetzen, dass sie zu meiner zweiten Haut geworden wäre und sie sich solange anpassen werde, bis ich sie nie mehr niederlegen könnte. Danach rannte er auf sein Zimmer, ich dagegen blieb regungslos stehen. Allerdings stritt ich den Gedanken an Mokubas Anschuldigungen strikt ab, ich war zu wütend, um auch nur ansatzweise über seine Worte nachzudenken. Also ging ich am nächsten Tag wie gewohnt in die Firma. Und zum ersten Mal hörte ich die kleinen Sticheleien, die gemurmelten Beschimpfungen und den aggressiven Unterton in den Stimmern meiner Angestellten. Das brachte mich zum Nachdenken. Die nächsten zwei Tage verschanzte ich mich in meinem Büro, stellte mir ständig die Frage, ob es nicht wirklich so war, wie Mokuba in seiner Wut geschrien hatte. War da überhaupt noch eine Maske oder war sie wirklich schon mein zweites Gesicht? Ich erinnerte mich an meine Kindheit, an meine Spiele mit Mokuba. Und da bekam ich plötzlich Angst, etwas das ich sonst nie fühle. Angst, dass aus mir ein gefühlloser Mensch wurde, ohne Chance auf Änderung. Und Angst, dass mein Bruder mich irgendwann verlassen könnte. Schließlich wurde ich krank. Drei ganze Wochen lag ich im Bett und durchlebte alle möglichen Symptome. Kopfschmerzen, Übelkeit, Grippe und das war noch das harmloseste. Mokuba versorgte mich zum Glück, obwohl wir doch eigentlich zerstritten waren. Ich weiß noch, dass er einmal sagte, dass mein Körper von meinem Schlechten Charakter reingewaschen werden würde. Und danach fiel es mir nicht einmal mehr so schwer mich zu ändern.“ Eine Pause erfolgte. Als Seto weitererzählen wollte, runzelte er die Stirn, brach ab und lächelte. Dann glitt sein Blick zu Anzu. „Ich habe eine Frage.“ Er stieß sich vom Fenster ab, seine Hände immer noch in der Manteltasche, ging auf Anzu zu, bis er direkt vor ihr stand. „Kann man sich in eine Erinnerung verlieben?“ „Was meinst du damit?“ Ein Seufzen, dann ein Flüstern. „Verzeih mir.“ Seine Hände umschlossen sanft ihr Gesicht, er beugte sich zögernd nach unten. Vorsichtig, als würde er fürchten sich zu verbrennen, legten sich seine Lippen auf die Ihren. Erst als er keinen Widerstand von ihrer Seit aus spürte, wurde er mutiger. Sehnsuchtsvoll, ja fast hungrig, liebkoste er ihre Lippen. Er wurde fordender, blieb jedoch sanft, legte Zuneigung hinein. Und Anzu genoss diesen Kuss, diesen kurzen Moment der Sorglosigkeit, kostete die Wärme und dieses Gefühl der Zuneigung aus, bis ihre chaotischen Gefühle die Bindung zerbrochen. Mit leichtem Druck schob sie Seto von sich weg, atemlos, verwirrt. „Das macht dein Verhalten zwar klarer, aber ich versteh es trotzdem nicht.“ Seto biss sich ein wenig schuldbewusst auf die Lippe. Er wusste, dass dieser Kuss nach diesem Abend nicht gerade angebracht gewesen war, aber er hatte sich einfach nicht beherrschen können. Der Augenblick schien einfach zu perfekt. „Während meiner Krankheit hab ich mich mit meiner Vergangenheit auseinandergesetzt. Mit meiner Kindheit, meinem Wirken bei der Firma, und schließlich auch mit der Zeit bei…euch. Jetzt ist mir alles klarer und ehrlich gesagt tut es mir Leid, dass ich mich damals so benommen habe. Jedenfalls ist mir etwas aufgefallen.“ „Was?“ Neugierig lehnte sich Anzu ein wenig nach vorne. „Du. Du bist mir aufgefallen. Früher dachte ich ständig, dass du unbedeutend bist, nur ein Cheerleader vom Pharao. Äh…tut mir Leid.“ Ihm war Anzus vorwurfsvoller Blick nicht entgangen. „Aber dann…du warst ständig anwesend, hast die ungleiche Gruppe zusammengehalten, sie unterstützt, auch wenn Duel Monsters dich nicht gerade übermäßig interessiert hat. Und du hast stets deine Meinung gesagt, dich jedem in den Weg gestellt, sogar mir. Ganz zu schweigen davon, wie schön du bist.“ Anzu konnte nicht anders als zu erröten. Während Setos Erklärung, vor allem was sie betraf, hatte er sie verträumt angeblickt und sein Lächeln war nicht mehr gewichen. Aber es war nicht richtig. Zumindest nicht jetzt. Wenn es so weiterging, würde sie ihn nur benutzen, auch wenn es nicht gewollt war. „Seto, ich-„ verzweifelt suchte sie nach den richtigen Worten. Sie wollte ihn auf keinen Fall verletzen, aber das war fast unumgänglich. „Ich fühle mich wirklich geschmeichelt und mich freuen deine Gefühle, aber-„ Setos Seufzen unterbrach sie. „Ich weiß, ich weiß. Es war auch ein ziemlich ungünstiger Zeitpunkt, den ich mir da ausgesucht habe. Und es tut mir wirklich Leid, dass ich dich noch mehr durcheinander gebracht habe, aber sehr viel von meiner Beherrschung ist nicht mehr übrig geblieben. Ist wohl die Strafe für früher.“ Geschickt versuchte er seinen Schmerz zu übertönen, aber Anzu konnte er nichts vormachen. Seine Augen verrieten ihn. „Willst du trotzdem bei mir übernachten? Du kannst ja wohl schlecht auf dem Boden schlafen.“ Anzu war wirklich überrascht, wie gut Seto mit seinen Gefühlen umgehen konnte. Manche Menschen brachten das nicht mal in einem ganzen Leben fertig und er schaffte es mehr oder weniger in zwei Jahren. Aber er war ja schon immer sehr talentiert gewesen. Dankbar nickte sie, hielt aber dann inne. „Warte, ich will nur noch schnell die schlimmsten Spuren von diesem Abend beseitigen.“ Schnell machte sie sich im Bad noch fertig und folgte ihm schließlich wieder zu seinem Wagen. Heute fuhr sie anscheinend nur durch die Gegend. Es hatte sich nichts verändert. Seto lebte immer noch in seiner Villa, die ebenfalls keine Veränderung aufwies. Zumindest soweit Anzu das beurteilen konnte, da sie nur selten hier gewesen war. Nachdem er seinen Mantel weggebracht hatte, führte er sie in den ersten Stock und von da aus durch Unmengen von Gängen, nur spärlich mit Lampen beleuchtet, sodass sie schon bald den Überblick verlor. Das Klischee, dass eine Villa tausende von vermutlich unbenutzten Zimmern hatte, war also doch wahr. Wieder bogen sie um eine Ecke, doch statt abermals Dunkelheit vorzufinden, fiel Licht auf den Gang, das von einer offenen Türe stammt. Aus dem Zimmer hörte man Lärm im Stil einer Küche. Nach wenigen Augenblicken ging das Licht in dem Raum aus, und ein Junge mit schulterlangen pechschwarzen Haaren, gekleidet in Boxershorts und T-Shirt und mit einem Sandwich im Mund betrat den Gang. Als er Seto sah schreckte er nach hinten und hätte beinahe sein Sandwich fallen gelassen. „Mensch Seto, du kannst mich doch nicht so erschrecken!“ Seto seufzte gedehnt. „Mokuba, was machst du um diese Uhrzeit noch hier unten?“ „Kleiner Mitternachtssnack,“ antwortete er grinsend und biss von seinem Snack ab. „Mitternacht? Es ist drei Uhr morgens!“ „Wieso bist du überhaupt so spät?“ In etwa so waren Mokubas Worte, wenn auch mit vollem Mund schlecht verständlich. Plötzlich schien Seto ein wenig verlegen. „Naja, etwas, oder besser gesagt jemand hat meine Zeit ein wenig länger beansprucht.“ Mit einem kleinem Wink nach hinten lenkte er Mokubas Blick hinter ihm, wo immer noch Anzu in ihrem blauen Kleid stand und ihm mit einem kleinen Lächeln begrüßte. „Hi, Mokuba!“ Vor Überraschung hatte sich Mokuba verschluckt und erst nach einem Hustenanfall war er wieder imstande zu Sprechen, mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit und einem unglaublichem Strahlen. „Du…Du siehst fantastisch aus, Anzu! Freut mich dich wieder zu sehen? Wie geht es dir? Übernachtest du heute hier? Und-„ „Komm Mokuba, ab ins Bett.“ Mokuba hielt überrascht inne, sah dann zwischen dem ein wenig genervten Seto und der schüchtern lächelnden Anzu hin und her. „Seit ihr etwa-?“ „Mokuba!“ Anzu konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Sie konnte Setos Gesicht zwar nicht sehen, weil sein Gesicht on ihr abgewandt war, aber irgendwie spürte sie, dass er rot wurde. „Tut mir Leid, er ist ein wenig stürmisch die letzte Zeit.“ „Hmm. Ja, sechzehn ist ein schwieriges Alter.“ Mit Schwung öffnete Seto eine Zimmertür, hinter der ein schlichtes Schlafzimmer zum Vorschein kam. Er öffnete den Schrank, und während er dort etwas suchte, sah sich Anzu im blaugehaltenen Zimmer um. Das Doppelbett, welches in der Mitte stand, hatte eine Ähnlichkeit mit einem Himmelbett, nur nicht so prunkvoll, sah aber wirklich bequem aus. Zwei große Fenster erhellten den Raum tagsüber, doch jetzt waren gerade die Vorhänge zugezogen. Sonst befanden sich darin nur noch eine Art Kommode, zwei Nachtischkästchen, ein Sessel und eben der Kleiderschrank, aus dem Seto gerade wieder mit einem dunklen Hemd auftauchte. Stirnrunzelnd hielt er das Kleidungsstück vor Anzu, dann nickte er einigermaßen zufrieden und scheuchte sie in das angrenzende, ebenfalls blaue Badezimmer. „Ähm, hier kannst du dich umziehen. Ich warte dann solange im Zimmer.“ Sobald er sie allein gelassen hatte, ließ Anzu das Kleid sinken und streifte schnell Setos Hemd über. Es war wirklich bequem und reichte ihr etwa bis zum Knie, obwohl Seto und sie von der Größe her nicht mal so weit auseinanderlagen. Als sie wieder ins Zimmer kam, lehnte Seto am Fenster. Er wirkte fast ein wenig verloren, irgendwie fehl am Platz. Zögernd legte sie sich in das Bett. Es war tatsächlich so bequem, wie sie erwartet hatte und jetzt erst bemerkte sie ihre Müdigkeit. Mit einem Gähnen kuschelte sie sich in die Decke, auf dem Rücken liegend. „Brauchst du noch etwas?“ Anzu biss sich auf die Lippe. Natürlich brauchte sie etwas. Sie brauchte Wärme und Nähe. Sie wollte nicht allein sein, nicht diese Nacht. „Nein.“ Seto machte die Lampe aus und öffnete die Tür. Im spärlichen Licht der Ganglampen hob sich seine Silhouette fast nicht ab. „Seto?“ „Hmm?“ „Würde es dir etwas ausmachen, heute hierzubleiben?“ Anzus Stimme war zu einem Flüstern geworden, sie kam sich einfach zu lächerlich vor, wie ein Kleinkind. Trotzdem war sie erleichtert, als die Tür sich wieder schloss und sie spürte, dass Seto sich auf das Bett gesetzt hatte. Seufzend strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich mach es dir nicht leicht, oder?“ Anzus Flüstern enthielt Schuld, sie war sich schmerzlich darüber bewusst, was sie von ihm verlangte. „Nein, tust du wirklich nicht.“ „Es tut mir Leid.“ Und das war ernst gemeint. Sie konnte Setos Lachen hören, fast leichthin. Sein Gewicht verlagerte sich, anscheinend hatte er sich hingelegt. „Schon in Ordnung.“ Setos Hand griff nach der ihren, streichelte sie, teilte das Leid. Schließlich schlief Anzu ein, unheimlich dankbar für dieses schöne Ende eines zuvor schrecklichen Abends, im Hinterkopf das Zitat ihrer Großmutter, das sie eigentlich immer als Unsinn abgetan hatte. Die nächsten Tage unterstützte mich Seto so gut er konnte. Er holte meine Möbel von Neil ab, der sich trotz seines Rausches noch an ihn erinnerte und sich folglich auch von ihm fernhielt, und Mokuba half auch mit dem Einrichten. Ich blieb noch solange, bis die Kündigungsfrist abgelaufen war, danach nahm mich Seto solang auf, bis ich wieder eine neue Wohnung finden würde, was allerdings nach kurzer Zeit überflüssig war. Aus der anfänglichen Freundschaft entwickelte sich, besonders durch Mokubas gelegentliches Zutun, schnell eine Beziehung und meine Freunde kamen natürlich überstürzt nach Japan, als sie von unserer Verlobung erfuhren. Sie waren wirklich überrascht über Setos Veränderung, auch wenn zwischen Joey und ihm doch noch ein paar Beleidigungen gefallen waren. Ich muss sagen, dass diese Beziehung bis jetzt gehalten hat, aber auch das nicht problemlos. Wir hatten auch unsere Höhen und Tiefen. Ordnung und Planung gehen unter, egal wie geordnet es dir erscheint. Nichts verläuft hundertprozentig nach Vorstellung. Aber aus jedem Übel, dass dir widerfährt, resultiert auch etwas Gutes. Und so haben wir überlebt.[i/] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)