Die Bürden eines Drachenreiters von schoggo ================================================================================ Kapitel 1: Abschied ------------------- 2.Kapitel Abschied Der nächste Tag brach an, Eragon fühlte die Sonnenstrahlen nur an seinen bloßen Füßen, da Saphiras Flügel den Rest bedeckten. Er blinzelte mehrmals und blickte auf die leicht transparenten Flügel die über ihn lagen. Er rieb sich das Gesicht ließ die Hände eine Weile darauf ruhen und kroch dann unter den Flügel hervor. Aus dem Fenster blickend reckte er seine Glieder und gähnte ausgiebig. „Saphira aufstehen“, murmelte er ihr zu, ihr über die Wange streichend. Diese murrte und entblößte ein Stück weit ihre Dolchgroßen Zähne. Eragon grinste„Saaaaphiiiiraaaaaaaaaaaaa“, flötete er ihr direkt ins Ohr damit sie ihn gut verstehen konnte. Sie riss die Augen auf. -Musstest du mir immer ins Ohren grölen??? Verärgert stupste sie ihn mit der Schnauze in die Brust, stark genug um ihn zum schwanken zu bringen. - Tut mir leid aber anders bekomme ich dich nicht wach. Beschwichtigend klopfte er ihr auf die Flanke und begann sogleich seine Sachen einzupacken die er am Vortag erst ausgepackt hatte. Er hielt kurz Inne und sah sich noch mal zu Saphira um, sie hatte ihn die ganze Zeit angeblickt, wie er es gespürt hatte. - Saphira? - Eragon, dir ist klar dass du lernen musst ohne mich auszukommen, du musst dasselbe Selbstvertrauen und denselben Kampfgeist aufbringen können, allein. - Das ist mir klar Saphira er ärgerte sich darüber dass alle mit ihm wie zu einem Kind sprachen, einem ziemlich begriffsstutzigem Kind, wie ihm schien. -Ich mache mir doch Sorgen, Kleiner…vor allem wegen deiner Narbe. -Ich hatte eine ganze Weile keine Schmerzanfälle mehr, vielleicht… - Eragon sei dir bewusst, dass du die letzte Woche immer auf mir geritten bist, du musstest dich kaum körperlich anstrengen, umso härter wird das Training für dich werden. -Ja…macht es dir denn gar nichts aus dass wir von einander getrennt belehrt werden?! Saphira senkte ein wenig den Kopf. Sie musste nicht antworten, er fühlte genau was in ihr vorging. - Und ich hoffe DIR ist klar dass du dir mehr Sorgen machst als ich mir um dich Sorgen mache? Du bemutterst mich immer!!! DU kommst auch nicht ohne mich zurecht, denn wenn ich mal fort bin, kommst du fast um vor Sorge, als ob ich ein Säugling wäre! Eragon schmiss seine Sachen auf den Boden.. Seine Augen brannten, die Vorstellung, ohne Saphira…mehrere Monate, ein halbes Jahr…ein ganzes,…vielleicht auch mehrere Jahre!!! -Du hast ja Recht, Eragon…aber es ist nun mal eine Tatsache dass Drachen sich besser verteidigen können als Menschen. Und wenn sie sich mal nicht verteidigen können, bleibt ihnen noch das Fliegen. Die Logik ihrer Einwände nervten Eragon ungemein. Immer musste sie Recht haben!!! Und er, er fühlte sich wie der allerletzte Vollidiot. - Ja, du hast recht, wie immer, ich bin der Depp, du der weise Drache! -Eragon, werd nicht kindisch. -Ich will aber kindisch werden! Ich sehe es nicht ein warum wir getrennt unterrichtet werden sollen! Wir sind Drache und Drachenreiter, und diese Zusammenarbeit ist doch unsere Stärke, oder??? -Ich dachte du hättest eingesehen warum das nötig ist. Ihre ruhige Aussage ärgerte ihn nur noch mehr. -Ja gut! Na bitte!!! Kein Problem!! Dann sehen wir uns eben jahrelang nicht, mir doch egal!!! Er schnaufte und unterstrich seine Worte mit einer wegwerfenden Geste. - Durch so ein Verhalten, wird nur allzu deutlich wie abhängig du von mir bist, Eragon. - DU von mir auch - Eben. - … er raufte sich die Haare und zerrte an seinen Locken. - Eragon… - Ja ich habs kapiert, schon gut,…je schwerer mir unser Abschied fällt desto nötiger ist es mich auf mögliche Trennungen von uns beiden, im Kampf vor allem, vorzubereiten und „alleine zurechtzukommen“…ich habs kapiert, ist gut… - Du scheinst nicht sehr überzeugt - Das spielt keine Rolle, außerdem hat Verständnis nicht unbedingt etwas mit Überzeugung zu tun… ich sagte ich habs kapiert, also…ich verstehe es…aber…das gilt aber auch für dich - Du bist gar nicht mal so dumm, Kleiner ein warmes schnurren entkam ihrer Kehle und sie schleckte mit der rauen Zunge über seine Wange. - Vielen dank, Große er strich ihr liebevoll, seinerseits, über ihre Wange, allerdings nicht mit der Zunge. Eine Weile verharrten die beiden so, ohne sich anzusehen oder zu reden. Da klopfte es schon an der Tür und eine klare Elfenstimme erhob sich : „Oromis-Elda erwünscht Euch in kürze zu sehen“ ohne sich hereinbitten zu lassen war der Elf schon verschwunden, aber nicht ohne etwas zu Essen vor der Tür abzustellen. - Wir müssen uns beeilen Saphira -Ja Also schnappte sich Eragon seine Sachen und die beiden begaben sich sogleich hinaus, wo das elfische Morgenmahl schon auf einen Steintisch (ähnlich dem von Oromis) stand. Vegetarisch für Eragon, Fleisch für Saphira. Eragon seufzte. -Ich will was richtiges essen… skeptisch blickte er auf Brot und Pilze. - Nun, da musst du wohl durch gab Saphira schlicht zurück und wandte sich verzückt ihrer Hirschkeule zu. Ah ja…was soll das überhaupt? Brot und…Pilze...na toll Mit demonstrativer Abneigung stopfte er sich Brot und Pilze in den Mund. Er hustete Vergesse das Kauen nicht, Kleiner… warnte ihn Saphira amüsiert. Er kam dem Geistesblitz nach, kaute so schnell und gründlich wie er konnte und mit 3 Schlucken hatte er es restlos verschlungen. Bravo und dass ohne zu ersticken kicherte Saphira. Jaaaa, ich bin eben hoch talentiert erwiderte er grinsend. - Komm schon du Vielfraß unsere Meister erwarten uns „Mmmmh…“, Wortlos schwang er sich auf ihren Rücken, schlang die Arme um ihren Hals und drückte sein Wange gegen die kühlen Schuppen. Saphira… Sie sah sich zu ihm um blinzelte freundlich und stupste mit ihrer Nase an Eragons Stirn. - Kleiner… damit erhob sie sich in die Lüfte. Eragon ließ die Arme fest um ihren Hals, das Gesicht daran gepresst, die Zähne aufeinander beißend, langsam ein- und ausatmend. Wieder, das Gefühl nicht alles schaffen zu können… Und jetzt… lange Zeit ohne Saphira… Doch er muss es schaffen, er muss, es gibt keine andere Möglichkeit, keine Ausflüchte, er muss… er verstärkte seinen Griff. Sie waren schneller da als er dachte, er erschrak als Saphira auf den Boden aufkam. Glaedr und Oromis standen schon da, als ob sie sich seit dem gestrigen Tage nicht von der Stelle bewegt hätten, als hätten sie gewartet… wie in dem vergangenem Jahrhundert… Kein Zweifel, er musste das alles durchziehen. Schon deswegen weil er so lange- sie so lange warten mussten, Saphiras und seine Lehrer, Glaedr und- Oromis Elda. Er löste seine Arme von Saphira und sprang von ihr runter, beide begrüßten ihre Meister. Sie beide standen unschlüssig vor ihnen und sahen sich an. „Nun denn, hier trennen sich eure Wege eine Zeit lang. Wir haben keine Zeit noch länger zu warten, es tut mir leid“ Die beiden Gefährten nickten, wenn auch widerwillig ging Saphira zu Gleadr und Eragon zu Oromis. „Saphira“,Oromis wandte sich ihr zu „Du wirst nun mit Glaedr in das Gebirge Fliegen, dort wird er dich vieles Lehren“ Saphira sah ihn mit ihren großen Augen an, die seinen erweiterten sich kurz darauf ebenfalls, „Mach dir keine sorgen, ich passe auf deinen Eragon auf“ Eragon errötete und sah Saphira ärgerlich an Saphira!!! Oromis lächelte zart „Sie kann nicht anders Eragon, Gleadr bemuttert mich immer noch ab und zu“ Glaedr brummte amüsiert Zwar seit ihr Menschen und Elfen älter als wir, dennoch haben wir einen älteren Geist, vergiss das nicht Eragon. –Ja, Glaedr Elda So was hatte er schon mal von Saphira gehört und er musste widerwillig feststellen dass Saphira anscheinend immer Recht hatte. „Also meine jungen Kämpfer…“, Oromiss machte eine auffordernde Geste, Eragon und seine Gefährtin sollten sich verabschieden. „Je- jetzt schon…?“, gequält und das unvermeidbare einsehend ballte er die Fäuste zusammen, die Augen blickten gen Boden. Eine Weile blieb er so stehen, er konnte es nicht ertragen sie gehen zu lassen, seine Seelenverwandte, seine Mutter, seine Schwester, seine Freundin, sein…ein und alles. Er sammelte sich, versuchte sich zu beherrschen. Langsam und leicht zitternd hob er schließlich das Haupt, seinem Drachen in die großen saphirblauen Augen blickend. Sie blickte so traurig wie er sich fühlte, das machte es nicht gerade leichter für ihn…Saphira.. er kam auf sie zu Eragon…auch sie näherte sich ihm. Eragon schlang ein letztes Mal für lange Zeit seine Arme um ihren Hals und Saphira stubste mit ihren Nüstern gegen seine Stirn. Wange an Wange standen sie da und Saphira legte ihre Flügel um ihren Gefährten, es gab nur noch sie beide und ihre Zuneigung zueinander. Eragon strich mit seiner Hand über die glatten warmen Schuppen, vom Hals bis zu der Wange Saphiras, wieder blickten sie sich in die Augen. Saphira löste ihre Flügel von ihm und Eragon seine Hände von ihr. Sie Sprachen nicht zueinander, sie tauschten nur ihre Gefühle aus, die so fassettenreich waren, dass sie es nicht fertig gebracht hätten ihnen mittels Worten Ausdruck zu verleihen. Saphira schritt Richtung Klippe und auch Glaedr wandte sich ihr zu. Ohne den Blick von Eragon zu nehmen stieß sie sich vom Boden ab kurz sah sie zu Oromis dann wieder zu Eragon Wir sehen uns wieder Eragon sie riss ihren Augen von ihm und flog davon Glaedr hatte sie schnell eingeholt, bald, zu schnell wie Eragon fand waren sie nicht mehr zu sehen, auch nicht mehr für die scharf sehenden Augen von Oromis. „W-…weg sind sie…“, Eragon starrte in den Himmel, es dämmerte inzwischen. Sein Mund stand leicht offen er rührte sich nur wegen seiner schweren Atmung. „Mund zu junger Drachenreiter, das schickt sich nicht“, der Zeigefinger von Oromis’ schlanker Hand schob sich unter Eragons Kinnlade und der Bauernjunge schloss eilig seine Lippen. „Entschuldigt bitte, Oromi-Elda“, murmelte er niedergeschlagen. Oromis neigte sein Haupt zur Seite und sah ihn gütig und mitfühlend an. „Wir müssen nun auch los, ich habe vor dich in den Wäldern, anschließend in Gebirge und Wüste auszubilden und zu lehren“, er sprach es in einen Ton aus als würde er ihm sagen Eragon nickte mehrmals er rückte seinen Rucksack zurecht. Auch Oromis hatte eine Art Rucksack die er elegant auf seine Schulter schwang. „Folge mir, Eragon- Argetlam“ Oromis schritt mit großen fließenden Schritten in einen weniger steilen Weg nach unten, in den tiefen Elfenwald, Eragon dicht hinter ihm. Saphira, ich hoffe, ich hoffe ich schaffe das…bitte, lass es mich schaffen,.. Er sah kurz in den Himmel, richtete seinen Blick aber schnell wieder geradeaus, er sah sich den Hinterkopf von Oromis an, er sah sich das weiche, glatte, perlig-grau-matt glänzende Haar an, dass sich auf Rücken und Schultern ergoss, wie ein ruhiger, dennoch fließender Bach bewegt sich das Haar in Rhythmus seines ebenso fließenden Gangs… Natürlich nur um sich von Saphira abzulenken, selbstverständlich nur um sich von Saphira abzulenken… Eragon beschloss sich weiterhin so… abzulenken… Dennoch, seine Brauen zogen sich zusammen, seine Augen brannten. Er rieb sich heftig das Gesicht, schüttelt den Kopf und ging schnellen Schrittes neben Oromis her. Er blickte zu ihm auf, er wusste dass sein Meister wusste was er tat und was nötig ist um Galbatorix zu besiegen. „Heute werden wir nur wandern, Bewegung hilft die Gedanke zu ordnen, besonders bei dir, junger Drachenreiter. Bei Sonnenuntergang werden wir unseren ersten Trainingsort erreicht haben, wir werden etwas essen und anschließend schlafen gehen. Den kommenden Morgen werde ich dich nicht mehr schonen, du wirst hart an dir arbeiten müssen“ Eragon nickte und war dankbar für diesen Tag an dem er einfach nur gehen musste, sonst nichts, er versuchte den Druck zu vergessen und locker zu werden. Oromis Augen ruhten auf ihn „Denk an deine Atmung, Eragon-Argetlam“, er neigte den Kopf zu ihm hinab, das Haar kitzelte Eragons Nacken als eine kleine Windböe aufkam, er zuckte unwillkürlich zusammen. „Entschuldige, es ist äußerst unpraktisch, mein langes Haar“ Er nahm ein Band aus seiner Tasche und Band sich die glatte Mähne zu einem Zopf zusammen. „Eine große schwäche von uns Elfen, wobei diese Schwäche mit unseren Stärken gewachsen ist: Unsere Eitelkeit, unser Drang zur Schönheit und Perfektion. Du solltest diese Schwächen niemals zu deinen eigenen werden lassen, sobald du ebenso mächtig geworden bist wie wir es sind“ „Ja, natürlich Oromis-Elda, ich werde an eure Worte denken falls- wenn es so weit ist“ „Das wirst du Eragon-Argetlam“ Die Stimme war deutlich dennoch sprach er diese Worte sehr leise aus, sein Gesicht ungerührt mit halbgeöffnete Augen, ein Schlafszimmerblick der den wachen Geist beinahe kaschierte, doch die Augen leuchteten lebendig. Überhaupt, ..sein Gesicht ließ kaum Mimik zu, auch an seiner Stimme erkannte man keine Gefühlsregungen, er hatte eine Maske, …er schien immer müde zu sein. Wieder schüttelte er den Kopf, Schweigend gingen Schüler und Meister nebeneinander her, bis die Sonne am Horizont verschwunden war… Die Sonne war untergegangen, doch der Vollmond schien hell. Die Suppe die Oromis abgeschmeckt hatte köchelte vor sich hin und verbreitete einen angenehm würzigen Geruch. Eragon atmete tief durch die Nase ein er hatte hunger, da bisschen vegetarische Kost die er seit neustem vorgesetzt bekam machte einen einfach nicht satt. „Bald ist die Suppe fertig, geduld Drachenreiter“ Eragon nickte peinlich berührt, er konnte nichts vor seinem Meister verbergen ohne dass er es merkte, als würde er ihm in den Kopf schauen, seine Gedanken lesen…eine unangenehme Vorstellung, vor allem wenn… Er stützte sein Kinn auf die Knie, den Rücken an einer großen Tanne gelehnt. Er wippte, er fühlte sich furchtbar leer…die ganze Aura war nun verschwunden, er spürte absolut nichts von ihr, nicht mal ihre Präsenz, sie könnte tot sein…. Aber nein, Oromis kann mittels seiner fassettenreichen Magie Kontakt zu seinem Drachen, Glaedr, aufnehmen…schließlich konnte er auch Eragon damals vor dem Schatten retten…aber er…er konnte dies nicht, er war nicht erfahren und nicht stark genug aus einer so großen Distanz Kontakt zu Saphira aufzunehmen… und selbst wenn, Oromis würde es nicht gestatten, schließlich liegt der Sinn dabei ohne…ohne den jeweiligen Gefährten auskommen zu müssen… Eragon legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die Tannezweige, das Mondlich drang kaum durch sie, nur ein schwacher Schimmer war zwischen den einzelnen Nadeln zu sehen. „Eragon, du solltest aufpassen“ „Wieso?-AU!“ er rieb sich kräftig die Augen, ihm war eine dünne Tannennadel mitten ins Auge gefallen. Eragon hörte auf seine Augen zu reiben und blinzelte mehrmals, seine Augen tränten heftig, die Tränen rannen ununterbrochen seine Wangen hinunter. „Arg…“ er beherrschte sich damit er nicht wieder wie irre seine Augen rubbelt, auch wenn sein Auge noch so juckte und schmerzte. Oromis sah ihn an, er konnte es aus seinen verschwommenen Augenwinkel sehen. „Es geht schon, Oromis-Elda , Verzeihung, das war sehr dumm von mir“, er bewegte die Augen in alle Richtungen, das soll helfen wenn man etwas im Auge hat das hatte ihm sein Onkel mal gesagt…seine Augen tränten stärker als zu vor, „Haha, es ist nichts ich habe nur etwas im Auge…“, murmelte er lächelnd „Nur …was…im Auge…“ Er schloss die Augen, die Tränen glitten unter seinen Lidern hervor, <…das hört ja gar nicht mehr auf… > Er petzte seine Augen gewaltsam zusammen, keine Chance, weiterhin tropfte das salzige Nass, hinunter, seine Nasenspitze, sein Kinn, seine Lippen, teils auch von den spitzen seiner rot-braunen Locken, verklebt und nass von Tränen und Schweiß. Plötzlich-…er fühlte kühle, weiche Finger unter seinem Kinn- Eragon öffnete die Augen, Oromis’ Gesicht war ihm direkt gegenüber, die schweren Augenlider über den strahlend blauen Augen, waren in leichten Falten geworfen, sie glänzet matt…die perlig-grauen Wimpern waren lang und dicht und so zart wie der reif auf einer Blüte, sie fielen ihm seitlich in die Augen…Eragon wurde heiß, er starrte seinen Gegenüber an, di Tränen rannen weiter. Die schlanken Finger von Oromis wischten diese von Eragons Kinn weg, bis zu seinem Schlüsselbein, wo sie hingetropft waren, dann wandten sich die kühlen Hände seiner Wange zu, streichten sanft von da bis hin zu seinen Lippen, die Finger verweilten da und glitten zunächst über die Unterlippe und dann über die Oberlippe. Eragon schloss wieder die Augen, <…so weich, diese zarten schlanken Finger…und so kühl, wenn ich die Augen schließe…es könnten auch seine…> Der leichte Druck auf seinen Lippen gab nach und war nun auf seinen geschlossenen Lidern, das brennende Gefühl verebbte sowie der Schmerz und die Tränen. „Ist es nun besser junger Drachenreiter?“ er ließ nun die Hand sinken die noch kurz auf Eragons Wange geruht hatte, er hockte neben ihm und musste sich vorbeugen um auf Eragons Höhe zu sein, sein Blick war unergründlich, doch er fixierte Eragon. Eragon fuhr sich über das Gesicht, es war trocken und glatt. „Ähm “, er schluckte und setzte sich aufrecht hin „Ja, Oromis-Elda, vielen Dank, diese Tannennadel- sie war tief in meinem Auge, und –ja es tat weh, aber jetzt, jetzt geht es wieder, vielen Dank, Oromis-Elda, Meister“ Er neigte sein Haupt. „Gern geschehen , wie man bei deinen Landsleuten sagt“, seine Augen funkelten kurz und Schatten eines Lächeln huschte über die vollen, zart rosa Lippen. Er stand auf und schaute nach der Suppe, Eragon war es zunächst nicht aufgefallen, doch der Geruch von Gewürzen war stärker geworden „Die Gewürze haben sich nun vollend entfaltet, unser Abendessen ist zubereitet“ Er schenkte Eragon und sich eine Schale ein und gab Eragon noch ein Stück Brot. „Guten Appetit, Argetlam“ „J-ja, Euch auch einen guten Appetit“, stammelte Eragon, erstaunt über eine so menschliche Aussage. Sie aßen schweigend, bald waren sie fertig und Eragon säuberte das Geschirr an einem kleinen Bach in der Nähe des Lagers. Daraufhin räumte gab er sie Oromis, der sie wieder in seine Tasche verschwinden ließ. Beide machten sich fertig um schlafen zu gehen, wobei Oromis nur eine Art Halbschlaf hatte, wie alles Elfen. Eragon nahm sich eine Wolldecken aus seinem Rucksack und legte sich unter die Tanne, den Rucksack selbst als Kopfkissen benutzend…nicht sehr bequem…so wie bei Saphira…zu Beispiel…trotzdem schloss er die Augen, entschlossen zu schlafen und zwar schnell. Er hörte ein Geräusch wie wenn man mit Fingern über Seide fuhr, er blinzelte ein bisschen…Oromis hatte sein Haar geöffnet und kämmte es zur Seite, so das sie alle über seine Brust vielen, schimmernd im Mondlicht…“Ich sagte bereits- die Eitelkeit eines Elfen ist tief verankert, Argetlam“ „Entschuldigt bitte,Meister…“sagte er leise das Haar betrachtend. „Du musst dich nicht entschuldigen, dazu gibt es keinen Grund Eragon“ erwiderte dieser und begann sein Haar zu flechten, es glitt um seine langen Finger bis er schließlich fertig war. „Ich mache dies, damit es sich nicht verknotet und nicht allzu viel Tannennadeln darin verfangen“, erklärte er seinen Schüler und lehnte sich ebenfalls gegen eine Tanne. „Schlafe nun, Argetlam“ er selbst schloss auch die Augen und Eragon tat es ihm in wenigen Augenblicken nach. „Eine gute Nacht wünsche ich Euch, Oromis-Elda“, murmelte er noch bevor er ins Reich der Träume versank. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)