Aquamarin von Fufu ================================================================================ Prolog: -------- Die Möwen kreischten über der Tapsen-Insel und der aufbrausende Wind ließ die wellen gegen die Klippen der kleinen Insel schlagen. Ein gellender Pfiff ertönte und eine der Möwen stieß hinab, um auf dem Arm eines orangehaarigen Mädchens zu landen. „Ich habe eine Aufgabe für dich!“, flüsterte sie leise, zog einen Brief hervor und band ihn am Fuß der Möwe fest. „Bring das bitte nach Port Monee.“ Der weiße Vogel kreischte und flog mit der nächsten Böe in Richtung der untergehenden Sonne. Als das Mädchen sich gerade zum Gehen bewegen wollte, ertönte eine Stimme aus der gläsernen Kuppel hinter ihr: „Jenna! Bist du fertig? Das Essen ist es zumindest, also schwing deinen Arsch hier runter!“ „Ich komm schon, Fufu!“, schrie Jenna der Kuppel zu und beeilte sich den Worten ihrer Freundin zu folgen. Während sie durch das Loch in der Kuppel kletterte, dachte sie daran, wie alles angefangen hatte: Sie lebten noch nicht so lange auf dieser Insel. Jenna und Fuuka hatten damals das gleiche Schicksal erlitten. Beide waren als Kinder in der kleinen Handelsstadt Port Monee angespült worden und die Frau Minerva hatte sich der beiden angenommen. Fuuka war ein paar Tage später angekommen. Die Mädchen hatten sich auf Anhieb gut verstanden. Beide wollten ihren Unterhalt selbst verdienen und hatten zu diesem Zweck diverse Jobs in Port Monee angenommen gehabt. Irgendwann besuchte ein Schleimhändler die Stadt und die beiden waren sofort Feuer und Flamme, Schleims zu „schlachten“ und das Gelee, das sie dabei hinterlassen zu verkaufen. Was war dafür besser geeignet als die Tapsen-Insel? Zwei Jahre lang waren sie immer zwischen der Tapsen-Insel und PortMonee hin- und hergeschifft - ihren Kahn hatten sie von ihrem Geburtstagsgeld gekauft, - doch auf Dauer war ihnen das einfach zu stressig. Sie beschlossen, fortan auf der Tapsen-Insel zu leben. Das war vor zwei Jahren. Jenna schlurfte zum Esstisch und setzte sich vor ihren Teller. Es gab Pommes… Wie fast jeden Tag… „Fufu?“ „Hm?“, grummelte diese. „Kannst du mal was anderes als Pommes machen?“ „Liebend gerne, wenn ich mal Zeit zum Kochen hätte.“, meckerte Fuuka und Jenna wusste, dass sie das besser nicht hätte sagen sollen, „Aber nein! Wir jagen von morgens bis abends diese Scheißschleims und ich habe weder Zeit noch Lust, dann noch anständig zu kochen!“ Es war schrecklich, wenn sie diese Phasen hatte. „Du brauchst gar nicht so die Augen zu verdrehen! Willst du das mal machen? Meinetwegen! Wir können gerne tauschen!“ Jenna sagte lieber nichts. Jetzt ließ auch Fuuka sich auf ihren Stuhl gegenüber von Jenna sinken und seufzte. Dann kaute sie ärgerlich auf einer Pommes. Als die Gefahrenzeit vorüber war, langte auch Jenna zu. Sie saßen sich stumm gegenüber und aßen. Nach dem Essen schlenderten Fuuka und Jenna zu den Leitern an der Höhlenwand und stiegen zu den jeweiligen Schlafplätzen empor. In dieser Nacht hatte Jenna einen seltsamen Traum: Sie stand allein auf einer Insel, die sie noch nie gesehen hatte, mit einer Statue auf dem höchsten Punkt. Sie war vollständig bewachsen und führte wie eine Treppe stufenartig vom Meer aus zu der Statue. Durch das Gewitter konnte man nicht erkennen, ob es Tag oder Nacht war. Der Himmel war komplett schwarz, von Wolken bedeckt. Blitze zuckten in Sekundenabständen vom Himmel. Jenna streckte sie Arme gen Himmel, ein Blitz durchzuckte sie, doch anstatt von Schmerz spürte sie eine enorme Kraft in sich. Auch Fuuka träumte währenddessen: Sie sah eine rote Statue auf einer treppenartig ansteigenden Insel, die von Pflanzen gesäumt war. Es war eine sternklare Nacht und sie Wellen rauschten leise. Sonst war es still. Plötzlich fing es an zu brennen. Durch den Wind noch angefacht, stand kurze Zeit später die ganze Insel in Brand. Doch als das Feuer auch Fuuka erreichte und sie anfing zu brennen, war es für sie nicht mehr als ein Kitzeln, das wie warme Ranken an ihrem Körper hochschnellte und sie eine überwältigende Kraft spüren ließ. Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Am nächsten Morgen schwiegen beide sich am Frühstückstisch an. Keiner wollte den anderen mit seinem Traum beunruhigen, nicht wissend, dass der jeweils andere einen ähnlichen Traum gehabt hatte. Gemeinsam stiegen sie, nachdem sie ihr Geschirr weggeräumt und die Überreste in die Müllhöhle geworfen hatten, durch die Öffnung in der Höhlendecke und kletterten in ihren Kahn. „Ich hoffe, sie haben schon alles zusammengeräumt.“, meinte Jenna. „Hmhm…“, kam zur Antwort. Fuuka war sich nicht sicher, wie sie mit dem Traum umgehen sollte. Zwar träumte sie sich oft irgendeinen Mist zusammen, doch kein Traum war ihr so klar und deutlich in Erinnerung geblieben und keiner hatte sich dermaßen real angefühlt. Sie hisste das kleine Segel des Bootes. Sie hatten Glück mit dem Wind. Sie freute sich, ihre Ziehmutter wieder zu sehen und auch die anderen in Port Monee. Das letzte Mal waren sie vor zwei Wochen dort gewesen, was eigentlich eine relativ kurze Zeitspanne war, aber ihr kam es wie eine halbe Ewigkeit vor. Es war nicht weit bis nach Port Monee, man konnte schon die Umrisse der Inselstadt am Horizont erkennen. Eine halbe Stunde später stieß ihr Boot an den noch nebelverhangenen Port. Fast vollständig ihrer Sicht beraubt, stolperten Fuuka und Jenna durch das Stadttor. Minerva erwartete ihre Ziehkinder schon lächelnd. Sie begrüßten sich freudig und tauschten Umarmungen aus. Zusammen betraten sie ihr altes Haus. Auf dem Tisch lagen schon ihre bestellten Sachen bereit. Es war noch früh am morgen und es war noch nicht viel los, trotzdem wollten Jenna und Fuuka es sich nicht nehmen lassen, durch die Stadt zu streifen und ihre Bekannten wieder zu sehen. Es war immer noch nebelig, aber nicht mehr so nebelig, wie es bei ihrer Ankunft gewesen war. Langsam erwachte das Leben in Port Monee, die Geschäfte machten auf und es herrschte geschäftiges Treiben. Fuuka und Jenna begaben sich zum Fotografen. Es war immer spannend sich seine Fotos anzusehen und seinen Erzählungen dazu zu lauschen. Scheinbar war er noch nicht da und so betrachteten sie alleine die Fotos. „Wollt ihr meine neuen Bilder sehen?“, fragte jemand hinter ihnen. Die Mädchen zuckten zusammen. Man bemerkte ihn nie, wenn er sich einem näherte, er würde einen perfekten Spion abgeben. „Ja gerne!“, antwortete Jenna, nachdem sie sich von dem Schreck erholt hatte. Fuuka stand wie angewurzelt vor einem Bild. Jenna gesellte sich zu ihr. „Was ist denn?“, fragte sie sie, doch ihre Freundin deutete nur auf das Bild. Auch Jenna traf der Schlag, als sie das Bild betrachtete: Es war eine Statue auf einer treppenartig ansteigenden Insel, nur das Zeichen auf der Stirn der Statue war ein anderes. Aber wie konnte das sein? Sie hatte in ihrem Traum etwas gesehen, was sie noch nie zuvor gesehen hatte, was es aber wirklich gab! Wie war das möglich? „Wo ist das?“, fragte Fuuka mit zitternder Stimme. „Das?“, meinte der Fotograf, „Hmm, wo war das noch mal… Ach ja! Das war ziemlich weit im Süden von hier.“ Jenna packte Fuuka am Handgelenk und zerrte sie ohne Erklärung aus dem Haus. „Wollen wir einen kleinen Abstecher zu dieser Insel machen? Ich bin…ähm… neugierig!“, log sie. „Ja… okay…!“, sagte die 16-jährige abwesend, „Aber vorher müssen wir noch den Schleim verkaufen!“ Minerva half ihnen beim Beladen ihres Kahns. Sie fragte nicht nach, warum sie denn schon wieder aufbrechen mussten. Jenna war dankbar dafür, sie wusste nicht, wie sie es erklären sollte. Es gab ein paar Abschiedsworte, dann stieß Fuuka das Boot vom Port ab und sie stachen in See. Der Wind stimmte, jetzt mussten sie nur noch gen Süden segeln. Trotz guten Wetters wurde der Wellengang schnell härter. Als sie sich einer kleinen Insel näherten, wussten sie auch warum: Ein riesiger Tornado tobte auf der Wasseroberfläche. Er blieb immer ungefähr an der gleichen Stelle, doch wenn sie sich ihm näherten, würden sie von ihm erfasst werden und sicher ein paar Meilen weiter befördert werden und das nicht auf dem angenehmsten Weg. Das Schiff machte einen Ruck und sie kamen langsam zum Stehen. „Warum wirfst du den Anker?!“, schrie Jenna erschrocken. Ihre Freundin machte keine Anstalten ihr zu antworten, sondern starrte nur mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck auf die kleine Insel, die friedlich neben dem Sturm lag. Bevor Jenna noch irgendetwas sagen konnte, sprang Fuuka auch schon ins Wasser und schwamm hastig in Richtung der Insel. Was war denn in sie gefahren?! Jenna lichtete den Anker und fuhr ihr hinterher. Als sie der Insel näher kam, weiteten sich ihre Augen. „Aber das…“, stammelte sie. Fuuka stand mittlerweile schon vor der Statue auf der wild bewachsenen Insel und konnte ihren Augen nicht trauen, denn diese Statue hatte das gleiche Zeichen auf der Stirn, wie die Kugel in der Hand der Statue in ihrem Traum. Jenna gesellte sich neben sie, doch Fuuka dachte, sie würde nicht verstehen, warum sie so übereilt reagiert hatte. Doch das war ein Irrtum. Nun war Jenna sich sicher, dass Fuuka irgendwie auch von den Statuen gewusst hatte. Wieso war ihr ihr merkwürdiges Verhalten beim Fotografen nicht gleich aufgefallen? „Woher weißt du von den Statuen…?“, überwand sich Jenna zu fragen. Fuuka wandte sich schnell zu ihr um. „Woher weißt du denn von den Statuen?!“ Eine Zeit lang starrten sich beide an. „Ich hatte einen Traum, in der genau diese Statue vorkam… Naja, genauer gesagt war die rot, aber die Kugel in ihrer Hand hatte das gleiche Zeichen…“, erzählte Fuuka. „Genau so einen Traum hatte ich auch, aber mit einer anderen Statue…“, meinte Jenna. Wieder Stille. Sie erzählten sich gegenseitig ihre Träume und konnten es beide nicht fassen. Irgendetwas hatte es damit auf sich, wenn sogar beide fast den gleichen Traum hatten. Was immer noch keiner von beiden erklären konnte, war die wahnsinnige Macht, die sie durchfahren ist. Sie wurden von einem Geräusch unterbrochen. Ein weiteres Boot legte an der Insel an. Es war um einiges kleiner als ihres und hatte im Gegensatz zu ihrem ein Gesicht… und merkwürdigerweise SPRACH dieses Boot. Ein kleiner Junge kam zum Vorschein und kletterte die Insel empor. Er schaute die Mädchen kurz an ließ sich aber nicht beirren und zog aus seiner Tasche eine rote Kugel hervor. Fuuka schlug dem Jungen mitten ins Gesicht und schnappte sich die Kugel. „Was macht ihr da?!“, schrie das Boot zu ihnen hinauf, doch Fuuka und Jenna schauten es nur böse an und Fuuka drückte die Kugel fest an ihren Körper. Es tat ihr leid, den Jungen geschlagen zu haben, aber dieser Umstand erforderte harte Maßnahmen. Der kleine Junge stand wieder auf und rieb sich die Wange, an der Fuuka ihn getroffen hatte. Er versuchte die Kugel wieder aus ihrem Griff zu lösen, doch vergeblich, sie blieb felsenfest und Jenna schubste ihn beiseite. „Link!“, rief das Boot dem Jungen zu. Dieser drehte sich zu ihm um. „Lass mich mit ihnen reden.“, sagte er, „Ich wiederhole meine Frage noch einmal: Was macht ihr da? Was habt ihr mit dieser Kugel vor?“ Die Freundinnen schwiegen, nicht, weil sie nicht antworten wollten, sondern einfach, weil sie keine Antwort wussten. Aber sie hatten im Gefühl, dass diese Kugel ihnen helfen würde, das Mysterium um ihre Träume zu lösen. „ANTWORTET!!!“, brüllte er. „Wir brauchen sie…“, antwortete Jenna ein wenig kleinlaut. Möwen kreischten über ihren Köpfen und das Brausen des Sturmes war aus der Nähe zu hören. „Und wofür?“ „Wir müssen…etwas rauskriegen…“ Wieso ließen sie sich von einem Boot verhören? schoss es Jenna durch den Kopf. „Drückt euch klarer aus!“, schimpfte das Boot. „Das geht ein Boot nichts an! Das ist unsere Sache!“, schrie Jenna. „Tatsache ist, dass wir Dins Deamont auch brauchen und unser Anliegen ist mit Sicherheit dringender und wichtiger.“ „Halt die Klappe! Du weißt doch gar nichts! Sag doch, was so wichtig ist! Für uns ist dieses Dea-Dings auch wichtig. Du hast keine Ahnung von unseren Problemen, also misch dich auch nicht ein!“, fauchte Fuuka. Das Boot seufzte. „Wollt ihr, dass diese Welt zugrunde geht? Von einem machtsüchtigen Irren regiert wird? Genau das versuchen wir nämlich zu verhindern. Könnt ihr mir jetzt immer noch sagen, dass euer Anliegen wichtiger ist und dass ich keine Ahnung habe?“ Fuuka presste die Kugel noch fester an sich, doch in ihrem Gesicht zeigte sich ein anderer Ausdruck. Ihre Haare wehten im Wind. Sie hatten nicht bemerkt, dass der Sturm immer näher gekommen war. Er war nur noch wenige Meter von der Insel entfernt. Jenna und Link hielten sich an den Büschen auf der Insel fest, doch Fuuka wollte die Kugel nicht loslassen und wurde von dem Sturm erfasst. Sie versuchte noch zu entkommen, doch einige Sekunden später schwirrte sie in der Luft. Man konnte nur noch ihre Schreie hören, alle anderen Geräusche wurden vom Tosen des Wirbelsturms verschluckt. „NEIN!!!“, kam es vom Boot. Eine Stimme kam aus dem Inneren des Sturms: „Hahaha, ihr wagt es, euch in die Nähe meines Sturms zu begeben? Ich lasse euch ganz weit weg fliegen!“ Fuuka schwebte nun in der Mitte des Sturms. Ihre Haare wehten wild umher, sodass man ihr Gesicht nicht mehr sehen konnte. „Was… was ist das?!“, kreischte die Stimme aus dem Sturm. Plötzlich gab es ein grellrotes Leuchten und der Sturm löste sich auf. Fuuka stürzte ins Wasser, ihr hinterher ein Riesenfrosch. „Fuuka!“, rief Jenna. Das Boot bewegte sich langsam zu der Stelle an der sie ins Wasser gefallen war und fischte sie wieder heraus. Die rote Kugel hatte sie die ganze Zeit fest umklammert gelassen. Link half mit, die Bewusstlose aus dem Boot zu hieven. „Ich bin erstaunt…“, brachte das Boot hervor, „Wie ist das möglich? Warum hat sich der Sturm einfach so im Nichts aufgelöst?“ Er blickte auf die Handschuhe, die Fuuka und Jenna im Partnerlook hatten und befahl Link, er solle ihr die Handschuhe ausziehen. Jenna fragte sich, was er jetzt plante. Was sollte es ihm bringen, Fuukas Hände anzustarren? Nach getaner Arbeit machte Link große Augen. Jenna konnte nichts Ungewöhnliches erkennen, doch auch das Boot schien etwas entdeckt zu haben. „Mädchen! Hast du dieses Zeichen schon mal gesehen?“ „Ja, natürlich! Ich sehe es jeden Tag, wenn ich meine Handschuhe ausziehe.“ „Ha! So ist das also. Jetzt versteh ich, warum ihr den Deamont behalten wolltet…“ Warum er das auf einmal verstand, sagte er nicht, weshalb Jenna noch einmal nachhakte. „Weil dieses Zeichen der Grund dafür ist. Ich kenne es. Das erklärt auch dieses rote Licht und warum der Wirbelsturm verschwunden ist. Aber warum ausgerechnet rot? Das kann doch nicht sein…“ Jenna verstand nur Bahnhof und auch Link schien nicht mehr mitzukommen. „Kennst du die Legende vom Triforce nicht?“ Einst stiegen drei Göttinnen aus dem Chaos der Gezeiten empor Din, die Göttin der Kraft Nayru, die Göttin der Weisheit Farore, die Göttin des Mutes Din... mit dem feurigen Odem ihres Körpers schuf sie unsere Welt Nayru… sie schenkte der Welt die Gabe der Weisheit Farore… sie spendete Leben und schuf sämtliche Formen des Daseins Als ihr Tun vollendet war, zogen die Göttinnen gen Eden Noch heute künden Triforce-Symbole von den Stätten, die sie besuchten Das Relikt der Götter ruht nun im heiligen Reich „Dieses Zeichen auf euren Händen ist jenes Triforce!“ Fuuka blinzelte und schreckte dann hoch. „Was ist passiert?!“ Die anderen antworteten nicht, sondern redeten einfach weiter. Sie fühlte sich (zu Recht) missachtet und tastete nach ihren Handschuhen. Das Zeichen auf ihrer Handfläche schimmerte golden, als sie sie sich überstreifte. Es war für sie etwas Besonderes, wie ein Muttermal, das nur sie hatte. Sie wusste, dass Jenna das gleiche Zeichen auf dem Handrücken trug, aber das tat ihrem Gefühl der Besonderheit keinen Abbruch. „Dieser Mann von dem ich erzählte, sein Name ist Ganondorf. Auch er trägt dieses Symbol auf dem Handrücken. Er besitzt das Triforce-Fragment der Kraft“, verkündete das Boot, „Es bleiben also noch 2 Fragmente… Das der Weisheit und das des Mutes. Ganondorf sucht nach dem Fragment der Weisheit, um auch seine Macht zu erhalten, während das Fragment des Mutes zersplittert irgendwo auf dem Meeresboden liegt. Doch das passt nicht mit dem, was ich hier sehe zusammen… Wie man es auch dreht und wendet, es geht nicht auf. Das Fragment der Kraft ist im Besitz von Ganondorf und das Fragment des Mutes ist zersplittert! Eigentlich könnte nur eine von euch das Fragment der Weisheit haben. Außerdem ist Rot die Farbe von Din, der Göttin der Kraft. Wie ist es möglich, dass das Fragment der Kraft zweimal existiert? Ich verstehe es nicht…“ Mit diesen Worten beendete er seinen Monolog und ließ den beiden Luft für Fragen. „Soll das heißen… wir haben diese komische Göttermacht? Und das willst du von dem Zeichen hier wissen? Willst du mich verarschen?!“, explodierte Jenna. Fuuka hatte keine Ahnung, worum es überhaupt ging, aber sie stimmte ihr zu. Ein völlig Fremder versuchte sie von etwas total Unglaubwürdigem zu überzeugen. Soviel hatte sie mitbekommen. Das Boot drehte sich um. „Ich versteh es selbst nicht so genau, aber ist die Tat deiner Kameradin nicht Beweis genug, dass es damit etwas auf sich hat? Und jetzt will ich euch bitten, den Deamont in die Hände der Statue zu geben.“ Widerwillig tat Fuuka wie geheißen. Die Staue fing an zu leuchten. Sie gingen in Deckung und im nächsten Moment flog sie in die Luft. Sie konnten gerade noch sehen, wie die Kugel von roten Händen gen Himmel gestreckt wurde. Link und das Boot waren verschwunden. Sie blieben allein zurück und schauten sich an. Beide waren mit dieser aberwitzigen Situation vollkommen überfordert… Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Jenna saß auf den stufenartigen Ausläufern der Inseln, während Fuuka neben der Statue auf und ab schritt. Die Frage war, was sie jetzt tun sollten. Sie waren so überstürzt aufgebrochen, weil sie wissen wollten, was es mit dem Traum auf sich hatte. Aber ihr einziger Anhaltspunkt hatte nur noch mehr Fragen aufgeworfen… Verwirrt sah sie gen Horizont, um sich ein wenig Seelenfrieden zu schaffen, war aber nur noch verwirrter, als sie dort einen gigantischen Turm sah, der groß genug war, dass man ihn wohl von überall her sehen konnte. Warum war er ihr noch nie aufgefallen? Plötzlich ging ihr ein Licht auf. Das waren sicher das komische Boot und der Junge von eben! Sie stürmte die Insel hoch und besah sich die Statue genauer. Zuvor war sie noch aus Lehm oder so etwas gewesen, aber nachdem Fuuka die Kugel in ihren Händen platziert hatte war sie explodiert und strahlend rot geworden. Davor hatte sie den Turm noch nicht gesehen. War er dadurch aufgetaucht? Fuuka beobachtete sie. „Ist dir irgendetwas eingefallen?“, wollte sie von ihr wissen. „Nein… Nicht wirklich… Nur, ist dir vorher schon mal irgendwann dieser Turm da aufgefallen?“ Ihre Freundin verneinte und besah sich, nun darauf aufmerksam gemacht, mit großen Augen das Gebilde. Jenna erzählte ihr von ihrer Vermutung. Eine andere Möglichkeit wollte ihr spontan nicht einfallen. Sie schlug vor, zu der anderen Insel zu fahren, die, die sie auf dem Foto gesehen hatten. Vielleicht würden sie dort doch etwas mehr herausfinden. Wenige Stunden später hatten sie ihren Zielort erreicht und mussten feststellen, dass auch dort die braune Statue einer diesmal leuchtend blauen Platz gemacht hatte. Etwas deprimiert standen sie vor der leuchtenden Statue und wussten nicht, wie es nun weitergehen sollte. Schließlich war es Jenna, die als erste etwas sagte: „Ich… Ich möchte noch die dritte Insel suchen.“ Ungläubig sah Fuuka sie an. Von einer dritten Insel hatten sie bisher mit keiner Silbe gehört. „Wie jetzt?“, sprach die Rothaarige ihren Zweifel sofort aus, „Dritte Insel? Wo soll jetzt bitte eine dritte Insel herkommen?“ Das Mädchen mit den orangenen Haaren begann sofort damit sich die Hände an die Hüften stemmend zu verteidigen. „Denk doch mal nach!“, fuhr sie ihre Freundin an, „Ich hatte auch noch einen Traum und der handelte nicht von dieser Statue. Außerdem gibt es doch drei Triforcedinger. Du weißt schon, tri heißt drei und so, außerdem hat das merkwürdige sprechende Boot, was im Übrigen echt schräg war, uns das erzählt.“ Gegen Ende hin wurde sie immer ruhiger und zum Schluss hatte das Mädchen bereits ihr übliches Grinsen aufgesetzt, während sie sprach. Fufu machte kurze Zeit ein angestrengt nachdenkendes Gesicht, ehe sie den Kopf schief legte und letztendlich erwiderte: „Also…drei Inseln?“ „Nein. Fünf.“, lachte Jenna augenrollend, „Natürlich, hörst du mir überhaupt zu?“ Nachdem die Beiden endlich ausdiskutiert hatten, dass es sich wirklich um genau drei Inseln handeln musste, schwammen sie die paar Meter zu ihrem Kahn und lichteten den Anker um sich auf den Weg zu machen. Dabei vergaßen sie im Eifer des Gefechts, dass sie nicht einmal die genaue Lage der Insel kannten. Das Wetter war stürmisch geworden, der Regen prasselte unaufhörlich auf das Holz und meterhohe Wellen brachten ihren Kahn ins Schwanken. Wenn es so weiterging würden sie die dritte Insel nie erreichen, weil sie vorher auf dem Meeresboden landen würden. Fuuka stemmte sich mit voller Kraft gegen die Ruderpinne, damit ihr Boot nicht aus dem Gleichgewicht geriet. Jenna sprach sie nicht an. Eine falsche Bewegung und es würde aus mit ihnen sein. Sie krallte sich an der Reling fest, um nicht hinausgeschleudert zu werden und heftete ihren Blick aufs Meer. Irgendwo… irgendwo musste eine Insel sein, auf der sie Zuflucht suchen konnten bis das Unwetter abgeflaut war. Sie versuchte zwischen den Wellen etwas zu erkennen. Doch es war vergeblich… Am Himmel schwirrten zigtausende Möwen, ihr Kreischen klingelte in Jennas Ohren. Eine Welle, größer als alle anderen drohte sie zu versenken. „FUUKA! WEICH AUS!!“, brüllte Jenna verzweifelt. Doch sie konnte nichts mehr tun. Eine eisige Wasserfront schwappte über das Boot, rammte sie gegen die Reling und nagelte sie dort fest. Sie konnte nicht gegen den Wasserdruck ankommen und bekam keine Luft mehr. Sie dachte schon, sie würde sterben, aber dann lief das Wasser ab und sie konnte ihre Lungen wieder mit Luft füllen. Sie richtete sich auf, um auf andere so riesige Wellen vorbereitet zu sein… Und jetzt wusste sie auch, woher diese Monsterwelle überhaupt kam… Vor ihrem Kahn ragte der Kopf - war es überhaupt der Kopf? - eines riesigen Tintenfisches aus dem brausenden Meer. Es war grau, riesig und hatte wohl mehr gelbe Glubschaugen als es Tentakeln hatte. Schnell drehte sie sich zu Fuuka um, zum einen um zu überprüfen wie sie die Wassermassen überstanden hatte, zum anderen um zu sehen, ob sie einen Plan hatte, was sie jetzt tun sollten. Keuchend war sie über die Pinne gebeugt. Ihr Gesicht war bleich und sie sah aus, als müsste sie sich gleich übergeben. „Was ist das für ein Ding?!“, japste sie ihrer Freundin zu. Sie bekam nur ein Schulternzucken als Antwort. WAS das war wollte sie zwar auch wissen, aber wichtiger war, WIE sie aus dieser Sache wieder rauskommen sollten, denn es sah nicht so aus, als würde das Monster sie einfach so wieder gehen lassen. Plötzlich tat sich ein Strudel auf, der sie in kreisförmigen Bewegungen um den Riesenoktopus herumspülte, immer weiter in seine Mitte. „Aaaaaaaaah!! Verdammt, was sollen wir machen?!“, kreischte ihre Freundin. Jenna hatte keine Ahnung. Wenn sie doch bloß eine Fernkampfwaffe hätten… Aber mit ihrer Ausrüstung konnten sie nichts gegen den Oktopus ausrichten, sie kamen ja nicht einmal an ihn ran! Sie rannte ins Schiffsinnere, um nach irgendetwas zu suchen, was ihnen möglicherweise helfen konnte. Fuuka hatte die Ruderpinne mittlerweile aufgegeben, bei dem Sog würden sie sie nicht brauchen. Stattdessen ging sie aufs Deck, lehnte sich an die Reling und überlegte angestrengt. Sie bekam kaum mit wie Jenna mit einem Beutel wieder das Deck betrat. Sie waren der Mitte des Strudels schon gefährlich nahe gekommen, als Jenna eine dieser orangenen Früchte hervorzog, die bei Terrihändlern verkauft wurden. Was genau sie damit erreichen wollte, war ihr schleierhaft. Wollte sie das Monster etwas solange füttern bis es keinen Hunger mehr auf sie hatte? Doch ein paar Sekunden später ging ihr ein Licht auf. Jenna balancierte die Putput-Frucht auf ihrem Kopf bis eine der zahllosen Möwen von oben herabgeschossen kam. Jenna fiel in eine Trance und Fuuka fing sie auf bevor sie auf dem harten Holz landen konnte. Jenna flehte zum Himmel, dass ihre Idee funktionieren würde, aber etwas Besseres war ihr einfach nicht eingefallen… Durch die Putput-Früchte konnte die mit ihren Gedanken Möwen steuern. Es war als wäre ihr Geist auf die Möwe übergegangen. Sie blickte zurück. Fuuka passte auf ihren Körper auf, soweit so gut… Es war stürmisch und sie war es nicht gewohnt einen Möwenkörper zu steuern, sodass sie ein wenig trudelte. Sie flog sich ein und sobald sie den Dreh wieder raus hatte steuerte sie direkt auf eins der gelben Riesenaugen zu. Es konnte noch so stark sein, bei so vielen Augen, MUSSTE das eine Schwachstelle sein! Als der Schnabel der Möwe in eins der Augen piekste heulte der Tintenfisch schmerzerfüllt auf. Erleichtert pickte Jenna auch auf die anderen Augen ein. Bald würde dieses Mistviech genug von ihnen haben und wieder verschwinden! Als sie das achte Auge erwischt hatte, wurde es dem Monster zu viel und es verschwand mit einem lauten Kreischen zurück ins Meer. Zusammen mit dem Strudel flaute auch der Sturm ab. Erschöpft hingen die beiden Mädchen über der Bordwand. Sie brauchten dringend eine Waffe, falls noch einmal so ein Viech auftauchen sollte… Sie machten auf einer kleinen Insel halt, auf der nur ein Haus stand, das sie nicht reinlassen wollte. Aber es sollte eh nur ein kleiner Zwischenstop werden, um sich von diesem Ungeheuer erholen zu können. Kurze Zeit später würden sie wieder in See stechen können und sich auf die Suche nach der dritten Insel machen. Es war Nacht und beide Mädchen starrten in den Sternenhimmel. Als Fuuka über alles nachdachte, musste sie unweigerlich daran denken, dass ihre ganze Aktion eigentlich vollkommen seltsam war. Sie waren so überstürzt aufgebrochen, nur wegen einem Foto. Sie hatten ein sprechendes Boot getroffen und erfahren, dass sie etwas mit den 3 Göttinnen zu tun haben mussten. Sie suchten nach den Inseln, obwohl sie wohl nicht mehr dadurch erfahren würden. Es war Glück, dass sie das sprechende Boot getroffen hatten. Ohne es wären sie immer noch keinen Schritt weiter… Sie legte sich auf die Liege neben dem Wasserfall und schlief ein. Sie sah nur noch, wie Jenna es sich neben ihr gemütlich machte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)