Kein Abendesssen bei... von Ser-kai ================================================================================ Kapitel 1: Null Bock -------------------- Kapitel 1: Null Bock! „Bitte Boss!“ „Nein! DiNozzo!“ „Bitte, bitte, bitte!!!“ „Ich hab nein gesagt!“ „Och bitte Boss, muss das denn wirklich sein?“ „Ja Tony, es muss sein, und hör auf mich so anzusehen! Du weißt, dass zieht bei mir nicht!“ grummelt der Chefermittler mittlerweile leicht gereizt in meine Richtung, während er sich eines seiner unzähligen Poloshirts über den Kopf zieht. „Aber ich hab keine Lust!“ starte ich einen weitern vergeblichen Versuch. „Tony!!! Ich habe gesagt, wir gehen dahin, also gehen wir da hin!“ fährt mich mein Boss an, während er sich nun die Schuhe zubindet und kurz darauf fertig angezogen vor mir steht. „Aber...!“ setze ich erneut an. „Kein aber DiNozzo!“ unterbricht er mich grob. “Sieh endlich zu, dass du dich anziehst! Ich warte unten.“ Harscht er mich im üblichen Befehlston an und macht sich auf den Weg aus dem Zimmer, jedoch nicht, ohne sich im Türrahmen noch einmal umzudrehen und mir ein: „In 5 Minuten!“ zuzurufen. Resigniert seufzend wende ich mich meinen Kleidern zu und ziehe die bereitgelegte blaue Jeans und das dazu passende weiße Hemd an. Während ich mich anziehe, meine Haare richte, und ein Aftershave aussuche, überlege ich fieberhaft, wie ich meinen Boss doch noch umstimmen könnte. Unter Einsatz all meines Könnens und meiner gesamten Überzeugungskraft, versuche ich jetzt schon seit Stunden ihn davon zu überzeugen, den Abend lieber gemütlich Zuhause zu verbringen, als die Einladung zum Abendessen anzunehmen. Bisher erfolglos! Nichts konnte sein Herz erweichen! Weder meine Oscar reife Schmolllippe, noch mein unwiderstehlicher Dackelblick, nichts! Langsam bin ich mit meinem Latein am Ende, dabei muss ich doch irgendwie verhindern, dass wir heute Abend zu Ziva und McGee zum Abendessen müssen Ja, ihr habt richtig gehört! Ziva und McGee, Bambino und David!!! So unglaublich es sich auch anhören mag, aber die beiden sind tatsächlich ein Paar! Anfangs glaubte ich, die zwei wollen uns auf den Arm nehmen, aber ich musste feststellen, dass sie es verdammt ernst meinen. Mir sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als sie sich im Großraumbüro geküsst haben und als sie dann verkündet haben, dass sie heiraten wollen, da bin ich echt aus den Latschen gekippt. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ausgerechnet die knallharte Mossadagentin und der schusselige Elfenkönig zusammen kommen. Gut, eigentlich sollte ich da ganz still sein, denn wer hätte gedacht, dass ich eine Beziehung mit Gibbs anfangen würde. Ich der dauergrinsende Sonnyboy und Gibbs der griesgrämige Bastard! Ja, da staunt ihr, was? Aber es ist wahr, wir sind bereits seit einem Jahr zusammen und immer noch verliebt bis über beide Ohren. Vor zwei Monaten sind wir sogar soweit gegangen, dass ich meine Plümmen gepackt, meine Wohnung gekündigte, und mich bei Jethro eingenistet habe. Hätte mir vor zwei Jahren jemand gesagt, dass ich in meinen Boss die Liebe meines Lebens finden würde, und wir glücklich vereint in trauter Zweisamkeit zusammen wohnen würden, ich glaube ich hätte ihn auf der Stelle erschossen! Wenn Jethro mir damit nicht zuvor gekommen wäre. Aber nun muss ich sagen, dass mir nichts Besseres hätte passieren können. Jethro ist der fürsorglichste, liebste, romantischste, zuvorkommenste,... „Tony! Verdammt, schwing deinen Arsch hier runter!!!“ brüllt es von unten. ...naja, zumindest ist er es von Zeit zu Zeit! Meistens ist er immer noch der mies gelaunte, barsche Chefermittler, zumindest erweckt er den Eindruck, wenn man ihn nicht richtig kennt. Bei der Arbeit hagelt es nach wie vor Kopfnüsse satt, er scheucht mich wie eh und je durch die Gegend und staucht mich zusammen, wenn ihm etwas nicht passt. So wie jetzt! Aber manchmal ist er auch anders, dann wenn wir unter uns sind, wenn wir einen Abend nur für uns haben und er, er selbst sein kann. Dann zeigt er, was er für mich empfindet, überhäuft mich mit kleinen Küssen, flüstert mir Zärtlichkeiten ins Ohr, verwöhnt mich, auf die ein oder andere Art und mein Herz könnte vor Liebe zu ihm überquellen. Aber leider sind wir heute Abend nicht alleine, weil wir zu einem Abendessen bei unseren Kollegen eingeladen sind. Dabei hätten wir uns so einen schönen Abend machen können. Wir hätten zusammen gekocht, anschließend vielleicht einen schönen Film gekuckt, oder im Keller an seinem Boot weiter gebastelt und anschließend währen wir dann...nun ja, im Schlafzimmer verschwunden! Was wir dort gemacht hätten, brauche ich nicht extra zu erwähnen, oder? Aber damit ist es Essig! Und das alles wegen einem scheiß Abendessen. Gestern Mittag haben sie uns spontan eingeladen! Gut, ich gebe zu, es war nicht wirklich spontan, immerhin hat Tim heute Geburtstag und plant diesen schon seit drei Wochen und er hat nicht nur uns eingeladen, sondern auch Abby und Ducky. Aber das macht die Sache auch nicht besser! Es ist nicht so, dass ich meine Kollegen nicht gerne hätte oder so, im Gegenteil, sie sind schließlich meine Familie, ich würde für sie ohne zu zögern mein Leben aufs Spiel setzten. Mein Leben, aber keinen gemeinsamen Abend mir Jeth!!! Manchmal hätte ich meinen Jethro nun mal gerne für mich alleine, vor allem, nachdem wir die letzte Woche kaum Zeit füreinander hatten. Es hat unsere ganze Kraft gekostet, diesen bekloppten Messerstecher hinter Gitter zu bringen. Nur weil ihm ein Petty Officer seine Freundin ausgespannt hat, ersticht er ihn mit ca. zwanzig Messerstichen und fünf weiteren Officers schlitzt er die Kehle auf. Wie gesagt, ein Bekloppt halt! Und jetzt, den ersten Abend, an dem wir nicht zu müde sind, um das Bett nur zum schlafen zu benutzen, feiern McHappyBirthday und Lady Wehe-ihr-kommt-nicht eine Party! Ich hab wirklich null Bock, da hin zu gehen. Ich muss mir was einfallen lassen, um das Unvermeidbare doch noch zu verhindern! Viel Zeit habe ich nicht mehr! „TONY!!!“ vernehme ich erneut das mächtige Gebrüll meines Silberrückengorillas. Ihr hättet mal sein Gesicht sehen sollen, als ich ihn das erste Mal so genannt habe. So entsetzt hat er mich noch nie angesehen. Richtig süß! Aber pssst! Das Wort „süß“ habt ihr nicht von mir, denn ein Leroy Jethro Gibbs ist nicht süß! Sagt er zumindest, ich sehe das zwar anders, aber wer will da schon streiten? Wenn ich es wage, ihn süß zu nenne, fängt er gleich an zu schmollen... Ach nein, entschuldigt, das hab ich fast vergessen, ein Leroy Jethro Gibbs schmollt selbstverständlich auch nicht. „Ja doch! Ich komm ja schon!“ donnere ich eben so laut zurück und werfe einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel, ehe ich perfekt gestylt wie immer, ins Erdgeschoss schlendere, wobei ich mir möglichst viel Zeit lasse. „Da bist du ja endlich!“ werde ich auf liebevollste Art von Jethro am Fuß der Treppe empfangen. „Musstest du die Baumwolle für deine Hose erst noch anbauen und ernten?“ „Nein, musste ich nicht! Aber wenn der werte Herr es vorzieht, mit einem verlotterten Partner außer Haus zu gehen, dann kannst du das nächste Mal Palmer fragen, ob er mit dir geht!“ lautet meine eingeschnappte Antwort. Er soll sich mal nicht so aufspielen, wir sind hier schließlich nicht bei der Arbeit, sondern Privat, und da lasse ich mich nicht von ihm rumkommandieren. Wäre ja noch schöner! Ich brauche eben so lange, wie ich brauche und damit basta! „Jetzt hör schon auf zu schmollen Tony! Ich hab auch keine Lust da hin zu gehen, und mit Palmer schon gar nicht!“ Meint er und rollt genervt die Augen. „Außerdem haben wir zugesagt!“ knurrt er verärgert, überkreuzt seine Arme vor der Brust und sieht mich eindringlich an. „Du hast zugesagt, nicht ich!“ protestiere ich halbherzig, überkreuze ebenfalls die Arme und ziehe einen Schmollmund vom feinsten. „Tony! Du benimmst dich unmöglich! Du willst mich doch nicht etwa ganz alleine da hin gehen lassen? Oder?“ Fragt er und ändert damit seine Taktik, vom befehlenden Boss zum hilfsbedürftigen Freund, und verdammt noch mal, es klappt! Ich würde doch meinen tapferen Krieger niemals alleine in die Schlacht ziehen lassen. Wenn er geht, gehe ich selbstverständlich mit, aber wir können doch auch einfach Zuhause bleiben, warum geht das nicht in seinen verdammten Dickschädel?! „Komm, mach es nicht noch schwerer, als es eh schon ist! Du wirst sehen, vielleicht wird es doch ganz lustig!“ redet er auf mich ein, in dem Versuch mir die Sache schmackhaft zu machen. Die Mühe kann er sich sparen! Wenn mir etwas nicht schmeckt, dann schmeckt es mir nicht. Ich habe als Kleinkind meine Mutter regelmäßig in den Wahnsinn getrieben, wenn ich den ach so gesunden und nährstoffreichen Haferschleim wieder ausgespuckt habe. Auf ihrer Bluse hat er sich viel besser gemacht, als in meinem Magen, fand ich jedenfalls, aber mich hat damals ja niemand nach meiner Meinung gefragt. „Das wird nie und nimmer lustig! Verdammt, ich will da nicht hin!“ Bocke ich zurück und stampfe zugegeben nicht gerade meinem Alter entsprechend, auf den Fußboden auf. „Endlich haben wir die Gelegenheit, uns wieder einen romantischen Abend zu machen und dann müssen wir auf diese vermaledeite Party! Wenn es nur das Team wäre, ginge es ja noch gerade so, aber McGee hat bestimmt wieder seine seltsamen Freunde eingeladen.“ Nuschele ich der Verzweiflung nahe und kombiniere das Ganze geschickt mit meinem Dackelblick. Man soll die Hoffnung schließlich nie aufgeben, vielleicht zieht es doch noch, irgendwann einmal. Mit Schaudern denke ich dabei an Tims Freunde, die sind wirklich äußerst seltsam! Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, sie auf einer vergangenen Feier kennen zu lernen. Komische Figuren wenn ihr mich fragt. McGee kennt sie von seinen Onlinespielen, nur haben diese Leute anscheinend ein kleines Problem damit, Fantasie und Realität auseinender zu halten. Der ein, ich glaube Harry war sein Name, hat beständig versucht, sein Weinglas durch einen Zauberspruch wieder zu füllen. Ihr könnt euch denken, dass das nicht geklappt hat. Zwei andere haben den ganzen Abend beharrliche versucht, mich für ihr Spiel zu begeistern. Sie sind ihres Zeichens unbesiegbarer Zwergenkrieger und mächtiger Elbenprinz. Ich hätte sie zwar eher als mickrigen Gartenzwerg und schmächtigen Spargeltarzan bezeichnet, aber das hab ich ihnen natürlich nicht gesagt. Auch wenn viele es nicht für möglich halten, ich habe durchaus eine gute Kinderstube genossen und weiß wie man sich benimmt. Außerdem wollte ich Tims Gäste nicht vergraulen, das hätte er mir erstens nie verziehen, und zweitens hätte mich Ziva dann gelyncht. Nein, ich war nett, freundlich und gesittet. Das Vergraulen habe ich dann sowieso lieber dem Meister höchst persönlich überlassen, mein Freund kann das um einiges besser als ich. Der war nämlich, sagen wir mal...etwas ungehalten, als er mitbekommen hat, dass die zwei Spackos mich davon überzeugen wollten, dass ich einen prächtigen Zentauren abgeben würde. Gibbs hat die Vorstellung, dass ich mit nacktem Oberkörper vor anderen Leuten irgendwo herumrenne, beziehungsweise galoppiere, gar nicht gefallen, auch wenn es nur virtuell wäre. Nachdem er mich dann erfolgreich aus deren Händen befreit hatte, habe sie sich auch bald verabschiedet und beim Rausgehen noch irgendwas von wegen “perfekten Minotaurus gefunden“ gemurmelt. Das hat Jeth zum Glück nicht gehört, sonst hätte der Abend sicherlich noch blutig geendet. „Keine Bange, ich beschütze dich!“ zieht mein Freund mich auf und holt mich in die Gegenwart zurück. Mit seinen warmen Fingern streicht er mir flüchtig über die Wange. Ich liebe diese zärtliche Geste! Während der Arbeitszeit ist es die einzige Möglichkeit für uns, uns zu berühren, vom Fahrstuhl mal abgesehen. Alles was darüber hinausgeht, spricht Umarmungen, oder gar Küsse, sind tabu. Andernfalls würde Shepard ausflippen, und die hat ihre Augen bekanntlich überall. Leider ist Jeths Berührung auch jetzt nur flüchtig und er wendet sich im nächsten Moment schon wieder von mir ab. „Wir sollten endlich aufbrechen! Wir sind eh schon viel zu spät! Hast du McGees Geschenk?“ fragt er mich und sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an. „Ähm? Das muss ich oben liegen lassen haben!“ Gebe ich zögerlich zu, reibe mir dabei leicht verlegen den Hinterkopf und schenke Gibbs ein dümmliches Grinsen. Dieser stößt erstmal einen gottergebenen Seufzer aus und schüttelt fassungslos den Kopf. „Gott sei Dank ist dein Kopf festgewachsen, sonst würdest du den auch noch vergessen!“ murmelt er mehr belustigt, als wirklich sauer. „Warte hier, ich geh es hohlen! Wenn du gehst, kommen wir hier nie mehr weg. Wahrscheinlich würdest du dich unterwegs noch verlaufen!“ Setzt er mit einem weitern Kopfschütteln hinzu und geht an mir vorbei die Treppe rauf. Sind wir aber heute wieder freundlich! Ist ja reizend, was er von mir hält! „Ich war es nicht, der sich letzten Monat auf dem Weg zum Tatort verfahren hat.“ Grummele ich kaum hörbar vor mich hin. Klatsch! „Autsch!“ Die Kopfnuss hat gesessen, dass er aber auch immer alles hören muss. Wie macht er das? Das ist mir einfach unerklärlich. War er vielleicht in einem seiner früheren Leben eine Fledermaus? „Ich hatte mich nicht verfahren Tony. Ich hab nur einen andern Weg genommen, als den nach allgemeiner Verkehrsauffassung üblichen.“ Höre ich seine Stimme, währen er die Stufen nach oben steigt und im Obergeschoss verschwindet. „Ja, einen ziemlich langen Weg, der in einer Sackgasse geendet hat.“ Murre ich verärgert in meinen nicht vorhandenen Bart, während ich mir die schmerzende Stelle am Hinterkopf reibe. Ich wünschte, er könnte das zumindest Zuhause lassen. Aber dieser Wunsch wir ewig das beleiben, ein Wunsch!!! Tbc... So Leutz, das war der erste Teil. Ich hoffe, es hat Lust auf mehr gemacht, und ich hoffe, das ich Gibbs dieses Mal besser getroffen. Er kommt bei mir sonst immer ziemlich OCC rüber. ^^ Euer Chaosküken *piep* Kapitel 2: Manno! ----------------- Im zweiten Teil hab ich endlich das Lied „Kein Abendessen“ von Roger Cicero eingebaut: http://www.myvideo.de/watch/5631525/Roger_Cicero_Kein_Abendessen Zugegeben, ich hab es ziemlich stark abgeändert, aber Herrgott noch mal, das ist halt meine Geschichte, und da mache ich, was ich will. Huck ich habe gesprochen. ^^ Kapitel 2: Manno! Während ich auf Jethro warte, schlendre ich fieberhaft nach einer Lösung suchend, durch unser Wohnzimmer. Was kann ich nur anstellen, damit wir hier beleiben? Mhmmm...ich könnte so tun, als wäre ich ausgerutscht oder über den Teppich gestolpert und hätte mir dabei den Knöchel verstaucht! Das ist es! Ich leg mich gleich hier auf den Boden, schreie einmal laut auf, so dass Jeth es hört und spiele den Schwerverletzten. Als Krönung des Ganzen, drücke ich noch ein paar Krokodilstränen hinterher, da kann mein Brummbärchen einfach nicht widerstehen und schon ist die Sache geritzt. Hah, wenn das mal kein Plan ist! Voller Tatendrang reibe ich mir freudig die Hände und ein teuflisches Grinsen legt sich auf meine Züge. Aber Moment! Wenn Jeth glaubt ich wäre verletzt, schleift er mich am Ende zu Ducky, damit der sich meinen Knöchel ansehen und verarzten kann. Und wo ist Ducky? Genau, auf der Party, und damit wäre ich dann genauso weit wie jetzt auch. Ganz davon abgesehen, dass mein Freund mich wahrscheinlich sofort durchschauen würde, und ich mir lediglich eine zusätzliche Kopfnuss einhandeln würde. Dann würde ich schlussendlich nur mit unmenschlichen Kopfschmerzen auf der Party sitzen, tolle Aussichten! Nein, das Risiko ist zu groß. Da muss was anderes her. Noch immer grübelnd, stoppe ich meine Schritte vor dem pechschwarzen Klavier, welches seit vier Monat zum festen Bestandteil unserer Wohnung geworden ist. Gibbs hatte es unbedingt kaufen müssen, nachdem er erfahren hat, dass ich Klavierspielen kann. Und zwar kann ich nicht nur ein paar Lieder klimpern, wie Ziva es erwartet hat, sondern richtig gut spielen. Wenn ich richtig in die Tasten haue, fliegen die Fetzen, so hat zumindest Abby es formuliert. In Gedanken versunken fahre ich andächtig mit meine Fingern über die glatte Oberfläche des Instrumentes und ein Schmunzeln schleicht sich auf meine Lippen. Ja, das Team war ganz schön baff, als wir eines Abends in dieser kleinen Kneipe waren und ich für einen alten Freund eingesprungen bin. John hatte sich den Tag vorher sein Handgelenk gebrochen und konnte deshalb nicht spielen. Der Typ der für ihn einspringen sollte, war weit und breit nicht zu sehen und Johnny war kurz vor dem Verzweifeln, bis wir dann aufgetaucht sind. Er war heilfroh, dass ich ausgerechnet an dem Abend in der Kneipe war. Ohne mich lange zu fragen, oder meine Kollegen zu beachten, hat er mich am Handgelenk gepackt und mich regelrecht auf die Bühne geschleift, wo er mich sanft aber bestimmt auf den Klavierhocker gedrückt hat und das alles mit nur einer Hand. Ich wusste gar nicht Recht, wie mir geschah, als plötzlich das Licht ausging, das Kneipeninnere in Dunkelheit tauchte und nur ein paar flackernde Kerzen, als Lichtquelle übrig blieben. Eine mystische Atmosphäre legte sich über die Bar und dann gingen die roten und gelben Scheinwerfer an, zogen die Aufmerksamkeit der Gäste auf die Bühne, und ich wurde erwartungsvoll gemustert. Einen Rücktritt konnte ich in dieser Situation schlecht antreten und außerdem hatte John noch einen Gefallen bei mir gut, also lockerte ich meine Schultern, entkrampfte meine Finger, räusperte mich kurz und legte los. Den Gästen lieferte ich eine Show vom Allerfeinsten, von Blues, über Swing und Jazz bis Rock war alles dabei, was das Herz begehrt. Ich spielte wie ein Besessener und sang, was mein Stimmbänder hergaben. Ich hatte ganz vergessen, was für einen unheimlichen Spaß es machen kann, zu Spielen. Vor allem, wenn einem dabei niemand über die Schulte schaut und auf die Finger haut, wenn man mal einen Ton nicht richtig trifft. Aber am Besten war, dass ich so spielen konnte, wie ich wollte. Frei und ohne diese bescheuerten Noten! Diese Mückenschisse schränken nur die Kreativität ein und davon hab ich nun wirklich eine ganze Menge. Während ich spielte, beobachtete ich aus den Augenwinkeln, die Reaktion meine Kollegen. Abby hat im ersten Moment erstaunt die Augen aufgerissen, dann aber freudig quietschend auf der Tanzfläche im Takt mitgerockt. Ziva und Tim brauchten wesentlich länger, um ihre Überraschung, oder war es doch ein Schock, zu überwinden. Danach machten sie aber begeistert mit Abby zusammen die Tanzfläche unsicher. Ich muss zugeben, Tim und Ziva sind schon irgendwie süß zusammen, obwohl mir Bambino manchmal wirklich Leid tut. In ihrer Beziehung hat eindeutig Ziva die Hosen an und McGee wenig zu lachen. Nur Jethro, der hat nicht getanzt. Er hat den ganzen Abend über in einer abgedunkelten Ecke auf seinem Platz gesessen, an seinem Bier genippt, mich aus dem Dunkeln beobachtet und mir zugehört. Ich hatte anfangs schon Angst, ihm würde meine Musik nicht gefallen, da er so gut wie keine Regung zeigte, aber als wir Zuhause waren hat er meine Befürchtungen schnell zerstreut. Er meinte, er hätte nur deshalb nicht getanzt, weil seine Knie beim Anblick des überaus begabten Pianisten, butterweich geworden wären und ihm meine tiefe Stimme bis unter die Haut gegangen wäre. Außerdem sei der einzige Mensch mit dem er hätte tanzen wollen, nicht verfügbar gewesen. Jedenfalls hat er mir daraufhin dieses Klavier geschenkt, damit ich öfters spielen kann, und es ist unglaublich schön, wenn ich ihm etwas vorspiele. In diesen Momenten spiele ich nur für ihn, den Menschen, den ich über alles Liebe und dann lege ich all meine Gefühle in die Melodie. Lasse mein Herz spielen. Ich würde nicht spielen, sondern zaubern, hatte Jethro gemeint. Man sollte nicht meinen, dass diese romantischen Worte von Gibbs stammen, aber sie tun es. Es macht mich unheimlich stolz, dass ihm meine Musik gefällt, so stolz, dass ich fast jedes Mal knallrot anlaufe, wenn er mich lobt. Verliebt lächelnd bei diesen Erinnerungen, setzte ich mich auf den kleinen Hocker und klappe die Abdeckung nach oben, tippe vereinzelt ein Paar der elfenbeinfarbenen Tasten an und bringe sie somit zum klingen. Vielleicht...? Vielleicht könnte ich...mhmm...ein Versuch wäre es zumindest wert. Als ich das Knarren der Treppenstufen höre, welches mir signalisiert, dass Jeth auf dem Weg nach Unten ist, beginnen meine Finger über die Tasten zu tanzen und entlocken dem Instrument einen zuerst langsamen, doch dann immer fetziger werdenden Rhythmus. „Tony?“ höre ich die fragende Stimme meines Freundes aus dem Flur, antworte ihm aber nicht. In dem Moment dann, als er das Wohnzimmer betritt, beginne ich zur Musik zu singen... „Ich weiß wir haben's versprochen doch ich hab echt keinen Bock, ich fühl mich irgendwie total kaputt. Ich hab so'n Kratzen im Hals, ich glaub ich brüte was aus und auf'm Magen ist mir auch nicht gut. Auf Sat 1 läuft heute 'n Streifen mit FBI-kritischem Flair, da zeigen zwei so Typen ihre Spürnasen her. Du weißt doch für 'n Fan ich von Mark Harmon bin. Oh Babe ich will da heute Abend nicht hin! Scheiß doch drauf, wir bleiben Zuhaus und wenn sie anrufen dann legen wir auf. Sie macht 'n Kochexperiment, Biokarottenmus mit Wienern. Er unterbricht mich permanent und liest aus selbstgeschriebnen Büchern. Kein Abendessen bei Tim und Ziva! So'n Abend nimmt kein Ende, nach'm dritten Glas Wein erzählt sie lallend von der Bundeswehr und er packt wieder mal die Pläne von der Hochzeit aus und zum Dessert gibt's alten Camembert. Wir wollten doch seit Jahren schon an den Dachboden ran, alles neu sortieren, das liegt verdammt dringend an. Noch so'n Abend mit den beiden, da stell ich mich lieber tot und verbringe ihn im Keller bei Bourbon und dem Boot. Scheiß doch drauf, wir bleiben Zuhaus und wenn sie anrufen dann legen wir auf. Da ist bestimmt auch wieder Abby, die wie so'n Wasserfall balavert und wenn sie fertig ist, doziert unser schlauer Duck der Mediziner. Kein Abendessen bei Tim und Ziva! Die sind eh immer so sehr mit sich selber beschäftigt, das merken die gar nicht... Scheiß doch drauf, wir bleiben Zuhaus und wenn sie nachfragen dann wandern wir aus. Und seine Freunde aus Tacoma die bekloppten Onlinespieler, ob du mit denen ganz small talkst oder 'n Reis Sack fällt um in China. Kein Abendesse bei Tim und Ziva...!“ Die letzten Töne verklingen und ich schaue erwartungsvoll zu Gibbs auf, der immer noch im Türrahmen steht. Seitlich angelehnt, Tims Geschenk in der Hand und verschmitzt lächelnd, erwidert er meinen Blick aus seinen unglaublich blauen Augen. Ob es geklappt hat? Abwartend sitze ich wie auf glühenden Kohlen da und bin gespannt, wie seine Reaktion ausfällt. Nach ein paar ruhigen Sekunden, klemmt er sich das Päckchen unter dem Arm und klatscht zwei-, dreimal in die Hände. „Wunderschön gesungen Tony! Wirklich gelungener Text!“ bekundet er seine Begeisterung. „Ja?!“ frage ich freudig. Heißt das, wir bleiben hier? „Ja, sehr schön. Aber wir gehen trotzdem!!!“ setzt er nach, verlässt ohne weitere Worte das Wohnzimmer und lässt mich mit meinen zerstörten Hoffnungen zurück. Manno! Resignierend fällt mein Kopf nach vorne und sinkt mit einem unmelodischen Geklimper auf die Tasten. Verdammt, das hat also auch nichts gebracht, dabei habe ich für einen kurzen Moment wirklich gehofft, ihn umgestimmt zu haben. Wie kann er nach so einem tollen Song immer noch gehen wollen? Er ist eben doch ein Bastard! „Tony! Kommst du jetzt endlich?!“ erschallt sein Ruf aus dem Flur, indem er steht, breites seine Jacke angezogen hat, und darauf wartet, dass wir losfahren können. Ich glaube, ich sollte einfach kapitulieren. Manchen Dingen kann man eben nicht entrinnen, wie dem Älter werden zum Beispiel, der täglichen Arbeit, dem Tod, diesem ekligen Gemüse Namens Brokkoli, oder eben dem Abendessen bei Tim und Ziva. Mit einem ungehaltenen Schnauben, erhebe ich mich schwerfällig und trotte so langsam wie möglich zu meinem wartenden Freund. „Bin ja schon da!“ maule ich und ziehe mir meine Jacke über. „Gibst du also endlich auf?“ fragt Jethro mich triumphierend und hält mir schadenfroh grinsend die Haustür auf. Als Antwort erhält er nur ein gefährliches Knurren, das hab ich mir von ihm abgekuckt. Tbc... Und dieses war der zweite Teil. Ich hoffe ihr versteht jetzt, warum ich McGee und Ziva zusammengebracht habe. Ihre Namen haben halt am besten ins Lied gepasst. >.< Aber was meint ihr? Hat Tony wirklich verloren? Ich meine, bei dem Dickschädel kaum vorstellbar, dass er schon aufgibt, oder? Wir werden sehen! Euer Chaosküken Kapitel 3: Einfach aufgelegt ---------------------------- Kapitel 3: Einfach aufgelegt! Vor der Tür empfängt uns der kalte Novemberwind und weht uns pfeifend um die Ohren. Noch ein Grund, weshalb ich zu Hause bleiben will. Es ist kalt, arschkalt um genau zu sein. Sofort breitet sich auf meinem ganzen Körper eine Gänsehaut aus und meine Zähne treffen bibbernd aufeinander. Verdammt, ich bin Halbitaliener, ich will Sommer, Sonne und mindestens 40 Grad im Schatten, und wenn Petrus das nicht hinkriegt, will ich mich mit einer heißen Schokolade auf die Couch legen und mit meinem höchst eigenen Hochofen kuscheln. Gibbs hat nämlich nie kalt, ich glaube, dieses Wort existiert nicht einmal in seinem Wortschatz. Er friert nie, wirklich nie! Gibt dafür aber eine immense Hitze ab und kennt viele Wege, mir einzuheizen. Abrupt bleibe ich stehen. Einheizen? Das ist es doch. Es gibt einen beinahe todsicheren Weg, Jethro von seiner Meinung abzubringen und ihn umzustimmen. Warum habe ich da nicht früher dran gedacht? Ich bin doch echt ein Trottel. Durch mein unerwartetes Bremsen überrascht, läuft Jeth, der genau hinter mir war, in mich hinein. Von dem Stoß aus dem Gleichgewicht gebracht, strauchele ich nach vorne, kann mich nicht auf den Füßen halten und falle. Gerade so kann ich mich mit meinen Händen abfangen und die direkte Bekanntschaft zwischen meine Gesicht und dem Asphalt verhindern. „Tony! Bist du in Ordnung?“ höre ich Jethros besorge Frage hinter mir. „Jaja, alles klar!“ beruhige ich ihn und drehe mich um, sodass ich vor ihm auf dem Boden sitze. Auf dem tiefgefrorenem, saukalten Boden. Scheiß Winter! „Sicher?“ fragt er nach und tritt dabei nahe an mich heran, streckt mir seine Hand hin, um mir aufzuhelfen. Na, wenn das nicht die perfekte Ausgangsposition ist. „Ja doch! So ein Tollpatsch bin ich nun auch wieder nicht!“ Antworte ich und ergreife seine warme Hand. Schwungvoll zieht er mich auf die Beine. Das ist meine Chance! So tuend, als würde ich erneut stolpern, lasse ich mich nach gegen ihn falle und von seinen starken Armen auffangen, dabei streife ich wie zufällig mit meinem rechten Bein an seinem Schritt entlang und entlocke ihm damit ein unterdrücktes Aufkeuchen. Kein schlechter Anfang! „Sorry Boss!“ hauche ich gegen sein Ohr und verleihe dem letzten Wort einen lüsternen Unterton, als ich mich aufrichte. Halt suchend klammere ich mich an ihm fest, schaffe dabei soviel Körperkontakt wie möglich und presse mein Becken aufreizend gegen seine Hüfte. Durch den Stoff der Hose kann ich spüren, dass meine Berührungen bereits jetzt ihre Wirkung zeigen. „Verdammt Tony! ...was soll das?“ zischt er zwischen zusammengepressten Lippen hindurch und kann nur mit Müh und Not ein Stöhnen unterdrücken. „Bin ausgerutscht.“ Flüstere ich sinnlich gegen seinen Hals und beobachte die Schauer, sie seinen Körper überlaufen, als mein heißer Atem seine weiche Haut liebkost. „Uhmm...! Und deshalb klammerst du dich an mich, wie ein Ertrinkender?“ presst er mühsam hervor, wobei er dieses mal ein Stöhnen nicht länger unterdrücken kann. Langsam hebe ich meinen Kopf an, streiche mit meinem Mund seine Wangen entlang, bis unsere Gesichter sich gegenüberliegen. „Deshalb nicht, aber du bist so schön warm. Richtig heiß!“ Raune ich mit heißerer Stimme gegen seine Lippen und vereine sie mit meinen zu einem begierigen Kuss. Verlangend fährt meine Zunge über seine Unterlippe, knabbert daran, bettelt um Einlass. Zunächst spüre ich Jethros Widerstand, noch versucht er sich gegen meine Verführung zu wehren, doch ich weiß wie ich diese Gegenwehr zum Einsturz bringe. Meine Hand gleitet zärtlich seine muskulöse Brust hinunter und berührt seine empfindliche Brustwarze, bis sie sich hart und sehnsüchtig aufrichtet. Jethro schlingt seine Arme Besitz ergreifend um meine Taille, wobei er Tims Geschenk achtlos auf den Boden fallen lässt. Der Kampf ist gewonnen, sein Widerstand gebrochen. Gierig drängt er seine erwachende Erregung gegen meine und gewährt meiner Zunge endlich Einlass. Hungrig plündere ich seine heiße Mundhöhle, umspiele seine Zunge, fordere sie auf, tanze mit ihr, reize sie, bevor ich meine Zunge zurück ziehe und ihn dadurch in meinen eigenen Mund locke, welcher daraufhin gierig von ihm in Beschlag genommen wird. Hitze breitet sich in meiner Leistengegend aus, steigert das brennende Verlangen nach mehr und sehnsüchtig stöhne ich in unseren Kuss, reibe mich begehrlich am Körper meines Freundes. Dieser legt genauso angeheizt wie ich, seien Hände auf meine Kehrseite, umfasst fest meinen Hintern und ein animalisches Knurren entfleucht seiner Kehle. Schwer atmend lösen wir uns von einander, sehen uns gegenseitig in die Augen. Seine Augen sind verschleiert, ihr Blau hat sich verdunkle, spiegelt die Begierde und Lust wieder, die ich selbst empfinde. Lasziv lecke ich mir über die leicht geschwollenen Lippen und schenke Gibbs einen koketten Augenaufschlag. Trocken schluckend vergräbt dieser sein Gesicht an meiner Halsbeuge, sein Atem schlägt stoßweise gegen meine Haut und zaubert erneut eine Gänsehaut auf meinen Körper, welche jedoch nicht von der Kälte herrührt. Tatsächlich finde ich es gar nicht mehr so kalt wie vorhin, ich habe vielmehr das Gefühl, die Temperatur sei rasant gestiegen. Wie ich gesagt habe, Gibbs heizt mir immer wieder erfolgreich ein. „Du hast nicht zufällig vor, mich zu verführen, um zu verhindern, dass wie auf die Party gehen, oder?“ keucht er nach Atem ringend gegen mein Hals und ich muss unwillkürlich grinsen. „Was, wenn es so wäre?“ antworte ich mit einer spitzbübischen Gegenfrage und dränge mein Knie fordernd zwischen seine Beine, reibe an seiner prallen Erregung. „Dann mach ruhig so weiter!“ stöhnt er auf, bevor er meine Lippen erneut für sich einnimmt. Jackpot!!! Ich hab mein Ziel erreicht und sogar noch viel mehr. Nicht nur, das wir hier bleiben und nicht auf diese öde Party müssen, nein, zudem bin ich so was von scharf, dass ich kaum noch klar denken kann und das Beste, Jethro ist mindestens genauso scharf, wenn nicht noch mehr. Das wird doch noch ein Abend ganz nach meiner Vorstellung. Alleine bei dem Gedanken daran, was wir alles miteinander anstellen können, schwillt mein Glied zu schmerzhafter Größe an. Vollkommen berauscht von Jethros Lippenfertigkeit, bemerke ich nur am Rande, dass wir schon seit geraumer Zeit von einem unsere Nachbarn beobachtet werden. Mister Woodwiss geht seine abendliche Runde mit seinem Hund, beziehungsweise seiner Kampfratte, wie ich dieses Vieh gerne betitele. Ich weis schon gar nicht mehr genau, wie dieses Tier heißt, oder ob es überhaupt tatsächlich ein Hund ist. Jedenfalls hat Woodwiss scheinbar nicht damit gerechnet, uns wild knutschend in unserer Einfahrt zu erwischen und kuckt gerade wie eine Kuh wenn’s Blitzt. Ungern löse mich von Jeths himmlischen Lippen und mache ihn auf unseren Zuschauer aufmerksam, indem ich mit dem Kopf in dessen Richtung nicke. Mein Freund bracht erstmal ein paar Sekunden, bis er sich örtlich wieder orientiert hat, und realisiert, wo wir uns hier eigentlich befinden. „Abend Mister Woodwiss.“ Grüßt er unseren Nachbarn, nachdem er wieder Herr seiner Sinne ist. „Wollen sie zu uns?“ fragt er weiter nach und wirft dem armen Mann einen Blick zu, der Schlangen häuten könnte. „Ähhh...nein, ich geh nur mit Chichi Gassi.“ Ach, genau so hieß das blöde Vieh, ich wusste doch es war irgendetwas Peinliches. „Schönen guten Abend noch meine Herren!“ grüßt Woodwiss flüchtig zurück, bevor er sich eiligst aus dem Staub macht und seine kläffende Chichi hinter sich her zieht. Kurz sehen wir dem Mann noch nach, bis er hinter seiner Haustür verschwindet. „Vielleicht sollten wir rein gehen! Da ist es auch wärmer. Was meinst du?“ frage ich meinen Liebling zuckersüß und kraule ihn sanft im Nacken. „Außerdem ist das Bett für gewisse Aktivitäten besser geeignet, als der harte Asphalt.“ Füge ich hinzu und wackele verführerisch mit den Augenbrauen. „Du bist mir schon einer.“ Äußert sich Jeth und schüttelt lächelnd den Kopf. „Mein durchtriebenes, freches, kleines Früchtchen. Du hast vielleicht deine Willen gekriegt, aber jetzt musst du mit den Konsequenzen rechnen.“ Knurrt er mir gefährlich ins Ohr, bevor er mich mit einem kräftigen Ruck über seine breite Schulter wirft und in Richtung Haus losmarschiert. „Hey, lass mich sofort runter.“ Rufe ich empört, wobei ich mich eigentlich nicht beschweren dürfte, bei dem faszinierenden Anblick, den mir sein Hintern kopfüber bietet. Verpackt in eine eng anliegende hellblaue Jeans, ist er bei jedem Schritt so herrlich anzuschauen, dass ich mich gar nicht sattsehen kann. Trotzdem trommele ich mit meine Fäusten auf seien Rücken. Ich meine, wie sieht das denn bitte aus, als erwachsener Mann, wie ein Sack Kartoffeln durch die Gegend getragen zu werden. „Ruhe jetzt!“ befiehlt Jethro, aber ich denke nicht daran, Ruhe zu geben. „Jeth, lass mich runter, mir fließt das ganze Blut in den Kopf!“ Als Antwort ernte ich ein grollendes Lachen. „So wie ich das spüre, ist dein Blut noch genau da, wo es im Moment sein soll.“ Und mit diesen Worten gibt er mir einen leichten Klaps auf den Hintern. „Autsch! Wofür war das denn?“ frage ich ihn, oder besser gesagt seinen Hintern, der ist nun mal alles, was ich aus diese Position sehen kann und daher mein nächste Ansprechpartner. „Das war dafür, dass du nie Ruhe gibst, immer deinen Willen durchsetzten musst, eine unheimliche Nervensäge bist, nie tust, was man dir sagt, immerzu Widerworte geben musst...“ beginnt er lange und ausführlich zu erklären, während er mit mir die Stufen zu unserem Schlafzimmer hoch stampft. „...und dafür,...“ fährt er fort, bevor er mich auf unser Bett wirft und über mich klettert. “...dass ich dich aus genau diesen Gründen so unendlich liebe!“ raunt er abschließend gegen meine Lippen und raubt mir mit dem folgenden Kuss alle meine Sinne. Daran, das Tims Geschenk einsam und vergessen in der Einfahrt liegt und langsam gefriert, denken wir nicht mehr, und auch das Rappeln des Handys nehmen wir nur flüchtig war. Jetzt gibt es nur noch uns beide, unsre Leidenschaft, unsere Liebe zueinander und das Beste von allem, kein Abendessen bei Tim und Ziva. Irgendwo anders in Washington D.C.: „Verdammt, wir warten schon seit einer halben Stunde. Wo bleiben die Zwei? Gibbs ist doch sonst immer pünktlich!“ Beschwerte sich die Mossadagentin und schnauft missgelaunt in die Runde. Alle waren schon anwesend, saßen am gedeckten Tisch und warteten darauf, dass die letzten beiden Gäste eintrudelten, damit sie mit dem Essen anfangen konnten. Langsam wurden die Wiener und das Biokarottenmus, ein neues Kochexperiment von Ziva, kalt. „Tim!“ blafft Ziva ihren Verlobten an. „Ja meine kleine Honigbiene?“ „Ruf bei den beiden an!“ befiehlt die Israelin ihrem Freund mit strengem Ton. „Sicher Liebling!“ Erwidert dieser nur und trottet folgsam wie ein kleines Hündchen in den Flur, wo er sein Handy hatte liegen lassen. „Vielleicht stehen sie im Stau. Es ist immerhin Freitagabend!“ meint der Pathologe besänftigend, während die Forensikerin, neben ihm misstrauisch einen der andern Gäste dabei beobachtet, wie er mit seinen mentalen Fähigkeiten versuchte, die Würstchen warm zu halten. Irgendwie waren ihr McGees Freunde nicht ganz geheuer, vor allem dieser Harry P. und das wollte bei ihr schon etwas heißen. „Das will ich ihnen auch raten!“ knurrt Ziva gefährlich. „Wenn nicht, brauchen sie eine verdammt gute Ausrede.“ „Haben wir dir schon gesagt, dass du eine glorreiche Amazone abgeben würdest meine Liebe.“ Meinen zwei andere Gäste unisono. „Ja, das habt ihr, und diese Amazone wird bald zwei Morde begehen!“ „Au fein! Ein Kampf zwischen der blutrünstigen Amazone, dem kraftvollen Zentauren und dem barbarischen Minotaurus! Was für eine Wahnsinns Idee! Das würde ich zu gerne sehen!“ Begeistern sich die Zwei für die Situation und stecken sofort ihre Köpfe zusammen um die Details genauestens auszuarbeiten. „Also ich weiß ja nicht, ich habe mein Möglichstes getan, aber diese Würstchen sind kein bisschen empfänglich für Magie aller Art!“ wirft Harry P. zusammenhangslos in die Runde, wofür er von Ducky, Abby und auch Ziva nur kritisch beäugt wird. „Also wir Zwerge essen unsere Würstchen sowieso am liebsten Kalt.“ „Wir Elben aus dem Düsterwald ebenfalls!“ beruhigen ihn die andren zwei Onlinespieler. Ziva zieht um Beherrschung ringend die Luft ein. Warum hatte sie diese Typen noch mal eingeladen? Ah ja, es war Timmys Geburtstag und das da, waren seine Freunde. Sie wusste doch, dass es einen triftigen Grund gegeben hatte. Und genau so einen Grund sollten auch besser ihr Boss und DiNozzo parat haben, sonst konnte sie für nichts garantieren. Gerade als Ziva sich erneut lauthals über ihre Kollegen auslassen wollte, gesellt sich Tim wieder zu ihnen. „Und? Wo bleiben die zwei?“ fragt die dunkelhaarige Agentin wütend. „Keine Ahnung!“ Antwortete ihr Freund schulterzuckend. „Sie haben einfach aufgelegt...!“ ENDE Soooo, das wars auch schon wieder. Tut mir leid, alle die jetzt gerne mehr von der Party erfahren hätten, und den Zwerg und den Elben gerne besser kennen gelernt hätten, zu enttäuschen. Aber ihr wisst doch, wenn sich Tony was in den Kopf gesetzt hat...^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)