Von Löwenzahn und Pusteblumen von star-angel ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hi ich bin Naruto Uzumaki ein kleiner Fuchsdämon, auch Yokai genannt. Wie alle Fuchsdämonen habe ich Fuchsohren auf dem Kopf und einen buschigen Fuchsschwanz.Ebenfalls verfügte ich über die Gabe des Verwandelns. Sonst sah ich allerdings aus wie ein Mensch oder Läufer, wie wir sie auch gerne nannten. Momentan lebe ich mit meinen beiden Eltern zusammen in der Nähe eines großen Dorfes namens Konoha. Eigentlich sehr riskant, da uns die Menschen hassen, liebend gerne jagen und töten. Dennoch, dies ist unsere Heimat, wir waren vor den Menschen hier, oder besser gesagt meine Eltern und deren Vorfahren. Außerdem leben die Läufer schon fast überall und nehmen uns immer mehr unseres natürlichen Lebensraumes. Wenn ich ehrlich bin, liebe ich es auch des Nachts in ihren Städten umherzustreifen. Da gibt es soooo viele interessante Dinge zu sehen. Wenn meine Eltern das wüssten hätte ich Höhlenarrest bis ich alt und grau bin. Ich habe sogar die Sprache der Menschen gelernt. Man das war anstrengend gewesen. Später war ich froh darüber. Meine lieblings Jahreszeit ist der Frühling. Warum? Ganz einfach, weil da diese wunderschönen gelben Blumen blühen. Sie sehen aus wie kleine gelbe Sonnen und duften so wunderbar. Die Läufer nennen sie Löwenzahn. Auch jetzt bin ich auf dem Weg mir diese kleinen Sonnen anzusehen. Zwischen Konoha und unserer Höhle gibt es eine gut versteckte Lichtung die kaum ein Mensch kennt, auch ich habe sie nur durch Zufall gefunden. Die gesamte Wiese ist gerade von einem Meer aus diesen duftenden Pflanzen bedeckt. So wie jedes Jahr, wenn es mich erneut an diesen verzauberten Ort zieht. Ich verbringe dann sehr viel Zeit hier. Zum Einen weil es hier so schön ist und gut riecht, zum Anderen weil es bei meinen Eltern jetzt nicht auszuhalten ist. Sie turteln in einer Tour mit einander rum, kuscheln und knutschen sich. Echt, sowas kann ich nicht verstehen. Ist doch widerlich. „Bähhhh“. Papa meint immer nur ich würde das verstehen sobald ich älter bin und meine Partnerin oder wie Mama gerne sagt Seelenverwandte gefunden habe. Ich sehe das dennoch anders. Zwar schmusen die Beiden das ganze Jahr über miteinander, aber jetzt ist es immer besonders schlimm. Meine kleine geheime Lichtung ist da sowas wie mein Zufluchtsort. Was ich jedoch heute hier erleben sollte würde mein Leben mehr beeinflussen und verändern als ich mir je erträumt hätte. Es war ein warmer sonniger Tag. Die Luft war von angenehmen Vogelgezwitscher erfüllt, ab und an gab es einen kleinen leichten Windstoß kühlender Luft, der etwas Kühlung brachte. Gerade durchschritt ich die letzten Baumreihen und stand am Beginn der blumenbedeckten Landschaft. Tief atmete ich diesen betörenden Geruch ein, wobei ich die Augen schloss. Ausgiebig streckte ich mich. Es war wunderbar. Vollkommen entspannt genoss ich wie einige Sonnenstrahlen mein Gesicht kitzelten. So bemerkte ich erst gar nicht das ich nicht wie üblich alleine war. Erst als ich meine Augen wieder öffnete und den Blick über die Blumenoase wandern ließ sah ich IHN. Schwarzes Fell rage aus den goldenen Blüten. Scheinbar hatte mich der Fremde noch nicht bemerkt, daher schlich ich mich langsam und vorsichtig an. Ich war nur noch 2 Meter entfernt als ich bemerkte das es sich nicht um Fell sondern einen schwarzen Haarschopf handelte. >Mensch.< War das Einzige was in meinem Kopf hallte. Eigentlich wollte ich sofort fliehen. Meine Panik war jedoch mit einem Schlag verschwunden als ich ein kaum hörbares Schluchzen vernahm. Ohne mein super Fuchsgehör hätte ich es nicht wahrgenommen. Meine Neugierde war geweckt. Ich wusste zwar das es falsch und mehr als gefährlich war, trotzdem schlich ich mich weiter heran. Mittlerweile konnte ich einen Teil des Gesichtes sehen. Es bildete einen starken Kontrast zu den dunklen Haaren, da es fast weiß war. Gerade dieser Gegensatz machte es attraktiv, fand ich. Nun erkannte ich auch die feinen Wasserbahnen die von den Augen über die Wangen flossen. >Tränen< Dieser Anblick berührte mich irgendwie. Bevor ich mich versah hockte ich neben dem schätzungsweise gleich alten Jungen. „Warum weinst du?“ fragte ich so sanft wie möglich. Fast in Zeitlupe drehte er mir seinen Kopf zu. Mir stockte der Atem als mich seine tiefschwarzen Perlen trafen. Überrascht und fragend sah er mich an. Die von mir erwartete Angst oder der Abscheu blieben jedoch aus. Schnell wischte sich der Schwarzhaarige dann übers Gesicht um die Spuren der lautlosen Tränen zu entfernen. „Ich weine nicht.“ wisperte er. „Doch tust du.“ „Nein“ trotzig drehte er sein Gesicht weg. Das passte mir ganz und gar nicht, konnte ich so doch nicht mehr in diese überwältigenden Augen sehen. Das musste ich ändern. „Ich bin Naruto. Das hier ist mein Lieblingsplatz.“ mühte ich mich seine Aufmerksamkeit zurück zu bekommen, ein strahlendes Lächeln auf den Lippen. „Sasuke“ War seine Antwort. Man war der Einsilbig und das bei so einer himmlischen Stimme. „Warum bist du hier?“ „Wollte allein sein.“ Interessiert musterte er mich. „Du bist ein Fuchsdämon,“ stellte er fest. Meine Muskeln spannten sich an. Jetzt war ich fällig. Ich Idiot, wie konnte ich mich auch so nah an einen Menschen wagen. Doch wieder sollte er mich überraschen. Er griff nicht an. „Warum willst du mich nicht töten, wenn du weißt was ich bin?“ „Will nicht.“ Bum, mein Kiefer klappte runter. Hunderte von Fragen sausten durch mein Hirn. Doch nur ein Wort verließ meinen Mund. „Warum?“ Schweigen. „Ich hasse das Töten.“ Der stellte meine Welt gerade total auf den Kopf, ich war geplättet, ein Mensch der mich nicht töten wollte. Eigentlich redete ich wie ein Wasserfall, im Moment hatte ich jedoch meine Sprache verloren. Zu verwirrt. Es herrschte Stille. Zumindest bis ich mich wieder gefangen hatte und den Zustand nicht mehr ertrug. Viel zu groß war mein Interesse jetzt. Ich musste einfach mehr über mein Gegenüber in Erfahrung bringen. „Kommst du oft hier her?“ Kopfschütteln seinerseits. „Magst du auch Löwenzahn? Sind meine lieblings Blumen, weil sie aussehen wie kleine Sonnen.“ „Ich mag lieber Pusteblumen.“ Pusteblumen? Was war das denn? Ihm entging mein fragender Blick nicht. Umgehend folgte die Erklärung. „Wenn der Löwenzahn verblüht ist bildet er Samen die an kleinen weißen Schirmchen hängen. Das sind Pusteblumen. „Ah die weißen Flockenblumen sind also Pusteblumen.“ Ein Nicken. „Und warum magst du die so gerne Sasuke?“ Erst schwieg er. Fast hatte ich die Hoffnung aufgegeben eine Antwort zu erhalten bis ich seine ruhige Stimme wieder vernahm. „Sie sind frei.“ „Frei?“ Was faselte er denn da? „Ja frei. Weißt du Naruto. Ich muss Ninja werden um meiner Familie ehre zu machen. Dann muss ich auch andere töten. Das will ich aber nicht.“ „Dann mach was anderes.“ strahlte ich ihn an. „Geht nicht.“ „Wieso?“ „Papa soll stolz auf mich sein. Dann beachtet er mich auch und hat mich lieb.“ Wollte der mir gerade sagen das sein Vater ihn sonst nicht mögen würde. „Du irrst dich bestimmt. Meine Eltern sind auch nicht glücklich wenn ich was mache was sie nicht wollen. Lieben tun sich mich trotzdem. Eltern sind so.“ „Meine nicht. Da zählt nur das du ein starker Ninja bist,“ hörte ich die traurige, zitternde Stimme. Erneut bildeten sich Tränen in den schwarzen Seen. Für mich war das wie ein Stich ins Herz. Bevor ich wusste was ich da machte umarmte ich ihn schon um ihm Trost zu spenden. Zwar wusste ich nicht warum, aber ich ertrug nicht wenn er litt. Ich wollte ihn lachen sehen. „Wolltest du deshalb allein sein?“ „Ja. Ich hab es heute nicht mehr ausgehalten. Vater hat mich wieder bis zum umfallen trainieren lassen, aber nicht einmal gelobt. Das hat er noch nie getan. Immer vergleicht er mich nur mit meinem älteren Bruder. Er nimmt mich gar nicht wirklich war. Es ist als existiere ich nicht. Ich kann anstellen was ich will, nichts ist gut genug. Darum währe ich gerne so frei wie die Samen der Pusteblume. Sie lassen sich einfach vom Wind fort tragen. Wenn ich das doch auch könnte.“ Drangen seine verzweifelten Worte an mein Ohr. Wieder rollten Tränen die bereits getrockneten salzigen Spuren entlang. Auch ich begann zu weinen, konnte ich seinen Schmerz doch spüren als sei es mein eigener. Wie lange wir so dasaßen kann ich nicht mehr sagen, nur das es langsam zum dämmern begann. Trennen wollte ich mich aber dennoch nicht. Sasuke roch so gut und war so schön. Ich fühlte mich geborgen bei ihm. Wie bei meinen Eltern. Nein das Gefühl war noch besser. Könnte es doch nur ewig so bleiben. Leider löste sich Sasuke irgendwann dennoch um sich zu erheben. „Es ist spät. Ich muss gehen.“ „Nein bitte bleib noch“ bettelte ich. „Dann bekomme ich Ärger. Du bestimmt auch.“ „Ich weiß aber...“ betreten zog ich meine Fuchsohren runter und blickte auf den Boden. „Kommst du wieder? Ich würd dich gerne wiedersehen.“ Meine Stimme war nur ein hauchen gewesen, während ich mit großen Kulleraugen zu ihm rauflinste. „Klar. Wir sind doch jetzt Freunde.“ Lächelte er mir entgegen. „Mein Herz machte einen Freudensprung. „Ehrlich?“ Er nickte während ein warmes Lächeln seine Lippen umspielte. Freudestrahlend und mit wedelndem Schwanz sprang ich ihm um den Hals. Dabei riss ich uns wieder auf den Boden. Trotzdem lachte Sasuke. Liebevoll tätschelte er meinen Kopf, was mein Lächeln noch breiter werden ließ. Trotzdem trennten wir uns kurz darauf. Traurig war ich nun nicht mehr. >Wir sind Freunde< waren seine Worte. Er wusste gar nicht wie viel mir das bedeutete. Er war mein erst richtiger Freund. Ein Mensch sogar. Das war so toll. Zu Hause hab ich tatsächlich ärger bekommen weil es schon so spät war. Als ich dann freudig berichtete das ich einen Freund gefunden hatte, wobei ich verschwieg das er menschlich war, grinsten meine Eltern. Sie freuten sich für mich. Die Strafe war im Handumdrehen vergessen. Fast täglich trafen Sasuke und ich uns. Unsere Freundschaft vertiefte sich immer mehr. Wir hatten viel Spaß zusammen. Leider sollte diese heile glückliche Kinderwelt nicht lange bestehen. Fast zwei Jahre später mussten wir uns trennen. Für meine Familie und mich wurde es immer schwieriger uns zu verstecken. Daher beschlossen meine Eltern zu gehen. Bei unserem Abschied schenkte Sasuke mir eine Pusteblume damit ich ihn nicht vergesse. „Die Samen sollen dir den Weg weisen, auf das wir uns eines Tages wiedersehen.“ Meinte er. Das ist jetzt fast 6 Jahre her. Sechs Jahre in denen ich meinen besten Freund nicht wiedergesehen habe. Bis heute. Als ich zwei Menschen belauschte kam mir zu Ohren das alle Uchiha ausgelöscht seien. Davon musste ich mich überzeugen. Sollte es war sein wollte ich ihm wenigstens die letzte Ehre erweisen. Wie schon so oft sollte ich aber in Bezug auf Sasuke eine Überraschung erleben. Mit einer Pusteblume in der Hand suchte ich sein Grab auf dem Friedhof Konohas. Vergebens. Es gab keines. Ich verstand es nicht.Verzweiflung machte sich in mir breit. Tränen lösten sich aus meinen blauen Augen. Dann erklang eine mir bekannte Stimme. „Wer bist du?“ Zwar kühler als sonst, doch ich war mir sicher es war Sasuke. Langsam drehte ich mich um. Sein Blick musterte mich, bemerkte die Pusteblume. „Naruto?“ Ich nickte. Sanft lächelte Sasuke mich an, so wie früher. Auch in seine Augen konnte ich Tränen erkennen. Wir fielen uns in die Arme. Es gab viel zu erzählen. Sasuke nahm mich mit zu sich nach Hause. Er bewohnte das Uchiha Viertel als einziger Überlebender allein. Wir entschieden das ich bei ihm bleiben würde. Hatten wir uns doch beide so sehr vermisst. Meine Eltern waren zwar erst dagegen, als sie aber merkten wie wichtig das für mich war gaben sie nach. Auch heute noch lebe ich bei meinem Freund, nein Seelenpartner. Nun kann ich meine Eltern verstehen. Jedes Jahr gehen wir zu unserer Lichtung wenn der Löwenzahl und die Pusteblumen blühen und sind dankbar einander gefunden zu haben. Nichts wird uns je wieder trennen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)