Wenn die Sonne durch die Wolken bricht! von Schreibfee_86 (- lang war unser Weg -) ================================================================================ Kapitel 3: Drei, sind einer zu viel ----------------------------------- Hallo ihr Lieben, da bin ich auch mal wieder... und im Gepäck ein neues Kapitel... Hoffe es gefällt euch und ich bemühe mich, dass die Wartezeit nicht wieder solang ausfällt... Ganz liebe Grüße und ich freu mich auf eure Kommis Nicki --------------------------------------------------------------------------------- Nachdem ich mich umgezogen hatte war ich wieder zurück ins Bett gekrochen. Langsam wurde ich wach und blinzelte mehrmals. Wieder fiel mein Blick auf die blaue Bettwäsche und damit kehrte auch die Nachdenklichkeit zurück. Doch so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte die wirren Gedanken nicht zurück drängen. Ich war mir sicher, dass ich Edward liebte, dass mein Leben ohne ihn nur ein halbes war. Und dennoch blieb die Angst. Angst davor wieder verletzt zu werden. Ging das alles zu schnell? Sollten wir es nicht langsamer angehen? Sofort wieder hier herziehen, in dieses Haus? Mein Blick glitt durch das Zimmer. Nur noch leichte Kopfschmerzen spürte ich, doch ich war mir nicht sicher, ob diese noch vom Alkohol stammten oder meiner Nachdenklichkeit. Mit einem schweren seufzen schlug ich die Bettdecke zurück und setzte mich auf die Bettkante. Dann warf ich einen Blick auf die Uhr. Es war schon Mittag. Wieder kreiste mein Blick und ich versuchte die Angst zurück zu drängen. Ich fuhr durch meine Haare und stieß auf einige Haarnadeln, die ich wohl heute Morgen übersehen hatte. Mit einigem ziepen konnte ich sie lösen und sammelte sie in der Hand. Ich erhob mich und schlurfte in den Flur. Dort hielt ich kurz inne und lauschte nach unten. Der Fernseher lief und ich hörte Töpfe klappern, ansonsten war es ruhig im Haus. Keine Stimmen zu hören. Ich zuckte die Achseln und ging weiter ins Bad. Dort lagen meine Sachen, Sachen aus meinem Hotelzimmer. Eine Jeans und meine blaue Bluse, ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Schließlich schlüpfte ich aus den Schlafsachen und sprang unter die Dusche. Das warme Wasser tat mir gut und ließ mich gleich wacher werden. Am Morgen war ich mir noch so sicher gewesen, dass es das richtige war, warum dann jetzt diese Zweifel. Ich liebte Edward. Aber gab ich ihm damit, dass ich so schnell alles über Bord warf, wieder zu schnell, zu viel Kontrolle über mein Gefühlsleben? Ich schüttelte langsam den Kopf und legte die Hände vors Gesicht. Das Wasser lief über meine Hände, sprühte in mein Gesicht. Es ist alles in Ordnung, sagte ich mir selbst und stellte das Wasser ab. Schnell trocknete ich mich ab und schlüpfte in meine Sachen. Dann tapste ich barfuß durch den Flur, die Stufen hinab. Ich folgte dem Ton des Fernsehers und blieb im Eingang zum Wohnzimmer stehen. Edward saß auf der Couch, er hatte Henna halb im Arm. Sie schien zu schlafen. Edward bemerkte mich und schenkte mir mein absolutes Lieblingslächeln. Vorsichtig ging ich näher heran und betrachtete Henna, die einen zufriedenen Ausdruck auf den Lippen hatte. „Sie war noch so müde.“, meinte Edward und zuckte die Achseln. „Nein, schon gut.“, antwortete ich ihm leise und ging neben meinem Kind in die Hocke. Ich strich ihr ein paar Strähnen aus der Stirn und küsste ihre Wange. „Hast du Hunger? In der Küche steht Nudelauflauf.“, meinte Edward und deutete auf die Tür. Doch ich schüttelte den Kopf und ließ mich ebenfalls auf die Couch sinken. Mein Blick fiel auf den Fernseher. Findet Nemo, lief gerade. „Was macht dein Kopf?“, fragte er mich liebevoll und riss meinen Blick vom Fernseher los. „Besser danke!“ „Meine Eltern kommen gleich, sie wollen die Kleine noch ein wenig um sich haben, dein Bruder wird auch kommen. Er freut sich wahnsinnig, dass du hier bist!“, sagte Edward leise und ließ mich nicht aus den Augen! Ich lächelte ihn an und plötzlich breitete sich eine durchdringende Wärme in mir aus. „Ich freue mich auch hier zu sein!“, sagte ich leise und griff nach seiner Hand. Noch vor zehn Minuten war ich so hin und her gerissen und nun neben Edward ging es mir so gut. Ich fühlte mich wohl. Ich fühlte mich sicher und geborgen. Endlich, nach so langen Jahren konnte ich sagen, dass ich angekommen war. Ich war zu Hause. „Edward, ich muss morgen zurück. Ich muss das mit Ray klären, es wäre unfair ihm gegenüber!“, sagte ich ruhig und wich seinem Blick aus. „Ja, da hast du recht!“, erwiderte er mir tonlos. Ich konnte seine Stimme nicht deuten deshalb suchte ich seinen Blick, doch er sah Henna an. „Edward!“, murmelte ich, ich wollte, dass er mich ansah. Nach einiger Zeit hob er endlich den Blick und sah mich an. Ein vorsichtiges Lächeln umspielte seine Lippen. Er nickte nur. „Edward!“, sagte ich erneut und liebevoll. „Ich komme zurück.“ Wieder sah er mich mit diesem eigenartigen Blick an. „Glaubst du ich lüge dich an? Glaubst du ich mache dir was vor?“, fragte ich ihn direkt heraus. Mein Herz schlug schon wieder schneller, wild klopfte es gegen meine Rippen, unbewusst war ich lauter geworden. Henna bewegte sich murmelnd und drehte sich auf die Seite. Mit zittrigen Knien stand ich auf und verließ das Wohnzimmer. Ich wollte gerade meine Jacke vom Haken nehmen als sich Edwards Arme um meine Hüfte legten. „Geh nicht!“, flüsterte er in mein Ohr. Schweigend ließ ich mich von ihm halten, dann drehte ich mich in seinen Armen und blickte in die grünen Augen. „Was geht da drin nur vor?“, fragte ich ihn mit zittriger Stimme und tippte ihm an die Stirn. „Ich … ich habe Angst…!“, gestand er zögernd und wandte den Blick ab. Ich legte meine Hände an seine Wange und zwang ihn dazu mich anzusehen. „Ich habe Angst davor euch ein weiteres Mal zu verlieren.“, sagte er leise. „Edward, ich liebe dich. Und du wirst uns niemals verlieren. Lass mich das regeln und dann bin ich sobald es geht wieder bei dir. Für immer.“ Er wollte etwas erwidern, doch ich verschloss seinen Mund mit meinem und küsste ihn liebevoll. Doch sobald ich mich von ihm löste sah er mich immer noch komisch an „Bella… ich… ich muss dir… nicht so wichtig.“, sagte er schließlich und lächelte, doch es war ein gezwungenes Lächeln, irgendetwas bedrückte ihn. „Du kannst es mir ruhig sagen!“, ermutigte ich ihn, doch er schüttelte nur leicht den Kopf „Nicht wichtig!“, sagte er nur wieder und küsste mich auf die Stirn. Das Klingeln an der Tür lenkte mich ab, doch ihm schien es wie gerufen zu kommen. Irgendwas verschwieg er mir… doch was? Und warum? Ich betrachtete wie er mich losließ und zur Tür ging, im Flur war er verschwunden. Dann hörte ich auch schon die Stimme von meinem Bruder und Carlisle, Esme war auch dabei. Ich ging ein paar Schritte Richtung Flur, als mein Bruder mich auch schon freudig in die Arme schloss. „Na Prinzessin, wieder fit?“ Ich schnitt meinem Bruder eine Grimasse und schob ihn von mir. „Ach komm schon Bells.“, sagte er lachend. „Du bist schuld, dass ich dröhnende Kopfschmerzen habe!“, erwiderte ich halb lachend. Dann ging ich an ihm vorbei und schloss Esme in die Arme. „Es war ein wundervoller Abend. Danke, dass ihr euch um Henna gekümmert habt!“, meinte ich während ich mich von Esme löste. „Ach Bella, der kleine Engel. Es war schön sie mal wieder im Haus zu haben. Sie wird uns fehlen, nicht?“, sagte sie traurig und blickte über ihre Schulter zu Carlisle, der gerade seine Jacke aufhing. „Naja, also… vielleicht wollt ihr euch erst einmal setzen.“, begann Edward und griff meine Hand, nachdem ich auch seinen Vater begrüßt hatte. Ich ließ meinen Blick wandern und bemerkt wie Carlisle und Emmet mich perplex ansahen, sie schwenkten ihren Blick zwischen Edward und mir hin und her. Während Esme ein wissendes Lächeln auf den Lippen trug. Wir gingen ins Wohnzimmer, wo immer noch „Findet Nemo“ auf dem Bildschirm lief und Henna eingerollt auf der Couch schlief. Behutsam hob ich sie hoch und bedeute sie ins Bett zu bringen. Die Großeltern nickten mir liebevoll zu und der große Onkel strich ihr sanft über die Wange. Mit langsamen, sanften Schritten trug ich sie davon. Als ich wieder ins Wohnzimmer kam, strahlten Carlisle und Esme um die Wette, während Emmet ein Gesicht macht, dass ich nicht ganz deuten konnte. „Du hast es ihnen schon erzählt!“, schloss ich und verengte gespielt böse meine Augen. Edward nickte und seine Augen strahlten. Es raubte mir beinahe den Atem als ich seinen Blick sah. Die grünen Smaragde funkelten mich liebevoll und vollkommen überwältigt an. Wie Kinder am Weihnachtsmorgen wenn die Geschenke da sind, doch selbst das übertraf Edward jetzt noch. Und wieder spürte ich dieses warme Gefühl das in mir aufstieg und in meinem Magen hunderte von Schmetterlingen freisetzte. Und von jetzt auf gleich steckte Edward in mir ein Feuer in brand, dass keine Löschmannschaft der Welt zügeln könnte. Auch das schlechte Gefühl war verschwunden. Dieser Mann liebte mich aufrichtig, das spürte ich einfach, er würde mir niemals wieder so wehtun. „Bella, ich freue mich so für euch!“, sagte Esme und stand plötzlich neben mir, wann war sie aufgestanden? Sofort schloss sie mich in die Arme. „Ich habe es immer gewusst! Ich wusste, dass ihr zwei wieder zueinander findet.“, flüsterte sie mir zu und lächelte liebevoll als ich ihr ins Gesicht sah. „Und wir sehen unsere Enkeltochter wieder öfter.“ Sie strich mir über die Wangen und wandte sich dann zu Carlisle, plötzlich waren alle auf den Beinen und umarmten mich und Edward. Als mein Bruder mich in seine Arme schloss war etwas anders. Es fühlte sich falsch an… einfach nicht richtig… es fühlte sich nach Angst an. Ich löste mich von ihm und sah ihm ins Gesicht. Er lächelte doch es ereichte seine Augen nicht. Ich drückte seine Hände und sah ihn fragend an. Doch er schüttelte nur leicht den Kopf. „Und wann, ich meine, ab wann werdet ihr zwei wieder in Phoenix sein?“, frage Carlisle und sah erst mich an, dann Edward. „Ähm… ich…ich fliege allein zurück und kläre soweit alles. Ich würde Henna gern solange bei euch lassen.“, meinte ich und sah meinen Bruder an. Zumindest für die Zeit, in der Edward arbeiten ist.“ Mein Blick huschte zu Carlisle und Esme „Dann könnt ihr sie weiterhin besuchen und Ausflüge mit ihr machen!“ Ich lächelte und Esme und Carlisle strahlten zurück. „Natürlich Bella, Rose freut sich wenn der Krümel bei uns bleibt.“, sagte Emmet und wieder zwang er sich zu einem Lächeln. Wir saßen anschließend noch lange zusammen, lachten über alte Geschichten und ich fühlte mich zu Hause. Schließlich hörte ich nach einiger Zeit wie sich oben eine Tür öffnete, ein leises knarren was mich veranlasste auf zu sehen. Mit dem Stofftier unter dem Arm tapste meine Tochter die Treppe hinab. Sofort stand ich auf und ging ihr entgegen. „Süße, du sollst das doch noch nicht allein!“, sagte ich sanft und strich ihr die Locken aus der Stirn. Dann hob ich sie auf den Arm und trug sie ins Wohnzimmer. „Sieh mal wer alles da ist. Oma und Opa, Onkel Emmet.“ „Ist Daddy auch da?“, fragte sie sofort und suchte das Zimmer ab. „Aber natürlich!“, flüsterte ich ihr ins Ohr. Dann entdeckte sie ihn und strahlte über das ganze Gesicht. Edward erhob sich und kam mir entgegen. Sofort streckte Henna die Arme nach ihm aus. Ich fand es beeindruckend welche innige Verbindung die Beiden zueinander hegten, obwohl Edward sie so selten gesehen hatte. „Hallo Schatz, hast du gut geschlafen?“, fragte er sie und küsste sie liebevoll. Dann setzte er sich mit Henna auf dem Schoss zwischen Carlisle und Esme. „Und hat dir der Tag gestern gefallen, Henna?“ „Ja, ich durfte die Blumen streuen!“, erzählte sie stolz. Ich sah dies als Gelegenheit um mit meinem Bruder sprechen zu können. Ich nickte ihm zu und bedeutete ihm mit mir raus zugehen. „Entschuldigt ihr uns kurz!“ Edward und Esme sahen nur kurz auf und nickten, dann vertieften sie sich wieder in das Gespräch mit Henna. Emmet wartete bereits auf dem Gehweg vor dem Haus auf mich. „Was ist los?“, fragte ich ihn. „Lass uns ein Stück gehen, ja?“ Ich nickte und steckte meine Hände in die Hosentaschen meiner Jeans. „Bella, was? Was machst du da?“ „Was meinst du?“, fragte ich ihn. „Geht das nicht alles ein bisschen schnell?“ „Ich dachte du freust dich wenn ich wieder hier her ziehe?“ „Ja, aber doch nicht so überstürzt. Ich meine, hast du es gut durch dacht?“ „Was ist denn eigentlich los? Ich dachte ihr wartet alle nur darauf, dass ich endlich diesen entscheidenden Schritt mache. Dass ich Edward verzeihe und wieder hierher komme?“ „Natürlich freue ich mich, ich freue mich für dich und Edward… aber … Bells… das geht zu schnell. Ihr habt euch solange nicht gesehen.“ „Was willst du mir damit nun wieder sagen!“ „Bella, Dinge ändern sich, Menschen ändern sich. Vielleicht solltet ihr einen Probelauf machen. Drei Jahre sind eine lange Zeit.“ „Emmet. Ich liebe ihn. Und ich bin viel zu lange davor weggelaufen. Warum kannst du dich nicht einfach für mich freuen?“ „Glaub mir Süße, das würde ich so gerne… ich habe einfach Angst, dass er dir wieder weh tut. Das ihr euch nicht genug Zeit nehmt… überstürzt es nicht. Bella, ich liebe dich und ich will dich in meiner Nähe haben… und wenn es jetzt wieder nicht klappt… was dann?“ „Es wird klappen!“, sagte ich stur und vermied es ihn anzusehen. Allmählich verärgerte mich mein Bruder, auch wenn ich ihn auf der anderen Seite verstehen konnte, weil genau das meine Gedanken waren. „Aber was wenn? Wohin läufst du dann weg?“ „Das wird nicht passieren!“ „Ja, das hoffe ich. In seinem Interesse!“, grummelte er. Ich erkannte die Drohung darin und funkelte meinen Bruder böse an. „Was ist mit René, sie wird durchdrehen… du kannst ihr nicht einfach wieder davonlaufen. Sie liebt es, dass du da bist.“ „Ich weiß. Und ich bin froh, dass wir endlich so miteinander umgehen können.“ „Also!“ „Emmet, ich komme zurück nach Phoenix mit Henna.“ „Ja, ich bitte darum, aber nimm dir eine Wohnung oder bezieh das alte Zimmer von Alice oder Rose oder Edwards bei den Cullens… bitte überstürz es nicht. Lasst euch Zeit. Bella, Edward ist mein bester Freund… wenn das mit euch wieder schief geht… ich kann ihm nicht zweimal verzeihen meiner Schwester das Herz gebrochen zu haben.“ „Aber Em, das wird nicht passieren und wenn…“, ich stockte… mir fiel es schwer nur daran zu denken, sofort spürte ich wie sich mein Herz zusammen zog. „Wenn doch, dann ist es eine Sache zwischen Edward und mir. Ich möchte nicht, dass sich zwischen euch etwas ändert nur weil es bei uns nicht funktioniert.“ „Aber, du bist meine kleine Schwester!“ „Emmet.“, sagte ich mahnend. „Aber das wird nicht passieren!“, fügte ich an. „Denkst du wenigstens drüber nach!“, fragte er mich dann und brachte mich zum stehen. Ich schwieg eine Weile und dachte über seine Worte nach. „Ich werde darüber nachdenken.“, gab ich mich geschlagen, aber es war ehrlich gemeint. Ich würde darüber noch einmal nachdenken. „Versprochen?“, hakte Emmet nach. „Ja, versprochen!“, meinte ich lachend und boxte ihm leicht gegen die Schulter. Sofort ließ er sich auf den Rasen der Nachbarn fallen und wand sich als hätte er furchtbare Schmerzen. Ich erschrak fürchterlich als er sich fallen ließ, doch dann musste ich lachen. Ein schallendes Lachen hallte in der Straße wieder. Dann zerrte ich unaufhörlich an meinem Bruder um ihn wieder auf die Beine zu stellen. Doch Emmet spielte dieses Theater großartig. Vor lauter Lachen verließ mich die Kraft und ich sank neben ihn auf den Rasen. Lachend lagen wir da. Als wir uns beruhigt hatten sah er mir lange in die Augen. „Ich fände es großartig wenn du wieder hier wärst.“, meinte er ernst und griff nach meiner Hand. Ich lächelte ihn liebevoll an und drückte seine Hand, die meine umschlossen hielt. „Weiß Ray schon davon?“, fragte er dann unvermittelt. Ich wandte den Blick ab und seufzte tief. „Ok, das heißt wohl nein!“, schloss mein Bruder. „Ich wollte nicht am Telefon davon anfangen. Ich fliege morgen Nachmittag und dann… dann werden wir sehen!“, meinte ich und atmete noch einmal tief durch. Ein ungutes Gefühl schlich durch meinen Körper, ich spürte einen kleinen Hauch von furcht mit Ray sprechen zu müssen. „Soll ich dich begleiten?“, fragte Emmet, er hatte wohl meine Anspannung bemerkt und drückte meine Hand. „Nein, nein… ich krieg das hin…außerdem möchte ich das du bei Henna bleibst.“, sagte ich langsam und neigte mein Gesicht zu meinem Bruder. „Du hast ein schlechtes Gefühl dabei!“, sagte er ruhig, die Stirn in Falten gelegt sah er mich besorgt an. „Ja!“, seufzte ich und blickte wieder in den Himmel. „Schluss machen ist nie schön!“, fügte ich nachdenklich an. „Nein, da hast du recht.“ Mein Bruder setzte sich auf und schlang die Arme um die Knie. „Ich möchte nicht, dass du alleine zurückfliegst.“, sagte er dann so leise, dass ich ihn kaum verstand. Ich stützte mich mit den Armen ab und setzte mich ebenfalls auf. „Ich meine, du kennst diesen Typen doch gar nicht. Was wenn er total ausflippt?“ „Ach, Em…!“, sagte ich lachend und legte einen Arm um ihn. „Du machst dir zu viele Sorgen.“ Ich legte meinen Kopf an seine Schulter und dachte über seine Worte nach. „Du bist schließlich auch meine Schwester, meine Lieblingsschwester!“, meinte er und sah mich ernst an. „Haha…Kunststück… du hast ja auch nur die eine.“, meinte ich sarkastisch. „Naja, nicht so ganz!“, meinte er und ich wusste worauf er anspielte. Lilli, unsere Halbschwester. Ich nickte kurz und drückte mich dann wieder an ihn. Als Edward und ich abends allein waren überlegte ich meine Gedanken zu äußern… vielleicht doch erst einmal eine Wohnung zu nehmen. „Bella, ich möchte nicht, dass du allein nach Florida fliegst.“ Erstaunt hob ich die Augenbrauen und sah ihm ins Gesicht. „Jetzt fängst du auch noch damit an.“, meinte ich überrascht. „Wieso? Was?“ „Emmet!“, sagte ich erklärend. Edward grinste und zuckte mit den Schultern. „Wir lieben dich halt.“, meinte Edward dann trocken und zog mich wieder an sich. Ich verdrehte die Augen und kuschelte mich wieder an ihn. „Was soll schon passieren?“, murmelte ich und schloss die Augen. Ich hörte wie Edward tief einatmete und wartete darauf was er wohl sagen würde, doch er sagte nichts. Ich öffnete die Augen und wartete noch einen Moment… nichts… ich drückte mich von ihm weg und sah ihm in die Augen. Er erwiderte meinen Blick auf eine Weise, die mein Herz schneller schlagen ließ. „Was ist?“, fragte er ruhig und strich mit seinen Fingern über meine Wange. Dort wo er meine Haut berührt hatte, kribbelte es unaufhörlich. Ich hatte Mühe mich zu konzentrieren. „Na ja… ich dachte du würdest mir jetzt auch einen Vortrag halten.“, brachte ich stockend heraus und schloss kurz die Augen um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Es war noch genau wie damals, immer wenn er mich ansah löste das etwas Seltsames in meinem Körper aus. Alles kribbelte, in meinem Bauch befanden sich abertausende Schmetterlinge. Mein Herz schlug augenblicklich schneller und Besorgnis erregend ungleichmäßig, doch ich lächelte und schüttelte langsam meinen Kopf. Edward registrierte dieses Kopfschütteln mit einem verwirrten Blick. Fragend sah er mich an. Ich beugte mich zu ihm hinüber und legte meine Hände in seinen Nacken. Zärtlich strichen meine Finger durch seine Haare „Du machst mich wahnsinnig!“, hauchte ich ihm ins Ohr. Dann lehnte ich mich wieder ein Stück zurück um ihm ins Gesicht blicken zu können. Unsere Gesichter waren so nah beieinander, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Die grünen Augen funkelten und wurden dunkler, er legte seine Arme um mich und zog mich auf seinen Schoss. Ich fühlte seine Hände, die an meiner Hüfte langsam aufwärts wanderten, über meinen Rücken hinauf zu meinen Schultern, dann wieder hinab zu meinen Rippen, dort verweilten sie einen Moment und er zog mich langsam zu sich. Behutsam trafen unsere Lippen aufeinander, ganz zart und vorsichtig. Viele weitere kleine Küsse folgten, ehe ich mit meiner Zunge über seine Lippen strich und um einlass bat, den er mir gewährte. Zurückhaltend stießen unsere Zungen aneinander und verbanden sich dann langsam zu einem sanften Tanz. Edward schloss die Arme um meinen Rücken und presste mich an sich. Nur mit Mühe unterdrückte ich ein stöhnen. Ich wollte ihn. Jetzt. Hier. Doch ich wollte nichts überstürzen. Und ich wusste, dass er das genauso sah. Und solange Ray noch zwischen uns stand, fühlte es sich nicht richtig an. Erst musste ich diese Sache aus der Welt schaffen. Und dann… wenn es nur noch uns gab, dann war es richtig. Langsam löste er sich von mir und sah mich schmunzelnd an. „Wir schweifen ab!“ Ich kicherte und sah ihn verliebt an. „Und?“, meinte ich frech und küsste ihn erneut. Wieder spürte ich seine Hände, jedoch bahnten sie sich einen Weg unter mein Top und strichen zart auf meinem Rücken auf und ab. Ein Schauer überlief meinen Rücken. „Wir wollten doch warten!“, flüsterte ich als er meine Lippen freigab. „Ja, wollten wir das?“, hauchte er und verschloss meinen Mund mit seinem noch bevor ich etwas erwidern konnte. Ich musste etwas tun sofort, solange ich noch den Willen dazu hatte. Wenn das so weiter ging würden wir heute noch miteinander schlafen, doch so sehr ich das jetzt wollte. – Es war nicht richtig. „Edward, Stop!“, brachte ich mühsam heraus und löste mich von ihm. Ich legte meine Hände auf seine Brust und drückte mich fort von ihm. Wieder lag dieser jungenhafte Schalk in seinen Augen, ein verlangen weiterzumachen. Schmunzelnd betrachtete er mich. „Wir sollten warten!“, sagte ich ernst und wich seinem Blick aus, um ihm nicht erneut zu verfallen. „Worauf?“, fragte er leise und beugte sich zu mir und küsste meinen Hals, hinauf zu meinem Ohr, seine Hände wanderten wieder über die nackte Haut meines Rückens. Erneut lief ein Schauer über meinen Körper. „Es wäre nicht richtig!“, erklärte ich halb stöhnend, halb schnurrend. „Warum?“, fragte er mich zwischen zwei Küssen an meinen Schlüsselbein. Ich schloss die Augen und versuchte mich zu sammeln. „Ray!“, meinte ich ernüchtert und legte wieder meine Hände auf seine Brust. Ich spürte wie er in der Bewegung innehielt. Er seufzte und lehnte sich zurück, seine Hände auf meinem Rücken fielen von mir ab. „Hey? Du darfst mich trotzdem noch in den Arm nehmen!“, sagte ich liebevoll und drückte mich an ihn. Er verzog das Gesicht, nahm mich aber wieder in die Arme. „Ich bin ja selbst Schuld!“, brummte er leise. „Aber?“, hakte ich nach. „Ich hasse, dass es ihn gibt. Und ich möchte nicht dass du wieder zu ihm zurück musst.“, seine Stimme klang unglaublich kalt und fremd. „Edward, ich gehe nicht zu ihm zurück. Ich fliege nach Florida um alles zu regeln, nicht zu ihm!“, stellte ich klar und hob sein Gesicht an, damit er mich ansehen musste. „Trotzdem…kann ich dich nicht begleiten?“ „Du bist eifersüchtig!“, stellte ich fest und hob eine Augenbraue. Er packte mich an der Hüfte und hob mich von seinem Schoss. Dann stand er auf und lief hin und her. Die Hände in die Hüfte gestemmt. „Natürlich bin ich das. Bella, ich habe wahnsinnige Angst dich zu verlieren – schon wieder!“ überrascht bemerkte ich wie schnell die Stimmung umgeschlagen war, gerade eben war noch alles in Ordnung und jetzt marschierte mein Geliebter im Kasernenschritt durch das Wohnzimmer. „Das wird nicht passieren!“, sagte ich ruhig. Und beobachtete ihn weiter, er sah mich kurz an und drehte sich dann von mir weg. Kurze Zeit später blieb er am Fenster stehen und starrte in die Dunkelheit. Lautlos erhob ich mich von der Couch und ging zu ihm, ich schlang die Arme von hinten um seine Mitte und drückte mich an seinen Rücken. Ich spürte die Muskeln, er war angespannt. „Ich bin doch hier und ich komme zurück.“, sagte ich sanft. Er antwortete mir nicht. Eine Zeit lang standen wir einfach nur so da und schwiegen. Ich spürte seine Wärme und fühlte mich geborgen, doch seine Haltung verunsicherte mich und wieder hallten Emmets Worte in meinen Ohren nach. Ich drängte die Gedanken daran zurück und wollte einfach nur für ihn da sein. Für Edward. Als er sich endlich wieder bewegte löste er sich von mir, drehte sich um und sah mich an. Dann küsste er mich auf die Stirn und verschwand mit den Worten „Ich bin müde!“ Völlig Perplex sah ich ihm nach, ich wusste nicht was ich sagen sollte. Was sollte das? „Hey!“ rief ich ihm nach sah ihn fragend an. „Wir müssen reden!“, platzte es dann aus mir heraus. Langsam kam er zurück, misstrauisch sah er mich an. Ich ging auf ihn zu und fasste seine Hände. Ich zog ihn wieder zu der Couch und setzte mich. Unschlüssig stand er vor mir, ließ sich dann aber auch nieder. „Was sollte das eben?“, fragte ich ihn. „Ich weiß es nicht!“, brummte er nur. „Edward, ich liebe dich und ich möchte mit dir zusammen sein.“ „Ach, Bella… ich liebe dich doch auch, aber allein der Gedanke, dass du mich wieder allein lässt und bei ihm bist. Ich dreh durch!“ „Nein, - nein das wirst du nicht. Ich bin bald wieder bei dir. Aber ich wollte noch über etwas anderes mit dir sprechen.“ „Ok? Was denn?“ „Edward, ich… ich … habe mir überlegt, vielleicht doch erst einmal eine Wohnung zu nehmen!“, brachte ich hervor und wich seinem Blick aus. „Aber, ich meine… du warst doch einverstanden, was… wie…?“. Verwirrt sah er mich an, Enttäuschung spiegelte sich in seinen Augen. Und dann konnte ich beinahe hören wie es bei ihm „Klick“ machte. „Emmet!“, sagte er schneidend. „Er will nur, dass wir uns Zeit lassen.“ „Warum kann er sich nicht einfach da raus halten!“, rief Edward und sprang wieder auf die Füße. „Er macht sich Sorgen um mich!“ „Aber das geht ihn überhaupt nichts an!“, schrie Edward. Fassungslos starrte ich ihn an. Ich wusste, dass er aufbrausend war, aber das hier… „Er ist mein Bruder!“, gab ich zu bedenken. Auch ich war aufgestanden und spürte wie es in mir begann zu brodeln. „Na und? Was geht es ihn an, ob du hier einziehst?“ „Eine ganze Menge… und weißt du warum?“ und da war es soweit ich schrie ebenfalls. „Weil er derjenige ist, der die Scherben wieder auffegen wird wenn das hier nicht klappt!“, brüllte ich und machte eine umfassende Handbewegung. Ich spürte wie Tränen in mir aufstiegen, Tränen an die Erinnerung an die Vergangenheit, Tränen der Angst vor der Zukunft. Edward verstummte, ich drehte mich zum gehen. „Ja, lauf nur wieder weg, das bringt uns weiter.“, rief er, dann drehte er sich um und erblickte, dasselbe was ich gerade entdeckt hatte. Henna. Sie stand in ihrem hellblauen Schlafanzug, den Teddy unter dem Arm an der Wohnzimmertür, stumme Tränen kullerten über ihre Wange. Ich kniete vor ihr nieder und zog sie in meine Arme. „Mama?“, schluchzte sie ängstlich. „Es ist alles in Ordnung!“, sagte ich ruhig und drückte sie an mich. Beruhigend strich ich durch ihr Haar. „Schsch, Süße…beruhige dich, es ist alles gut.“ Ich hob sie auf meinen Arm und sofort schlang sie ihre Arme um meinen Hals. Ich drehte mich zu Edward und funkelte ihn böse an. Er stand mit hängenden Schultern da und sah mich schuldbewusst an. Nachdem sich Henna wieder beruhigt hatte und sie endlich schlief, ging auch ich ins Schlafzimmer. Überrascht stellte ich fest, dass Edward noch nicht oben war. Ich ging zurück in den Flur und lauschte an der Treppe. Es war stil im Haus. Das Klingeln der Hausschelle ließ mich zusammenfahren. Ich hörte schritte aus dem Wohnzimmer, dann sah ich ihn wie er in den Flur kam, das Licht einschaltete und die Tür öffnete. „Entschuldigt, dass wir so spät noch stören, aber wir haben wunderbare Neuigkeiten.“, plapperte Rosalie los und schob sich mit Emmet an Edward vorbei. „Wo ist Bella?“, hörte ich Rose aus dem Wohnzimmer fragen. „Also, weißt du ich… wir…!“ „Ich bin hier!“, fuhr ich Edward dazwischen und lächelte. Edward musterte mich kurz wandte den Blick dann wieder ab. „Setzt euch doch!“, bot Edward an und wies auf die Couch. Sie nahmen Platz und Emmet griff nach Rosalies Hand. Die Beiden verwoben ihre Finger ineinander und sahen sich verliebt an. In meinem Hals bildete sich ein dicker Klos, ich schluckte mehrfach, doch er verschwand nicht. Zögernd trat ich weiter in den Raum und setzte mich mit einem bisschen Spielraum neben Edward. Dieser Streit hatte mich aufgebracht, ich war wütend auf ihn, ich war wütend auf mich. Und es hatte mich zutiefst schockiert, dass meine kleine Tochter es hatte mit anhören müssen. Wieder einmal. Obwohl ich natürlich nicht weiß, ob sie sich überhaupt daran erinnern konnte, sie war damals noch so klein. Meine Gedanken kreisten um diesen blöden Streit, der vollkommen unnötig gewesen war. Hatten die drei Jahre, doch zu viel zerstört. Edward litt an Verlustängsten, ich an einem gebrochenen Herzen mit großen Narben. Würde unsere Liebe das alles auffangen können? „Was gibt es denn?“, fragte Edward als die Pause zu lang wurde. Mein Bruder hatte bereits sein Augenmerk auf mich gerichtet und starrte mich fragend an, erst als Edward sprach, riss er sich los und sah Edward strahlend an. „Wir sind Schwanger!“, rief Rosalie. „Das, aber wie? Oh, ich freu mich so für euch!“, rief ich und war aufgesprungen. Auch Edward stand auf und legte Emmet einen Arm um die Schulter. Sofort umarmte ich die blonde Schönheit. „Es hat geklappt, Bella!“ Ja, es war wirklich ein kleines Wunder. „Du wirst Vater, Alter!“, gluckste Edward. Rosalie versuchte schon lange ein Baby zu bekommen, doch als sich bei Untersuchung herausstellte, dass ein Defekt vorlag, der es ihr unheimlich schwer machen würde jemals ein Kind zu bekommen, war sie furchtbar unglücklich gewesen. Die Beiden waren damals in eine schwere Krise gerutscht. Doch irgendwie hatte mein Bruder es geschafft, sie beide wieder aufzustellen und weiterzumachen. Seit dem waren die Beiden noch enger aneinandergeschweißt und endlich, endlich belohnte sie das Schicksal dafür. Ein Baby. „Wie weit bist du denn?“, fragte ich sie aufgeregt. „In der fünften Woche!“, erklärte sie strahlend. „Ich werde Tante!“, rief ich und drückte sie wieder an mich. Dann wandte ich mich an meinen Bruder. Während ich auf ihn zu ging trafen sich Edwards und mein Blick. Sein Blick wirkte leer, traurig und verloren. „Ich freue mich so für euch.“, sagte ich zu meinem Bruder, als er mich in seine Arme schloss. Edward hatte schon Rosalie im Arm und küsste ihre Wange. „Ich habe dir immer gesagt, das wird schon!“, meinte Edward liebevoll. „Ja.“, sagte Rose und eine Träne stahl sich über ihre Wange. Schließlich saßen wir noch eine ganze Weile im Wohnzimmer und sprachen über meine Schwangerschaft, über mögliche Namen und was die Beiden lieber hätten. Ein Mädchen oder einen Jungen… sie waren sich wie so oft völlig uneinig. Zwischen Edward und mir blieb eine gewisse Anspannung. Es war wie die Ruhe vor dem Sturm, wobei der Sturm eigentlich schon da gewesen war. Doch ich wurde ruhiger. Vor wenigen Minuten hätte ich ihn unheimlich gern noch angeschrien… meiner Wut freien Lauf gelassen. Doch auch ich war nicht unschuldig an diesem Streit. Zum Glück war mein Bruder so von dem Gedanken Vater zu werden gefangen, dass er mich nicht so genau beobachtete. Als die Beiden sich verabschiedet hatten, war ich schon nach oben gegangen um noch einige Sachen zu packen. Ich legte für Henna alles bereit was sie in den nächsten Tagen brauchen würde. Danach duschte ich und legte mich ins Bett. Ruhelos lag ich da. Ich war hellwach und Edward war noch immer nicht nach oben gekommen. Ich hatte keine Ahnung wie spät es inzwischen war, aber er musste doch langsam auch mal schlafen, wo blieb er nur? Obwohl wir nur eine Nacht zusammen geschlafen hatten, fehlte mir seine Nähe in dem großen Bett. Ich schlug die Bettdecke zurück und stand auf. Wieder tapste ich in den Flur und lauschte. Leise Musik war das einzige was ich hören konnte. Schritt für schritt trat ich die Stufen hinab bis ich wieder in der Wohnzimmertür stand. Er lag auf der Couch, die Augen geschlossen und hatte mich noch nicht bemerkt. Ich stieß mich ab und ging auf ihn zu. Neben ihm angekommen ging ich in die Hocke und strich über seine Wange. Er öffnete die Augen und sah mich traurig an. Ich lächelte sanft und strich weiter über sein Gesicht. „Es tut mir leid!“, sagte ich leise. Er schloss die Augen und atmete tief ein. „Nein, Bella… mir tut es leid. Ich habe mich benommen wie der letzte Hinterwäldler. Ich weiß auch nicht warum, aber die Angst dich zu verlieren…!“, ich hinderte ihn am weitersprechen indem ich ihm einen Finger auf den Lippen legte. „Schsch!“, machte ich „Ich werde dich nie mehr verlassen, Edward Cullen. Ich weiß jetzt wo ich sein möchte. Ich möchte hier bei dir wohnen und mein Leben mit dir teilen.“ Er griff nach meiner Hand und nahm sie von seinem Mund. Sanft verwoben sich unsere Finger und strichen zärtlich übereinander. „Bella, vielleicht geht das wirklich alles zu schnell. Kennen wir uns überhaupt noch? Es ist eine verdammt lange Zeit gewesen.“ „Ich glaube, ich hatte einfach nur Angst, Edward. Ich fühl mich wohl hier, es ist ein schönes Haus und was das wichtigste ist – du bist hier!“ „Überleg es dir noch einmal ganz in Ruhe und ich bemühe mich nicht mehr auszuflippen. Ich werde Carlisle mal nach meinem alten Zimmer fragen, vielleicht kannst du dort solange wohnen.“ „Aber..!“ Er schnitt mir das Wort ab „Kein Aber…denk drüber nach!“ Ich nickte stumm, ich betrachtete unsere Hände. „Kommst du jetzt ins Bett?“, fragte ich ohne ihn anzusehen. „Vielleicht… wäre es besser, wenn ich heute mal auf der Couch schlafe.“ „Das ist unsere letzte gemeinsame Nacht vorerst. Ich möchte dich bei mir haben.“, sprach ich leise und hob scheu den Blick. Ohne ein weiteres Wort stand er auf und packte mich, ehe ich mich versah hatte er mich auf dem Arm, durch den plötzlich Ruck stieß ich einen schreckenslaut aus und lachte dann, ganz ungehemmt, ganz unangestrengt. Mit einem Lächeln sah er mich an. „Schon besser!“, meinte er dann und grinste. Ich legte meine Hände an sein Gesicht und blickte in die, für mich, wunderschönsten Augen. Dann küsste ich ihn. Als er sich von mir löste legte ich meine Arme um seinen Hals und drückte mich an ihn. Er trug mich hinauf ins Schlafzimmer und legte mich sanft auf meiner Seite des Bettes ab. Dann verschwand er im Bad und ich hörte kurze Zeit später Wasser laufen. Ich kuschelte mich in die weiche Bettwäsche und hatte die Tür fest im Blick. Doch sobald die Wärme sich unter Decke ausbreitete wurde ich schläfrig. Immer öfter blinzelte ich, doch als ich ihn nur mit einer Boxershorts bekleidet, in der Tür stehen sah, war ich schlagartig wieder hellwach. Das Haar schien dunkler als sonst, es war noch feucht. Er lächelte als er mich ansah. „Du machst dich gut in meinem Bett!“, flüsterte er und trat ganz in den Raum, dann schloss er leise die Tür und kam auf mich zu. Indem er dies alles tat hatte ich einen guten Blick auf seinen wahnsinnig tollen Körper. Jetzt fiel es mir doch schwer ruhig zu bleiben, daran zu denken, dass wir warten wollten. Er legte sich neben mich und streckte einen Arm aus. Sofort rutschte ich an ihn heran und legte meinen Kopf auf seine Brust. Er legte den Arm um mich und seine Finger tanzten sanft über meine Hüfte. Er atmete tief ein und seufzte wohlig. Ich lächelte und schloss die Augen. Ich versuchte zu schlafen auch wenn es mir nicht leicht fiel, doch kaum hatte sich die geliebte Wärme wieder eingestellt versank ich im Reich der Träume. Mein Flugzeug landete vormittags, was mir einen gewissen Vorteil verschaffte, Ray arbeitete jetzt noch und ich konnte ganz in Ruhe nach Hause und zuerst mit meiner Mam und Phil sprechen. Und ich hatte noch nicht die leiseste Ahnung wie ich es den Beiden sagen sollte. Kaum saß ich im Taxi wurde ich unruhig. Nervös spielte ich an dem Ring der sich an meinem Daumen befand. Es war natürlich wie so oft herrliches Wetter und glühend heiß. Kaum hielt das Taxi vor unserem Haus beschleunigte sich mein Herzschlag erneut und noch bevor ich die erste Tasche aus dem Kofferraum genommen hatte, hörte ich schon meine Mutter. „Bella, ihr seid ja schon wieder zurück.“, rief sie freudig. Ich drehte mich in ihre Richtung und sah wie sie eilig auf mich zu gelaufen kam. „Hallo Liebling, schön dass du schon wieder da bist. Ich dachte ihr wolltet länger bleiben?“ Und dann schien es ihr aufzufallen, sie drehte sich suchend im Kreis und sah mich danach verwirrt an. „Wo ist Henna?“ „Henna ist bei Edward!“, sagte ich ruhig und umarmte meine Mutter zur Begrüßung. „Ach so, ja.“, ich hörte ihre Enttäuschung und drückte sie liebevoll. „Lass uns erst einmal reingehen. Und dann erzählst du mir von der Hochzeit.“ „Ja, in Ordnung, ist Phil auch schon da?“, fragte ich so beiläufig wie möglich. Überrascht sah meine Mutter mich an. „Ähm, ja, er ist im Garten! Schatz, stimmt irgendwas nicht?“, fragte sie mich und sah mir in die Augen. „Komm wir gehen erst einmal rein.“ „Bella?“ „Es ist nichts Schlimmes.“, sagte ich und versuchte ein Lachen. Als wir im Haus waren, verschwand meine Mutter in der Küche „Geh du schon mal raus, Schatz, ich komme gleich nach und bringe Limonade mit.“ „Soll ich dir nicht helfen?“ „Nein, nein. Ich schaffe das schon!“ „Ok!“ ich zuckte mit den Schultern und trat durch den Flur ins Wohnzimmer, dann durch die große Terrassentür ins freie. Phil lag auf der Sonnenliege und bräunte seinen durchtrainierten Körper. Er hatte mich sofort bemerkt und nahm die Sonnenbrille von der Nase „Ja, wer ist denn da? Du bist ja schon wieder zurück!“ „Hallo Phil!“, sagte ich strahlend und ging auf ihn zu um ihn zu umarmen. Als er sich von mir löste deutete er auf die andere Liege „Setz dich doch, was machst du schon wieder hier, ich dachte du kommst erst in ein paar Tagen. Und wo ist unser kleiner Wirbelwind?“, fragte er dann und sah mich neugierig an. „Ja, weißt du, sie ist bei Edward.“ „Oh…na da freut er sich bestimmt. Er sieht die Kleine ja wirklich nicht oft.“ „Ähm, ja!“, brachte ich heraus und wandte den Blick ab. „So, da bin ich auch schon.“, rief meine Mam und trat durch die Tür „Und sieh mal wen ich mitgebracht habe!“ Ich traute meinen Augen nicht. „Was machst du denn hier?“, fragte ich vollkommen perplex und starrte ihn an. Hinter meiner Mutter trat nun auch Ray auf die Terasse „Ach weißt du René hat mit deinem Bruder telefoniert und der sagte, dass du womöglich eher wieder kommst. Eigentlich wollte ich dich überraschen, ich dachte du kommst erst morgen.“ „Na die Überraschung ist dir gelungen.“, gab ich leise von mir. Ich hasste Überraschungen und solche ganz besonders. Er kam auf mich zu und umarmte mich stürmisch. Dann wollte er mich küssen, ich erkannte seine Absicht und drehte den Kopf geschickt, sodass er nur meine Wange erwischte. Ich schielte zu meiner Mutter die strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Ray musterte mich mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen. Ich schluckte und versuchte so normal wie nur möglich zu gucken. Das durfte nicht wahr sein. Ich hatte mir das alles überlegt, wann ich wem was sagen wollte, doch nun? Was zum Teufel wollte er hier? Dann wandte sich Ray zu meiner Mutter, die ihn ermutigend anstieß. Was ging hier vor sich. Ich sah alle drei Abwechselnd an, der einzige der genauso verwirrt aussah wie ich mich fühlte war Phil. „Bella, ich weiß wir kennen uns noch nicht solange…“, begann Ray und mein Kopf schnellte zu ihm herum. „Aber ich liebe dich und ich weiß du bist die eine für mich. Deshalb frage ich dich jetzt und hier. Willst du mich heiraten?“, sanft klangen seine Worte aus, bei dem letzten Satz war er tatsächlich auf die Knie gegangen und hielt mir eine kleine Samt verhüllte Schachtel entgegen. Ganz langsam klappte er sie auf, ein Ring funkelte mir in der Sonne entgegen. Ich starrte auf den Ring, dann zu Ray, dann wieder auf den Ring. Waren den alle wahnsinnig geworden? Was sollte das? Ich kannte diesen Mann doch kaum! „Sag ja, Bella!“, juchzte meine Mutter flüsternd. Ich blickte zu ihr. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt und hielt sie vor ihre Brust, ihr Gesicht strahlte, die Augen leuchteten. Dann sah ich zu Phil, der seine Brille wieder ab nahm und mich mit gerunzelter Stirn ansah, als hätte ich einen schlechten Witz erzählt, dann blickte auch er zu René. Waren wir beide die Einzigen, die merkten, dass hier etwas gar nicht stimmte. Wut stieg in mir auf. Meine Mutter hatte nichts verstanden, sie kannte mich anscheinend immer noch nicht. Wie konnte sie nur glauben, dass ich das wollen würde. Einen Mann heiraten, den ich kaum kannte… mit dem ich noch nicht einmal weitergegangen war als regelmäßig essen gehen und rumknutschen. „Nein!“, sagte ich empört und entzog ihm meine Hand. Angewidert stand ich auf und suchte Abstand. Ich ging ein paar Schritte und schob meine Hände in meine Haare. Das war ein Alptraum. „Bella!“, rief meine Mutter erschrocken und schlug die Hände vor den Mund. Phil erhob sich ebenfalls von der Liege und stellte sich vor mich. „Was macht ihr denn hier? Du kennst sie doch kaum? Wie lange geht ihr nun zusammen aus oder seid ihr überhaupt schon richtig zusammen?“ „Phil!“, rief meine Mutter empört. „Na ist doch wahr. Was soll das hier?“, fragte Phil und blieb vor mir stehen. Ich wunderte mich darüber, dass er mir zur Seite stand, aber es freute mich. „Ich denke ihr müsst miteinander reden. Komm schon René, lassen wir sie allein!“, sagte Phil düster und schob meine Mutter von der Terrasse. „Ray, ich…!“ „Ich dachte du wolltest das?“, meinte er und zuckte mit den Achseln. „Was?“ „Ja, du bist schon so lange allein, du hast Henna. Ich liebe dich, Bella. Und du würdest mir eine große Ehre erweisen wenn du meine Frau würdest!” „Ray…ich!“, schnaufte tief durch. „Wir kennen uns doch gar nicht richtig.“ „Wir müssen ja auch nicht sofort heiraten!“, meinte er dann und kam auf mich zu. Ich hob abwehrend die Hände was ihn zum stehen brachte. „Ich weiß, dass dein Ex dir sehr wehgetan hat, aber wir lassen uns Zeit.“ „Wir lassen uns Zeit? Du spulst gerade mit Warp Geschwindigkeit vor!“, stieß ich hervor. „Bella, wir passen einfach zusammen.“ „Ray, ich werde wieder nach Phoenix ziehen!“, ratterte ich herunter und war froh als es endlich raus war. Er sah mich einen Moment an, blinzelte dann zweimal und runzelte dann die Stirn. „Was? Du willst zurück? Warum ich meine, was…?“ „Edward.“, sagte ich erklärend. „Wir lieben uns noch und dort gehöre ich hin. Er ist der Vater meiner Tochter und ich liebe ihn…“, ich war mit den Gedanken bei Edward was es mir leichter machte, alles auf den Tisch zu packen. „Aber du gehörst jetzt zu mir… hast du alles vergessen was er dir angetan hat!“, Ray war mit jedem Wort lauter geworden. Bedrohlich machte er zwei Schritte auf mich zu. „Das wirst du noch bereuen, das schwöre ich dir. Das hast du nicht umsonst getan!“ Ich wich erneut zurück, als ich Phils Stimme hörte und aufsah. „Vielleicht ist es besser wenn du jetzt gehst!“, sagte Phil ernst und packte Ray am Arm. Dieser riss sich los und schnellte zu Phil herum. Er versuchte ihn zu schlagen. Vor Schreck schrie ich schrill auf und lief schon auf die Beiden zu, als Phil Rays arm packte und ihm diesen auf den Rücken drehte. „Ich geh ja schon!“, motzte er, Phil stieß ihn von sich. Ray griff nach der kleinen Schachtel, die auf den Boden gefallen war, klappte sie zu. „Vergiss meine Worte nicht, Bella.“ „Genug jetzt!“, schaltete sich Phil wieder ein. „Schon gut!“, meinte Ray und verschwand im inneren. „Alles in Ordnung, Bella?“, fragte mich Phil und ich nickte abwesend. Phil verschwand wieder im Haus und folgte Ray bis zur Tür. Ich hörte die Beiden noch lauthals miteinander streiten bis sich die Tür laut schloss. Erschrocken zuckte ich zusammen und ließ mich auf die Liege sinken. Ich schlug die Hände vor mein Gesicht. Jetzt wünschte ich mir doch Emmet oder Edward an meiner Seite. Natürlich hatte ich mit einem Ausbruch gerechnet, aber er wirkte plötzlich so bedrohlich und er hat mir wirklich angst gemacht. Dann spürte ich wie sich ein zarter Arm um meine Schultern legte, ich zuckte erschrocken zusammen und riss die Augen auf. Meine Halbschwester saß neben mir und strich mir beruhigend über den Rücken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)