Death Line von KeiKirjailija (Music from Suomi) ================================================================================ Kapitel 23: Hyvää ----------------- Stand 30. Oktober, Tampere, Finnland „Juha Kylmänen? Äh… Ja… Lasst mich kurz überlegen… Bei welcher Band spielt der? … Sänger von Reflexion… Gute Frage, hab ich schon mal gehört, aber… Ist mir wohl nicht richtig im Kopf geblieben… Also, da kann ich leider nicht viel zu sagen… Ich kenne ihn ja nun auch nicht persönlich oder so… Und wenn dann hätte ich sowieso eher seine Musik gekannt und nicht ihn als Person… Momentan hab ich auch kein Bild von ihm vor Augen… Er ist mir völlig unbekannt, wenn ihr so wollt. Aber sagt mal… Wie kommt ihr denn jetzt auf den? Ist das jemand wichtiges? Sollte ich ihn kennen? Hab ich da was vergessen?“ „Juha Kylmänen? Äh… Ja… Also das ist der Gitarrist… Nein, der Sänger von… Wie zum Teufel hieß die Band noch gleich? Ach ja, richtig, Reflexion war das… Na ja… Ich glaub, ich habe `ne CD von denen, ein paar Mal gehört, ich weiß es nicht genau… Ein Lied von denen fand ich damals ganz gut, deshalb habe ich die CD gekauft, denke ich. Aber ich würde sie wahrscheinlich nicht mehr finden. Ich bin sowieso unordentlich, wenn es um so was geht… Na, aber ich denke die Musik kann man sich ruhig anhören… Sonst hätte ich die CD ja auch nicht gekauft…“ „Juha Kylmänen? Ist das der Juha von Maila? So heißt der also. Na, der Name sagt mir schon was. Ist der mittlerweile wirklich berühmt? Ja? Sänger ist er? Warum hat Maila dann damit angefangen Gitarre zu spielen? Na ja, nicht so wichtig. Ich glaube, ich kenne seine Musik eh nicht… Was? Das ist der Sänger von Reflexion? Gut… Korrigiere, ich kenne seine Musik doch. Na ja, irgendwie halt. Habe ich auf jeden Fall schon mal gehört. Im Ernst? Das ist der von Maila? Das ist krass… Ich hätte nicht gedacht, dass sie auf so einen Typen steht… Aber stimmt, der soll auch verheiratet sein, langsam kommen meine Erinnerungen zurück… Oh man, Maila tut mir Leid… Das ist echt hart und dieser Typ ist echt mies! Ich wusste gar nicht, dass Juha so ein Mistkerl ist… unglaublich… Dabei ist er ja ein ziemlich guter Sänger, früher habe ich seine Musik öfter gehört, aber das er so ist… dass er ein Mädchen wie Maila so missbraucht… Das so verliebt in ihn war und alles für ihn getan hat… Das ist einfach unfair… So etwas hätte ich nie gedacht und vor allem gemein ist es, dass ich nichts dagegen tun kann… Ich kann nur hoffen… Aber sie findet bestimmt einen besseren Mann als Juha, da bin ich mir sicher, das hat sie einfach verdient… Und wenn es tatsächlich Jarmo ist…“ „Juha Kylmänen? Juha… Finnischer Sänger… Der, der sich mir in dem Musikladen vorgestellt hat. Reflexion habe ich nie gehört, lieber eigentlich finnische Musik auf Finnisch, ihr versteht? Aber erkannt habe ich ihn schon… Rothaariger Sänger, das bleibt schon im Kopf… Aber na ja, musikalisch höre ich seine Musik nicht, aber persönlich finde ich ihn noch schlimmer… Also na schön, auf jeden Fall finde ich ihn persönlich schlimm, unsympathisch… Wie er das gesagt hat, als ob Maila ihm gehören würde… Das ist doch nicht wahr… Also, die beiden verwirren mich ja irgendwie… Ich kann einfach nicht einschätzen, wie sie zu einander stehen… Nach Juhas Aussage waren sie wohl mal zusammen, sind es jetzt aber nicht mehr. Aber nach Mailas Reaktion ist sie darüber noch nicht hinweg… Ich weiß es nicht, das ist einfach zu kompliziert… Ich wünschte ich wüsste mehr über die Situation… Ich glaube, dann könnte ich besser… Na ja… Irgendetwas tun…. Sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf, ich muss sie noch einmal sehen…“ Kapitel 22: Hyvää / Gut „Mina… Dieser Gesichtsausdruck macht mir Angst…“, sagte Theon und blickte seine Freundin leicht verwirrt an, die grinsend mit ihm an der Hand spazieren ging. „Heute ist ein guter Tag…“, kicherte sie. „Warum? Heute ist der 30. Oktober. Morgen ist Halloween…“, stellte der Sänger fest und blickte sie fragend an. „Ja, stimmt, aber das Datum meinte ich nicht“, die Schwarzhaarige grinste ihn an. „Und was meintest du dann?“, langsam aber sicher verwirrte seine Freundin ihn nun aber doch… Ihr geheimnisvolles Lächeln unterstützte das ganze noch. „Ach, ich spüre es… Ich spüre es, dass das heute ein guter Tag ist“, erzählte Mina verträumt lächelnd. „Und was lässt dich das annehmen? Oder besser… Was lässt dich das spüren?“, harkte ihr Freund nach. „Das Wetter, die Sonne, die Luft… Und die Tatsache, dass ich Jarmo Mailas Nummer gegeben habe…“, den letzten Teil murmelte sie nur noch kleinlaut vor sich hin. „Ach so…“, sagte Theon ruhig, bis ihm auffiel, welche letzte Bemerkung seine Freundin da eben gemacht hatte. „Du hast was?“ „Ich habe Jarmo Mailas Nummer gegeben…“ „Warum?“ „Weil er sie mag und sie einsam ist…“, erklärte sie ruhig. „Einsam?“, der Finne zog die Augenbrauen hoch, „Da hab ich aber schon anderes gehört…“ Dafür bekam er einen Schlag gegen die Brust. „Sag so was nicht! Das ist nicht nett!“ „Aber wahr…“; murmelte er vor sich hin. „Wahr? Das ist überhaupt nicht wahr!“, empört sah seine Freundin ihn an, „Wer hat dir das denn erzählt?“ „Antti“, antwortete Theon. „Antti?“ Natürlich. Wenn Antti so was sagt, dann muss es stimmen!“, dass Mina in diesem Moment wie Janni klang, bemerkte sie natürlich nicht. „Er sagte, dass Juha sie oft besuchen kommt, aber eigentlich nie was kauft und wenn eher nutzlose Sachen. Daher dachte ich so etwas…“, erklärte er seine Gedanken. Mina schluckte, wenn er wüsste wie Recht er hatte… „Juha ist verheiratet“, sagte sie schnell und knapp. „Oh, das wusste ich gar nicht…“, überrascht sah der Blondschopf sie an. „Jeder durchschnittliche Fan weiß das…“, gab sie murmelnd zur Antwort. Da lachte Theon: „Na da siehst du es! Ich bin kein Fan. Eigentlich kenne ich ihn ja gar nicht persönlich, ich weiß nur, was man mir erzählt.“ „Dann erzähl auch keine Lügen über ihn und Maila…“, seufzte sie. Ihr Freund wusste nicht, was er sagen sollte, deshalb seufzte er ebenfalls. „Doch kein so guter Tag…“ Überrascht sah Mina ihn an und lächelte dann. „Ach was, der Tag ist gut…“; flüsterte sie und legte die Arme um seinen Hals, „Schließlich ist jeder Tag mit dir gut…“; hauchte sie und küsste ihn einfach. Er grinste leicht und erwiderte den Kuss, dann löste sie ihn. „Sag mal, wo wir gerade bei Halloween waren“, sagte sie, obwohl ‚gerade’ natürlich in diesem Fall ein dehnbarer Begriff war, „Was hast du morgen vor?“ Theon überlegte kurz. „Noch nichts, wieso?“ „Manu und ich ‚feiern’ bei Janni, wenn du willst, darfst du gerne auch kommen“, schlug die Sängerin freudig vor. „Sicher, dass Janni damit einverstanden wäre?“, der Blonde sah sie zweifelnd an. Mina nickte grinsend. „Natürlich… Jonne hatte ja auch schon überlegt, ob er kommt… Also kannst du auch gerne kommen…“ „Okay…“, murmelte er, „Ich lasse es mir durch den Kopf gehen…“ Sie grinste: „Ich würde mich wirklich freuen… Und Janni hat sowieso nichts geplant, also macht es nichts, wenn einer mehr kommt…“ „Wenn du meinst…“, sagte Theon lächelnd… „Maila?“, Jarmo betrat den Musikladen und bemerkte glücklich, dass kein Rothaariger dort am Tresen stand. Doch die Violetthaarige war ebenfalls nicht da. „Maila?“, rief er. Von weiter hinten im Laden ertönte ein: „Ich bin hier!“ Jarmo folgte der Stimme und entdeckte Maila, die gerade dabei war CDs zu sortieren. Lächelnd sah sie den Bassisten an. „Hei. Da bist du ja schon wieder…“, murmelte sie vor sich hin. „Ja…“, er seufzte, „Ich… Habe dir was mitgebracht…“ Überrascht sah sie ihn an. „Jarmo… Das ist ein… Kaktus…“, stellte sie dann fest. Der Halbfinne nickte. „Ja, ich dachte… Rosen und Tulpen bekommst du sicher schon oft genug… Deshalb… Wollte ich dir was Besonderes mitbringen…“, er wurde leicht rot und blickte sie an, langsam kam in ihm der Gedanken auf, dass er doch lieber herkömmliche Blumen hätte nehmen sollen… Doch Mailas Mine hellte sich plötzlich mehr und mehr auf. „Und dann bringst du mir einen Kaktus mit? Wie süß…“, sie kicherte und nahm ihm die Pflanze aus der Hand. Er lief rot an. „Süß? Meinst du?“ Sie nickte. „Ja, tue ich. Und ich liebe Kakteen“, sie grinste ihn an und langsam begann er sich wieder sicherer zu fühlen. „Freut mich, dass es dir gefällt, das war ja auch mein Anliegen.“ Nun wurde sie leicht rot. „Oh… Danke… Wie… Wie kann ich dir denn helfen?“, verlegen sah sie ihn an. Doch er schüttelte nur leicht den Kopf. „Eigentlich gar nicht, ich wollte dir nur einen Gefallen tun.“ Sie sah ihn erstaunt an. „Vielen Dank…“, nuschelte sie dann verlegen, doch dann fing sie sich wieder und grinste „Und uneigentlich?“ Jarmo seufzte und lächelte sanft. „Uneigentlich… Würde ich dich gerne einladen.“ „Du? Mich? Einladen?“, verwirrt sah Maila ihn an. Der Bassist nickte. „Ja, ich, dich, einladen“, wiederholte er grinsend. „Ähm…“, stotterte sie und blickte auf den Kaktus. Ihr fielen Minas Worte ein… Vielleicht war Jarmo ja dieser eine… der mit dem sie glücklich werden konnte… Süß war er ja und er gab sich Mühe… und vielleicht sollte sie ihm einfach eine Chance geben… Eine Chance war doch die beste Voraussetzung… Dann blickte sie in sein Gesicht, in sein sanftes Lächeln und sie war sich sicher. „Gerne…“ Erstaunt sah er sie an. „Wirklich?“ Damit hatte er nicht gerechnet… auf jeden Fall nicht so schnell… „Wirklich“, wiederholte sie grinsend. „Das ist toll… danke… Also, musst du morgen arbeiten?“, er sah sie fragend an. Sie lächelte: „Ja, bis 18 Uhr…“ „Gut, dann hole ich dich danach hier ab. In Ordnung?“ „Ist dir das wirklich Recht?“ Janni seufzte genervt. „Ja, Jonne, ist schon okay…“ Dass dieser Sänger aber auch keine Ruhe geben konnte. „Wirklich, ich muss nicht kommen“, bot Jonne an. „Komm! Oh bitte, bitte komm!“, der Drummer konnte nicht glauben, dass er gerade eine Schwuchtel anbettelte ihn morgen zu besuchen. „Äh… Na gut… Dir scheint ja viel daran zu liegen, dass ich komme…“; ein leichtes Grinsen war dem Anderen anzuhören, als er seine Vermutung aussprach. Das ließ Janni knurren. „Mir liegt nichts daran, ob du kommst oder nicht! Rein gar nichts! Ich lege auch keinen Wert darauf Halloween mit einer Schwuchtel oder sonst etwas zu feiern!“, fauchte er durchs Telefon. Jonne lachte kurz. „Und warum soll ich dann kommen?“ „Weil Manu es sich wünscht! Und weil es ihn glücklich machen würde!“ „Ach so. Und als sein bester Freund willst du, dass er glücklich ist-“ „-Nein!“, unterbrach Janni den Sänger, „Nein! Daran liegt mir auch nichts! Ich will nur einfach nicht, dass er mir die Ohren voll heult! Vor allem wenn Mina hier mit Theon aufkreuzt! Und das wird sie tun! Das weiß ich!“ Jetzt lachte Jonne laut auf. „Ach so einer bist du!“ „Ja! Ja, genau! Endlich merkt das mal einer! So einer bin ich! Ein Mann! Ich bin ein Mann! Ein richtiger Mann! Ein Schwein! Ein Egoist! Verstanden?“ Und offensichtlich nicht mehr in der Selbstfindungskrise… „Ja, ja, habe ich verstanden“, der Sänger grinste immer noch leicht, „Gut, gut, wann soll ich kommen?“ „Um neun.“ „Uhr abends?“, Jonne klang überrascht. „Ja, natürlich. Die Party steigt erst abends. Ist auch nicht schlimm, wenn du zu spät kommst, viel wird wohl eh nicht passieren…“, Janni seufzte und stellte sich Mina und Theon so wie Jonne und Manu beim Küssen vor, sich natürlich auch, dazwischen… Er verzog angewidert das Gesicht. „Das sag am besten nicht mir, sonst komme ich erst, wenn schon alles gelaufen ist…“ Manu zitterte. Seine Finger waren nass vom Schweiß. Warum… Er konnte es nicht verstehen… Warum musste er ihr ausgerechnet jetzt begegnen? Und dann auch noch in so einer Situation… Jetzt musste er immer an sie denken… „Mama…“, flüsterte er. Er strich sich über die Stirn, was jedoch nichts brachte, denn seine Hände waren genauso nass wie seine Stirn. Sie war so wie immer gewesen… Nein… Bei genauerer Betrachtung, war sie es nicht… Sie war viel ängstlicher als früher und irgendwie… Sie wirkte enttäuscht… War sie enttäuscht von ihm? Und plötzlich gingen Manu hunderte neue Gedanken durch den Kopf. War sie wirklich enttäuscht von ihm? Weil er damals einfach gegangen war? Weil er sich nie gemeldet hatte? Oder etwa wegen Jonne? Er zuckte zusammen… Hatte er doch alles falsch gemacht? Vorsichtig stand er auf und stützte sich an der Wand ab. Nein, das durfte doch nicht sein… Er durfte sie nicht enttäuschen. Nicht eine Person die ihm so wichtig war… Langsam taumelte er zu seinem Bett. Warum musste das passieren? Und warum jetzt wo es mit Jonne so gut lief? Er war so glücklich, das erste Mal in seinem Leben lief alles gut… Zitternd setzte er sich auf sein Bett und ließ sich gleich darauf in die Kissen zurückfallen. Hoffentlich konnte er sich morgen ablenken… Morgen war schließlich auch noch ein Tag… Und er musste es abharken…Wahrscheinlich würde er seine Eltern sowieso nie wieder sehen… Er schloss die Augen und schlief ein. Aber eine gute Idee war das nicht gewesen. Sofort plagten ihn Alpträume… Alpträume von seinem Vater… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)