Death Line von KeiKirjailija (Music from Suomi) ================================================================================ Kapitel 4: Keskellä Yollä ------------------------- Stand 12 Juni, Berlin, Deutschland „Der erste Auftritt? Das ist etwas Besonderes. Das erste Mal vor Menschen spielen, das erste Mal von so vielen Augenpaaren angestarrt werden, die sich fragen, wer man ist. Ein unglaubliches Gefühl, ein belebendes Gefühl! Das ist mein Traum ich bin einfach überwältigt. Es ist so großartig wie ich es mir immer erträumt habe! Das gesamte Publikum hatte zwar kaum von gehört, und wenn auch nur aus der letzten Ankündigung von Negative, aber es war trotzdem toll. Sie sahen uns erst verwirrt an und dann haben sie trotzdem applaudiert. Sie fanden uns gut! Sie fanden uns wirklich gut! Und Mina war toll, wie sie uns vorgestellt hat, wie sie geredet hat, wie sie gesungen hat, wir waren super! Nicht einmal verspielt, nicht einmal! An diesen Tag waren ich mich noch lange erinnern, sehr lange! Ich habe es ganz deutlich gespürt, jetzt wird mein Traum doch noch wahr. Das ist nur der Anfang! Und dann waren wir auch noch Jonnes Vorband! Und ich bin nicht mal ohnmächtig geworden, als wir auf die Bühne gegangen sind! … Dafür danach… aber Mina hat gesagt, Jonne hätte mich gefangen bevor ich aufschlug…“ „Der erste Auftritt? Definitiv ein Gefühl, dass ich nie vergessen werde. Es war schon unglaublich, ziemlich cool. Die Fans von Negative haben uns sogar zugejubelt, und sie haben unseren Namen geschrieen! Death-Line-Sprachchöre, wenn das nicht stark ist, dann weiß ich auch nicht! Leider ist mir beim ersten Mal auf einer Bühne auch zum ersten Mal aufgefallen, dass ich hinter dem Schlagzeug nicht wirklich etwas von Mädchen sehen kann, das ist echt Mist! Aber gut, dass sind sowieso alles Jonnes Fangirls also was soll’s! Aber ich muss Jay noch danken, dass ich sein Schlagzeug benutzen darf, meins sieht nicht halb so glanzvoll aus wie seins und ist auch teilweise nicht mehr ganz vollständig… Das sollte ich demnächst mal machen, aber wir haben ja noch genug Zeit uns richtig mit den Jungs anzufreunden.“ „Der erste Auftritt? Ich hätte nicht gedacht, dass es sich so gut anfühlt. Ich habe alles um mich vergessen, ich habe nur gesungen und die Fans betrachtet, die von Sekunde zu Sekunde begeisterter von uns waren. Es macht einen wirklich glücklich, ein berauschendes Gefühl, ganz anderes als bei richtigen Drogen, aber es ist vergleichbar.“ Kapitel 4: Keskellä Yollä / Mitten in der Nacht „Ihr seid echt gut!“, nuschelte Larry. „Larry könntest du sprechen, ohne zu essen?“, fragte Jonne den Gitarristen beim Frühstück in ihrem Hotel. Dieser schnaubte nur kurz. Manu konnte sein Glück noch kaum fassen, er kannte Negative, sie hatten gestern ihren ersten Auftritt gehabt und jetzt frühstückte er auch noch mit ihnen an einem Tisch! Selbst Janni amüsierte sich. Er saß neben Larry und Jay und fühlte sich dort anscheinend auf jeden Fall wohler als neben Jonne. „Chris hätte gesagt ihr seid mies“, grinste Snack und Antti nickte kräftig. „Das klingt doch scheiße“, imitierte Larry die ehemaligen Gitarristen von Negative, „Aber am Ende der Tour wäre er wahrscheinlich selbst Fan von euch gewesen!“ Die anderen grinsten, nur Jonne sah ziemlich still auf sein Frühstück. „Ich finde euch auf jeden Fall gut“, sagte Antti, ähnlich wie der Gitarrist, kauend. „Wenn meine Mutter das wüsste, würde sie sich umbringen, will jemand sie anrufen?“, meinte Mina lächelnd. „Keine guten Familienverhältnisse?“, fragte Jonne sie. „Nicht unbedingt“, meinte Mina, „Aber das ist nicht so schlimm!“ „Mein Bruder meinte schon, dass du mit deiner Mutter nicht besonders gut auskommst“, sagte der Sänger, anscheinend ein wenig erleichtert darüber auch einmal über etwas Ernsthaftes zu sprechen. „Ja, wir haben ein paar Probleme, aber was wäre ein Leben ohne Schwierigkeiten, was?“, sie zuckte nur mit den Schultern, war doch eh alles nicht so wichtig, das einzige, was wichtig war, war schon lange weg, viel zu lange. „Wenn wir nicht bei Frühstück wären“, lachte Larry, „Und du keine Dame, würde ich darauf mit dir trinken, aber das ist mit Orangensaft irgendwie erbärmlich.“ „Ich komm drauf zurück“, grinste Mina. „Oh ich sollte dich warnen, Kleine“, der Gitarrist grinste mindestens genau so breit zurück. „Mach das solange du willst, aber wir werden sehen“, meinte die Sängerin lächelnd. Jonne lächelte. „Macht dir das nichts?“, fragte Manu ihn vorsichtig. „Nein, ist schon gut“, er lächelte ihn an, „Aber du bist sehr führsorglich, ich kenne nicht viele Leute wie dich.“ Der Sänger winkte immer noch lächelnd ab. Manu wurde rot. „Danke…“, murmelte er vor sich hin und kümmerte sich um sein Frühstück. „Seid ihr eigentlich verrückt geworden?“, aufgeregt kam Tommi angestürmt. „Seid ihr völlig irre?“ „Ist was?“, kaute Larry. „Wir fahren in einer viertel Stunde ab und ihr sitzt hier entspannt beim Frühstück!“, wütend sah er den Gitarristen an. „Ich wusste, dass ich irgendwas vergessen habe“, grinste Jonne seinen Bruder an. „Oh du“, knurrte er und kam auf seinen Bruder zu. „Was denn? Ich bin aufbruchbereit“, sagte der Jüngere mit einem charmanten, typischen Marketinglächeln und warf dazu passend sein Besteck auf den Teller. „Aha?“, Tommi zog eine Augenbraue hoch und betrachtete ihn skeptisch, „Und was ist mit den Rest?“ Er sah über den Tisch. „Tommi, krieg dich wieder ein! Unsere Sachen sind seit heute Morgen um acht im Bus, Death Line ist bereit für alles was du willst!“; sagte Mina und lächelte Tommi zuckersüß an. Ihr Lächelnd hätte es jeder Zeit mit dem von Jonne aufnehmen können. Manu und Janni nickten zustimmend. „…Gut… Organisiert und schlagfertig… Du kommst nach deinem Vater…“, murmelte Tommi, „Und jetzt zu euch… Hä?“, Tommi sah zum Tisch, von der Negative-Crew saßen nur noch Jonne und Snack am Tisch. „Ich hab auch schon gepackt“, meinte der Keyboarder ruhig und faltete sogar seine Serviette. Jonne blickte zu den leeren Plätzen, die wie bei einer Tornadowarnung stürmisch zurückgelassen wurden. „Die anscheinend nicht…“ Sein Bruder stöhnte laut auf. „Warum redet ihr nicht mit einander?“ „Viel zu angestrengten“, meinte Snack grinsend. „Das sieht man, wer von dieser Band eigentlich ordentlich ist und wer nicht!“, meckerte Tommi und sah seinen Bruder überrascht an, „Aber irgendwie wundert es mich, dass du schon fertig bist. Du hast doch wohl nicht mal auf mich gehört, oder?“ „Natürlich, ich höre doch immer auf dich, Brüderchen“, sagte Jonne lächelnd. „Ja, genau…“, murmelte Tommi und schüttelte den Kopf, „Ihr habt eine Viertelstunde!“ Dann ging er langsam davon. Jonne stand auf. „Na? Doch nicht gepackt?“, grinste Mina. Er schmollte. „Doch… zum Großteil… Aber mein Koffer ist noch im Zimmer… also wir sehen uns nachher…“, schnell eilte er davon. „So ein Spinner“, meinte Mina kichernd und sah ihm nach. „Bin ich froh, dass du schon für uns gepackt hast Mina“, sagte Janni und seufzte erleichtert. „Tja, mit Tommi legt man sich nicht so gerne an, was?“, die Sängerin kicherte immer noch. Der Drummer nickte. Manu sah Jonne immer noch nach. „Mach dir keine Sorgen, er ist ein erwachsender Mann… irgendwie, er weiß, was er tut“, sagte Mina aufmunternd. „Irgendwie“, grinste Janni. Jonne schaffte es pünktlich, sogar noch vor Tommi, Snack und die Death Line-Mitglieder sowieso und auch Antti kam gerade noch pünktlich, Jay und Larry kamen zu spät. Tommi kochte vor Wut. Nachdem die beiden eine halbe Stunde überfällig waren kamen sie langsam zum Tourbus. Nach einer hübschen „Was fällt euch eigentlich ein“-Predigt steigen sie ein. Den Zuspätkommern schlug das kein bisschen auf die Laune, sobald der Bus losfuhr waren sie schon mit Janni in ein Gespräch verwickelte, dass mit einem „Habt ihr das öfter?“ anfing und über „Klar, aber es ist lange nicht so schlimm, wie es klang“ ging. Es war schon merkwürdig, dass sich der Drummer mit Jonnes Bandkollegen so gut verstand, den Sänger aber immer noch merkwürdig betrachtete, aber vielleicht war es auch die Tatsache, dass Manu so verknallt wie eine Teenagerin in den blonden Fronter war. Mina sah bei ihnen gemeinsam mit Snack und Antti und lauschte dem Gespräch das bei den drei Parteien immer wieder durch Bekräftigungen oder lautem Zustimmen unterstützt wurde. Tommi war nach vorne zum Fahrer geflüchtet. Nachdem Konzert ging es an diesem Tag gleich weiter, besonders praktisch weil Jay und Larry so nicht einmal Zeit hatten, ihre Sachen auszupacken. Erschöpft sank einer nach dem anderen in sein Bett im Tourbus. Nur Jonne nicht er saß da und sah aus dem Fenster. „Willst du allein sein oder darf ich mich setzten?“, fragte Manu neben ihm. Der Sänger sah ihn an. „Ich hab dich gar nicht kommen hören… hast du mich erschreck…“, murmelte er. „Entschuldigung“, meinte Manu und lächelte ihn zögerlich an. „Es ist mitten in der Nacht…“; meinte Jonne. „Du bist auch wach“, verteidigte der Gitarrist sich. „Nicht schlecht, außerdem bist du nicht ohnmächtig geworden, also setz dich“, sagte Jonne lächelnd. Manu musste auch kräftiger lächeln und setzte sich neben ihn. „Danke…“ „Du bist zu höflich, viel zu höflich“, meinte der Sänger und schüttelte den Kopf, „Deine Eltern müssen echt streng gewesen sein…“ „Nein, eigentlich waren sie das nicht, sie haben sich sogar eher schlecht um mich gekümmert…“, murmelte Manu und zuckte auf Jonnes erschrockenen Gesichtsausdruck nur mit den Schultern. „Was soll’s.“ „Tut mir leid. Mir ist nur aufgefallen, dass du sehr feinfühlig und aufmerksam bist. Und das ist echt selten für Männer in deinem Alter und für Gitarristen sowieso“, erklärte der Sänger. „Du spielst doch selbst Gitarre“, meinte Manu. „Stimmt, aber so meinte ich das nicht…“, murmelte der Blonde vor sich hin, „Aber egal, lass uns über was anderes reden. Ist es ein gutes Gefühl auf der Bühne zu stehen?“ „Ja…“, Manu spürte, dass er zitterte, als er dem Sänger in die Augen sah und er dachte fast er würde sterben vor Glück in diesem Moment. „Oh nein, nicht ohnmächtig werden, hörst du?“, Jonne sah ihn besorgt an und beugte sich leicht vor. Der Braunhaarige schüttelte sich kurz. „Entschuldigung…“, murmelte er verlegen und sah leicht weg. „Du musst dich doch für so was nicht entschuldigen! Ich frage mich nur, warum dir so was ständig passiert!“, meinte Jonne und packte das Kinn des Gitarristen um dessen Kopf wieder zu sich zu drehen. Manu errötete. „Ich… äh… weiß ja auch nicht… ich reiß mich zusammen, versprochen…“, er lachte nervös und befreite sich aus Jonnes Griff. „Ich werde aus Gitarristen einfach nicht schlau…“, murmelte dieser vor sich hin. Jener lachte noch einwenig weiter nervös und schüttelte sich dann erneut. „Also… Äh… Ich wollte dir noch danken… Nur wegen Mina, Tommi und dir können wir auf einer Bühne stehen, so oft und… es war mein größter Traum und er ist wahr geworden, dank euch… Ich war noch nie so glücklich als zu dem Zeitpunkt, als ich da oben stand und aus die Besucher geschaut habe… Es war völlig egal, dass sie wegen euch und nicht uns da waren, aber es fühlte sich echt gut an, und ich glaube sie mochten uns wirklich… Ich bin ein Träumer und alles was ich wollte war, dass dieser Traum unbedingt wahr wird… und du hast es mit möglich gemacht. Ich fühle mich wirklich lebendig, vielleicht zum ersten Mal in meinem Leben und so viel Glück durchströmt mich in letzter Zeit und ich glaube ich muss mich dafür bedanken, bei euch allen… Es ist einfach zu großartig…“ Er lächelte Jonne an. Der Sänger starrte ihn an, als spräche der Gitarrist von etwas Unbegreiflichen. Aber wahrscheinlich war es auch unbegreiflich, dieses Gefühl, dass den Blonden jetzt überkam, wie er es lange nicht mehr gespürt hatte. „Manu…“, flüsterte er. Dann beugte er sich leicht nach vorne und legte eine Hand an Manus Wange. Was in diesem Moment mit ihm passierte konnte er nicht beschreiben. Er blickte in die Augen des Braunhaarigen und näherte sich fast intuitiv dem Gesicht des Anderen. Manu dachte sein Herz würde gleich herausspringen. Er war fast gefesselt von Jonnes Augen und seine Berührung, es fühlte sich noch besser an als auf der Bühne zu stehen, Doch kurz bevor sich ihre Lippen trafen, befreite er sich aus Jonnes Griff und sprang auf. „Ich glaube ich sollte doch lieber ins Bett gehen, morgen wird sicher auch wieder anstrengend…“, murmelte er und sah verschämt zum Boden. Er wusste selbst nicht genau, warum er das gemacht hatte, er konnte es einfach nicht benennen, doch er murmelte nur noch ein „Gute Nacht…“ und lief der Sänger dann sitzen, der ihm verwirrt hinterher sah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)