Death Line von KeiKirjailija (Music from Suomi) ================================================================================ Kapitel 1: Ei Saavutettavissa Oleva ----------------------------------- Stand 04.Mai, Tampere, Finnland „Death Line… Das ist unser Name. Als ich von zu Hause weg lief, ich war siebzehn, schrie mein Vater mir nur nach, ich solle nicht zurück gekrochen kommen und um Unterschlupf betteln, wenn ich kein Geld mehr hätte. Seit dem hatte ich die merkwürdigsten und zum Teil auch peinlichsten Nebenjobs um mich über Wasser zu halten. Aber ich bin nie zu meinem Vater zurückgekommen, niemals, nicht zu Fuß und auch nicht auf den Knien. Und noch etwas habe ich in all der Zeit nicht getan, ich habe meinen Traum nie vergessen. Eines Tages stehe ich auf einer großen Bühnen, so wie auch meine Mutter schon davon geträumt hat. Und mein Traum endet nicht bei einem Mann, der mich schlecht behandelt und glaubt, dass ich nichts wert bin. Ich finde jemanden, der mich wirklich liebt! Viele Ziele? Das ist erst der Anfang. Ja, aber der Anfang von allem, das weiß ich ganz genau! Meine Band steht noch genau so am Anfang, aber bald stehen wir auf einer Bühne! Ich bin der Gitarrist und ich bin mir dessen absolut sicher! Death Line… Das ist unser Name! Und ich bin nicht zu blöd, richtig englisch zu sprechen! Death Line bedeutet mehr als nur `toter Strich´. Es ist mein Schlussstrich, meine endgültige Todeslinie, unter alles! Death Line ist mein Leben!“ „Death Line? Ist ein Zeitvertreib! Manu ist ein guter Kumpel von mir, er ist richtig Feuer und Flamme für seinen Traum und ich spiele halt Schlagzeug. Einen Freund unterstützt man bei seinem Traum und dann war ich dabei. Ich weiß nicht, wie weit dass hier noch vorangeht. Ich bin mit der Schule durch und lebe nicht mehr bei meinen Eltern, aber ich habe einen sicheren Job. Eigentlich ist es mir auch egal was aus Death Line wird, ich habe den Namen ja nicht mal verstanden, aber für Manu wäre es schade. Wenn er scheitert nehme ich ihn bei mir auf, müssen die Frauen eben ein bisschen warten. Das ist überhaupt das, was mich an dieser Band stört! Wir sind so winzig, wir sind nur zu weit und wir haben nicht mal ein paar Groupies! Nichts! Was ist ein Zeitvertreib ohne Frauen? Na ja, ich tue es ja Manu zur Liebe… dann ist es auch in Ordnung… für’s erste!“ „Death Line? Nie gehört….“ Kapitel 1:Ei Saavutettavissa Oleva / Unerreichbar Es war der fünfte des Monats Mai. Halb sechs, die Bandprobe in Jannis Garage gerade beendet gingen die beiden Musiker wie jedes Mal danach spazieren und redeten. Doch heute fehlte beiden der Antrieb. Selbst Manu, der immer optimistisch war, hatte der Mut verlassen. Sein Freund versuchte ihn aufzumuntern, aber wirklich zu klappen schien das nicht. „Ach, vergiss die Band doch mal, wir gehen jetzt, was trinken und dann reißen wir ein paar Frauen auf…“, er klopfte dem braunhaarigen Gitarristen auf den Rücken. „Janni, warum will niemand uns unterstützen?“, fragte dieser seinen blonden Drummer. Der Angesprochene seufzte. Die Antwort war offensichtlich, weil sie eine zweiköpfige Band mit einen mittelschlechten Drummer und einem mittelguten Gitarristen waren, die eine Hand voll Songs ohne Stimme hatten. „Ich weiß es nicht…“, murmelte er nur, um seinen Freund nicht zu enttäuschen. „Wir brauchen einen Sänger, dann…“, Manu war ein Träumer, schon immer gewesen, doch er wusste nicht mehr weiter. Ein Sänger, der fehlte ganz klar, doch würde damit sich wirklich alles regeln? Vielleicht, vielleicht auch nicht… „Ja, am besten eine Frau“, Janni grinste und das brachte schließlich auch Manu zum lächeln, auch wenn beide nicht wussten, was daran so witzige war. Wahrscheinlich war es die Tatsache, dass Frauen für den Drummer nach einer Nacht wieder vergessen waren und sie sich dann nach 24 Stunden einen neuen Sänger suchen mussten, aber sie waren sich nicht sicher. Sicher wussten sie nur beide, dass dieser Sänger gut sein musste, und das war von den Bewerbern noch keiner gewesen. Sie gingen weiter, da erfüllte eine sanfte Musik die Luft und eine Frau sang, sie klang noch nicht sehr alt. Manus Feuer war sofort wieder entfacht! Das war Schicksal! Er sah sich panisch um. „Ist das… wie heißt es?“, fragte Janni, der neben seinem Freund stehen geblieben war und lauschte. „Eine Arie, du Banause! Und sie ist wunderschön!“, mit schnellen Schritten folgte der Gitarrist der Melodie. „Wie gerne würde ich den Körper zu dieser Stimme sehen!“, lachte Janni und bemühte sich ihm zu folgen. Sie liefen an einer hohen Hecke entlang. „Du Mistkerl, sei nicht so laut!“, schimpfte Manu und blieb stehen. Man hörte gut und konnte nun in den Garten sehen. Ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren stand dort um sang, ein Mann und eine Frau saßen auf einer Bank vor ihr. Der Mann schien zu überlegen, die Frau hatte die Augen genießend geschlossen. „Sie singt wunderschön… So jemand…“, flüsterte Manu. Doch der Schlagzeuger schüttelte heftig den Kopf und zog ihn am Ärmel weg. „Vergiss es! Die sagt niemals ja! Das ist die Tochter eines riesigen Unternehmers und du hast doch gesehen, die ist viel zu beschäftigt mit ihrer Aria… Unerreichbar, solche Frauen!“ „Es heißt Arie, du Schwachkopf!“, meinte der Bandleader. Und dieses Mädchen war nicht alles, was unerreichbar war. Mit schnellem Schritt, schneller als sie um das Haus gerannt waren, zog der Blondschopf ihn davon weg. „Janni? Wer ist sie?“ „Das verwöhnte Töchterchen von einem reichen Unternehmer, das wahrscheinlich schon seit dem fünften Jahr Gesangsunterricht bekommt! Ein liebes, braves Kind und von dem Talent wahrscheinlich perfekt für uns, aber wir spielen Rock! Hard Rock! Das macht so eine nie, das sagt mir mein gesunder Menschenverstand! Lass uns lieber was trinken gehen!“ Manu hörte nur zu und konnte nichts mehr sagen, aber sie war so gut und sie hatte keine Stimme, die für so weiche Musik geschaffen hatte, da war doch etwas Raues gewesen, so schön es auch geklungen hatte! Nachdem die Beiden die Bar verließen, brachte Manu Janni nach Hause. Der Drummer war schon stark angetrunken, er selbst war nüchtern. Dann ging er selbst nach Hause. Unbewusst machte er einen Umweg. Dieser führte zum Haus der Sängerin der Arie. Einige Lichter brannten noch im Haus, doch draußen war natürlich niemand mehr. Niedergeschlagen, obwohl er nicht wusste, worauf er gehofft hatte, ging er mit gesenktem Kopf weiter. Da stieß er mit jemandem zusammen. Erschrocken taumelte er zurück. „Entschuldigung, es tut mir sehr leid“, meinte er und blickte in ein blaues Augenpaar. „Macht nichts, ich habe nicht geguckt, kein Problem“, das Mädchen, mit dem er zusammen gestoßen war, wollte schon wieder gehen, doch er versperrte ihr den Weg. „Ich habe dich singen gehört“, murmelte er. Sie sah ihn an, nicht überrascht, nicht glücklich, eher genervt. „Toll, hat dir die Arie gefallen, Glückwunsch und jetzt lass mich vorbei, meine Mutter wird wütend wenn ich nicht zu Hause bin bevor es dunkel wird“, meinte sie und verdrehte die Augen. Es war stockfinster. „Aber…“, zum ersten Mal begriff er wirklich was „unerreichbar“ bedeutete. „War es schön? Was soll ich sagen, freu mich dass du mich bei etwas belauscht hast, das ich hasse und meine Mutter liebt?“, ihr Blick war so klar und stark und gleichzeitig irgendwie verletzt. Sie drängelte sich an ihm vorbei. „Du singst nicht gerne?“, fragte er und drehte sich zu ihr um. „Du begreifst schnell!“, es war eine merkwürdige Mischung aus Wut und Verzweiflung. „Aber es klang so gut. Und als hättest du es gerne gemacht…“, er verstand es nicht. „Schön! Ich bin eine gute Schauspielerin. Ich hasse das.“ „Oh…“ „Was ist?“, sie sah ihn an. „Ach, nichts, du hasst das Singen ja sowieso. Janni hatte recht, jemand wie du unerreichbar.“, er dreht sie um. „Unerreichbar?“, ein Ton erklang, ähnlich wie ein Schluchzen. Sofort drehte Manu sich wieder um. Eine Träne lief ihr Gesicht hinunter. „Das hat schon mal jemand zu mir gesagt… Es ist kein schönes Wort… Bitte hör auf damit. Lass mich in Ruhe, aber sag so was nicht…“ „Was ist denn?“, er konnte seine Verwirrung nicht verbergen. Sie schüttelte sich. „Ich hasse das Singen nicht, ich hasse es etwas zu tun, was meine Mutter mag und sie liebt Arien. Also wenn du eine Frage hast, frag!“, sie gewann mit jedem Wort diese Aura wieder, die sie schon am Anfang des Gespräches gehabt hatte, diese Stärke. Manu atmete tief durch. „Es ist blöd…“ Sie ging auf ihn zu und stellte sich direkt vor ihn, nur wenige Zentimeter vor ihn. „Du bist ein Angsthase! Eine alte Weisheit sagt, du bist enttäuscht, wenn du es nicht schaffst, aber du bist verloren, wenn du es nicht versuchst, also? Ich höre?“, flötete sie und grinste. „Wir haben eine Band… Eine Hard Rock Band… aber keinen Sänger“, sagte er zögern. „Meine Mutter würde mich umbringen, wenn ich in einer Hard Rock Band singe.“, lachte sie und trat einen Schritt zurück. „Ja, das kann ich verstehen…“, murmelte er enttäuscht und wollte gehen. „Du hast noch nicht begriffen, dass ich meine Mutter hasse, oder?“, fragte sie lachend. Er sah sie an. „War das ein ja?“ „Wenn du mir etwas erklärst.“ „Ja?“ „Warum fragst du mich das?“ „Nenn es Schicksal. Wir sind auf der verzweifelnden Suche nach einem Sänger, gehen Spazieren und hören dich singen, und als ich hier wieder vorbei komme, da bist hier.“ „Du kennst nicht mal meinen Namen“, sagte sie lächelnd. „Stimmt, ich weiß nichts von dir, aber warum sagst du Ja zu einer Band, von der du nichts weißt?“ „Nenn es Schicksal, ich hasse mein Leben und plötzlich begegne ich dir. Mein Name ist Mina“, sie grinste und streckte ihm die Hand hin. „Wir sind Death Line.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)