Just Friends (Jonas Brothers) von abgemeldet (eine Jonas Brothers FF (wer hätte das gedacht^^)) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ich hätte nie gedacht, dass dieser Urlaub mein Leben verändern würde. Ich hab erwartet, dass sich die beiden Wochen quälend ziehen würden und ich froh wäre, wieder zu Hause zu sein. Im Nachhinein wäre es sogar besser gewesen. Es hätte mir viel Schmerz, Leid und Entscheidungen erspart. Doch im Leben kommt es halt nicht wie erwartet und fair war es noch nie. Kapitel 1: Alle guten Dinge sind drei ------------------------------------- „Liebes Tagebuch, ich bereue meine Entscheidung mit Jule nach Amerika zu fliegen immer mehr. Mir war von Anfang an klar, dass das nicht gut gehen kann. Wir sind einfach zu unterschiedlich. Aber sie musste ja mich fragen und meine Eltern haben Recht: Die Chance nach Amerika zu kommen, werde ich vielleicht nie wieder haben. Tja und jetzt bin ich hier mit Jule und ihren Eltern und fühl mich alleine. Wir haben nicht gestritten oder so, aber wir haben uns nichts zu sagen, weil’s einfach nichts zu erzählen gibt. Na ja... und ein weiteres Problem ist, dass ich mich hier ganz schön alleine fühle. Sie ist es nicht gewohnt noch jemanden dabei zu haben und das merkt man. Letztens musste ich eine halbe Stunde warten, weil sie mit ihrer Mutter in einem Souvenirladen war, obwohl sie ihre Mutter nur holen wollte. Morgen gehen wir shoppen (hab kein Bock), hoffentlich geht das besser aus. Gute Nacht Kira“ Das Wetter war am nächsten Tag wunderschön. Am liebsten hätte ich mich an den Strand gelegt und gechillt, aber der Shopping- Trip war geplant und Jule freute sich seit Tagen darauf. Die Stadt war voller Touristen, dass erkannte man sofort. Wir passten also super dazu. Jule schleppte uns in unzählige Schuh- und Klamottenläden. Ich lief immer nur nebenher und sagte, wenn ich mal gefragt wurde, meine Meinung zu einem Schuh oder Oberteil. Sonst war ich ruhig. Nach 2 Stunden (die mir doppelt so lang vorkamen) aßen wir bei einem Italiener. Endlich konnte ich mal wieder seit einer Woche etwas anderes essen als „Chicken“. Ich bestellte mir eine Pizza und ging dann auf Klo. Auf dem Rückweg passierte dann etwas, was nur mir passieren konnte. Ich lief gerade aus zu unserem Tisch zurück, als ein Junge ausversehen rückwärts (er rief noch etwas zu seinen Kumpels) in mich rein lief. Ich stolperte ein paar Schritte zur Seite und fiel zum Glück nicht um. Der Junge drehte sich verwirrt um und sah mich an. Er trug eine Jeans, ein weites unauffälliges T-Shirt, hatte eine Mütze über dem Kopf, wodurch man seine Haare nicht sah, und eine Sonnenbrille auf, dadurch wirkte er ein wenig arrogant, denn in einem Gebäude braucht man die eigentlich nicht. Trotzdem kam er mit bekannt vor. „Oh... sorry, das wollte ich nicht. Hast du dir was getan oder so?“ Ich schüttelte den Kopf: „Nein, es ist alles ok“ Er lächelte mich an und ging weiter. „Jule in wie viele Läden willst du eigentlich noch?“, fragte ich erschöpft. Ihre Eltern waren mittlerweile nicht mehr bei uns, wir liefen also alleine durch die Stadt. „Nicht mehr viele“ „Wie viele sind „nicht mehr viele“?“ Sie überlegte. Wahrscheinlich war ich nervend. „Höchstens 5... oh da vorne, in den Schuhladen muss ich rein.“ Schnell lief sie durch die Menschenmenge und achtete gar nicht auf mich. Ich spielte kurz mit dem Gedanken einfach stehen zu bleiben, folgte ihr aber trotzdem hastig. Dabei rammte ich ausversehen ein paar Leute. „Sorry... Sorry... Sorry... Sorry“ Ich drehte mich um. War das nicht der Typ aus dem Restaurant? Er drehte sich auch um und sah mich an. Ich überlegte, ob ich ihn grüßen sollte, doch da zogen ihn schon seine Kumpels weiter. Verwirrt ging ich in den Schuhladen. Jule probierte schon das erste Paar an: „Wie findest du die?“ Ich schüttelte leicht den Kopf und vergas den Jungen, stattdessen konzentrierte ich mich auf Jule: „Mhm... sehen ganz gut aus.“ Standartantwort. Sie würde sie sowieso nicht kaufen. So viel Geld hatte ihr ihr Vater nicht gegeben als wir uns trennten. Nach einer Stunde liefen wir wieder zurück. Wir hatten ausgemacht uns am Auto mit ihren Eltern wieder zu treffen. Plötzlich fiel mir ein Musikladen auf. „Jule? Können wir da mal kurz rein gehen?“ Es war das erste Geschäft, in das ich wollte und da sie auch ein paar neue CDs wollte, war sie einverstanden. Der Laden war gut sortiert und ich entdeckte viele CDs in der Kategorie „Rock“, in die ich reinhören musste. Ich vergas dabei ganz die Zeit. Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter. Ich drehte mich erschrocken um. „Wir müssen gleich los und ich will auch noch was Probe hören, kannst du mir den Kopfhörer geben?“ Ich seufzte innerlich, übergab Jule den Kopfhörer allerdings ohne Gemecker. In der Kategorie „Pop“ fand ich eine Lieblingsband von meiner Schwester und mir. Ich hatte ihr versprochen etwas mitzubringen und ein Album von ihnen wäre sicher ein gutes Geschenk. Ich begutachtete die „Music from the 3D Concert Experience“ (Jonas Brothers) CD. Die dürfte meine Schwester noch nicht kennen. Ich beschloss sie zu kaufen, drehte mich um und prallte gegen einen Widerstand. Ich erschreckte mich tierisch und hätte die CD beinahe fallen lassen. Vor mir stand wieder der Junge. Wir sahen uns an. „S-Sorry“ Er lächelte. Sah echt süß aus. „Kein Problem... aber jetzt lad ich dich auf ein Essen mit mir ein. Sag nicht nein, wir sind drei mal ineinander gelaufen, dass sollte man nicht einfach so ignorieren“ Er grinste. Ich musste unwillkürlich auch grinsen. Irgendwie gefiel mir seine Denkweise, doch ich musste ihn trotzdem versetzen: „Tut mir Leid... ich würde wirklich gerne mit dir Essen gehen, und das mein ich ernst, aber leider hab ich keine Zeit. Die Eltern meiner Freundin warten schon auf uns, wir fahren wieder ins Hotel.“ Das Grinsen verschwand, tauchte aber gleich danach wieder auf: „Man sieht sich immer zweimal im Leben“ Er zwinkerte mich an und ging weiter. Verwirrt blieb ich stehen. Was war das gewesen? Jule kam auf mich zu: „Wir müssen los“ Ich bezahlte noch schnell die CD, dann rannten wir zurück zum Parkplatz. Wir waren pünktlich. Drei Tage vor Abreise fuhren wir nach L.A. Einfach nur um es auch mal zu sehen. Jule und ich waren total aufgeregt. L.A. , da wollten wir schon immer mal hin. Ich hatte richtige Vorfreude und grinste die ganze Autofahrt dahin vor mich hin. Jule machte irgendwas mit ihrem IPod und schrie plötzlich auf. Alle im Auto zuckten zusammen. „Die Jonas Brothers geben morgen ein Konzert in L.A.“, sie wurden hysterisch. Doch auch meine Augen begannen zu leuchten: „Wirklich? Guck mal ob es noch Karten gibt“ Ich beugte mich zu ihr herüber. „Leider hab ich hier noch kein Internet... wahrscheinlich erst wenn wir in der Stadt sind...“ „So ein Konzert hier wäre schon cool“ „Stimmt und stell dir mal vor die drei live zu sehen... *seufzt* Nick Jonas“, den Namen betonte sie merkwürdig. Ich grinste: „Joe sieht viel besser aus“ „Den kannst du ruhig haben.“ „Danke =)“ „Wobei... du hast ja schon einen Freund“, sie grinste fies. „Er muss es ja nicht erfahren“, scherzte ich rum. In Wahrheit würde ich meinen Freund natürlich nie betrügen. So ein Mensch war ich nicht. Die restliche Fahrt schwärmten wir von den Jonas Brothers, sangen ihre Lieder oder stellten uns ein Konzert von ihnen vor. In L.A. selber mussten wir dann aber leider feststellen, dass das Konzert schon ausverkauft war. „Wäre auch zu schön gewesen“, war mein Kommentar dazu. Die Laune war dadurch hinüber, doch eine Stunde später ging es uns schon wieder besser. Wir waren wieder shoppen, doch diesmal war auch mehr für mich dabei. Es gab ein paar Geschäfte, die ganz gute Mode hatten oder Chucks verkauften. Ich probierte gerade ein Paar an als hinter mir eine bekannte Stimme erklang: „Wie ich sagte: Man sieht sich immer zweimal im Leben“ Ich drehte mich um und musste automatisch lächeln. Es war mein Sonnenbrillen- Junge (er trug das Ding anscheinend wirklich immer). An den hatte ich gar nicht mehr gedacht. „Gehst du jetzt mit mir essen?“ „Ich weiß nicht...“ „Letztes Mal meintest du, dass du gerne würdest, aber nicht könntest, weil ihr los musstest“ „Ja... ich würde auch wirklich gerne mit dir Essen gehen... aber ich sehe da mindestens 2 Probleme...“ „Und die wären?“ „1. Habe ich einen Freund und 2. bin ich mit meiner Freundin und ihrer Familie hier. Die würden mich nicht einfach mit einem fremden Jungen weggehen lassen.“ „Dein Freund ist kein Problem, ich will mich ja nur nett mit dir unterhalten“ Dann schien er zu überlegen: „Mhm... und... wenn die Familie mit Essen kommt?“ „Dass wäre mir unangenehm...“ ‚Ich würde mich so beobachtet fühlen’, fügte ich in Gedanken hinzu. „Wieso denn? Ich fände es ok. Und es scheint die einzige Möglichkeit zu sein. Ich bezahl sogar für uns beide“, er zwinkerte mich an. „Ich weiß nicht...“ „Frag doch mal“ Ich seufzte. Ich wollte ihn wirklich besser kennen lernen, er schien nett und klug. Außerdem war er der Einzige, der diesen Urlaub aufbesserte. „Ok... ich frag nach, aber für mich zahlen musst du nicht“ Ich legte die Schuhe zur Seite, zog meine eigenen an und ging zu Jule und ihren Eltern, die selber Schuhe anprobierten. „Ähm... ich hätte mal eine Frage“ Die drei sahen mich an. „Wir gehen ja gleich essen... könnte ich vielleicht einen...“ Was war er eigentlich für mich? Ein Kumpel? Eher weniger. Eigentlich war er sogar ein Unbekannter, ein Fremder. Was wusste ich über ihn? Gar nichts. Noch nicht mal seinen Namen. Plötzlich kam ich mir idiotisch vor. Was wenn Jules Eltern genauer nachfragen... oder Jule? Ich könnte keine Antwort geben. „äh... einen Jungen mitnehmen? Ich hab ihn schon letzte Woche beim shoppen kennen gelernt und gerade wieder getroffen. Er ist echt total nett und würde auch für sich selber bezahlen. Bitte, ich würde gerne noch mal ein letztes Mal richtig mit ihm reden. Danach seh’ ich ihn ja eh nie wieder...“ Sechs Augen sahen mich an. Keiner sagte etwas. Anscheinend überlegten sie alle. „Nein Kira, das geht nicht.“, sagte dann Jules Vater „wir können nicht einfach mit einem wildfremden Jungen Essen gehen. Wer weiß was er vor hat“ „Hätte er etwas Böses vor, hätte er es schon letzte Woche getan. Da hab ich nämlich schon mit ihm geredet, als Jule mal kurz weg war und ich alleine. Er hat nichts getan und er ist wirklich total freundlich.“ Jule schien zu überlegen: „Ah, war das der, der bei dir stand, bevor wir los sind?“ „Genau der“ Sie hatten ihn also auch gesehen. „Mhm... der wirkte wirklich harmlos.“ Jules Mutter sah ihren Mann an: „Wenn die Beiden behaupten, dass er nett ist, ist er es sicher auch. Und wenn nicht, wir sind in der Überzahl, was soll er schon machen?“ Der Vater grummelte, gab sich dann aber geschlagen. Das Essen begann wirklich unangenehm. Jules Eltern musterten ihn die ganze Zeit, Jule schenkte ihm überhaupt keine Aufmerksamkeit und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ihn schien das alles recht wenig zu stören. Er aß seelenruhig weiter und fing irgendwann auch das Gespräch an: „Woher kommst du eigentlich? „Deutschland“ „Cool, nach Deutschland komm ich wahrscheinlich auch mal“, er lächelte. Sein Lächeln war ansteckend: „Dann besuch am besten Hamburg und Berlin. Da gibt es wenigstens was zu sehen“ Er lachte kurz: „Ich wette ihr habt dort noch mehr schöne Plätze“ Ich zuckte mit den Schultern: „Bestimmt, aber wo kann ich dir nicht sagen. Dazu kenne ich mich in Deutschland zu wenig aus.“ „Wohnst du in einer Großstadt?“ „Nein, eher in einem Dorf. Aber da fühl ich mich auch wohl, wobei ich in einer Großstadt studieren will... mit meiner besten Freundin in einer WG, wäre sicher cool.“ „Garantiert. Eine WG muss lustig sein...“ „Wie alt bist du eigentlich?“ „19. Darf man fragen wir alt du bist oder machst du lieber ein Geheimnis draus?“, er grinste. „Es ist eigentlich ein Geheimnis, aber bei dir mache ich eine Ausnahme: Ich bin 16“ „Nettes Alter... ich hab einen Bruder in deinem Alter“ „Cool“ „Jep...“ Schweigen. „Schmeckt’s? Das amerikanische Essen ist sicher anders als das deutsche“ „Das stimmt...ich ernähr mich hier nur von Chicken, wenn ich hier ein Jahr leben würde, gäbs keine Hühner mehr in Amerika“, ich sagte dies todernst. Er lachte: „Ich würde dafür sorgen, dass genug nachgezüchtet werden, damit du nicht verhungerst.“ „Das ist aber nett. Wobei ich bis dahin dann bestimmt selber ein Huhn wäre.“ „Dann können wir ja froh sein, dass du kein Jahr hier bleibst...“ „Jep...“ „Wann geht’s denn wieder zurück?“ „In drei Tagen“ „Willst du auch schon wieder zurück?“ „Ja, ich hab Heimweh. Bin ja hier mit meiner Freundin und ihrer Familie, na ja und vermiss meine eigene Familie und meine Freunde.“ „Kann ich verstehen, würde ich wahrscheinlich auch.“ „Bist du mehr so ein Familienmensch?“ Er grinste: „Ja... kann man so sagen“ „Was grinst du so?“ „Ach nur so“ „Sag schon“ „Geht dich nichts an“ „Lachst du mich etwas aus?“, fragte ich gespielt empört. „Vielleicht“, sein Grinsen wurde breiter. „OHA“, ich piekste ihn in die Seite. Ab dem Moment alberten wir nur noch herum bis gezahlt wurde. Dann musste ich mich verabschieden, Jules Eltern waren misstrauisch. „Könntest du mir deine Handynummer geben?“, fragte er zum Schluss. „Meine Handynummer? Aber ich flieg doch eh in 3 Tagen zurück nach Deutschland, das bringt doch überhaupt nichts, wäre viel zu teuer.“ „Ist nur für die drei Tage. Ich möchte dich noch ein wenig zum Lachen bringen“ Ich grinste. Er hatte also schon bemerkt, dass ich hier in Amerika normalerweise nicht so oft lachte und er mich verdammt gut zum lachen bringen konnte. „Gutes Argument...“ Was sollte schon passieren, wenn ich sie ihm gab? Spätestens wenn ich wieder in Deutschland wäre, würde es zu teuer werden. Also gab ich sie ihm und vergas dabei, nach seiner zu fragen. -------------------------------------------------------------------------------------------- Hey Leute! Das ist meine erste FF seit Jahren. Ich hab selber schon gemerkt, dass ich schlechter geworden bin (Schreibstil), hoffe aber trotzdem, dass man es lesen kann ;) Über Kommentare und Kritik würde ich mich freuen! lG NotPerfect Kapitel 2: Back to Germany -------------------------- Ich war erleichtert, als ich unser Haus betrat. Meine Mutter folgte mit meinem Koffer. Schon auf der Autofahrt vom Flughafen nach Hause hatte ich meinen Eltern vom Urlaub erzählt. Mein Vater musste gleich weiter zur Arbeit. „Hast du Hunger oder Durst?“ „Ein wenig Hunger“, ich lächelte meine Mutter an. Sie lief in die Küche. Ich setzte mich an den Esstisch, kramte mein Handy hervor und schrieb erstmal eine SMS an meine beste Freundin und meinen Freund: „Hey Vici =) Ich bin wieder in Deutschland^^ Sind gut angekommen und ich freu mich schon, euch alle wieder zu sehen. Hab euch vermisst! Hdl Kira“ „Hey Chris Bin wieder aus dem Urlaub zurück. Wäre schön, wenn wir uns später mal treffen würden, ich hab dich vermisst. Ich liebe dich :-* Kira“ Meine Mutter kam wieder zurück und stelle einen Teller mit Brot und eine Schale Obst auf den Tisch: „Bitte sehr. Ich hab auch noch Eis da, wenn du willst.“ Ich lächelte, es war ein gutes Gefühl wieder mehr beachtet zu werden. „Danke, aber das sollte erstmal reichen.“ Ich fing an zu Essen und erzählte meiner Mutter noch weiter von Amerika. Den Sonnenbrillen-Jungen ließ ich aus. Nach einer Stunde (ich unterhielt mich immer noch mit meiner Mutter) klingelte es an der Tür. Ich machte auf. „KIRA“, Vici fiel mir um den Hals. „Vici“, ich erwiderte die Umarmung. „Wie war’s in Amerika?“ „Ganz cool... ich hab dir alles aufgeschrieben.“, wir gingen in mein Zimmer. Ich erzählte ihr flüchtig alles was wir gemacht haben und dass ich mich manchmal einsam fühlte. „Oh man... ich wünschte ich wäre dabei gewesen. Ich hätte dich nicht alleine warten lassen.“ „Dass weiß ich doch“, ich lächelte sie an „Die letzten drei Tage habe ich mich auch nie alleine gefühlt.“ Ich grinste. Sie sah mich fragend an. „Ich hab dort jemanden kennen gelernt.“ Ich erzählte von den Zusammenstößen und dem Essen. „Na ja und die letzten drei Tage hat er mich dann ständig angerufen und wir haben ewig telefoniert. Ich will nicht wissen wie viel er bezahlen musste. Eigentlich schon schade, dass ich jetzt nichts mehr von ihm hören werde. Er war echt nett und lustig.“ Sie lachte: „Ja, ja, kaum bist du auf einem anderen Kontinent, flirtest du schon fremd.“ „Hey, ich hab gar nicht fremd geflirtet. Das war alles wirklich nur freundschaftlich“, versicherte ich ihr. „Glaub ich dir ja“ Plötzlich summte mein Handy. „Oh SMS...“ Es war Chris. „Hey Süße! Ich komm heut Nachmittag vorbei, so gegen 16 Uhr. Hab dich auch vermisst. Ich liebe dich :-* Chris“ „Es ist Chris, er kommt heute Mittag vorbei.“ „Ihm solltest du vielleicht nicht von deinem Sonnenbrillen – Jungen, wie du ihn nennst, erzählen. Er wäre nur eifersüchtig.“ „Ich weiß...“, ich seufzte. Manchmal war seine Eifersucht ja ganz süß, aber oft nervte es einfach nur. „Wie heißt dein Sonnenbrillen – Junge eigentlich wirklich?“ „Äh... ja...“, ich wurde etwas verlegen „ich weiß nicht wie er heißt.“ „Du hast drei Tage mit ihm telefoniert und weißt nicht wie er heißt?“, fragte sie ungläubig „Kira!“ „Ja, ich weiß... ich hätte fragen sollen, aber irgendwie fand sich keine Möglichkeit.“ Vici sah mich komisch an: „Aha...“ „Ja, klingt jetzt bestimmt merkwürdig, doch es war wirklich so. Wir haben uns immer nur erzählt was wir gemacht haben, rumgealbert und... irgendwie schienen wir ähnliche Interessen und Meinungen zu haben. Außerdem habe ich mich dort durch ihn immer besser gefühlt und er hat mich zum Lachen gebracht. Er hat sozusagen deine Rolle ersetzt, weil du ja nicht konntest, aber du wärst natürlich noch viel besser gewesen“ Um 16 Uhr kam Chris vorbei. Wir setzten uns in meinem Zimmer auf Bett, kuschelten und sahen uns eine DVD an, während ich ihm von Amerika erzählte. „Ich hab dich so vermisst“, ich kuschelte mich noch näher an ihn. Er küsste mich auf den Kopf: „Ich dich auch. Am liebsten wäre ich dir hinterher geflogen“ Ich lächelte. Plötzlich summte mein Handy wieder. „Bestimmt Vici“ Ich zog mein Handy aus meiner Hosentasche und schaute auf den Display. Eine unbekannte Nummer. Ich öffnete die SMS, sie war auf englisch (hier auf deutsch übersetzt, da mir mein eigenes Englisch zu unsicher ist): „Hey Kleine! Ich hoffe du bist gut in Deutschland angekommen. Hätte dich heute fast schon angerufen xD Echt zur Gewohnheit geworden. Hier meine E-Mail- und MSNadresse: *hier steht eine E-Mailadresse* Wenn du willst, kannst du mir schreiben, wenn du keine Lust mehr auf mich hast, ignorier das einfach, ich nerv dann auch nicht mehr ;) Liebe Grüße“ Mein Gesicht hellte sich auf. Ich würde ihn nach seinen Namen fragen können... natürlich nur für Vici. „Wer ist das?“, fragte Chris und ließ mich los. Ich setzte mich richtig auf. Er klang ein wenig gereizt. Sollte ich lügen? Er würde sich nicht aufregen, aber eigentlich gab es ja noch nicht mal einen Grund zum aufregen. Es war total harmlos, also konnte ich auch die Wahrheit sagen: „Ich hab ihn in Amerika kennen gelernt.“ „IHN?“ „Ja , was regst du dich denn so auf?“ „Was ich mich so aufrege? Du bist Kilometer von mir entfernt und amüsierst dich mit ’nem anderen Typen und da soll ich mich nicht aufregen?!“, er war wütend. „Bitte beruhige dich. Du kannst Jule fragen, da ist nichts gelaufen, nicht mal annähernd. Wir haben nur nett geplaudert“, versuchte ich hilflos zu erklären. Ich hätte doch lügen sollen. „‚Nur nett geplaudert’! Was kann man denn darunter verstehen? Ein wenig geplaudert, eine Umarmung zum Abschied und dann nur noch umarmt, mhm?“ „Spinnst du?“, jetzt wurde ich auch lauter. „Willst du mich beleidigen? Ich würde dich niemals betrügen, nicht mal annähernd. Du hast sie doch nicht mehr alle!“ „Ach ja?“ „JA! Du traust mich dass doch nicht wirklich zu oder?“ Er schwieg. Es war so typisch für ihn. Würde dieser Typ in der Nähe wohnen, würde er ihn jetzt noch zur Schnecke machen. Diese Eifersucht war manchmal nicht auszuhalten. „Ich glaube du solltest jetzt besser gehen.“ Die Stimmung wäre sowieso für den Rest des Tages angespannt, darauf hatte ich keine Lust und darüber zu reden würde auch nichts bringen. Er hatte im Moment seine Meinung und für heute gab’s keine andere. Morgen könnte man in Ruhe darüber reden, so war es immer mit ihm. „Vielleicht...“, er schien in Gedanken. Er würde garantiert Jule anrufen und die würde mir im schlimmsten Fall vielleicht sogar in den Rücken fallen. Ein wenig geflirtet haben wir ja schon, wie ich zugeben musste. Ich begleitete ihn bis zur Tür: „Tschüss Schatz, bis morgen“ Ich gab ihm einen Kuss, dann schloss ich die Tür hinter ihm. Schnell schrieb ich eine SMS: „Hey Jule! Chris ruft dich bestimmt wegen dem Jungen aus Amerika an. Du weißt wie eifersüchtig er sein kann, bitte sag nichts, was ihn noch mehr auf die Palme bringen könnte. Kira“ Hoffentlich las sie die SMS rechtzeitig. Am Abend addete ich meinen namenlosen Amerikaner. Er war sogar on. „Hey!“ „Hey, wie geht’s dir?“ „Gut, jetzt wo ich weiß, dass ich dich nicht nerve“ „xD Du hast mich nie genervt, du hast mir die letzten 3 Tage in meinem Urlaub gerettet“ „Danke, danke =) Wie geht’s dir eigentlich?“ „Ganz gut. Mein Freund stresst ein wenig rum“ „Wieso denn?“ „Er denkt, dass ich im Urlaub mit dir geflirtet hätte oder so was. Er übertreibt mal wieder total, normal für ihn...“ „Oh, tut mir leid. Ich wollte da keine Probleme machen“ „Ist ja nicht deine Schuld. Er wird halt schnell eifersüchtig“ „Mhm... ich hoffe ihr habt nicht richtig gestritten“ „Es geht, wir wurden ein wenig lauter, aber war harmlos. Morgen können wir wieder normal reden, dann wird er es auch einsehen“ „Ok... ich hatte wirklich nicht vor Probleme zu machen“ „Ich weiß und jetzt gib dir nicht die Schuld! Du bist wirklich unschuldig, außerdem bin ich dir echt Dankbar. Du hast den Urlaub noch mal verschönert, denn irgendwie kam ich mir oft ein wenig einsam vor, obwohl Jule und ich Freunde sind, aber wir sind einfach zu unterschiedlich und sie ist es nicht gewohnt noch jemanden dabei zu haben, sie ist Einzelkind.“ „Oh... okay. Freut mich, dass ich dir helfen konnte^^“ „Hast mich übrigens wirklich wie versprochen zum Lachen gebracht =)“ „Ich halte meine Versprechen ;)“ „Find ich gut^^ Sag mal, wie heißt du eigentlich?“ (sein Name war seine E-Mailadresse und die war irgendwas ausgedacht oder von einem Spiel oder so -.-°) „ :-]“ „Jetzt sag schon“ „Wir haben uns die ganze Zeit nie vorgestellt oder?“ „Ja... ist mir auch noch nie passiert, meistens stellt man sich ja gleich vor“ „Stimmt... aber wir haben uns ja auch nicht wirklich normal kenne gelernt“ „Richtig... und jetzt sag schon!“ „Jetzt willst du es aber echt wissen oder Kira?“ „Ja XD Nur weil du meinen Namen sehen kannst *schmoll*“ „ =) Ist ja gut... mein Name ist Joseph.“ „Hübscher Name... wie einer von den Jonas Brothers xD (Sry, dass musste ich jetzt mal loswerden^^) Tut mir leid, wenn du die vielleicht nicht magst“ „Keine Sorge, ich find die ganz gut ;)“ „Cool“ „Die gehen auf Tour oder?“ „Jep...“ „Gehst du auch hin?“ „Ja, wahrscheinlich schon. Sie spielen bei uns in der Nähe =)“ „Cool, cool^^ Ich geh auch hin“ „Aber sicher nicht in Deutschland oder?^^“ „Doch“ „oO“ „Awas XD Ich geh in Amerika auf ein Konzert.“ „Ich dachte schon...“ „ :-]“ Wir chatteten den ganzen Abend bis in die späte Nacht. „Ich geh dann mal schlafen“ „Schon? „Hier in Deutschland ist schon 23 Uhr und ich bin vom Flug noch müde. Durfte nicht schlafen wegen dem Jetlag“ „Wir haben erst 17 Uhr“ „Ich weiß... Zeitverschiebung... na ja, also Gute Nacht“ „Gute Nacht“ Dann ging ich off. Kapitel 3: Geschichtsunterricht ... oder so ------------------------------------------- Völlig übermüdet saß ich im Zug, Jule neben mir, Vici gegenüber. Jule schien auch noch müde, allerdings immer noch wacher als ich. „Kira... wann bist du gestern ins Bett?“ Ich sah Vici schuldbewusst an und fragte zögerlich: „Spät?“ „Wie spät?“ „23.20Uhr?...“ „Wieso bist du nicht früher ins Bett? Du warst doch bestimmt vom Flug müde“ „Ja... schon...“ „Na sag schon“, drängte mich jetzt Jule. Sie hätte ich fast vergessen, würde sie nicht neben mir sitzen, wäre es kein Problem davon zu erzählen. Jule war ein Wasserfall, selbst wenn sie versprach es niemanden zu sagen, erfuhr es mindestens eine weitere Person. Wenn ich Pech hätte, würde sie es einem Kumpel von Chris erzählen und der würde vor Eifersucht platzen. „Ach keine Ahnung... irgendwie habe ich die Zeit vergessen. Hab noch mit Anna (gute Freundin von mir) geschrieben, ich hatte ja viel zu erzählen“, ich lächelte. Es war die halbe Wahrheit, ich hatte wirklich mit Anna geschrieben, nur halt nicht um diese Uhrzeit. Vici sah mich wissend an. Ihr entging nichts, vor allem nicht bei ihrer besten Freundin. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie mich besser kannte als ich selber, beängstigend. 15 Minuten später betraten wir das Schulgelände. „Mädels... ich such mal meinen Freund.“, mit diesen Worten trennte ich mich von den Beiden und lief auf den Sportplatz. Chris spielte hier jeden Morgen vor dem Unterricht mit ein paar Kumpels Fußball. Seine zweite Liebe, gleich neben mir, wie er immer sagte. Natürlich fand ich ihn auch an diesem Morgen dort vor. Ich stellte mich an den Spielfeldrand und schaute zu. Hin und wieder feuerte ich Chris. Dann fiel ein Tor und Chris rannte zu mir herüber. Er küsste mich und lächelte mich an. Immer hin schien er gut gelaunt. Perfekt um ihn noch mal wegen gestern anzusprechen „Können wir vielleicht reden?“ „Natürlich“ Wir setzten uns ins Gras. Ich fummelte an ein paar Grashalmen herum. „Es geht um gestern...“ „Ich weiß. Ich hab Jule wirklich noch mal angerufen, sie sagte mir, dass du dich ganz gut mit ihm verstanden hast.“ „Ja, das leugne ich auch nicht. Er war wirklich nett zu mir, aber mehr auch nicht. Es war alles freundschaftlich. Ich hab ihn nicht mal umarmt. Meistens haben wir eh nur harmlos Telefonate geführt. Von wegen „wie geht’s“ , „was machst du“, da war echt nichts dabei worüber du dir Sorgen machen solltest. Du weißt doch: Ich liebe dich!“, ich sah ihm tief in die grünen Augen. Er erwiderte meinen Blick, sein Gesicht war ausdruckslos. Langsam wurde ich nervös, würde er jetzt völlig ausrasten? Doch dann fing er an du lächeln, ich war erleichtert. „Ich dich auch“, dann beugte er sich zu mir und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss. Als seine Kumpels anfingen zu lachen, schreien und pfeifen, löste ich den Kuss und wurde rot. Chris lächelte mich nur süß an und blickte dann wütend zu seinen Kumpels: „Die sind bloß eifersüchtig“ Ach und du nicht? – War mein erster Gedanke, der mich ein wenig erschreckte. Ich war doch gar nicht mehr sauer auf ihn. Der Unterricht verlief schleppend, meistens bekam ich sowieso nichts mit, da ich damit beschäftigt war, nicht einzuschlafen. In Geschichte verlor ich den Kampf gegen die Müdigkeit und schlief ein. „KIRA!“ Ich schreckte hoch, mein Lehrer blickte mich vom Pult wütend an. „FINDEST WOHL DIE FRANZÖSISCHE REVOLUTION SEHR UNWICHTIG“ Ich schwieg, wenn er wütend war, musste man ihn ausbrüllen lassen. „JUNGES FRÄULEIN, SOLLTE DAS NOCH MAL PASSIEREN, WERDE ICH DEINE ELTERN KONTAKTIEREN MÜSSEN! DIESMAL GIBT’S NUR EINEN KLASSENBUCHEINTRAG!“ Ich atmete erleichtert aus: „Dann hat sich das schlafen wenigstens gelohnt“ Ich schlug mir die Hände vor den Mund, das wollte ich eigentlich nicht sagen. „OK, DAS REICHT! DU VERLÄSST AUGENBLICKLICH DEN KLASSENRAUM, KANNST DEIN ZEUG RUHIG MITNEHMEN, ICH WILL DICH HEUTE HIER NICHT MEHR SEHEN. UND SAG DEINEN ELTERN, DASS ICH GERNE EIN GESPRÄCH HÄTTE. WENN ICH AM ENDE DER WOCHE KEINEN TERMINVORSCHLAG VON IHNEN HABE, RUFE ICH BEI EUCH AN“ Schweigend packte ich meine Sachen und verließ den Klassenraum. Ich schaute mich nicht um, die würden alle nur blöd starren und meine Freunde mitleidig aussehen. Vor der Klasse setzte ich mich auf eine Bank. Irgendwie fand ich die Strafe gar nicht so schlimm. Ich fand Geschichte bei mir schon immer eine Verschwendung. Jetzt hatte ich also 30 Minuten frei. Den früheren Heimzug würde ich nicht mehr bekommen, also stand ich auf und lief durch die Flure. Vor einem Computerraum blieb ich stehen. Herr Müller, ein Lehrer der mich sehr mochte und relativ naiv war, unterrichtete gerade ECDL, da hatte ich ihn auch. Ich klopfte an und fragte, ob ich mitmachen dürfte, weil ich nicht wüsste was ich in der Freistunde tun sollte und ein wenig ECDL lernen schien mir nicht verkehrt. Er erlaubte es mir (natürlich). Ich machte sofort den PC an, ging ins Internet und meldete mich an. Joseph war online, ich schrieb ihn sofort an: „Guten Morgen!“ „Morgen“ „Warum bist du schon wach? Bei euch ist doch erst 6.34 Uhr oder?“ „Ja, hab heute noch viel zu tun und da muss man dann halt mal früh aufstehen“ „Und an den PC?^^“ „Ähm... nicht unbedingt, aber es entspannt einen noch mal vor dem Arbeitstag ;)“ „Na wenn du meinst“ „Und du bist schon zu Hause?“ „Nicht ganz... in meinem unfreiwilligem 2. Zu Hause, der Schule“ „xD Und da dürft ihr ins Internet?“ „Eigentlich nicht, aber der Lehrer merkt das nicht. Na ja, und eigentlich hätte ich jetzt auch Geschichte“ „Eigentlich?“ „Ja... ich wurde rausgeworfen, bin im Unterricht eingepennt^^°“ „XD“ „Das ist nicht komisch!“ „Sry, aber dir hätte ich es nicht zugetraut. Du wirkst so brav“ „Hey... ich bin brav :P Und ein wenig zu müde gewesen, folgen des Fluges“ „Kann dann mal vorkommen, vor allem wenn man Geschichte hat“ „Genau, du hast es erfasst“ „Tja, ganz dumm bin ich auch nicht ;)“ „Hab ich nicht behauptet“ „Aber gedacht“ „Hey! Raus aus meinen Gedanken!“ „xD Du bist böse“ „Sagt der Richtige, hörst dir ohne zu fragen fremde Gedanken an“ „Und du denkst ich wäre dumm und willst es dann auch noch leugnen“ „Du hast nichts anderes verdient“ „Mach so weiter und ich geh off“ „... bist du jetzt sauer?“ „Und wie... wie eine Zitrone“ „Bist du auch schon gelb?“ „Gelb, rund und sauer, ja!“ „xD“ „Denkst du nicht eine Entschuldigung wäre fällig?“ „Ok... aber nur weil du’s bist, andere würden keine bekommen: Lieber Joseph, hiermit entschuldige ich mich für meine gemeinen Gedanken, die dich eigentlich nichts angehen. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen und hörst auf als Zitrone durch die Welt zu laufen. Mit freundlich Grüßen Kira“ „Ok... ich nehme deine Entschuldigung an, aber auch nur weil dus bist ;)“ „Vielen Danke“ „Mhm... jetzt musst du mir verzeihen...“ „???“ „Ich muss los, arbeiten -.-“ „Oh ok, dann verzeih ich dir das und wünsche dir viel Spaß =)“ „Danke, dir viel Spaß noch in der Schule“ „Danke, bye“ „Bye“ Dann ging er off. Kapitel 4: Überraschung! ------------------------ Ein halbes Jahr später: „Hey!“ „Hey =)“ „Wie geht’s dir?“ „Richtig gut =) Du bist mal wieder on (und hoffentlich mal ein wenig länger als 10 Min.) und morgen ist das Jonas Brothers Konzert... JAAAAA!^^“ „xD Dir scheint es ja wirklich gut zu gehen... und ich will dir deine Laune echt nicht vermiesen, aber ich muss in 10 Minuten wahrscheinlich schon wieder gehen“ „Schade...“ Ich wusste den Grund nicht, er hatte mir verboten danach zu fragen, ein wenig merkwürdig, aber er meinte, dass er es mir noch sagen wird, wenn er mal länger on bleiben darf, weil ich sicher viel fragen würde und er die 10 Minuten sinnvoller verbringen will. „Ja... nimmst du morgen eigentlich ein Handy mit?“ „Ja, wieso fragst du?“ „Mach viele Fotos, ich will sie alle sehen =) Ich hab bei meinem Konzert ja leider eine Kamera vergessen“ „Ich weiß, du bist schon ein Trottel...“ „Ich weiß >< Deswegen darfst du es auf keinen Fall vergessen...“ „Bin ja nicht du :P“ „Und ich nicht du... und das ist gut so“ „Jep“ „Ich muss schon wieder los, sonst verpass ich den Bus und laufen will ich wirklich nicht“ „Schade... na ja, wir schreiben bestimmt noch mal.“ „Garantiert =) Und denk dran, Fotos machen!“ „Mach ich, Bye“ „Bye“ „I'm slipping into the lava 
 And I'm trying keep from going under 
 Baby, you turn the temperature hotter 
 Cause I'm burnin' up, burnin' up 
 For you baby“ Gut gelaunt sangen wir mit. Heute war das Jonas Brothers Konzert und mein Vater fuhr uns gerade hin. Dabei waren Vici, Jule, meine jüngere Schwester Ginny und ich. Wir waren alle total aufgeregt. „Seit bitte mal leiser, ich muss mich konzentrieren“, meckerte mein Vater. Darauf hatte ich eigentlich nur gewartet. Wir schwiegen. Die CD spielte weiter und ich war die erste, die wieder was sagte: „Joe ist schon süß...“ „Kira du hast einen Freund“, meinte Vici empört „...aber du hast Recht“ „Vici du hast einen Freund“, tadelte ich zurück. Wir fingen an zu lachen. „Ach ihr habt doch alle keine Ahnung, Nick am Klavier ist einfach... ach, umwerfend“ „Joe ist es auch ohne Klavier“, konterte Ginny. Alle mussten lachen, außer Jule. Sie war ein wenig beleidigt, weil keiner zu ihr und Nick hielt. Außerdem war ein Satz gegen Nick auch gleich einer gegen sie. Wahrscheinlich war sie richtig in ihn verknallt und träumte schon davon, wie er als Ehemann ist. So war sie nun mal, lebte in ihrer Traumwelt und kein „normaler“ Junge war gut genug für sie. Endlich kam das Auto vor der Halle stehen. Eilig drängten wir uns aus dem Auto, verabschiedeten uns kurz und stürmten zur Schlange. Nun hieß es warten. Zusammen mit den anderen Fans stimmten wir verschiedene Lieder an und machten ein wenig Party. Ein netter Zeitvertreib und die anderen Fans waren alle auch total nett und gut drauf. Das Warten würde sicher nicht lange dauern. Wir merkten gar nicht wie die Schlange immer länger wurde. „Ok Mädels... wir wollen nach vorne, wir brauchen einen Plan“, verkündete ich. Wir steckten die Köpfe zusammen. Ich übernahm das Kommando: „Am Besten geben wir einem unsere Jacken und Pullover (es war mittlerweile November), der gibt sie dann an der Garderobe ab. Der Rest stürmt in die Halle selber und platziert sich so nah wie möglich an die Bühne. Wenn wir Glück haben, werden sich alle setzen und wenn diejenige, die die Sachen abgeben musste, zurückkommt, kann sie zur Gruppe dazu stoßen. Somit stehen wir vorne und haben keine lästigen Taschen und warmen Sachen mehr an.“ „Guter Plan... aber was wenn einen die anderen nicht durchlassen?“, gab Jule zu bedenken. „Mhm... irgendwo kommt man schon durch... und wenn nicht drängelt man halt.“ Ich schaute in die Runde, wer war für diesen Job geeignet? Ginny wollte ich nicht schicken, sie könnte Probleme bekommen, Jule sowieso, vielleicht Vici, sie war geübt darin. „Ok... Vici, du oder ich? Wer macht den Garderobenjob?“ „Wir beide“, sie lächelte „Dann muss nicht einer alles tragen und man kann sich einfacher durchdrängeln“ „Ok, so machen wirs.“, wir gingen wieder auseinander und warteten. Plötzlich klingelte mein Handy. „Oh man, gleich ist bestimmt Einlass...“, schnell nahm ich ab, achtete gar nicht auf die Nummer „Ja?“ „Hey, ich bin’s“, meldete sich jemand auf amerikanisch. „Joseph?“ „Richtig“ „Man dieser Anruf ist verdammt teuer!“ „Nicht ganz, bin in Deutschland.“ Ich war verwirrt: „Sicher?“ Er lachte: „Ja, sehr sogar.“ „Was machst du hier?“, ich strich mir nervös durch die Haare, wenn gleich der Einlass war, musste sie auflegen. „Beruhig dich, die lassen erst in einer Viertelstunde ein“ „Wer hat dir das denn ge...“, ich stockte. „Woher weißt du wo ich bin“ Er lachte, ich bekam ein wenig Angst. Bestalkte er mich? „Entspann dich, das hat eine relativ einfachen Grund.“ „Ach ja?“, meine Stimme war höher als normalerweise. Meine Freundinnen sahen mich besorgt an. „ Ja, aber wenn ich dir das jetzt sage, wirst du es mir nicht glauben, deswegen...“, er machte eine Pause und plötzlich fingen Leute an zu kreischen. Ich folgte ihren Blicken und traf den Blick von Joe Jonas, er hielt ein Handy in der Hand. „...Zeig ich dir’s lieber“ Mein Herz bochte wild, ich zitterte leicht: „Weißt du was witzig ist? Joe Jonas steht ein paar Meter entfernt und hat eben die Lippen zu deinen Worten bewegt.“ „Lustig oder?“ „Sehr sogar... und er hat es eben wieder getan“, ich grinste. „Ich weiß. Komm bitte an die Tür des Backstagebereichs, der ist hinter der Halle“ „Was ist mit meinen Freunden?“, jetzt sprach ich schneller, ich war aufgeregt, aufgeregter als jemals zuvor. „Bring sie alle mit... wie viele seid ihr denn?“ „Vier“ „Ok, wart ihr schon mal Backstage?“ „Nein noch nie...“ „Dann wird’s mal Zeit“, er grinste, legte auf und rannte mit seinen Bodyguards weg, da die ersten sich schon aus der Schlange lösten und auf ihn zugerannt kamen. Vici, Jule und Ginny sahen mich an. Sie schienen verwirrt, ich war es auf jeden Fall. „Ihr wart auch noch nicht Backstage oder?“, fragte ich benommen. Kapitel 5: Backstage -------------------- Wir wussten, dass wir nicht gleich zur Backstagetür rennen konnten, dort dürften nun fanatische Mädchen stehen. „Am besten warten wir bis eingelassen wird.“, flüsterte ich meinen Mädels zu. Sie nickten, wir warteten. 13 Minuten später war es dann so weit, es wurde eingelassen. Während sich die Menge Richtung Eingang bewegte, versuchten wir aus der Schlange zu kommen. Ich nahm Ginny an die eine und Vici an die andere Hand, Vici hatte außerdem noch Jule an der Hand. Wir wollten auf keinen Fall getrennt werden. Das Gedrängel war groß und ich dachte schon, wir würden nie wieder aus dieser Menschenmenge kommen, doch endlich hatten wir es geschafft. Ich atmete tief ein: „So, dass wäre geschafft“ Meine Freundinnen sahen alle genauso erledigt aus, wie ich mich fühlte. Ich schaute sie an und lachte los. Erst wirkten sie verwirrt, doch dann fingen sie auch an zu lachen. Ich weiß nicht wieso, aber diese Situation war einfach nur zum Lachen. Die ersten Leute sahen uns schon merkwürdig an, doch es war uns egal. Wir lachten einfach weiter bis es nicht mehr ging. Wir sahen uns alle in die Augen. „Wollen wir?“, fragte Vici. Ich nickte: „Ja... jetzt geht’s los Mädels“ Wir quietschten kurz auf, das taten wir normalerweise nicht, aber diesmal mussten wir unserer Aufregung und Nervosität irgendwie Luft machen. Dann liefen wir los. Immer noch leicht am giggeln. Der Weg um die Halle war lang, länger als erwartet, doch irgendwann hatten wir es geschafft, da war eine Tür und davor ein großer, breiter Securitymann, der nicht freundlich wirkte. Schüchtern blieben wir ein paar Meter von ihm entfernt. „Wie sollen wir da nun reinkommen?“, fragte ich hilflos. „Ich weiß nicht, hat Joe nichts gesagt?“, Jule sah mich an. „Nein...“ Jule stöhnte auf. Innerlich verfluchte sie mich in diesem Moment wahrscheinlich, weil sie vermutete, dass wir nun das Konzert aus der letzten Reihe beobachten durften. Doch ich wollte nicht aufgeben und Vici anscheinend auch nicht. Sie lief selbstbewusst auf den Securitymann zu und lächelte ihn. „Ähm entschuldigen sie bitte“, sie bekam seine Aufmerksamkeit, auch wenn er ziemlich grimmig wirkte „Sprechen sie deutsch?“ (sie redete auf Deutsch) Er nickte. „Oh gut. Äh... meine Freundin Kira (sie deutete auf mich) hat eben mit Joe geredet, telefoniert und er meinte, dass wir hier her kommen sollen. Hat er ihnen von uns erzählt?“ Der Securitymann durchbohrte sie mit seinem Blick, in seinem Gesicht war keine Regung zu spüren. Er sah genau so aus wie man sich diese Typen vorstelle. Groß und breit wie ein Schrank, verschwiegen und böse guckend. Vici schien unter seinem Blick zu schrumpfen, sonst war sie immer sehr selbstbewusst und frech, doch diesmal schien sie klein bei zu geben. Ich lief schnell zu ihr und stellte mich neben sie, damit sie sich nicht so alleine fühlte. Ginny und Jule folgten. Er musterte uns vier. Dann holte er sein Walki Talki heraus und murmelte schnell etwas hinein. Ich konnte noch nicht mal hören, in welcher Sprache. Dann schwieg er und sah über unsere Köpfe hinweg. Er ignorierte uns. Ich sah meine Freundinnen verwirrt an, sie erwiderten meinen Blick. War das jetzt sein ernst? Wollte er uns nicht wenigstens davonjagen oder hoffte er, dass wir alleine gingen? Bevor wir allerdings irgendwas tun konnten, ertönte sein Walki Talki. Es rauschte ganz schön, ich verstand nichts, doch er schien diese „Sprache“ zu können. Er sah uns an: „Ok Mädels, ihr habt Glück.“ Er trat von der Tür weg, kurz darauf wurde sie geöffnet und Joe grinste uns breit aus dem Türrahmen heraus an. Unsere Blicke tragen sich, ich erwiderte sein Grinsen. Er hängte jedem von uns mit dem Wort „Hey, ich bin Joe“ (meine Freunde stellten sich auch schnell vor) einen Backstageausweis um den Hals. Mir sah er dabei in die Augen: „Hey, ich bin Joe“ „Freut mich dich kennen zu lernen, ich bin Kira“ Wir grinsten uns an. „Hättest du was dagegen, wenn ich dich zur Begrüßung umarme? Das tun wir normalerweise, wenn wir einen Freund treffen“, fragte ich und grinste nur frech. Ich merkte förmlich wie meine Freunde eifersüchtig wurden und ich genoss es diesmal sogar. „Das trifft sich gut, dass tu ich nämlich auch immer“, er grinste, das Grinsen, das ich schon in Amerika toll fand, und umarmte mich schließlich. Ich lächelte. „Und was ist mit uns?“, meldete sich Vici frech. Es war halb ironisch, halb ehrlich gemeint. Joe lachte: „Ihr natürlich auch“ Damit umarmte er noch alle anderen. Dann gingen wir in den Backstagebereich. Auf einem Sofa machten wir es uns bequem. „Wollt ihr was trinken?“ „Nein danke“, sagte wir alle im Chor und lachten los. „Ihr wollt sicher auch meine Brüder kennen lernen, die dürften auch jeden Moment hier auftauchen.“ Kaum hatte er das gesagt, betraten Kevin und Nick den Raum, sie waren in eine Unterhaltung vertieft. Joe schnappte sich ein Kissen vom Sofa und schleuderte es ihnen entgegen, es trag Nick. „Au!“, er dreht sich um und schleuderte das Kissen zurück. Joe fing es auf: „Kommt, setzt euch zu uns. Ich muss euch ein paar Leute vorstellen“ Kevin und Nick folgten seiner Bitte und setzten sich neben ihren Bruder, Kevin rechts von ihm, Nick links. „Leute, dass sind Jule, Vici, Ginny uuuuund Kira, die vom Chatten“, er grinste. Die Jungs lächelten uns nett an und nickten zur Begrüßung. Es dauerte nicht lange und alle redeten durcheinander. Jule schmiss sich an Nick ran, meine kleine Schwester redete mit dem ältesten der Jonas Brothers und Vici und ich begnügten uns mit Joe. In einem waren sich die Beiden ähnlich, es fiel ihnen nicht schwer neue Kontakte zu knüpfen und auf andere zu zugehen. Vici schien richtig zu flirten, sie durfte auch, schließlich war sie wieder solo und mich störte es nicht weiter. Das einzige was nervte, war die Tatsache, dass Joe und ich uns nicht richtig unterhalten konnten bzw. selber nicht dazu kamen Quatsch zu machen. Irgendwann machte Vici ein Foto von sich und Joe, dabei legte sie ihre Wange an die von Joe. Sie war mitten im flirten und wollte so viel Körperkontakt wie möglich. Joe lehnte es nicht ab, provozierte allerdings auch nicht mehr Kontakt als nötig. Vici begriff schnell, dass er nur eine freundschaftliche Interesse hatte und keine Lust auf einen kleinen Flirt, also ließ sie es bleiben und unterhielt sich normal mit ihm. Dann sprach Joe wieder mich an: „Hast du ein Lieblingslied von uns?“ „Mehr als eins, wieso?“ „Es interessiert mich“, er grinste „Welche denn?“ Ich überlegte: „Mhm... „That’s just the way we roll“, „Video Girl“, „World War III“, „Burnin’ up“ und natürlich „Inseparable“. Ich glaub, das war’s.“, bei „Inseparable“ sah ich Vici an, wir waren auch unzertrennlich. „Ein paar spielen wir heute“ „Cool? Welche?“ „Das bleibt eine Überraschung“ „Das ist gemein“ Er lachte und wechselte auch gleich das Thema: „Was macht ihr eigentlich nach dem Konzert?“ „Nach Hause gehen?“, fragte ich zögernd. Was hatte er vor? „ Hättet ihr Lust bei der After Show Party dabei zu sein?“ „Klar“, sagte Jule sofort, die gelauscht hatte. Ich wurde wütend, was fiel ihr eigentlich ein sich da einzumischen? Er hatte mich gefragt und höchstens noch Vici, dieses Mädchen! „Wir würden gerne...“, begann ich „aber meine Eltern holen uns ab und die werden nicht so begeistert sein, wenn sie uns irgendwann in der Nacht abholen müssen...“ „Oh, ok, verständlich. Echt schade“ „Ja, ich weiß... aber wenn du willst, können wir morgen Nachmittag was unternehmen“ „Wir sind nur noch heute in Deutschland“ „Nur noch heute?“, ich war ein wenig entsetzt. Ich bin davon ausgegangen noch etwas Zeit mit ihm verbringen zu können. Chatten war zwar ok, aber jemanden wirklich zu treffen war 1000-mal besser. „Leider, ich wäre auch lieber länger geblieben, aber die Daten standen schon fest, bevor wir uns kannten.“ Ich seufzte. Plötzlich mischte sich Kevin ein. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er und Ginny auf das Sofa neben uns gewechselt sind. „Und was wäre, wenn wir euch nach Hause bringen würden? Bzw. unsere Limousine euch nach Hause bringt“ Wir machten alle großen Augen. „Das wäre genial“, gab Vici von sich. „Aber echt...“, war mein Kommentar. Ich fand Limousinen unheimlich cool und in einer mal mitfahren zu dürfen wäre echt das größte. „Ich ruf meine Eltern an... solltet ihr aber auch machen, wir kommen schließlich später nach Hause“ Jule winkte ab: „Ich bekomms bestimmt erlaubt.“ Ich rollte nur mit den Augen. Dann kam ein Mann und gab den Jonas Brothers bescheid, dass sie sich vorbereiten sollten und langsam auf ihre Plätze müssten, es würde in 10 Minuten losgehen. „Wir müssen los. Ruft ihr eure Eltern an und gebt uns später bescheid.“, sagte Kevin und stand auf. „Ihr könnt von der Außenbühne zugucken“, ergänzte Joe, dann entfernten sie sich von den Sofas. „Ich ruf meine Mutter an“, damit entfernte ich mich auch ein paar Meter vom Sofa. Glücklicherweise schlief Vici heute bei mir, ihre Mutter würde es nie im Leben erlauben. „Hey Mama, ich bin’s ... (...= Gesprächspartner spricht) Ja, das Konzert beginnt in 10 Minuten, die Jonas Brothers machen sich schon fertig, die Vorband hat auch gerade aufgehört zu spielen ... keine Ahnung wie dir war, wir haben das alles gar nicht mitbekommen (ich lachte), du musst wissen, wir sind im Backstagebereich ... Ich hab dir doch mal von diesem Joseph aus Amerika erzählt mit dem ich immer chatte, erinnerst du dich? ... Genau der! Er ist Joe von den Jonas Brothers ... Doch! Einfach richtig cool und er hat uns vier in den Backstagebereich gelassen. Echt aufregend, wir dürfen das Konzert von hier jetzt beobachten. Ist zwar nicht so eine gute Stimmung wie in der Menge, aber es ist auf jeden Fall etwas Besonderes ... Nein, das ist eigentlich nicht der Grund warum ich anrufe. Die Jonas Brothers haben uns auf die After Show Party eingeladen und ich wollte fragen, ob es okay ist, wenn wie hingehen. Sie würden uns auch mit der Limousine nach Hause fahren lassen, uns kann also gar nicht passieren ... Ich weiß nicht wie spät es werden kann. Ich hab einen Haustürschlüssel dabei, wann sollen wir den spätestens kommen? ... Das ist zu früh. Das Konzert geht wahrscheinlich bis 23 Uhr, 2 Stunden lohnen sich ja nicht. Wir haben auch noch eine halbe Stunde fahrt vor uns und bis die Party mal losgeht usw. ... Mhm, ich würde so sagen bis 3 Uhr? ... Ja, sie bringen uns sicher nach Hause. Hier ist auch überall Security, es ist also wirklich absolut sicher... Echt? ... Danke Mama, ich hab dich lieb ... Ok, ich leg dann mal auf. Das Konzert geht sicher gleich los... Ja danke, ich wünsch dir auch noch einen schönen Abend, tschüss ...“ Ich ging zu meinen Freundinnen: „Wir dürfen!!!“ Kapitel 6: After-Show-Party --------------------------- Wir standen am Rand der Bühne, das Publikum konnte uns nicht sehen, als es geschah. „Dieses Lied spiele wir nur, weil es ein Lieblingslied einer guten Freundin ist und ich widme es ihr und ihrer besten Freundin. Ich glaube die beiden sind auch „INSEPARABLE““, mit diesen Worten Joes begannen sie zu spielen. Vici und ich sahen uns an, lächelten, nahmen uns bei den Händen und hüften singend im Kreis herum. Es war ein irrer Spaß. Nach der Show begann die Party. Es gab Essen, Trinken, Tische, eine Dicokugel, Musik und natürlich auch eine Tanzfläche, auf die sich Jule sofort stellte. Ich wartete auf die Jonas Brothers, sie duschten noch. Ich wollte ihnen erst gratulieren bevor ich auf ihre Kosten feierte. Nach 15 Minuten kamen sie auch, frisch geduscht und mit Locken. Ich stand mit einem Grinsen auf, stellt mich vor Joe, nahm eine Locke, zog sie lang und ließ sie dann zurückspringen: „Steht dir echt gut“ „Danke, danke“, er lachte und schüttelte den Kopf, um seine Lockenpracht noch mal zu präsentieren. „Solltest du öfters tragen.“ „Mal schauen“ Dann gratulierte ich ihnen und wurde im nächsten Moment von Vici gepackt: „So, diesmal entkommst du mir nicht, jetzt wird Disco Fox getanzt!“ Ich riss die Augen auf: „Spinnst du? Ich tanz doch hier nicht vor allen Leuten Disco Fox? Davon abgesehen, dass ich nur den Grundschritt kann... wenn ich auf die Füße starre“ „Ach das geht schon. Ich führ dich doch, dir kann quasi nichts passieren.“, sie zog mich mit. Alle meine Fluchtversuche halfen nichts, vor allem nicht, als Joe mich auch noch auf die Tanzfläche zog. „Ihr findet euch wohl ganz witzig!“, sagte ich schnippisch. Ich hasste tanzen, zumindest mit Publikum. Ich konnte nicht tanzen, weder Standart noch einfach so. Zwei linke Füße ließen einen nicht sehr elegant auf der Tanzfläche wirken. „Ja!“, kam es aus einem Mund. Ich seufzte. Die Beiden waren sich in manchen Dingen echt ähnlich und ich hatte das Gefühl, dass das nicht gut für mich war. Jeder Widerstand war zwecklos gewesen, wir standen auf der Tanzfläche. „Bitte Vici... ich möchte jetzt wirklich nicht mit dir Disco Fox tanzen.“, dann sagte ich so leise, das nur sie es hören konnte: „Blamier mich doch nicht“ Joe hatte es leider trotzdem gehört und lachte: „Stell dich nicht so an“ „Du hast leicht reden, du musst ja nicht!“, sagte ich geknickt. „Doch, er muss auch!“, äußerte sich Vici dazu, sie schien eine merkwürdige Idee zu haben „Ihr tanzt zusammen!“ „Ok“, erwiderte Joe zu meiner Überraschung und schon stand er vor mir und nahm meine Hand. Ich war geschockt. Ich würde ihm bestimmt 10-mal auf den Fuß treten, mindestens! „Entspann dich, man hat mir gesagt, dass ich gut führe“, er lachte. „Hehe...“, mehr bekam ich nicht hervor und dann ging es auch schon los. Disco Fox war einfach: rechter Fuß nach hinten, linker nach hinten, Tap, linker Fuß nach vorne, rechter nach vorne, Tap und immer so weiter. Ich starrte nur auf unsere Füße, meine Hände begannen zu Schwitzen, es war so peinlich und weil ich nicht mit Vici tanzte, war ich noch nervöser als normalerweise. „Schau mich an!“, sagte Joe plötzlich „Du wirst mir schon nicht wehtun und ich dir auch nicht.“ Ich sah ihn an, aber nicht in die Augen, sonst hätte ich Lachen müssen. Ich schaute mehr an ihm vorbei und achtete darauf, keinen falschen Schritt zu machen. Er schien sich ein Lachen zu verkneifen, wer konnte es ihm verübeln? Doch er lachte nicht mich aus, wie er mir plötzlich ins Ohr flüsterte: „Wir drehen uns gleich mal, achte dabei bitte mal auf Jules Gesicht.“ Tatsächlich schafften wir eine Drehung ohne Verletzung und dann sah ich sie auch schon, sie wirkte ein wenig neidisch. Tanzen war ihre Leidenschaft und niemand konnte so gut tanzen wie sie, zumindest in ihrer kleinen Welt. Und obwohl sie meine Freundin war, genoss ich es. Das Lied war zu Ende, Joe lies mich los: „So schlimm war’s doch gar nicht.“ „Ich bin trotzdem erleichtert, dass es vorbei ist.“, ich lachte und ließ mich auf ein Sofa fallen, Joe neben mich. Uns gegenüber saßen Kevin und seine Freundin, die hatte ich davor noch gar nicht bemerkt. Höflich stellte ich mich vor, sie war richtig nett und ich kam mit ihr ins Gespräch. Als sich die Jungs verzogen, redeten wir über Kevin. Sie schwärmte richtig von ihm, wie einfühlsam, zärtlich, romantisch und liebevoll er war. Ich lächelte, sie war liebte ihn von ganzem Herzen, man sah es in ihren Augen. Ich bekam eine richtige Gänsehaut. „Und? Hast du einen Freund?“ „Ja, Chris, er ist...“, ‚ganz ok’ führte ich den Satz in Gedanken fort, aber den konnte ich natürlich nicht bringen „echt nett. Hat immer Angst mich zu verlieren, liebt mich und würde alles für mich tun.“ Es hörte sich nicht echt an, nicht für mich. Auch Kevins Freundin merkte dies, doch bevor sie was sagen konnte, entschuldigte ich mich und ging zu Vici: „Können wir mal reden?“ „Klar, was gibt’s?“ „Draußen?“ „Oh... ok“ Wir setzten uns auf eine Stufe und atmeten die kühle Nachtluft ein. „Kalt hier draußen“, lachte sie und versuchte sich warm zu halten. Unsere Pullover waren im Gebäude. „Ja, stimmt. Wir hätten unsere Pullis mitnehmen sollen.“ „Jep“ Wir schwiegen, sie wartete darauf, dass ich anfing. Ich holte noch mal Luft und fing an: „Ich mach mir Sorgen um die Beziehung von Chris und mir. Irgendwie ist es nicht mehr wie früher...“ „Das ist normal, mit der Zeit verändern sich die Gefühle und aus der Verliebtheit wird Liebe, man streitet sich mal und verträgt sich wieder. Das ist normal.“ „Nein, bei uns nicht. Er ist dauernd eifersüchtig, ich hab ständig das Gefühl, dass er mir nicht traut und das tut verdammt weh. Ich hab ihm nie vorgeworfen, dass er mir fremd, obwohl er auch mit anderen Mädchen Kontakt hat. Seine beste Freundin ist jede Woche bei ihm.“ „Mhm, hast du mal mit ihm darüber geredet?“ Ich schüttelte den Kopf: „Ich hab das Gefühl, dass lohnt sich nicht mehr. Ich hab eben mit Kevins Freundin geredet, echt nett. Sie hat nach meinem Freund gefragt, wie er so ist. Ich hätte am liebsten „ok“ gesagt.“, ich seufzte „Ich weiß auch nicht was los ist. Aber von ihm trennen will ich mich auch nicht. Dafür häng ich zu sehr an ihm, es würde mir nur schaden.“ „Ich kann dir nicht sagen, was du machen sollst, dass musst du entscheiden, aber ich rate dir, auf dein Herz zu hören und wen es momentan verwirrt ist, denk in Ruhe nach. Gib ihm vielleicht noch eine Chance, redet über eure Probleme und wenn es nicht besser wird... na ja, ich denke du weißt worauf ich hinaus will.“ Ich nickte stumm. „Keine Sorge, du schaffst das schon und wenn du meine Hilfe brauchst, ich werde da sein. Ich lass dich garantiert nicht im Stich“, sie lächelte mich zuversichtlich an. Ich erwiderte das Lächeln und umarmte sie: „Danke!“ Wir gingen wieder hinein und das Erste was ich sah, löste den Gedanken der Flucht aus. Jule tanzte amateurhaft an einer Stange und fand sich wohl ganz toll. Sie flirtete Joe an, der nur entsetzt aussah. Kein Wunder, so etwas war gewiss nicht sein Ding, zumindest nicht, wen ihm die Person fremd ist. „Ich helfe ihm mal kurz...“, flüsterte ich zu Vici und sprang neben Joe auf das Sofa, legte meine Füße über seinen Schoss und flüsterte ihm ins Ohr: „Ich helfe dir mal eben.“ Er grinste mich an und atmete erleichtert aus, als Jule plötzlich „verführerisch“ auf Nick zuging. Wie viel hatte sie schon getrunken? „Die letzte Bierflasche war zu viel“, meinte Vici in dem Moment zu mir. Nick stand verlegen im Raum herum und wusste nicht, was zu tun. Allerdings saß meine Schwester neben ihm (war sie da schon den ganzen Abend gewesen?), stand auf und zog ihn auch hoch: „Du wolltest mir deine Gitarre zeigen.“ Ich sah wie er ein „Danke“ mit den Lippen formte und eine deprimierte Jule zurück lies. „Vici? Ich glaube wir sollten gehen solange Jule noch was an hat“, sagte ich auf Deutsch. Es musste ja nicht jeder mitbekommen. „Also so schnell wie möglich. Ich gebe deiner Schwester noch 5 Minuten, um sich Nick klar zu machen und dann hauen wir ab, bring’s mal Joe bei, du kannst übrigens deine Füße wieder von seinem Schoß nehmen“ (deutsch) Ich wurde rot und befolgte ihre Anweisung sofort, während sie meiner Schwester bescheid gab. „Joe?“ „Kira?“ „Der Abend war wirklich schön.“ „Ihr wollt schon gehen?“ „Wir müssen, Jule hat zu viel Alkohol im Blut, wie du vielleicht bemerkt hast. Normalerweise ist sie nicht so... ähm ... peinlich und aufdringlich. Sie kann auch nett und normaler sein.“ Er lachte: „Das hoff ich doch, sonst mach ich mir echt Sorgen darum, mit wem du dich abgibst.“ „Ach, schlimmer als du geht nicht mehr.“ „Das merk ich mir.“ „Tu das, aber wir müssen trotzdem gehen.“ “Ok, wir schreiben?“ „Natürlich“, ich grinste. „Gut, jetzt dürfte sich auch die 10-Minuten-on-sein-Frage beantwortet haben.“ „Wenn die Antwort „die Tour“ ist, dann ja.“ „Du bist gut.“ „Ich weiß.“ „Und ein kleines bisschen eingebildet.“ „Sagt der Typ, der sich die Haare glättet.“ „Hey! Die Mädels stehen drauf.“ „Mit Locken siehst du trotzdem besser aus.“ „Ja, ja“ Ich lachte, dann umarmte ich ihn: „Ist die Limousine schon bereit für uns?“ „Bereit für euch wahrscheinlich nicht, aber sie ist fahrbereit.“ „Du bist böse.“ „Möchtest du dich wirklich mit diesen Worten von mir trennen?“ „Man du stirbst nicht, mach mal nicht so ein Drama.“ „Aber du siehst mich vielleicht nie wieder.“ Ich wollte erst eine freche Antwort geben, doch mir wurde klar, dass er Recht haben könnte: „Die Erkenntnis hat mir gerade die Laune ruiniert...“ Er nahm mich noch mal in den Arm: „Ich hab Geld, ich komm vorbei, Kleine.“ „Hör mit dem „Kleine“ auf, so klein bin ich nun wirklich nicht.“ „1.50m ist klein“, er grinste breit. „1.63m, auf diese 3 cm bestehe ich übrigens.“ „Ok, ich hör auf... aber nur wegen den 3cm.“ „Vielen Dank“, ich lächelte und umarmte ihn noch mal „Jetzt müssen wir aber wirklich los, Ginny ist auch wieder zurück.“ Wir umarmten alle noch mal zum Abschied, zogen Jule nach draußen und machten es uns dann in der Limousine bequem. Den Luxus darin konnten wir allerdings nicht nutzen, denn schon nach wenigen Minuten sind wir alle eingeschlafen. Kapitel 7: Folgen ----------------- „Guten Mittag Mädels“ „Hey Joe“ Vici und ich saßen verschlafen am PC. Es war 13 Uhr, wir sind gerade erst aufgestanden und weil Vici unbedingt wissen wollte, ob Joe on ist, sind wir kurz on gekommen und wie der Zufall es wollte, war er on. „Wie geht’s euch?“ „Müde...“ „xD“ „Sehr lustig, wie geht’s dir“ „Ich bin seit 9 Uhr wach und mittlerweile nicht mehr müde“ „Oh... ok...“ „Wie geht’s Jule?“ „Keine Ahnung, sind erst seit höchstens 5 Minuten on“ „Hast du ne Webcam? Ich würde euch jetzt gerne sehen“ „Du, wir sehen auch nach dem Schlafen prima aus“ Zombies sehen doch prima aus, oder? „Glaub ich euch gerne ;)“ „Glaub lieber das, die Wahrheit ist grausam“ „xD“ „^^“ „Es sind gestern übrigens echt lustige Bilder von der Party gemacht worden“ „Da hat jemand fotografiert?!“ „Ja“ „Die Bilder sind peinlich oder?“ „Lustig... peinlich sind manche von Jule... z.B. ihr Stangen Tanz oder ihr Versuch, Nick zum Tanzen zu bringen... mit ihr“ „XD“ „Wir sind übrigens auch drauf, Kira... beim Tanzen und als du mich vor Jule gerettet hast“ „Oh nein ><“, Vici neben mir war begeistert „Vici: Schick die Bilder bitte mal“ „Klar“ Eine Minute später waren die Bilder auf meinem PC. „Wie süß ihr zusammen ausseht!“ „Ach sei bloß ruhig“ „Ich mein das ehrlich so. Ihr würdet ein gutes Pärchen abgeben“ „Spinnst du? Wir sind Freunde, nur Freunde... außerdem hab ich einen Freund“ sie sagte nichts. „Wie findet ihr sie?“ „Vici: echt süß“ Ich hätte ihr am liebsten den Hals umgedreht, aber sie hatte es schon gesendet. „Hab ich auch schon gehört“ „Echt?“, jetzt schrieb ich wieder. „Ja... als meine Eltern mich auch darauf ansprachen, war es richtig peinlich.“ „Deine Eltern?“, ich sah Vici entsetzt an „Ja, Kevin hat ihnen die Bilder gezeigt, als Rache für... na ja, ich weiß gar nicht warum, gibt zu viele Möglichkeiten“ „Oh man... wie peinlich“ „xD Du musstest ja zum Glück nichts erklären“ „Das es was zu Erklären gibt, ist schon peinlich genug“ „Auch wieder wahr, ich schick euch mal die restlichen Bilder“ Es waren welche dabei, auf denen ich mit Kevins Freundin sprach, Vici mit Joe rumalberte, Ginny und Nick auf einem Sofa saßen, Jule tanzte und dann natürlich von der Stange. Vici und ich lachten. „Ich muss dann auch mal wieder off, bei so ’ner Tour gibt es immer was zu tun ;)“ „Ok, viel Spaß beim Konzert heute Abend.“ „Danke, euch auch noch viel Spaß, bye“ Am Nachmittag traf ich mich mit Chris. Munter bog ich in seine Straße ein, die Sonne schien ausnahmsweise mal, die letzten Tage hatte es eigentlich nur geregnet oder es war bewölkt. Schon vom Weiten sah ich Chris, er saß auf der Mauer vor seinem Haus. Lächelnd kam ich auf ihn zu: „Hallo Schatz!“ Ich wollte ihn küssen, doch er drehte den Kopf weg. Ich legte die Stirn in Falten: „Ist was?“ „Nein gar nicht... NUR DAS DU MIT NEM ANDEREN KERL RUMMACHST“ „Was?“, ich sah ihn ungläubig an, was sollte das nun wieder? „TU DOCH NICHT SO! JULE HAT MIR ALLES VON EUREM KONZERT ERZÄHLT UND DER „TOLLEN“ AFTER-SHOW-PARTY! HATTEST WOHL RICHTIG VIEL SPAß MIT DEINEM JOE“ Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte. Jule hatte Chris also von dem Abend erzählt und nichts ausgelassen wie sie es als Freundin hätte tun sollen. Es war so typisch für sie. Sie war nicht in der Lage eine richtige Freundin zu sein. Aber langsam hatte ich auch keine Lust mehr auf Chris, er machte mich krank, ich merkte es. „JA WIR HATTEN SPAß WIE JEDER AUF DER PARTY UND ICH HAB NICHTS VERBOTENES GETAN. ES GIBT ÜBERHAUPT KEINEN GRUND MICH HIER ANZUSCHREIEN!“ „ACH FLIRTEN IST ALSO KEIN GRUND? MAN MÄDCHEN DU SAßT AUF SEINEM SCHOß, ALS WÄRST DU SEINE FREUNDIN UND GETANZT HABT IHR WOHL AUCH NOCH, WIE ICH GEHÖRT HABE. ICH MÖCHTE NICHT WISSEN, WAS IHR BACKSTAGE NOCH SO GEMACHT HABT!“ „WIR HABEN EIN BISSCHEN GEKNUTSCHT, WAS DENKST DU DENN?!“ „MAN ICH HAB DIR VERTRAUT!“ „SPINNST DU JETZT TOTAL? 1. WAR DAS EBEN IRONIE, ICH HABE NIE IN MEINEM LEBEN MIT IHM GEKNUTSCHT UND 2. WANN HAST DU MIR EIGENTLICH VERTRAUT?“ Mittlerweile schauten die ersten Nachbarn schon aus dem Fenster, laut genug um Aufmerksamkeit zu bekommen, waren wir ja. „DIE GANZE ZEIT? ABER ANSCHEINEND HAST DU DAS JA SCHAMLOS AUSGENUTZT“ „DU HAST MIR NIE VERTRAUT! STÄNDIG HÄLST DU MIR VOR, ICH WÜRDE DICH MIT IRGENDJEMANDEM BETRÜGEN, EGAL OB ES JOE IST ODER EIN KLASSENKAMERAD, MIT DEM ICH EIN BISSCHEN SMALLTALK HATTE. SOFORT GEHST DU AN DIE DECKE, SCHREIST MICH AN UND UNTERSTELLST MIR, ICH HÄTTE DICH BETROGEN! DANN MUSS ICH MICH ENTSCHULDIGEN UND JETZT DARF ICH MIR AUCH NOCH ANHÖREN, DASS DU MIR VERTRAUEN WÜRDEST! SEI DOCH MAL EHRLICH ZU DIR, AM LIEBSTEN WÜRDEST DU MICH 24 STUNDEN AM TAG ÜBERWACHEN, ABER WEIßT DU WAS? DAZU HAST DU NUN KEINEN GRUND MEHR, ICH WERDE DEIN „VERTRAUEN“ NICHT MEHR AUSNUTZEN: ES IST AUS! ICH HAB KEIN BOCK MEHR AUF DICH! DU MACHST MICH KRANK, MEHR NICHT!“, dann drehte ich ihm den Rücken zu und lief die Straße entlang. „FEIN! DANN MACH HALT SCHLUSS, ICH HÄTTE EH SCHLUSS GEMACHT!“ „Wer's glaubt“, murmelte ich leise. Mir lief eine Träne über die Wange, ich wischte sie weg. Ich war nicht traurig, im Gegenteil, es fühlte sich sogar gut an von Chris getrennt zu sein. Die Träne war aus Wut und weil ich gerade so gut in Fahrt war, rief ich auch gleich Jule an. „Ja?“ „Hey Jule, wie geht’s denn so?“, meinte ich kontrolliert freundlich, man hörte also, dass etwas nicht stimmte und ich geladen war. „Ganz gut und dir?“ „Hab mich gerade von Chris getrennt“ „Ach wirklich? Wieso denn?“ „Er meinte schon wieder, dass ich ihn betrogen hätte, da ist mir einfach der Kragen geplatzt.“ „... Tut mir leid, dass er so was gesagt hat. Wie kommt er nur auf solche Ideen?“ „Mhm... er meinte, dass ihm dass ein Vögelchen geflüstert hätte, wollte aber nicht sagen, wer.“ „Es kommt nur Vici in Frage, sie war die Einzige, die gestern noch dabei war, außer deiner Schwester.“ Jetzt platze mir endgültig der Kragen, dass sie Vici mit hereinzog, brachte das Fass zum überlaufen: „ICH WEIß GENAU, DASS DU ES IHM GESAGT HAST! WIE KONNTEST DU NUR? DU WEIßT GENAU, DASS ICH NICHTS GEMACHT HABE UND ER SCHNELL EIFERSÜCHTIG WIRD. WEIßT DU EIGENTLICH, WAS DU DA ANGERICHTET HAST?“ „Es tut mir leid Kira, es ist mir so rausgerutscht und ich hab ihm auch gesagt, dass da nichts war, aber er wollte mir nicht glauben.“ „ACH ECHT? WEIßT DU WAS?! DU KANNST MICH MAL“, ich legte auf, auf Jules Entschuldigungen und Leugnungen hatte ich wirklich keine Lust. Sie rief mich ein paar Mal zurück, doch ich drückte sie weg, dann kam eine SMS: „Es tut mir wirklich leid und ich wollte nicht, dass ihr euch trennt. Du bist meine beste Freundin, ich hab dich lieb, ich würde dir niemals etwas Böses wollen. Bitte verzeih mir, ich werde auch mit Chris reden, ich mach’s wieder gut! Hdg...dl Jule“ Meine Antwort: „Du kapierst es einfach nicht, oder? Es geht nicht darum, was du zwischen mir und Chris zerstört hast, sondern darum, dass du als Freundin versagt hast. Eine wahre Freundin würde dem Freund ihrer Freundin niemals solche Sachen erzählen, vor allem nicht, wenn der sofort Eifersüchtig wird. Außerdem ist es nicht das erste Mal, dass du dir so was geleistet hast, diesmal bist du nur einfach zu weit gegangen!“ Ich bekam noch eine Antwort, doch die las ich erst gar nicht, sondern löschte sie gleich. Zu Hause angekommen, rief ich erstmal Vici an und erzählte ihr alles. Sie war ganz meiner Meinung und konnte nicht glauben, dass Jule so etwas getan hat. Es war einfach nur hinterlistig und dumm von ihr. Diesmal würde ich ihr nicht verzeihen, ohne sie war ich sowieso besser dran. Vici reichte mir als beste Freundin. Irgendwann hatte ich mich wieder beruhigt und redete mit Vici über belangloses Zeug bis sie sagte: „Aber weißt du was? Ich bin froh, dass du Chris los bist.“ „Wieso denn das?“ „Er war einfach nichts für dich. Er wollte dich nur kontrollieren, ständig diese Eifersuchtsattacken, dann spionierte er dir nach und glaubte anderen mehr als dir. Er versuchte dir ständig zu verbieten, mit anderen Jungs zu reden oder ohne ihn auf Partys zu gehen, er sprach es nur nie direkt aus, sondern indirekt, so dass du es nicht merktest. Am liebsten hätte ich es dir gesagt, aber du warst zu verliebt... deswegen, muss ich jetzt mal gestehen, hab ich auch ein bisschen versucht, dir Joseph ein bisschen interessanter zu machen, hab mich immer nach ihm erkundigt und seine guten Eigenschaften betont... und gestern hab ich dich absichtlich mit ihm tanzen lassen, in der Hoffnung, dass du einsehen würdest, dass Chris nichts für dich ist.“, er schien das alles ein bisschen peinlich zu sein. Ich dachte über ihre Worte nach. Sie hatte Recht. Immer wenn ich irgendwo eingeladen war, wollte er mit oder wollte, dass ich ihn besuche und wenn er sah, dass ich mit einem Jungen sprach, rief er mich entweder zu sich oder kam dazu. Auch seine Eifersuchtsattacken waren die pure Unterdrückung, dass wurde mir langsam klar. „Bist du noch dran?“ „Mhm? Klar... ich hab nur nachgedacht und du hast Recht. Er hat mich echt nur unterdrückt“ „Hat er nicht, er hat es nur versucht, aber du hast dich nicht unterdrücken lassen. Du hast mit anderen geredet, bist auf Partys gegangen und hast schließlich sogar mit ihm Schluss gemacht.“ „Danke“ „Wofür?“ „Für alles! Dafür, dass DU mich immer zu den Partys geschleppt hast, dafür, dass DU mich immer zu den Jungs gezogen hast, dafür, dass DU mir geholfen hast und sogar dafür, dass DU versucht hast, mich mit Joe zu verkuppeln oder so was, keine Ahnung wie man das jetzt nennen soll und vor allem dafür, dass DU so bist, wie du bist. Einfach nur danke dafür, dass du meine beste Freundin bist“ „Jetzt fang ich gleich an zu weinen“ Ich lachte: „Das war nicht meine Absicht.“ Sie lachte auch: „Ich weiß.“ „Ich hab dich lieb“ „Ich dich auch“ Kapitel 8: Geburtstag --------------------- „Mhm, jetzt feier' ich schon wieder Geburtstag ohne einen Freund...“, ich saß zusammen mit Vici auf einer Bank. Der Wind wehte mir ständig die Haare ins Gesicht und ich fror. Allerdings genoss ich die frische Luft und die Tatsache, dass ich hier ungestört mit Vici reden konnte. Um diese Jahreszeit war kaum jemand auf dem Schulhof, nur ein paar Leute, die entweder die Kälte liebten, Fußball spielten oder reden wollten. „Hättest du ihn lieber mit Chris verbracht?“, fragte Vici und sah mich ernst an. Ich schüttelte den Kopf. Nach der Trennung mit Chris hatte ich eingesehen, dass er wirklich nicht der Richtige war. Ich habe ihm keine Träne nachgeweint und keinen guten Gedanken an ihn verschwendet. Vici lächelte mich an und ich ergriff wieder das Wort: „Mit dem bin ich fertig... und mit Jule auch“ „Ich weiß. Sie nervt ganz schön, seit du ihr die Meinung gesagt hast.“ „Das stimmt“ Jule hatte sich eine Woche lange versucht zu Entschuldigen. Sie hat mir ein ‚Entschuldigung’- Postkarte in die Hand gedrückt, ‚Entschuldigung’ an die Tafel geschrieben und wollte sogar mit mir reden (wobei sie sich da auch nur entschuldigt hat). Eine richtige Diskussion hatten wir nicht und ich hab ihr auch nicht verziehen, das wollte ich einfach nicht. Die erste Zeit würde es gut gehen, doch dann würde sie sich wieder fehlerhaft verhalten und ich hatte keine Lust mehr darauf, ständig enttäuscht zu werden oder aufpassen zu müssen, was ich ihr erzähle. Vor ein paar Tagen hat sie dann eingesehen, dass unsere Freundschaft keine Chance mehr bekommen würde und fing an, übel über mich herzuziehen. Die meisten Leute waren allerdings auf meiner Seite und mittlerweile auch ganz schön genervt von Jule. Das störte mich aber nicht. Sie hätten auch mit Jule lästern können und versuchen können, mich fertig zu machen. Es wäre mir auch egal gewesen. Ich hatte Vici, die zu mir hielt, und das reichte vollkommen aus. „Ich find's gut, dass du ihr die Meinung gegeigt hast. Sie hat wahrscheinlich niemals erwartet, dass du das mal tun würdest“, Vici lachte „Echt super von dir“ Ich grinste. Die Wenigstens erwarteten, dass ich mal ausraste oder streite. Das lag daran, dass ich eher zurückhaltend bin und nie zickig bin, außer manchmal meiner Schwester gegenüber. Meine Meinung konnte ich aber gut rüberbringen, vor allem wenn ich im Recht war. „Danke! Ich hätte es selber von mir auch kaum erwartet, aber sie hat es einfach zu weit getrieben, es hat das Fass zum überlaufen gebracht“ Vici nickte wissend. Sie verstand mich, dass wusste ich ganz genau. Vici kam gleich nach der Schule mit zu mir nach Hause. Ich feierte meinen Geburtstag diesmal nicht. 17 war kein großer Geburtstag. Den 18. würde ich wieder groß feiern. Am Nachmittag kamen ein paar Verwandte vorbei, die mir Geld schenkten und mit denen ich und Vici dann Kuchen aßen. Danach durften wir in mein Zimmer, dort überreicht Vici mir eine CD: „Leg sie in den DVD Player. Ich weiß selber nicht, was drauf ist, aber ich sollte sie dir geben“ „Von wem denn?“ „Ich denke, dass werden wir gleich sehen“, sie grinste. Ich legte die DVD ein und machte es mir auf meinem Bett bequem. Auf dem Bildschirm erschien Joe, der anscheinend die Position der Kamera einstellte, dann setzte er sich auf einen Stuhl und lächelte in die Kamera: „Hey Kira, alles Gute zum Geburtstag! Ich wäre heute echt gerne persönlich vorbeigekommen, aber wir haben heute Abend noch ein Konzert und da darf ich die Stadt nicht verlassen... und vor allem nicht das Land. (er lachte) Allerdings dürfen DVDs das Land verlassen, vor allem, wenn eine nette Freundin sie brennt, an dieser Stelle möchte ich Vici danken, sie sitzt wahrscheinlich eh neben dir wie ich euch kenne. So ... jetzt sollst du aber dein Geschenk bekommen... ein KUCHEN (er hob einen Schokoladenkuchen neben sich hoch und hielt ihn in die Kamera). Den habe ich selber gebacken („Lügner“ rief jemand aus dem Hintergrund), extra für dich. Leider kann ich ihn dir aber nicht überreichen, wie du sicher verstehen kannst, ich bin mir aber auch sicher, dass du nichts dagegen hast, wenn ich ihn esse (er grinste). Ein Geschenk, das du auch bekommen kannst, hab ich trotzdem, bzw. Vici hat es. Es sind noch mal 2 DVDs, eine von dem Konzert, das wir bei euch gespielt haben und einmal von der After- Show- Party. Ja, es gibt davon ein Video (er lachte). Die Bilder sind peinlicher, also so schlimm ist es gar nicht. (man hörte eine Tür auf und zugehen, Joe guckt zur Seite) Jungs, bleibt wo ihr seid und rennt mir nicht ins Bild“ Nick: „Was machst du denn?“ Joe: „Video für Kira und jetzt seid bitte leise, bin gleich fertig.“ Kevin: „Grüß sie von uns“ Joe: „Ja, ja. Schöne Grüße von meinen Brüdern.“ Plötzlich tauchten Nick und Kevin breit grinsend neben ihrem Bruder auf. Kevin links von Joe und Nick rechts. Nick: „Gibt es einen Grund, dass sie ein Video bekommt und wir nicht?“ Joe: „Ja... sie nervt mich nicht so wie ihr manchmal“ Kevin: „Warum so gereizt?... Ne jetzt sag mal ernsthaft: Warum?“ Joe: „Sie hat Geburtstag?“ Nick: „Echt? Herzlichen Glückwunsch Kira“ Kevin: „Alles Gute! Lass dich reich beschenken“ Joe seufzte und fand sich damit ab, dass seine Brüder jetzt im Bild standen: „Tja, dann wollen wir dich auch nicht weiter beim feiern stören. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und viele tolle Geschenke.“ Er winkte noch mal, dann war das Bild schwarz. Vici und ich hatten an ein paar Stellen lachen müssen und ich war begeistert von der DVD, jetzt wollte ich allerdings noch die anderen beiden und sah Vici an: „Und? Bekomm ich jetzt den Rest meines Geschenks?“ Sie lächelte: „Natürlich, ich durfte sie dir vorher nur noch nicht geben, Auftrag vom Chef“ Ich lachte und nahm die anderen beiden DVDs entgegen. Das After-Show- Party Video brachte uns zum Lachen, es war auf jeden Fall ein schöner und lustiger Abend, das sah man. Danach zogen wir uns das Konzert herein. Die Jungs hatten an diesem Abend echt gerockt. Um 19 Uhr machte Vici sich fertig zum Gehen. Ich öffnete schon mal die Haustür und bekam einen riesen Schreck. In unserem Garten stand Chris mit einem Strauß Rosen. „Vici... komm schnell her, ich glaub ich brauch dich gleich“ Vici trat neben mich und schaute mindestens genauso entsetzt wie ich. „Falls es so weit kommen sollte, was ich nicht glaube, halt mich davon ab, einen Fehler zu begehen, ok?“, ich sah ihr in die Augen. „Natürlich, dafür bin ich doch da“, sie nahm meine Hand, gemeinsam traten wir in die kühle Nacht. „Guten Abend Chris...“, sagte ich trocken. Ich hatte keine Lust heute mit ihm zu reden. Es war ein wunderschöner Tag gewesen und ich hatte eigentlich darauf gehofft, dass er es auch bleiben würde. „Hallo...“, er kam auf mich zu „Alles Gute zum Geburtstag!“ Er machte Anstalt mich zu umarmen, doch Vici zog mich an sich und legte mir einen Arm um die Schulter, bevor ich einen Schritt zurückgehen konnte. Ich lächelte sie dankend an. Chris verzog kurz das Gesicht, dann lächelte er wieder und wendete sich an Vici: „Kann ich vielleicht mal kurz mit Kira unter 4 Augen reden?“ „Nein!“, sagte Vici bestimmend. Chris wendete sich mir zu: „Bitte?“ Auch ich schüttelte den Kopf: „Vergiss es! Wenn du etwas sagen willst, dann sag es oder verschwinde wieder.“ Diese Worte hatte er wohl nicht erwartet und sein Gesicht erstarrte für einen kurzen Moment. Dann versuchte er wieder freundlich zu gucken, es fiel ihm sichtlich schwer. Wahrscheinlich verlief gerade nicht alles nach Plan und ich wusste, dass sein Plan nicht aufgehen würde, egal was er sagte. „Ok... Kira, es tut mir wirklich aufrichtig leid. Ich hätte dir nicht vorwerfen sollen, dass du untreu gewesen wärst. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass du mir treu warst, und zwar immer. Du bist so ein wunderbarer Mensch und ich weiß selber nicht mehr, wie ich von dir annehmen konnte, dass du fremdgehst. Das würdest du nie tun.“, er sag mich erwartungsvoll an, doch meine Miene blieb kalt: „Sonst noch was?“ „Ja... bitte verzeih mir und komm wieder mit mir zusammen. Seit zu Schluss gemacht hast fühl ich mich leer und habe das Gefühl, dass etwas fehlt, nein nicht etwas, jemand fehlt und zwar du. Ich weiß, ich hab eine Menge Fehler gemacht und war nicht immer ganz fair zu dir und dass ich dich angeschrieen habe, war nicht ok von mir, dass hattest du nicht verdient. Bitte... verzeih mir“, er hielt mir die Rosen hin. „Es tut mir leid Chris, aber ich kann dir nicht verzeihen, dafür hast du mir viel zu oft vorgeworfen, dass ich dir fremdgegangen wäre und wenn ich jetzt mit dir zusammen kommen würde, würdest du es mir irgendwann wieder ohne Grund vorwerfen und darauf habe ich wirklich keinen Bock.“ „Ich werde mich ändern, nur für dich, versprochen“ „Das glaube ich dir nicht und selbst wenn ich es dir glauben würde, würde es nichts daran ändern, dass wir getrennt sind.“ „Warum denn nicht?“, er sah mich verzweifelt an. „Weil ich nichts mehr für dich empfinde und die Trennung das Beste war, was ich tun konnte. Seit der Trennung fühl ich mich viel besser, freier und glücklicher.“ Er sah mich entsetzt an. „Bitte geh jetzt“, sagte ich dann und sah ihm fest in die Augen. Jedes Wort, das ich sagte, war die Wahrheit und ich wollte ihn wirklich nicht zurück, ich wollte ihn noch nicht einmal mehr sehen. Seine gesamte Gestalte kotzte mich nur noch an. „Was?“ „Du sollst gehen!“, wiederholte Vici für mich. „Du... du servierst mich ab?“, fragte er nun etwas aggressiv. Diese Aggressivität hatte sich nun auf mich übertragen: „JA! Und das sogar zum 2. Mal. Hättest du nicht gedacht, mhm? Dachtest wohl wenn du hier mit einem Strauß Rosen auftauchst und dich mit ein paar netten Worten entschuldigst, wäre alles wieder gut. So ist das aber nicht im Leben und ich werde nie mehr zu dir zurückkehren. Mit dir bin ich ein für alle mal fertig. Es gibt andere Typen, die mich besser behandeln werden und die ich eher verdient habe!“ Er schaute mich wütend an und ballte die freie Hand zu einer Faust. Vici drückte mich stärker an sich, sie hatte Angst, dass er zuschlägt. Diese Angst hatte ich allerdings auch, ich würde es ihm zutrauen, doch das hinderte mich nicht daran ein „Hau ab“ zu flüstern. Er schmiss die Rosen auf das Gras und schrie: „Das wirst du bereuen!“ Dann verschwand er endlich. Ich holte tief Luft und legte meinen Kopf auf Vicis Schulter: „Danke, dass du da warst“ Sie strich mir beruhigend über den Kopf: „Ich werde immer für dich da sein.“ „Er war kurz vorm zuschlagen“ „Ich glaub’s auch“ „Meinst du ich bin ihn los?“, ich hob den Kopf und sah sie an. Sie schaute in den Himmel und überlegte: „Ich weiß es nicht. Eigentlich redet er immer nur, handelt aber nicht, sicher bin ich mir aber nicht.“ Ich nickte, so dachte ich auch: „Oh man... der hat mir meinen ganzen Geburtstag versaut“ „Weißt du was? Ich ruf meine Mutter an und frag, ob ich übernachten kann und dann rette ich deinen Geburtstag noch, einverstanden?“ Ich grinste: „Aber natürlich“ Kapitel 9: Maskenball --------------------- „Vici, du musst mich glätten“, sagte ich und schaute in den Spiegel. Ich glättete meine Haare eigentlich nie, nur wenn ich ausging und heute war so ein Tag. Vici erschien in der Badezimmertür: „Wenn du mich danach auch glättest.“ Sie lächelte und fing an. Heute Abend veranstaltete unsere Schule für die Oberstufe einen Maskenball, offiziell um den Übergang in die Weihnachtszeit zu feiern, inoffiziell wollte man einfach nur feiern. Es war allerdings kein richtiger Ball, es kamen zwar alle in Kleidern und Anzügen, es wurde sogar ein bisschen getanzt, doch es floss auch eine Menge Alkohol und um circa 21 Uhr lief Partymusik. Letztes Jahr wurde ich von Chris eingeladen hinzugehen als seine Begleitung, allerdings wollte ich mich nicht in Kleid zeigen. Dieses Jahr war es anders, ich hatte mittlerweile ein Kleid (brauchte es schon für den Abschlussball in der 10.) und auch richtig Lust Party zu machen. Außerdem war ich nun auch befugt hinzugehen. Der Ball fand übrigens in der Turnhalle statt. „Du findest heute Abend bestimmt deinen nächsten Freund“, neckte ich Vici. Sie nahm es mit Humor und lachte: „Klar. Ich such mir den Besten aus!“ Sie zwinkerte und ich streckte ihr die Zunge heraus. Als unsere Haare geglättet waren, fingen wir an uns zu schminken. Vici schminkte sich relativ normal, auffallend, aber nicht zu auffallend, ich schminkte mich eher dezent, da ich normalerweise überhaupt nicht geschminkt war (außer Abdeckstift und Puder). Dann zogen wir unsere Kleider an und betrachteten uns im Spiegel. „Ich muss schon sagen... wie sehen echt gut aus!“ Vici lächelte mich durch den Spiegel an: „Du bist wunderschön, heute verdrehst du ihnen allen den Kopf.“ „Haha! Das bezweifle ich doch, aber du schaffst das garantiert.“ „Wir verdrehen zusammen allen den Kopf, ok?“ „Ok“, ich lachte. Dann holte Vici ihre Kamera heraus und machte schon mal ein paar Erinnerungsfotos. Wir lachten und alberten herum bis sie plötzlich ernst wurde. „Wir werden gleich abgeholt...“ „Ja ... ist irgendwas?“ „Ist dir klar, dass Chris vielleicht auch kommen könnte.“ „Ja, ich weiß“, nun wurde auch ich ernst. Ich hatte mir ebenfalls Gedanken darüber gemacht und beschlossen ihn einfach zu ignorieren. „Was machst du, wenn er anfängt rumzustressen?“ „Versuchen ihn zu ignorieren.“ „Wenn das nicht hilft?“ Zur Antwort kam ich nicht mehr, denn es klingelte an der Tür. Wir schnappten uns unsere Taschen, zogen die Masken auf, rannten die Treppe herunter und öffneten die Tür. „Wow... ihr seht umwerfend aus!“, sagte mein Gegenüber. Ich grinste: „Danke, du siehst aber auch nicht schlecht im Anzug aus!“ Wir umarmten uns, dann stiegen wir in die Limousine. „Jule wird so eifersüchtig sein, wenn wir in einer Limousine aufkreuzen!“, Vici war die Freude darüber anzusehen. „Meint ihr nicht, dass wir zu auffällig sind, wenn wir mit der Limousine vorfahren?“ Ich sah ihn an: „Etwas... vielleicht“ Joe sah mir direkt in die Augen, ich hielt seinem Blick stand. Ich liebte es anderen Leuten in die Augen zu sehen und er war jemand, der diesem Blick nicht auswich sondern standhielt. Ich hatte mich einen Tag nach meinem Geburtstag für sein Geschenk bedankt und dabei kam mir die Idee, dass er mit zum Ball kommen könnte. Es war ein Maskenball, man könnte sein Gesicht also nicht sehen, wenn er die richtige Maske aufhaben würde, außerdem war die Tour bis dahin auch vorbei. Mit diesen Argumenten hatte ich ihn dann auch überzeugt, wir machten aus, dass er uns abholen würde und auf meinen Wunsch hin, ließ er seine Haare sogar lockig, damit würde man ihn noch weniger erkennen, denn er hatte sie ja normalerweise geglättet. „Wie wäre es, wenn wir ein bisschen von eurer Schule entfernt parken und dann laufen?“ Mit diesen Worten riss er mich aus meinen Gedanken und Vici zog einen Schmollmund, sie wollte Jule unbedingt reizen, doch letztendlich sahen wir ein, dass er Recht hatte. „Unser Fahrer weiß auch schon wie er fahren muss, um nicht gesehen zu werden, bzw. nicht die Hauptstraße nutzen zu müssen.“ Ich nickte: „War es seine oder deine Idee?“ „Meine!“ „Wow...“ „Was soll dass denn schon wieder heißen“ Ich lachte: „Dass du mich immer wieder aufs Neue überraschst“ „Na danke.“ „Das war doch nicht böse gemeint“, ich legte einen Arm um ihn und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Er legte auch einen Arm um mich und erwiderte: „Weiß ich doch.“ Wir kamen pünktlich und ohne großes Aufsehen zu erregen auf dem Ball an. In der Turnhalle war alles geschmückt und bereit für den Abend. Auf der Tanzfläche war bisher noch nichts los, auch wenn die Musik schon spielte. Allerdings hatte der Ball auch gerade erst angefangen, die Meisten waren sowieso noch nicht da. Wir holten uns erstmal etwas zu trinken und setzten uns an einen Tisch. „Ist schön geschmückt hier. Und dieser Ball wird jedes Jahr veranstaltet?“ „Ja, aber wir sind noch nie hingegangen, weil man erst ab der 11. Klasse hingehen darf oder Begleitung sein muss.“ „Ah ok.“, er sah sich wieder im Raum um. Nach einer halben Stunde schien die Mehrheit da zu sein und die ersten fingen an zu tanzen. Auch Vici hatte sich einen guten Freund geschnappt und tanzte mit ihm. Joe und ich saßen noch am Tisch und unterhielten uns über belangloses Zeug, als ich Jule und Chris erblickte, anscheinend waren sie zu zweit hier. „Interessant“, murmelte ich. „Was?“, Joe sah mich fragend an. „Da drüben sind Jule und Chris, sind wohl zusammen gekommen.“ Joe drehte sich um und musterte die Beiden. Jule hatte ein blaues Kleid an und stach unter den ganzen Schwarzen hervor, Chris trug einen schlichten Anzug. „Das ist also dieser Chris.“ „Stimmt, du hast ihn ja noch nie gesehen... wobei sein Gesicht sieht man jetzt ja auch nicht wirklich.“ „Wenn man ihn kennt, kann man ihn aber anscheinend erkennen, genauso wie Jule, die hätte ich auch erkannt.“, er sah mich an und lachte. „Wie immer die Auffälligste.“, ich blickte Joe lächelnd an und sah, dass Chris im Hintergrund ein Gesicht verzog. Kurz darauf war er mit Jule auf der Tanzfläche, in diesem Moment kam Vici zurück: „Habt ihr schon Chris und Jule gesehen?“ Sie setzte sich. „Ja, sie kamen zusammen oder?“, wir unterhielten uns auf Deutsch ohne es zu bemerken. Joe sah uns verwirrt an, ich sah ihn genauso verwirrt an: „Was ist?“ „Tut mir leid, ich kann euch nicht verstehen... könntet ihr vielleicht auf Englisch reden?“ „Äh... wir reden nur kurz über Jule und Chris, dass ist nicht so wichtig“, meinte ich auf Englisch und Vici redete auf Deutsch weiter: „Ich hab mit einem Kumpel von Chris geredet, er meinte, dass die Beiden dich eifersüchtig machen wollen. Chris, weil er dich zurück will und Jule, weil sie dir entweder eins auswischen will oder euch wieder zusammenführen will, damit du ihr verzeihst. Da war er sich nicht sicher, ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass du die Beiden ignorieren solltest.“ „Ich hatte nicht anderes vor.“. Mit wenig Worten erklärte ich Joe dann, was los war. In der Zeit verschwand Vici auch wieder auf der Tanzfläche. „Wollen wir auch tanzen?“, fragte Joe schließlich, den das ganze wohl nicht interessierte. „Ähm... klar. Aber ich kann wirklich nur Disco Fox“, ich grinste verlegen. „Kein Problem, den kann man auf fast allem tanzen.“ Er reichte mir die Hand und führte mich auf die Tanzfläche, dann fingen wir an zu tanzen. Es war wie auf der After- Show- Party, nur besser. Wir machten eigentlich nichts anders als damals, doch ich fühlte mich richtig wohl dabei. Vielleicht, weil ich allgemein besser drauf war, seit ich Chris los war. Wir tanzten 3 Lieder durch (immer Disco Fox), im 4 Lied geschah es dann, Chris und Jule rammten uns beim tanzen. Ich wollte sie eigentlich ignorieren, doch Chris fing schon an sich zu beschwerden: „Passt doch auf wo ihr hintrampelt.“ Natürlich sprach er auf Deutsch und so erwiderte ich auch auf Deutsch in der Hoffnung, dass es Joe nicht zu sehr störte. Ich versuchte einen Streit zu vermeiden: „Ja, werden wir tun, tut uns leid.“ Ich wendete mich wieder Joe zu, doch es war noch nicht vorbei. „Ist das dein neuer Stecher?“, Chris schob seine Maske hoch, grinste mich fies an und musterte Joe abwertend. Ich drehte mich langsam wieder um und funkelte ihm böse in die Augen: „Ihn würde ich eher ranlassen als dich!“ Chris und ich haben in den 8 Monaten Beziehung nie miteinander geschlafen, es lag aus seiner Sicht an mir und aus meiner Sicht an ihm. Ich wollte zwar nie mit ihm schlafen, dass lag aber daran, dass Chris bei diesem Thema immer anfing mich zu bedrängen und das mochte ich noch nie. Chris bekam einen roten Kopf, ich war zu weit gegangen: „Du würdest doch jeden Penner ranlassen.“ Ich atmete erleichtert aus, er schrie noch nicht: „Ich hab mehr Klasse wie du sicher selber weißt oder stellst du dich Rangmäßig noch unter einen Penner?“ „Halt doch die Klappe du billige Schlampe!“ Ich holte tief Luft, ich durfte jetzt auch nicht noch beleidigend werden: „Ok, ich werd dich jetzt in Ruhe lassen.“ Dann wendete ich mich an Joe und sagte (auf Deutsch): „Komm, wir haben genug getanzt.“ Ich hakte mich bei ihm ein und versuchte von der Tanzfläche zu kommen. Joe schaltete schnell und lief mit mir, viele Leute waren im Weg und so kamen wir nicht schnell herunter. Ich sah schon den Rand der Fläche, als plötzlich jemand vor uns stand und zuschlug. Es war Chris, er traf Joe direkt im Magen. Joe sackte neben mir zusammen, blieb aber noch stehen und holte schon zum Gegenschlag aus. „NEIN!“, ich stellte mich vor Joe und umarmte ihn, um ihn abzuhalten. Er sollte sich wegen mir nun wirklich nicht prügeln, außerdem wusste ich, dass Chris’ Freunde sofort hier wären. Joe lies den Arm wieder sinken und umarmte mich auch. „Ihr könnt mich mal“, hörte ich Chris fluchen, dann verschwand er aus der Halle. Ich setzte mich mit Joe an einen Tisch und sprach wieder englisch: „Wie fühlst du dich?“ „Mir ist ein wenig übel.“ „Es tut mir so schrecklich leid.“, ich merkte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete und sich meine Augen mit Tränen fühlten. Nicht losheulen, nicht losheulen, sagte ich mir in Gedanken. „Das ist doch nicht deine Schuld.“ „Doch! Ich hätte dich hier nicht mit hinnehmen dürfen, ich wusste, dass Chris hier sein würde und sich aufspielen würde.“ „Du konntest nicht ahnen, dass er zuschlägt.“ „Ich hätte es mir aber denken können, ich kenn ihn schließlich lange genug!“, der Kloß fing an zu schmerzen und meine Stimme versagte allmählich „Ich hol mir ein Bier, willst du auch?“, ich brauchte Alkohol. Ich musste mich beruhigen. Er schüttelte den Kopf und so ging ich alleine los. Auf dem Weg zum Getränkestand begegnete ich Vici, ich erzählte ihr das Geschehene und machte mit meiner Klasse schnell 2 Klopferrunden. Endlich am Getränkestand angekommen, trank ich bei Kumpels ein paar Schlücke vom Cocktail, dann hatte ich endlich mein eigenes Bier in der Hand. „Wo warst du denn jetzt so lange?“, fragte mich Joe verwirrt. „Tut mir leid, ich wurde ein paar mal abgelenkt, hab noch ein paar Freunde getroffen“, der Kloß im Hals war endlich weg und ich konnte normal reden, jetzt hatte ich allerdings wieder ein schlechtes Gewissen gegenüber Joe. „Wie geht es dir und deinem Magen?“ „Gut, ich merk eigentlich nichts mehr.“ „Sicher?“ „Ja“ „Mhm... es tut mir wirklich leid, dass du das jetzt alles wegen mir abbekommen hast.“ „Hey! Mach dir deswegen mal keinen Kopf, ich gebe dir nicht die Schuld und du solltest sie dir auch nicht geben.“ Ich schwieg und merkte, wie sich langsam der Alkohol bemerkbar machte. Joe musterte mich und diesmal konnte ich seinem Blick nicht standhalten. Nervös wendete ich den Blick von ihm ab. „Wollen wir noch mal tanzen?“ Mittlerweile war Partymusik angesagt und die Tanzfläche war voll, doch meine Welt drehte sich leicht und ich wusste, dass Tanzen helfen würde, also stimmte ich zu. Gemeinsam liefen wir zur Tanzfläche, kämpften uns etwas weiter in die Mitte und tanzten. „Die Maske nervt mich langsam“, sagte Joe „Sie schränkt mein Sichtfeld ganz schön ein und darunter wird es echt warm.“ Ich hatte nur eine Maske, die um meine Augen ging, seine war größer, damit man ihn nicht erkannte: „Tut mir leid, aber du darfst halt nicht auffallen...“ „Du entschuldigst dich heute Abend viel zu oft!“ Ich lächelte. Das Tanzen machte wirklich Spaß, wir tanzten uns dauernd gegenseitig ein bisschen an. „Du siehst heute echt wunderschön aus...“ „Danke!“, ich merkte, wie ich leicht rot wurde. „...So wie eigentlich immer“, murmelte er, ich konnte es allerdings nicht verstehen, die Musik war zu laut. „Was hast du gesagt?“, ich kam mit dem Ohr näher an ihn heran. „Nicht so wichtig.“ „Ach komm, sag schon“, doch in diesem Moment wechselte das Lied und es wurde eine langsame Ballade gespielt. Erschocken sah ich Joe an, wollten wir das jetzt wirklich tanzen oder lieber verschwinden wie es einige schon taten, während Pärchen auf die Tanzfläche strömten. Doch Joe schien gar nichts ans Gehen zu denken, denn im nächsten Moment hatte er seine Hände auf meiner Taille liegen. Ich wurde rot, legte dann aber meine Arme um seinen Hals und schaute ihm in die Augen, die ich diesmal durch die Maske sehen konnte. Er erwiderte meinen Blick und so bewegten wir uns langsam auf der Tanzfläche fort. Ich blendete die Leute um uns herum aus und konzentrierte mich nur auf ihn. Es war ein komisches Gefühl, es kam mir bekannt vor, doch ich konnte (oder wollte?) es nicht zuordnen. Nach ein bis zwei Minuten legte ich meinen Kopf auf seine Schulter/Brust. Er war ganz warm. Ich fühlte mich richtig geborgen. Dann war das Lied zu Ende. Wir blieben noch einige Sekunden so stehen bis mir klar wurde, was wir hier gerade machten. Erschrocken ließ ich von ihm ab und stürmte von der Tanzfläche. Wir waren doch Freunde... nur Freunde. Kapitel 10: Weihnachtsgeschenk mit Folgen ----------------------------------------- Auf der Rückfahrt spürte man die Spannung zwischen mir und Joe in der Limousine. Sie blieb auch Vici nicht verborgen, doch nachzufragen traute sie sich nicht, dafür versuchte sie einige Zeit lang ein Gespräch zu beginnen, doch alle Versuche scheiterten kläglich. Man sah ihr die Erleichterung an als wir ihr zu Hause erreichten und sie gehen konnte. Sie umarmte uns Beide, sagte Joe, dass sie ihn vermissen wird und stieg aus. In dem Moment wurde mir auch klar, dass er nach dem heutigen Abend abreisen würde. Ich wollte nicht mit dieser Spannung zwischen uns auseinander gehen, würde ich ihn jetzt nicht darauf ansprechen, würde ich wahrscheinlich Wochen lang nicht on kommen und mich danach nicht mehr trauen mit ihm zu sprechen, da mir mein Verhalten peinlich wäre, also sagte ich: „Du... wegen eben auf der Tanzfläche, tut mir leid, dass ich einfach abgehauen bin, ich wurde irgendwie ein bisschen panisch und verwirrt und ein bisschen bin ich das auch noch. Bitte lach nicht und denk nichts Blödes von mir, aber ich muss das jetzt klären, sonst nagt das noch Ewigkeiten an mir...“ Ich sah nervös in sein Gesicht. Ich wollte seinem Blick am liebsten ausweichen, doch ich musste ihm jetzt in die Augen sehen, ich wollte die Wahrheit erkennen. Er ging durch meine Pause und den Blickkontakt allerdings erstmal davon aus, dass er was sagen musste: „Äh, klar, stell mir die Frage, aber erklär mir dann auch bitte, warum du panisch geworden bist und wegrennen musstest. So schlimm fand ich den Tanz jetzt auch nicht.“ „Er war auch gar nicht schlimm, auf keinen Fall. Ich hatte sogar irgendwie meinen Spaß daran bis mir nach dem Tanz in den Sinn gekommen ist, dass Pärchen oft so tanzen und ich konnte mit dieser Erkenntnis irgendwie in dem Moment nicht umgehen...“ Die Limousine hielt an, doch ich machte keine Anstalt auszusteigen, ich musste die Sache jetzt klären. „weil ich davon ausgehe, dass wir nur Freunde sind, nicht mehr. Und jetzt kommen wir zu meiner Frage, bitte lach nicht, wenn ich jetzt nicht frage, werde ich sie mir immer stellen: Wir sind in deinen Augen doch auch nur Freunde oder?“ ‚Bitte sag ja’ schoss mir durch den Kopf. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, wenn er nein antworten würde. Noch während ich über meine Antwort nach einem möglichem ‚nein’ grübelte, lächelte er mich an und antwortete: „Natürlich und wenn das wirklich alles ist, weswegen du weggerannt bist, bin ich erleichtert. Ich dachte schon es wäre was wirklich Schlimmes.“ Ich wurde ein wenig rot: „Tut mir leid.“ „Kein Problem, jetzt ist ja zum Glück alles geklärt und ich kann heute Nacht in Ruhe schlafen“, er lachte „Mit einem Konflikt mit meiner besten Freundin wäre das nicht möglich gewesen.“ Er lächelte mich an, ich lächelte zurück, dann umarmten wir uns. „Ich muss dann jetzt auch gehen“, flüsterte ich. „Ich weiß“, er ließ mich trotzdem nicht los, ich grinste und wehrte mich auch nicht. „Ich werde dich vermissen. Versprich mir, dass du mich besuchen kommst.“ „Versprochen, du kannst aber auch jeder Zeit vorbeikommen.“ „Ich hab Flugangst, wenn ich mich für dich noch mal in so eine Maschine setze, dann bedeutest du mich echt viel. Denk daran, wenn ich vor deiner Haustür stehe.“ Er lachte: „Werde ich machen, Kleine!“ „Das konntest du dir jetzt nicht verkneifen oder?“ „Nein, ich musste noch einmal die 3cm ignorieren.“ Wir lösten die Umarmung, ich sah ihm noch mal in die Augen, dann stieg ich aus. Ich winkte noch einmal, dann schloss ich die Autotür. 26. Dezember, 19.43Uhr, Webcam- Unterhaltung „Hey Kira! Happy Christmas!“, Joe saß mit Weihnachtsmütze vor dem PC und strahlte mich an. Ich musste sofort anfangen zu lachen, mit dieser Mütze sah er einfach zu lustig aus. Allerdings lachte er auch, ich sah mit leuchtender Weihnachtmütze wahrscheinlich nicht besser aus. „Happy Christmas!“, wünschte ich ihm ebenfalls als ich mich wieder beruhigt hatte. „Du solltest öfters Mützen tragen!“, er grinste. „Du besser nicht, sonst nimmt man dich nicht mehr ernst.“, ich grinste ebenfalls. „Soll ich sie wieder ausziehen?“ „Nein! Lass sie ja an. Ich nehm' dich ja eh nie ernst.“ „Hey! Das hab ich gehört.“ „Ist mir bewusst.“ „Du bist wirklich böse.“ „Ich bin ein Engel“, ich machte eine Unschuldsmiene, woraufhin er nur lachen konnte. „Wie war dein Weihnachtsfest? Ihr habt gestern gefeiert oder?“ „Ja, mit Socken.“, er hielt mir seine in die Kamera „Es war wirklich toll gestern. Morgens gab’s Geschenke und am Nachmittag saß die ganze Familie zu Kaffee und Kuchen zusammen. Es war wirklich lustig diesmal ging auch nichts großartig schief.“ „Letztes Jahr schon?“ „Ja“, er lachte „Ich hab damals den Kuchen aus dem Kühlschrank geholt und bin mit Kuchen über ein Geschenk von Frankie gefallen und natürlich musste ich mit meinem Gesicht im Kuchen landen. Ich fand's nicht so toll, aber der Rest konnte wenigsten drüber lachen.“ Ich grinste und bei der Vorstellung, wie Joe langsam vom Boden aufstand mit dem Kuchen im Gesicht ließ mich auflachen. Er verdrehte nur die Augen: „Und wie war euer Fest?“ „Unsere war vor zwei Tagen mit einem Tannenbaum! Meine Oma war zu Besuch und mein Bruder war auch da. Und nachdem dann auch das Essen auf dem Tisch stand, hatte meine Mutter ihre jährliche Weihnachtskrise in den Griff bekommen. Du musst wissen, dass sie jedes Jahr an Heiligabend Panik schiebt, dass irgendetwas schief geht und sie sich über die ganze Arbeit beschwert und das dieses Fest nur als Kind Spaß macht. Wenn das Essen dann auf dem Tisch steht und meine Oma da ist, geht’s ihr dann wieder besser, ist echt jedes Jahr so. Na ja, aber bei uns ging dieses Jahr natürlich etwas schief, wie jedes Jahr eigentlich. Nach der Beschwerung saßen wir alle am Tisch, haben Nachtisch gegessen und geredet. Mein Bruder hat Zeitung gelesen und nach einiger Zeit fing diese an zu brennen, da sie in die Kerze geriet. Wir haben es alle gar nicht mitbekommen, noch nicht mal mein Bruder, bis meine Schwester Alarm gab. Der Gesichtsausdruck meines Bruders war echt genial.“ Bei dieser Erinnerung musste ich wieder anfangen zu lachen. Auch Joe grinste, dann holte er Luft und fing wieder an zu Sprechen: „Haben dir deine Eltern schon von meinem Geschenk erzählt?“ „Nein, sie haben es nur erwähnt und ich bin schon seit zwei Tagen am überlegen was es sein könnte.“ „So neugierig?“ „Und wie.“ Er lachte: „Okay, dann beeil ich mich lieber, nicht dass du noch weiter warten musst.“ „Vielen Dank, dann mal raus mit der Sprache.“ „Ich komm dich besuchen, in 2 Tagen bin ich bei dir und dann feiern wir zusammen Silvester. Wir klingt das für dich?“ Ich starrte mehrere Sekunden auf den Bildschirm bis ich endlich reagierte und über das ganze Gesicht grinste, so fühlte es sich auf jeden Fall an: „Das ist... wow... genial... das beste Geschenk von allen!“ „Freut mich!“ Am Abend des 28. Dezembers holte ich Joe gemeinsam mit meinem Vater vom Flughafen ab. Ich war total aufgeregt, riss mich aber zusammen. Meinem Vater gefiel es wahrscheinlich nicht, dass ein Junge die nächsten paar Tage bei uns übernachten würde. Ich konnte mir sogar vorstellen, dass er die Nächte Wachbleiben würde und lauschen würde, ob sich einen Stock über ihm etwas tun würde. Was er wohl tun würde, wenn Joe nachts, aus welchen Gründen auch immer, in mein Zimmer käme? Bei der Vorstellung musste ich grinsen. Joe kam uns grinsend entgegen. Er umarmte mich zur Begrüßung und reichte meinem Vater die Hand, während er sich höflich vorstellte. Dann fuhren wir mit dem Auto zurück. Ich fragte ihn nur wie es ihm ginge und wie der Flug war, das reichte um die 25 Minuten Fahrtzeit zu überbrücken. Zu Hause angekommen stellte er sich meiner Mutter vor und redete mit ihr kurz über den Flug, während mein Vater und ich dolmetschten. Seit ich Joe kannte, war mein Englisch beinahe perfekt, dass viele Reden und Schreiben mit ihm half wirklich. Nach ungefähr 10 Minuten ging ich mit Joe in den 1. Stock. Wir wohnten in einem 2-Familien-Haus und somit war im 1. Stock eine komplette Wohnung. Ginny und ich hatten hier unsere Zimmer und da wo damals das Wohnzimmer war, war nun ein Gästebett. Ich zeigte Joe also sein Bett und das Bad, dann wünschten wir uns ‚Gute Nacht’ und gingen in Bett. Joe war vom Flug müde. Die nächsten beiden Tage waren wir unzertrennlich. Vici kam einmal vorbei und wir ging zusammen ins Café und an dem anderem Tag brachte mir Joe Lieder auf der Gitarre bei und wir schauten zusammen mit Ginny DVDs bis circa 0 Uhr, dann kam meine Mutter hoch und meinte, dass sie jetzt ins Bett ginge und wir das auch tun sollten, da wir morgen noch lange genug wach sein würden, womit sie natürlich auch Recht hatte. Wir guckten den Film noch fertig und machten uns dann bettfertig. Wir wünschten uns alle eine ‚Gute Nacht’, dann legten wir uns Schlafen. Ich lag im Bett und starrte an die Decke. Einen Raum weiter lag Joe, dass er mich dieses Jahr noch mal besuchen würde, hätte ich echt nicht erwartet. Es war wirklich das schönste Weihnachtsgeschenk dieses Jahr. Er kam super mit meiner Familie aus und meine Mutter freute sich sehr darüber, dass er wenigstens redete, nicht so wie ihr eigener Mann bzw. mein Vater. Ich musste zwar jedes Mal dolmetschen, aber das störte mich nicht, denn am Tag waren Joe und ich sowieso immer zusammen unterwegs. Wir trennten uns nur, wenn jemand auf Toilette musste oder wir schlafen gingen. Ich grinste, es war ein tolles Gefühl ihn als besten Freund zu haben, es machte mich glücklicher. Nun hatte ich eine beste Freundin und einen besten Freund und keinen von Beiden wollte ich mehr hergeben. Sie hatten beide einen Platz für die Ewigkeit in meinem Herzen, dass war mir klar. Selbst wenn der Kontakt irgendwann mal abbrechen würde, was ich nicht wollte, würde ich mich noch mit 70 Jahren an die Beiden erinnern und das war ein echt tolles Gefühl. Eine Stunde später war klar, dass ich nicht einschlafen konnte, also fing ich an zu lesen. Irgendwann schlief ich trotzdem ein, allerdings nicht fest, denn eine zufallende Tür weckte mich wieder auf. Ich fluchte, machte das Licht an und setzte mich auf. Einschlafen würde ich jetzt nicht mehr so schnell. Ich zog den Rollladen hoch, um zu sehen, ob man Sterne sehen konnte, doch da waren nur Wolken... und Schnee. Es lag tatsächlich Schnee. Ich grinste, der Schnee sah wunderschön aus und am liebsten wäre ich herausgelaufen. Völlig in Gedanken zuckte ich plötzlich erschrocken zusammen, als es an der Tür klopfte. „Kann ich rein?“, flüsterte Joe. „Ja!“, ich sah zur Tür. Joe betrat den Raum und schloss hinter sich die Tür: „Kannst du nicht schlafen?“ „Nicht wirklich, du auch nicht?“ „Doch, eigentlich schon, ich musste nur mal auf Klo und als ich gesehen habe, dass hier noch Licht brennt, dachte ich mir, dass ich dir mal einen Besuch abstatte“, er grinste und setzte sich zu mir aufs Bett. „Draußen liegt Schnee.“, ich zeigte auf das Fenster, unter dem mein Bett stand. Er beugte sich ein wenig zu Seite und schaute hinaus: „Stimmt. Sieht wunderschön aus.“ „Finde ich auch.“ Ein paar Minuten schauten wir einfach nur schweigend aus dem Fenster, jeder hing seine eigenen Gedanken nach, dann schaute Joe mich an: „Und du bist wirklich nicht müde? Es ist nach 4“ „Schon?“, ich wurde ein wenig panisch. „Ja.“ „Scheiße, och man. Weißt du was eigentlich richtig schlimm ist? Ich bin müde, aber kann ich nicht schlafen.“, ich lehnte mich nach hinten an die Wand. Joe kam von Fußende zu mir und setzte sich neben mich: „Mit was hast du schon versucht zu schlafen?“ „Ich hab Wasser getrunken, gelesen, bin durch den Raum gelaufen und bin sogar schon eingeschlafen, aber dann musstest du ja aufs Klo.“, ich boxte ihn leicht in die Seite und legte dann meinen Kopf auf seine Schulter. „Tut mir leid, ich mach’s wieder gut.“ „Viel Erfolg.“, ich ließ meinen Kopf auf seiner Schulter und schloss einfach die Augen. Es war ganz bequem so und von ihm ging eine angenehme Wärme aus. Am liebsten hätte ich ihn an mich gedrückt wie einen Teddybär. „Ich sing dich in den Schlaf, ok?“ Ich lächelte: „Tu das, aber bitte keine Kinderschlaflieder, ich will welche von euch hören. Ruhige Lieder von euch.“ „Schlag mir doch mal eins vor.“ „‚Lovebug’ oder ‚When you look me in the eyes’“ „Ok“, dann fing er an leise ‚Lovebug’ zu singen. Es war ungewohnt ohne Instrumente und die Stimmen der anderen, doch es klang trotzdem wunderschön und ich merkte, wie ich langsam ins Reich der Träume eintauchte. Ich bekam noch mit wie er mit ‚When you look me in the eyes’ anfing, am Ende des Liedes war ich schon eingeschlafen. „Gute Nacht mein Engel! Ich glaube, ich hab mich in die verliebt.“ Am nächsten Morgen wachte ich in meinem Zimmer auf. Das Licht war aus, der Rollladen wieder unten und Joe war nicht mehr da. Er hatte es also tatsächlich geschafft mich zum Schlafen zu bringen und als ich mich zum frühstücken zu ihm setzte, bedankte ich mich auch gleich dafür: „Ich bin wirklich wegen dir eingeschlafen! Hät’ ich echt nicht erwartet. Danke“, ich lächelte ihn an. „Kein Problem, für dich immer wieder gerne. Wie viel hast du denn noch mitbekommen?“, fragte er mich und sah mich neugierig an. „Den Anfang von ‚When you look me in the eyes’, dann war ich weg.“ „Und du hast wirklich durchgeschlafen?“ „Ja, tief und fest.“ „Dann ist gut.“ „Dir ist klar, dass ich dich jetzt immer anrufen werde, wenn ich Schlafprobleme habe oder?“, ich grinste, er lachte: „Du musst die Telefonrechnung zahlen, nicht ich!“ „Nein meine Eltern.“, nun lachte ich „Und ist dir auch klar, dass ich dann zu jeder Tages und Nachtzeit anrufen könnte?“ „So nach dem Prinzip: Ich kann nicht schlafen, du musst mich in den Schlaf singen, egal ob du schon geschlafen hast?“ „Genau!“ „Du bist wirklich böse.“ „Danke.“ Der Tag ging schnell herum, doch die Abendstunden bis 0 Uhr zogen sich in die Länge. Ginny, Joe und ich saßen am Tisch und spielten ‚Mensch ärger dich nicht’, da uns nichts anderes mehr einfiel. „Ist dir eigentlich klar, dass du jetzt 6 Stunden vor deiner Familie ins neue Jahr feiern wirst?“, fragte ich hin und rückte meine Figur vier Felder voran. „Hab ich noch gar nicht so genau drüber nachgedacht“, er würfelt „Aber du hast Recht. Ist irgendwie ein komisches Gefühl.“ „Glaub ich dir. Wann fliegst du eigentlich wieder zurück?“, mir fiel gerade auf, dass ich das gar nicht wusste. „Am 3. Januar um 19 Uhr.“ „Oh ok. Ich komm mit an den Flughafen.“ „Ich auch“, mischte sich nun Ginny mit ein. Joe lächelte: „Freut mich, dass ihr Beiden mitkommt.“ „War doch klar, was wären wir für Freunde, wenn wir das nicht tun würden.“, ich war wieder mit würfeln dran. „Ich weiß nicht, anscheinend wärt ihr dann nicht meine.“, er nahm die Würfel entgegen und würfelte „Mhm... Kira ich hab dich echt gerne und das weißt du auch, aber ich muss das jetzt tun, du wirst mir zu gefährlich.“ Mit diesen Worten beförderte er meine Figur wieder ins Haus zurück. „Oha!“, ich boxte ihm wieder leicht in die Seite „Ich dachte wir wollten zusammen gegen Ginny gehen!“ Sie sah uns empört an. „Glaub ihr kein Wort! Das würde ich niemals machen!“, versicherte Joe unglaubwürdig. „Na wartet ihr Beiden“, Ginny sprang auf und jagte uns durch die Wohnung. Im Wohnzimmer schnappte sie sich ein paar Kissen vom Sofa und eine wilde Kissenschlacht wurde entfacht. Eine Minute vor Mitternacht standen wir alle vorm Fernseher, während mein Vater die Sektgläser verteilten. Ich stand neben Joe und starrte gebannt auf den Bildschirm, als der Countdown begann. Gemeinsam zählen wir runter und um Punkt 0 Uhr stießen wir alle gemeinsam an und wünschten uns ein frohes neues Jahr. Gleich darauf stürmten wir nach draußen, um Raketen und Knaller losgehen zu lassen. Mein Vater, Joe und Ginny ließen eines nach dem anderem los, während ich daneben stand und Joe bei seinem tun beobachtete. Er hatte wieder Locken und sah unverschämt gut aus. Ich durfte nicht vergessen ein Bild von ihm zu machen. Dann dachte ich über die letzten Tage nach. Wir hatten eine Menge Spaß gehabt, gemeinsam gelacht und die gemeinsame Zeit genossen. Es war echt dämlich, dass er in Amerika wohnte und ich in Deutschland. Ich wollte ihn öfters sehen als es uns möglich war. Er war mein bester Freund und immer nur zu chatten hatte nicht den gleichen Effekt wie richtig miteinander zu sprechen. Über den PC konnte er mich auch nicht in den Schlaf singen wie gestern. Ich erinnerte mich noch mal an den Abend. Ich war nur wegen ihm eingeschlafen. Seine Schulter war mein Kissen, seine Wärme meine Decke und seine Stimme sang nur für mich. Plötzlich kam mir eine merkwürdige Erinnerung in den Sinn. Hatte er wirklich gesagt, dass er sich in mich verliebt hatte? Nein, dass konnte nicht sein, ich musste mich irren oder halluziniert haben. Ein Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit. Wie konnte das sein? Es wurde immer stärker und ich lächelte, auch wenn ich nicht wusste warum. „Warum lächelst du?“, Joe stand direkt vor mir uns sah mir in die Augen. Unsere Blicke trafen sich und das Kribbeln wurde noch stärker, auch wenn das kaum noch möglich war. „Ich weiß nicht genau.“, sagte ich und bis vor kurzem wäre das auch noch die Wahrheit gewesen, doch langsam wurde mir klar, warum ich in letzter Zeit so glücklich war, besonders dann, wenn Joe in der Nähe war oder warum ich ihn auch immer in meiner Nähe haben wollte, warum er so gut roch, aussah und seine Wärme sich so angenehm anfühlte. Es dämmerte mir und ich hasste mich dafür. Warum wollte ich plötzlich, dass mein bester Freund mich in den Armen hielt wie er es bei keinem anderem Mädchen tat, warum wollte ich, dass er mich nie mehr loslässt und warum war es mein größter Wunsch, ihn einfach zu küssen? Warum hatte ich mich in Joe verliebt, meinem besten Freund? „Ist irgendwas?“, er sah mich besorgt an. Ich wich seinem Blick aus und bemerkte, dass mein Vater und Ginny weg waren. „Wo sind die anderen?“ „Hereingegangen, deine Mutter brauchte bei irgendwas Hilfe und wir haben sowieso nichts mehr zum verfeuern.“ Ich wurde nervös, ich war also alleine mit ihm und meiner neuen Erkenntnis. Das war noch schlimmer als der Tanz, doch auch diesmal wollte ich eine Frage beantwortet haben, die mir peinlich war: „Joe? Ich hab wieder eine Frage an dich.“ „Du fragst mich ständig irgendetwas“, er lachte. Ich sah ihm in die Augen: „Ich hab eine ernste Frage an dich und ich möchte, dass du sie wahrheitgemäß beantwortest, egal wie peinlich es dir ist, versprochen?“ Er sah mich zögernd an. „Versprochen?“, fragte ich noch mal. „Ja, versprochen.“, er hielt meinem Blick stand. Ich räusperte mich, holte noch mal tief Luft und nahm allen Mut zusammen: „Als du mich gestern in den Schlaf gesungen hast... hast du nach dem Singen noch etwas zu mir gesagt?“ „Ja, habe ich.“ „Äh... hast du wirklich gesagt, dass du dich in mich verliebt hast? Bitte lach nicht und sei mir nicht böse, aber irgendwie hab ich das in Erinnerung und...“ „Ja“, sagte er einfach so als wäre es das normalste auf der Welt. „Wie jetzt?“, ich sah ihn überrascht an. Irgendwie hatte ich fest mit einem ‚Nein’ gerechnet. Er lachte: „Jetzt guck nicht so, es stimmt. Ich hab mich wirklich in dich verliebt, in das wunderbarste Mädchen, das ich kenne.“ Ich wurde rot: „Meinst du das ernst?“ Er lächelte: „Ja, ich meine es ernst.“ „Woher weißt du das?“ „Ich fühle es jedes Mal wenn ich dich sehe.“, er lächelte mich an, wie ich dieses Lächeln liebte, und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Dann ließ er die Hand auf meiner Wange ruhen. Ich lächelte ihn nun auch an: „Ist ein tolles Gefühl oder?“ „Das schönste der Welt.“ „Ich hab mich auch in dich verliebt.“ Er schwieg und kam mit seinem Gesicht immer näher an meines. Mein gesamter Körper verkrampfte sich leicht vor Vorfreude und ich schloss die Augen, während seine Lippen sich auf meine legte. Kapitel 11: Geburtstagsüberraschung ----------------------------------- „Mama? Wo liegen die Autoschlüssel?“, gestresst rannte ich in die Küche und sah sie an. „Kind beruhige dich, du hast noch genug Zeit.“ „Ja, ja, die Schlüssel?“ Sie seufzte: „In meiner Handtasche, es wäre mir aber wirklich lieber, wenn dein Vater dich fahren würde.“ „Ich kenn den Weg zum Flughafen.“ „Ja, aber in diesem Zustand lass ich dich wirklich ungern auf die Straße.“, sie sah mich ernst an. „Wird schon nichts passieren. Ich bin nur aufgeregt, mehr nicht.“, ich verschwand wieder aus der Küche und holte die Schlüssel. „Ich fahr dann! Bin in circa einer Stunde wieder da... ohne dass mir etwas passiert ist!“, mit diesen Worten verließ ich das Haus und fuhr los. Nicht mehr lange und ich würde Joe wieder sehen. Das letzte Mal, als wir uns getroffen hatten, war vor 1 Monat, 2 Wochen und 3 Tagen. Damals kam er überraschend vorbei mit der Begründung, dass er mich so schrecklich vermisst hätte. Es war richtig süß. Diesmal kam er zu Besuch, weil ich Geburtstag hatte und in weniger als einer halben Stunde könnte ich ihn endlich wieder in den Armen halten. Während ich auf die Autobahn fuhr, dachte ich über die Erlebnisse mit Joe nach, die ich nie vergessen würde. Wie zum Beispiel unser erstes Date. Er hatte unbedingt darauf bestanden und so saßen wir, 3 Tage nachdem wir zusammengekommen waren, bei einem Italiener in Frankfurt. Ich weiß nicht, wie er ihn ausfindig gemacht hatte, aber es wurde ein wundervoller Abend. Wir saßen direkt am Fenster und konnten den Mond betrachten, währen zwischen uns eine Kerze leuchtete. Viel geredet hatten wir an diesem Tag nicht, allerdings hielten wir die ganze Zeit Blickkontakt. Es kribbelte wie verrückt in meinem Bauch und am liebsten wäre ich ihm sofort um den Hals gesprungen. Es fühlte sich alles noch wie ein Traum an und das tat es immer noch. Ein Traum, der jetzt schon fast 3 Jahre anhielt. Das aufregendste Erlebnis geschah allerdings kurz nach seinem 21. Geburtstag. Da er im August Geburtstag hat, hatte ich zum Glück Ferien und konnte daher 2 Woche in Amerika bei ihm bleiben. Ich reiste schon 3 Tage vor seinem Geburtstag an und bereitete gemeinsam mit ihm seine Party, schließlich wurde er 21, in Amerika also volljährig. Die Party wurde der Knaller und ich lernte viele neue Leute kennen. So gegen Mitternacht saßen wir dann kuschelnd auf einem Sofa. Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass er mich gleich komplett in Panik versetzen würde. „Du Kira.“ „Ja?“, ich sah ihm in die Augen und gab ihm einen kurzen Kuss. „In vier Tagen sind meine Brüder und ich auf einer Preisverleihung eingeladen.“ „Cool, bekommt ihr einen?“ „Möglich.“, er lächelte und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht „Wusstest du das wir mit Begleitung kommen dürfen?“ „Nein“, sagte ich langsam. „Ich würde dich gerne mitnehmen.“ Ich sah ihn entsetzt an: „Glaub mir, du willst mich nicht mitnehmen.“ Er lachte: „Doch, und du wirst auch mitkommen. Du stehst schon auf der Gästeliste.“ Ich schluckte und setzte ich gerade auf, so dass er mich loslassen musste. „Bitte, ich wünsch es mir von dir zum Geburtstag.“ „Das ist gemein.“ „Ich schenk dir sogar ein Kleid, egal welches du haben möchtest, ich bezahl’s.“ „Ich hasse Kleider... und hohe Schuhe... und im Mittelpunkt zu stehen. Außerdem müssen doch nicht alle erfahren, dass wir zusammen sind.“, ich sah ihn bettelnd an. Er setzte sich nun auch richtig auf und legte einen Arm um mich: „Ab morgen weiß es eh jeder, der es wissen will. Hier sind genug Leute, die es der Presse verraten werden und Beweisfotos gibt es bestimmt auch schon.“ „Was lädst du dir für Leute ein?“ Er lachte: „So ist das nun mal im Musikbusiness.“ „Trotzdem... ich würde uns total blamieren.“ „Aber wieso denn?“ „1. Weil ich nicht so schön bin, wie die meisten sich deine Freundin vorstellen 2. Weil ich nicht in hohen Schuhen laufen kann und wahrscheinlich hinfliegen würde und 3. Wenn so viele Leute auf mich starren, werde ich wahrscheinlich kaum noch richtig stehen können vor Aufregung.“ „Wenn wir erstmal ein Kleid und Schuhe für dich haben, wirst du umwerfend aussehen. Du wirst professionell gestylt werden und die schönste Frau auf der gesamten Veranstaltung sein. Das würdest du übrigens auch noch sein, wenn du in Jeans und ungeschminkt auftauchen würdest. Und das Laufen wirst du lernen, du bist eine Frau, dir liegt das in den Genen.“ Ich schüttelte nur ungläubig den Kopf, manchmal konnte er echt ganz schön viel Müll erzählen: „Aber selbst wenn ich einigermaßen aussehen würde und mit den Schuhen auf wundersame Weise laufen könnte, ich würde immer noch vor Aufregung weiche Knie bekommen. Ich weiß ja noch nicht mal, wie man sich da verhält.“ „Ich werde die ganze Zeit neben dir stehen und deine Hand halten. Außerdem geht das alles schnell vorbei, wenn man erstmal drin ist. Es ist wirklich nur dieses kleine Stück wo sie die Fotos machen und Fragen stellen. Wir lassen sie ein paar Fotos schießen und dann gehen wir weiter, ich werde keine Fragen beantworten, damit es schneller geht, ok?“ Ich sah ihn gequält an und rang innerlich mit mir selber. Ich wollte da nicht hin, andererseits wollte ich ihm auch den Wunsch erfüllen und jetzt lächelte er mich auch noch so verdammt süß an: „Hör auf so zu gucken, du weißt das ich da schwach werde.“ „Ja“, er lächelte weiter. „Das ist gemein!“ „Ein bisschen vielleicht.“ Ich verschränkte die Arme und sah ihn böse an. Am besten ich antworte ihm gar nicht, schoss es mir durch den Kopf. „Ach komm, bitte. Nur dieses eine Mal, danach werde ich dich nie mehr mit hin schleppen, außer du willst natürlich.“ Ich seufzte: „Du würdest mich jetzt eh täglich damit nerven oder?“ „Garantiert.“ „Ok, ich mach’s.“ Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, küsste er mich leidenschaftlich und dieser Kuss lies mich erstmal alle Sorgen vergessen. 4 Tage später setzte ich mich professionell geschminkt mit einem schwarzen, schulterfreiem Kleid und hohen Schuhen in die Limousine. Nach mir stiegen die drei Brüder und Kevins Freundin ein. Joe setzte sich neben mich und nahm meine Hand. Er lächelte mich zärtlich an: „Du siehst echt wunderschön aus.“ „Ja, ja, danke.“, ich war total nervös und hatte keine Lust zu reden. Nick und Kevin schienen sogar ein wenig Angst davor zu haben mich in diesem Zustand anzusprechen. Recht hatten sie. Auch Joe schien es aufgegeben zu haben eine Unterhaltung mit mir zu führen und Kevins Freundin wusste, dass ich nicht reden wollte. Die gesamte Fahrt wurde kaum gesprochen bis die Limousine hielt. „Oh nein“, murmelte ich. Ich wollte da nicht raus. „Ganz ruhig Kira, ganz ruhig.“ „Ruhig? Wie soll ich jetzt noch ruhig sein, ich muss da gleich raus, ich schieb Panik!“ Er lachte leise: „Keine Sorge, es wird dir nichts passieren. Ich bin bei dir, genieß es.“ „Es genießen?“, ich klang hysterisch. „Ja, viele Mädchen in deinem Alter träumen davon und du kannst mir ruhig glauben, wenn ich sage, dass es gar nicht so schlimm es. Man stellt sich hin, winkt kurz und geht wieder, mehr ist es im Prinzip nicht. Und drinnen sind nur noch ein paar Interviewer, die haben aber mehr Interesse an den größeren Promis, da kommen wir ohne Hindernisse durch, dann setzen wir uns auf unseren Platz und warten bis alles vorbei ist. Hol tief Luft, wir gehen da jetzt raus.“, er drückte meine Hand und gab mir einen Kuss auf die Wange. Der Chauffeur öffnete die Tür und Kevin und Nick stiegen aus. „Ich schaff das nicht.“, ich sah Joe verzweifelt an. Er legte seine Hand auf meine Wange und sah mir tief in die Augen: „Du schaffst das. Hab einfach Spaß dran und vergiss nicht, ich bin bei dir.“ Er gab mir einen flüchtigen Kuss und stieg aus. Kurz darauf stieg Kevins Freundin aus. Dann streckte Joe mir seine Hand hin, um mir aus der Limousine zu helfen. Ich atmete noch einmal tief ein und aus, setzte ein Lächeln auf und nahm seine Hand. Kaum war ich aus dem Auto, starrten mich alle an, es war ein merkwürdiges Gefühl, doch ich musste grinsen, auch wenn meine Knie ein wenig zitterten. Joe hielt meine Hand und sah mich lächelnd an: „Können wir?“ Ich nickte, zusammen gingen wir über den roten Teppich. Nick, Kevin und seine Freundin begleiteten uns. Die Brüder winkten hin und wieder und dann kamen wir an der Stelle an, wo wie wild fotografiert wurde. Joes Griff um meine Hand wurde stärker, dann stellten wir uns den Fotographen. Überall blitzte es und ständig hieß es ‚Hier her gucken! Hier her gucken!’. Die Brüder winkten hin und wieder, lächelten und schienen es schon gewöhnt zu sein. Ich machte es ihnen nach und lächelte auch in die Kameras, allerdings winkte ich nicht, dafür hielt ich mich doch für zu unbekannt. Und dann kamen die ersten Fragen zu mir. „Wer ist ihre Freundin?“ „Wie lange kennen sie sich schon?“ „Wie heißt ihre Begleitung?“ „Welches alt ist sie?“ Trotz des ganzen Lärms Drumherum, konnte man sie gut verstehen und sie wurden auch immer lauter und drängender. Joe lächelte mich an, dann seine Brüder, diese nickten und wir verließen das Geschehen und gingen hinein. Ich atmete erleichtert auf, als mir nichts mehr entgegen blitzte. „Erleichtert?“ Ich lachte: „Ein wenig, wenn wir sitzen bin ich’s vollkommen.“ Er lächelte mich an, ließ meine Hand los und legte sie um meine Taille. Ich legte meinen Arm ebenfalls um ihn. Es fühlte sich gut an, ihn so nahe bei mir zu haben. Es gab mir ein sicheres Gefühl. Wir liefen durch die Masse von Leuten und Reportern. Hin und wieder blieben wir stehen, da Joe Leute begrüßte und mich vorstellte, ein wenig Smalltalk und es ging weiter. Nick, Kevin und seine Freundin waren in der Menge verschwunden und unterhielten sich irgendwo mit jemandem. Wir blieben auch irgendwann bei einer Gruppe stehen, viel sagte ich allerdings immer noch nicht, ich war noch zu aufgeregt. Er als wir uns auf unsere Plätze setzten, fiel die meiste Anspannung von mir ab. „Und? Wie findest du den Abend bis jetzt?“, fragte mich Joe und hielt meine Hand. Er hatte mich den ganzen Abend noch nicht losgelassen. „Ich lebe noch“, ich lächelte ihn an. „Dann ist gut“, er gab mir einen Kuss „Ab jetzt musst du nicht mehr auf solche Veranstaltungen, nur noch wenn du willst.“ „Ok, dann war das die letzte.“ Er lachte, dann wurde er wieder ernst: „Ich bin dir echt dankbar, dass du mitgekommen bist... ich liebe dich!“ „Ich dich auch“, dann küsste ich ihn leidenschaftlich. Ich grinste. Ja, dieser Abend war unvergesslich und ich war froh, dass ich danach noch bei ihm war, denn in Deutschland standen ein paar Reporter vor unserer Haustür und wollten mehr über mich erfahren. Als ich wieder zu Hause war, waren sie aber zum Glück schon wieder weg. Ich hatte danach zwar noch ein paar Anrufe bekommen, in denen um ein Interview gebeten wurde, doch ich lehnte jedes Mal ab, egal wie viel Geld geboten wurde. Ich machte das Radio an und achtete weiterhin auf die Straße. Ich war aufgeregt und ein wenig hatte meine Mutter mit ihren Sorgen schon Recht gehabt, wie ich mir eingestehen musste, doch ich würde es vor ihr niemals gestehen. In circa 5 Minuten würde ich am Flughafen sein, ich erinnerte mich noch mal an mein lustigstes Geburtstagsgeschenk von ihm: Ich wurde 18 Jahre alt und die Jonas Brothers spielten 2 Tage nach meinem Geburtstag ein Konzert in Deutschland. Zu diesem Konzert nahmen sie mich mit, wir fuhren mit ihrem Tourbus, allein das war schon ein Erlebnis. Da ich zuvor niemals in einem Tourbus mitgefahren war, es aber immer wollte, war ich davon total begeistert. Die ganze Fahrt über lief ich im Bus herum, lag in einem Bett, saß am Tisch oder tat sonst irgendwas bis mich Joe ein wenig genervt auf seinen Schoss zog und seine Arme um mich legte mit den Worten: „Und hier bleibst du jetzt für den Rest der Fahrt.“ Ich glaubte ihm diese Worte anfangs nicht, doch er hatte Recht behalten. Wir fuhren nämlich nur noch eine halbe Stunde und die blieb ich bei ihm. Dort angekommen schauten wir uns die Halle an und blieben ein bisschen im Backstage, bis der Soundcheck begann. Ich stellte mich vor die Bühne und schaute ihnen dabei zu bis mir „Big Rob“ ein Mikro hinhielt. Ich sah ihn verwirrt an. Joe lachte: „Ich hab’s ihr noch nicht gesagt.“ „Was hast du mir noch nicht gesagt?“, ich nahm das Mikro entgegen und sah ihn an, während mir „Big Rob“ auf die Bühne half. „Du darfst das Intro von ‚Video Girl’ sagen, wenn du willst.“ Ich lachte los: „Ok, aber ich muss dazu dann nicht auf die Bühne, oder?“ „Nur wenn du willst“, er grinste. „Ok, dann bleib ich lieber Backstage und spiele ‚Stimme aus dem Off’“, ich lächelte. „Zu den Proben kannst du aber draußen bleiben, geht nur um den Soundcheck und damit du es mal gesagt hast, kennst du den Text auswendig?“ „Willst du mich beleidigen?“, ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn an „Sagt mir einfach nur, wann ich anfangen soll.“ „Gut, bevor wir das Lied spielen, sag ich den Titel, dann fängst du an. Probieren wir es jetzt einfach mal aus, ich sag den Titel und du fängst an.“ Ich nickte, das hatte ich mittlerweile begriffen. „Und jetzt spielen wir ‚Video Girl’“, sagte er ins Mikro. Nun kam mein Auftritt, ich wollte sie ein wenig auf den Arm nehmen und stolzierte über die Bühne, dabei bewegte ich übertrieben die freie Hand und tat auf aufgetakelte Zicke: „OMG, did you hear I'm dating a Jonas Brother? It's so hot!“ Nachdem ich das gesagt hatte, warf ich mit einer Handbewegung noch mein Haar nach hinten und prustete dann vor Lachen los. Die Jungs stimmten mit ein, bis Joe wieder das Wort ergriff: „Genau so und wenn’s dir hilft, kannst du so auch hinter der Bühne rumlaufen.“ Ich streckte ihm die Zunge heraus. Beim Konzert verlief dann alles Reibungslos, allerdings änderte ich meinen Text ein wenig, statt ‚It’s so hot!’, sagte ich ‚He’s so hot!’, wodurch Joe anfing zu grinsen. Endlich erreichte ich den Flughafen. Ich parkte das Auto sicher und lief schnell mit einem Lächeln auf den Lippen in das Gebäude. 4 Minuten später erblickte ich auch Joe und rannte auf ihn zu, um ihn dann zu umarmen und zu küssen. Jeder Kuss beim Wiedersehen war unglaublich und raubte mir den Atem. Es war so wunderbar ihn endlich wieder bei mir zu haben, mehr brauchte ich nicht zum Geburtstag, das war schon das größte Geschenk, jetzt war ich wunschlos glücklich. „Ich liebe dich!“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich bekam eine Gänsehaut, das waren die schönsten Begrüßungsworte, die ich jemals gehört hatte. „Ich dich auch!“, ich drückte mich fest an ihn, so als hätte ich Angst, dass er weg wäre, wenn ich ihn loslasse. Wir standen eine halbe Ewigkeit so, bis wir uns voneinander lösten und uns in die Augen sahen. „Du bist wunderschön.“ Ich wurde leicht rot, daran war ich immer noch nicht gewöhnt: „Danke.“ Er lächelte, er fand es immer süß, wenn ich rot wurde: „Das musste ich erstmal sagen und jetzt: Alles Gute zum 20. Geburtstag!“ Jetzt gab er mir noch einen Kuss. „Es ist so schön, dass du wieder da bist.“, ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. „Ich bin auch froh, dich wieder zu sehen. Ich hab dich so vermisst.“, er küsste mich auf den Kopf. „Ich dich auch.“ Nach einer halben Stunde hatten wir es geschafft zum Auto zu gehen. „Ich fahre.“, sagte Joe. Ich sah ihn verwundert an, das hatte er noch nie verlangt: „Wieso denn?“ „Lass dich überraschen.“ „Du bist noch müde vom Flug, ich weiß nicht, ob das so gut wäre.“ „Ich hab im Flugzeug geschlafen.“ „Trotzdem... ich weiß nicht.“ „Vertrau mir, es ist wichtig.“ Ich kaute nervös auf meiner Unterlippe herum, willigte dann aber ein. Die ganze Fahrt wollte er mir nicht erzählen, wo es hinging und so beschränkten wir uns auf die typische Frage: ‚Wie war der Flug?’ Als er dann in einen Wald einbog, war ich richtig verwirrt: „Joe was hast du vor?“ „Vertrau mir einfach!“ „Ich vertrau dir voll und ganz, aber ich bin neugierig und ich mag Wälder nicht so.“ „Ich weiß, aber wir sind gleich da.“ Im nächsten Moment hielt das Auto auch schon. „So, der Rest wird gelaufen.“ „Joe... ich mag Wälder wirklich nicht...“ „Ich beschütz dich.“ Ich seufzte und stieg aus. Sofort stand er neben mir und nahm meine Hand, dann liefen wir weiter in den Wald. „Willst du jetzt etwa mit mir Spazieren gehen?“, ich sah ihn an. Glauben tat ich es nicht, aber mehr fiel mir nicht ein. Er lachte: „Nein, natürlich nicht, aber ein Stückchen müssen wir schon laufen.“ Ich seufzte ein weiteres Mal, beließ es aber dabei. Nach circa 10 Minuten erkannte ich, dass wir auf eine Lichtung liefen. Jetzt wurde ich wirklich neugierig: „Ist das unser Ziel?“ „Ja“, er lächelte, irgendwie wirkte er aufgeregt und das übertrug sich automatisch auf mich. Unsere Schritte wurden schneller, bis wir die Lichtung erreichten. Die Sonne schien direkt auf den kleinen See, der in der Mitte der Lichtung lag. Um den See herum war Wiese und im Sommer würden hier bestimmt viele Blumen blühen, doch da es Herbst war, lagen hier nun viele bunte Blätter. Es war ein wunderschöner Anblick. „Wow“, mehr brachte ich erstmal nicht hervor. Ich lief ein paar Schritte weiter auf den See zu und drehte mich dann einmal um mich selber, um alles zu sehen. Auf einer richtigen Lichtung war ich noch nie gewesen und so wirkte das ganze noch eindrucksvoller. Plötzlich stand Joe vor mir und lächelte. Irgendwas hatte er vor. Er nahm meine Hand und ging vor mir auf die Knie. Ich ahnte schon, was passieren würde und ich wollte nicht, dass das jetzt passierte. Ich war darauf nicht vorbereitet. „Kira?“ Ich sah ihn an. „Wir sind jetzt fast 3 Jahre zusammen und in dieser Zeit habe ich es nie bereut, mit dir zusammen zu sein. Selbst wenn es mal einen kleinen Streit gab, hab ich dich geliebt und hätte dich niemals hergegeben. Auch jetzt würde ich dich nicht hergeben, egal was man mir anbieten würde. Du bist der wundervollste Mensch, der mir jemals begegnet ist. Noch nie hab ich jemanden kennen gelernt, der so liebevoll, leidenschaftlich, süß und verrückt ist wie du und jedes Mal wenn wir am Flughafen stehen und uns verabschieden, habe ich das Gefühl, dass ein Stück von mir bei dir bleibt. Ich habe viel über die Frage nachgedacht, die jetzt kommen wird und ich bin mir sicher, dass ich sie der Richtigen stelle: Kira? Willst du meine Frau werden?“ Er holte ein Kästchen aus seiner Hosentasche und öffnete sie, ein silberner Ring mit einem kleinen Diamanten lag darin. Er hatte daran gedacht, dass ich Silber mehr mag als Gold und ich große Steine auf Ringen hasste. Ich schluckte: „Ich... ich weiß gar nicht was ich sagen soll... äh... steh erstmal wieder auf.“ Er stand wieder auf und sah mir in die Augen. „Ähm... meinst du nicht, dass... dass wir vielleicht noch ein bisschen zu jung zum heiraten sind? Ich mein, ich bin jetzt erst 20 geworden und in Amerika wäre ich noch nicht mal volljährig. Ich ... ich wollte nie so früh heiraten, um ehrlich zu sein. Ich liebe dich wirklich mehr als alles andere und ich bin mir auch sicher, dass wir mal heiraten werden, aber noch nicht jetzt. Es ist zu früh... tut mir leid.“, ich sah verlegen auf den Boden. „Aber wenn du dir sicher bist, dass wir mal heiraten werden, warum dann noch nicht jetzt?“ „Ich ... ich weiß nicht. Ich komm mir einfach zu jung vor und meine Eltern würden mir das auch sagen, wahrscheinlich würden sie es mir gar nicht erlauben.“ „Doch, würden sie. Ich hab mit ihnen geredet, da ich mir darüber im Klaren bin, dass wir noch jung sind.“ „Sie würden es erlauben?“ „Ja. Sie sagten zwar auch, dass wir jung wären, aber für unser Alter eine reife Beziehung führen würden, denn obwohl wir auf zwei verschiedenen Kontinenten leben, sind wir verrückt nacheinander. Das haben sie gesagt und da stimme ich ihnen auch zu.“ Ich dachte über seine Worte nach, über alles, was er gesagt hatte. Und er bzw. meine Eltern hatten Recht, wir waren verrückt nacheinander und wenn ich ehrlich zu mir selber war, wollte ich in diesem Moment nur ihn als Ehemann, ein anderer Mann kam mir gar nicht in den Sinn. „Und? Was sagst du? Heiraten wir oder nicht?“ Ich biss mir wieder nervös auf die Unterlippe: „In so einer Sache sollte man auf sein Herz hören, nicht auf seinen Kopf oder?“ Er lächelte, er wusste, dass ich ein ganz schöner Kopfmensch war: „Ja, in Herzensangelegenheiten sollte man aufs Herz hören.“ Ich trat etwas näher auf ihn zu und küsste ihn. Und da war sie, die Antwort meines Herzen. Ich löste den Kuss und sah ihm tief in die Augen: „Ja, wir heiraten!“ Er strahlte mich an und umarmte mich, dann küsste er mich leidenschaftlich. Nachdem der Kuss beendet war, nahm er meine Hand und zog mir den Ring an. Ich hielt die Hand vor mich und musterte den Ring. „Steht mir gut oder?“, ich sah ihn freudestrahlend an. „Er steht dir ausgezeichnet.“, er legte seine Hände um meine Taille und kam mit seinem Gesicht meinem näher. Den letzten Rest Strecke übernahm ich und legte meine Lippen auf seine, in dem Moment merkte ich, dass er der Richtige war, bei keinem anderem würde es nach fast 3 Jahren noch in meinem Bauch kribbeln, als wäre es unser erster Kuss. ---------------------------------------------------------------------------- So, dass ist das letzte Kapitel dieser FF, allerdings kann es sein, dass es eine Fortsetzung geben wird =) An dieser Stelle möchte ich mich auch gleich noch mal für die netten und motivierenden Kommentare bedanken, die ihr mir hinterlassen habt. Vielen Dank! Ohne euch wäre irgendwann meine Motivation abgebrochen und diese FF wäre es ebenfalls. Es würde mich natürlich wieder freuen, wenn ihr Kommentare hinterlasst und mir sagen könntet, was gut war und was ich hätte besser machen können. Und vielleicht noch euren allgemeinen Eindruck zu der gesamten FF =) Danke fürs Lesen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)