Just Friends (Jonas Brothers) von abgemeldet (eine Jonas Brothers FF (wer hätte das gedacht^^)) ================================================================================ Kapitel 10: Weihnachtsgeschenk mit Folgen ----------------------------------------- Auf der Rückfahrt spürte man die Spannung zwischen mir und Joe in der Limousine. Sie blieb auch Vici nicht verborgen, doch nachzufragen traute sie sich nicht, dafür versuchte sie einige Zeit lang ein Gespräch zu beginnen, doch alle Versuche scheiterten kläglich. Man sah ihr die Erleichterung an als wir ihr zu Hause erreichten und sie gehen konnte. Sie umarmte uns Beide, sagte Joe, dass sie ihn vermissen wird und stieg aus. In dem Moment wurde mir auch klar, dass er nach dem heutigen Abend abreisen würde. Ich wollte nicht mit dieser Spannung zwischen uns auseinander gehen, würde ich ihn jetzt nicht darauf ansprechen, würde ich wahrscheinlich Wochen lang nicht on kommen und mich danach nicht mehr trauen mit ihm zu sprechen, da mir mein Verhalten peinlich wäre, also sagte ich: „Du... wegen eben auf der Tanzfläche, tut mir leid, dass ich einfach abgehauen bin, ich wurde irgendwie ein bisschen panisch und verwirrt und ein bisschen bin ich das auch noch. Bitte lach nicht und denk nichts Blödes von mir, aber ich muss das jetzt klären, sonst nagt das noch Ewigkeiten an mir...“ Ich sah nervös in sein Gesicht. Ich wollte seinem Blick am liebsten ausweichen, doch ich musste ihm jetzt in die Augen sehen, ich wollte die Wahrheit erkennen. Er ging durch meine Pause und den Blickkontakt allerdings erstmal davon aus, dass er was sagen musste: „Äh, klar, stell mir die Frage, aber erklär mir dann auch bitte, warum du panisch geworden bist und wegrennen musstest. So schlimm fand ich den Tanz jetzt auch nicht.“ „Er war auch gar nicht schlimm, auf keinen Fall. Ich hatte sogar irgendwie meinen Spaß daran bis mir nach dem Tanz in den Sinn gekommen ist, dass Pärchen oft so tanzen und ich konnte mit dieser Erkenntnis irgendwie in dem Moment nicht umgehen...“ Die Limousine hielt an, doch ich machte keine Anstalt auszusteigen, ich musste die Sache jetzt klären. „weil ich davon ausgehe, dass wir nur Freunde sind, nicht mehr. Und jetzt kommen wir zu meiner Frage, bitte lach nicht, wenn ich jetzt nicht frage, werde ich sie mir immer stellen: Wir sind in deinen Augen doch auch nur Freunde oder?“ ‚Bitte sag ja’ schoss mir durch den Kopf. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, wenn er nein antworten würde. Noch während ich über meine Antwort nach einem möglichem ‚nein’ grübelte, lächelte er mich an und antwortete: „Natürlich und wenn das wirklich alles ist, weswegen du weggerannt bist, bin ich erleichtert. Ich dachte schon es wäre was wirklich Schlimmes.“ Ich wurde ein wenig rot: „Tut mir leid.“ „Kein Problem, jetzt ist ja zum Glück alles geklärt und ich kann heute Nacht in Ruhe schlafen“, er lachte „Mit einem Konflikt mit meiner besten Freundin wäre das nicht möglich gewesen.“ Er lächelte mich an, ich lächelte zurück, dann umarmten wir uns. „Ich muss dann jetzt auch gehen“, flüsterte ich. „Ich weiß“, er ließ mich trotzdem nicht los, ich grinste und wehrte mich auch nicht. „Ich werde dich vermissen. Versprich mir, dass du mich besuchen kommst.“ „Versprochen, du kannst aber auch jeder Zeit vorbeikommen.“ „Ich hab Flugangst, wenn ich mich für dich noch mal in so eine Maschine setze, dann bedeutest du mich echt viel. Denk daran, wenn ich vor deiner Haustür stehe.“ Er lachte: „Werde ich machen, Kleine!“ „Das konntest du dir jetzt nicht verkneifen oder?“ „Nein, ich musste noch einmal die 3cm ignorieren.“ Wir lösten die Umarmung, ich sah ihm noch mal in die Augen, dann stieg ich aus. Ich winkte noch einmal, dann schloss ich die Autotür. 26. Dezember, 19.43Uhr, Webcam- Unterhaltung „Hey Kira! Happy Christmas!“, Joe saß mit Weihnachtsmütze vor dem PC und strahlte mich an. Ich musste sofort anfangen zu lachen, mit dieser Mütze sah er einfach zu lustig aus. Allerdings lachte er auch, ich sah mit leuchtender Weihnachtmütze wahrscheinlich nicht besser aus. „Happy Christmas!“, wünschte ich ihm ebenfalls als ich mich wieder beruhigt hatte. „Du solltest öfters Mützen tragen!“, er grinste. „Du besser nicht, sonst nimmt man dich nicht mehr ernst.“, ich grinste ebenfalls. „Soll ich sie wieder ausziehen?“ „Nein! Lass sie ja an. Ich nehm' dich ja eh nie ernst.“ „Hey! Das hab ich gehört.“ „Ist mir bewusst.“ „Du bist wirklich böse.“ „Ich bin ein Engel“, ich machte eine Unschuldsmiene, woraufhin er nur lachen konnte. „Wie war dein Weihnachtsfest? Ihr habt gestern gefeiert oder?“ „Ja, mit Socken.“, er hielt mir seine in die Kamera „Es war wirklich toll gestern. Morgens gab’s Geschenke und am Nachmittag saß die ganze Familie zu Kaffee und Kuchen zusammen. Es war wirklich lustig diesmal ging auch nichts großartig schief.“ „Letztes Jahr schon?“ „Ja“, er lachte „Ich hab damals den Kuchen aus dem Kühlschrank geholt und bin mit Kuchen über ein Geschenk von Frankie gefallen und natürlich musste ich mit meinem Gesicht im Kuchen landen. Ich fand's nicht so toll, aber der Rest konnte wenigsten drüber lachen.“ Ich grinste und bei der Vorstellung, wie Joe langsam vom Boden aufstand mit dem Kuchen im Gesicht ließ mich auflachen. Er verdrehte nur die Augen: „Und wie war euer Fest?“ „Unsere war vor zwei Tagen mit einem Tannenbaum! Meine Oma war zu Besuch und mein Bruder war auch da. Und nachdem dann auch das Essen auf dem Tisch stand, hatte meine Mutter ihre jährliche Weihnachtskrise in den Griff bekommen. Du musst wissen, dass sie jedes Jahr an Heiligabend Panik schiebt, dass irgendetwas schief geht und sie sich über die ganze Arbeit beschwert und das dieses Fest nur als Kind Spaß macht. Wenn das Essen dann auf dem Tisch steht und meine Oma da ist, geht’s ihr dann wieder besser, ist echt jedes Jahr so. Na ja, aber bei uns ging dieses Jahr natürlich etwas schief, wie jedes Jahr eigentlich. Nach der Beschwerung saßen wir alle am Tisch, haben Nachtisch gegessen und geredet. Mein Bruder hat Zeitung gelesen und nach einiger Zeit fing diese an zu brennen, da sie in die Kerze geriet. Wir haben es alle gar nicht mitbekommen, noch nicht mal mein Bruder, bis meine Schwester Alarm gab. Der Gesichtsausdruck meines Bruders war echt genial.“ Bei dieser Erinnerung musste ich wieder anfangen zu lachen. Auch Joe grinste, dann holte er Luft und fing wieder an zu Sprechen: „Haben dir deine Eltern schon von meinem Geschenk erzählt?“ „Nein, sie haben es nur erwähnt und ich bin schon seit zwei Tagen am überlegen was es sein könnte.“ „So neugierig?“ „Und wie.“ Er lachte: „Okay, dann beeil ich mich lieber, nicht dass du noch weiter warten musst.“ „Vielen Dank, dann mal raus mit der Sprache.“ „Ich komm dich besuchen, in 2 Tagen bin ich bei dir und dann feiern wir zusammen Silvester. Wir klingt das für dich?“ Ich starrte mehrere Sekunden auf den Bildschirm bis ich endlich reagierte und über das ganze Gesicht grinste, so fühlte es sich auf jeden Fall an: „Das ist... wow... genial... das beste Geschenk von allen!“ „Freut mich!“ Am Abend des 28. Dezembers holte ich Joe gemeinsam mit meinem Vater vom Flughafen ab. Ich war total aufgeregt, riss mich aber zusammen. Meinem Vater gefiel es wahrscheinlich nicht, dass ein Junge die nächsten paar Tage bei uns übernachten würde. Ich konnte mir sogar vorstellen, dass er die Nächte Wachbleiben würde und lauschen würde, ob sich einen Stock über ihm etwas tun würde. Was er wohl tun würde, wenn Joe nachts, aus welchen Gründen auch immer, in mein Zimmer käme? Bei der Vorstellung musste ich grinsen. Joe kam uns grinsend entgegen. Er umarmte mich zur Begrüßung und reichte meinem Vater die Hand, während er sich höflich vorstellte. Dann fuhren wir mit dem Auto zurück. Ich fragte ihn nur wie es ihm ginge und wie der Flug war, das reichte um die 25 Minuten Fahrtzeit zu überbrücken. Zu Hause angekommen stellte er sich meiner Mutter vor und redete mit ihr kurz über den Flug, während mein Vater und ich dolmetschten. Seit ich Joe kannte, war mein Englisch beinahe perfekt, dass viele Reden und Schreiben mit ihm half wirklich. Nach ungefähr 10 Minuten ging ich mit Joe in den 1. Stock. Wir wohnten in einem 2-Familien-Haus und somit war im 1. Stock eine komplette Wohnung. Ginny und ich hatten hier unsere Zimmer und da wo damals das Wohnzimmer war, war nun ein Gästebett. Ich zeigte Joe also sein Bett und das Bad, dann wünschten wir uns ‚Gute Nacht’ und gingen in Bett. Joe war vom Flug müde. Die nächsten beiden Tage waren wir unzertrennlich. Vici kam einmal vorbei und wir ging zusammen ins Café und an dem anderem Tag brachte mir Joe Lieder auf der Gitarre bei und wir schauten zusammen mit Ginny DVDs bis circa 0 Uhr, dann kam meine Mutter hoch und meinte, dass sie jetzt ins Bett ginge und wir das auch tun sollten, da wir morgen noch lange genug wach sein würden, womit sie natürlich auch Recht hatte. Wir guckten den Film noch fertig und machten uns dann bettfertig. Wir wünschten uns alle eine ‚Gute Nacht’, dann legten wir uns Schlafen. Ich lag im Bett und starrte an die Decke. Einen Raum weiter lag Joe, dass er mich dieses Jahr noch mal besuchen würde, hätte ich echt nicht erwartet. Es war wirklich das schönste Weihnachtsgeschenk dieses Jahr. Er kam super mit meiner Familie aus und meine Mutter freute sich sehr darüber, dass er wenigstens redete, nicht so wie ihr eigener Mann bzw. mein Vater. Ich musste zwar jedes Mal dolmetschen, aber das störte mich nicht, denn am Tag waren Joe und ich sowieso immer zusammen unterwegs. Wir trennten uns nur, wenn jemand auf Toilette musste oder wir schlafen gingen. Ich grinste, es war ein tolles Gefühl ihn als besten Freund zu haben, es machte mich glücklicher. Nun hatte ich eine beste Freundin und einen besten Freund und keinen von Beiden wollte ich mehr hergeben. Sie hatten beide einen Platz für die Ewigkeit in meinem Herzen, dass war mir klar. Selbst wenn der Kontakt irgendwann mal abbrechen würde, was ich nicht wollte, würde ich mich noch mit 70 Jahren an die Beiden erinnern und das war ein echt tolles Gefühl. Eine Stunde später war klar, dass ich nicht einschlafen konnte, also fing ich an zu lesen. Irgendwann schlief ich trotzdem ein, allerdings nicht fest, denn eine zufallende Tür weckte mich wieder auf. Ich fluchte, machte das Licht an und setzte mich auf. Einschlafen würde ich jetzt nicht mehr so schnell. Ich zog den Rollladen hoch, um zu sehen, ob man Sterne sehen konnte, doch da waren nur Wolken... und Schnee. Es lag tatsächlich Schnee. Ich grinste, der Schnee sah wunderschön aus und am liebsten wäre ich herausgelaufen. Völlig in Gedanken zuckte ich plötzlich erschrocken zusammen, als es an der Tür klopfte. „Kann ich rein?“, flüsterte Joe. „Ja!“, ich sah zur Tür. Joe betrat den Raum und schloss hinter sich die Tür: „Kannst du nicht schlafen?“ „Nicht wirklich, du auch nicht?“ „Doch, eigentlich schon, ich musste nur mal auf Klo und als ich gesehen habe, dass hier noch Licht brennt, dachte ich mir, dass ich dir mal einen Besuch abstatte“, er grinste und setzte sich zu mir aufs Bett. „Draußen liegt Schnee.“, ich zeigte auf das Fenster, unter dem mein Bett stand. Er beugte sich ein wenig zu Seite und schaute hinaus: „Stimmt. Sieht wunderschön aus.“ „Finde ich auch.“ Ein paar Minuten schauten wir einfach nur schweigend aus dem Fenster, jeder hing seine eigenen Gedanken nach, dann schaute Joe mich an: „Und du bist wirklich nicht müde? Es ist nach 4“ „Schon?“, ich wurde ein wenig panisch. „Ja.“ „Scheiße, och man. Weißt du was eigentlich richtig schlimm ist? Ich bin müde, aber kann ich nicht schlafen.“, ich lehnte mich nach hinten an die Wand. Joe kam von Fußende zu mir und setzte sich neben mich: „Mit was hast du schon versucht zu schlafen?“ „Ich hab Wasser getrunken, gelesen, bin durch den Raum gelaufen und bin sogar schon eingeschlafen, aber dann musstest du ja aufs Klo.“, ich boxte ihn leicht in die Seite und legte dann meinen Kopf auf seine Schulter. „Tut mir leid, ich mach’s wieder gut.“ „Viel Erfolg.“, ich ließ meinen Kopf auf seiner Schulter und schloss einfach die Augen. Es war ganz bequem so und von ihm ging eine angenehme Wärme aus. Am liebsten hätte ich ihn an mich gedrückt wie einen Teddybär. „Ich sing dich in den Schlaf, ok?“ Ich lächelte: „Tu das, aber bitte keine Kinderschlaflieder, ich will welche von euch hören. Ruhige Lieder von euch.“ „Schlag mir doch mal eins vor.“ „‚Lovebug’ oder ‚When you look me in the eyes’“ „Ok“, dann fing er an leise ‚Lovebug’ zu singen. Es war ungewohnt ohne Instrumente und die Stimmen der anderen, doch es klang trotzdem wunderschön und ich merkte, wie ich langsam ins Reich der Träume eintauchte. Ich bekam noch mit wie er mit ‚When you look me in the eyes’ anfing, am Ende des Liedes war ich schon eingeschlafen. „Gute Nacht mein Engel! Ich glaube, ich hab mich in die verliebt.“ Am nächsten Morgen wachte ich in meinem Zimmer auf. Das Licht war aus, der Rollladen wieder unten und Joe war nicht mehr da. Er hatte es also tatsächlich geschafft mich zum Schlafen zu bringen und als ich mich zum frühstücken zu ihm setzte, bedankte ich mich auch gleich dafür: „Ich bin wirklich wegen dir eingeschlafen! Hät’ ich echt nicht erwartet. Danke“, ich lächelte ihn an. „Kein Problem, für dich immer wieder gerne. Wie viel hast du denn noch mitbekommen?“, fragte er mich und sah mich neugierig an. „Den Anfang von ‚When you look me in the eyes’, dann war ich weg.“ „Und du hast wirklich durchgeschlafen?“ „Ja, tief und fest.“ „Dann ist gut.“ „Dir ist klar, dass ich dich jetzt immer anrufen werde, wenn ich Schlafprobleme habe oder?“, ich grinste, er lachte: „Du musst die Telefonrechnung zahlen, nicht ich!“ „Nein meine Eltern.“, nun lachte ich „Und ist dir auch klar, dass ich dann zu jeder Tages und Nachtzeit anrufen könnte?“ „So nach dem Prinzip: Ich kann nicht schlafen, du musst mich in den Schlaf singen, egal ob du schon geschlafen hast?“ „Genau!“ „Du bist wirklich böse.“ „Danke.“ Der Tag ging schnell herum, doch die Abendstunden bis 0 Uhr zogen sich in die Länge. Ginny, Joe und ich saßen am Tisch und spielten ‚Mensch ärger dich nicht’, da uns nichts anderes mehr einfiel. „Ist dir eigentlich klar, dass du jetzt 6 Stunden vor deiner Familie ins neue Jahr feiern wirst?“, fragte ich hin und rückte meine Figur vier Felder voran. „Hab ich noch gar nicht so genau drüber nachgedacht“, er würfelt „Aber du hast Recht. Ist irgendwie ein komisches Gefühl.“ „Glaub ich dir. Wann fliegst du eigentlich wieder zurück?“, mir fiel gerade auf, dass ich das gar nicht wusste. „Am 3. Januar um 19 Uhr.“ „Oh ok. Ich komm mit an den Flughafen.“ „Ich auch“, mischte sich nun Ginny mit ein. Joe lächelte: „Freut mich, dass ihr Beiden mitkommt.“ „War doch klar, was wären wir für Freunde, wenn wir das nicht tun würden.“, ich war wieder mit würfeln dran. „Ich weiß nicht, anscheinend wärt ihr dann nicht meine.“, er nahm die Würfel entgegen und würfelte „Mhm... Kira ich hab dich echt gerne und das weißt du auch, aber ich muss das jetzt tun, du wirst mir zu gefährlich.“ Mit diesen Worten beförderte er meine Figur wieder ins Haus zurück. „Oha!“, ich boxte ihm wieder leicht in die Seite „Ich dachte wir wollten zusammen gegen Ginny gehen!“ Sie sah uns empört an. „Glaub ihr kein Wort! Das würde ich niemals machen!“, versicherte Joe unglaubwürdig. „Na wartet ihr Beiden“, Ginny sprang auf und jagte uns durch die Wohnung. Im Wohnzimmer schnappte sie sich ein paar Kissen vom Sofa und eine wilde Kissenschlacht wurde entfacht. Eine Minute vor Mitternacht standen wir alle vorm Fernseher, während mein Vater die Sektgläser verteilten. Ich stand neben Joe und starrte gebannt auf den Bildschirm, als der Countdown begann. Gemeinsam zählen wir runter und um Punkt 0 Uhr stießen wir alle gemeinsam an und wünschten uns ein frohes neues Jahr. Gleich darauf stürmten wir nach draußen, um Raketen und Knaller losgehen zu lassen. Mein Vater, Joe und Ginny ließen eines nach dem anderem los, während ich daneben stand und Joe bei seinem tun beobachtete. Er hatte wieder Locken und sah unverschämt gut aus. Ich durfte nicht vergessen ein Bild von ihm zu machen. Dann dachte ich über die letzten Tage nach. Wir hatten eine Menge Spaß gehabt, gemeinsam gelacht und die gemeinsame Zeit genossen. Es war echt dämlich, dass er in Amerika wohnte und ich in Deutschland. Ich wollte ihn öfters sehen als es uns möglich war. Er war mein bester Freund und immer nur zu chatten hatte nicht den gleichen Effekt wie richtig miteinander zu sprechen. Über den PC konnte er mich auch nicht in den Schlaf singen wie gestern. Ich erinnerte mich noch mal an den Abend. Ich war nur wegen ihm eingeschlafen. Seine Schulter war mein Kissen, seine Wärme meine Decke und seine Stimme sang nur für mich. Plötzlich kam mir eine merkwürdige Erinnerung in den Sinn. Hatte er wirklich gesagt, dass er sich in mich verliebt hatte? Nein, dass konnte nicht sein, ich musste mich irren oder halluziniert haben. Ein Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit. Wie konnte das sein? Es wurde immer stärker und ich lächelte, auch wenn ich nicht wusste warum. „Warum lächelst du?“, Joe stand direkt vor mir uns sah mir in die Augen. Unsere Blicke trafen sich und das Kribbeln wurde noch stärker, auch wenn das kaum noch möglich war. „Ich weiß nicht genau.“, sagte ich und bis vor kurzem wäre das auch noch die Wahrheit gewesen, doch langsam wurde mir klar, warum ich in letzter Zeit so glücklich war, besonders dann, wenn Joe in der Nähe war oder warum ich ihn auch immer in meiner Nähe haben wollte, warum er so gut roch, aussah und seine Wärme sich so angenehm anfühlte. Es dämmerte mir und ich hasste mich dafür. Warum wollte ich plötzlich, dass mein bester Freund mich in den Armen hielt wie er es bei keinem anderem Mädchen tat, warum wollte ich, dass er mich nie mehr loslässt und warum war es mein größter Wunsch, ihn einfach zu küssen? Warum hatte ich mich in Joe verliebt, meinem besten Freund? „Ist irgendwas?“, er sah mich besorgt an. Ich wich seinem Blick aus und bemerkte, dass mein Vater und Ginny weg waren. „Wo sind die anderen?“ „Hereingegangen, deine Mutter brauchte bei irgendwas Hilfe und wir haben sowieso nichts mehr zum verfeuern.“ Ich wurde nervös, ich war also alleine mit ihm und meiner neuen Erkenntnis. Das war noch schlimmer als der Tanz, doch auch diesmal wollte ich eine Frage beantwortet haben, die mir peinlich war: „Joe? Ich hab wieder eine Frage an dich.“ „Du fragst mich ständig irgendetwas“, er lachte. Ich sah ihm in die Augen: „Ich hab eine ernste Frage an dich und ich möchte, dass du sie wahrheitgemäß beantwortest, egal wie peinlich es dir ist, versprochen?“ Er sah mich zögernd an. „Versprochen?“, fragte ich noch mal. „Ja, versprochen.“, er hielt meinem Blick stand. Ich räusperte mich, holte noch mal tief Luft und nahm allen Mut zusammen: „Als du mich gestern in den Schlaf gesungen hast... hast du nach dem Singen noch etwas zu mir gesagt?“ „Ja, habe ich.“ „Äh... hast du wirklich gesagt, dass du dich in mich verliebt hast? Bitte lach nicht und sei mir nicht böse, aber irgendwie hab ich das in Erinnerung und...“ „Ja“, sagte er einfach so als wäre es das normalste auf der Welt. „Wie jetzt?“, ich sah ihn überrascht an. Irgendwie hatte ich fest mit einem ‚Nein’ gerechnet. Er lachte: „Jetzt guck nicht so, es stimmt. Ich hab mich wirklich in dich verliebt, in das wunderbarste Mädchen, das ich kenne.“ Ich wurde rot: „Meinst du das ernst?“ Er lächelte: „Ja, ich meine es ernst.“ „Woher weißt du das?“ „Ich fühle es jedes Mal wenn ich dich sehe.“, er lächelte mich an, wie ich dieses Lächeln liebte, und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Dann ließ er die Hand auf meiner Wange ruhen. Ich lächelte ihn nun auch an: „Ist ein tolles Gefühl oder?“ „Das schönste der Welt.“ „Ich hab mich auch in dich verliebt.“ Er schwieg und kam mit seinem Gesicht immer näher an meines. Mein gesamter Körper verkrampfte sich leicht vor Vorfreude und ich schloss die Augen, während seine Lippen sich auf meine legte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)