Heart of Courage von xXTheAngelZEyeZXx (Stärke im richtigen Moment ist schwer...) ================================================================================ Kapitel 9: Zwei Schwestern -------------------------- 9.Kapitel: Zwei Schwestern „Das ist vollkommen verrückt, Meisterin Hokage. Das wird nicht funktionieren. Niemals. Dafür sind zu viele Risiken in diesen Plan. Sollte auch nur eine Sache nicht nach Plan laufen, wäre das ganze Dorf in Gefahr.“ Haru versuchte schon seit mehr als einer halben Stunde, Tsunade von ihrem verrückten Plan abzuhalten. Vergebens. Aber es war offensichtlich, dass niemand außer ihr an den Plan glaubte. Niemand außer ihr und Sakura. Sie glaubte an den Plan, den Tsunade ausgearbeitet hatte. Sie schien sogar noch begeisterter von dem Plan als Tsunade selbst. „Aber es ist ein Versuch wert. Es ist wenigstens eine Chance, diesen sinnlosen Krieg zu beenden.“ „Sakura, dieser Plan ist Irrsinn. Damit schaden wir uns nur selber, wenn es nicht klappt, was hundertprozentig der Fall ist.“ „Woher willst du das wissen. Hast du es schon versucht? Mir egal, was ihr alle sagt, ich werde diesen Plan ausführen und wenn ich es alleine machen muss, dann bitte!“ Dieser Satz brachte erst mal alle zum Schweigen, bis auf Tsunade, die nur müde anfing zu Lächeln. Schon seit einigen Minuten zogen die Laute des wieder aufgenommenen Kampfes von den Toren bis zu ihnen. Am Horizont konnte man die ersten Sonnenstrahlen sehen, die das Büro jetzt rötlich färbten. „Ihr habt mir jetzt alle eure Standpunkte zu meinem Plan ausgesprochen. Die Einzige, die diesen also ausführend wird, ist Sakura. Sehe ich das richtig?“ Es wurden missmutig Blicke ausgetauscht, bis Nachi seine Meinung sagte: „Natürlich lassen wir Sakura nicht alleine diesen Plan ausführen, aber es wird nicht klappen.“ Alle stimmten ihm zu. Die Explosion von einigen Bomben verriet ihnen, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten. „Die Personen, die nicht an dieser Mission der Klasse S teilnehmen werden, verlassen jetzt diesen Raum und gehen den anderen helfen“, sagte Tsunade scharf und blickte jeden durchdringend an. Keiner rührte sich von der Stelle. „Na, also geht doch. Warum nicht gleich so. Und jetzt beginnen die Teams 13 und 14 mit den Vorbereitungen. Ihr restlichen geht zu der Schlacht runter und helft den anderen, bis ich euch ein Zeichen gebe.“ Sofort stürmten alle aus dem Raum, wobei Nachi und Haru leise über Tsunades psychischen Zustand diskutierten, da sie solch einen Plan erdacht hatte. Sakura, Naruto, Haine und Bleed liefen in Richtung Haupttor, wo die meisten Kämpfe stattfanden. Ganz in Ruhe, dachte Sakura auf dem Weg dahin, noch einmal über den Plan nach. Sie wusste wie alle anderen, dass er Irrsinn war, aber es war ihre einzige Chance. „Mein Plan sieht wie folgt aus. Wir beginnen damit bei Einbruch der Nacht. Team 13 und 14, ihr werdet euch aufteilen und an den sechs äußeren Punkten des Dorfes posestieren. Von dort aus, werdet ihr alle das Jutsu für die geheime Barriere eures Dorfes um unseres aufbauen, wenn ich das Zeichen gebe. Ihr wisst natürlich, dass ihr vollkommen Synchron in der Ausführung des Jutsus seien müsst, sonst funktioniert es nicht. Wenn ihr es nicht schafft, dieses Jutsu Synchron auszuführen, habt ihr keinen Zweiten Versuch. Allein ein Versuch verbraucht mehr als die Hälfte eures Chakras. Deshalb nehmt ihr auch Funkgeräte mit, damit wir untereinander kommunizieren können. Sobald die Barriere steht, werden zehn Minuten lang keine Ninjas ins Dorf rein oder raus kommen. Nachi und Haru, ihr beide werdet so viele Ninjas wie nur irgend möglich von dem Hauptlager weglocken, damit die Anführer der Lager alleine sind. Die werden schon schwer genug sein, auch ohne Wachen. Leider werden dadurch mehr Feinde im Dorf sein, als wir Ninjas haben, aber ich glaube an die Stärke jedes Einzelnen in diesem Dorf. Noch dazu werde ich veranlassen einige Fallen aufzustellen. Ihr restlichen werdet euch außerhalb von Konoha aufhalten, wenn die anderen die Barriere errichten. Sobald diese steht habt ihr zehn Minuten, um die Jo-Nin und Anbus in den Zelten zu töten oder zumindest außer Gefecht zu setzten. Ich weiß genau, dass ihr das schafft. Ihr seid viel stärker als die. Vertraut mir.“ Tsunades Plan hatte mehr als nur einen Schwachpunkt. Doch Sakura betete dafür, dass alles funktionieren würde. Als sie am Tor ankamen, war dort die Hölle los. Alle möglichen Chu-Nin, Jo-Nin und Anbus kämpften dort gegeneinander. Noch mehr lagen verwundet am Boden, oder waren sogar tot. Sakura sah nur noch, wie Naruto sich in den Kampf stürzte, genau wie Bleed, Haine und Link. Auch Hinata konnte sie etwas weiter entfernt sehen. Sie lief herum und versuchte, mit einigen anderen Medik-Nins, die meisten Shinobi von Konoha zu heilen, doch wurde sie immer wieder unterbrochen. „Hinata. Lass mich dir helfen, “ rief Sakura, als sie näher kam. Die erschöpfte Kunoichi nickte nur erleichtert und überließ dann Sakura das Heilen, während sie die Gegner, mit ihrem Jutsu der 64 schützenden Hände, fernhielt. Aber leider gab es einige Konoha-Nins denen man nicht mehr helfen konnte. Ihre Verletzungen waren zu schwerwiegend. Hinzu kam, dass es nicht lange dauerte, bis Hinata vollkommen am Ende ihrer Kräfte war. Diese war auch nicht gerade verwunderlich für Sakura, denn sie heilte und kämpfte schon seit fast zwei Wochen im Dorf. Zwischen all den Trümmern gab es kaum noch Ninja, denen man helfen konnte, doch taten Sakura und Hinata ihr Bestes. Nach einiger Zeit, zogen sich die Feinde zurück und das hieß für Konoha, eine kleine, sehr kleine Atempause. Alle Krieger die noch stehen konnten, brachten die Verletzten ins Krankenhaus. Es gab zu viele von ihnen und zu wenig Betten, so dass einige auf Tischen oder sogar auf den Boden liegen mussten. An den meisten Stellen, konnte man den Boden gar nicht mehr erkennen, da er blutüberströmt war. Überall hatten sich riesige Larchen gebildet. Über diese Zustände waren Sakura und die anderen drei so geschockt, dass sie es nicht länger erwarten konnten, denn Plan auszuführen. „Sakura. Komm doch bitte mal her. Ich muss mit dir reden.“ Tsunade kam gerade komplett erschöpft aus der OP. Schnell lief Sakura zu ihr hin. „Es geht um die Mission. Ich möchte dich bitten hier zu bleiben. Ich brauche dich und deine Heilkünste hier dringender. Es gibt zu viele Verwundete. Und ich habe zu wenig Medik-Nins hier. Bitte, du musst hier bleiben.“ „Aber Tsunade. Ich war es, die doch unbedingt diese Mission wollte. Außerdem muss ich mit, um die anderen zu heilen, falls ihnen was passiert.“ „Ich wusste, dass du das sagen würdest. Und daran habe ich auch gedacht. Deshalb werde ich Hinata mit ihnen gehen lassen, aber dich brauche ich hier, verstanden?“ Sakura sagte nichts weiter, nickte aber kurz. Sie war unwahrscheinlich wütend auf Tsunade. Sie hatte diese Mission doch gewollt und jetzt sollte Hinata an ihrer Stelle mitgehen. Für sie war das einfach nur ungerecht. Natürlich wurde Sakura dort gebraucht, aber wenn der Feind besiegt wäre, könnte sie sich anschließend doch noch um die Verletzten kümmern. Oder zweifelte Tsunade am Schluss doch selbst an ihrem Plan? Sakura war hin- und hergerissen zwischen ihrem Wunsch mit den anderen Kämpfen zu gehen und dem dort zu bleiben und Tsunade zu helfen. Sie hatte ja gesehen, welche Zustände im Krankenhaus herrschten. Sakura entschied sich dafür doch zu bleiben, auch wenn sie dies nur wiederwillig tat. „Deswegen geht Hinata mit euch. Noch dazu kann sie euch mit ihrem Byakugan sehr nützlich sein.“ Tsunade erklärte gerade Naruto, wieso Hinata anstatt Sakura mit auf die Mission kam. Irgendwie gefiel ihm der Gedanke ganz und gar nicht. Er war froh, gewesen Hinata hier im Krankenhaus in Sicherheit zu wissen. Jetzt wurde es auch für sie gefährlich, denn sie hatten ja keine Ahnung, was in diesem Lager auf sie wartete. Die letzten Sonnenstrahlen drangen durch die Fenster hindurch und allen war klar, dass es bald losgehen würde. Die Teams 13 und 14 hatten sich an ihren Punkten posistiert, während sich Naruto und die anderen drei fertig machten. Sie würden sich außerhalb des Waldes verstecken, bis die Barriere errichtet sein würde. Und dann mussten sie blitzschnell ins Lager und dort die Anführer auslöschen. Es war ganz und gar nicht einfach, aber auch nicht vollkommen unmöglich. Sie durften nur nicht zu früh erwischt werden. Am besten sollte man sie gar nicht erwischen, aber das würde nicht ewig funktionieren, da war sich Naruto sicher. Aber seine Gedanken waren noch nicht ganz bei dem Auftrag, sondern bei Sakura. Bestimmt war sie ziemlich sauer über Tsunades Entscheidung, denn sie hatte diesen Plan doch so gerne ausführen wollen. Aber Tsunade hatte schon Recht, sie braucht Sakura dort. „Hey, Naruto! Wo bist du denn schon wieder mit deinen Gedanken? Wir wollen los. Die Sonne ist endlich untergegangen.“ Haines Stimme erschreckte ihn etwas, da er so in Gedanken gewesen war und auf nichts geachtet hatte. Also war es jetzt soweit. Schnell und leise machten sich die Fünf in den Wald auf, um sich dort zu verstecken. Naruto fiel auf, dass Hinata blass und etwas unruhig war. Eigentlich hatte er vorgehabt noch im Dorf mit ihr zu reden. Er konnte seine Gefühle nicht länger für sich behalten, da er meinte platzen zu müssen. Ständig fragte er sich, wie sie darauf reagieren würde. Wäre sie sprachlos? Würde sie wieder rot werden? Würde sie wieder in Ohnmacht fallen? Empfand sie so wie er? Wenn nicht, wäre ihre Freundschaft danach vorbei? Würde sie überhaupt noch mit ihm sprechen? Nur zu gerne hätte er schon jetzt die Antworten auf diese vielen Fragen. Aber jetzt war etwas anderes viel wichtiger, denn immerhin hing das Ende dieses sinnlosen Krieges an dieser Mission. Da es noch einige Zeit bis zum Angriff dauerte, suchten die Fünf sich ein schönen, versteckten Platz und ruhten sich dort aus. Plötzlich, ganz ohne Grund, wünschte er sich Sasuke wäre dort, um mit ihm zusammen für Konoha zu kämpfen. Beide Seite an Seite, könnten sie um ihr Heimatdorf kämpfen und sie würden zusammen sicher siegen. Sie könnten, wenn Sasuke damals nicht zu Orochimaru gegangen wäre. Und doch war er bereits zweimal in ihrer Nähe aufgetaucht. Wenn nicht schon öfter, ohne das sie je etwas bemerkt hatten. Von ihrem Ruheplatz hatten sie einen guten Ausblick auf Konoha und ihrem Ziel, das Lager der Iwa-Nins. Noch stand die Barriere nicht. Vielleicht waren die Fallen noch nicht alle aufgebaut oder Nachi und Haru hatten noch nicht alle Wachen aus dem Lager gelockt. Es gab genug Gründe dafür, trotzdem machte Naruto sich einige Gedanken. „Hier. Wir sollten jetzt die Funkgeräte anschließen. Tsunade will mit uns in Kontakt bleiben.“ Haine reichte ihnen allen ein Funkgerät, das Naruto nur zu gut kannte. In einer seiner früheren Team 7 Mission musste er eines davon tragen. Damals mussten sie einen entlaufenen Kater fangen. Erneut landeten seine Gedanken bei Sasuke. Einige Fragen verfolgten ihn immer. Was machte er gerade? Ging es ihm gut? Wann würde Orochimaru ihn als Traumgefäß nutzen? Wieder einmal durchbrach Haines Stimme seine Gedanken. „Naruto, ich finde deine Erinnerungen und Gedanken an euren verlorenen Teamkameraden gehören hier nicht hin. Konzentrier dich bitte auf unsere Aufgabe. Die ist so schon schwierig genug, ohne das du mit deinen Gedanken andauert woanders bist.“ Normalerweise wäre Naruto jetzt sauer auf sie, da sie sich einfach so einmischte, aber er hörte ihre Anspannung und wusste, dass sie sehr aufgeregt war. Naruto spürte wieder diesen bohrenden Blick auf sich lasten und wusste, dass sie Recht hatte. Nachdem die Funkgeräte alle befestigt waren und sie Kontakt mit Tsunade hatten, mussten sie nur noch auf das Zeichen warten. Die Zeit verging und zwischen den Bäumen konnte man den leichten Schein des Mondes wahrnehmen. Naruto beobachtete gerade die Schatten der Bäume auf dem Boden. Da kam das Zeichen von Tsunade. Innerhalb weniger Sekunden hörten alle die Stimmen der sechs Chu-Nin durch die Funkgeräte, die das Jutsu aussprachen. Hizuki sagte die Zeichen vor und die anderen, so hofften sie, würden diese hoffentlich gleichzeitig einsetzten. „Hase. Affe. Schlange. Drache. Hahn. Ratte. Jutsu der Elementaren Schutzbarriere.“ So wie es aussah hatte alles geklappt. Von allen Sechs Punkten baute sich ein leuchtender Strahl zur Mitte der Stadt auf. Als alle aufeinander trafen bildeten sie einen riesigen Kristall um das Dorf. Diese Barriere sah einfach unbeschreiblich schön aus. Sie schimmerte in den verschiedenen Farben des Regenbogens. Haines Stimme gab das Startsignal. „Also, dann beginnt es jetzt. Los!“ Mit großen Sprüngen zogen sie Richtung Hauptlager. Sie mussten sich wahnsinnig beeilen, denn die Zeit lief gegen sie. Am Lager bemerkten sie gleich, dass irgendetwas entweder zu gut geklappt hatte oder es dort irgendwie zu leer war. Es konnte doch nicht sein, das Nachi und Haru alle Wachen dort wegbekommen hatten? Bleed schien dasselbe zu denken. „Das kann nicht sein. Hier müssten mindestens noch drei oder vier Ninjas sein. Ich glaube, das ist eine Falle. Man hat uns erwartet.“ Alle hatten das gleiche gedacht und er hatte es ausgesprochen. „Ich schlage vor, wir gehen trotzdem ganz vorsichtig zum Zelt.“ Link ging voraus, um eventuelle Fallen sofort zu entdecken. Doch nicht einmal eine Falle fanden, sie bis zum Zelt geschweige denn eine Wache. Ihr Misstrauen wuchs mit jedem Schritt. Ein heller Schimmer verriet ihnen, dass jemand im Zelt sein musste. Durch das Licht des Feuers sah man Bewegungen im inneren des Zeltes. An der einen Zeltseite standen Haine und Bleed und an der anderen Naruto und Hinata. Ein knallendes Geräusch von drinnen erschreckte Hinata, die hinter ihm stand und Naruto spürte wie sich ihre Faust um seinen linken Oberarm schloss. Er musste dem plötzlichen Impuls sie zu Umarmen unterdrücken und tat so, als ob nichts gewesen wäre. Dann hörte man leise Stimmen nach draußen dringen. „Und? Was geht da vor sich, Kabuto?“, sagte eine eiskalte, weibliche Stimme. Bei dem Namen setze Narutos Herz kurz aus. Kabuto? Hatte etwa Orochimaru was mit diesem Krieg zu tun? Wenn ja, war Sasuke dann auch dort? Aber wem gehörte diese unbekannte Frauenstimme? „Die Ninjas aus Sorita haben eine unüberwindliche Barriere geschaffen. Deshalb haben uns die Konoha-Nins so einfach ins Dorf gelassen. Es war eine Falle.“ „Und wann wird diese Barriere verschwinden?“ fragte diese Stimme vollkommen ruhig. „Ähm. Das kann ich ihnen nicht sagen, Meisterin Satomie. Das ist unterschiedlich. Es kommt auf die Kraft der Ninjas an, die dieses Jutsu einsetzten.“ Satomie? Denn Namen kannte Naruto. Irgendwann hatte er ihn schon mal gehört. Aber wo nur? Er blickte zu Bleed und Haine rüber, um zu wissen, was sie von dem Gespräch hielten. Haine stand der Schock noch im Gesicht. Ihre Augen waren weit geöffnet und sie war leichenblass geworden. Geistesabwesend schüttelte sie langsam den Kopf. „Haine? Was hast du?“ Doch sie schüttelte noch energischer mit dem Kopf, als Naruto sie flüsternd gefragt hatte. Was sollten sie den jetzt machen? Haine schien unter einem Schock zu stehen. Naruto überlegte, einfach das Zelt zu stürmen, denn noch wusste der Feind nicht dass sie da waren. „Dann müssen wir eben warten, bis sich dieses Jutsu löst. Schade. Und ich hatte schon die Hoffnung gehabt heute mit diesem dämlichen Krieg fertig zu werden. Da kann man wohl nichts machen. Und solange wir warten, können wir uns ja etwas mit unseren kleinen Gästen beschäftigen.“ In Bleeds und Haines Gesicht, sah Naruto denn selben Schock, den er fühlte. Sie sind doch entdeckt worden, aber wie? Noch bevor einer von ihnen reagieren konnte, wurden die Wände des Zeltes geöffnet und im nächsten Moment nahm irgendjemand Naruto in den Schwitzkasten und nicht nur ihn. Alle wurden hinein gezogen. Kein Mensch zog sie dort hinein, sondern seltsame Wesen, wie Naruto auffiel. Hässliche, riesige Kreaturen mit zwei Hörnern auf dem Kopf und furchtbaren langen, dünnen und spitzen Krallen. Ihre Körper schienen aus dunkelblauen Kristallen zu sein. Einige waren dünn und groß, andere dick und klein. Oder auch anders rum. Naruto schätze, dass es ungefähr zehn sein mussten, da er nicht in alle Ecken des Zeltes sehen konnte. Seine Sicht war sehr eingeschränkt, da diese Kreatur ihn mit beiden Armen fest umschlungen hielt. Neben sich konnte er Hinata gerade noch so sehen, die von einem riesigen, dünnen Exemplar festgehalten wurde. Sie schien starr vor Angst und versuchte nicht mal sich zu befreien. Das wäre sowieso zwecklos gewesen. Alle Bemühungen sich aus der Umklammerung zu lösen halfen nichts, dass Wesen ließ nicht locker. „Herzlich Willkommen, meine kleinen Freunde. Ich freue mich, dass unsere Opfer so bereitwillig in unsere Mitte kommen. Da erspart ihr uns einen langen Weg. Vor allem du hilfst uns sehr, Fuchsjunge. Du weißt ja gar nicht, wie nett es von dir ist, dass du freiwillig zu uns kommst.“ Naruto blickte von Hinata auf, zu der Quelle, wo diese kalte Stimme herkam. Ihm gegenüber, hinter dem Feuer, stand eine wunderschöne Frau. Man musste es einfach so sagen, denn ihre Schönheit haute einen glatt um. Ihre blasse Haut erinnerte stark an Porzellan und ihre Haare an pures Gold. Ihre vollen Lippen schienen die Röte der untergehenden Sonne zu haben. Doch am außergewöhnlichsten waren ihre Augen. Naruto vermutete sofort ein Dou-Jutsu, ein Augen-Jutsu. Ihr Augen war vollkommen schwarz, bis auf die Pupille und drei rautenförmige Schlitze, die mit einer Spitze zur Pupille zeigten. Diese waren in einem eiskalten, hellen Blau gefärbt. Es wirkte unheimlich und verursachte einen Schauer über Narutos ganzer Haut und doch faszinierte es ihn vollkommen. Das nächste, das Naruto auffiel, war ihre Kleidung. Es war dieselbe wie die von Kisame. Ein langer, schwarzer Mantel mit roten Wolken darauf. Also war sie auch ein Mitglied von Akatsuki. Einige Meter neben ihr stand Kabuto, Orochimarus treuster Diener. Etwas verwundert über diese vielen „Gäste“, stand er stumm da. „Ihr könnt sie jetzt loslassen, Oni. Ich denke nicht, dass sie so einfach fliehen können.“ Kaum hatte die Frau ihren Befehl ausgesprochen, da löste das Wesen seinen Griff und alle standen wieder normal auf dem Boden. Schnell stellten sich die Onis an die Wände der Zelten zurück. Hinata wich einige Schritte zurück, als ihr Blick auf den Boden vor Kabuto landete. Durch das Feuer sah Naruto erst nichts. Als er näher hin sah, erkannte er die Leichen von sehr vielen Iwa-Nins. Quer durchs Zelt lagen wohl hunderte Leichen. Ihr eigentliches Ziel war schon längst tot! Auch Haine und Bleed hatten die toten Körper schon gefunden. Ein boshaftes Lächeln legte sich auf das Gesicht der Frau. Boshaft und doch wunderschön. „Tut mir leid, aber wir hatten noch keine Zeit hier aufzuräumen. Außerdem brauche ich doch genug zu trinken. Aber ich muss zu geben, dass dieses nicht so köstlich ist, wie das von einer ganz bestimmten Person. Einer Person, die dort unten im Dorf bestimmt schon auf mich wartet. Eigentlich dachte ich, sie würde mit hierher kommen, aber ich habe ihren Mut wohl überschätzt. Hahaha.“ Dieses Lachen war so bösartig und schrecklich, dass es unter die Haut ging und einem Angst macht. Naruto fühlte sich genauso gelähmt, wie damals bei der Begegnung mit Zabuza. „Sie hat mehr Mut als du denkst, Satomie. Doch wird sie noch benötigt. Bestimmt wäre sie mit gekommen, wenn sie gewusst hätte, dass du hier bist.“ Haine schien sie fast anzuschreien. Alle Angst war von ihr abgefallen, so schien es zumindest. Naruto war sich nicht ganz sicher, aber konnte es sein, dass Haine diese Frau hasste? Für einen Moment schwörte er, einen Funken von Hass und Mordlust in Haines Augen gesehen zuhaben. Bleed fasste sie bei den Schultern, da sie versuchte auf Satomie loszustürmen. „Hmm. Du bist entweder sehr mutig oder verdammt dumm, Kleine. Sich mit mir anzulegen ist nicht sehr schlau. Aber, sag mir doch bitte, woher soll ich wissen, dass du von der gleichen Person sprichst, wie ich. Woher soll ich wissen, dass du von meiner kleinen Schwester Sakura redest?“ Diese Nachricht ließ einen bleibenden Eindruck bei Naruto. Das konnte und wollte er nicht glauben. Sakura, die Schwester von dieser bösartigen Frau? Oder konnte es doch sein? Das Foto, das er bei Sakura im Zimmer gefunden hatte, fiel ihm sofort ein und die dazu gehörige Inschrift. Und jetzt fiel ihm wieder ein, wo er den Namen Satomie schon gehört hatte. Sakura hatte ihn damals an der Konohaquelle erwähnt, als sie ihren ersten Chakrapunkt geöffnet hatten. Nein, das war eine Lüge. Das konnte nur eine Lüge sein. Sonst nichts. „Was hast du da gesagt? Schwester? Du spinnst doch. Sakura ist ein Einzelkind.“ Naruto wollte das nicht glauben. Niemals. Er redete sich selber ein, dass dies alles nur eine Lüge war. Aber irgendwo, tief in seinem Herzen, wusste er die Wahrheit schon. Wieder erfüllte ein erschauderndes Lachen das Zelt. „Mein kleiner, naiver Junge. Sakura ist alles andere als ein Einzelkind. Sie ist meine Schwester. Meine kleine, törichte Schwester. Ihr wahres Ich hat sie euch immer schon verheimlicht, die arme Kleine. Schämte sich für ihre Verwandtschaft. Für ihre Herkunft. Ihr wahrer Name lautet Sakura Suomi. Somit ist sie das jüngste Familienmitglied der Suomis von Kiri-Gakure. Das sind ihre Wurzeln und das wird sie niemals verleugnen können. Egal, wie lange sie noch davor wegläuft. Das Blut der Suomis fließt durch ihre Venen. Ihr Kekkeigenkai. Ihre Mordlust. “ „Halts Maul. Du lügst. Sakura ist niemals das, was auch immer du da sagst. Sie gehört nach Konoha. Sie ist keine Suomi. Sie ist Sakura Haruno. Und nichts von dem, was du sagst wird das ändern.“ „Lass es, Naruto.“ „Wieso Haine? Willst du etwa, dass diese Frau Lügen über Sakura erzählt. Oder glaubst du ihr das etwa? Die lügt doch, sobald...“ „Sie lügt eben nicht, du Idiot!“ Haine hatte so laut geschrien, wie sie nur konnte. Es war das erste Mal das sie überhaupt Naruto anschrie. „Was? Was sagst du denn da?“ „Sie lügt nicht, Naruto. Sakura ist das, was sie sagt, “ sagte sie nun wieder vollkommen ruhig. Fassungslos schaute Naruto von Haine zu Satomie. Die schien über diese kleine Diskussion sehr belustigt. „Tja, dass ihr jetzt die Wahrheit kennt, ist auch nicht mehr wichtig, da ihr jetzt alle sterben werdet. Wem soll ich zu erst das Blut aussaugen? Ach ja, wie wäre es mit der jungen Dame dort. Da sie so ruhig war, soll sie eine Belohnung bekommen. Du siehst außerdem so aus, also ob dein Blut köstlich wäre.“ Ihr Finger war direkt auf Hinata gerichtet und man sah, wie ihre Eckzähne länger und spitzer wurden. Noch bevor Naruto handeln konnte, war sie weg. In einem winzigen Augenaufschlag, war sie verschwunden und dann hörte Naruto nur noch Hinatas Schrei. „Hinata!“ Ruckartig drehte er sich um und blickte zu der vollkommen erstarrten, blassen Hinata. Blut tropfte von Satomies Mundwinkel langsam zu Boden. Aber es war nicht Hinatas Blut, das sie dort genüsslich trank. Sakura war es langsam zu viel. All diese Toten und Verwundeten auf dem Schlachtfeld. Es gab so viele und zu wenige konnte man noch retten. Es war schrecklich. Die Heilsalben von Avatarius waren bereits aufgebraucht. Sämtliche Arzneimittel im Krankenhaus leer. Sie hatten nichts mehr, um die Schmerzen und Wunden der Verletzen zu lindern. Ein Blick aus dem Fenster verriet Sakura, dass die Barriere immer noch nicht stand. Im Moment waren alle damit beschäftigt die Fallen aufzustellen. Auch Tsunade war mit ihnen draußen und gab ihren Kriegern Anweisungen. Und da die Verwundeten ihm Krankenhaus gerade versorgt waren, meldete Sakura sich bei Shizune ab und ging Richtung Haupttor, um zu helfen. Doch am Tor waren alle schon fast fertig. „Du bist umsonst hierher gekommen. Du wirst im Krankenhaus mehr benötigt. Geh zurück. Ich werde auch gleich nachkommen.“ Enttäuscht drehte Sakura sich um und wollte zurück, da fiel ihr etwas im Schatten eines Baumes ins Auge. Eine hässliche, große Kreatur mit Hörnern und Krallen. »Ein Oni? Hier? Ich dachte, die Leben nur im Limbus. « Das kristallartige Wesen stand keine hundert Meter von Tsunade entfernt. „Tsunade, pass auf. Hinter dir. Da ist ein Oni.“ Der Oni war entdeckt und die Ninja warfen ihre Kunais auf ihn. Doch sie prallten an seinem harten Körper einfach ab. Er schien wirklich aus Kristall zu sein. Als würde er nichts merken, ging er einfach weiter auf Tsunade zu. Die angreifenden Konoha-Nins hatten keine Chance und wurden alle von ihm, mit einem einzigen großen Schlag der rechten Hand, erledigt. Mit großen Schritten lief Sakura zu ihrer Meisterin und stellte sich zwischen ihr und dem Oni. Sie war jetzt noch das Einzige, was zwischen Tsunade und dem riesigen Ungetüm stand. „Lass Sakura. Damit werde ich auch alleine fertig. Du musst ins Krankenhaus.“ „Bist du sicher, Sensei. Ich kann doch helfen.“ „Nein, geh du zurück. Das ist ein Befehl.“ Tsunade schien sehr gereizt und Sakura wollte sich nicht mit ihr anlegen. Sie drehte sich vorsichtig um und wand sich Richtung Krankenhaus. Doch sie war keine drei Schritte gegangen, da flog Tsunade an ihr vorbei gegen eines der zerstörten Häuser und bewegte sich nicht mehr. „Scheiße, Tsunade!“ Sakura kniete sich neben sie und suchte nach schwerwiegenden Verletzungen. Doch sie war zum Glück nur bewusstlos und hatte ein paar kleinere Kratzer. Sakura begann damit, Chakra zu sammeln und sie zu heilen. Aber sie hatte kaum angefangen, da kam auch schon der Oni auf sie zu. Seine lange, dünnen Krallen rasten auf Sakura zu und einige Sekunden später bohrte sich einer von den dreien durch ihren Rücken und kam im Bauch wieder heraus. Der Oni hatte sie auf seiner Kralle aufgespießt. Unwahrscheinlich starker Schmerz pochte von der Stelle, wo die Kralle steckte bis hin in die kleinste Faser ihres Körpers. Mit einem kräftigen Ruck zog er die Kralle wieder heraus. Ihr Blut tropfte langsam auf Tsunade und den Boden. Sakura versuchte aufzustehen, um mit Tsunade zu fliehen, aber schon die kleinste Bewegung versuchte höllische Schmerzen. Und durch jede Bewegung verlor sie mehr Blut. Ihre Kleidung war schon stark von dem Blut getränkt, als sie den Oni hinter sich hörte, wie er nur boshaft kicherte. Erneut hob er die Krallen, als Sakura sich umblickte, vermutlich um sie zu töten. Der Schmerz hinderte Sakura immer noch daran auszuweichen. Und auch wenn sie keine Verletzung gehabt hätte, konnte sie nicht ausweichen. Tsunade wäre sonst in Gefahr. Schnell flogen die Krallen des Oni wieder auf sie zu. Sakura schloss ihre Augen und hoffte auf ein Wunder. Sie zählte schon die Sekunden bis sie sterben würde. Aber statt des tödlichen Stoßes spürte sie nichts, sondern sie hörte Metall auf Metall treffen. Sie war aus einem unbegreiflichen Grund gerettet! Langsam und ungläubig, dass sie noch lebte, öffnete sie die Augen. Die Krallen des Oni waren nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. Doch zwischen ihr und den Krallen war noch ein Schwert. Es stoppte den tödlichen Angriff des Wesens. Sie folgte dem Lauf des Schwertes und es lag in den Händen von... „Sasuke!“ Er hatte sie und Tsunade gerettet. Und nun leistete er dem Oni mit dem Schwert Wiederstand. In seinem Gesicht konnte Sakura das Lächeln sehen, dass er immer hatte, wenn er kämpfte. „Sakura. Schnell heil dich und Tsunade. Ich halte ihn solange auf.“ Sasuke konzentrierte sich auf den Kampf, während Sakura damit begann Tsunade zu heilen. Schon nach wenigen Sekunden war Tsunade wieder wach. Ein bisschen benommen, schaute sie von dem Oni zu Sasuke, der ihn mit dem Schwert attackierte, zu der verwundeten Sakura. Ihr Blick fiel auf die Wunde, die der Oni verursacht hatte und ohne groß nachzudenken, handelte sie. Und das keine Sekunde zu spät. Sakura war kurz davor gewesen, das Bewusstsein zu verlieren. „Was ist denn passiert? Und was zum Geier macht Sasuke eigentlich hier?“ fragt Tsunade während sich Sakuras Wunde langsam schloss. Sie schien verwirrt ihn dort zu sehen. Das war auch kein Wunder, Sakura selber war total durcheinander. „Er kam gerade noch rechtzeitig. Wir wären fast von dem Oni getötet worden. Sasuke hat uns gerade noch so gerettet.“ Diese Worte erfüllten Sakura mit Hoffnung und Freude. Vielleicht bestand doch noch Hoffnung, dass Sasuke zurückkehren würde. Es könnte ja sein, dass er deswegen hier war. Er wollte Tsunade um Verzeihung bitten. Sakura beobachtete den Kampf, während Tsunade sie heilte. Zum Glück, war die Kralle nicht dicker gewesen als ein Speer, sonst wäre die Verletzung schwerwiegender, wenn nicht sogar tödlich gewesen. In dem Kampf von Sasuke und dem Oni schien es so, als würde es so schnell keinen Sieger geben. Sasuke war sehr stark, aber der Oni war auch nicht gerade schwach. Aber die Frage war immer noch: Woher kam der Oni? „Sakura, komm schnell. Wir heilen die anderen, während Sasuke dieses… dieses Etwas ablenkt.“ Leise und schnell liefen sie von einem zum anderen Ninja und versorgten ihre Wunden Einige waren nur leicht verletzt und sofort wieder einsatzfähig, zum Glück für Tsunade. Manche hatten ähnlich schwere Verletzungen wie Sakura. Der Verlust des Blutes machte sich langsam bemerkbar. Immer wieder wurde ihr Schwarz vor Augen. Ihr fielen die Blutpillen ein, die sie in ihrer Tasche für Notfälle aufbewahrte, seitdem Satomie sie damals fast komplett ausgesaugt hatte. Sie nahm schnell eine davon und auch denn starkblutenden Shinobis gab sie welche. Schon nach ein paar Augenblicken ging es ihr wieder besser. Sie spürte ihr Blut pulsieren und wie sich ihr Zustand stabilisierte. Nur noch drei Ninjas waren verwundet. Die meisten ruhten sich kurz aus. Andere beobachteten neugierig den Kampf zwischen Sasuke und dem Oni, aber keiner schien auch nur die Anstalt zu machen ihm zu helfen. Es war schon erstaunlich, wie gut Sasuke gegen den Oni ankam, denn immerhin war dieser fast drei Meter groß. Doch das Schwert schien ihm nicht wirklich etwas anhaben zu wollen. Sasuke konnte ihn damit zwar in Schach halten, aber das Monster hatte nicht einen Kratzer. Es geschah ganz plötzlich und ohne jedes Anzeichen. Der Oni holte zum Schlag aus und erwischte Sasuke in der Luft, als dieser gerade einem Angriff auswich. Eine Sekunde später hing Sasuke dort an seiner Kralle. Sie hatte sich, wie bei Sakura, einmal durch ihn durchgebohrt. „Sasuke!!!“ Der Oni lachte siegessicher auf. Nun begannen einige der Jo-Nin damit sich doch einzumischen und den Oni anzugreifen. Aber es half nichts. Der Oni wollte sein Opfer nicht so schnell wieder hergeben. Sasuke schien das aber anders zu sehen und löste sich geschickt von der Kralle. Taumelnd landete er auf dem Boden und schloss die Augen für einen kurzen Moment. Sakura fiel auf, dass er etwas schwerfällig atmete. Es schien ihm nicht besonders gut zu gehen. Sie ging ein paar Schritte auf ihn zu, aber Tsunade umfasste ihre rechten Oberarm mit viel Nachdruck und hielt sie zurück. „Was soll das, Sensei? Ich muss ihm helfen.“ „Warte einen Moment. Hörst du das nicht?“ Sakura wusste erst nicht was sie meinte, aber als sie genauer hinhörte, nahm sie es auch war. Das Geräusch war ihr bekannt, da dieses immer zu hören war, wenn Sasuke Chidori einsetzte. Aber dies war kein normales Chidori, wie Sakura schon nach wenigen Sekunden auffiel. Sasuke kombinierte es mit dem Schwert, das jetzt so aussah, als würden Blitze aus diesem herauskommen. Mit einem Lächeln im Gesicht, öffnete er die Augen wieder und Sakura sah die Sharingan-Augen von ihm. Sasuke holte mit dem Schwert aus und schnitt damit die Kralle von der Hand des Oni, die ihn kurz zuvor getroffen hatte. Der Oni schrie vor Schmerzen auf und Blut kam aus der offenen halben Kralle herausgeströmt. Jeder im Umkreis bekam etwas davon ab. Aber am meisten Sasuke, der direkt unter dem Oni stand und Sakura, die sich aus Tsunades Griff befreit hatte und nun zu ihm eilte, um ihn zu helfen. Sasuke stützte sich einen Moment auf das Schwert, um auszuruhen. Doch diesen unachtsamen Moment nutze der Oni aus. Er nahm seine unverletzte Hand und zielte damit hasserfüllten Gesicht auf Sasuke. Sakura hatte keine Ahnung warum, aber plötzlich wusste sie, was sie tun musste, damit der Oni besiegt werden konnte. Es war als läge diese Antwort schon die ganze Zeit parat und erst jetzt bemerkte Sakura sie. Nur ein Oni konnte einen Oni töten, da war sie sich sicher. Sie tauchte ihre Hand in das Blut auf dem Boden und rieb beide Hände gründlich damit ein. Leise hörte sie Tsunade hinter sich, entsetzt über Sakuras Geste, wie sie Sakura fragte, was sie da tat. Ohne zu reagieren legte sie die Finger zusammen, konzentrierte sich und führte die Fingerzeichen aus, die sie aus einer Schriftrolle, die der Mizukage seinem Jo-Nin mitgegeben hatte, als sie im Tempel gewesen waren, wusste. „Hund. Pferd. Drache. Ratte. Yokaigan!“ Es war das erste Mal, dass sie Yokaigan einsetzte. Der Mizukage hatte sie gewarnt, dass es schmerzhaft werden könnte, aber es war nicht so schlimm, wie in der Nacht, als das Siegel gelöst worden war. Ein starker, schmerzhafter Druck lag wieder auf ihren Augen und dann sah sie nur noch schwarz-weiß. Nun würde sie das Jutsu einsetzten, dass alle Suomis, vor allem Satomie, in jedem Kampf eingesetzt hatten. Sie hoffte nur, dass sie die Macht eines Onis kontrollieren konnte. Erneut formte sie mit den Fingern ein paar Zeichen. „Hase. Affe. Ochse. Eber. Hahn. Jutsu des unterwürfigen Geistes.“ Es war ein ähnliches Jutsu, wie das des vertrauten Geistes, nur das die Oni für ihre Unterstützung viel Blut als Opfer verlangten. »Aber davon ist genügend vorhanden«, dachte Sakura, als sie sich umsah. Bevor sich die Rauchwolke fast aufgelöst hatte, erhob sich ein Oni daraus und überragte alles andere. Dieser war sehr viel größerer als der, der sie angegriffen hatte. Die Krallen des angreifenden Onis prallten am Körper des anderen ab. Verdutzt blickten beide sich kurz an, bis der kleinere zu sprechen begann. „Funi. Was machst du denn hier, du Verräter! Hast dich mal wieder mit den Menschen verbunden, waah. Immer das Gleiche mit dir. Du hast einfach keinen Stolz. “, knurrte der kleinere Oni missmutig. „Dieses Mädchen hat mich gerufen. Ich muss ihr dienen. Das weißt du genau. Sie ist jetzt meine Meisterin. Da kann ich nichts machen, Wotan.“ sagte der Oni, den Sakura beschworen hatte. Aber in seiner Stimme schien keine Verwunderung zu liegen, dass er dorthin gerufen worden war. Auch schien er dem anderen Oni nicht wohlgesonnen. „Tss. Red keinen Quatsch. Die einzigen, die uns rufen können, ist die Familie Suomi. Aber die Suomis sind bis auf die ehrenwerte Meisterin Satomie alle tot. Du bist eben immer noch ein elender Verräter und Menschenfreund. Du hast uns schon vor Jahren verraten. Und jetzt stellst du dich wieder gegen mich.“ „Satomie ist alles andere als ehrenwert!! Sie hat ihre eigene Familie verraten und getötet. So einer Person will und werde ich niemals dienen!!“, schrie Funi aufgebracht. „Wie du meinst, aber Verräter bleibt Verräter. Und du dienst nun diesem Mädchen dort. Hahaha. Lächerlich. Doch frage ich mich, wie ein normaler Mensch unseres Gleichen rufen kann?“ Der Oni namens Wotan starrte interessiert zu Sakura hinunter. Seine kleinen, boshaften Augen verengten sich zu Schlitzen, als er sie musterte. Im nächsten Moment riss er sie wieder weit auf. „Aber... das ist doch nicht möglich. Sie besitzt das Yokaigan! Dieses Mädchen hat die Macht des Yokaigans!! Das heißt... sie ist also doch eine Suomi!!“ schrie Wotan auf und zeigte mit einer Kralle auf die erstarrte Kunoichi. »Jetzt haben sie mich entdeckt! Sie wissen wer ich bin! «, dachte Sakura vollkommen erschrocken. Sie merkte sofort die Blicke der anwesenden Ninjas, Sasuke und Tsunade, die ihr am nächsten standen, eingeschlossen. Sakura dachte nur noch daran, dass der Oni so schnell wie möglich getötet werden muss. Sonst würde er noch mehr verraten. Doch es war nicht nur ein Gedanke. Es war reine Mordlust die sie durchfuhr. Sie wollte nur noch töten. Ihre Fäuste begannen sich durch die Kraft, die sie aufwenden musste, um sich zurückzuhalten, zu verkrampfen. Nur unter großen Mühen, konnte sie sich davon abhalten auf irgendjemanden loszugehen. Sakura wollte nur, dass alles vorbei ist. „Wie du möchtest, Sensei. Ich werde ihn für dich töten.“ »Das kann nicht sein! Der Oni hat meine Gedanken gelesen. « Im nächsten Moment stoß Funi seine Krallen in den Hals seinen Kameraden und dieser fiel, nach einem qualvollen Aufschrei, reglos zu Boden, nicht ohne vorher noch einen riesigen Blutsee zu hinterlassen. Funi drehte sich langsam zu Sakura um und musterte sie eine Weile, ehe er etwas sagte. „Du siehst ihr ziemlich ähnlich. Weißt du das? Du bist das genaue Ebenbild deiner Mutter Sayori. Ich werde dich im Kampf gegen Satomie unterstützen, Sensei Sakura. Ruf mich, wenn du meine Hilfe benötigt. Nun werde ich in meine Welt zurückkehren.“ Mit einer kleinen Verbeugung Richtung Sakura, verschwand Funi in einer Rauchwolke, so schnell wie er erschienen war. Sakura löste das Yokaigan und ihre Augen normalisierten sich wieder. Der starke Druck verschwand und sie konnte wieder normal sehen. Und auch dieser plötzliche Impuls zu Morden war zu ihrer Beruhigung wieder weg. „Was war das denn plötzlich? Sakura. Weißt du was hier vor sich geht?“ Tsunade beobachtete die irritierte Sakura. Auch sie hatte keine richtige Ahnung, was dort eben passiert. Nur eine Vermutung. Sie schüttelte energisch den Kopf. Zu energisch, wie ihr auffiel und sie wusste, dass Tsunade ihr nicht glauben würde, dass sie nichts wusste. Aber die Onis waren ihr gerade egal. Etwas anderes beschäftigte sie mehr. Was war das denn nur gewesen? Diese schrecklichen Gefühle. Dieser Blutdurst. Diese Mordgier. Dieses tiefe Bedürfnis zu töten. Einfach nur zu töten. Als wäre alles andere nebensächlich. Das war sie nicht, oder doch? Und Sorgen machte ihr auch dieser Funi. Er kannte ihre Mutter. Er kannte Sakuras Namen! Nicht nur das, er wusste alles über Satomie! Inständig hoffte sie, dass keiner sie danach ausfragte. Sakura war in Gedanken, aber trotzdem hörte sie die anderen Jo-Nin in ihrem Nacken tuscheln. Sie fühlte deren Blick auf ihrem Rücken. Und zum ersten Mal seit ein paar Tagen fühlte sie sich wieder so alleine. Alle schienen gegen sie zu sein und niemand würde ihr glauben, dass sie nichts mit dem ersten Oni zu tun hatte. Hinter sich hörte sie aber noch etwas anderes, nämlich wie Sasuke aufstand und sie drehte sich zu ihm um. Auch in seinen Augen konnte Sakura Verwirrung sehen. Es war eine unheimliche Stille eingetreten, denn keiner wagte es auch nur ein Wort Sakura gegenüber zu erwähnen. Alle verdächtigen Sakura, dass sie beide Onis beschworen hatten. Aber das war sie nicht gewesen. Irgendwann wand Tsunade sich von den anderen ab, aktivierte ihr Funkgerät und gab allen das Zeichen für den Start der Mission, da es schon spät war und die Zeit drängte. In kurzer Zeit erschienen helle Strahlen um das Dorf und dann waren sie in einem riesigen regenbogenfarbenen Kristall eingesperrt. „Wir gehen. Die anderen brauchen unsere Hilfe. Sakura. Geh zurück ins Krankenhaus.“ Tsunade schien Sasuke zu ignorieren. Als wäre er gar nicht da. Alle Shinobi taten genau dasselbe und zogen an den beiden ohne weitere Worte vorbei. Sakura und Sasuke blickten sich nur stumm an. Sie hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte. Vor allem nicht nach das, was gerade passiert war. Aber auch ihre letzte Begegnung war noch nicht vergessen. Noch dazu kreisten die ganze Zeit Fragen in ihrem Kopf herum. Erst als Sasuke leicht auf der Stelle einknickte, fiel ihr wieder seine Verletzung ein. Schnell vergaß sie die Sache von eben und sammelte den Rest ihres Mutes, um ihn anzusprechen. „Ich kann dich heilen, wenn du willst. Aber dafür müsstest du mit ins Krankenhaus kommen. Nur wenn es dir nichts ausmacht.“ Er sagte nichts. Es war zum Heulen. Da war Sasuke, ganz in ihrer Nähe und doch fühlte es sich an, als wäre er Meilen weit weg. „Es wird auch nicht besonders lange dauern.“ Er sagte immer noch nichts. Sakura wusste nicht mehr, was sie jetzt sagen sollte und ging einfach los in Richtung Krankenhaus. Sasuke folgte ihr stumm. War er immer noch sauer auf sie? Wollte er nie wieder mit ihr reden? Würde es jetzt ewig so weiter gehen? Sakura wusste es nicht. Aber sie würde gerne wissen, was in ihm vorging. Den Grund erfahren, warum er zurück war. Der übliche Weg zum Krankenhaus war durch die Trümmer der zerstörten Häuser versperrt und sie mussten kleinen einen Umweg machen. Die Barriere stand jetzt schon ungefähr drei Minuten und Sakura fragte sich, ob Naruto und die anderen schon im Lager waren und das Zelt erreicht hatten. Vom Westen her konnte man die Kämpfe hören und sehen. Sie erkannte sofort Tsunades Schnecke und Jirayas Frosch. Sie kämpften alle für Konoha. Shizune war nicht mehr im Krankenhaus, wie sie von den aufgebrachten Schwestern hörte. Sie war Tsunade aufs Schlachtfeld gefolgt. Doch das kümmerte Sakura weniger. Sie suchte erst Mal nach einen ruhigen Raum um Sasuke zu behandeln, da die Schwestern am Eingang schon sehr feindselig auf ihn reagiert hatten. Sie fand einen leeren Untersuchungsraum sehr weit hinten im Gebäude. Sasuke setze sich sofort auf die Liege, während Sakura die Tür schloss und nach ihrer letzten Blutpille in ihrer Tasche suchte. Sie fand die Dose, öffnete sie und reichte Sasuke die Tablette, ohne ein Wort zu sagen. Stumm nahm er sie an. Sakura wusste beim besten Willen nicht, was sie sagen sollte. Es war eine so seltsame Situation für sie. Und sie glaubte auch, dass Sasuke sich nicht gerade wohl fühlte. Er zog sein weißes Hemd etwas aus, damit die Wunde frei lag. Sie war größer und tiefer als Sakuras zuvor. Immer noch schweigend setze sie sich neben ihn und schmiedete erst mal genug Chakra in ihrer rechten Hand. Sasuke hatte seinen Kopf gegen die weiße Wand gelehnt, aber ließ die Kunoichi bei der Heilung nicht aus den Augen. „Als ob er mir nicht vertrauen würde“, dachte Sakura enttäuscht. Die Wunde war nicht einfach zu heilen, da sie einmal komplett durch ging. „Ich weiß nicht, ob ich sie komplett heilen kann. Dafür ist sie zu tief und mein Chakra zu schwach.“ Wieder sagte er nichts, sondern beobachtete sie nur stumm. Was sollte sie noch sagen, um das Eis zu brechen? Oder wollte er am Ende gar nicht mit ihr reden? Ihr fiel nur noch eines ein, was sie in dem Moment noch sagen konnte. „Danke. Für die Hilfe. Du hast mich und Tsunade gerettet.“ Immer noch keine Reaktion. „Er will also den Schweigsamen spielen. Bitte. Soll er doch. Ich zwinge ihn nicht dazu mit mir zu reden, “ dachte Sakura leicht säuerlich. Sie atmete enttäuscht aus und keiner von beiden sagte mehr ein Wort. Sakura sah zu, wie die Wunde sich langsam zu schließen begann. Die Zeit lief langsam weiter, aber keiner von beiden sagte auch nur ein Wort. Diese Stille war unendlich bedrückend und für Sakura unerträglich. Sie wollte doch so gerne mit ich reden, vor allem über die Nacht im Lager. Nur zu gerne hätte sie versucht, ihm ihr Verhalten zu erklären, aber sie wusste ja selber immer noch nicht, was mit ihr losgewesen war. Sasukes Wunde schloss sich nun vollkommen, die Heilung war zu Ende. Doch eine kleine Narbe blieb zurück. „Tut mir leid, aber noch besser bekomme ich es nicht hin. Dafür fehlt mir ein Großteil meines Chakra.“ Sasuke blickte kurz auf die Narbe auf seinem Bauch und zog sein weißes Hemd wieder richtig an, machte aber nicht die geringste Anstalt zu gehen. Er blieb einfach auf seinem Platz sitzen und blickte aus dem Fenster auf ein paar zerstörte Häuser von Konoha. Es sah so aus, als ob er nicht im Geringsten daran dachte zu verschwinden. Sakura war verwirrt. »Ich dachte eigentlich, er könnte es gar nicht erwarten sofort davon zurauschen, sobald ich mit der Heilung fertig wäre. Warum bleibt er hier so entspannt sitzen? « Sasuke wurde ihr mehr und mehr zum Rätsel. Erst tauchte er plötzlich auf und half ihr und Tsunade, dann sprach er kein Wort mit ihr und jetzt blieb er einfach da sitzen, als ob nichts wäre. Nachdenklich stand Sakura von dem Behandlungsbett auf und wand sich zum Gehen, da griff Sasuke nach ihrem linken Handgelenk. Sakura erschrak und drehte sich wieder zu ihm um. Sasuke sah sie mit einem dieser Blicke an, den man nicht deuten konnte. Was er wohl gerade dachte? Er war so nahe und doch so unerreichbar. „Du hast dich irgendwie verändert. Das ist mir sofort aufgefallen. Schon im Lager vor ein paar Wochen. Was ist denn mit dir passiert, Sakura?“ „Ich verstehe nicht ganz, was du meinst.“ „Ich meine, dass du anders bist als früher. Du bist so nachdenklich und still geworden. Das passt nicht zu dir. Die Sakura, die ich kannte war anders. Die hätte wenigstens versucht mich aufzuhalten, wenn ich gehen wollte. Sie hätte nicht bei dem Versuch, ein Gespräch aufzubauen, aufgegeben. Also, was ist mit der Sakura, die ich von früher kannte?“ Sie sah ihn nur an und begriff nicht ganz. Seine Frage war nicht ohne Grund, dass wusste sie. Ja, sie hatte sich verändert, aber der einzige Grund dafür, gehörte zu ihrer Vergangenheit, die vor kurzem wieder in ihr Leben getreten war und die sie nicht preisgeben wollte. Sakura blickte stur aus dem Fenster. Wie sollte sie das denn nun erklären? Nach einer langen Pause, in der sie gründlich überlegte hatte, was sie antworten sollte, sagte sie nur: „Diese Sakura gibt es nicht mehr. Sie ist bei einem großen Zwischenfall während einer kleiner Mission verloren gegangen. Und sie wird auch so schnell nicht wieder kommen, denn sie muss vorher etwas sehr, sehr wichtiges erledigen.“ Sakura blickte ihn nicht an, denn sie hatte Angst sich um Kopf und Kragen zu reden, stattdessen waren ihre Augen immer noch nach draußen gerichtet. Sie wusste, sie würde ihm alles erzählen, wenn Sasuke sie weiter danach fragen würde. Sasuke stand von dem Bett auf und stellte sich ihr gegenüber hin, um ihren Blick abzufangen. Seine Hand umschloss immer noch ihr Handgelenk, das langsam anfing unter der Berührung zu glühen. Aber warum wurde es so warm? War es seine Berührung? Sie wusste es nicht, wie sie schon so vieles nicht wusste. Langsam kam es ihr so vor, als würde sie gar nichts mehr wissen. Mühsam versuchte sie, Sasuke nicht in die Augen zu sehen. „Hat es etwas mit diesen Wesen von vorhin zu tun?“ Sakura schloss kurz die Augen und hoffte inständig, dass er nicht weiter fragen würde. „Was meinten diese beiden… Dinger damit, als sie von diesen Suomis sprachen. Wer ist Satomie? Und diese Sayori, der du ähnlich sehen sollst? Sakura, was genau bedeutet das denn alles?“ Sakuras Gedanken überschlugen sich. »Was soll ich ihm nur sagen? Was soll denn ich bloß tun? « Sie vermied es, so gut es ging immer noch ihn nicht anzusehen. Stattdessen starrte sie nun die Wand an rechts neben sich an. „Sakura?“ Hatte sie sich verhört, oder machte er sich wirklich Sorgen um sie? So kannte sie ihn gar nicht. Sollte sie ihm doch etwas sagen? Nur ein klein bisschen? „Ich kann dir diese Fragen nicht beantworten. Nur so viel kann ich dir sagen...“ Sakura atmete einmal ganz tief durch und brachte es über sich, ihm doch noch in die Augen zu sehen. „...ich bin nicht die, die ich vorgebe zu sein.“ Dieser Satz schien Sasuke den Rest gegeben zu haben. Fragend und durcheinander schaute er ihr in die Augen. „Das verstehe ich nicht. Was meinst du denn damit?“ „Mein Name ist Sakura Suomi und nicht Sakura Haruno. Ich wurde vor fünfzehn Jahren von den Harunos adoptiert. Mein Wurzeln liegen in dem Dorf Kiri-Gakure. Mehr kann ich dir nicht sagen.“ Sie hatte es geschafft! Zum ersten Mal hatte sie jemandem ihre wahre Identität verraten. Es war so, als würde ihr ein riesen Stein vom Herzen fallen. Sasuke wollte etwas darauf erwidern, da flog die Tür zum Zimmer auf und Shizune kam völlig außer Atem herein. Sasuke ließ ihre Hand so plötzlich los, als hätte er sich daran verbrannt und blickte zur Tür. Sakura drehte sich zu Shizune um, die völlig außer Atem war. „Sakura! Gott sei Dank, da bist du ja. Ich hab dich schon überall gesucht. Du musst sofort zum Lager der Iwa-Nins.“ „Wieso? Was ist denn passiert, Shizune?“ „Die Barriere. Sie ist seit einigen Minuten schon aufgelöst, aber Naruto und die anderen sind immer noch nicht wieder da.“ Sakura schwante übles. Sie müssten eigentlich schon zurück sein. Oder zumindest Link, der im Ernstfall Verstärkung holen sollte. Sie versuchte sich zu beruhigen und redete sich ein, dass alles in Ordnung sein würde. „Aber das ist es nicht, was Tsunade und mich so beunruhigt.“ „Nicht? Aber was denn dann, Shizune?“ Ungeduldig ging Sakura ein paar Schritte auf Shizune zu. „Tsunade hat aus einem der Iwa-Nins Informationen herausgeholt. Im Zelt der Anführer soll es nur eine einzige Anführerin geben.“ „Ja, aber das ist doch gut, oder nicht?“ Sakura verstand nicht ganz vorauf Shizune hinaus wollte, aber ein ängstlicher Blick von ihr schien alles zu sagen. „Sakura. Diese Anführerin ist Satomie!“ Für Sakura war es, wie ein eiskalter Schlag ins Gesicht. Sie hatte Naruto und die anderen in ihr Verderben geschickt und das nur, weil sie unbedingt diese Mission erfüllen wollte, an der sie schließlich doch nicht teilnehmen konnte. Sakura betete dafür, dass es noch nicht zu spät war. Shizunes Stimme war ziemlich aufgeregt. „Sakura! Du musst dich beeilen und zu den anderen ins Lager gehen. Tsunade hat keine Zeit, denn sie muss die restliche Mauer schützen. Außerdem kannst nur du gegen Satomie ankommen. Immerhin ist sie deine Schwester.“ Sakura konnte ganz leise hören, wie Sasuke hinter ihr tief einatmete. Nun war noch ein Geheimnis gelüftet. „Shizune, woher weißt du davon?“ Leicht biss sich shizune auf die Unterlippe, als bereue sie, was sie gesagt hatte. „Tsunade und ich wissen es schon lange. Wir haben Aufzeichnungen des dritten Hokages gefunden, in denen stand, dass du nicht das leibliche Kind der Harunos bist. Tut mir leid. Aber das ist jetzt egal. Du musst dich Satomie stellen. Sonst tötet sie Naruto und die anderen. Wenn es nicht schon zu spät ist…“ Sakuras Körper begann zu zittern, aber nicht aus Angst, sondern aus Wut und Hass auf Satomie. »Wenn sie den anderen etwas getan hat, dann...« „Sag Tsunade, dass ich mich sofort darum kümmern werde.“ Schnell schritt sie zur Tür, da sprach Shizune sie leise an: „Und was ist mit ihm? Soll ich ihn gefangen nehmen.“ Für einen Moment blieb sie noch einmal stehen und blickte zurück zu Sasuke. Er stand da und beobachtete die beiden stumm. Seine Mimik war wieder undefinierbar. „Ich denke, wir lassen ihn gehen. Wir haben wichtigeres zu tun, als ihn gefangen zu nehmen.“ Shizune nickte und beide rannten den langen, weißen Flur hinunter. So schnell ihre Beine konnten, stürmte Sakura den Weg zum Lager hoch. Doch es war kein einfacher Weg. Immer noch wurde überall gekämpft. Sie musste durch alle möglichen Kämpfe durchlaufen. Aber sie schaffte es den vielen Kämpfen gerade noch auszuweichen und folgte dem Weg zum Hauptlager hoch. Langsam war das große Zelt zu sehen und Sakura hoffte inständig, dass noch alle am Leben waren. Kurz vor dem Zelt verlangsamte sie ihre Schritte etwas und hielt am Eingang ganz an. Von drinnen waren Stimmen zu hören. Sakura lehnte sich leicht an die Zeltwand und lauschte. „Halts Maul. Du lügst. Sakura ist niemals das, was du sagst. Sie gehört nach Konoha. Sie ist keine Suomi. Sie ist Sakura Haruno. Und nichts von dem, was du sagst wird das ändern, “ hörte sie drinnen Naruto schreien. Also lebten sie alle noch. Sakura fiel ein Stein vom Herzen, aber worüber redeten sie gerade? „Lass es, Naruto.“ „Wieso Haine? Willst du etwa, dass diese Person da Lügen über Sakura erzählt. Oder glaubst du ihr das etwa? Die lügt doch, sobald...“ „Sie lügt eben nicht, Naruto!“ Das war Haine gewesen. Aber warum ist sie denn so wütend? Sie redeten über Sakura, soviel hatte sie schon mitbekommen. Aber was war es? Sakura blickte nun durch einen kleinen Spalt im Zelt. Satomie stand gegenüber von Naruto, hinter einer Feuerstelle. Vor ihren Füßen lagen hunderte von Leichen und neben ihr stand ein leicht verängstigt Kabuto. Sie hatte schon erfahren, dass er der Handlanger von Orochimaru ist, aber was machte er bei Satomie? Haine und Bleed standen etwas weiter weg von Naruto. Und Hinata stand fast vor Sakura. Das einzige was zwischen ihnen war, war der Stoff des Zeltes. Von drinnen hörte sie jetzt Satomie sprechen. „Tja, das ihr jetzt die Wahrheit kennt, ist auch nicht mehr wichtig, da ihr jetzt alle sterben werdet. Wem soll ich zu erst das Blut aussaugen? Ach ja, wie wäre es mit der jungen Dame dort. Da sie so ruhig war, soll sie eine Belohnung bekommen. Du siehst so aus, also ob dein Blut köstlich wäre.“ Ihr Finger war direkt auf Hinata gerichtet und man sah, wie ihre Eckzähne länger und spitzer wurden. Sakura handelte sofort, denn sie wusste was nun passieren würde und sie wollte nicht, dass es Hinata so erging wie ihr. Hinata hatte nämlich mit all dem überhaupt nichts zu tun. Mit einem speziellen Jutsu des Tausches, das sie von Tsunade gelernt hatte, tauschte sie mit Hinata den Platz. Satomie war gerade verschwunden, als sie das Jutsu einsetzte. Sakura hob den linken Arm zum Schutz vor ihren Hals und ihr Gesicht. Und das keine Sekunde zu spät. Satomies Zähne bohrten sich schmerzhaft in ihren linken Unterarm. Im ersten Moment war Satomie vollkommen überrascht Sakura vor sich zu sehen und nicht ihr eigentliches Opfer, aber dann sah mein ein Lächeln um ihren blutverschmierten Mund herum. Nicht nur Satomie schien verwirrt über Sakuras plötzliches Erschienen. Naruto und die anderen schienen es nicht glauben zu können. Noch dazu kam, dass auch Sasuke wenige Sekunden nach Sakura eintrat. Sein Auftauchen erschreckte alle noch um einiges mehr, vor allem Naruto. Nur eine nicht. Genüsslich saugte Satomie weiter Sakuras Blut. Sie spürte, wie ihr Blut zu der Wunde am Arm strömte und immer schneller pulsierte, je mehr Satomie es aussaugte. Aber dieses Mal, würde Sakura sich das nicht gefallen lassen, denn sie konnte sich - im Gegensatz zum letzten Mal - dieses Mal bewegen. Mit ihrem rechten Arm holte sie aus und schlug damit kräftig in Satomies Gesicht. Ein ekelhaftes Knacken war zu hören, als Sakuras Faust auf Satomies Nase traf. Sakura spürte, wie die spitzen Zähne von Satomie aus ihren Arm gerissen wurden und langsam Blut herausquoll. Satomie taumelte etwas zurück, konnte sich aber gerade noch so auf den Beinen halten. Als sie sich wieder gefangen hatte, wischte Satomie sich mit der rechten Hand das Blut vom Mund und schaute zu ihrer Kontrahentin. Ihre Nase war etwas deformiert und schon wirkte sie nicht mehr ganz so hübsch. „Du hast dich also doch hergetraut, mein liebes kleines Schwesterherz.“ Während sie sprach, breitete sich ein kampflustiges Lächeln auf ihrem Gesicht aus und sie bog mit einem weiteren üblen Knacken ihre Nase zurecht. Man sah nicht im Geringsten, dass sie zuvor gebrochen gewesen war. Nicht einmal Blut trat aus den Nasenlöchern, aber bei einem Vampir war das wohl auch nicht ungewöhnlich, dachte Sakura bedauerlich. „Ich würde doch niemals die Gelegenheit verpassen dich zu töten, Schwester“, antwortete Sakura sarkastisch. Sie achtete gar nicht auf die anderen, die alle geschockt waren über das, was dort vor sich ging, oder auf ihren blutenden, linken Arm. Sakura wollte nur noch eins: Satomie so schnell wie möglich töten, damit die anderen nicht in Gefahr waren. „Mich töten? Wie amüsant du doch bist, Sakura. Wie willst du mich töten ohne besondere Kräfte oder Fähigkeiten. Ich glaube, du verwechselst es damit, dass ich dich töten werde.“ Immer noch in Angriffsposition, beachtete Sakura zuerst gar nicht, dass die anderen versuchten sich in den Kampf einzumischen, bis Haine, Bleed und Link neben ihr standen und die anderen drei etwas weiter hinter ihr. Satomie lachte hämisch auf, als sie Sakuras Verstärkung sah. „Pah, hast du jetzt nicht mal mehr genug Mumm in den Knochen den Kampf alleine gegen mich auf zu nehmen? Braucht Sakuralein eine Leibgarde? Wie drollig. Hahahahahaha.“ Sakura legte Haine, die sich zum Kampf bereit machte, eine Hand auf und hielt sie leicht zurück. „Ihr werdet euch aus diesem Kampf komplett raushalten. Und zwar alle, “ sagte sie mit Nachdruck und blickte auch zu Naruto und Sasuke, die dicht hinter ihr standen. „Sakura, hast du den Verstand verloren. Diese Tussi ist verdammt schnell und stark. Du müsstest erstmal ihre Gedanken hören. Sie sucht schon seit ein paar Minuten, die qualvollste Art uns alle zu töten. Ich werde dich ganz bestimmt nicht alleine kämpfen lassen.“ „Und ich auch nicht, “ sagte Naruto hinter ihr. „Nein. Ihr werdet euch alle raushalten. Denn dieser Kampf geht nur mich und sie was an. Sonst niemanden. Ich werde nicht zulassen, dass einer von euch meinetwegen stirbt. Nicht, wenn ich es verhindern kann. Verstanden.“ Bevor Haine oder Bleed die Hand nach ihr ausstrecken konnten, ging Sakura ein paar Schritte auf Satomie zu. Zeitgleich kamen Onis aus den Ecken und jeder von ihnen hielt einen der anderen fest. Sakura schaute von den anderen, die sich laut protestierend gegen die Oni wehrten zu Satomie, die hocherfreut über diese Wendung schien. „Ich dachte mir, so sind wir schon eher ungestört, findest du nicht auch?“ „Bin ganz deiner Meinung.“ Sakura bemerkte sofort das Yokaigan bei Satomie. Und sie wusste, dass sie ohne es nicht gegen ihre Schwester ankam. Doch sie wollte noch nicht ihre Geheimwaffe ausspielen, denn noch wusste Satomie nicht, dass auch sie ihr Kekkeigenkai endlich einsetzten konnte. „Also, auf Los geht es los, würde ich sagen.“ Bevor Sakura antworten konnte, war Satomie bereits verschwunden. „Sakura, pass auf. Sie wird hinter dir erschienen!“ Haines Fähigkeiten Gedanken zu lesen, würde ihr noch sehr helfen, dachte Sakura und machte einen Satz nach vorne. Doch zu spät, wie sie bemerkte. Sie spürte, wie ein Kunai ihr Oberteil von oben nach unten in zwei Teile spaltete. Schnell reagierte Sakura und legte ihre rechte Hand auf ihre linke Schulter, damit es nicht vollkommen auf den Boden fallen würde. Damit hatte Satomie sich gerade einen riesigen Vorsprung verschaffen. Mit einem blutendem Arm konnte sie nicht kämpfen und würde sie den rechten Arm benutzen, würde ihr Oberteil sich ganz verabschieden. Innerhalb eines Blinzelns stand Satomie mit einem breiten, zufriedenen Lächeln erneut vor ihr. Hinter sich konnte Sakura hören, wie alle erschrocken einatmeten und Haine sogar leise flüsterte: „Oh mein Gott, Sakura. Was…?“ Diese Reaktion kam nicht auf die Tatsache, dass Sakuras Oberteil sich verselbstständigte, sondern von den unzähligen Narben von ihrem Rücken. All die Brand – und Stichnarben, die sie mit sich trug, seit sie fünf war. Alle eine Erinnerung an Satomie und ihre kleinen „Spielchen“ von früher. „Du kleine, hinterhältige Schlampe. Du hast ja das Siegel lösen lassen und sagst mir nichts davon. Das ist aber nicht nett, Sakura.“ An der Art wie Satomie dies sagte, hörte sich eher an, als würde sie einen Witz erzählen. Mit immer noch breitem Grinsen, kam sie immer näher auf Sakura zu und streichelte ihr zärtlich, fast liebevoll die Wange. Ihre Hand war kälter als Eis und jagte Sakura eine Gänsehaut über die Haut. „Das hättest du früher sagen können. Dann wäre der ganze Kampf von Anfang an interessanter geworden. Aber nun, da ich Bescheid weiß, gehen wir diesen Kampf ganz neu an.“ Zielstrebig ging sie weiter und hielt vor Hinata an. Ihr Oni ließ sie los und wartete, darauf, dass Satomie etwas machte. Ganz langsam streckte Satomie die Hand nach der verängstigten Hinata aus. „Wag es ja nicht ihr etwas anzutun, “ kam es fast zeitgleich von Naruto und Sakura. „Wo denkt ihr denn hin? Ich möchte nur etwas von der kleinen haben. Würdest du mir bitte deine Jacke geben, Kleines. Ich denke nicht, dass Sakura so kämpfen kann.“ Mit einem Nicken des Kopfes, wies sie auf Sakura, die immer noch versuchte ihr Oberteil halbwegs oben zu behalten. Mit zitternden Händen zog Hinata ihre Jacke aus und reichte sie der blonden, kalten Frau vor sich. „Ich danke dir. Und auch Sakura wird dir sicher dankbar sein.“ Mit einem Griff hielt der Oni Hinata wieder fest und Satomie kam mit deren Jacke auf ihre Schwester zu. „Hier. Damit wir endlich richtig anfangen können zu kämpfen, Schwesterchen. Wir wollen ja einen fairen Kampf, nicht wahr.“ Ohne ein Wort nahm Sakura die Jacke mit der linken Hand entgegen und drehte sich mit dem Rücken zu den anderen. Sie verschwendete keinen Gedanken an die Jungs hinter sich, als sie das Oberteil fallen ließ und Hinatas Jacke überzog. Immerhin hatten sie ja nur ihren Rücken gesehen, also war halb so wild und außerdem hatte sie ganz andere Sorgen im Moment. Satomie wusste nun doch Beschied. Sie hatte geplant, Sakuras Rücken zu entblößen und nachzusehen, ob das Siegel noch da war, in dem Punkt war sich Sakura zu hundert Prozent sicher. Als Sakura daran dachte, erinnerte sie sich an eine ihrer Unterhaltung von ihr und Satomie, als sie damals in diesem Raum gelegen hatte. „Wieso lässt du mich gehen? Du könntest mich so einfach töten.“ „Ist das denn nicht offensichtlich? Ich will keinen einfachen Sieg und kein so einfaches Ende für dich. Ich will, dass du Qualen leidest. Ich will, dass du gegen mich kämpfst und verlierst. Und dann wirst du nach dem Tod betteln. Es gab nur einen Grund, warum ich dich herholen ließ. Ich wollte nur etwas überprüfen und dich ein wenig leiden sehen. Und das habe ich.“ Sie hatte damals etwas überprüfen wollen? Hatte sie etwa nach dem Siegel gesehen? Ob es noch da gewesen war? Satomie stand immer noch ein paar Meter hinter ihr und sie drehte sich um, als sie die Jacke geschlossen hatte. „Vor drei Monaten, diese Entführung. Sie hatte nur einen Zweck nicht wahr? Du hattest nur überprüfen wollen, ob das Siegel immer noch da war, oder irre ich mich, Satomie?“ Ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Du begreifst ja sehr schnell. Ich bin beeindruckt. Ja, ich hatte dich damals zu mir geholt, damit ich überprüfen konnte, ob dein Kekkeigenkai immer noch versiegelt war, oder nicht. Was für ein schlaues Mädchen du doch bist.“ Da schlich sich ein Gedanke ein, der Sakura erschrecken ließ. „Und wenn das Siegel damals schon gelöst gewesen wäre, was hättest du dann gemacht. Hättest du mich getötet?“ „Das ist eine gute Frage. Und die Antwort ist auch sehr gut. Und nein, ich hätte dich nicht sofort getötet. Es wäre darauf angekommen.“ Sakura wartete, aber sie sprach nicht weiter. „Darauf angekommen? Worauf denn?“ „Na, ob du dich mir angeschlossen hättest, oder nicht.“ Als sie den ratlosen Ausdruck im Gesicht von Sakura sah, fuhr sie fort. „Sakura, wir sind die letzten lebenden Suomis. Unsere Familie stirbt aus. Da ist doch klar, dass ich versuche unsere Familie aufrecht zu erhalten. Und da ich tot bin und nicht mehr fruchtbar, bleibst ja nur du, die unsere Familie weiterführt nicht wahr.“ Es brauchte ein paar Sekunden, bis Sakura die Bedeutung dieser Antwort begriff. „Du hättest mich zum Erhalt einer längst aussterbenden Familie gefangen gehalten. Sehe ich das richtig?“ Satomie nickte gleichgültig. „Ja, ist das nicht offensichtlich.“ Hinter Satomies Rücken erspähte Sakura einen Blick auf ihre Freunde, die alle ziemlich angewidert aussahen, genauso, wie Sakura sich fühlte. „Und wenn ich mich geweigert hätte.“ „Och bitte, Sakura. Beleidige mich nicht. Ich bin nicht doof. Ich hätte mir auch so denken können, dass du dagegen bist. Aber ich habe so meine Mittel und Wege dich für neun Monate Ruhig zu stellen. Und spätestens wenn dein Kind dann auf der Welt gewesen wäre, hättest du dich zur Zusammenarbeit entschieden. Ich habe mich auch etwas erkundigt. Schon wenige Monate nach der Geburt könntest du wieder schwanger werde. Das wäre doch sehr gut. Und dann könntest du locker zwanzig Kinder kriegen. Dann würde unsere Familie wieder leben. Wäre das nicht fantastisch.“ Sakura musste den Reflex, sich zu Übergeben stark unterdrücken. Ihr Magen brauchte einige Minuten, um sich zu normalisieren. „Das heißt, du hättest mich zu einer Art… Zuchtstute gemacht.“ Wieder kündigte sich ihr Magen an, als sie das Wort aussprach. „Oh nein. Nicht hätte, sondern werde. Ich habe es immer noch vor. Deshalb macht es auch keinen Sinn dich jetzt schon zu töten. Ich brauche dich noch lebend. Und nun da das Yokaigan bei dir auch frei gesetzt ist, muss ich dich ja nur noch mitnehmen. Und wenn du dich schnell ergibst, könntest du nächste Woche um diese Zeit schon schwanger sein.“ Satomie sagte es mit soviel Begeisterung, als wäre das die normalste Sache der Welt. „Das kommt aber auch nur darauf an, ob du denn geeigneten Vater gefunden hast, “ sagte Sakura sarkastisch und grinste zornig. „Oh, denn habe ich schon. Du kennst ihn sogar. Du hast ihn in Kiri-Gakure kennen gelernt. Hayato wird bestimmt eine Bereicherung für unsere noch recht kleine Familie. Und da du ja nun freiwillig mitkommst, wird es sogar noch besser.“ Sakura konnte nicht anders, als über ihre Schwester lachen. Es schüttelte sie so stark, dass sie einige Minuten brauchte, um sich zu beruhigen. „Satomie, das nennt man Sarkasmus. Ich werde bestimmt nicht mitkommen und so was wie deine kleine Zuchtstute spielen. Vor allem nicht mit diesem hirnlosen Idioten Hayato, nur damit du eine Armee Suomis aufstellen kannst.“ Satomie konnte man die Enttäuschung ansehen. „Wirklich schade, Sakura. Ich hätte das gerne anders mit dir gelöst. Denn es macht doch nur halb soviel Spaß, wenn du von der Schwangerschaft nichts mitbekommst. Aber nun ja, wenn es nicht anders geht. “ „Es wird gar nicht erst dazu kommen, denn ich werde dich jetzt besiegen, damit ich meine Ruhe habe.“ Ohne weiteres Gerede konzentrierte Sakura ihr Chakra und formte die Fingerzeichen, die sie erst vor kurzer Zeit unten in Konoha eingesetzt hatte. „Hund. Pferd. Drache. Ratte. Yokaigan!“ Erneut spürte sie einen Druck auf den Augen, dieses Mal aber nicht so stark und alles um sie herum wurde schwarz-weiß. „Auch damit wirst du nicht gegen mich ankommen. Ich bin einfach zu stark für dich, Schwesterchen.“ „Das, meine liebe Schwester, werden wir ja noch sehen.“ Alle folgten gespannt dem Gespräch der beiden Kunoichi. Und doch waren alle vollkommen ratlos, worüber die beiden sprachen. Doch über zwei Punkt waren sich alle einig. Erstens, Sakura würde alleine nicht gegen Satomie ankommen und zweitens, sie durften nicht zulassen, dass Satomie sie mitnahm und zur `Zucht` benutzte. „Lass mich raten, der Mizukage hat bestimmt das Siegel gelöst, nicht wahr. Dieser alte Sack. Und ich hatte ihm noch gesagt, er solle sich daraus halten.“ „Was? Wie meinst du das?“ „Naja, ich hatte den alten Mann vor einiger Zeit einen Besuch abgestattet. Und als ich erfahren habe, dass du dort bald auftauchen würdest, habe ich ihm gegenüber meinen Standpunkt klar gemacht.“ Ein kühles Lachen konnte sie sich nicht verkneifen, bevor sie weitererzählte. „Falls du es nicht verstanden hast, ich habe ihm klar gemacht, wenn er das Siegel lösen sollte, würde es das letzte sein, was er tut. Und das war es ja auch.“ Nochmals lachte sie auf. Dieses kalte, hohle Lachen verursachte bei Sakura immer noch eine Gänsehaut, obwohl sie es schon so gut kannte. „Hast du... ihn getötet?“ Das breite Lächeln auf ihrem Gesicht verriet mehr, als alles andere. Sakuras Mund wurde trocken und sie meinte, nicht mehr sprechen zu können. „Heißt das, dass der nette, alte Mann tot ist?“, fragte Naruto ungläubig. „Ja, das ist er. Der Mizukage der vierten Generation ist nun entgültig Geschichte. Als ich vor ein paar Tagen da war, nervte er mich irgendwie. Außerdem musste ich doch dem Vater meiner zukünftigen Nichten und Neffen einen guten Job besorgen.“ Nun war auch Narutos Wut stärker geworden. Am ganzen Körper zitternd, wehrte er sich noch heftiger gegen den Griff den Onis, um zu entkommen. „Was? Wie hast du das angestellt? Er ist doch gerade erst Chu-Nin geworden.“ „Du musst wissen, ich habe gute Verbindungen. Das war nicht schwer, Hayato zum nächsten Mizukage zu machen.“ Sakura überlegte nicht mehr lange. „Es wird Zeit, dich zu bekämpfen.“ Das eiskalte Lachen ihrer Schwester bohrte sich in jeden Knochen. „Hahaha. Ist das dein ernst?! Fast acht Jahre, hast du versucht vor mir zu fliehen und mich zu vergessen und jetzt willst du ganz ehrlich gegen mich kämpfen? Dann mach dich bereit, denn ich werde dich nicht mehr schonen, Schwesterchen.“ „Dann solltest du dich auf einen harten Kampf einstellen, denn ich werde dieses Mal nicht aufgeben.“ Als wäre dies das Startsignal gewesen, verschwanden beide, wie Satomie zuvor, innerhalb eines Augenaufschlages und tauchten immer wieder in den Ecke des Zeltes auf. Nach einigen Minuten, in denen keiner der anderen dem Kampf folgen konnte, blieben die beiden im hinteren Teil des Zeltes stehen. Sakuras rechte Faust war ausgestreckt, wurde aber von der linke Hand Satomies aufgehalten. Auch Sakuras linke Hand hielt die rechte Faust von Satomie fest. „Du bist stärker geworden, dass gebe ich zu, aber es wird dir nicht gegen mich helfen.“ „Das werden wir ja noch sehen, Satomie.“ Erneut verschwanden beide und tauchten wo anders auf. Diese Mal waren sie keine zwei Meter von Naruto entfernt. Anscheinend versuchten sie sich gegenseitig mit Taijutsu zu besiegen. Satomie wehrte den Tritt von Sakuras rechtem Bein mit ihrem Arm ab. „Ist das schon alles?“ Naruto fiel erst jetzt auf, das Sakura dieselben Augen hatte wie Satomie. Sie beherrschte also dieses Dou-Jutsu ebenfalls. »Dann hatte diese Satomie also doch die Wahrheit gesagt. « Und wieder verschwanden beide. „Es ist ein Kekkeigenkai“, sagte Haine. „Was?“ „Die Augenkunst der beiden. Das ist ihr Kekkeigenkai. Das Bluterbe der Suomis. Das ist auch das Siegel gewesen, das der Mizukage geöffnet hatte.“ Alle blickten sich suchend nach den beiden um, dabei fiel Haine etwas auf. „Sag mal, wo ist den Kabuto hin?“, fragte sie die anderen. Jetzt fiel es Naruto auch auf. „Dieser Feigling. Er hat sich aus dem Staub gemacht.“ Sakura tauchte neben Hinata und ihrem Aufpasser auf. „Ich muss sagen, dass du unser Taijutsu gut beherrscht. Aber wie sieht es mit der Macht des Kekkeigenkais aus. Zeig mir, wie gut du es einsetzten kannst.“ Die Onis der anderen ließen diese los und schritten alle auf Sakura zu. Sie bildeten einen undurchdringlichen Kreis um sie herum. »Jetzt oder nie! «, dachte sie. „Hase. Affe. Ochse. Eber. Hahn. Jutsu des unterwürfigen Geistes.“ Keine Minute später stand Funi vor ihr, doch für ihn war das Zelt zu klein. Schnell stürmten alle raus ins Lager, während es in sich zusammen fiel. Funi rang mit dem Zelt auf seinem Kopf und Sakura versuchte gegen diese Mordlust, die wieder in ihr geweckt wurde, anzukommen. Inständig hoffte sie, dass die anderen weit von ihr weg blieben, damit sie nicht noch einen von ihnen verletzte. Satomie war auf einen der Bäume geflohen und beobachtete, wie Funi das Zelt von seinem Kopf riss und sich umblickte. „Aha, du hast dich also mit dem Verräter Funi zusammengeschlossen. Das hätte ich mir ja auch gleich denken können. Ein wirklich tolles Team. Verräter und Verräterin kämpfen Seite an Seite.“ Erst jetzt schien der riesige Oni, der sich endlich vom Zelt befreit hatte, Satomie zu bemerken. „Du, Satomie!! Ich hätte wissen müssen, dass du hinter all dem steckst. Du hast es ja schon immer geliebt andere Menschen zu vernichten. So wie du es mit deinen Eltern getan hast. Nicht wahr?“ „Gut erkannt, mein Lieber. Menschen zu töten ist das einzige, was mir Spaß machte und mich erfüllt. Und auch du wirst das bald merken, Sakura. Ich wette mit dir, dass du schon das Verlangen nach Blut und Morden spürst. Das du es kaum noch zurückhalten kannst. Oder?“ „Du scheinst mich mit dir zu verwechseln“, sagte Sakura zornig, aber sie hatte Recht. Sie musste sich stark zusammen reisen, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Sie wusste auch gar nicht mehr, wie lange sie noch weiter kämpfen konnte. Ihr linker Arm wurde langsam taub, durch das austretende Blut. „Tja, Schwesterherz. Jetzt ist deine Zeit gekommen. Ich werde dich besiegen und dann mitnehmen. Und dieses Mal wird dich kein Itachi retten könne, denn der ist sehr schwer beschäftigt.“ Sakura hatte gehofft, dass sie seinen Namen nicht nennen würde, doch zu spät. Sie blickte sich um zu den anderen. Sasuke und Naruto schienen beide übermäßig geschockt, aber Sasuke schien diese Information mehr zu treffen. „Oh, das ist aber sehr interessant. Hat euch Sakura schon wieder nichts erzählt? Euch, als ihre Teammitglieder. Tz, Tz, Tz. Schäm dich, Schwesterherz. So was ist aber nicht fair. Hast du ihnen denn gar nichts aus deiner Vergangenheit erzählt? Bist wohl ein bisschen schweigsam was das betrifft, wa?“ Satomie schien es unheimlich lustig und befriedigend zu finden, dass sie die einzige war, die über Sakura bescheid wusste. Noch dazu machte es ihr sichtlich Spaß ihre kleine Schwester so zu quälen. „Also, wenn du es ihnen nicht erzählen willst, dann mach ich es.“ „Halt´s Maul! Jetzt reicht es. Ich bin hergekommen, um dich zu töten und nicht um über alte Zeiten zu plaudern. Funi, erledige sie.“ „Ja, Sensei.“ Funi stürmte auf Satomie zu, ehe sie wieder was sagen konnte, aber diese wich ihm gekonnt aus. „Das ist ein Fehler.“ Siegessicher stand Satomie auf dem Baum und starrte Sakura in die Augen. „Ich zeige dir jetzt ein sehr interessantes Jutsu. Es wird dir bestimmt gefallen. Ich zumindest liebe es.“ Sakura konnte sehen, wie Satomie Chakra an ihren Fingerspitzen sammelte und langsam formte. Aber es war kein normales Chakra. Es war vollkommen schwarz - was auch eine andere Farbe haben könnte, da Sakura keine Farben sehen konnte- und pulsierte wie die Adern in einem menschlichen Körper. An ihren Fingerspitzen begann das geschmiedete Chakra sich immer mehr zu formen. Sakura erkannte, dass sie aus dem Chakra solche Krallen formte, wie sie Funi und die anderen Oni besaßen. Sie wuchsen immer weiter, bis sie zu ihren Füßen reichten. Jetzt hatte sie schwarze, spitze Krallen an den Händen, die komplett aus Chakra bestanden und zu leben schienen, da sie wie verrückt pulsierten. „Hübsch, nicht wahr? Das sind meine Todeskrallen. Sie bestehe komplett aus meinem Chakra und sind tödlicher als alles andere. Ich kann unglaublich viele Jutsus damit ausführen. Und gleich wirst du sie zu spüren bekommen.“ Satomie sprang vom Baum auf Sakura zu, aber Funi hatte sich schon zwischen sie gestellt. Zur selben Zeit begannen die kleineren Onis gegen Naruto, Sasuke, Haine, Bleed und Link zu kämpfen. Funi nutze seine eigenen großen Krallen, um gegen Satomie zu bestehen, aber sie war einfach zu schnell für ihn. Mit ihren Krallen versuchte sie den Oni zu erwischen, aber er war nicht so langsam, wie man denken würde, bei solch einem großen Wesen. In dem Durcheinander hatte es Hinata irgendwie geschafft, sich unerkannt zu Sakura zu schleichen. Ohne groß Worte zu wechseln, begann Hinata damit die Versiegelungskunst vorzubereiten, mit der sie schon die Bisswunde an Sakuras Hals versiegelt hatten. Keiner der anderen merkte etwas davon, da alle zu vertieft in ihre Kämpfe waren. Satomie war vollkommen mit Funi beschäftigt und die restlichen Onis kümmerten sich um Naruto und seine Kameraden. Die Vorbereitungen dauerten länger als Sakura gedacht hatte. Als sie endlich abgeschlossen waren, schmiedete Hinata genug Chakra da sie für dieses Jutsu jede Menge benötigte. Ihr gesamtes Chakra befand sich nun in ihrer rechten Hand. „Jetzt musst du ganz still sitzen bleiben. Es könnte auch sein, das du Schmerzen haben wirst.“ „Das ist egal. Beeil dich, bitte. Ich muss Satomie so schnell wie möglich töten.“ Hinatas Hand legte sich auf die Bisswunde. Zuerst war es eine angenehme Wärme, doch die wurde zu einem starken Brennen. Schon nach wenigen Sekunden schien es ihr, als würde der ganze Arm brennen. Diese Schmerzen bohrten sich bis in den Knochen und erinnerten Sakura an die Schmerzen im Keller des Mizukages. Bei den Gedanken an den netten, älteren Mann wurde ihr Herz schwer und es lenkte sie ein paar Momente von dem Brennen im Arm ab. Es war ihre Schuld, dass er nun tot war. Doch irgendwann holte sie das Brennen in ihrem Arm zurück. Der Schmerz schien nun an seinem Höhepunkt angekommen zu sein. „Jutsu der Fluchversiegelung!“, sagte Hinata etwas leise. Ein Stoß ging durch ihren Arm, der so stark war, dass Sakura dachte, ihre Knochen müssten brechen, doch nichts der gleichen war. Zufrieden lächelte Hinata sie an. Ihr Arm blutete nicht mehr und die Schmerzen ließen langsam nach. „Hinata! Du bist ein Genie!“ Freudig umarmte sie die etwas erschrockene Hinata. Leider war dieser Freudensausbruch von Sakura nicht ganz unbemerkt geblieben. Satomie hatte die beide nun doch bemerkt. „Nein! Was hast du getan. Du kleines Miststück. Das wirst du bereuen.“ Schon lange hatte Sakura ihre Schwestern nicht mehr so wütend gesehen. Noch ehe sie oder einer der anderen reagieren konnte, war Satomie verschwunden. Selbst Sakura konnte sie nicht sehen. Sie war unglaublich schnell. Und dann erschien sie hinter Hinata, mit einem unheimlichen Lächeln. Hinata bewegte sich nicht, sondern starrte stumm und mitweit geöffneten Augen Sakura an. Verwundert schaute Sakura sie an, da nichts passierte oder passiert war. Doch es war schon etwas geschehen. Unerwartet lief aus Hinatas Mundwinkel Blut hinunter. „Hinata?! Was ist? Was....?!“ Sakura hatte sich etwas zur Seite gelehnt und sah nun was passiert war. Satomies Todeskrallen bohrten sich in den Rücken ihrer Freundin. „Erwischt! Hehe… Das hast du davon, kleine Rotzgöre!“ Sie bohrte die Krallen noch weiter in Hinatas Körper, so dass sie aus ihrem Bauch wieder heraus kamen und Hinata Blut zu spucken begann. Mit einem kräftigen Ruck zog sie ihre Krallen aus Hinata heraus, die kopfüber in Sakuras Arme fiel. „Nein, Hinata. Bitte sag doch was. Du darfst nicht sterben. Bitte...“ „Sakura, was ist passiert? Was.....?“ Naruto hatte erst jetzt bemerkt, dass irgendwas nicht stimmte. Satomie trat einen Schritt zur Seite und nun konnte auch er sehen, was dort geschehen war. An den Krallen von Satomie klebte noch das Blut von Hinata. Sie lag in den Armen von Sakura, die unter Tränen versuchte mit ihr zu reden. Es war, als würde die Welt stehen. Naruto konnte nichts sagen, sich nicht bewegen, geschweige denn irgendetwas fühlen. Für ihn war es, als hätte man ihm mit einer einzigen Bewegung das Herz herausgerissen. Der Anblick von Hinata verursachte einen Schmerz in seiner Brust, der ihn nicht atmen ließ. Er konnte an nichts denken, außer daran, dass er gerade dabei war, die wichtigste Person in seinem Leben zu verlieren. Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen und dann rannte er. Er rannte einfach um bei ihr zu sein. Ihr irgendwie zu helfen. Um sie noch mal Lächeln zu sehen. Naruto kniete sich neben sie und nahm sie Sakura aus den Armen. Ihr Körper war schon leicht abgekühlt. Aber sie atmete noch! Sie lebte! „Hinata. Bitte. Du darfst nicht sterben.“ Er konnte nur ein Flüstern herausbringen. Seine Stimme war vor Trauer und Schmerz schon gebrochen. Er spürte einen unheimlich dicken Kloß im Hals als er sprach. Und schon liefen ihm die ersten Tränen die Wange herunter. „Naruto...“ Hinata war sehr schwach und ihre Stimme fast kaum noch vorhanden. „Sag, jetzt nicht. Du musst deine Kräfte sparen um gesund zu werden. Und das wirst du. Ganz sicher.“ Obwohl er es sagte, glaubte er es nicht. Fragend blickte er Sakura an. Die schüttelte nur den Kopf und vergrub ihr Gesicht in den Händen, um ihr Schluchzen zu unterdrücken. Hinter sich hörte er Haine, die auch dazugekommen war, ebenso wie Sasuke und Bleed, die aber nur stumm da standen. Satomie hatte sich auf einen Baum zurückgezogen und beobachtete alles mit einem riesigen zufriedenen Lächeln. „Naruto... ich will... dir noch etwas... sagen.“ Mit letzter Kraft öffnete sie ihre Augen noch einmal ganz und blickte ihn an. „Das wird wohl... meine letzte Chance... dafür sein.“ Naruto spürte, wie Haine ihre Hand auf seine rechte Schulter legte. Sie wusste schon, was nun kommen würde. Doch bevor sie etwas sagen konnte, mischten sich zwei Onis ein. Und dann hörten sie Satomies Stimme von dem Baum rüber wehen. „Ich fühle mich langsam vernachlässigt. Sie ist doch bloß irgendein Ninja. Was soll’s?! Eine Kunoichi weniger. Davon geht die Welt nicht unter. Kommt schon, ich langweile mich.“ Naruto wäre sofort aufgesprungen, um sie für alles zu Rechenschaft zu ziehen, aber er wollte nicht weg von Hinata. Sie brauchte ihn nun. „Lass, wir machen das schon“, sagte Sasuke. Das erste Mal, dass er Naruto ansprach und dann in so einer Situation. Er verwickelte die Onis mit Bleed zusammen in einen Kampf, um den anderen Zeit zu verschaffen. Naruto spürte, wie Hinatas Atemzüge unregelmäßiger und schwerer wurden. „Hinata. Bitte, gib nicht auf. Ich werde einen Weg finden dich zu retten.“ Er wusste selbst, wie unmöglich das klang, aber er konnte alleine den Gedanken ohne Hinata in Konoha zu sein nicht ausstehen. Hinata brachte ein kleines Lächeln über die Lippen, doch schon dies schien für sie zu anstrengend. „Naruto... ich will das du weißt...Ich liebe dich.... Ich habe dich...schon immer geliebt. Seit ich dich kenne... habe ich dich bewundert und... geliebt. Ich wollte nur das... du dies weißt. Auch wenn ich für dich... immer nur eine Freundin war... Oder vielleicht noch nicht mal das.“ Der Druck von Haines Hand verstärkte sich und Naruto war innerlich dankbar für diese kleine Geste. Sie gab ihm Kraft. „Hinata. Ich liebe dich auch.“ Er hatte es etwas zu schnell und zu laut gesagt, aber zumindest hatte er es gesagt. Endlich hatte er es ihr sagen können, nur nicht so, wie er es eigentlich wollte. Hätte er es ihr doch nur früher gesagt. In ihren Augen konnte er die ersten Tränen sehen. „Es tut mir Leid, dass ich es dir erst jetzt sage. Ich wollte es dir früher sagen, aber ich hatte nicht die passende Gelegenheit dazu gefunden. Hinata, bitte. Ich liebe dich. Du darfst nicht sterben. Ich brauche dich hier. Ich kann nicht ohne dich weiterleben.“ Ein Moment war Stille. Man hörte nur das Schluchzen von Sakura und Haine. „Ich danke dir...“ Naruto überraschte dieser Satz etwas. Er schaute Hinata an, die nicht minder als alle anderen weinte. „Ich danke dir... Ich wollte nur wissen... ob ich überhaupt... jemals eine gute Freundin...für dich gewesen war. Und du hast mir... mehr gegeben, als ich... je gehofft hatte. Was würde ich... nicht dafür geben weiter mit dir... und den anderen in... Konoha weiterzuleben. Aber... ich bin stolz darauf... im Kampf für Konoha... gestorben zu sein. Ich hoffe, mein Vater kann... jetzt endlich stolz auf mich... sein.“ Mit ihrer letzten Kraft hob sie ihre Hand und legte sie auf Narutos Wange, um die Tränen mit ihrem Daumen wegzuwischen. Noch ein letztes Mal lächelte sie. Nur für ihn. „Naruto...“ Dies war das letzte was Hinata Hyuga sagte, bevor ihr Leben in Naruto Uzumakis Armen endete. Ihre Hand fiel zu Boden und alle Gliedmaßen entspannten sich augenblicklich. Kein Atemzug erfüllte mehr ihre Lungen. Auch ihr Kopf fiel locker nach hinten und sie regte sich nicht mehr. Haine wand sich um und begann wie Sakura heftig zu weinen. Link kuschelte sich an seine Freundin, um sie zu trösten. Sakura hatte aufgeblickt und beobachtete durch einen Tränenschleier den Leichnam von Hinata in Narutos Armen. Sein Gesicht konnte sie nicht sehen, doch einzelne Tränen tropften von seinen Wangen auf den leblosen Körper in seinem Arm. In Naruto breitete sich eine Leere aus, die er nicht kannte. So eben wurde ihm das genommen, was er mit seinem Leben hätte beschützen sollen. Der Gedanke nie wieder mit Hinata zu reden oder sie zu sehen, schmerzte höllisch, stärker als alles was er je erleben musste. Sein Herz fühlte sich schwerer an als Blei. Kein Geräusch drang zu ihm durch. Es war als würde er alles außer Hinata nicht mehr wahrnehmen. Weder Sakura und Haine, die weinten, noch von Sasuke und Bleed, die immer noch kämpften. Nicht mal die gehässige Stimme von Satomie erreichte ihn. Naruto verfiel stumm seiner Trauer, ohne jegliche Möglichkeiten sich zu bewegen oder etwas anderes als Hinata wahrzunehmen. Sakura hatte genug. Schon zu viele Menschen waren wegen ihrer größenwahnsinnigen Schwester gestorben. Es wurde Zeit ihr Einhalt zu gebieten. Mit einem letzten traurigen Blick auf Naruto und Hinata stand sie auf und schritt auf Satomie zu. Diese sagte hämisch: „Das Mädchen hat sich aber tapfer geschlagen. Niemand hat bis jetzt länger als zehn Sekunden überlebt, nachdem ich ihn mit meinen Krallen durchbohrt hatte.“ Sakura blickte hasserfüllt ihre Schwester an. Das Yokaigan wirkte immer noch und steigerte ihre Mordgier nur noch mehr. Sie sah, wie Satomie ihre rechte Hand zu ihrem Gesicht hob. Langsam glied ihre Zunge an der schwarzen Kralle hinauf. Sie leckte genüsslich das Blut von ihrer Mordwaffe. Etwas von Hinatas Blut klebte an ihrem Mundwinkel, aber auch das leckte sie ab. „Köstlich. Wirklich sehr köstlich. Eure kleine Freundin hatte wirklich sehr leckeres Blut. ZU schade nur, dass ich sie nicht aussaugen konnte. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.“ Ein lautes und hämisches Lachen konnte sie nicht unterdrücken, ehe sie weitersprach. „Sobald ihr alle tot seid, werde ich euch aussaugen. Und bei dir, Schwesterchen, wird es mir ein besonders großes Vergnügen sein.“ Das war zu viel für Sakura. Sie wollte Satomie einfach nur noch große Schmerzen zu fügen. Sie sollte nicht einfach nur schnell sterben. Nein. Lang und qualvoll sollte es sein. Sie sollte all die Schmerzen zurückbekommen, die sie anderen angetan hatte. Noch bevor Sakura angreifen konnte, tauchten Jiraya, Tsunade und Kakashi vor ihr auf. „Ihr kommt ziemlich spät.“ „Tut uns leid, aber die Ninjas im Dorf waren ziemlich hartnäckig“, entschuldigte sich Jiraya. „Wow. Was für ein Abend. Ich bekomme immer mehr Opfer zum Töten und Aussaugen. Noch dazu Hokage die Fünfte. Ich glaube, dass ist ein sehr erfolgreicher Abend.“ „Ach sei still, Satomie. Du bist wieder mal zu weit gegangen. Heute wirst du hier dein Ende finden.“ „Ja, dass wird sie, aber durch meine Hand, Kakashi.“ Die drei Shinobi waren überrascht von dieser Aussage von Sakura und blickten sich zu ihr um. „Das ist doch nicht dein ernst. Sie ist zu mächtig, als das du sie allein besiegen könntest.“ Sakura öffnete den Mund um zu wiedersprechen, da sprach Tsunade etwas anderes an. Etwas, dass ihr erst jetzt da sie sich von Satomie weggedreht hatte, ins Augen gefallen war. „Oh mein Gott. Kakashi. Jiraya. Ist das Naruto dahinten?” Die beiden andern folgten Tsunades Blick. Nur Sakura wagte es nicht sich umzudrehen. Sie konnte dort nicht hinsehen. Sie konnte nicht mehr den Anblick, von Hinata tot in Narutos Armen liegend ertragen. „Ja. Das ist Naruto. Aber was....?“ Die Augen der drei weiteten sich, als sie erkannten, wer in seinen Armen lag. „Ach, du heilige...! Das kann nicht sein. Sakura, bitte sag mir nicht, das Naruto da Hinatas Leichnamen im Arm hält.“ Sakura antwortete nicht. Das konnte sie nicht selbst, wenn sie gewollt hätte. Sie brauchte ihre Kraft, um nicht wieder in Tränen auszubrechen. Ihr Schweigen schien den dreien alles zu verraten. „Ich gehe zu ihm. Ihr beide helft Sakura hier.“ Und dann war Jiraya auch schon weg. Tsunade war total weiß im Gesicht und sah um vieles Älter aus. „Satomie, du bist ein Monster. Du tötest aus einer Laune heraus und spielst mit Menschenleben.“ „Danke für das nette Kompliment, Tsunade. Es freut mich das dir das aufgefallen ist, wo ich mir immer so viel Mühe dabei gebe.“ Ein breites verächtliches Lächeln konnte sich Satomie nicht unterdrücken. „Tsunade. Kakashi. Verschwindet. Sofort.“ „Was?! Sag mal Sakura, spinnst du. Du wirst niemals alleine gegen dieses Biest da ankommen. Du....“ Kakashi stoppte als er den wilden Blick in Sakuras Augen aufglimmen sah. Einen Blick, den er bei seiner Schülerin nie zuvor gesehen hatte. Diesen Blick der Suomis, wenn sie das unbändige Verlangen hatten zu töten. „Ihr sollt verschwinden. Und zwar alle. Sonst werde ich euch auch noch töten. Und das wäre das Letzte, was ich will.“ Man konnte deutlich sehen, wie stark sie sich anstrengen musste um niemanden zu töten. „Aber Sakura....“ „Ich sagte: Sofort!!!“ Sakura schrie Tsunade aus voller Kraft an. Zumindest mit der Kraft, mit der sie sich nicht zurückhalten musste, die Menschen um sich herum zu töten. „Gut, wie du willst. Wir werden uns etwas zurückziehen, aber sollte es gefährlich werden, greifen wir sofort ein.“ Sakura nickte. Die beiden Neuankömmlinge wandten sich zu den anderen und gingen ein paar Schritte, als Sakura sich noch einmal an ihre Lehrmeisterin wand. „Tsunade. Warte kurz. Kann ich dich noch schnell sprechen. Allein.“ Ein Blick von Tsunade zeigte Kakashi, dass er gehen sollte. Somit verschwand auch er und stellte sich mit zu Jiraya, der versuchte Hinatas Leichnamen aus Narutos Umarmung zu lösen, aber egal was der San-Nin sagte, Naruto ließ nicht locker. Sasuke und Bleed, sowie Haine und Link waren auch dort, da kein Oni mehr da war, außer Funi. Aber Funi schien nicht mehr genügend Kraft zum Kämpfen zu haben. „Tut mir leid, Sensei Sakura. Ich bin am Ende meiner Kraft. Ich muss zurück in meine Welt, um mich zu regenerieren. Verzeiht mir.“ „Ist schon gut, Funi. Du hast getan was du konntest. Ich danke dir für deine Hilfe.“ Und dann verschwand Funi wieder in einer Rauchwolke. Es herrschte kurz Stille, in der Satomie sich um sah und merkte, dass sie allein war. Das erstmal in dieser Nacht schien sie doch etwas beunruhigt. „Tsunade. Ich möchte dich um etwas bitten. Ich kenne nur einen Weg, um Satomie zu töten. Aber das Jutsu, das ich anwenden werde, wird mir die gesamte Kontrolle über mein Bewusstsein nehmen. Ich weiß dann nicht mehr, wen ich angreife.“ Sakura stoppte kurz. Sie wusste nicht, wie sie Tsunade das sagen sollte. „Du musst alle von mir fern halten. Und sollte ich Satomie besiegen oder sie zumindest vertreiben, weiß ich nicht ob ich mein Bewusstsein jemals wiedererlange. Falls dies der Fall ist und ich versuchen sollte euch zu töten, bitte ich dich darum, dass du, bevor ich euch etwas antun kann, mich zuerst tötest.“ Tsunade sagte nichts. Sie schaute nur bestürzt auf ihre Schülerin. Als sie dann doch sprach, war ihre Stimme zittrig und Sakura hätte schwören könne, dass sie den Tränen nahe war. „Das kannst du nicht von mir verlangen. Bitte, Sakura, verlang das nicht von mir.“ „Tsunade. Das ist das Beste. Glaub mir. Selbst wenn ich dieses Mal mein Bewusstsein wieder bekomme, könnte es sein, dass ich es beim nächsten Mal, wenn ich das Yokaigan einsetzen sollte, es nicht mehr schaffe. Ich bin eine zu große Gefahr. Für das Dorf und auch für die Menschen, die mir nahe stehen. Zu viele Menschen sind schon meinetwegen gestorben und ich will nicht dass es so weiter geht.“ Obwohl Sakura sich vorgenommen hatte, nicht zu weinen, konnte sie ein paar Tränen nicht unterdrücken. „Der Mizukage und Hinata sind schon tot und das nur wegen mir. Das kann niemand leugnen. Es ist meine Schuld, dass sie tot sind. Ich will nicht für noch mehr tote Freunde verantwortlich sein. Das könnte ich nicht ertragen. Mein Herz ist jetzt schon zu schwer vor Schuld. Noch mehr ertrag ich nicht. Verstehst du das, Tsunade? Ich ertrage nicht noch mehr. Das geht nicht. Ich kann nicht mehr.“ Sakura blickte ihrem Sensei direkt in die Augen und sah, dass auch ihr die Tränen in den Augen standen. „Bitte. Das ist das Beste. Du brauchst nicht um mich weinen. Ich hatte ein schönes Leben. Ja, manchmal ist einiges verdammt schief gelaufen, aber es war ein sehr angenehmes und spannendes Abenteuer, mein ganzes Leben. Tsunade. Du musst mich töten, wenn es soweit ist. Und erkläre es bitte den anderen.“ „Sakura. Das ist unmöglich, was du da von mir verlangst. Ich kann dich doch nicht töten.“ „Glaube mir, Tsunade. Wenn du erstmal siehst, wie Mordlüstern ich werde, dann kannst du es. Ich möchte dir für alles Danken, was du für mich getan hast. Du hast mir so viel gezeigt und gegeben. Danke, Sensei Tsunade!“ Sakura verbeugte sich ein letztes Mal vor Tsunade. Nun konnte auch Tsunade nicht länger ihre Tränen zurückhalten. Bevor sie etwas sagen oder tun konnte, stand sie neben Jiraya und Kakashi, die verwundert zu ihr blickten. „Was? Wie kommst du den so schnell hierher?“, fragte Jiraya verwundert. Tsunade, die selber verwundert darüber war, drehte sich ruckartig um und rief nach ihrer Schülerin: „Sakura!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)