Angel Hunter von AikaTadano (Der Pfad der Rache) ================================================================================ Kapitel 6: Schwere Verluste --------------------------- Zwei Wochen waren vergangen, seit Maya gestorben war. Aika war seitdem nicht mehr im Blumenladen gewesen. Stundenlang starrte sie nur auf ein Foto aus Kindertagen, das die beiden mit ihren Familien zeigte. Sie hatte nicht geweint. Es ging ihr nämlich gewaltig gegen den Strich, schwach zu wirken. Sie schaltete den Laptop ein. Das Zeichen für neue Mail blinkte in der rechten oberen Ecke des Bildschirms. Aika öffnet sie. An Angel Ich habe erfahren, das Cat getötet wurde. Ich möchte deshalb mein Beileid aussprechen. Aber ich habe trotzdem einen neuen Auftrag für dich. Steige in die alte Fabrik am Stadtrand ein. Wir haben Informationen, dass sich Schwarz dort aufhält, oder aufgehalten hat. Überprüfe das! Weiß brauchst du diesmal nicht. Nur spionieren, nicht stürmen, das ist dein Auftrag! Verweile mit besten Wünschen, Persha. Ausdruckslos blickte Aika auf den Bildschirm. Sie war es leid, Pershas Marionette zu seinn. Dann schaute sie auf die Uhr. Bald Mitternacht. Sie zog ihre schwarze Arbeitskleidung an und nahm ihre Katana. Danach verließ sie die Wohnung. Aika fuhr mit ihrer Ninja zur Genius TTSC Fabrik am östlichen Stadtrand Tokios. Sie versteckte ihr Motorrad in einem Busch und kletterte über die Feuertreppe auf das Gebäude. Oben öffnete sie mit einem gezielten Tritt das Gitter über dem Lüftungsschacht. Aika befestigte einen Karabiner an einer alten Antenne, bevor sie sich durch den Schacht hinunterließ. Die nackten Wände und die ausrangierten Maschinen wirkten gespenstisch. Aika untersuchte alle Räume der Fabrik, bis sie in einem alten Abstellraum einen verdächtigen Schalter erkannte. Sie zog eine Magnum aus dem Holster an ihrem Gürtel. Dann drückte sie den Schalter. Wie durch Zauberhand schob sich die Mauer vor ihr zur Seite und gab den Blick auf ein voll eingerichtetes Büro frei. Vorsichtig betrat sie das Zimmer. Als Aika sich überzeugt hatte, dass der Raum "sauber" war, setzte sie sich an den Computer und schaltete ihn ein. Nachdem die üblichen Startbildschirme aufgeflackert waren, wurde nach dem Passwort gefragt. "Hmm, was könnte es sein? Wie würden Schwarz ihre Daten sichern? Ich habe zwei Versuche, sonst muss ich morgen wiederkommen." Aika legte ihre Finger auf die Tastatur. "Das Passwort hat vier Stellen, vielleicht ist es Schwarz in einer anderen Sprache? Ich versuchs mit Französisch" Sie gab Noir ein, doch die Anzeige blinkte rot. "Falsch... Ich probier' s mit Nagi, ist ja sowieso egal" Auch diesmal leuchtete das Dialogfeld rot. "Ich sollte mit entsprechendem Gerät zurückkommen. So und jetzt raus hier, bevor noch wer kommt!" Aika schaltete den PC ab und lief auf Zehenspitzen zu ihrem Seil, das unberührt durch den Schacht wieder nach oben führte. Sie klinkte sich ein. Dann warf Aika einen letzten Blick in die verlassene Halle, bevor sie sich nach oben zog. Als sie, wieder zu Hause, den Fernseher einschaltete lief gerade eine Sondersendung. Aika drückte auf den Lautstärkeregler. „Sehr geehrte Damen und Herren, wir unterbrechen die laufende Sendung für eine Sondermeldung. Vor einigen Minuten wurde in der Tokioer Innenstadt ein Anschlag verübt. Dabei kamen nach neuesten Schätzungen über hundertfünfzig Menschen ums Leben. Vermutlich steckt eine verbrecherische Organisation dahinter. Zeugen wollten eine schwarzhaarige Frau und einen Mann zwischen 20 und 30 Jahren am Tatort gesehen haben. Die Polizei bittet alle Zeugen, sich bei der zuständigen Dienststelle zu melden. Wir halten sie über alles auf dem Laufenden“ Aika wurde durch lautes Klopfen an der Tür aufgeschreckt. Sie betrachtete kurz ihr Nachthemd, ganz so, als würde sie daran zweifeln, ob man um zwei Uhr Nachts so rumlaufen dürfte. Sie schlenderte zur Tür und riss diese mit einem Ruck auf. Vier entgeisterte Gesichter schauten ihr entgegen. „Scheiße Mann, was macht ihr hier um diese Zeit, habt ihr Notstand?“ Aika trat einen Schritt zur Seite. Omis Blick fiel auf dem Fernseher. „Hast du den Bericht gesehen?“ Aika starrte ihn bloß an. Aya stieß sie. „Hat‘ s dir die Sprache verschlagen, oder warum antwortest du nicht?“ „Ich brauch nen Entschlüssler, am besten gleich!“ Sie schaute Omi an. „Wozu? Was hast du vor?“ Er wirkte ernst. „Kann dir sonst wo vorbeigehen, Kleiner!“ Aika ging zu ihrem Schrank. „Ich kann ihn dir nicht geben, weil..“, weiter kam er nicht. Aika hatte ihr Wakizashi gezogen und ihn niedergestreckt. Wieder drückte sie ihm die Klinge an den Hals: „Du machst, was ich dir sage, sonst bist du nen Kopf kürzer!“ „Ok...ok, ich gebe ihn dir!“ Omi wollte keinen Ärger. Als Aika aufstand, erkannte sie, dass Ken sich auf sie stürzen wollte und rammt ihm ihr Knie in den Magen. Dann packte sie Omi und schleifte ihn zu seiner Wohnung ein Stockwerk höher. Dort drückte er ihr ein Gerät in die Hand. Aika presste ihren Daumen an eine Stelle an seinem Hinterkopf, bis sie spürte, dass er ohnmächtig wurde. Danach legte sie ihn aufs Bett und rannte hinunter in ihr Apartment. Dort warteten die anderen Jungs. Aya griff sie an und fand sich Sekunden später auf dem Boden unter ihr wieder. Yoji hatte den Arm um ihre Kehle gelegt und Ken versuchte, ihre Hände zu fesseln. Doch plötzlich jagte ein stechender Schmerz durch Ayas Körper. Aika drückte ihre Schenkel gegen seinen Brustkorb. Er bekam fast keine Luft mehr. In diesem Moment schlug sie dem durch Ayas Schreien abgelenkten Ken gegen den Kopf, worauf dieser benommen zu Boden ging. Yoji ließ sich nicht beirren. Er hatte es geschafft, einen Sleeperhold anzusetzen, bei dem man so lange Druck auf die Halsschlagader ausübt, bis das Opfer wegen Sauerstoffmangels ohnmächtig wurde. Tatsächlich lockerte Aika die Schenkelschraube an Ayas Brustkorb. Mit beiden Händen versuchte sie sich aus Yojis Griff zu entwenden, doch dieser verstärkte den Druck nur noch. Langsam kroch ein Taubheitsgefühl in ihr hoch. Aikas Körper erschlaffte und Yoji zog sie an seine Brust, weg von Aya. Dieser hatte sich Sekundenbruchteile später Aikas Wakizashi geschnappt, mit dem er sie nun bedrohte. Yoji hatte den Griff gelöst, sodass seine Arme nur locker über Angels Schultern lagen. „Ich sollte dir die Kehle durchschneiden, dann wären wir dich und deinen Wahnsinn los!", schrie Aya. Plötzlich schnellte Aikas Hand vor, packte das Heft des Wakizashi und drehte ihm die Waffe aus dem Griff. Yoji, der gar nicht wusste, wie ihm geschah, hatte einen gezielten Ellenbogenschlag in die Mitte seiner Stirn bekommen und sank neben Ken zu Boden. „Tut mir leid, Jungs, aber ich muss allein gehen.“ Sie wendete sich zum Gehen. Aya packte sie unsanft am Arm. „Wir sind noch nicht fertig. Glaubst du, ich lass dich einfach so abhauen? Auf Befehlsverweigerung und Missachtung steht die Todesstrafe!“ Aika warf ihn über die Schulter, verdrehte seinen Arm und sagte mit bedrohlicher Stimme: „Willst du dich mir in den Weg stellen? Dann mit allen Konsequenzen!“ Ein weiterer Kampf entbrannte, bei dem Aya wieder unterliegen sollte. Angel hatte ihn regelrecht zusammengeprügelt, bis er nur noch röchelnd auf ihrem Teppich lag. Sie beugte sich über ihn und betrachtete die Platzwunde über seinem linken Auge, aus der langsam Blut auf den Boden tropfte. „Du saust mir den schönen Teppich ein!“ Aya versuchte etwas zu erwidern, aber seine Kraft reichte nicht aus. Aika legte ihm den Finger auf die Lippen. „Schhht. Ich hab jetzt keine Zeit für Grundsatzdiskussionen. Schlaf ein bisschen.“ Damit drückte sie auch ihm den Daumen an eine Stelle am Hinterkopf, bis er ohnmächtig war. „Die Kopfschmerzen lassen sich leider nicht vermeiden“, mit diesen Worten machte sie sich fertig für ihren kleinen Trip. Einige Minuten später stand sie wieder auf dem Dach des TTSC Gebäudes. Mit dem Seil ging es abermals ins Innere der Fabrik. Ihre Bikerboots machten fast kein Geräusch, als sie den Geheimraum betrat. Aika verkabelte das Entcodiergerät fachmännisch mit dem Rechner und schaltete den PC an. Wieder kam der Passwortbildschirm. Doch diesmal übernahm das Entschlüsselungsgerät die Arbeit. Buchstabenreihen wurden abgeklappert und an Stelle eins stand ein M. Gespannt wartete Aika auf die weiteren Buchstaben. An zweiter Stelle stand ein A. Ein Geräusch in der Fabrik ließ Angel herumfahren. Mit gezogener Magnum schlich sie in Richtung Tür, blickte sich mehrmals nach allen Seiten um und kam zum Schluss, dass es wahrscheinlich nur ein paar Ratten waren. Sie ging zurück zum Schreibtisch. Der Entschlüssler war fertig. Aika fiel der Mund auf: „Das Ding muss kaputt sein!“ Auf dem Display stand ein Name, den sie nur zu gut kannte. Mit zitternden Finger gab sie die Buchstaben nacheinander ein: M, A, Y, A. Ein kurzes Pipen, dann erschien ein grünes Dialogfeld auf dem Bildschirm. Acces granted Ein blaues Flackern erhellte den Raum, bevor ein Begrüßungsdialog auf dem Schirm erschien. „Willkommen Benutzer Maya Tenno! Sie haben eine neue Nachricht!" Geschockt klickt Aika auf das Postzeichen. Das E-Mail Programm fuhr hoch. Es war eine Antwortmail, bei der der Text der vorigen Mails noch darüber stand: „Hallo Cat, Operation Tod und Wiedergeburt wird planmäßig bei der Gala in der Botschaft durchgezogen. Crawford und Schuldig sind eingeweiht, vergiss den Farbbeutel nicht. Wir sehen uns drei Wochen nach deinem Untertauchen in der Basis. Gib davor keine Informationen Preis, auch nicht an Crawfords „Schwarz-Truppe“ Aika schien, es als hätte sich gerade ein Schwall eiskalten Wassers in ihrem Körper ergossen. Gedankenverloren schob sie einen USB_Stick in den Computer. Als sie die Mail gespeichert hatte, nahm sie das Modul wieder an sich. Sie wollte gar nicht wissen, was noch alles in diesem Rechner versteckt war, trotzdem klickte sie einige Ordner an, um mehr zu erfahren. Doch plötzlich fiel der Strom aus. „Macht es Spaß, in fremden Sachen zu wühlen?“ Erschrocken wirbelte Aika herum. Im Dunkel war nichts zu erkennen. Aber sie konnte Schritte von mehreren Personen hören. Sie tastete nach ihren Waffen, als ein kalter Gegenstand an ihre Schläfe gedrückt wurde. Das Licht ging wieder an. Maya stand direkt vor ihr, in der Hand eine Glock, deren Mündung direkt an Aikas Kopf anlag. Doch sie blickte ebenfalls in den Lauf einer Waffe, Angels Smith & Wesson. Hinter Maya standen Nagi und Farfarello, die ohne einen deutbaren Ausdruck auf ihren Gesichtern die Szene beobachteten. „Warum lebst du noch?", zischte Aika. "Freust du dich denn nicht, mich wieder zu sehen?“, schauspielerte Maya. „Spar dir dein Gesülze! Wie lang ist es her, dass Takatori dich gekauft hat? Was war der Preis? Ein sorgloses Leben, sobald du alle getötet hast? Oder hattest du einen netten Fick mit Schuldig?“ Aikas Stimme hallte von den kahlen Wänden wider. Demonstrativ spannte Maya den Hahn ihrer Pistole. „Pass auf, was du sagst, sonst blas ich dir ein Loch in deinen Schädel, bevor du überhaupt dran denkst, mir eine Kugel zu verpassen!“ „Lassen wirs drauf ankommen“, knurrte Aika und drückte ebenfalls mit dem Daumen den kleinen Hebel hinunter. „Ok. Ein Kampf Frau gegen Frau. So kannst du wenigstens ehrvoll sterben. Wir kämpfen in der Eingangshalle der Fabrik! Jay, Nagi, ihr passt auf, dass sie mir nicht hinterrücks eine Kugel in mein hübsches Köpfchen jagt!“ Die beiden nahmen Aika in ihre Mitte. So schritten sie im Gänsemarsch in Richtung Eingangshalle. Dort angekommen befahl Maya ihren Begleitern zu gehen. „Ich schaff das alleine. Wir treffen uns in zwei Stunden im neuen Hauptquartier!“ Nun standen sich die ehemaligen Freundinnen im Kampf gegenüber. Wie auf Kommando zogen sie gleichzeitig ihre Pistolen. Mayas Kugel verfehlte nur knapp Aikas Ohr, die geistesgegenwärtig noch ihren Kopf zur Seite geneigt hatte. Sie schoss Millisekunden später und traf einen der beiden Zöpfe Mayas. Einige Strähnen fielen zu Boden und es roch kurz nach verkokelten Haaren. „Du Miststück!“, schrie Cat und ließ eine Kugelsalve in Aikas Richtung hageln. Angel hatte sich mit einem Rückwärtssalto hinter einer rechteckigen Betonsäule in Sicherheit gebracht. Als sie das leere Klicken von Mayas Pistole hörte, ergriff sie ihre Chance und stürzte schießend aus ihrem Versteck und hechtete sofort hinter die nächste Säule. Totenstille. Vorsichtig schob sie sich mit dem Rücken am Beton um die Ecke des Stützträgers. Sie konnte gerade noch den Lauf der Pistole mit einer schnellen Handbewegung zur Seite schlagen, sodass die Kugel eines der milchigen Fenster am Ende der Halle durchschlug. Bevor Maya wieder zielen konnte, rannte sie hinter den Säulen entlang und warf sich hinter einen umgestürzten, stählernen Transportkarren. Immer wieder feuerten Cat und Angel aufeinander, bis ihnen die Munition ausging. Aika hörte wie Maya ihre Pistolen wegwarf. Eine Klinge wurde gezogen. Angel stand auf und ging langsam auf die Mitte der Halle zu. Sie hatte die Katana vom Haltegürtel an ihrer Hüfte genommen. Die schwarzrote Schwertscheide glänzte matt im schwachen Schein der Fabriklampen. Auch Maya kam ins Zentrum der Halle geschritten, ihren chinesischen Offizierssäbel in Abwehrhaltung vor der Brust. In drei Metern Abstand hielt sie inne. Aika hob ihre Katana vor die untere Hälfte ihres Gesichtes. Langsam zog sie die schimmernde Klinge aus der Schwertscheide. Danach warf sie letztere zur Seite und ging in die Angriffsposition über. Minutenlang belauerten sich die beiden, bis Maya ihren Angriff startete. Mit einem sanften Wink lenkte Aika ihren Hieb ab. Diese Prozedur wiederholten sie noch einige Male, aber nie gelang es Cat, Angel auch nur zu berühren. Da griff Aika plötzlich an und Maya hatte Mühe und Not, deren Schläge zu parieren. Ein Streich traf sie an der Schulter. Ihr Ärmel wurde entzwei geschnitten und ein dickflüssiger Strom von Blut lief aus eine langen Schnittwunde an der Außenseite des Armes hinab. Maya stolperte zurück. „Ich, ich hätte nicht geglaubt, dass du fähig bist, mir etwas zu tun, aber die Spielchen sind jetzt ein für alle mal vorbei! Eine hab ich noch!“ Blitzschnell zog sie eine ihrer Pistolen aus dem Holster und schoss. Aika stürzte zu Boden, die Hände auf der Brust. Langsam hob sie ihre Finger vor die Augen. Blut klebte an ihnen. Sie war getroffen. „Scheiße, zu weit rechts!“ Mayas Stimme hallte durch den riesigen Raum. Aika krümmte sich vor Schmerz. Die Kugel steckte in ihrer Brust, schien die Lunge aber nicht erwischt zu haben. Langsam drehte sie sich auf den Bauch um sich mit den Händen abzustützen. Doch Maya trat ihr auf den Rücken, sodass Aika unsanft wieder zu Boden geschmettert wurde. Langsam wurde ihr Blick unklar, der Blutverlust zeigte seine Wirkung. Ihr Blick haftete auf ihrer Katana, die nur drei Meter entfernt lag, und doch schien es ihr, als wären das drei Kilometer. Sie würde hier sterben, dieser Gedanke brannte sich in ihr Bewusstsein. „Wie möchtest du ins Jenseits befördert werden? Soll ich dir die Kehle durchschneiden, dich enthaupten oder doch lieber zwei präzise Stiche in Herz und Lunge? Ach was, warum frag ich eigentlich? ICH will, dass du qualvoll stirbst! Letzteres hört sich verlockend an! Steh auf!“ Maya schlug ihr mit dem Fuß in die Seite. Taumelnd stand Aika auf, nur um dann sofort wieder von einem Fußkick auf den Rücken geworfen zu werden, direkt neben ihre Katana. „Ich vermiss dich jetzt schon!“ Maya stieß siegessicher ihr Schwert auf Aikas Brustkorb hinab, wurde jedoch eines besseren belehrt als diese ihren Hieb mit der flachen Seite ihrer Katana blockierte. Zielsicher traf Angels Fuß Cats Kniekehle und ließ sie zu Boden gehen. Mit letzter Kraft stand Aika auf hob ihr Schwert mit zitternden Händen: „Du, du fehlst mir jetzt schon! Hya!“ Mit einem Schrei stieß sie die Katana durch die Brust ihrer ehemaligen Freundin. „Du, du Miststück! Ich, ich werde dich töten!“ keuchte Maya während sie sich kniend versuchte aufzurichten. Aika zog ihr die Klinge blitzschnell aus der tödlichen Wunde, legte sie an Cats Kehle und sagte: „Ich bin kein Unmensch wie du, ich erleichtere dir deinen Abschied!“ Damit riss sie das Schwert zur Seite. Ein Schwall Blut spritze aus der Wunde und breitete sich als riesige Lache auf dem staubigen Boden aus, während Maya rücklings umfiel. Aika schleppte sich zur Hallentür. Mit knapper Not erreichte sie ihre Ninja, auf der sie trotz Fahruntauglichkeit nach Hause brausen wollte. Quietschend hielt sie vor der Siedlung und taumelte die Treppen hinauf. Sie krallte sich an vermeintlich ihre Tür und versuchte diese aufzusperren. „Warum passt der verdammte Schlüssel nicht?!“ Sie stützte sich am Türrahmen ab, taumelte und drückte versehentlich die Klingel. „Mist, es ist drei Uhr nachts und ich komm nicht in meine Wohnung!“ Plötzlich ging die Tür auf und ein verschlafener Yoji stand mit aufgerissenen Augen in der Tür. „Asuka!“ Er warf sich Aika um den Hals und küsste sie leidenschaftlich. Wenn man Yoji kannte, wusste man, dass er manchmal unter Halluzinationen litt, bei denen er in manchen Personen seine ermordete Freundin Asuka sah. Meist fiel er Omi um den Hals, der sich schon zu wehren wusste. Aber die angeschlagene Aika hatte so viel Liebe nichts entgegenzusetzen, jedenfalls zu diesem Zeitpunkt nicht. In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie wollte nur eins: schlafen. Yoji drückte sie unter Liebkosungen an sich. Erst als ihre Beine endgültig den Dienst versagten und sie zusammensank, kam er in die Realität zurück. „Wer? Oh! Ai...Aika! Verdammt, was?“ Er hob sie hoch und trug sie in seine Wohnung. Er legte sie in die Badewanne und brauste sie eiskalt ab. „Ahh!“, Aika wachte auf. Irritiert blickte sie sich um. „Wo bin ich?“ „In meiner Wohnung, Schätzchen. Aber eigentlich sollte ich dich sofort wieder rauswerfen!“ „Kei...keine Sorge! Ich geh von allein!“ Sie richtete sich auf und stieg aus der Wanne. Worauf ihre Beine wegknickten. Yoji fing sie auf: „Bist du nicht ganz richtig? Du hast ne Kugel in der Brust! Ich bring dich zu Hayate, einem Arzt. Wenn er genügend Yen sieht, schweigt er.“ Kurze Zeit später waren sie bei Hayate. Yoji zahlte eine hohe Summe, worauf der Arzt Aika eine Narkosespritze in die Schulter stach. Zwei Stunden später waren die beiden auf dem Heimweg. „Du schuldest mir was, Schätzchen! In ner halben Stunde dämmert es, ich bin hundemüde und hab ein Vermögen bei Hayate gelassen.“ „Was könnte ich schon für dich tun?“ Aika blickte ihn aufrichtig an. Yoji parkte sein Auto wieder in der zuvor verlassenen Parklücke. Er trug Aika in seine Wohnung und legte sie aufs Bett. Sie hatte eines seiner Hemden und eine seiner Boxershorts an. Yoji wollte sich gerade auf der Couch ausstrecken, als er Aikas Stimme hörte: „Komm doch einfach ins Bett. Ich hab nichts dagegen.“ Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Als Yoji sich zugedeckt hatte, spürte er Aikas Hände an seiner Brust. „Sie ist tot, ich habe sie getötet!“ „Wen?“, fragte er. „Maya. Sie wurde nicht von Schuldig erschossen. Alles war gespielt. Sie hat für Takatori gearbeitet. Aber wir sind nicht aufgeflogen. Sie hätte sich erst nächste Woche mit dem Schwein getroffen. Heute Nacht traf ich sie in der TTSC Fabrik. Sie wollte mich töten, aber ich kam ihr zuvor. Ihre Leiche ist noch dort.“ Yoji strich ihr übers Haar. „Mach dir keinen Kopf. Alles wird gut.“ Sie spürte seinen Atem an ihrem Hals. „Yoji?“ „Hm?“ „Was machst du da an meinem Hemd?“ „Nur die Knöpfe auf.“ „Abemmm...“ Er legte ihr die Hand auf den Mund. „Schht. Lass mich nur machen“ Kaum gesprochen war er über ihr. Yoji öffnete den letzten Knopf in der Mitte des Hemds und entblößte Aikas Oberkörper. Die wollte gerade protestieren, kam jedoch durch einen Kuss nicht dazu, auch nur einen Ton zu sagen. Sie fühlte, wie Yoji ihr die Boxershorts auszog. Unweigerlich viel ihr Blick auf seinen nackten, knackigen Oberkörper. Während er sie küsste, kramte Yoji mit einer Hand im Nachtkästchen um ein Kondom zu finden. „Eigentlich sieht er ja ganz lecker aus, also warum nicht....“ Im nächsten Moment schien ihr ganzer Körper von einem prickelnden Gefühl beherrscht zu sein. Er hatte sie doch nur geküsst, wieso kribbelte es überall? Sie griff an seine Shorts und zog sie ihm aus. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Aika fasste hinter seinen Kopf und drückte Yoji an ihren Körper. Was für ein Gefühl! Sie spürte, wie sehr er sich bemühte um sie nicht zu verletzen. Da packte sie ihn abermals und küsste ihn, bis sie keine Luft mehr hatte. „Was hat dich denn geritten, so nett zu sein?“, keuchte er überrascht. „Ich hoffe du. Schließlich hast du ne Menge für mich gezahlt!“ Er musste unweigerlich lächeln. „Ich wusste ja nicht, dass du das SO verstehst.“ Aika zog sich an ihm hoch und knurrte ihm ins Ohr: „Wenn du deine Zeit mit Quatschen verbringen willst, bitte, dann reden wir!“ „Du bist ganz schön frech, Babe!“ Yoji drückte sie sanft wieder in die Kissen, um fortzusetzen, was er begonnen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)