Die Schwarze Rose! von Flippi (Liebe und Hass, wo ist der Unterschied?) ================================================================================ Kapitel 3: Das Kaffeebohnenorakel! ---------------------------------- Das Kaffeebohnenorakel! Für diese Nacht hatten wir unser Opfer leider los, und Sola und Marek sagten mir sofort, dass sie schon einige Tage brauchen würden, bis sie jemand Neues hätten. Daher hieß es für mich wieder mal warten. Als ich am Morgen dann so durch das Haus lief, begegnete ich da Earl. Er schien wieder mal eine recht miese Laune zu haben. Doch er ignorierte mich einfach. Lief einfach Schnur stracks gerade aus. Kein Wort sagte er, nicht mal irgendetwas zu gestern Abend. Nichts. Früher wäre er wenigstens noch sauer auf mich gewesen, doch nun? Gar nichts. Er schien wirklich was gegen mich zu haben. Vielleicht war es auch einfach die falsche Entscheidung von mir gewesen, Earl so einen Korb zu geben. Wir waren wirklich Freunde und ich hatte ihn so schön kalt abserviert. Also hatte er seine Gründe, auf mich sauer zu sein. Doch ich würde mich wohl nicht mehr bei ihm entschuldigen können, er war einfach immer zu eingefressen, der Gute. Daher musste ich wohl oder übel mal wieder zu Herrn Eisenhauer gehen. Ich eilte dann hastig durch das Haus und blieb vor seiner Tür dann stehen. Von innen hörte ich zwei Stimmen, die laut miteinander sprachen. Die eine war die von Herrn Eisenhauer, die andere die von meinem Bruder Sandor. Kaum hatte ich bemerkt, wer es war, öffnete ich die Tür nur einen kleinen Spalt weit. Über was die zwei redeten, nahm mich nun wirklich mal wunder. Sie durften mich dabei nur nicht erwischen, das hätte sonst wirklich schlimme Folgen für mich. „Du kannst deinen Bruder wirklich langsam hier weg bringen! Er ist mir schon die ganze Zeit ein Dorn im Auge, seit er sich da mit Earl angefreundet hat! Aber nun sind die zwei so gesehen keine Freunde mehr, also sorge du gefälligst dafür, dass dein dummer Bruder verschwindet! Sonst werde ich mich dem wohl bald mal annehmen! Nur würde er es wohl nicht überleben. Seine beiden neuen Freunde kannst du auch gleich mit verschwinden lassen, sie sind nichts wert, nur kleine Schachfiguren, die ich nicht brauche. Schick sie einfach auf eine alberne Mission, aber schau, dass diese ja schön lange dauert, die nächsten zehn Jahre will ich deinen Bruder hier nicht mehr sehen!“, zischte Eisenhauer meinen Bruder böse an. „Ja, ich werde es so schnell wie möglichst tun, dass kann ich dir versprechen.“ „Das will ich hoffen, denn Earl ist immer noch der Einzige, der überlebt hat, und den brauche ich nun mal für meine Pläne. Nicht mal seine Kinder hatten seine Gaben übernommen, oder eigneten sich selbst für den Versuch. Sie sind alle gestorben wie die anderen Kinder. Also wird Earl für mich das einzige Exemplar bleiben. Zwar brauche ich ihn nicht dringend mehr, aber er ist dann nun mal der einzige, und wenn ihm was passiert, habe ich nichts mehr. Gar nichts mehr. Dann kann ich meine Pläne zu Eroberung der Dämonenwelt und der Menschenwelt vergessen. Ich brauche nur seine Macht, um meine Feinde zu besiegen, denn bald wird sein achtzehnter Geburtstag sein und danach wird Earl so gut wie unbesiegbar sein. Darum will ich auch, dass dein Bruder so schnell wie möglichst verschwindet! Ich will keinen noch so starken Dämon, wenn ich seine Aufmerksamkeit mit jemandem teilen muss. Earl sollte nur auf mich hören und meine Ziele und Pläne verwirklichen! Er hat schon auf meinem Befehl hin ganze Dörfer und Städte ausgelöscht und ich will nun einfach, dass es so bleibt!“ Über Eisenhauers Worte war ich nun wirklich überrascht. Ich wusste weder was von seiner Welteroberung noch von Earls vernichtender Kraft. Alle erzählten zwar wie stark und gefährlich Earl sei, doch ich hatte davon nie was gesehen. Er konnte sauer werden, doch sonst hatte ich nie was gesehen. „Bist du am spionieren?“, knurrte mich dann auf einmal eine Stimme böse an. „Earl?“, flüsterte ich und blickte zu ihm hinauf. Er schien nun wenigstens wieder mit mir zu reden und das war schon mal ein sehr guter Anfang. „An deiner Stelle würde ich von der Tür weg. Sandor kommt und es wirft nicht gerade ein gutes Licht auf dich, wenn du da so am Boden kniest und hier allgemein nichts verloren hättest.“ Earl hatte bei dieser Annahme wieder mal völlig recht, woher er wusste das Sandor herauskommen würde, wusste ich wieder mal nicht, aber momentan fragte ich ihn lieber nicht danach. Hastig eilte ich davon, denn Sandor wollte wohl so oder so zu mir und dann musste ich ihn ja nicht gleich in die Arme laufen. Earl behält aber recht. Kaum hatte ich mich versteckt, kam Sandor schon aus dem Zimmer, lief dann den Gang entlang und verschwand aus meinem Blickfeld. Earl selbst ging dann ins Zimmer und ich überlegte nicht lange und schlich hin. Nun wollte ich wirklich noch hören, was da Herr Eisenhauer von ihm noch wollte. Die Aufträge erfuhr immer nur er alleine und dieses eine Mal wollte ich auch mal mithören. Es ging immer um Morde, aber wie viele Opfer es waren oder warum, hatte ich bis jetzt noch nie erfahren. „Earl, dein neuer Auftrag wird sehr leicht sein. Dein Opfer ist wieder mal ein Mensch, also wirst du deine dämonischen Kräfte nicht brauchen. Er ist bloß ein Zauberer, der seine Nase ein bisschen zu sehr in meine Angelegenheiten gesteckt hat. Der Junge von neulich wurde von ihm geschickt, aber du hast ihn ja schon auseinander genommen. Also sind wir den schon los. Nun musst du nur ihn und seine Familie noch auslöschen. Ich will, dass es niemanden gibt, der auch nur die kleinste Information weitergeben könnte. Darum wirst du ihn, seine Frau und die zwei Kinder töten. Wie, ist mir egal, es wird einfach keine Überlebenden geben!“ „Ist es wirklich sinnvoll? Ich meine, fällt so was nicht auf?“, sprach Earl nun doch zu Herrn Eisenhauer. „Überlasse das Denken mir, du führst meine Befehle nur aus, und ich sage dir, es muss so sein! Die Zauberer sind zu dumm, weder sie noch die Menschen werden merken, was da los war. Bis jetzt hat noch niemand was mitbekommen, also wieso sollte sich das nun ändern? Sag es mir!“, zischte er ihn nun wirklich sauer an. „Ich weiß es nicht, Meister.“, sprach Earl ganz langsam. „Siehst du? Also tue einfach das, was ich dir gesagt habe! Vernichte die Familie und komm zurück! Sonst noch irgendwelche Fragen!“ Eisenhauer schien nun wirklich sauer zu sein, ich könnte es wohl vergessen, heute mit ihm auch nur ein Wort zu sprechen, der würde mich wohl nur bei der Erwähnung von Earls Namen den Kopf umdrehen. „Fragen nicht, Meister, aber eine Bitte. Ich habe da wieder ein neues Mädchen gefunden. Sie wird auch ein Kind von mir bekommen und ich wäre froh, wenn sie einfach bei Antony sein könnte. Sie ist ein Mensch und die zwei passen einfach zusammen. Finde ich.“ „Okay“, knurrte er nun wirklich nicht gerade gut gelaunt. „Aber nur verschwinde! Du hast deine Aufgabe zu erfüllen, also GEH!“ Als ich diese Worte gehört hatte, eilte ich wirklich hastig von der Tür weg, denn Eisenhauer wäre mir wohl wirklich nicht gerade freundlich gesinnt gewesen, hätte er mich vor der Tür entdeckt. Earl lief dann eiligst den Gang entlang und Eisenhauer trat sogar höchst persönlich selbst vor die Tür und schrie dann total laut einen Namen: „Sandor! Komm sofort hier her! Dein verdammter kleiner Bruder hat Mist gebaut!“ Wohl nicht mal eine Minute später kam dann auch schon mein Bruder angerannt und blickte ihn an. „Was hat er getan?“, sprach er schwer atmend und blickte den Älteren verwundert an. „Earl hatte eine Bitte an mich! Er hatte mich wirklich einmal um was gebeten! Weißt du nicht, was das bedeutet! Der Junge fängt an zu denken! Ich will, dass du ihn und dieses Mädchen heute noch von hier wegbringst! Es kann mein ganzes Ziel zerstören, also müssen die zwei verschwinden!“, brüllte Eisenhauer nun meinen Bruder wirklich an. „Welches Mädchen?“ „Das, das Earl von irgendwo her hat, aber sie muss auch gleich weg und die beiden Teamkollegen von Antony kannst du auch gleich mitnehmen! Ich will kein Risiko eingehen!“, dann zog er Sandor zu sich heran blickte schnell nach links und rechts und als er bemerkte, dass wohl keiner sein Geschrei wahrgenommen hatte oder darauf reagiert zog er meinen Bruder einfach ins Zimmer. Ich hingegen wusste, dass es allergrößte Eisenbahn war, um hier zu verschwinden. Ich musste mit Earl reden und ich wusste genau, wo ich hin wohl finden würde. Wenn ich seiner Fährte folgen würde, dann würde ich ihn wohl auch finden. Ich war zwar kein starker Dämon, aber in solchen kleinen Sachen war ich halt einfach viel begabter. Earl hingegen war ein super Kämpfer, aber für solche Sachen einfach unbrauchbar. So folgte ich einfach seiner Spur. Verwandelte mich in meine Dämonengestalt und verfolgte ihn einfach. Der Flug dauerte lange, aber sein Geruch hörte bei einem großen Einfamilienhaus auf und ich landete da einfach auf dem Balkon, wo ich die offene Balkontür sah, verwandelte mich wieder zurück und ging hinein ins Haus. „Earl! Ich muss mit dir reden! Ich will nicht, dass du der Familie was antust, es ist einfach falsch! Glaub mit doch!“, schrie ich einfach in die Wohnung hinein, auf eine Antwort hatte ich nun wirklich nicht gehofft, aber es kam eine zurück. „Es war ein Auftrag!“, knurrte er einfach nur und ich eilte sofort dorthin woher ich die Stimme hörte. Earl war total mit Blut bespritzt und ich konnte mir schon vorstellen, dass er sich da schon um das eine oder andere Familienmitglied gekümmert hatte. „Lass die Kinder in Ruhe! Sie haben wirklich nichts dafür!“ „Ist mir egal!“, war seine einzige Antwort. „Es sind bloß Menschen, mehr nicht.“ „Es sind auch Lebewesen! Also rede nicht so abschätzig von ihnen!“, knurrte ich sauer und trat nun wirklich nahe an Earl heran. Die zwei kleinen Kinder kauerten am Boden und weinten. „Sie wären aber wenigstens wieder bei ihren Eltern oder nicht?“ „Dann kannst du mich ja auch gleich umbringen! Meine Familie ist auch tot! Ich werde nicht zulassen, dass du ihnen was antust!“, nun stellte ich mich einfach zwischen Earl und die Kinder und hoffte wirklich, ich konnte ihn irgendwie vom Gegenteil überzeugen. „Ich kann dich nicht verstehen. Wieso regst du dich wegen den beiden Kindern so auf? Ich habe schon hunderte getötet, ich habe ganze Dörfer schon ausgelöscht und ganze Städte zerstört und niemand hat sich darum gekümmert, aber wieso willst du die Beiden hier um jeden Preis beschützen? Ich kann es nicht verstehen, bitte erkläre es mir.“ „Die andere Male war ich nie dabei! Aber jetzt, wo ich hier bin, kann ich es nicht zulassen! Ich kann es nicht zulassen, dass du ihnen was antust! Die anderen konnte ich nicht beschützen, doch die zwei werde ich und zwar mit meinem Leben! Du bist bloß Eisenhauers Schoßhund! Mehr nicht! Wenn er dir einen Befehl erteilt, führst du ihn aus, ohne auch nur ein einziges Mal nachzudenken! Du bist einfach grässlich, Earl! Früher oder später würde Eisenhauer mich auch aus dem Weg haben wollen, würdest du diesen Auftrag auch ausführen, ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken!?“, schrie ich ihn nun wirklich an und von mir aus konnte er mich nun für meine Torheit wirklich töten, es wäre mir egal gewesen. „HALT DIE KLAPPE!“, schrie er mich dann nur an, drückte mich dann einfach gegen die Wand, und spürte dann einen heftigen Schmerz an meinem Kopf und mir wurde sofort schwarz vor Augen. Als ich viel später wieder ganz langsam zu mir kam, war Earl weg und ich lag in einem Bett. Es war nicht meines und das Zimmer stimmte weder mit diesem im Haus noch mit meinem eigenen überein. „Bist du wach?“, fragte mich dann auf einmal noch eine Mädchenstimme und ich schrag auf der Stelle aus dem Bett hoch. Blickte sie entsetzt an und flüsterte leise: „Wer bist du?“ „Ich bin Jennifer“, stellte sie sich vor und als ich sie so anblickte, erkannte ich sie wieder. Es war das eine Mädchen, dass Earl gerettet hatte. „Was machen wir denn hier?“, wollte ich nun von ihr wissen. „Ich weiß nicht. Dieser rothaarige Junge hat dich hier her gebracht und ist dann wieder verschwunden. Meinte irgendwie was von, hier wären wir sicher.“ „Earl“, flüsterte ich nur und stand dann auf. „Ich muss mit ihm reden! Es ist mir sehr wichtig. Er kann einfach nicht so weiter machen wie bisher! Das geht einfach nicht! Aber ich weiß nicht, wie ich ihn finde.“ „Ich könnte dir helfen“, sprach sie dann zu mir und lächelte mich an. „Wie denn?“, fragte ich total verwirrt. „Ich besitze da ein paar magische Kräfte, jedenfalls genügen sie, um damit einem Orakel eine Frage zu stellen. Nur brauche ich dazu ein Medium, das ich benutzen kann.“ Total verwirrt blickte ich mich dann um, doch es hatte nichts, außer ein paar Kleinigkeiten in einer Ecke. Da hatte es Wasser, Reis, ein paar Töpfe und Kaffeebohnen. „Ich glaube, was Sinnvolles haben wir hier nun wirklich nicht“, sagte ich ein bisschen niedergeschlagen. „Wir müssen uns wohl noch was kaufen gehen.“ „Ich denke nicht“, sprach die dann. „Ich nehme die Kaffeebohnen. Es kommt ja nicht auf das Material an, sondern ich muss die Zeichnen nur richtig deuten. Das werde ich aber schon schaffen!“, sie stand dann auf holte die Kaffeebohnen und schüttete sie auf den Boden. Was sie machte wusste ich nicht, ich ließ sie einfach machen und sah erstand zu. Nach einigen Minuten sah sie mich dann an und lächelte. „Ich weiß, wo dein Freund ist, es ist zwar ein schönes Stück, aber wen wir nun los laufen, sind wir noch vor dem Abend dort.“ „Er ist nicht mein Freund“, kurte ich nur und blickte dann bisschen irritiert aus dem Fenster. Im Haus bei den Kindern was es schon Nacht gewesen und nun bemerkte ich, wie es draußen Morgen war, die Sonne war auch schon aufgegangen. Ich musste also die ganze Nacht wohl bewusstlos gewesen sein. „Wir brechen nun wohl am besten gleich auf“, sagte ich zu ihr, „oder willst du hier bleiben?“, fragend blickte ich sie an und sie schüttelte sofort den Kopf. „Nein, ich komme mit. Der Ort hier passt mir so oder so nicht. Ich will wieder zu meiner Familie.“ „Dann ist ja alles klar!“, ich stand auf und ging einfach zur Tür. Ich musste nun wirklich mal mit Earl reden, er durfte einfach nicht weiter auf diesen Eisenhauer hören, es gab nun einfach schon genug Opfer und das musste nun mal endlich ein Ende haben! Nur würde ich dieses Mal mich nicht mehr so von ihm überrumpeln lassen, das nahm ich mir ganz fest vor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)