Collectors Island von LittleTreeflower (ZoSa) ================================================================================ Kapitel 1: Collectors Island - One Shot --------------------------------------- Diese FF ist extra für einen WB, in dem man sich für ein (zur Wahl standen zwei) Bild entscheiden und dazu eine Story erfinden musste. Meine Wahl fiel auf ein Bild, auf dem Zorro und Sanji gefesselt gegenüber sitzen und Sanji mit seinem Mund versucht, den Knebel in Zorros Mund zu lösen. Die Story beinhaltet Shônen Ai! Wer es also nicht mag, ist hier falsch. Ich hoffe, die Story gefällt euch ein wenig und freue mich über Kommis ^_~ P.S. Verzeiht bitte diverse Tippfehler. Habe es mehrmals überarbeitet, aber alle Fehler habe ich bestimmt nicht erwischt ^^° ********* „LAND IN SICHT!“ Lysop hing halb aus dem Ausguck der Flying Lamb, den Arm weit ausgestreckt auf das grüne Eiland deutend, das kaum Sichtbar noch in der weiten Ferne des Horizontes lag. „JAAA! LAAAND! LAND! LAND! LAND! ESSEN! ESSEN! ESSEN!“ Ruffy war kaum noch zu bändigen, erst die harte Kopfnuss der Navigatorin ließ den Gummikapitän für kurze Zeit zusammen sacken. Die Crew musste seid einigen Wochen ohne Landgang auskommen, so war es nicht verwunderlich, dass sich die komplette Mannschaft über dieses grüne Fleckchen mitten auf dem Meer riesig freuten. Nicht zuletzt, weil der Proviant nur noch aus den letzten Stückchen Zwieback und Trockenobst bestand. Daher hieß die erste Priorität: Essen beschaffen! Und zwar schleunigst, bevor Ruffy seine Drohungen war machte und Chopper als Notproviant degradierte. „Hier, jeder nimmt einen Sack und füllt ihn bis oben hin mit allem was er an Essbaren findet!“ Kommandierend verteilte Nami große, braune Leinensäcke. Und ihr Blick verriet, dass sie es verdammt ernst damit meinte. Bis oben hin und nicht weniger! „Und Ruffy! Du isst nichts davon, kapiert?“ „Ach menno….“ Vor sich hin schaukelnd saß Ruffy auf dem Kopf der Lamb. Nami konnte manchmal wirklich fies sein! Dabei hatte er einen solchen Kohldampf! Leicht zupfte Chopper an Namis knappen Rock und blickte mit zuckender blauer Nase zu ihr hoch. Sag mal, Nami, wie heißt denn diese Insel?“ „Auf der letzten Insel sagte man mir, dass sie `Collectors Island´ heißt. Und sie ist unbewohnt.“ „Also kann ich neuen Sake vergessen…“ Brummend und mit verschränkten Armen lehnte Zorro an der Reling. Seid drei Wochen war der Sake alle! Die Hölle auf Erden für den Schwertkämpfer! Er war kurz und dran davor, den Vorratsraum in eine Brauerei umzufunktionieren um selber Alkohol herzustellen! KLONG! Namis Faust zischte nur so durch die Luft und landete auf Zorros grüner Matte. „WIR SIND NICHT ZUM SAUFEN HIER!“ Wenige Minuten später durfte die Crew den warmen Sand unter ihren Füßen spüren. Dieses Eiland schien wahrhaftig ein Paradies zu sein. „Jaaa! Endlich was zu futtern! Ich will Fleisch! Und danach Schokolade! Und danach eine riiiiesen Portion Eis mit Sahne und dann…“ Ruffy konnte seine Freunde, wie immer, kaum unterdrücken. Voll Energie sprang der Kapitän über den Strand bis… KLONG! „DU IDIOT! ICH SAGTE BEREITS, HIER GIBT ES KEINE STADT! ALSO NICHTS MIT EIS ODER SCHOKOLADE“ Nami konnte die Naivität ihres Kapitäns manchmal einfach nicht fassen. Oder er hörte ihr einfach nicht richtig zu! Genervt seufzend nahm sie ihn an die Hand. „Okay, wir trennen uns am besten! Ruffy kommt mit mir! Chopper geht mit Robin und Lysop und Zorro wird mit Sanji losgehen!“ „WIESO DENN WIR BEIDE?!“ Sich gleichzeitig beschwerend starrten sich Schwertkämpfer und Koch an, gefolgt von einem mitleidenden Säuseln seitens Sanjis an Namis Ohr. „Oh mein Namischwan! Ich würde aber viiiel lieber mit dir gehen als mit diesem Spinatkopf! Du bist doch der Sinn meines Lebens und…“ KLONG! Nami schien heute sehr in Geberlaune zu sein. „Na super, ich und der Karottenschäler auf Nahrungssuche….“ Zorro war sich nun endgültig sicher! Nami war wirklich eine rothaarige Hexe, geboren um ihm das Leben noch schwerer zu machen! Und seine Geldbörse leichter. „Ihr beide geht! Schluss jetzt!“ Vor vorgehaltender Hand kicherte Robin, als sie sich Chopper und Lysop zuwandte. „Ich denke, die Navigatorin ist gerne mal ein paar Stunden mit dem Kapitän alleine. Also sollten wir uns da nicht dazwischen drängen und ihren Wunsch respektieren.“ „Wie meinst du das denn, Robin?“ Jetzt viel sogar der einzige weibliche Nakama ihr in den Rücken. „Ich denke, wir sollten langsam aufbrechen, meinst du nicht, Herr Schütze?“ Lächelnd nahm Robin Lysops Hand und in die andere die kleine Hufe des Elches. „Bei Einbruch der Dunkelheit treffen wir uns wieder auf dem Schiff. Und Sanji! Du bleibst bei Zorro! Sonst verirrt er sich noch und wir dürfen ihn dann noch suchen! Komm, Ruffy!“ Den wibbeligen Kapitän hinter sich her ziehend verschwand Nami Richtung Osten, während Robin mit Chopper und Lysop den westlichen Weg einschlug. „DU BLEIBST GEFÄLLIGST IN MEINER NÄHE, KLAR, MARIMO?!“ Auch wenn Sanji ein wenig enttäuscht war, dass Nami ihn nicht bei sich haben wollte, so nahm er doch ihre Anweisungen sehr ernst und musste sich nun wohl oder übel mit seinem Lieblingsfeind Nummer eins herumschlagen. „EIN TOPFLAPPEN HAT MIR GAR NICHTS ZU SAGEN!“ Brummig nahm Zorro seine Schwerter, drehte sich Richtung Norden und stapfte einfach los genau in den wild wuchernden Wald. „JETZT WARTE MAL! DU VERLÄUFST DICH!“ War die Alge einfach nur zu dumm oder zu stolz?! Oder vielleicht beides? Jetzt durfte Sanji noch hinter dem Grünspan hinterherlaufen und Babysitter spielen! Inmitten des Waldes wurde es dunkler und stickiger, trotzdem stapfte Zorro im selben eiligen Schritt durch das Unterholz, gefolgt von dem Blonden, der sich seine sechste Zigarette ansteckte und schlecht gelaunt vor sich hin paffte. In jeder Himmelsrichtung hörte man ab und zu ein kleines Rascheln, doch Tiere waren nirgends zu entdecken. Bis auf die Vögel, die mit bunten Gefieder über ihre Köpfe hinweg flogen. Sanji blickte sich um. „Ich frage mich, warum diese Insel `Collectors Island´ heißt. Ist doch ein seltsamer Name für so eine Insel!“ „Vielleicht weil der Entdecker so hieß?“ Zorro schien dieses Thema wenig zu interessieren. Das Einzige, das in seinem Kopf rumschwirrte, war der Gedanke an guten Sake. „Manchmal glaube ich, dein IQ liegt weit unter dem von Toastbrot!“ “Duuhuuu! Naaami! Warum hat die Insel denn so einen komischen Namen?” Die Hand immer noch fest in der von Nami stapfte der Kapitän vergnügt den Strand entlang. Nami, die Ruffy beim Thema Essen kein bisschen über den Weg traute, schleppte den halbvollen Leinensack alleine auf der Schulter. “Keine Ahnung warum die Insel so heißt! Vielleicht kann man hier schöne Sachen sammeln oder….” Wie ein Blitz schoss es der Rothaarigen durch den Kopf. Gold! Vielleicht war es ein Zeichen dafür, dass es eine Menge Gold auf dieser Insel gab und man es einfach `einsammeln´ musste! “Du, Ruffy?” Mit der süßesten Stimme, die die Navigatorin auf Lager hatte, beugte sie sich nah zu ihren Kapitän. “Wie wäre es, wenn wir mal das Essen sammeln kurz beiseite lassen und etwas tiefer in den Wald hineingehen? Vielleicht gibt es da… äh… besseres!” “JAA! UND GRÖSSERES!” Wie ein kleiner Schuljunge, der sich mit seiner Lehrerin auf einem Ausflug befand, zerrte der sie Richtung Waldrand. “ Im Wald leben bestimmt viiiiel größere Tiere! Die kann Sanji dann heute Abend braten und ich bekomme als Dank gaaanz viel zu essen und dann…!“ Nami hörte schon gar nicht mehr auf ihren hyperaktiven, fresssüchigen Kapitän. Vor ihrem geistigen Auge blitzen nur noch Rubinen, Goldtaler und ein Berg von Diamanten! Mit seinen kleinen Hufen sammelte Chopper eine weitere Muschel am Strand auf, während sein bester Freund Lysop auf einer Palme hochkrackzelte um die oberen Kokosnüsse zu erreichen. Lächelnd beobachtete Robin die Aktion des Schützen, verschränkte ihre Arme vor die Brust und bevor Lysop eine große Nuss erreichen konnte, wuchs aus dem dicken Stamm eine zierliche Damenhand, nahm die Kokosnuss und überreichte sie den überrascht schauenden Lysop. „Öh, danke, Robin!“ „Wie wäre es, wenn ich die Kokosnüsse runter werfe und du sammelst sie anschließend ein, Herr Schütze?“ Mit einer weiteren Handbewegung landeten drei weitere Nüsse auf den weichen Sand. „Äh, ja… okay!“ Ein wenig verlegen kletterte er wieder vom Baum runter und sammelte eifrig mit nervös zitternden Händen die Nüsse ein. Manchmal machte ihn Robin mehr als verlegen! Sie schien so undurchschaubar, so rätselhaft! So sehr, dass sein Herz oft zu rasen begann. Der einzige Weg, sich wieder zu beruhigen, war der Gedanke an seine geliebte Kaya! Ja, Kaya war die einzige Frau in seinem Leben! Egal wie sehr Robin ihn auch verwirrte! „Du wirst auf einmal so rot im Gesicht, Herr Schütze. Fühlst du dich nicht gut?“ Mit einem zarten Lächeln legte sie eine Hand auf dessen Schulter. „Doch, doch! Mir geht es prima! Hab nur Hunger… äh… genau!“ Vorsichtig zupfte Chopper an Lysops Hose. „Wie wäre es denn, wenn wir ein wenig tiefer in den Wald gehen. Der Schatten würde deinem erhitzen Gesicht bestimmt gut tun und es wäre ja möglich, dass wir da noch was anderes finden außer nur Muscheln und Kokosnüsse.“ „Ja! Riesen Tiere die uns mit einem Happs auffressen und unsere Knochen als Zahnstocher benutzen! Nein, danke! Ich verzichte!“ Ruhig nahm die Archäologin den nur kaum gefüllten Sack und beugte sich zu Chopper runter, der von Lysops Antwort mehr als enttäuscht schien. „Hmm, wenn wir aber nur kurz in den Wald gehen, und mal schauen ob wir was finden? Herr Schütze kann ja solange hier warten und weiter Muscheln sammeln.“ „Ja! Super Idee! Oder nicht, Lysop?“ Fröhlich blickte Chopper zu ihm rüber, der bei dem Gedanken, alleine am Strand bleiben zu müssen, mehr als ein Schauer über dem Rücken lief. „Ok! Ich komme auch mit! Immerhin muss euch ja jemand beschützen vor…. wilden Tieren…“ Mit wackeligen Knien stapfte er Richtung Waldrand, die Hand an der Schleuder. „Das ist sehr nett von dir, Herr Schütze, danke!“ Lächelnd nahm sie den kleinen Elch an die Hand und folgte Lysop, der schon ein paar Meter in den Wald hinein gestapft ist. „Keine Ursache, Robin! Immerhin bin ich ein tapferer Kämpfer!“ Kam es mit leicht zitternder Stimme aus ihm raus. „Da drüben!“ Sanji hockte auf den Knien, griff hastig nach Zorros Arm um ihn anschließen neben sich auf den Boden zu ziehen. „HEY! WAS….!“ „Sei still, Alge!“ Ein paar Meter vor ihnen raschelte etwas im Gebüsch. „Vielleicht ein Vogel! Oder ein Schwein!“ „Sake wäre mir am liebsten!“ „Mir ein Gehirn, dass in deine hohle Algenbirne passt!“ „Was zum….“ Über dem Gebüsch guckte ein halber Kopf hervor, ein dürrer Kerl mit schwarzen, zerzausten Haaren und einer roten Spirale auf jeder Wange. Brummig stand Zorro auf und klopfte sich den Dreck von der Hose. „Ja, Smutje, mit einem Schwein zu verwechseln ähnlich!“ Stürmig erhob sich auch der Blonde, nur um Zorro kurzerhand einen Klaps auf den Hinterkopf zu geben. „Jetzt beleidige diesen Kerl doch nicht! Vielleicht ist er ein Eingeborener oder so was!“ „Das sollte eine Beleidung an dich sein, Karottenschäler!“ Ein lautest Räuspern unterbrach die beiden, der schmächtige Kerl erhob sich, kratzte sich nachdenkend an den Kopf und musterte abwechselnd Zorro und Sanji. „Du! Du gut sehen aus! Du gesammelt wirst!“ Der dreckige, schmale Zeigefinger deutete auf den verblüfften Smutje. Was sollte er? Gesammelt werden?! „Äh, nein, danke…!“ Grinsend winkte der Koch ab. „Ich bin bald wieder weg von der Insel und…“ „DU! GESAMMELT!“ Mit einem Satz sprang der Kerl aus dem Gebüsch, positionierte sich mit einer Art Kampfstellung vor Sanji und blickte ihn grimmig an. „Du kommen mit oder ich mache bäng bäng!“ „Hahahahaha!“ Zorro konnte sich vor Lachen kaum noch halten. „Bäng bäng? Was soll das denn sein? Vielleicht eine …“ Doch weiter brachte Zorro seinen Satz nicht, denn ein dreckiger Fuß des dürren Kerls landete genau in sein Gesicht, so dass er mit dem Po voran auf dem Boden landete. „Aua! Spinnst du?“ Genugtuend grinsend blickte Sanji auf den Grünhaarigen herab. „Tja, das hast du verdient!“ „Genau so ist es!“ Eine tiefe Männerstimme ertönte aus dem Wald. Dort saß, wie aus dem Nichts aufgetaucht, ein rundlicher Mann auf einer goldenen Sänfte, die von sechs weiteren dünnen, und schon ziemlich müde aussehenden Kerlchen getragen wurde. „Und wer bist du?“ Abermals den Dreck von seiner Hose klopfend rappelte sich Zorro auf und warf den dicken Kerl einen finsteren Blick zu. War dieser Typ etwa eine Art Häuptling? Wenn ja, sollte er seinen Männern bessere Manieren beibringen! Die Stimme des Fremden klang schwungvoll arrogant. „Eigentlich bin ich nicht daran gewöhnt, mit unterprivilegierten Geschöpfen wie mit dir zu sprechen…, dennoch…“ Mit einer Handbewegung befahl er einen der Kerlchen, ihm eine Art Regenschirm zu bringen. „Auf irgendeiner unerklärlichen Weise bin ich sehr amüsiert über eure Unterhaltung gewesen. Und du….“ Ein speckiger Zeigefinger deutete auf Sanji. „Du bist wahrlich eine Schönheit, die ich seid langen nicht mehr erblickt habe! Ich werde euch die Ehre zu teil geben und ein Teil meiner großen Sammlung zu werden!“ „Sammlung?“ Dieses Wort hatte Sanji doch schon mal gehört. Was sollte das alles? „Dürften wir vorher vielleicht erfahren, was für eine Art von Sammlung es sich hierbei handelt?“ „Die Sammlung von alles und jedem, das mir gefällt! Schätze sowie unerklärlichen Dingen, die weit über die Grand Line ihren Weg auf Collectors Island gefunden haben!“ „Ha! Siehst du, Smutje! Ich hatte doch Recht! Diese Insel heißt nach dem Entdecker! Diesen Fettsack da!“ „Fettsack?!“ Die eben noch arrogante Mine des Häuptlings verfinsterte sich zusehends, und auch die dürren Kerlchen wiesen einen mehr als erschrockenen Gesichtsausdruck auf, die wohl schon ahnten, was ihr Anführer vor hatte. „Niemand nennt mich Fettsack! Ich bin King Collector! Niemand erdreistet sich, mich zu beleidigen und unbestraft davon zu kommen!“ Mit einer lässigen Handbewegung winkte Zorro ab. „Schon gut, es war nur Spaß, zudem bin ich auf absoluten Sakeentzug.“ „Da spielen seine drei Gehirnzellen verrückt, müssen Sie wissen!“ Sanji konnte es einfach nicht lassen, die Alge noch wein wenig mehr zu ärgern. „Es war Spaß, sagt ihr? Nun gut, dann werde ich euch mal meine Art von Spaß zeigen!“ Laut flappte der Regenschirm auf, er war weiß und hatte, genau wie die Eingeborenen, eine rote Spirale aufgemalt. „Das ist ein Hypno-Schirm!“ Langsam drehte er den Griff, so das die Spirale sich mit zudrehen begann. Wie gebannt starrten Zorro und Sanji auf das drehende Zeichen. Warum zum Teufel konnten sie nicht ihre Augen davon abwenden? „Er kommt aus einem weiten Land, indem Verurteilte mit diesem Schirm hypnotisiert werden, damit sie gezwungen werden, die Wahrheit zu sagen. Ein wirklich prachtvolles Sammlerstück, meint ihr nicht!“ Lautes Gelächter drang an die Ohren der beiden Piraten. Doch weder ihren Kopf noch ihre Beine konnten sie bewegen, um sich von dieser hypnotisierenden Spirale abzuwenden. „Müde! Ihr beide werdet müde! Also schlaft….“ Das Gelächter wurde leiser, das Licht verschwand gefolgt von einem kurzen Gefühl, auf weichem Gras gelandet zu sein. Nichts, absolut nichts in Sicht! Nichts war zu sehen, an dem man irgendeine Art Reichtum vermuten konnte. Nur Bäume über Bäume! Nami war mit ihrer Stimmung wieder mal auf dem Nullpunkt angekommen. Der quäkende Kapitän, der sich aus Namis Griff befreien konnte und nun wie ein Kind in einem Süßigkeitenladen herum rannte, war dabei auch keine große Hilfe, ihre Laune ein wenig zu heben. Zudem kam noch hinzu, das Ruffy es geschafft hatte, den eingesammelten Proviant bis auf ein Minimum zu reduzieren. „JETZT BLEIB DOCH MAL RUHIG NEBEN MIR STEHEN ANSTATT WIE EIN WILDGEWORDENER AFFE DURCH DIE GEGEND ZU HÜPFEN!“ Seufzend rieb Nami sich ihre Stirn. Sie war sich sicher, die Kopfschmerzen waren in nicht mehr allzu weiter Ferne. Mit einem fröhlichen Grinsen hüpfte Ruffy auf seine Navigatorin zu. „ Du willst, dass ich in deiner Nähe bleibe?“ Nami konnte förmlich spüren, wie ihr die Hitze ins Gesicht schoss. Noch unglücklicher hätte sie sich wirklich nicht ausdrücken können. „ICH MEINTE NUR DAMIT, DASS DU AUCH MAL RUHIG NEBEN EINEN GEHEN SOLLST ANSTATT DURCH DEN WALD ZU RENNEN ALS OB DU NOCH NIE BÄUME GESEHEN HÄTTEST!“ Nami sah es Ruffy sofort an, dass er nachdachte, denn sein Gesicht wurde ernster und das Lächeln verschwand abrupt. Selbst seine Stimme wurde ernster und tiefer als sonst. „Okay, Nami, wenn du es möchtest, werde ich in deiner Nähe sein und auf dich aufpassen! Ganz fest versprochen!“ Er griff nach ihrer Hand, umfasste sie fest und ging weiter. Nami konnte es nicht glauben! Sie sahen gerade bestimmt wie ein frisch verliebtes Pärchen aus! Und sie war sich sicher, dass die Farbe ihres Gesichtes jeder voll reifen Tomate locker Konkurrenz machen könnte. „Ist was Nami? Du wirkst was nervös.“ „NEIN! ALLES KLAR! GEH EINFACH WEITER!“ Wäre ja noch schöner, wenn sie Ruffy erzählen müsste, dass gerade ER es ist, der sie nervös machte! „Puuuh, bald ist der Sack endlich voll!“ Lysop und Chopper, der sich in seine menschliche Gestalt verwandelt hatte um der Langnase besser beim tragen helfen zu können, gingen weiter mit Robin durch das Unterholz. Diese allerdings schien seid einiger Zeit ziemlich unruhig. Sie blieb oft stehen, blickte sich um und ließ hier und da ein Auge wachsen um die Gegend besser in Blick zu behalten. „Sag mal, Robin, ist was los?“ Lysop konnte seine zittrige und ängstliche Stimme nicht verbergen. Er kannte Robin inzwischen ziemlich gut und wusste, dass sie kein Risiko eingehen würde. Aber selbst dieses Verhalten wurde ihm langsam unheimlich. Nicht zuletzt, weil selbst ihr sonst so geheimnisvolles Lächeln verschwunden war. „Ich weiß es noch nicht, Herr Schütze. Aber etwas finde ich hier merkwürdig.“ Auch Chopper blickte sich jetzt um. „Ja, jetzt fällt es mir auch auf!“ „W…was denn?“ Lysop wäre am liebsten auf der Stelle zurück zur Lamb gelaufen, aber seine wackeligen Beine machten ihm einen Strich durch die Rechnung. „Die Vögel!“ Robin drehte sich mit ernster Miene zu den Schwarzhaarigen um. „Die Vögel singen seid einiger Zeit nicht mehr. Findest du das nicht auch etwas seltsam?“ „J…jetzt wo du es sagst…., s… sehr seltsam…“ Chopper steckte seine Nase in den Himmel und schnupperte ausgiebig. „Ich kann aber nichts Gefährliches wittern… bis auf…, ja! Jetzt rieche ich was! Es riecht wie….“ Gebannt waren zwei Augenpaare auf den Elch gerichtet. „Parfüm!“ „Parfüm! Wo soll denn bitte mitten in auf einer einsamen Insel Parfüm herkommen!“ Nervös blickte Lysop in alle Himmelsrichtungen. Es war jetzt alles mehr als unheimlich geworden! Wo war nur das Schiff? Wo waren seine anderen Nakama, die viel besser im Kampf waren als er?! „Psst! Ich höre was!“ Robin winkte den beiden zu, dass sie sich hinhocken und besser still sein sollten. Das Rascheln wurde lauter. „Es… es kommt direkt auf uns zu!“ „Leise, Herr Schütze! Sonst hört man uns noch!“ Robin drückte ihre zarte Hand auf Lysops Lippen, der nun stocksteif hocken blieb und die Welt nicht mehr verstand. Chopper, der sich wieder in seine kleine Form verwandelt hatte, um sich besser verstecken zu können, schnupperte immer noch mit zuckender blauer Nase. „Ich kenne den Geruch! Es ist….“ „HÖR AUF DAS IMMER DU SAGEN!“ KLONG! „NAMI!“ Wie aus einem Mund schoss der Name erleichternd aus den dreien heraus. „Was macht ihr denn hier?!“ Fröhlich sprang Lysop aus seinem Versteck. „Und… warum haltet ihr Händchen?“ Ein wenig verwirrt deutete er auf Ruffys Hand, die fest die seiner Navigatorin umschloss. „Na, weil Nami wollte, dass ich in ihrer Nähe bleibe und…“ „SEI RUHIG!“ Ruckartig zog sie ihre Hand weg. Lächelnd blickte Robin zu ihrer Freundin hinüber. „Du siehst erhitzt aus, Frau Navigatorin.“ „Ist das ein Wunder? So viel, wie sie immer rumbrüllt!“ Lysop kringelte sich vor Lachen bis …. KLONG! „Aua… das war gemein….“ Sich die Beule reibend ging Lysop ein paar Schritte von Nami weg. Diese Kampfzicke hatte wirklich eine Faust aus Stahl! „Schaut mal, wie viel wir gefunden haben!“ Stolz präsentierte Chopper den Sack. „WOOOAH! FUTTAAAA!“ Wie ausgehungert sprang Ruffy auf das Essen. „RUFFY! JETZT HÖR ENDLICH AUF UND…..“ Wusch! „Was… was war das denn gerade?“ Nami blickte sich um. Ihr schien, als ob etwas an ihr vorbei gesaust war. „DA!“ Die Hufe des kleinen Elches deutete auf einen Lemuren, der auf einem Baum saß und sie mit großen gelben Augen beobachtete. Auf der Stirn hatte er ein rotes Zeichen in Form einer Spirale. „Wie süß! Oh, und weg ist es“ Der kleine Schiffsarzt deutete immer noch fröhlich auf den Ast, auf dem vor wenigen Sekunden noch das Tier gesessen hatte. „Süß und kleptoman! Das Vieh hat mir meinen Lock Port gestohlen!“ Sanjis Kopf schmerzte schrecklich. Es schien ihm, als ob er seid Tagen nicht mehr geschlafen hätte. Erschöpft versuchte er die Augen zu öffnen, doch irgendetwas hinderte ihn daran. Er versuchte, nach dem Etwas zu greifen, das um seine Augen geschlungen war, aber selbst das schien nicht zu funktionieren. Sanji war gefesselt. An Armen und Beinen, die Augen verbunden. Leicht drehte er sich nach rechts, dabei stieß er auf einen anderen Körper. Vorsichtig rutschte er so gut es ging näher. Kein Zweifel, der herbe Geruch und die Härte des Körpers ließen allen Zweifel beseitigen. Neben ihm lag Zorro! Und wie es schien, war auch er gefesselt und nicht in der Lage, sich selber zu befreien. „Hmmm! Hmmm!“ Sanji wusste nicht, was er sich daraus versprach, immerhin bekam er kein einziges, anständiges Wort zu Stande. Doch das tiefe Brummen, dass er als Antwort bekam, beruhigte ihn doch auf eine ungewöhnliche Weise. Wie froh war doch er, Zorro an seiner Seite zu wissen! Angestrengt spitzte er die Lippen, drückte mit der Zunge gegen den Stoff der seinen Mund umschloss. Und tatsächlich, der Knebel lockerte sich! Bis er schließlich über Sanjis Kinn rutschte. Nach Luft schnappend kroch er näher an den Schwertkämpfer ran. „Zorro! Ich werde dir jetzt die Augenbinde abnehmen. Versuche, dich hinzusetzen!“ Leise hörte er ein tiefes Schnauben, während Zorro versuchte, sich einiger Maßen vor Sanji zu positionieren. Vorsichtig rutschte der Blonde näher. „Nicht bewegen, Marimo! Oder ich beiße aus Versehen noch daneben!“ Langsam wanderte er mit dem Gesicht näher, dorthin, wo er das von dem Schwertkämpfer vermutete. Zorros heißer Atem viel auf Sanjis Nacken, dass ihm einen Schauer über den Rücken runter lief. Einmal tief durchatmend wanderten Sanjis Lippen auf die Binde, die Zorros Augen verbanden, nahm mit den Zähnen vorsichtig den Stoff und zog ihn nach oben. Immer wieder stieg dieser herbe Duft von Zorro in seine Nase. Verdammt, wie gut er doch roch! Das war ihm vorher nie aufgefallen! Sein Gesicht erhitzte sich. Was geschah da nur mit ihm? Zorros Augenbinde war ab. Dieser sah endlich den Koch vor sich sitzen, noch mit verbundenen Augen, den Mund frei und nach Luft schnappend. Der schmale Brustkorb hob und senkte sich und kleine Schweißperlen liefen dem Blonden den Hals hinab in sein weißes Hemd Richtung Schlüsselbein. Wie dankbar war er in diesem Augenblick, dass der Smutje ihn nicht sehen konnte, denn er spürte, wie sein Kopf sich mit Blut füllte. Und nicht nur sein Kopf! Warum musste dieser verdammte Topflappen in diesem Moment auch so heiß aussehen? Sanjis Atmen beruhigte sich. „Okay, jetzt den Knebel…“ Zorro sah, wie Sanjis Lippen sich den seinen nährten. Sein Herz fing an zu rasen, wie von Zauberhand schloss er automatisch die Augen. Was war nur gerade mit seinen Gefühlen los, die sich wohl gerade einen Streich ausheckten und mit ihm Achterbahn fuhren!? Sanjis unregelmäßiger Atmen streifte dessen Wange und Hals, der Duft nach Vanille und Tabak stieg in seine Nase. Selbst durch den Stoff des Knebels spürte er plötzlich Sanjis Lippen. Weich und zart. Ein leises, ungewolltes Seufzen drang aus Zorro, was Sanji kurz zurück schrecken ließ. Das Herz des Koches raste. Er hatte Zorro gerade geküsst! Mehr oder weniger…. „Hmmm!“ Zorro stieß Sanji einmal kurz an. Warum machte der Karottenschäler nicht weiter? `Jetzt beruhige dich, Sanji! Es war kein Kuss! Es hat mir auch nicht gefallen… glaube ich… .´ Ein zweites Mal lehnte sich Sanji den Schwertkämpfer entgegen, legte die Lippen wieder auf den Stoff und versuche angestrengt nicht an die Lippen zu denken, die hinter diesem Knebel lagen. Leicht öffnete er den Mund, nahm vorsichtig mit den Zähnen ein wenig Stoff, zerrte ihn Richtung Kinn und…. `ICH HABE ZORROS LIPPEN BERÜHRT! ´ Mit einem eiligen Ruck zupfte er den Knebel runter. „Na endlich, Smutje, das hat aber gedauert!“ Doch die Lust, den Smutje weiter zu beleidigen schien wie weg geblasen, als er den Blonden vor sich sitzen sah. Rot unterlaufendes Gesicht, kleine Schweißperlen, die ihm den Hals Richtung Brust runter liefen. Warum wurde ihm plötzlich so anders zu Mute? „ZORRO! WAS IST?!“ Warum sagte die gottverdammte Alge denn nichts? „NICHTS! REG DICH AB!“ Erst jetzt konnte er seine Augen von dem Koch abwenden. Der Raum, indem sie waren, war vollgestopft mit allem möglichen Krimskrams. Regale mit unzähligen Büchern und Figuren. Schränke, dessen Türen schon gar nicht mehr zugingen und dessen kleiner Spalt den Inhalt mit kompliziert aussehenden Maschinchen preisgab. Reagenzgläser stapelten sich auf dem Boden, manche gefüllt mit farbigen Substanzen. Dazu noch Truhen mit Unmengen an Schmuck. Anscheinend schien das eine Art Aufbewahrungsraum dieses bekloppten Collectors zu sein! Doch… etwas fehlte. Seine Schwerter! Man hatte ihm seine Schwerter abgenommen! „Verdammter Mist! Meine Schwerter sind weg! Wenn ich diesen Arsch von Collector in die Finger bekomme dann…!“ „Zorro! Darf ich dich noch daran erinnern, dass ich immer noch die verdammte Augenbinde auf hab!“ Ungewollt lag in seiner Stimme ein etwas nervöser Ton. „Jaja, ist ja schon gut!“ Wie Sanji eben bei ihm, beugte er sich zu ihm. Augenblicklich schlug sein Herz bis zum Hals. Dieser leichte Vanilleduft raubte ihm fast den Verstand! Leicht umfasste er mit den Zähnen den Stoff und zog die Binde über Sanjis Kopf. „Und? Bist du jetzt zufrieden, Topflappen?“ Zorro blickte in die blauen Augen ihm gegenüber. Noch nie hatte er den Smutje so gesehen. „Alles… in Ordnung mit dir?“ „Ja… ja, alles in Ordnung….“ Er konnte Zorro einfach nicht in die Augen sehen. Seine Kehle schnürte sich schmerzhaft zu. Er war verliebt! Da gab es keinen Zweifel mehr. Sein ganzer Körper sehnte sich nach dem Schwertkämpfer ohne Orientierungssinn. Da war er sich so sicher. Aber genau so sicher war er, dass Zorro auf keinen Fall diese Gefühle erwidern würde. „Was ist, Smutje?“ „Ich… äh… nichts…“ Verlegen wand er sich ab. Verdammt! Die Alge durfte unter keinen Umständen mitbekommen, wie er sich gerade fühlte. „Ich… ich habe mich nur gefragt, wie wir unsere Arme und Beine befreien sollen!“ „Gute Frage….!“ Auch Zorro blickte durch die Kammer, bis seine Augen auf einen kleinen, mit Juwelen verzierten Dolch fielen, der auf einem niedrigen Hocker lag. „Da! Damit!“ Er legte sich auf den Boden und robbte wie eine Raupe in Richtung Dolch, dort angekommen nahm den Griff fest in den Mund, drehte sich um und robbte zu dem Blonden zurück. Sanji musste sich bei diesem Anblick das Lachen verkneifen. So verzwickt ihre Lage im Moment auch war, es war einfach ein zu ulkiger Anblick, die Alge auf dem Boden rumrobben zu sehen. Zorro positionierte sich hinter Sanji, den Dolch fest zwischen den Zähnen, und setzte die Klinge an das schwarze Tuch, das Sanjis Hände knebelte. „SIE VERSUCHEN ZU FLIEHEN!“ „Shit!“ Mehr konnte der Schwertkämpfer nicht mehr sagen, denn der Griff eines seiner Schwerter trafen ihn hart an den Kopf, so dass er nach vorn über viel, mit einer blutenden Wunde an der Stirn. Sanji drehte sich ruckartig um. Die verdammte Wache hatten sie tatsächlich noch in letzter Sekunde erwischt! Und einer von ihnen hatte eines von Zorros Schwertern. „Bist du sicher, dass es diese Richtung war?“ Unsicher ging Lysop dicht an Namis Fersen klebend tiefer und immer tiefer in den dichten, stickigen Wald. „Wie oft willst du mich das denn noch fragen? ICH BIN SICHER! Das Vieh ist in die Richtung geflüchtet!“ Nami war schon gereizt genug wegen ihren gestohlenen Lock Port, da konnte sie nicht noch einen nervigen Lügenbaron ertragen, der alle drei Minuten immer die eine und selbe Frage stellte. „Wir haben sowieso keine andere Wahl. Wir müssen den Lock Port wieder bekommen, sonst können wir nicht von dieser Insel weg.“ Chopper war die ganze Aktion auch mehr als unheimlich, besonders ohne Sanji und Zorro an ihrer Seite. Ruffy, der immer noch fröhlich wie eh und je herum sprang, schien sich darüber keine großen Sorgen zu machen. Nur Robin wurde seid dem Diebstahl sehr still und nachdenklich. Irgendwo hatte sie dieses merkwürdige Zeichen auf der Stirn des Lemuren schon einmal gesehen. Nur wo? „Da drüben!“ Ruffy wollte schon auf den kleinen Kerl, der einige Meter entfernt vor ihnen stand und sie wohl noch nicht bemerkt hatte, zu rennen. Doch Nami packte ihren Kapitän am Arm und zerrte ihn zu Boden. Leise aber bestimmt flüsterte sie ihm ins Ohr. „Spinnst du, Ruffy?! Siehst du nicht, was das für ein Schwert ist, das der Typ da bei sich trägt?“ Auch Lysop wagte einen kurzen Blick. „Das gehört doch Zorro!“ „Dann haben sie Zorro verschleppt! Er würde niemals seine Schwerter weggeben!“ Ruffy wollte schon wieder auf den Kerl zu rennen, aber dieses Mal, um ihn eine drüber zu braten, aber auch jetzt zerrte ihn die Navigatorin zurück. „Denk doch mal nach! Wenn du ihn jetzt bewusstlos schlägst, werden wir nie erfahren, wo Zorro und Sanji stecken! Wir sollten ihm folgen!“ Nach kurzem Überlegen nicke der Kapitän. Aber das Schwert würde er sich früher oder später noch holen! Das war sicher! Die Minuten vergingen und die Wache führte seinen Rundgang mit Zorros Schwert auf der Insel fort, ahnungslos, dass er die ganze Zeit verfolgt wurde. Endlich erreichten sie in Mitten der Insel eine Lichtung, auf der ein breiter schwarzer Turm stand, um den es vor Wachen nur so wimmelte. „Boah, sind das viele!“ Lysops Knie fingen wieder an zu schlottern. Warum mussten sie auch auf dieser verdammten Insel ankern? „Da! Da ist noch ein Schwert von Zorro!“ Chopper deutete auf einen großen, aber sehr dünnen Mann, der den Eingang des Turmes bewachte. „Und da ist das dritte!“ Nami wies auf einen weiteren Mann, ein wenig kleiner, aber mit durchtrainierten Oberarmen. „Zorro und Sanji sind bestimmt da drinnen!“ „Und der Lock Port!“ Robin zeigte auf die Flagge der Turmspitze. Eine rote Spirale. Plötzlich viel es ihr wieder ein! „Collectors Island! Jetzt weiß ich wieder, wo ich diesen Namen schon mal gehört habe!“ Alle Augen richteten sich gebannt auf die Archäologin. Robin wusste also doch etwas darüber! „Ich war noch ein Kind, als ich von dieser Insel gehört habe. Es hieß, dass die Einheimischen dieser Insel alles, aber wirklich alles sammeln würden!“ „Wieso denn das?!“ Nami konnte zwar verstehen, wenn man Gold und Schmuck anhäufen würde, aber absolut alles sammeln? „Es heißt, dass der König dieser Insel, ein gewisser Collector, so habgierig ist, dass er alles in seinem Besitz haben möchte. Besonders seltene und ausgefallene Sachen sammelt er.“ „Aber wieso haben sie denn Zorro und Sanji mit genommen?“ Choppers blaue Nase zuckte nervös. Dieser Collector schien ein überaus starker Kämpfer zu sein, wenn er in der Lage war, die beiden in seine Gewalt zu bringen. „Vielleicht sind die beiden auch gar nicht hier! Möglich, dass sie Zorros Schwerter nur gestohlen haben!“ „Das glaube ich nicht, Herr Schütze. Herr Schwertkämpfer würde seine Schwerter auf den schnellsten Weg zurück holen wollen. Er ist sicherlich da drinnen.“ „Wer sammelt denn schon Menschen!“ Ruffy rümpfte die Nase. Dieser König musste ja ziemlich verrückt sein, wenn er Menschen als sein Eigentum betrachtete. „Wie dem auch sei, wir müssen erst mal einen Weg finden, Zorros Schwerter und den Lock Port zurück zu bekommen. Und dann geht es ab in den Turm!“ Nami wollte unter keinen Umständen hier noch länger Zeit vertrödeln. Ein zweites Mal wachte Zorro mit schmerzendem Kopf auf. Es war eindeutig einer der schrecklichsten Tage, die er je erlebt hatte. Seufzend öffnete er die Augen und rappelte sich langsam auf. Zur seiner Verwunderung hatte man ihm die Fesseln abgenommen. Ein wenig wackelig auf den Beinen stand er vor King Collector, der selbstgefällig grinsend auf einen silbernen Thron saß, auf dem große, weiße Felle von seltenen Bergtigern lagen. An dessen Rückenwand hing ein überdimensionaler vergoldeter Gong, der reich mit Diamanten und Rubinen verziert war. Aber das war nicht, was den Grünhaarigen verwirrte. Es war eher der Mann, der neben diesen König stand. Sanji! Er stand mit einem leeren Gesichtsausdruck neben den Thron, die Augen starr auf einen Punkt fixiert. „SANJI! WAS MACHST DU DENN DA, DU IDIOT! KOMM ZU MIR HER!“ Doch der Smutje blieb stehen. Er schien Zorro noch nicht einmal zu beachten geschweige zu bemerken. „SANJI! JETZT MACH ENDLICH!“ „Er wird nicht kommen!“ Ein wenig breiter wurde das Grinsen auf den Lippen von King Collector. „Hypnose ist wirklich eine so wunderbare Sache, findest du nicht, Grünkopf?“ „Hypnose…?“ Langsam verstand er. Dieser Königverschnitt hatte Sanji ein zweites Mal unter Hypnose gesetzt. „Ja, mein Freund. Hypnose. Menschen gehorchen dir wie aufs Wort. Warum glaubst du denn, habe ich so viele Wachen auf dieser Insel?“ „Du… du hast all die Menschen hier unter Hypnose gesetzt um dir zu gehorchen?!“ Zorro konnte es nicht glauben. Dieser Collector schien einen größeren Schaden zu haben als er zuerst angenommen hatte. „Ganz Recht, und dein blonder Freund hier wird ab heute dazu gehören. Ich bin mal gespannt, was er so drauf hat!“ „MEHR ALS DU MIT SICHERHEIT! SANJI! JETZT WACH ENDLICH AUF!“ „Zwecklos, er wacht erst wieder auf, wenn ICH es sage. Also, wie war nochmal dein Name? Sanji?! Verpass diesen grünhaarigen Möchtegernpiraten eine Abreibung! Schone ihn nicht! Zeige mir dein Können, mein Hübscher!“ Der Koch trat einen Schritt nach vorne, die Augen jetzt fest auf die von Zorro gerichtet. „SANJI! HÖR AUF MIT DEM SCHEISS! ICH WILL NICHT GEGEN DICH KÄMPFEN!“ Der Blonde trat unaufhaltsam, ohne jegliche Spur von Gefühl in seinem Gesicht, auf Zorro zu. Er beschleunigte das Tempo, sprang hoch und verpasste Zorro einen Tritt mitten ins Gesicht. „GROSSARTIG! DU KÄMPFST WUNDERBAR! DU WIRST MEIN PERSÖNLICHER LEIBWÄCHTER!“ Der Collector schien außer sich vor Freunde und klatsche eifrig in die Hände. „MACH WEITER! ICH WILL MEHR SEHEN!“ Sanji gehorchte. Während Zorro sich aufrichten wollte, kam ein weiterer Fuß wie der Blitz angesaust und verpasste ihm einen Tritt in den Magen. „Urgh…“ Auf allen vieren krümmte sich der Schwertkämpfer. Wie sollte er Sanji nur wieder wach bekommen? „San…ji… hör auf damit!“ Ihm blieb keine Wahl, er musste sich gegen seinen Nakama wehren sonst würde er kurzer Hand zu Brei verarbeitet. Mit einem gekonnten Schlag auf Sanjis Kinn viel dieser rücklings zu Boden. „OH NEIN! STEH WIEDER AUF! KEINE HALBE SACHEN MEHR! MACH IHN PLATT! DAS IST EIN BEFEHL!“ Der Collector sprang auf und feuerte Sanji lauthals an. Zorro suchte Halt an der Mauer während er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht aufrappelte, vor seinen Augen der Blonde, der wie ein D-Zug angerannt kam, die Arme nach ihm greifend umfasste er mit beiden Händen fest den Hals des Schwertkämpfers, der gegen die kalte Mauer gedrückt wurde. Die leeren, meeresblauen Augen des Koches funkelten Zorro an, während er immer fester seine dünnen, weißen Finger um Zorros Hals presste. „San…Sanji… hör… endlich …. auf!“ Keuchend griff er nach Sanjis Schultern, dieser jedoch hob ein Bein und drückte das Knie fest gegen Zorro Bauch. „Argh! SANJI….! Bitte… ! Ich… ich… will dich nicht… verletzen…! ….. Sanji!“ Kurz blinzelte der Koch. Schienen seine Worte ihn tatsächlich zu erreichen? Leicht spürte er, wie der Druck um seinen Hals nachließ. Sanji lockerte einen wenig seinen Griff. Nach Luft schnappend sah er den Koch flehend in die Augen. „Sanji… wach wieder auf. Ich bitte dich…“ Ein weiteres Mal blinzelte der Koch, die Augen bewegten sich leicht und füllten sich mit Tränen. „Zorro?“ Wie in Zeitlupe senkte er seine Arme und nahm das Bein von Zorros Bauch. „Zorro… es… es tut mir Leid….“ Stammelnd ging der Blonde einen Schritt zurück. Was hatte er da gerade nur getan? „KÄMPF WEITER! ICH BEFEHLE ES DIR! KÄMPFE! KÄMPFE!“ Sanji biss sich auf die Unterlippe, wie von selbst ging er wieder einen Schritt auf Zorro zu, hob sein Bein. Spürte er da gerade eine Träne über seine Wange laufen? Sanji weinte leise, während sich sein Körper darauf vorbereitete, seinen Nakama abermals anzugreifen. „GUT SO! HAU IHN PLATT! LOS JETZT!“ „NEIN, SANJI! HÖR AUF! DU WILLST ES DOCH NICHT! WEHRE DICH DAGEGEN! SANJI!“ „ES WIRD NICHT KLAPPEN, PIRAT! ER GEHORCHT NUR MIR!“ Der Blonde presste einen Fuß auf Zorros Brust und drückte ihn zurück an die Wand, während eine weitere kleine Träne das Gesicht runter kullerte. „Sanji….!“ Fest umgriff Zorro Sanjis Fußgelenk und drückte es wieder runter. „Sanji… hör nicht auf diesen Drecksack!“ Keine Sekunde verging, als Zorro Sanjis Hinterkopf packte, ihn zu sich zog und seine Lippen fest auf die des Koches presste. Laut lachte Collector auf, die Hände seinen runden Bauch haltend. „HAHAHAHA! So was Amüsantes habe ich ja noch nie erlebt! Ein Pirat ist in den Schiffskoch verknallt! HAHAHAHA! So was Lustiges habe ich… ja… noch nie….“ Seine Stimme wurde leiser. Träumte er, oder hatte Sanji gerade von Zorro abgelassen?! „HEY! WAS IST? HAU IHM EINE RUNTER!“ Doch Sanji achtete nicht mehr auf dessen Worte. Mit gesenktem Kopf stand er vor dem Grünhaarigen, Tränen strömten wie kleine Bäche aus seinen Augen. Hatte er das gerade nur geträumt? War es eine Einbildung, die er unter der Hypnose hatte? Oder hatte Zorro ihn wirklich gerade geküsst?! „Sanji?“ Mit ruhiger Stimme neigte sich Zorro ein wenig zu dem Blonden, fasste mit einer Hand nach dessen Kinn und drückte das Gesicht leicht nach oben. „Schau mich an, Sanji. Du bist wieder wach. Gott sei Dank.“ „JA! BIN ICH!“ Schluchzend schlang der Koch seine Arme um Zorro. Auch wenn er es nur geträumt hatte, so war es ihm gerade scheiß egal! Er wollte Zorro nur noch umarmen, ihn spüren. „Sanji?“ Ein wenig perplex legte der Schwertkämpfer ebenfalls seine Arme um die des schmalen Koches. Noch nie ist ihm aufgefallen, wie zerbrechlich dieser Zickenkoch sein konnte, der gerade dabei war, Zorros Hemd mit Tränen zu durchweichen. „Hey, ist ja gut. Beruhige dich…“ Zorro war noch nie gut in Trösten gewesen. Warum musste der Smutje denn auf einmal so heulen? Es ist doch nichts Schlimmes passiert! Mit rotem Kopf blickte der Blonde in Zorros Augen. „War das eben … dein ernst?“ Langsam machte sich ein breites Grinsen auf Zorros Lippen breit. Deswegen heulte der Topflappen also so rum. „Ja, war es.“ „Tu es noch mal….“ Abermals legten sich die Lippen auf die des Koches. Doch dieses Mal zärtlicher, liebevoller. „Hmmm….“ „SCHLUSS JETZT!“ Der König war außer sich. Es war doch völlig unmöglich, sich aus seiner Hypnose zu befreien! Nur er konnte es wieder rückgängig machen, wie konnte das nur geschehen?! „Tja, dumm gelaufen, Möchte-gern-König!“ Ein Arm legte sich um Sanjis Schulter und wurde fest an die Brust des Schwertkämpfers gedrückt. „Scheint so, als ob meine Anziehungskraft stärker ist als deine!“ „WAAAAACHE!“ „Hä? Warum rennen die alle jetzt in den Turm?!“ „Sie wurden wohl gerade von ihrem König hineingerufen, Frau Navigatorin.“ „Ja, das weiß ich. Aber wieso?!“ „Lasst uns doch einfach mal nachsehen!“ Ruffy hüpfte leichtfüßig aus dem Versteck. „Aber Ruffy! Wir haben noch keinen Plan wie wir…!“ „Ich lasse mir schon was einfallen!“ Und schon wieder hatte Nami dieses seltsame Gefühl! Ruffys Naivität war manchmal mehr als anstrengend, aber auf irgendeine undefinierbare Weise fand sie seine Art doch … aufregend? „Warum machst du so ein verwirrtes Gesicht, Frau Navigatorin?“ Lächelnd sah Robin sie an. Diese Frau, so schien es Nami, schien die Antwort doch schon längst zu kennen! „AUS DEM WEG!“ Ruffy dehnte seine Arme auf einige Meter aus und drückte jeweils links und rechts die Männer auseinander, die in hohen Bogen durch die Luft flogen und unsanft auf den Boden landeten. Darunter war auch die Wache mit den riesigen Armen, dem Zorros Schwert aus den Händen flog und elegant von Robins gewachsener Hand aufgefangen wurde. „Gut gemacht, Robin! Jetzt nur noch die zwei anderen und den Lock Port!“ Nami griff Ruffy an die Schulter. „Schau! Da hinten ist das Zweite!“ „UND HER DAMIT!“ Ein weiteres Mal dehnte Ruffy seinen Arm, schnappte sich das zweite Schwert des völlig verblüfften Mannes, der es ohne großen Widerstand los lies und wie die restlichen Wachen ziellos und erschrocken umher liefen. „Keine guten ausgebildeten Soldaten, meint ihr nicht auch?“ Lysop staunte nicht schlecht über die Inkompetenz dieser Männer. „Ja, die haben sogar noch mehr Angst also du!“ Die Navigatorin nahm die zwei Schwerter an sich und lief mit ihren Nakama tiefer in den Turm hinein. „Dort! Seht ihr die große Flügeltür? Da hinter ist bestimmt ein sehr wichtiger Raum!“ Wichtig und bestimmt mit großem Reichtum angehäuft, schoss es noch durch Namis Kopf. „Na dann gucken wir doch einfach mal!“ RUMMS! Mit einem gewaltigen Schlag des Kapitäns donnerte die Holztür auf. „ZORRO! SANJI! DA SEID IHR JA!“ „WER ZUM TEUFEL SEID IHR DENN?!“ Schweißperlen liefen über das Gesicht des dicken Königs. Was waren das nur für seltsame Gestalten? Und wie hatten sie es an die Wache vorbei geschafft, geschweige sich getraut, überhaupt ihnen zu nahe zu kommen? „Ich bin Ruffy, der künftige König der Piraten! Und ich wollte nur meine beiden Nakama abholen. Ach ja, und den Lock Port!“ „NICHTS DA! WACHEN! PACKT SIE!“ Eine weitere kleine Welle von Collectors Wachleuten kam in den Raum gepoltert. „HEY! DER KLEINE WICHT DA HAT MEIN SCHWERT!“ Zorro deutete auf den kleinen Kerl, der alleine schon von Zorros zornigem Anblick Panik bekam. „Und hier sind deine beiden anderen!“ Nami warf ihm seine beiden anderen Schwerter entgegen, die elegant von Zorro aufgefangen und sofort gezückt wurden. „Na endlich! Jetzt sieht das Kräfteverhältnis doch gleich wieder was anders aus!“ Doch noch ehe er sich das dritte Schwert von dem Kleinen zurück holen konnte, ließ dieser es kampflos fallen und flüchtete schreiend aus dem Turm. „Öh…“ Achselzuckend nahm Zorro sein drittes Schwert an sich. Der Kampf war doch schneller vorbei als er geglaubt hatte. „Und jetzt gib mir den Lock Port!“ Ruffy hielt wartend King Collector die Handinnenfläche entgegen. Herablassend grinst er Ruffy an. „DU willst etwas von MIR? Das ich nicht lache! Wenn ich euch alle unter Hypnose setze, dann werdet ihr euch nicht mehr gegenseitig helfen oder aus der Trance knutschen können!“ „Knutschen?!“ Was meinte dieser Typ denn damit? Fragend drehte sich Ruffy zu seinen Nakama um, wobei zwei von ihnen mehr als rot anliefen. „NUN HOL ENDLICH DEN LOCK PORT AND DANN NICHTS WIE RAUS HIER!“ Zorro hatte wirklich überhaupt keine Lust, dass dieser Sammelkönig brühwarm von dem Kuss erzählte! „OOOH! UND RUFFY! SCHAU MAL!“ Namis Augen verwandelten sich bei dem Anblick des goldenen Gongs in Berryzeichen. „FINGER WEG VON MEINEM GONG!“ „Warum? Was ist denn daran so besonderes?“ Der Strohhut blickte kopfkrazend auf die goldene Scheibe und bekam gar nicht mit, wie King Collector nach seinen Hypno-Schirm griff. „Hey, Strohhutjunge! Willst du mal was echt Spannendes sehen?!“ „Hmm? Was denn?“ „RUFFY! GUCK NICHT IN DIE SPIRALE!“ Zu spät. Sanji wollte seinen Kapitän noch zurück ziehen, doch der Schirm drehte sich längst, die Augen des Schwarzhaarigen fest auf die Spirale gerichtet. „Tja, wer hätte das gedacht, jetzt habe ich den Gummiheini! Dreh dich um, Kerlchen! Und vertreibe diese Leute von meiner Insel!“ Langsam drehte sich Ruffy um, mit leerem Blick auf seine Crew zugehend. „Ruffy… was… was soll das denn?“ Nami erkannte ihren Kapitän nicht mehr wieder. Das Glänzen in seinen Augen schien wie weg geblasen. „SCHNAPP SIE DIR UND QUETSCH IHR DAS LEBEN AUS DEM LEIB!“ „RUFFY! NEIN!“ Doch schon in wenigen Sekunden hatte Ruffy seine Gummiarme um Nami geschlungen, die sich immer fester um sie zu zogen. „WAS SOLLEN WIR DENN MACHEN?!“ Nervös sprang Lysop von einem Bein auf den anderen. „WIR KÖNNEN RUFFY DOCH NICHT VERLETZEN!“ „WENN WIR ES NICHT TUN, WIRD FRAU NAVIGATORIN ERSTICKEN!“ Robin ließ ein paar Arme aus dem Boden wachsen, griff nach den Gummiarmen des Kapitäns und zerrte mit aller Kraft an ihnen in der Hoffnung, den Griff um Namis Körper zu lösen. „Zweck… zwecklos…!“ „KÜSS IHN!“ „WAAAS?“ Alle Augenpaare richteten sich auf Zorro. „DU SOLLST IHN KÜSSEN, NAMI! ABER RICHTIG! DAS BRICHT DEN BANN!“ „Argh… ich… soll…“ Keuchend blickte sie in die trüben Augen des jungen Mannes, der sie immer noch fest umschlungen hielt, die Arme immer fester um sie schlingend. „GUT SO, GUMMIMENSCH! QUETSCH SIE AUS!“ „KÜSS IHN ENDLICH!“ Vor Namis Augen drehte sich alles. Nicht mehr lange, und sie würde ersticken. Also… warum nicht…? Küssend in den Tod. Langsam nährte sich ihr Gesicht das ihres Kapitäns, spitze leicht die Lippen und begann, ihn zärtlich zu küssen. „Es klappt!“ Fröhlich deutete Chopper auf Ruffys Arme, die den Griff um Namis Körper lockerten, kleiner wurden und zu ihrer normalen Größe zusammen schrumpften. „Öh, Nami? Ich glaub, du kannst jetzt mit den Küssen aufhören!“ Lysop konnte es nicht fassen. Ihre rothaarige, Kopfnuss verteilende Navigatorin küsste ihren Kapitän! Und es schien ihr anscheinend sogar Spaß zu machen, denn jetzt legte Nami ihre Arme um Ruffy, der ihren Kuss zärtlich erwiderte. „HÖRT AUF DAMIT!“ King Collector tobte vor Wut. Den Schirm fest in seinen Händen haltend stand er vor der Strohhutbande. Ohne den Kuss zu lösen, schwang Ruffy einen Arm in die Richtung des Königs, dehnte ihn und schoss mit rasanter Geschwindigkeit auf ihn zu. Dieser konnte in letzter Sekunde noch zur Seite springen, landete auf den Schirm der in alle Einzelteile zerbrach. Ruffys Arm, der sein eigentliches Ziel verfehlte, donnerte mit voller Wucht auf den goldenen Riesengong. Der Schall des Gongs vibrierte durch den ganzen Turm, raus ins Freie und über die Insel. „AAAH! WAS IST DAS DENN?!“ „Das ist kein gewöhnlicher Gong!“ Robin hielt sich an Lysops Schultern fest, der sich wiederum an Sanji fest klammerte. „NEIIIIIIN!“ Der Collector wand sich auf dem Boden hin und her. Wie konnte das nur passieren?! Der hallende Ton ließ nach. Endlich löste die Navigatorin den Kuss. Ihr Herz raste. Und obwohl Ruffy sie aus seinen Griff befreit hatte, schien es ihr, als ob sich alles um ihr drehte. Ruffy allerdings grinste sie vergnügt an. „Danke, Nami!“ Schüchtern zupfte Chopper an Zorros Hose und deutete auf die Wache, die sich verwirrt umguckten, ihre Augen rieben und aussahen, als ob sie nicht wussten, wo sie sich gerade befanden. „Der Gong war wohl der Auslöser dafür, dass sie aus ihrer Trance aufgewacht sind.“ „Ich will noch Saaaake!“ Zorro hielt sein kleines Sakeschälchen in die Höhe das prompt bis zum Rand nachgefüllt wurde. „Unter freien Himmel lässt es sich prima feiern!“ Grinsend prostete er dem Smutje zu, der leicht errötend zur Seite blickte. „Kaum zu glauben, dass Collector die ganzen Menschen auf dieser Insel unter Hypnose gesetzt hat!“ Obwohl Nami kaum noch etwas essen konnte, nahm sie die letzte Erdbeere von ihrem Teller, während sich neben ihr Ruffy den Bauch schon seid Stunden voll stopfte. „Er muss wohl sehr einsam gewesen sein, wenn er nur so Leute bei sich halten konnte.“ Der kleine Elch blickte in sein Glas mit Limonade. „Und warum wollte keiner länger bei ihm bleiben? Weil er total bescheuert ist!“ Lysop stupste den kleinen Elch lachend an. „Mach dir mal keine Gedanken darüber! Der Kerl ist irre!“ „Oh ja, das ist er!“ Ein kleiner Mann, der sich nach der Hypnose als eigentlicher Herrscher der Insel entpuppte und Chibi Otto hieß, setzte sich zu ihnen auf die große Decke, die vor dem Turm auf der Wiese ausgebreitet lag. Ein großes Lagerfeuer spendete nicht nur ihnen, sondern auch den restlichen Männern auf der Insel genügend Licht, so dass auf der ganzen Lichtung ausgiebig gefeiert, gesungen und getrunken wurde. „Ihm wird es auf der Insel nicht langweilig. Immerhin haben meine Leute genügend Arbeit für ihn. Übrigens, hier ist euer Lock Port.“ Otto legte ihn behutsam vor Namis Teller. „Wunderbar! Er ist ja schon aufgeladen! Dann können wir morgen wieder Segel setzen!“ „Wir wollen euch aber vor eurer Abreise noch ein Geschenk machen. Als Danke schön, dass ihr uns von King Collector befreit habt.“ „Ein Geschenk?!“ Namis Augen glänzen. Vielleicht dieser goldene Gong?! Der wäre Million wert! Wenn nicht mehr! „Ja, ein Geschenk. Würdet ihr mir bitte folgen?“ „JA! SOFORT! Komm mit, Ruffy! Fressen kannst du auch später noch!“ An Ruffys Ohr ziehend, schleifte Nami den Kapitän hinter sich, der Rest der Crew hinter ihnen. „Nami hat sich nach dem Kuss gar nicht verändert.“ Lysop verstand die Welt nicht mehr. Er würde seine geliebte Kaya nie so rumkommandieren. Ob der Kuss doch nicht viel wert war für Nami? „Die Menschen zeigen ihre Zuneigung zueinander auf unterschiedlichste Art und Weise.“ Mit einem leichten Nicken Richtung Zorro und Sanji wusste der Schütze sofort was sie meinte. „Warum grinst du mich so an, Langnase!“ „N..nichts, Zorro!“ Innerlich schwor er sich, nie mehr zu Zorro zu gucken und dabei zu grinsen! Im Turm gingen sie eine steinerne Wendeltreppe hinunter. An den Wänden hingen Fackeln die nur spärlich den Gang beleuchteten. Am untersten Teil angekommen war nur eine kleine Eisentür zu sehen. „Hier sind wir!“ Am Schlüsselbund suchte Otto nach den passenden Schlüssel, während Namis Mine Bände schrieb. War der Gong nicht oben gewesen? Warum stehen sie denn nun im Keller vor einer rostigen Eisentür? Ächzend ging die Tür auf. „Ich kenne doch den Raum!“ Der Schwertkämpfer trat näher. Tatsächlich! In diesen Raum waren Sanji und er eingesperrt! „Du erinnerst dich an den Raum? Stimmt, man hat dich und deinen Freund hier her gebracht. Das war der Sammelraum von King Collector. Alle seine Schätze, die in den Räumen des Turmes keinen Platz gefunden hatten, wurden hier gelagert. Es sind wertvolle Stücke dabei. Jeder von euch darf sich etwas mitnehmen.“ „LASS SEHEN!“ Ein roter Blitz huschte an ihnen vorbei. „Eure Navigatorin scheint es aber eilig zu haben!“ Chibi Otto trat lächelnd in den Raum und hielt den restlichen Crewmitgliedern die Tür auf. „Gibt es auch was zu essen hier?!“ Ruffy blicke sich enttäuscht um. Nichts Essbares war in Sicht. „Keine Sorge, Kapitän Ruffy. Wenn ihr morgen abreist, werdet ihr genügend Proviant auf eurem Schiff vorfinden.“ „WOW! ECHT?! SUPER! FUTTAAAA!“ Während Ruffy mit den Gedanken an einen riesen Berg von Essen versunken war, räumte Nami sämtliche Schatullen und Truhen leer. „Oh! Reagenzgläser!“ Choppers kleine Hufen umklammerten mehrere Glasflaschen und Kräuterbücher, während Lysop eine ausklappbare Werkzeugkiste entdeckte, die sein Sammelsurium dieser Art auf eine stolze Anzahl erhöhen würde. Robin stöberte derweil in den Bücherregalen, neben ihr Sanji stehend, der ein paar Kochbücher hinaus zog und interessiert darin rumblätterte, nichts achtend, dass zwei grüne Augen ihn beobachteten. Dieser schmale Körper, die feinen Hände, diese zarten Lippen. Ober Sanji es ihm erlauben würde, ihn noch einmal zu küssen? Oder… vielleicht auch zweimal? „Möchtest du denn nichts haben?“ „Hä? Was ist?“ Ob Otto wohl mitbekommen hatte, dass er den Smutje angestarrt hatte? „Möchtest du nichts aus diesem Zimmer haben?“ Kurz huschten die Augen abermals über den Körper des Smutje. „Und ob ich das will…. Ich will Sake!“ „Das ganze hat sich wirklich gelohnt!“ Die Lamb hatte ihre Fahrt wieder aufgenommen, die Sonne schien seid den frühen Morgenstunden und Nami hatte die letzten Stunden damit verbracht, ihre neu erworbenen Reichtümer im Licht schimmern zu lassen. Ja, dieser Ausflug hatte sich wirklich gelohnt! Robin lag in ihren Sonnenstuhl, vertieft in einem dicken Wälzer über die versunkenden Reichtümer im East Blue. Chopper saß mit Lysop unter Deck, beide eifrig damit beschäftigt, ihre neu erstandenen Wertsachen auszuprobieren. Lysop drehte und schraubte an unterschiedlichen Möbelstücken rum, Chopper las in einem kleinen Handbuch über Heilkräuter und wie man sie am besten verabreichte. Ruffy saß glücklich auf der Gallionsfigur, in den Händen eine dicke Keule, in der anderen einen riesen Teller, ebenfalls angehäuft mit gigantischen Portionen an Fleisch. Zorro lehnte an der offenen Küchentür und beobachtete still den Smutje, wie er elegant an der Küchentheke lehnte und in einem neuen Kochbuch blätterte. Die langen, weißen Finger schlugen langsam Seite um Seite um und ein zartes Lächeln verriet, dass Sanji etwas Interessantes entdeckt hatte. Wie lange er schon an der Tür stand und ihn heimlich beobachtete, konnte Zorro nicht mehr sagen. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. „Willst du den ganzen Tag da stehen bleiben und mich beim Lesen beobachten?“ Zorro zuckte zusammen. Hatte der Koch etwa doch mitbekommen, dass er dort stand? „Du schaust, als ob du gerade einen Geist gesehen hast. Willst du eine Flasche von deinem Sake holen?“ „Sake? Äh, nein, wollte ich nicht.“ „Sondern?“ Die klaren blauen Augen des Smutjes schienen Zorro zu durchbohren. Nervös kam der Schwertkämpfer auf ihn zu gestapft gestapft. „Ich wollte nur… dich etwas fragen.“ Den Blick auf die Holzplanken gerichtet stand er nun vor dem Blonden, der ihn fragend ansah. „Und was?“ „Nun ja… ich wollte dich fragen, ob ich… öh… ob wir….“ Lächelnd nahm Sanji ein dünnes Handtuch, faltete es auseinander, legte es auf Zorros Mund und küsste ihn zärtlich durch den Stoff. Zorro spürte, wie seine Ohren glühten. Dieser Topflappen war wirklich einzigartig! Dieser wanderte mit den Lippen zu Zorros tomatenroten Ohren und wisperte leise: „Meintest du das, Marimo? Wenn es so ist, dann heißt meine Antwort ja. So oft du willst…“ „Und wie ich will!“ Entschlossen nahm er das Tuch, warf es zu Boden, packte Sanji mit beiden Händen und seufzte erleichtert auf, als er ihn leidenschaftlich zu küssen begann. Sanjis Beine zitterten. Woher hatte diese hohle Alge so gut küssen gelernt? Stützend griff er nach Zorros Hemd und krallte sich daran fest. „Das… ist mehr wert als alle Reichtümer der Grand Line…“ Über das Gesicht des Schwertkämpfers machte sich ein Grinsen breit. „Ja, und ich kann es mir jeder Zeit nehmen!“ „Nehmen?! ICH BIN DOCH KEIN GEGENSTAND!“ „DAS HAB ICH AUCH NICHT BEHAUPTET!“ „Duuhuu, Nami? Was machen die beiden denn in der Küche?“ Ruffy, der seinen Teller in Rekordzeit geleert und nun neben seiner Navigatorin saß, wippte wie ein kleines Kind vor und zurück. „DAS machen sie!“ Mit einem Ruck zerrte sie den Kapitän zu sich und presste ihre Lippen auf die seinen. Laut klatsche das Handtuch auf Zorros Brust. „DU ARSCH! DU IDIOT! DU VERDAMMTER…HMMM!“ Abermals presste Zorro seine Lippen auf die des Koches. „Halt den Schnabel, Koch.“ „Du auch, Marimo!“ Küssend standen beide in der Küche. Der Wind trug das Schiff weiter auf das offene Meer. `Lovers Island´, so hieß der nächste Zielort. ******** Endlich ist es geschafft! Ich glaube, ich hab noch nie so lange an einem Kapitel gesessen. Hoffentlich hat es sich auch gelohnt und euch gefällt dir Story ein wenig. Wenn ja, hinterlasst doch bitte ein Kommi. Würde mich freuen ^____^ Und ein Extra Danke schön an meine liebe Taiyo83! Danke fürs Probelesen und für deine vielen Tipps! Bist ein Schatz! Hdl! ^___^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)