Würfelzucker von nande („Ein guter Detektiv lässt sich nicht von seinen Emotionen leiten. Er lebt für seine Arbeit und erlaubt sich keine Subjektivität“) ================================================================================ Kapitel 13: Unstimmigkeiten --------------------------- Watari rollte einen Servierwagen vor sich her, auf dem sich die von L angeordnete Erdbeertorte befand. Er konnte zuvor auf einem Monitor erkennen, dass L sich in Nears Zimmer befand, weswegen er sich direkt dorthin bewegte. Bevor er die Türe öffnete, klopfte er zweimal höflich daran und betrat den Raum daraufhin. Was er sah, war ein halbnackter schlafender Near und L, der ziemlich intim über diesen lehnte. Der ältere Herr konnte seinen Augen nicht trauen, besonders da der Schwarzhaarige sich recht erschrocken von dem Jungen abwendete und seinen Blick auf Watari richtete. Dieser wusste nicht so recht, was er denken oder sagen sollte, deswegen beschloss er die ganze Situation L zu überlassen. „Watari, nicht du auch noch....! Ich habe doch nur sein Fieber gemessen...“ Am liebsten hätte er geweint. Scheinbar konnte er den Verdacht, dass er pervers wäre, gar nicht mehr von sich schieben. Als ob es auf seiner Stirn „LUSTMOLCH“ stand. Gerade er, der er seiner unteren Hälfte immer schön Einhalt gebot, wurde dazu beschuldigt, exzessiv seine Triebe auszuleben. „Oh, ich... ich bitte Sie vielmals um Verzeihung“, so Watari nachdem er Ls Erklärung zu dieser Misere lauschte. Auch wenn er L so etwas nicht zutraute, so wirkte das vorher gesehene Bild und die Reaktion des Detektivs relativ auffällig, und obwohl die Erläuterung dazu ziemlich glaubwürdig klang, fragte sich Watari dennoch, ob es tatsächlich nötig war, das Oberteil des Jungen gar so weit zu öffnen. Doch er schwieg vornehm diesbezüglich und fuhr mit dem Servierwagen ein wenig tiefer in den Raum hinein. Das leise, kaum vernehmbare Quietschen der Reifen, sowie die vorherigen Begebenheiten, brachten Near dazu, aus seinem Schlaf zu erwachen, wobei ihn allerdings niemand der beiden Männer bemerkte, da er keinen Mucks von sich gab. Er schweifte seinen Blick durch den Raum, sah Watari und L, welcher ihm ziemlich nahe war. Erst danach fühlte er die schleichende Kälte, die sich auf seiner Brust ausbreitete, was ihn dazu brachte an sich herabzusehen. Beinahe schlagartig zog er die Decke so weit nach oben, dass man nur noch die Ansätze seiner Schultern und seinen Kopf sehen konnte. Warum zur Hölle war er so nackt? Und weswegen brachte Watari eine Erdbeertorte in sein Zimmer, obwohl er schlief?! Noch ein wenig schlaftrunken kam er auf die irrsinnigsten Ideen, zum Beispiel, dass Ls nächster Schritt wäre, dass er mit seinen bloßen Händen nach der Torte fassen, die Creme auf Nears Oberkörper streichen und sie daraufhin davon weglecken würde. »Um Himmels Willen.... Auf welche Ideen komme ich?!« L drehte sich zu Near um, nachdem dieser seine Decke so ruckartig zu sich zog. „Du bist eingeschlafen und ich wollte dich nicht wecken, darum habe ich das Thermometer einfach gesucht, aber wie ich sehe, war ich wohl nicht mild genug, tut mir leid“, verteidigte er sich, bevor er nochmals vorwurfsvolle Blicke ertragen müsste. „Ist schon in Ordnung. Es war nicht Ihr Fehler“, entgegnete Near phlegmatisch. War es auch nicht. Schließlich war er eingeschlafen, trotz Ls Anweisung es nicht zu tun. Außerdem war seine Absicht gut gemeint, er wollte ihn schlussendlich nur ruhen lassen. „Wie viel Fieber habe ich?“ „39,6 Grad. Ich schätze wir werden dich heute noch in ein Krankenhaus bringen“, antwortete L kühl. Watari verließ daraufhin den Raum, da es in seinen Augen eine unterschwellige Aufforderung dazu war, die Dinge darauf vorzubereiten, was auch stimmte. Nears Mund öffnete sich unglaubwürdig. „In ein Krankenhaus? Aber wie soll ich Ihnen dann bei diesem Fall helfen?!“ „Gar nicht, wie mir scheint, sofern du noch länger krank bist. Denn auch wenn du morgen wieder zurück sein solltest, was ich doch schwer hoffe, wirst du so lange dem Fall fernbleiben, bis du dich wieder auskuriert hast.“ Near saß einfach nur da und sah L an, als ob er ihn gerade gefragt hätte, ob er ihn heiraten wollen würde, denn genau so absurd klang das alles gerade für ihn. „Denken Sie etwa, dass ich nicht klar denken kann, wenn ich krank bin, oder welchen Grund würde es für Sie geben, mich die ganze Zeit in dieser Wohnung zu behalten?“, langsam wurde sein Ton rauer. „Erstens das. Zweitens geht es darum, dass du dich genest und wenn du dich die ganze Zeit über deswegen so anstrengst, würde sich das nur in die Länge ziehen.“ „Anstrengen, ich verstehe. Mein Körper wird natürlich unter diesen Maßnahmen zusammenbrechen, da ich ja so schwere Arbeit vollziehen würde.“ „Jetzt wirst du langsam kindisch, Nate.“ Near holte tief Luft, allerdings mit geschlossenem Mund. Was[/b| dachte er sich überhaupt dabei, so mit ihm zu reden? Er wettete, dass L selbst sich sicher nicht durch eine kleine Infektion von diesem Fall abhalten lassen würde. Jetzt war es für ihn eindeutig klar, er wollte ihn bevormunden. „Ich kann mich nicht erinnern Ihnen gestattet zu haben, mich bei meinem wahren Namen zu nennen.“ Punkt. Und selbst wenn er nun zickig klang, das war ihm egal. Wieso sollte dieser Mann sich das Recht nehmen, welches sonst niemand hatte?! L legte seinen Kopf in eine etwas schiefe Position. „Verstanden, Near“, sagte er sachlich und stand dann von der Bettkante auf. „Das ändert dennoch nichts daran, dass du heute ins Krankenhaus kommst. Du solltest dich lieber wieder hinlegen, wenn du schnell gesund werden willst“, fügte er noch hinzu und verließ den Raum. Near war außer sich. Er war sich sicher, dass L nicht bei jedem so gehandelt hätte. Er nutze nur seine Macht Near gegenüber aus und wollte wohl erneut nur seine Reaktion testen, welche der Junge ihm unverblümt vorgesetzt hatte. Kurz nachdem L ihn alleine ließ, hätte er sich dafür ohrfeigen können, da er in weniger als einer Minuten so viele Dinge von sich preisgab, wie sonst in 10 Monaten. Er zeigte Seiten seines sonst so gezügelten Temperaments. Was machte dieser Mann bloß mit ihm? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)