Würfelzucker von nande („Ein guter Detektiv lässt sich nicht von seinen Emotionen leiten. Er lebt für seine Arbeit und erlaubt sich keine Subjektivität“) ================================================================================ Kapitel 7: Bekanntmachung ------------------------- L schritt fort in die große Halle, Near allerdings blieb beim Eingang stehen. „Near..?“, gab L fragend von sich während er sich lässig nach ihm umdreht, „Komm, ich möchte dich mit dem Team bekannt machen. Du wirst wohl länger mit ihnen zusammenarbeiten, da ist es nicht schlecht wenn man sich gegenseitig wenigstens ein bisschen kennt.“ Near. Nun nannte er ihn auch ‚Near’? Der Grund dafür war ihm klar. L vertraute niemanden, soweit dachte er ihn zu kennen. Deswegen wollte er dem Jungen jegliche Gefahr fern halten und ihn somit bei seinem falschen Namen nennen. Das was er nicht verstand war, weshalb er ihn sonst ‚Nate’ nannte. Es war offensichtlich, dass er ihn dadurch irgendwie manipulieren wollte. Aber wie? – Das galt es herauszufinden. Near folgte L sodann in den weiten Raum, er hatte sich wieder gesammelt. Schüchtern war er nicht, nur nicht sonderlich kommunikativ. Die gesamte Besatzung wandte sich in Richtung Ausgang, manche voller Neugier auf das zeitweilig neue Mitglied. Es war schwierig ihn zu erkennen, da er relativ versteckt hinter L schien. Der schwarzhaarige Mann tätigte einen Schritt nach rechts. „Darf ich vorstellen? Das ist Near. Wie ihr wisst wird er uns in unseren Ermittlungen zur Seite stehen.“ „Morgen Near! Ich heiße Tota Matsuda! Nett dich kennenzulernen!“, offenbarte der recht fröhlich wirkende Mann ganz links. Keine Reaktion. „Matsuda! Halte dich etwas in deiner Euphorie zurück!“, tadelte ein älterer Herr, dessen Haare einige graue Stellen aufwiesen. „T-Tut mir leid Chef“ „Wie auch immer... mein Name ist Soichiro Yagami. Ich bin Vorsitzender der japanischen Polizei.“ Erneut keine Reaktion von Near. „Ich bin Shuichi Aizawa“ „Kanzou Mogi, sehr erfreut.“ „Hideki Ide“ Jetzt fehlte nur noch einer, dann hatten sich alle vorgestellt. Near wandte seinen Blick nach rechts. Dort saß ein braunhaariger junger Mann, er schien der jüngste der Männer zu sein. Seine Augen verrieten Near, dass er ziemlich intelligent sein musste. Er wirkte in etwa so undurchschaubar wie L, aber nicht halb so chaotisch. Ganz im Gegenteil, sein Erscheinungsbild war sehr schlicht, in der Masse würde er nicht auffallen. „Mein Name ist Raito Yagami“ Yagami? War er der Sohn des Vorsitzenden? Es schien ganz so, jedenfalls würde das Alter passen und Near hielt es für unwahrscheinlich, dass es nur reiner Zufall gewesen wäre. Erst jetzt wo alle sich vorstellten hielt Near es für angemessen etwas zu sagen. „Es ist mir eine Ehre mit Ihnen zusammenarbeiten zu dürfen.“ Die Einheit war erstaunt. Sagte Ryuzaki nicht etwas davon, dass der Junge sechzehn war? Zwar empfanden sie sein Äußeres schon als recht außergewöhnlich, war er doch nur vielleicht 1 ½ Meter groß. Doch als sie dann auch noch seine Stimme vernahmen, hätten sie ihn für ein Mädchen mit kürzeren Haaren gehalten. Nur an Raitos und Mogis Mimik änderte sich nicht. „Konntest du dir die Namen merken?“, fragte L Near dann nach einer Weile. „Natürlich“, antwortete dieser leicht empört über Ls Frage. Was sollte das? Hielt er ihn für dumm? „Gut...“, meinte L mit einem Lächeln auf den Lippen. Es schien ein bitteres Lächeln zu sein. Jedenfalls für Near, da er sich schon denken konnte, was es damit auf sich hatte. Er wollte seine Reaktion sehen und hatte das auch erreicht. Zum ersten Mal fühlte Near sich nicht siegessicher. Wann kam er endlich dazu ihn zu analysieren? Es schien so, als ob er im Rückstand lag und das behagte ihm gar nicht. Er stand nun vor zwei ungelösten Rätseln. Zum einem war es der Fall und zum anderen L. Es hätte ihn ziemlich weitergeholfen hätte, er gewusst, dass es dem Schwarzhaarigen genau so erging. L gab sich selbstsicher, so als ob er 100%ig wüsste, dass es ein Kinderspiel wäre Near zu lesen. Doch dem war nicht so. Er unterschätzte den Jungen nicht. Er war sich zwar sicher, dass er es schaffen würde seine kalte Barriere zu brechen, aber auch, dass das einige Zeit dauern würde. Sein möglicher Nachfolger musste auf Herz und Nieren geprüft werden. „Dann bringe ich dich jetzt auf dein Zimmer“, fuhr er fort. Near nickte beinahe katatonisch und folgte L aus dem Quartier. Auf dem Weg zum Zimmer fiel kein einziges Wort. Viele Leute würden das als ‚erdrückende Stille’ bezeichnen, für die beiden war daran allerdings nichts merkwürdig. „Unser Appartement ist direkt einen Stock unter dem Hauptquartier, das erspart Zeit“, gab L dann schlussendlich von sich. Unser Appartement? Near stand kurz davor in Ohnmacht zu fallen. Er würde nun Tage, Wochen, oder gar Monate zusammen mit L leben. In diesem Augenblick badete er so sehr im Glück, dass er ganz vergessen hatte zu denken. Aber das würde schon früh genug wieder einkehren. Ironischerweise war es genau der Moment, in dem Nears Gefühle überschwappten, in dem L ihn am wenigsten hätte ergründen können. Er war so angespannt, dass die Emotionen übersprungen wurden und der stille Schock ihn überkam. Während Near damit zu tun hatte, diese Nachricht zu verarbeiten, öffnete L die Türe zur Etagenwohnung. Als der Junge sie betrat prallten zwei Welten aneinander. Lebte er doch für gewöhnlich in einem bescheidenen Zimmer eines Waisenhauses und nun fand er sich in einer geradezu luxuriösen Wohnung wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)