Würfelzucker von nande („Ein guter Detektiv lässt sich nicht von seinen Emotionen leiten. Er lebt für seine Arbeit und erlaubt sich keine Subjektivität“) ================================================================================ Kapitel 6: Analysen ------------------- Mit jedem Wort versuchte L Near zu analysieren. Der einzige Grund weswegen er den Jungen zu sich geholt hatte war um ihn zu testen. Dass er eine Hilfe bei dem Fall sein könnte, das war nur ein netter Nebeneffekt. Er musste nicht prüfen, ob sein möglicher Nachfolger die nötige Intelligenz besaß, das wusste er bereits. Viel mehr ging es ihm darum, ob er auch einen klaren Kopf bewahren konnte und sich nicht mit Belanglosigkeiten abgab. Andererseits konnten es gerade solche Nichtigkeiten sein, die einen Fall aufklärten. L wollte herausfinden, ob Near in der Lage war so etwas zu filtern. Natürlich konnte er das nicht Aufgrund von Antworten herausfinden, die sich darauf bezogen, ob er nun müde war oder nicht. Dennoch verhalf ihm auch das dazu ein Netz zu spannen, das Nears Persönlichkeit deuten sollte. Zwar konnte er es nicht hundertprozentig wissen, dennoch war er sich sicher, dass der Junge an seiner Seite sich ausruhen wollte. Also hätte er nun sagen können, dass dem nicht so war oder doch. Lügen oder die Wahrheit sagen. Da er sich dafür entschied die Wahrheit zu sagen lagen neue Faktoren vor. Tat er es für sein Wohlbefinden oder um dem Fall nicht zu schaden? Vielleicht aber auch fühlte er sich nur unsicher und wollte Zeit für sich selbst um die neuen Bekanntschaften zu verdauen. Was dann aber wiederum zur ersten Möglichkeiten zurückzuführen war. Das hieß es gab drei Stufen in denen er Near kennen lernen konnte. Die erste hatte er erreicht, und zwar die in der man Begebenheiten zusammenzählt. Die zweite wäre dann das Warum und die dritte, die letzte also, wären die kleinen Feinheiten die eine Persönlichkeit ausmachten. Diese Stufe war es die er erreichen wollte, in seinen Augen sogar musste. Das Zeitlimit hierfür war frei wandelbar und zwar war es die Dauer des momentanen Falls. Nachdem dieser gelöst werden würde müsste er die Theorie, die er am Schluss hatte, behalten und konnte sie nicht mehr erweitern. Im Grunde war es ein Wettlauf gegen sich selbst. Was würde er früher herausfinden? Wer der Brandstifter war oder wer Near? Near vertraute L, andere Möglichkeiten hätte es auch nicht gegeben. Trotzdem hielt er es für adäquat nur zu sprechen wenn man ihn dazu aufforderte. Er mochte es nicht, wenn man Thesen zu seiner Person aufstellte. Er war der jenige, der andere studierte und nicht umgekehrt. Je mehr man über jemanden wusste, desto mehr hatte man gegen diesen in der Hand. Near liebte es zu gewinnen. Was er aber nicht wusste, L hasste es genau so sehr zu verlieren. Die beiden machten sich auf den Weg zum Quartier gegenseitig mentale Kampfansagen, was schon beinahe an Paranoia grenzte, wenn man berücksichtigte, dass keiner ein Wort darüber verloren hatte. Nachdem Watari alleine war öffnete Nears Koffer um zu kontrollieren, dass keine gefährlichen Gegenstände dabei waren. L wollte Near nicht das Gefühl geben, dass man ihm nicht vertraue, deswegen hatte er vor die ganze Sache im Dunklen zu behalten. Er wusste noch nicht welche Art Mensch der Junge war, deswegen war es das Beste, der Situation einen Riegel vorzuschieben. Es war nichts Neues für L Leute zu belügen, somit viel es ihm leicht das zu tun und er hatte ein reines Gewissen dabei. Er besaß eine recht unmoralische Art an Dinge ranzugehen, dem war er sich bewusst, doch mit Lügen erhält man am schnellsten das was man erreichen will, sofern diese notwendig waren. In Nears Fall hielt er es für besser zu lügen, da er noch nicht mit ihm umzugehen wusste. L liebte es Dinge zu kontrollieren ohne dabei ertappt zu werden. Er liebte es genau so Leute das tun zu lassen wozu er sie benutzen wollte, natürlich ohne widerwertige Absichten. Er lenkte seine Mitmenschen wie der Dirigent das Orchester. Man folgte ihm ohne Widerworte. Dennoch sah er sich nicht als Feldherr an, schließlich zwang er niemanden dazu. Während Watari Nears Sachen auf sein Zimmer brachte betraten L und Near das Hauptquartier und als der Junge plötzlich weitere Menschen dort sah begann sein Herz wieder schlagartig zu rasen. Hätte man ihn nicht vorwarnen können...? Nein, das war sicher ein Test, ein Detektiv lebt nicht nur durch seine Intelligenz sondern ach Aufgrund seiner Menschenkenntnisse und es war offensichtlich, dass L sein Leben wie einen riesengroßen Fall ansah den es zu lösen gab. Und jedes Wesen, welches darin eine Rolle spielte, galt es zu überführen. Near sah es als eine Herausforderung an. Er fand L immer interessanter und wollte mehr von ihm erfahren. Doch eines war ihm klar, er spielte unfair. L standen unzählige Mittel zur Verfügung, er hingegen hatte nur seinen Verstand. Es war wie ein Training bei dem er fortwährend mit einem Schwert angegriffen wurde und man ihm aber nur einen Stock zur Verteidigung gab. Nun hieß es diesen Stock so zu verwenden, um den Kampf gewinnen zu können. Near wusste zwar, dass das recht anstrengend werden würde, dem fühlte er sich aber gewachsen. Mit jeden Gedanken schien er den eigentlich Grund, jedenfalls den ihm bekannten, für seinen Aufenthalt hier in Tokio zu vergessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)